Sehr winterlich sah es in diesem Jahr noch nicht in Mehrow aus. Lediglich am vierten Adventswochenende (22./23.12.2007) hatte sich Raureif auf die Bäume und Sträucher gelegt und bevorstehende "weiße Weihnacht" vorgegaukelt.

Man mußte sich schon beeilen, um noch etwas von dieser "Winterpracht" einzufangen, denn an den Straßen und zwischen den Häusern war das Weiß so schnell verschwunden, wie es gekommen war.
Der Krummenseer Weg (links) ließ gerade noch eine winterliche Allee erahnen und ein buschiger Baum an der ehemaligen Schule, die gerade erst frisch gepinselt wurde (rechts), sah fast gespenstig aus.

Und auch die anderen Bäume rings um den Spielplatz sahen noch eine Weile wie verzaubert aus.


Die Tanne vor dem Grundstück Dorfstraße 3 hatte nun was von einem echten Weihnachtsbaum. Zwar nicht mit Lichtern und Kugeln geschmückt, aber wie mit einer dicken Schicht Puderzucker bestreut ließ sie beim einsamen Spaziergänger weihnachtliche Gefühle aufkommen.
Eigentlich sollte ja dieses Jahr schon ein stattlicher "Dorf-Weihnachtsbaum" nahe der Bushaltestelle gepflanzt werden, aber das vom "Mehrower Varieté" dafür gesammelte Geld hat noch lange nicht gereicht.

Vor dem "Mehrower Hof", der auch in frischer Farbe strahlt und gerade für Weihnachts- und Silvesterfeier wirbt, steht leider nur noch eine Tanne. Die andere ist vor knapp zwei Jahren dem Bau der Terasse vor der Gaststätte zum Opfer gefallen.


Der Dorfteich ist mit einer dünnen Eisdecke versehen, die zwar ausreicht, um Steinchen darauf rutschen zu lassen, aber noch lange nicht zum Schlittschuhlaufen taugt. Wir biegen zu den Kleingärten ab und nehmen den Feldweg zur Herrendike.

Dieses Wäldchen zwischen Hönow und Mehrow sieht von weitem aus, als sei es in einen Eispanzer gehüllt. Hier schleicht der Reporte nun schon seit Monaten herum, um eventuell Spuren des alten Franzosen-Friedhofs zu entdecken.


Der Steinhövelsee (oben) am Rande des Wäldchens sieht einfach malerisch aus, obwohl auch hier nur eine dünne Eisschicht wie zur Zierde aufgelegt ist. Die Temperaturen sind aber niedrig genug, um endlich mal einen Platz auf einer der Bänke zu erhaschen und von dort aus den See in Augenschein zu nehmen, der ein Teil der langen Seenkette zwischen Hönow und Mehrow ist. Rein theoretisch ist der See mit der unserer Laake verbunden, aber der Graben enthält auch jetzt nur ein paar Tropfen Wasser.


Im Wäldchen angekommen ist natürlich wieder nichts von den etwa 400 Gräbern zu sehen, welche die Napoleonischen Truppen hinterliessen, die 1806/1807 mit 30000 Mann in dieser Gegend lagerten. Wir wissen nicht einmal, wo genau im Wäldchen die toten Soldaten bestattet wurden, sind nun aber durch eine Nachricht aus Hönow hochgeschreckt worden, dass dort vor etwa 60 Jahren noch Kreuze standen ...

Nach einer Weile allein mit 400 Toten im Wald ist man froh, wieder auf Lebendige zu treffen und freut sich ganz besonders, wenn es ein so nettes Paar ist, wie Nadin Effenberger mit ihrem zum Rentier 'rausgeputzen Pferd.
Wir hoffen sehr, dass wir den Spaziergang in diesem Winter nochmal bei richtigem Schnee wiederholen können und Nadin dann mit angehängtem Pferdeschlitten antreffen.