Um sich beim reiferen Publikum einzuschleimen startete das Programm mir Roland Kaiser und ähnlichem - die beiden Matrosinnen am Bühnenrand ließen aber erahnen, dass im Laufe des Abends nicht nur was für's Gemüt, sondern auch was für's Auge geboten wird. |
Die Kombination der betörend schönen Männerkörper mit denen der reizenden Damen schmeichelte jedem Auge. |
An sich lud die Bar am Rande der Bühne zum Verweilen ein, aber dieses andauernde sächsische Gebrabbel ... |
Viel Zeit und Ruhe zum Verweilen war aber eh nicht, denn schon stand eine unauffällig gekleidete zarte Frau auf der Bühne, die mit jedem Hufschlag ein Feuerwerk auslöste. |
Bei der Dame mit dem feurigen Hufschlag hat sich niemend getraut, Hand anzulegen oder den Versuch unternommen, sie über die Bühne zu tragen. |
Zwei Handwerker standen stets bereit, um helfend eingreifen zu können, sollte beim Stuhltanz ein Stühlchen kaputt gehen und die darauf befindliche Dame gen Boden gleiten. |
Was überhaupt nicht als Doppel geht, ist dieser, längst verschollen geglaubte Schrecken jeder Hitparade. |
Und als ob Lockenwickler-gekrönte Damen und leibhaftige Sachsen auf preußischer Bühne nicht genug wären, erschien nun auch noch Horst Schlämmer im Rampenlicht. |
Die Mädels vom Varieté haben dann mit einer Tanzeinlage wieder Ästhetik ins Programm gebracht und David durfte dabei den „Hahn im Korbe“ spielen - was sich der Herr Schlämmer vom Grävenbroicher Tageblatt bestimmt auch gewünscht hätte. |
So sind die jungen Leute - nichts gönnt man den Alten. Das Mädchen selbst hat nicht verwunden, aus den Senioren-Armen gerissen zu werden, und ist dem Alkohol verfallen. Zum Glück gab es da die Bar gleich an der Bühne. |
Wie es ausgegangen ist, weiß man nicht. Ihr Lover hat sie abgeschleppt - auf seiner Schulter, wobei ihre sehr eng eingepackten attraktiven Füße mächtig herunterhingen.
Dann gab es einen Szenenwechsel, so etwa 300 Jahre zurück (Jetzt müsste man wissen, wann Mozart lebte ...).
Da war alles viel anständiger, so scheint es zumindest. Aber in Wirklichkeit war auch der verehrte Amadeus schönen, gut verpackten Füßen nicht abgeneigt. |
Dass der verehrte Komponist dem Wahnsinn verfallen ist, kann man gut verstehen - wie soll man sich z. B. unter den vier hübschen Mädels auf der Bühne entscheiden? |
Der nachfolgend auftretende Herr war genügsamer als der geliebte Amadeus, sowohl was das musikalische Niveau betraf, als auch hinsichtlich der Gefolgschaft. |
Rotkäppchen mit den goldenen Haaren, oder wer auch immer die Polonaise stoppte, bevor alle Löcher aus dem Käse gezogen waren, hatte amüsante Beobachtungen aus dem Umfeld der Mehrower Feuerwehr beizutragen. |
Beim nächsten Sketch spielte ein Indianer vom andern Ufer die Hauptrolle - der mit der „Silberbüchse“, worunter in diesem Fall eine Konservendose zu verstehen war. |
Der „Gundi“ hat die Tanzpause nicht gereicht. Die Spätausgabe des „Heute“-Journals war kaum angelaufen, schon entfleuchte sie ihrem „Klausi“ und legte einen Solo-Tanz hin, den man bisher bestimmt noch nicht in den Mainzer Studios zu sehen bekommen hat. |
Als nächstes wurde gezeigt, wie wehrlose Männer in die Knechtschaft von Frauen geführt werden. |
Apropos „ertragen“: Natürlich hat man auch die drei Damen, die danach auf die Bühne traten, singen und danach frei abziehen lassen.
Zeichnete sich doch bereits am Bühnenrand ab, dass für die nächste Nummer da Alter der Interpretinnen um mindestens 50 Jahre (gefühlt 80 Jahre) zurückgeschraubt wird.
Jetzt gab es wieder Mehrower Frischkost und den Zuschauern lief das Wasser im Mund zusammen - sicher weil die Farbe der Kostüme an junge Salatblätter erinnerte. Aber an Vernaschen hat natürlich niemand im Publikum gedacht - nicht mal der Landwirt mittendrin. |
Ivan Rebroff war direkt aus Ilja Richters „Disco“-Studio nach Mehrow geeilt. |
Die Stimme hat zum Glück keinen Schaden erlitten. Wie ein sibirischer Bär hat er russische Volksweisen (oder das, was der Bundesbürger einst dafür gehalten hat) vorgetragen. Ruhmreich wie die Sowjetunion! Da weiß man, wofür man früher DSF-Marken geklebt hat. |
Da wir schon mal in der Gegend sind: Dschingis Khan wohnt nicht weit weg davon und war auch nach Mehrow gekommen. |
Als Maria am Pult im Publikum Stellung bezog und so ziemlich alle Akteure auf der Bühne Austellungen nahmen, wussten die Insider, dass nun zwar bald das Ende naht, aber dass es als Finale den seit einigen Jahren obligatorischen und unverzichtbaren irischen Stepptanz geben wird. |
Solch ein Stepptanz ist nicht nur eine Freude für das Publikum, sondern stets auch eine Herausforderung für die Bühnenkonstruktion.
Aber die Bühne hat nicht nur den geplanten Tanz, sondern auch unzählige Zugaben ausgehalten - und das an zwei Abenden.
Die Akteure allein haben beim Schlussbild schon die ganze Breite der Bühne eingenommen. Als André (links) noch die gerade abkömmlichen fleißigen Helfer auf die Bühne rief, musste man noch ein paar Schritte zurückgehen, um alle aufs Foto zu bekommen.
Da stand gefühlt fast die Hälfte des Dorfes auf der Bühne. |
Die Akteure und die vielen Helfer vor und hinter der Bühne, nicht zu vergessen jene, die sich um Speis und Trank, Einlass und Auslass (Klo) kümmerten, haben wieder Großartiges geleistet und ein ganz großes Lob verdient! |