Aus guten Gründen soll in unserer Dorfkirche bei Gottes­diensten nicht fotografiert werden. Dazu gehört leider auch die Christvesper mit dem alljährlichen Krippenspiel.
Um trotzdem für die Nachwelt festzuhalten, wie die Kinder prächtig gekleidet ihre mühsam einstudierten Rollen gespielt haben, bleibt nur ein Besuch bei der Generalprobe am Tag zuvor. Auch wenn's mitunter noch stockt und Kleidungsdetails offen sind, kann man sich einen prima Eindruck verschaffen.
In der diesjährigen Variante der Weihnachtsgeschichte waren insbesondere die Engel gefordert, die als Einsatzkommando 888 zusammen mit den telefonisch verbundenen Kollegen auf Wolke 111 beobachteten, was sich da in Bethlehem zugetragen hat.
Bekanntermaßen hatten sich Joseph und Maria auf den Weg dorthin gemacht, ohne vorher ein Quartier zu buchen.
Wie nicht anders zu erwarten, war vor Ort nicht ordentliches mehr zu finden - so wie das bei Last-Minute-Reisen oft der Fall ist. Wenn man dann noch unpässlich ist, oder wie Maria sogar hoch schwanger, ist das besonders ärgerlich.
Anders als ein Hotelzimmer bot jedoch der als Schuppen genutzte Stall den Vorteil, dass man hier fast unbegrenzt Besuch empfangen konnte: Bauern, die in der Bibel noch Hirten, waren und die drei Könige Casper, Melchior und Balthasar, die vielerorts dadurch auffallen, dass sie ihre Initialen C+M+B zusammen mit der Jahreszahl an den Türstürzen hinterlassen.
Als krönenden Abschluss des Krippenspiels gab es ein Geigensolo vom Erzengel Karlotta. Sich das zu trauen verdient Hochachtung und fand bei der Probe und erst recht beim Aufritt am Heiligabend sehr viel wohlverdienten Beifall.
Den gab es am Schluss der Vorstellung noch mal für alle Kinder, die ihre Sache sehr gut gemacht haben.
Es haben mitgewirkt: Alessia, Pia, Lenka und Karlotta als Engel; Mara und Jonas als Maria und Josef; Otto, Timon und (nochmal) Jonas als Bauern; Franka (abweichend von der biblischen Vorlage) als Staatssekretärin; Emily, Leopold und Florian als Heilige Drei Könige.