Alle, die sich gern was anschauen, Speis und Trank mögen und Unterhaltung lieben, sollten sich den ersten Sonnabend im September jedes Jahr fett im Kalender ankreuzen und „Vogelscheuchenmarkt Altlandsberg“ daneben schreiben.
In unserem Nachbarort sind an diesem Tag die Straßen mit Menschen statt mit Autos gefüllt und an vielen Ecken mit hübschen Vogelscheuchen geschmückt. Da lässt es sich schön spazieren und bestaunen, was sich seit dem vorigen Jahr getan hat und die Stadt noch attraktiver macht.
Im Jahre 2015 konnte man im Gutshof die neue Remise und das fast fertig gestellte Brau- und Brennhaus bewundern.
Auf dem angrenzenden Schlosshof luden wieder eine Bühne, viele Buden und ein paar Fahrgeschäfte ein - und die offen stehende Tür der Schlosskirche, die den Blick in das erst ein paar Wochen zuvor als Konzert- und Veranstaltungsstätte eingeweihte Bauwerk freigab.
Freien Blick gab es auch wieder in etwa 20 Höfe, wie beispielsweise den Hof des Pfarrhauses, in dem irische Folk-Musik geboten wurde.
Die „Offenen Höfe“, in denen was geboten wird, sind die Besonderheit des Festes.
Zwischen Pfarrhaus und Kirche gab es Stände mit hübschem Kunstgewerbe, an denen man sich auch noch mit Vogelscheuchen für zuhause eindecken konnte.
Und mindestens genauso wichtig war der obligatorische Stand mit dem vom Herrn Pfarrer frisch gezapften, dunklen „Altlandsberger Bier“.
Leider war es am 5.9.2015 längst nicht mehr so sommerlich, wie erhofft.
Auf dem „Wegendorfer Hof“ hatten sich z. B. die Musiker vorsichtshalber regensicher in der Tordurchfahrt neben dem Traktor platziert.
Auf dem Marktplatz und ringsum luden wie immer viele Stände mit Leckereien zum Essen und Trinken ein.
Dazu gesellten sich wieder verschiedene Info-Stände und Verkaufsstände mit recht ansprechendem Angebot.
Aber wir waren ja vor allem gekommen, um einen Blick in die „Offenen Höfe“ zu werden, von denen die meisten an der Berliner Straße zu finden waren.
Manche hatten nur die Tore offen stehen (was auch schon sehr lobenswert ist), andere haben Musik und Imbiss angeboten und manche hatten noch dazu ihre Höfe ganz kunstvoll dekoriert.
Da gab es viel zu schauen.
Beim Heimatverein angekommen, haben die dicken Wolken ihre Last nicht mehr tragen können und endlosen, dichten Regen auf die Besucher des Festes fallen lassen.
Zum Glück gab es auf dem Hof Pavillons für das Kaffee- und Kuchen-Angebot und die Gäste, die sich trotz Regen nicht vom Verkosten des köstlichen Kuchens abhalten ließen.
Außerdem gab's im Haus viel zu sehen - die alte Wohnungs­einrichtung, ein Klassenzimmer, das Schloss-Modell und durch das Fenster im Boden den Grundstein des Hauses.
In einer temporären Ausstellung konnte man dieses Mal auch bestaunen, was der Hobby-Archäologe Mike Hille aus Buchholz rings um Altlandsberg aus dem Boden geholt hat.
Als der Regen dann endlich so weit nachgelassen hatte, dass man auf die Straße treten konnte, waren leider viele der Stände schon verlassen, wie zum Beispiel auf dem Schulhof.
Hier war es sicher schön!
Auf einem Hof in der Poststraße, der immer ein erlebenswertes literarisch/musikalisches Programm zu bieten hat, waren leider auch (fast) alle Bänke und Tische verlassen.
Aber dort, wo sich wie immer die polnische Partnerstadt Krzeszyce präsentierte, war noch ordentlich Betrieb.
Und auf dem Hof des ehem. Gasthofs „Haus Lindenberg“ waren noch die exotischsten Musiker anzutreffen.
Schade, dass das schöne Fest durch den Regen so schnell sein Ende gefunden hat.