In Mehrow wird bekanntlich gut und gern gefeiert. Mit dieser Tradition sollte auch 2016 nicht gebrochen werden, weshalb es hier schon vor dem Sommerbeginn ein Dorffest gab.
Für den 11. Juni 2016 war gutes Wetter bestellt, und das gab es auch prompt. Als Regenschutz hätte man das Festzelt also nicht gebraucht, aber das konnte man ja nicht wissen.
Da man drinnen prima sitzen, basteln und tanzen konnte, war das trotz des schönen Wetters keine Fehlinvestition.
Am Freitagabend waren schon Tische und Bänke aufgebaut und die Technik installiert worden. So waren am Sonnabend vor dem Anpfiff nur noch die Spielgeräte aufzubauen, der Basteltisch und das Nagelstudio herzurichten und die leckeren Kuchen zu drapieren.
Im Freien hatten die Bundes­polizisten wieder einen Stand aufgebaut, um dort über ihre Aufgaben zu informieren.
Da gab es viel Interessantes zu sehen und zu erfahren - später am Tag sollte da noch ziemlicher Andrang sein.
Die Jungs und Mädels der Feuerwehr haben pünktlich zum Beginn den Infostand der Jugendfeuerwehr aufgestellt.
Auch die Bierleitung für die Alten und die Hüpfburg für die Jungen standen zur rechten Zeit ordentlich unter Druck.
Zwischen Festzelt und Feuerwache hatten die auf unseren Festen immer gern gesehenen Mitglieder des Ahrensfelder Schützenvereins ihren Schießstand aufgebaut und fanden vor dem Ansturm sogar noch Zeit für einen Schnappschuss.
Im Lauf des Tages sollten hier Schützenkönig und -königin, sowie Schützenprinz und -prinzessin ermittelt werden.
Die netten Damen vom Kuchenstand fanden auch noch Zeit für ein Gruppenbild inmitten der von ihnen und anderen Frauen aus dem Dorf gelieferten kulinarischen Kunstwerke.
Der Fußballnachwuchs wartete auch ganz geduldig am Basteltisch, bis alles ausgepackt und aufgebaut war, um dann zum Anpfiff gleich mit dem Papa loszulegen.
Die Besucher von Viviens Nagelstudio konnten unmöglich bis 14 Uhr warten. Wie jeder gute Anstrich besteht auch der Nagellack aus mehreren Schichten, die zwischendurch trocknen müssen - nur dass hier abschließend noch diverser Glitzerkram aufgetragen wird.
Das braucht also insgesamt viel Zeit!
Kurz von Zwei am Nachmittag runzelte manch einer die Stirn, weil es noch so leer auf dem Platz war. Aber die fleißigen Helfer sollten nicht lange unter sich bleiben.
So nach und nach strömten die Besucher herbei, die beim Mittagessen getrödelt oder schnell noch ein Schläfchen gemacht haben. Herr Wollermann hielt seine obligatorische Ansprache (die wir aus Platzgründen leider nicht in voller Länge abdrucken können) und schon ging es los - offiziell, denn an vielen Ständen war inzwischen längst Betrieb.
Am Stand der Bundespolizei probierten längst die ersten Jungs das „Kostüm“ aus, mit dem die Polizisten zur Demo oder zum Fußball gehen.
Das wiegt doch ziemlich viel ...
Einen Tag vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft zeigten die Jungs im Polizei­gewand vollen Einsatz.
So konnte unser Fest wohl­behütet seinen Lauf nehmen.
Kurz nach Zwei floss auch bei der Feuerwehr das Bier aus dem Hahn in die die Gläser und das Wissen aus den Köpfen in die Fragebögen am Stand der Jugendfeuerwehr.
Beatrice und Tobias haben wieder ganz eifrig gute Werbung für die Jugendfeuerwehr gemacht - und das, obwohl da schon fast alle Mehrower Schulkinder dabei sind.
Wie aus dem Nichts tauchte dann Heinz Wünsch mit seiner Kutsche auf, begleitet von Olaf Klopsteg, der das noch ein bisschen aufgeregte Pferd gut zu beruhigen wusste.
Da nicht nur Pullover einlaufen, sondern auch Pferde sich einlaufen müssen, hat Heinz die erste Runde etwas größer gewählt und ein Schwergewicht an Bord genommen.
Derweil haben die Kinder der Kita „Regenbogen“ in Eiche das Festzelt „gestürmt“ und dort ein nettes kleines Programm aufgeführt, in dem es um niedliche Mariekäfer, Sonnenschein und Regen, das Leben auf dem Bauernhof und um die Farben des Regenbogens ging.
Da gab es wohl verdienten Applaus nach jedem Liedchen.
Hahn, Schaf, Ziege und Pferd haben dann noch über ihr Leben auf dem Land geplaudert.
Man konnte aus den Gesichtern der Kinder lesen, dass sie gern auf dem Dorf leben und stolz darauf sind, die Landtiere nicht nur von Wurst- und Dosen-Etiketten her zu kennen.
Hier kann man viele dieser Tiere sehen und streicheln.
Im Nagelstudio und am Basteltisch gab es auch während der Vorführung keine Pause. Da wurde ohne Unterbrechung um besondere Schönheit gerungen.
Kaum war der Kindergarten abgetreten, wurde in der Ecke, wo früher bei Festen das Orchester saß, ein Smartphone mit der Musikanlage verkuppelt und schon erklang Hip-Hop.
Die Cheerleader „So Happy“ aus Schwanebeck, die zu den „Blue White Swans“ gehören und von Frank Zwillich aus Mehrow trainiert werden, zeigten dann ihr Können, das sie im Vorjahr bei regionalen Wettbewerben, aber auch bei bundes­weiten Vergleichen bis aufs Siegertreppchen gebracht hat.
