Am 28. September 2008 wurden im ganzen Land Brandenburg die Kreistagsabgeordneten (weißer Stimmzettel), die Gemeindevertreter bzw. Stadtverordneten (rot) und die Ortsbeiräte bzw. die Ortsvorsteher (grün) gewählt.

Das Privileg, den Villicus / die "Villicussi" direkt zu wählen, fällt uns zu, weil wir uns bei der Gemeindegebietsreform zwar nicht ganz freiwillig, aber ohne beachtenswerte Gegenwehr der Gemeinde Ahrensfelde angeschlossen haben. Deshalb wurde hier im Gegensatz zu den zwangsweise fusionierten Nachbargemeinden kein Ortsbeirat gebildet. Da aber unsere Nachbarn beschlossen haben, auch Mehrow einen Ortsteilstatus zu gewähren, steht uns ein Ortsvorsteher zu - der in Ermangelung eines Ortsbeirates direkt gewählt wird, während in den anderen Ortsteilen der Ortsteilbürgermeister von den Ortsbeiräten aus den eigenen Reihen bestimmt wird.

Gewählt wurde in Mehrow im Feuerwehrgebäude, das zugleich Gemeindezentrum ist. Letzteres hat sich aber noch nicht in allen Köpfen festgesetzt (und auch bei der Beschriftung des Gebäudes noch keine Berücksichtigung gefunden), weshalb man es unterlassen hat, dies auf die Wahlbenachrichtigungen zu schreiben.

Über den Ausgang der Ortsvorsteherwahl, die mit einer (fast) Zweidrittel-Mehrheit für Frau Dr. Beate Unger ausging, haben wir bereits auf der "Aktuelles"-Seite vom Oktober 2008 berichtet - ähnlich eindrucksvoll gingen auch die anderen beiden Wahlgänge aus. Auch hier gab es offenbar eine reine Personenwahl und nicht ganz zufällig eine starke Präferenz für die Wählervereinigungen. Zumindest hier in Mehrow hatten die Bürger keine Lust, die großen Parteien mit vielen Stimmen zu beglücken, auch nicht jene, die mit einer Wahlzettel-füllenden Liste angetreten ist und in den letzten Wochen eine Papierflut in Mehrower Briefkästen schwemmte. (Die Wahlversprechen aller Kandidaten wurden übrigens alle gut archiviert - falls da irgendwann mal Erinnerungslücken eintreten sollten...)

Die Auszählung bei der Wahl der Gemeindevertreter ergab für Frau Dr. Beate Unger (Freie Wähler) 267 Stimmen, für Dr. Thomas Jakobs (CDU) 84, Thorsten Rahlf (CDU) 51 und Bernhard Wollermann (SPD) 39 Stimmen. Alle anderen brachten es zusammen auf 196 Stimmen. Frau Dr. Unger hat es hier also (ohne Briefwahlergebnis) auf knapp 42% der Stimmen gebracht und dreimal so viele Stimmen geholt, als der Zweitplatzierte. Alle Achtung!

Durch die Stimmen in den anderen Gemeinden ist Frau Dr. Unger auf insgesamt 692 Stimmen gekommen - in den Nachbargemeinden konnte aber Herr Dr. Jakobs noch deutlicher punkten und mit 764 Stimmen vorbei ziehen. Das macht aber nichts: beide haben einen Platz in der Gemeindevertretung erhalten.

Bei der Wahl zum Kreistag hat es Herr Dr. Thomas Jakobs (CDU), der bereits Kreistagsabgeordneter ist, in Mehrow (ohne Briefwahl) auf 172 Stimmen gebracht - dicht gefolgt von Dr. Frank-Uwe Unger (Bürgerfraktion Barnim) mit 149 Stimmen. Da letzterem aber noch die Lobby in der Umgebung fehlt, sind da bestimmt nicht mehr so viele Stimmen dazu gekommen, wie für Herrn Dr. Jakobs. Wie viele es letztlich waren, ist schwer zu ermitteln, da der Kreis im Internet nur die Summen für jede Listen ausweist.

Insgesamt kann man wohl mit dem Wahlergebnis recht zufrieden sein. Von den 423 wahlberechtigten Mehrowern haben 252 (59,6%) von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, 35 davon per Briefwahl. In den Spalten ganz rechts und ganz links auf den Stimmzetteln sind nicht viele Stimmen gelandet - allerdings blieben auch die Spalten in der Mitte ziemlich leer, obwohl die durch die räumlichen Gegebenheiten ins Rampenlicht gesetzt wurden.

Gedankt sei den Wählern für ihr Votum, den Bürgern, die zur Stimmauszählung gekommen waren und den Wahlhelfern, Bernd Thiele (oben links), Tim und Detlef Kiesel (oben Mitte), Andreas Fischer, Rose-Marie Bahmann und Helma Thiele (Mitte rechts) und Benedikt Eckelt (ohne Bild), die sich den Sonntag im Wahllokal um die Ohren geschlagen haben. Letztere konnten als Entschädigung nach dem Abbau des Festzeltes vom Vortage einen faszinierenden Kloblick genießen...

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