In Altenlandsberg der Heimatverein
lädt jedes Jahr zum Neujahr ein.
Sponsoren, Freunde, edle Gönner,
zur Hälfte Frauen, zur Hälfte Männer.
Der Saal im Gutshaus, das ist klar,
der eignet sich ganz wunderbar,
benannt ist er nach dem Schwerin,
der einst hier nahe bei Berlin,
den spät'ren König hat erzogen,
weshalb man ihm noch sehr gewogen.
Das alles weiß Professor Niedrich,
auch heute wieder er bemüht sich,
den Interessenten im Verein
ein guter Informant zu sein.
Sein riesengroßes Wissen
ist für ihn kein Ruhekissen.
Er liest und stöbert in den Akten,
die andre auf den Speicher packten.
So manche Story hat er dort gefunden,
wie von den böhm'schen Vagabunden,
die kämpften hier mit Wallenstein
und schliefen dann im Keller ein.
Da sie sich beide brav benommen,
sind sie ganz gut bei weggekommen,
Zwei alte Jungfern gab's zur Sühne,
statt einen Galgen auf großer Bühne.
Die neue Chefin, Frau Hildenbrand,
hat auch schon drauf so allerhand.
Gäste führt sie durch die Stadt,
die Mauer und auch Türme hat.
Berüchtigt ist ganz zweifelsfrei
vor allem ihre Tratscherei.
Wenn Promi's mal daneben treten,
dann hilft nur Hoffen oder Beten,
dass sie nicht was davon erfährt,
weil's Hohn und Spott sonst nur beschert.
Zusammen mit 'nem andern Weib
betreibt sie Tratsch als Zeitvertreib.
Als Klatschweib sind die nicht zu schlagen,
den Wettbewerb würd' keiner wagen.
Die Zwei zieh'n wunderbar vom Leder,
ins Visier zu kommen fürchtet jeder.
Beim Treffen im Schwerinschen Saal
gab's auch Kultur wie jedes Mal.
Der Flügel in dem Saal erscholl,
wenn Niemand spielt, dann klingt das toll.
Frau Niemand und ihr Töchterchen
legten Duetts und Soli hin.
Isabella mit der Flöte quer
begeisterte die Hörer sehr.
Und nach dem prächtigen Buffet
tat manchem arg der Magen weh.
So lecker war da angerichtet,
dass man nicht gern auf was verzichtet.
Verlockend war das Angebot
von Suppe, Käse, Wurst und Brot,
dazu 'nen Wein, ein kühles Bier,
ein solches Festmahl lob ich mir!