Bei der Mehrower Kinderrunde am 24.9., der ersten nach den Sommerferien, ging es um eine „treulose Tomate“. Christopher Geßler hatte eine Geschichte mitgebracht, in der es um jemanden ging, auf den diese Bezeichnung passt.
Die Kinder lauschten ihm aufmerksam und gingen danach eifrig daran, die echte Tomate und andere Gemüse auf ihre Verwendbarkeit hin zu untersuchen.
Zunächst wurden die Finger geschrubbt und dann das Gemüse. Letzteres wurde danach in Viertel oder Streifen zerlegt. Die Tomaten kamen zusammen mit Gewürzen und reichlich Kräutern in eine große Schüssel und wurden dort ein wenig mit dem Pürierstab gequält.
Die pürierten Tomaten wurden anschließend durch ein Tuch gepresst und der so gewonnene Tomatensaft zusammen mit etwas Gemüsefond und Sahne in einen vorgeheizten Topf gegeben und aufgekocht. Der im Tuch verbliebene Rest der Tomaten hat damit aber noch lange nicht ausgedient, sondern findet noch vorzügliche Verendung als Bruschetta.
In allen Produktionsphasen ist das Naschen erlaubt und empfohlen - nur beim Auf­kochen der Suppe sollte man sich zurückhalten. Vorteilhaft ist es für alle Naschkatzen, wenn das geschnippelte Gemüse nicht auf die dafür vorgesehenen Teller paßt ...
Während die Suppe vor sich hin köchelt, kann man schon mal die Tische abräumen und den (1.) Abwasch erledigen.
Nach dem gemeinsamen Essen wird ja noch ein zweiter Abwasch erforderlich sein.
Da nicht alle gleichzeitig in die Küche passen, kann sich der Rest um die Festtafel bemühen: Tische zusammenstellen, Geschirr verteilen, brav Platz nehmen und - warten!
Gut Ding will Weile haben und das gilt auch für eine leckere Tomatensuppe und insbesondere für ein kulinarisches Zauberwerk wie die hier fabrizierte Suppe. Die ist ganz hell und dünnflüssig, anders als das, was üblicherweise aus der Tüte oder Büchse kommt. Vom Geschmack her ist da überhaupt kein Vergleich möglich, die ist einfach himmlisch!
Und die Tomaten„abfälle“ ergeben gut gewürzt ein herrliches Bruschetta, das auf frischem Weißbrot ein wahrer Genuß ist. Paprika, Kohlrabi und dergleichen, hübsch zubereitet und drapiert zum Verzehr geboten, runden das Festmahl ab.
Da die Suppe auch kalt ganz vorzüglich schmeckt, muss man sich beim Essen auch nicht beeilen, sondern kann dabei ganz bedenkenlos noch ein Schwätzchen halten.
So geschehen am 24.9.2016.
Ein weiterer Vorteil einer solchen leckeren Speise ist, dass keine Reste bleiben, sondern Löffel, Teller und sogar die Töpfe sauber abgeleckt bzw. ausgekratzt in der Küche landen und den angetretenen Abwäschern ein dankbares Lächeln ins Gesicht zaubert.
Das Rezept findet man übrigens zusammen mit einem wie immer sehr lesenswerten Bericht von Manuela Spiering im Ahrensfelder Amtsblatt vom Oktober 2016 auf Seite 33/34: http://www.ahrensfelde.de/cms/upload/pdf/Amtsblaetter/2016/AB_2016-10-11.pdf

Der Tag hätte so schön sein können, wenn Christopher Geßler, der Idee, Rezept und auch einen Teil der Zutaten mitgebracht hatte, nicht verkündet hätte, dass er zum Jahresende Ahrensfelde und Mehrow verlassen und seiner großen Liebe wegen in den hohen Norden ziehen wird. Das ist sehr schade, denn er hat mit seinen Ideen und Geschichten die Mehrower Kinderrunde immer im Schwung gehalten und nie langweilig werden lassen.
Auch wenn wir uns noch wiederholt begegnen werden, sei ihm an dieser Stelle schon mal herzlicher Dank für sein Engagement in Mehrow und viel Glück für die Zukunft gesagt.