Große Plakate am Spielplatz-Zaun haben es schon seit Tagen angekündigt und der stets wachsende Holzhaufen auf dem Festplatz war ein untrügliches Zeichen: In Mehrow steht wieder das Osterfeuer an - wie zuletzt am Gründonnerstag.
Das für die Osterfeiertage angesagte Wetter war nicht wirklich berauschend, aber am Gründonnerstag war es zumindest trocken und recht mild.
Da waren die Plätze auf der Parkbank sehr begehrt.
Während die Kinder der Mehrower Kinderrunde die Zeit vor dem Feuer mit Osterbasteleien zugebracht haben, nutzten die Jungs und Mädels der Jugendfeuerwehr die Gelegenheit zu Löschübungen am Dorfteich.
Wann kann man schon mal so richtig aus dem Vollen schöpfen, wie hier am Dorfteich?
Bei dem Druck, den die Pumpe des am Dorfteich für den
"Fall der Fälle" geparkten Feuerwehrfahrzeugs liefert, ist es schon gut, wenn jemand den Kameraden an der Spritze unterstützt und dafür sorgt, das der nicht umgehauen wird.
Hermann und Ole sind da ein eingespieltes Team und haben den Wasserstrahl fast bis ans andere Ufer geschossen.
Solch eine Übung ist aber nicht nur reiner Spaß, denn hinterher muss wieder alles zusammengelegt und verstaut werden. Aber zusammen ist das schnell und akkurat erledigt.
Zum Glück hatte die Feuerwehr für den Rest des Abends ihre Ruhe, abgesehen von den Feuerwehr-Fans, die es auch hier in Mehrow vom Kleinkind- bis zum Greisenalter gibt.
Kurz vor dem angesagten Beginn um 19 Uhr strömten die ersten Besucher auf den Festplatz und stürzten gleich an den Grillstand und an den Zapfhahn, da die Schlangen zu diesem Zeitpunkt noch überschaubar waren.
Später sollte es hier noch richtig voll werden, da weit mehr kamen, als erwartet.
Mit Flammenwerfer und Brandbeschleuniger, der vom „hohen Ross“ auf den Scheiterhaufen gegeben wurde, haben unsere Feuer-Teufel das vollbracht, was jugendliche Pfadfinder üblicherweise mit einer Streichholzschachtel erledigen: Sie haben den über Tage aus Tannenbäumen, Holz und Baumschnitt aufgeschichteten „Scheiterhaufen“ in Brand gesetzt.
Die ganz Kleinen haben ehrfurchtsvoll gestaunt, ganz schlaue Erwachsene haben sich, sofern sie sich schon mit Bier und Bratwurst eingedeckt hatten, einen der später raren Plätze am wärmenden Feuer gesucht.
Erfreulicherweise gab es diesmal kaum dicke Qualmwolken, obwohl das Holz in den letzten Tagen reichlich nass wurde.
Für die Kinder wurde ein Stück weg vom Scheiterhaufen ein eigenes Feuer in Gang gesetzt, an dem später Stockbrot gebacken werden konnte.
Die Mädels von der Jugendfeuerwehr waren emsig damit beschäftigt, Stöcker mit Spitzen zu versehen und diese mit Alufolie zu umwickeln, damit möglichst alle Interessenten das zum Stockbrot-Backen notwendige Werkzeug vorfinden.
Die Erwachsenen konnten sich derweil ganz entspannt zurücklehnen oder ein Schwätzchen mit Freunden und Bekannten führen, die man vielleicht in der Winterzeit nicht so oft zu sehen bekommen hat.
Am „Kinderfeuer“ fanden sich letztlich nicht nur Kinder mit ihren Stöckern ein - auch einige Erwachsene haben entdeckt, dass Stockbrot eine leckere Sache ist.
Unter dem Vorwand, den Kindern helfen zu müssen haben sie sich unter die kleinen Leute am Feuer gemischt und ordentlich mitgemacht.
Jürgen Peckmann hat auch in diesem Jahr wieder für eine sehr gelungene Beschallung gesorgt: gängige Partymusik, die nur so laut war, dass man sich überall auf dem Platz ungestört unterhalten konnte. Prima, so muss es sein.
Das Grill-Personal und die Jungs am Tresen seien ebenfalls gelobt, denn die haben auch den größten Andrang bewältigt. Und als sich Schlangenlänge und Biervorrat umgekehrt proportional verhielten, haben sie nicht die Nerven verloren.
Bis in den späten Abend kamen noch Besucher - viele Einheimische, aber auch reichlich Leute aus den Nachbar­dörfen oder Berlin und ganz Fremde, die im Vorbeifahren die Plakate oder den Feuerschein gesehen haben.
Wie immer waren alle herzlich willkommen und meist haben die Besucher auch schnell zueinander gefunden.
Nicht selten konnte man Verbrüderungs-Szenen mit und ohne alkoholischer Begleitung beobachten.
Erfreulicherweise verlief der Abend wieder recht gesittet und friedlich, so dass man sich jetzt schon auf das nächste Beisammensein auf dem Festplatz freuen kann.
Zum Schluss sei nochmal allen Beteiligten sehr herzlich gedankt, vor allem unserer Freiwilligen Feuerwehr, die wieder alles vorbereitet und den Abend hervorragend gestemmt hat!