Als Gabi Bormeister (links, 2010), die damalige Katechetin der evangelischen Kirchengemeinden Ahrensfelde / Mehrow, im Frühjahr 2002 die „Mehrower Kinderrunde“ ins Leben rief, richtete sich Ihr Angebot insbesondere an die zehn- bis zwölfjährigen Jungs, von denen es damals eine Handvoll im Dorf gab. Die wurden seinerzeit nicht gerade mit Angeboten sinnvoller Freizeitbeschäftigung überhäuft und scharten sich gern um Frau Bormeister, die stets mit lustigen und nachdenklichen Geschichten, Spielen und Basteleien aufwarten konnte und trotz Mangels an geeigneten Räumlichkeiten tapfer durchhielt. Die „Mehrower Kinderrunde“ traf sich lange Zeit jeden Donnerstag nachmittags im Vorraum der Dorfkirche – Wasser zum Malen und zum Händewaschen spendete der Wasserhahn auf dem Friedhof und wer auf die Toilette wollte, musste beim Gastwirt nebenan betteln.
Durch Wegzug einiger Familien, darunter einer 11-köpfigen Familie, die in der „Mehrower Kinderrunde“ die Mehrzahl der Teilnehmer stellte, gab es binnen kurzer Zeit kaum noch Kinder in der Altersgruppe, an die sich Frau Bormeister mit ihrem Angebot richtete. Dafür gab es hier aber plötzlich durch Zuzug und Eheschließungen im Dorf eine wachsende Anzahl von Kleinkindern. Da lag es nahe, sich verstärkt den Vor­schulkindern zuzuwenden und das Konzept der „Mehrower Kinderrunde“ auf diese Altersgruppe auszurichten.
Damit auch Kinder, die wochentags bis in den späten Nachmittag im Kindergarten sind, teilnehmen und Papa oder Mama mitbringen können, wurde der Termin auf den Sonnabendvormittag gelegt – und zwar einmal monatlich. Inzwischen war unser Gemeindezentrum (Feuerwache) fertiggestellt und Frau Bormeister konnte mit ihrer neuen „Mehrower Kinderrunde“ in die dortigen Räumlichkeiten umziehen, was doch einige Erleichterung brachte. Und auch sonst wurde es einfacher für sie, denn nun war sie nicht mehr allein einer „Rasselbande“ ausgesetzt, sondern hatte jetzt in vielen Eltern und Großeltern, die mit ihren Kindern bzw. Enkelkindern zur Kinderrunde kamen, fleißige Helfer und Mitstreiter.
Hinzu kamen Frauen, die zwar selbst keine Kinder bei­zusteuern hatten, aber die Freude mitbrachten, den Schul- und Vorschulkindern im Ort ein ansprechendes Spiel- und Bastelangebot zu unterbreiten. Dadurch ist die „Mehrower Kinderrunde“ auch nicht eingeschlafen, als Frau Bormeister in eine andere Gemeinde gewechselt ist und ihr Amt in der Kirchengemeinde einige Zeit unbesetzt blieb und danach in kurzen Abständen mit stets neuen Gesichtern besetzt wurde. Manuela Spiering und Patrizia Eckelt (beide Mehrow) haben nach und nach die Leitung der Kinderrunde übernommen und mit Unterstützung von Dr. Beate Unger und anderen Helfern aus dem Dorf den Kindern über die Jahre hinweg stets originelle Spiel- und Bastelangebote unterbreitet.
Das hat sich schnell herumgesprochen und längst kommen nicht nur Mehrower Kinder, sondern auch einige aus der Nachbarschaft, vor allem aus Eiche und Ahrensfelde. Da wird es manchmal schon ziemlich eng an den langen Bastel­tischen im Saal. Oder beim Vorlesen von Geschichten und bei Spielen im Kreis, wo sich Christopher Geßler einbringt, der nunmehr als Katechet für die Kinder- und Jugendarbeit in den Kirchengemeinden Ahrensfelde / Mehrow zuständig ist und prima mit den Kindern umzugehen versteht.
Die Kinder kommen gern einmal im Monat zu dieser fröhlichen Runde zusammen und ihre Eltern oder Großeltern nutzen gern die Gelegenheit, um mit näheren oder ferneren Nachbarn ins Gespräch zu kommen und auch neue Ideen für gemeinsame Unternehmungen zu entwickeln, wie zum Beispiel das gemeinsame Kochen oder Grillen vor der Sommerpause. Die „Mehrower Kinderrunde“ ist damit weit mehr als eine monatliche Beschäftigung der Kinder. Sie ist dank des Engagements vieler fleißiger Helfer zu einem unverzichtbaren Motor für die Förderung des Zusammenhalts in der Dorfgemeinschaft und für das Zusammenwachsen der Ahrensfelder Ortsteile geworden.