Zwar reichte sein Geld längst nicht, um der Dame eine handelsübliche Menge abzunehmen, aber während sie redete und redete hatte er Zeit, all ihre Mus-Sorten zu probieren.
Eine war leckerer als die andere, aber alle waren derzeit für ihn unbezahlbar. Die Marktfrau war zwar reichlich enttäuscht, dass sie hier nichts absetzen konnte, aber da das Schneiderlein ihr so geduldig zugehört hat, spendierte sie ihm eine dick mit Pflaumenmus beschmierte Stulle.
Die Pflaumenmus-Stulle roch so lecker und seine Zungenspitze sagte ihm, dass sie auch genau so lecker schmeckt.
Am liebsten hätte er sie gleich verschlungen, aber was sollte er dann zum Abendbrot essen?
Also kam der Teller mit der Stulle erst mal auf den Schrank.
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Und weil des damals noch kein Facebook oder Twitter gab, womit man das hätte der Menschheit mitteilen können, schrieb er es auf seinen Gürtel und zog in die Welt hinaus. | ![]() |
Und auch der Bruder von Räuber Hau, der berüchtigte Räuber Klau, konnte beim tapferen Schneiderlein nichts ausrichten. Der war ja so arm, dass Räuber Klau ihm am liebsten was von dem Geld abgegeben hätte, das er gerade einem „hohen Tier“ samt Köfferchen an der luxemburgischen Grenze abgenommen hat. Die Steuerflüchtlinge sind ja heutzutage so raffiniert, dass sie nicht mehr schwarze Geldkoffer benutzen, sondern ganz unauffällige. |
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Also wird der arme Kerl ins Schloss geschleppt und der misstrauischen Königin Walburga vorgestellt. Die ist gar nicht „amused“ beim Anblick dieses kleinen Mannes, aber all die Recken, die sich vorher angeboten hatten, konnten ihre Probleme auch nicht lösen. |
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Warum soll einer, der 7 auf einen Streich erledigt hat, nicht auch zwei Räuber festsetzen können? Der Schneider hat tatsächlich keine Mühe, die Räuber Hau und Klau zu fangen. |
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Und so macht sich auch die uns bereits bekannte Marktfrau mit ihrem Mus auf den Weg ins Schloss: Die Hochzeitsgäste wollen doch sicher leckeren Mus essen!
Fast hätte sie noch dem Bräutigam Probleme bereitet, weil sie ihn als armes Schneiderlein erkannte und dies natürlich nicht verheimlichen wollte oder konnte.
Aber nun gab es kein Zurück mehr. Lieber einen Schneider als Schwiegersohn, als eine zickige Tochter im Schloss! |
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Und wenn sie nicht gestorben sind, dann feiern sie noch heute! |
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Das war wieder ein wirklich gelungenes Theaterstück mit glänzenden Schauspielern (v.l.n.r.):
Gabriele Gujjula, Gisela Lehmann, Inge Starke, Gabriele Stave, Gabriele Käß, Brigitte Hildenbrand, Werner Stephan
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Lob und Dank sei auch denen gesagt, die für einen reibungslosen Ablauf der Vorstellung gesorgt haben.
Das waren Torsten Krause als Licht- und Ralf Thaler als Tontechniker sowie Renate Thaler als Souffleuse. |
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