Unser hochverehrter und einzigartiger Verein (e.V.) "Mehrower Varieté" veranstaltet am

Freitag, den 4. Mai und Sonnabend, den 5. Mai 2007

im Mehrower Festzelt eine "Wattwurm-Show", die zweifellos in die Brandenburger Annalen eingehen wird.

Über Wochen ist getextet, geprobt und an Kostümen und Kulisse gebastelt worden, um den Mehrowern und dem kargen Rest der Welt vorzuführen, dass unser Dorf mal ein berühmter Küstenort war - bis sich dann das Meer zurückzog, was allerdings weit vor der Gründung des Varieté-Vereins stattfand, so dass da kein direkter Zusammenhang hergestellt werden kann.

Aber Dank der Klimakatastrophe werden wir ja in ein paar Jahren wieder Küstenort sein, so dass jeder gut beraten ist, die Veranstaltungen zu nutzen, um sich schon mal mit küstentypischen Bräuchen und Gesängen zu beschäftigen. Der Besucher wird erfahren, dass heiße Sommer, trockene Winter und Sturmfluten nicht das Schlimmste sind, was uns der Klimawandel beschert!

Durch die Veranstaltungen führt ein durch Gen-Manipulationen überdimensionierter und gegen Zuschauer-Kritik resistent gemachter Wattwurm, der so weit manipuliert wurde, dass er selbst Klaus & Klaus mit einem Lächeln im Gesicht ansagen kann.


Da schon ein, zwei Eintrittskarten verkauft wurden, hat der Verein ein großes Festzelt neben der Feuerwehr aufgebaut - extra etwas höher gelegen, falls das Meer früher als erwartet zurück kommt, um sich zu rächen.



Als Vorboten des nahenden Meeres sind schon ein paar Pinguine eingetroffen, die das letzte Stück mit einem eigens für sie konstruierten "PTW" ("Pinguin-Transportwagen", siehe oben rechts) zurückgelegt haben.

Um ihnen die Eingewöhnung zu erleichtern hat man dem Festzelt extra eine maritime Ausgestaltung verpasst.


Damit das Publikum leichter erträgt, was da im Schlepptau der Pinguine vom der Küste her an Scheußlichkeiten auf uns zukommt, haben die Veranstalter keine Mühen gescheut und zwei Matrösen von der Küste nach Mehrow geholt, die eh viel zu hübsch für die dort ansässigen Seebären sind.

Solange das Auge solche Ablenkung findet, lassen sich auch die nachfolgenden Künstler ertragen ...

Aber während der geduldige Wattwurm noch versucht eine Künstlerin mit freundlichen Worten von der Bühne zu locken, droht schon das nächste Unheil - ein stellvertretender Chefredakteur aus Grevenbroich, das wie Mehrow bald an der Küste liegt.


Obwohl er gerade erst vom Zahnarzt gekommen ist (was nicht viel gebracht hat), interviewt er jeden und jedes und entdeckt bei anwesenden Damen Broschen an der Bluse, die noch nicht da waren, bevor er sie mit seiner markanten und (küstentypisch) feuchten Art angesprochen hat.

Ach wie schön wäre es doch ohne Klimakatastrophe!

Würden alle Mehrower mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, hätten wir keine Treibhausgase, ein paar Einwohner weniger (wegen der fehlenden Radwege und der Raser aus MOL) und keine Reporter aus Grevenbroich im Ort!

Gegen die Raser aus MOL helfen nur Panzersperren, aber gegen kulturelle Einflüsse aus dem Norden helfen vielleicht unsere Mehrower Rocker ...


Unterstützung gibt es vielleicht auch von einem Musiker, der extra mit einem
"Sonderzug nach Ahrensfelde" angereist ist und (etwas spät) auch ein Fläschlein Cognac "ganz lecker ... für Erich Honneker" im Gepäck hat.


Spätestens wenn sich der Wattwurm und der stellvertretende Chefredakteur vereinigen, um mit dem "knallroten Gummiboot" (oder war es ein grau-blaues oder ein gelbes, passend zu den Zähnen des stellvertretenden Chefredakteurs?) in See zu stechen, wird es Zeit, die Augen auf die wirklich schönen Dinge im Leben zu richten und den Blick wieder auf die tröstenden Matrösinnen zu lenken.

Die Mädels, die so nett sind, dass sie eigentlich aus Mehrow stammen müssten, lassen einen jedes Leid vergessen!

Bei der Generalprobe am 1. Mai ging es noch ohne "Buh"-Rufe und Flaschenwürfe ab. Die Getränke waren aber auch so knapp, dass es nicht einmal zu einem Bier für den Reporter gereicht hat - eigentlich das Minimum an Bestechung für eine wohlwollende Berichterstattung ...

Die Zuschauer haben auch alles geduldig ertragen: "Besser als Rasenmähen am Feiertag!".
Es kamen sogar Nachbarn, die keinen gefunden haben, über den sie sich wegen Rasenmähen am Feiertag beschweren können ...

Die voran gegangene musikalisch Monsterwelle aus dem Norden (in Fachkreisen "Musami" genannt) hat aber zwei der Pinguine aus dem stillen Süden glatt umgehauen.

Charmant, aber unmissverständlich haben die reizenden Matrösinnen das Publikum darauf vorbereitet, dass es weitergeht. Die Klimakatastrophe lässt sich schließlich auch nicht mehr aufhalten...

Aber bei der nächsten Welle, die ins Festzelt schwappte, wünschte man sich tägliche Sturmfluten dieser Art.

Zum Glück spült das Meer nicht nur olle Muscheln und Seetang an, sondern auch reizende Geschöpfe, die erfreulicherweise nicht alle mit beschuppten Schwanz, sondern mit tanzfreudigen Beinen ausgestattet sind.


Wenn der Klimawandel solche Auswirkungen hat, dann sollte man nicht nur mehrmals täglich mit dem Auto zur Arbeit fahren und dabei alle MOL-ler überholen, sondern auch den Kühlschrank offen lassen!

... und das Grevenbroicher Tageblatt gleich mehrfach abonnieren, damit endlich der Regenwald verschwindet!


Wenn Sie sich auch über die Gefahren und Vorzüge des Klimawandels informieren wollen, dann sollte Sie sich schnell die passenden Schuhe anziehen und zu einer der Vorstellungen unserer Klimaexperten kommen: 5./6.5.2007, jeweils ab 20.00 Uhr im Festzelt am Strand.