In Mehrow war für den 21. April wieder Dorfputz angesagt. Der Park rings um den Friedhof und der Weg entlang der Lake sollten auf Vordermann gebracht werden. Letzterer gehört jetzt der Gemeinde, nachdem diese die Fläche einem „Spekulanten“ für 39 Cent pro Quadratmeter abgekauft hat. Der Weg soll mal Teil eines barrierefreien Rundweges rings um die Mehrower Teiche werden. Hier wie auf den anderen Wegen galt es, Müll einzusammeln, Laub und Wildwuchs zu entfernen, sowie Zweige und Äste zu Hecken aufzuschichten.

Trotz des zeitig angesetzten Beginns hatten sich etwa vierzig Mehrower aus allen Ecken des Dorfes wie vereinbart um 9 Uhr am Friedhof versammelt.
Von überall kamen sie mit Schub­karren und Garten­werkzeugen zum Treffpunkt.

Eine ganze Reihe weiterer Helfer aus den Häusern an der Lake hat sich gleich runter ans Wasser begeben, um dort den Uferbereich in Ordnung zu bringen. Eine sehr beachtliche Anzahl Mehrower hat sich also eingefunden, um gemeinsam etwas für das Erscheinungsbild des Dorfes und ganz speziell für die Parkanlage zu tun.

Gefehlt haben eigentlich nur jene Herren, die in den Medien für das „grüne Herz“ des Ortes kämpfen.
Aber wer sich für ein schöneres Dorf die Finger wund schreibt, kann natürlich keine Harke oder Schippe mehr halten …


Frau Hempp, die in der Gemeindeverwaltung für Umwelt-Fragen zuständig ist, hatte vorher das Gelände besichtigt und zusammengetragen, was dort beim Frühjahrsputz gemacht werden könnte und sollte. Während sie diese Empfehlungen an die Helfer weiter gab, und erklärte, was im Park verbleiben kann, und was zum Abtransport in die bereitgestellten Container gebracht werden soll, kamen immer noch neue Helfer hinzu. Da war es unausweichlich, nochmal ein neues Gruppenbild zu machen ...


Ein Augenmerk galt dieses Mal dem Graben, der vom Feld neben dem Dorfpark hinunter zur Lake führt und meist trocken liegt. Der musste gesäubert und wieder auf ursprüngliche Breite und Tiefe gebracht werden, damit er notfalls funktioniert.


Bei den Arbeiten im Dorfpark stellt sich immer wieder die Frage, ob die verbliebenen Flächen als sterile Parkanlage oder als Biotop und Rückzugsgebiet für Vögel und Kleintiere herzurichten und zu erhalten sind. Die Meinungen gehen da weit auseinander und die Lösung liegt irgendwo in der Mitte: Die Wege müssen frei von Bewuchs sein. Frühere Sicht­achsen sollten erlebbar und der Blick auf die Lake überall am Uferweg gegeben sein. Was auf den Flächen zwischen den Wegen wächst und liegt, kann aber da verbleiben.



Mit dabei war auch in diesem Jahr wieder das berühmte „Mehrower Bläser-Ensemble“: Winne (links) und André (irgendwo im Wald) sind wieder für jene in die Bresche gesprungen, die üblicherweise viel Staub aufwirbeln, aber beim Dorfputz leider nicht dabei sein konnten.

Beim Bemühen, die Lake von Treibholz zu befreien, hat derweil der „Arbeitshund Jessie“ hervorragende Dienste geleistet. Wo unsereins versucht hat, ohne nass zu werden, mit diversen Hilfsmitteln die toten Äste aus dem Wasser zu fischen, ist Jessie einfach 'rein gesprungen und hat die Äste im Maul an Land gebracht. Hochachtung!



Gemeinsam ging die Arbeit schnell von statten und obendrein blieb Zeit, mit Leuten aus dem Ort zu plaudern, die einem nicht ständig über den Weg laufen, oder sich mal von einem Sachkundigen die Vorzüge einer „Rheinischen Hacke“ erklären und vorführen zu lassen. Ein tolles Gerät! Bringt mehr als ein Kugelschreiber!

Mit solchen und anderen mitgebrachten Gartengeräten zog ein Tross durch den Dorfpark und verwandelte die Hauptwege in eine unkraut­freie Zone. Im Vergleich zum Vorjahr war dafür viel weniger Aufwand nötig, weil schon mal „ordentlich Grund drin war“.


Zum Glück fand sich links und rechts der Wege kaum Müll, so dass die bereit gestellten Container voll ausreichten. Und was sich so an Holz fand, wurde auf die im Vorjahr angelegten Hecken aufgeschichtet. Erfreulicherweise gibt es auch ein Heinzelmännchen, das sich stets ohne Aufsehen um das „Grab des unbekannten Soldaten“ kümmert. Vielen Dank!


In der freien Natur lässt sich auch viel entdecken und Anschauungsmaterial für den Bio-Unterricht sammeln.
Diese stolze Finderin wollte ihre Fundstücke auf jeden Fall mit in die Schule nehmen und dort zeigen. Sie hofft, dass sich ihre Klassenkameraden durch solche Trophäen zum nächsten Dorfputz nach Mehrow locken lassen.


Da die Arbeit bei so vielen Helfern weit schneller als erwartet erledigt werden konnte, wurde ganz spontan noch eine andere, bislang unschöne Ecke im Dorf angegangen – die Fläche vor der ehemaligen „Schnitterkaserne“ in der Dorfstraße 19, wo leider die Baumaßnahmen und die Gestaltung des Umfeldes ins Stocken geraten sind.

Einen schönen Abschluss fand der Arbeitseinsatz mit einem gemeinsamen Grillen bei herrlichstem Wetter auf der Wiese hinter dem Haus „An der Lake 4“.
Verschiedene Sponsoren, darunter der Verwaltungsbeirat der dortigen „WEG“, hatten Getränke und Grillwürste spendiert, und die mit Feuer vertrauten Kameraden der Feuerwehr haben das sach- und fachgerechte Bräunen der Würste auf dem Grill übernommen. Ein Lob gilt den Organisatoren, die so viel heran geschafft hatten, dass alle satt wurden!


Da anders als bei einer Einschulungsfeier im letzten Jahr keine einstweilige Verfügung gegen das friedliche Beisammensein netter Menschen vorlag, konnte der schaffensreiche Vormittag ungetrübt ausklingen.
Es war einfach schön, gemeinsam anzupacken und hinterher ein bisschen gemeinsam zu feiern!




Die Kinder hatten ihren Spaß auf der Wiese, und Jessie, einer der seltenen „Werder“-Fans, bekam aus Mitleid immer mal was zugesteckt. „Hertha“-Fans fehlten ...

Wie schon gesagt: Es war schön, gemeinsam was anzu­packen und zu sehen, dass dies Früchte trägt. Nicht nur, dass einige Ecken im Park nach zwei Stunden wie verwandelt aussahen. Man hat auch beim Hacken und Harken gemerkt, dass dies schon viel leichter als im Vorjahr ging. Jedes Jahr ein bisschen was getan, bringt also eine ganze Menge.
Und während man nach getaner Arbeit so schön zusammen saß, wurden schon wieder Ideen für neue Projekte geboren. Von manchen kam die Anregung, im Herbst einen zusätz­lichen Dorfputz zu veranstalten. Gern! Wenn man mit so vielen Helfern rechnen kann, lassen sich auch mehrere Dreckecken gleichzeitig angehen. Ein paar davon haben wir ja noch.


Na dann: Bis zum Dorfputz im Herbst oder spätestens im nächsten Frühjahr!