Der Auftritt im Festzelt hat zu Recht viel Beifall bekommen.
Den ganzen Nachmittag über gab es die Möglichkeit, auf dem Spielplatz ein paar Runden im Sattel eines Pferdchens zu drehen oder - und das war nun wirklich mal was ganz Besonderes - sich in der Kutsche von einer Kuh ziehen zu lassen. Pferdekutsche hatten wir ja vorhin schon ...
Das Pony „Molly“ und die Kuh „Paula“ aus Ladeburg haben geduldig ihre Runden gedreht und den Kindern viel Freude bereitet - und die Erwachsenen ins Staunen versetzt.
Als der Nachmittag ein bisschen fortgeschrittener war, gab es in einer schattigen Ecke des Festplatzes die nächste Attraktion zu bestaunen: eine Frettchen-Show.
Zunächst musste jedoch eine Prüfung in Instrumentenkunde abgelegt werden. Da haben sich die Mehrower ganz gut angestellt und sogar die Maultrommel erkannt.
Mit Dudelsack und Flöte lockt man anderswo Schlangen aus dem Korb und lässt sie tanzen - hier waren es „nur“ Frettchen. Das süß anzuschauende Tierchen, die offenbar Spaß daran haben, mit ihrem Herrschen herumzutollen und kleine Kunststücke zu zeigen.
Viele Besucher haben die hier zum ersten Mal gesehen.
Die Frettchen lieben Gemüse und vor allem Gurken, mit denen man sie aus fast jedem Versteck locken kann und in die sie sich so verbeißen, dass man sie an der Gurke hängend durch die Gegend tragen kann. Und wie der Kopf des „Herrchens“ vermuten lässt, lieben sie auch Deckhaar.
Noch besser als ein Frettchen ist eine ganze Hand voll ...
Solch ein Frettchen zu streichen ist natürlich was ganz Besonderes und so hieß es Schlange stehen, wenn man auch mal solch ein possierliches Tierchen auf der Schulter oder in der Hand haben wollte.
Von Weiß über Grau bis zu den verschiedensten Brauntönen reichten die Farben ihrer Felle - da war für jeden Geschmack was dabei. Hier hätte jedes Tier einen Abnehmer gefunden.
Statt der (zu recht) aus der Mode gekommenen Fuchs­kragen könnte man sich gut diese Tierchen um den Hals legen - aber bitte lebend! Da hat man selbst und auch die Nachbarn in der S-Bahn (und das Frettchen) mehr davon.
Nach den niedlichen Frettchen ging es mit ebenfalls sehr nett aussehenden Polizistinnen weiter, die zusammen mit ihren männlichen Kollegen nicht nur typische Einsatz­bekleidungen und -ausrüstungen vorstellten, sondern auch eindrucksvoll zeigten, wie man die verschiedensten Angriffe abwehrt.
Der bärtige Bierbecherwerfer hatte da keine Chance.
Als eingangs von feuerfester Damenunterwäsche die Rede war, kam mancher auf völlig falsche Gedanken. Die kann man wirklich gut gebrauchen, wenn man auf einen Kameraden trifft, der „Feuer und Flamme“ ist - noch dazu, wenn der mitgeschickte Feuerlöscher leer ist oder klemmt. Viel konnte man an diesem Tag über die Arbeit der Bundespolizei erfahren, die unter anderem im benachbarten Blumberg beheimatet ist. Ein Geheimnis blieb jedoch, wie die immer zu so hübschen weiblichen Nachwuchs kommen ...
Bevor es zurück nach Ladeburg ging, hat Molly nochmal eine Streicheltour über den Festplatz gemacht.
Das Pferdchen, das Heinz vor seiner Kutsche hatte, musste hingegen noch Dienst tun. So viele wollten in der Kutsche zumindest die kleine Tour um den Dorfteich drehen, dass da keine Pause drin war.
Heinz, den Ladeburgern und Familie Klopsteg, die deren Kommen organisiert hat, sei herzlicher Dank gesagt.
Im Festzelt gab es nun noch einen Programmpunkt, von dem noch gar keine Rede war, als vor ein paar Wochen das Programm des Dorffestes aufgestellt wurde.
Erstmals zeigte sich eine noch namenlose Cheerleader-Gruppe, die Nine erst vor kurzem aus ein paar interessierten Mehrower Mädels zusammengestellt trainiert hat.
Was die gezeigt haben, war schon ziemlich gut! Und offensichtlich hat es den Mädels einen riesen Spaß gemacht.
Zum Abschluss des Nachmittags wurden die Gewinner des Schießwettbewerbs bekannt gegeben und mit einem Pokal und einer kleinen Prämie versehen.
Schützenprinz wurde (wie zu erwarten) Ole und Schützenprinzessin wurde Vivien, die sich offenbar mal kurz aus ihrem Nagelstudio weggeschlichen hat.
Die Schützenkönigin, Irene Raeder, war leider zur Siegerehrung nicht mehr da, aber der Schützenkönig, Tobias Braunsdorf.
Herzlichen Glückwunsch!
Dass Ole (oben rechts) auch noch Gesamtsieger wird, war irgendwie abzusehen. Stolz konnte er auch dafür noch einen Pokal in Empfang nehmen.
Alle anderen nahmen jetzt, sofern sie nicht auf einen Non-Stop-Einsatz eingerichtet waren, ihren Hut und begaben sich für ein, zwei Stündchen nach Hause, um sich für den langen Abend beim Tanz im Festzelt hübsch zu machen.
Bis hierher war das schon mal ein gelungenes, tolles Fest!