Was gab es Neues auf der Gemeindevertretersitzung am 2. Oktober 2002 ?

Bezüglich des ehemaligen KIM-Geländes leider nichts wirklich Neues - zumindest nichts Erfreuliches. Die Helldorff-Erben pokern. Es geht bekanntermaßen um Freigabe und Ausbau der Straße von Mehrow nach Trappenfelde durch die Erbengemeinschaft im Gegenzug zur Genehmigung der eingereichten Bebauungspläne durch das Amt. Eine endlose Leier, in der das Wort "Ultimatum" längst zur Phrase verkommen ist. Nun ist angeblich mal wieder alles unterschriftsreif und als Vorlage für die nächste Hauptausschuss-Sitzung vorgesehen.

Aber ein paar winzige Kleinigkeiten sind da noch strittig ... Beispielsweise, dass die Gemeinde eine wirklich brauchbare Sicherheit, z.B. in Form einer Bankbürgschaft fordert, die Anwälte der Erben aber nur das Land verpfänden wollen, das aber ganz offensichtlich bei Investoren bei weitem nicht so begehrt ist, wie ursprünglich mal von den Besitzern angenommen und proklamiert wurde.

Da dies entgegen aller Beteuerungen auf der letzten Gemeindevertretersitzung mit Sicherheit noch nicht die letzte Runde war, wollen wir es hier ersteinmal dabei belassen.

Nicht übergehen wollen wir aber den Fakt, dass die Erbengemeinschaft während der laufenden Verhandlungen über eine Nutzung des Geländes für "stilles Gewerbe" dort ohne Absprache, Information und Genehmigung (sofern die erforderlich ist) die Errichtung einer Betonmischanlage für den Autobahnbau ermöglicht hat.

Dort, wo ursprünglich mal Mickey-Mouse die (Mehrow-)Disneyland-Besucher begrüßen oder nach letzten Planungen kleine Pferdchen friedlich hoppeln sollten, sind jetzt große Flächen unter Beton begraben und mit lärmenden Mischanlagen bestückt worden.

Laut Amt und Gemeindevertretung ist das zulässig und (so wurde auf Anfrage explizit bestätigt): Jeder andere im Ort kann sich auch ohne Anfrage und Genehmigung (!) solch feines Ding in den Garten stellen lassen. Ob da täglich oder vielmehr nächtlich im Minutenabstand 30...40-Tonner mit Zement und Kies zur Belieferung der Anlage durch den Ort donnern oder nicht, ist belanglos - dafür sind ja die Straßen da.

Aber, um die (leider wenigen) empörten Sitzungsgäste zu beruhigen: Man will gelegentlich mal die Autobahnbauer einladen und darum bitten, dass die ganz langsam und leise durch den Ort fahren ...

Übrigens, eigentlich sollte das ja nur von kurzer Dauer sein, aber die Autobahner haben jetzt solchen Gefallen an dem hübsch umzäunten KIM-Gelände und den so nett mit Einfamilienhäusern bestandenen Zufahrtsstraßen gefunden, dass sie da wohl noch bis 2004 und darüber hinaus Beton mischen wollen (statt Pferdchen hoppeln zu lassen) und bis dahin durch Mehrow donnern werden, sofern die Straßen so lange mitmachen.

Einen Trost gibt's aber: Man (die Gemeindevertretung) will da mal bei den Autobahnbauern anfragen, ob die nicht eventuell das Bedürfnis haben, ein paar Euro beizusteuern, wenn wir dann später unsere Straßen (insbesondere den Krummenseer Weg) ausbessern müssen. Wohlgemerkt: anfragen, nicht etwa fordern - die könnten ja sonst verärgert sein.

Darum will man die Autobahnbauer (die leider mangels Kneipe und KONSUM selbst bei bestem Willen nicht einen Euro im Ort lassen können) auch nicht mit Überlegungen behelligen, ob man die Beton-Zutaten für die Autobahn nicht auch über die Autobahn anliefern könnte ... Keiner weiß es genau, aber dafür müsste vielleicht eine Behelfsauffahrt errichtet werden und das will man den Autobahnbauern nun wirklich nicht aufbürden ... Wo sollten die den Beton für eine solche Auffahrt hernehmen ?

Benedikt Eckelt (webmaster@mehrow.de)

Anmerkung: Wie immer handelt es sich hierbei um subjektive Wahrnehmungen aus der Zuschauerreihe, die unverbindlich und ohne Gewähr sind!
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