Dicht an der Autobahn A1, die von Lille nach Paris führt, liegt hinter der Kreuzung mit der von Amiens nach Saint-Quentin führenden A29 die Gemeinde Roye.
Mit gut 6000 Einwohnern ist Roye nicht gerade riesig, aber Verwaltungssitz eines Kantons im Departement Somme, das zur Picardie gehört. Dank ihrer verkehrsgünstigen Lage haben sich in Roye große Logistik-Unternehmen und einige Gewerbebetriebe angesiedelt.
Etwas abseits von Ort und nicht ganz leicht zu finden liegt an der „Rue Saint Gilles“ der deutsche Soldatenfriedhof Roye - St. Gilles, auf dem 6545 Gefallene des ersten Weltkrieges ruhen. Ein paar Kilometer nördlich schlängelt sich die Somme, die diesem Departement den Namen gab, durch das Land. Und an der Somme hat sich 1916 eine der größten Schlachten des ersten Weltkrieges abgespielt.
Auf diesem Friedhof ruhen 6545 deutsche Soldaten
1914 - 1918
In den beiden Gemeinschafts­gräbern ruhen 2790 Soldaten -
2677 blieben unbekannt.
Die Namen der bekannten Toten sind auf diesem Monolithen festgehalten.
Ungewöhnlich, aber durchaus sympathisch ist, dass hier mal das Gras ein paar Zentimeter hoch und von Gänseblümchen durchsetzt ist. Das tut dem gepflegten Eindruck des Friedhofs aber keinerlei Abbruch.
Die steinernen Kreuze und Tafeln sind sämtlichst in tadel­losem Zustand und mit gut lesbaren Inschriften versehen.
Wir suchen hier das Grab des Grenadiers Reinhold Rätz (gefallen 7.2.1916) aus Blumberg, dessen Namen wir auf dem dortigen Kriegerdenkmal entdeckt haben.
Zum Glück haben wir die Grablage vorher in der Online-Datenbank des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge abge­rufen, denn vor Ort ist kein Namensbuch zu finden.
Am Rande des Friedhofs, der nur durch eine flache Hecke von den umliegenden Feldern abgegrenzt ist, steht ein Denkmal mit drei Marmorplatten, denen zu entnehmen ist, dass dieses Denkmal im Juli 1915 von hessischen Truppenteilen für die bei Liancourt Fosse gefallenen Deutschen und Franzosen errichtet wurde.
Das 280-Seelen-Dorf Liancourt Fosse liegt ein paar Kilometer nördlich zwischen der Autobahn und der D1017 und hat im Ersten Weltkrieg wie z.B. Ypern und Verdun als besondere Auszeichnung das „Croix de guerre“ bekommen - ein Verdienstkreuz, das an Personen, Institutionen und Orte verliehen wurde. Dort wurde heftig gekämpft.
Fürs
Vaterland
1914-1915
Den bei Liancourt Fosse gefallenen deutschen und französischen Helden Errichtet von hessischen Truppenteilen
Juli 1915
Der von großen Steinpatten umgebene Quader am Eingang weist die namentlich bekannten Gefallenen aus, die in zwei Gemeinschafts­gräbern bestattet sind - aber nicht einmal fünf Prozent der dort Bestatteten sind dem Namen nach bekannt ...