Die am 3. Juli 2003 mangels Beteiligung ausgefallene Gemeindevertretersitzung wurde am 24. Juli nachgeholt. Dieses Mal waren trotz Urlaubszeit wenigstens so viele Gemeindevertreter anwesen, dass Beschlussfähigkeit gegeben war.

Erfreulicherweise waren auch einige Gäste erschienen - vorrangig Anlieger der Dorfstraße zwischen Reiterhof und Robert-Stock-Straße. Das hatte auch seinen Grund, denn hier soll ja nun (irgendwann mal) der dringend benötigte Fußweg zum Friedhof geschaffen werden.
Wie bereits aus der Ankündigung der Gemeindevertretersitzung in der Presse zu entnehmen war, machte sich dazu eine neue Beschlussfassung erforderlich, da die Kosten doch deutlich über dem geplanten Umfang liegen werden, u. a., weil dort auf beiden Seiten der Straße Bushaltestellen geschaffen werden sollen. Die Anlieger fürchten nun natürlich um eine Kostenbeteiligung - die Gemeindevertretung hat jedoch versichert, dass eine solche nicht vorgesehen ist.

Diskussionen der Gemeindevertreter gab es um den geplanten Fuß- und Radweg von Mehrow nach Eiche, der sicher von der Mehrzahl der Mehrower gewünscht wird. Im nächsten Jahr (2004) soll dieser Weg durch ABM-Kräfte errichtet werden, wodurch für Mehrow und Eiche nur die anteiligen Kosten für das als Wegbelag vorgesehene Recycling-Material anfallen. Diesbezüglich gab es aber den nicht ganz unberechtigten Einwand, dass der Bau einer richtigen, asphaltierten Straße, die mehrheitlich über Fördermittel hätte finanziert werden können, besser und für die Gemeinde kostengünstiger gewesen wäre. Da aber bisher weder für die eine, noch für die andere Variante ein Kostenangebot vorliegt, lässt sich das schlecht beurteilen.
Ausschlaggebend für die Entscheidung zugunsten eines Fuß- und Radweges war wohl vor allem, dass offenbar weder Mehrow noch Eiche an einer Straßenverbindung und daraus vermutlich resultierendem zusätzlichen Verkehr interessiert ist.

Apropos ABM-Kräfte: für den durch ABM-Kräfte in diesem Jahr erneuerten Fußweg zwischen Dorfstraße und Dorfteich stand zum Sitzungstermin die Abnahme noch aus - einige Gemeindevertreter hatten die Ausführungsqualität bemängelt und eine Abnahme gefordert. Auch aus der "Zuschauer-Loge" wurde bemängelt, dass zwar der Fußweg erneuert wurde, aber an der Bushaltestelle "Mehrow Kirche" eine hässliche Lücke klafft. Der Bürgermeister hat darauf verwiesen, dass dort noch mit dem Straßenbauamt und der Busgesellschaft eine Abstimmung bezüglich der Bordsteinhöhe erfolgen muß und dass danach die ABM-Kräfte auch dieses Stück fertig stellen werden.
Jetzt, gut einen Monat später, haben sich die Beteiligten offenbar immer noch nicht auf eine Bordsteinhöhe einigen können (falls sie sich überhaupt damit befassen) - die ABM-Kräfte sind nun weg und wir haben mitten im Ort einen Schandfleck, der uns wohl erhalten bleibt, bis uns im nächsten Jahr wieder ABM-Kräfte zur Verfügung stehen (oder bis in alle Ewigkeit, wenn's keine ABM Kräfte gibt), welche die letzten 20 Meter Fußweg fertig stellen - falls bis dahin das schwerwiegende Problem der Höhenfestlegung von Bordsteinen in Haltestellen gelöst ist ... (Ein Tipp für den Notfall: Zollstock nehmen und nach Eiche fahren: dort ist gerade von Fachfirmen eine neue Haltestelle gebaut worden - da wird die Bordsteinhöhe wohl richtig sein, zumindest ist dort noch niemand aus dem Bus gestürzt ...)

Der Bürgermeister hat noch darüber informiert, dass im Zeitraum 25.8. bis 30.9. auf dem ehemaligen KIM-Gelände (jetzt Eigentum der Helldorff-Erben) die zwischenzeitlich abgebaute Mischanlage wieder errichtet und betrieben wird: in Tag- und Nachtschichten!
Damit kommen vermutlich wieder Baustofftransporte im 5-Minuten-Takt auf uns zu - es ist ja den Autobahnbauern auch nicht zuzumuten, dass diese ihre Transporte über die bereits fertig gestellten Fahrbahnen der Autobahn abwickeln und diese statt unserer Dorfstraßen zerrammeln ...

Zum Thema "Helldorff" traut man sich ja schon gar nicht mehr zu fragen - nach endlosen Kämpfen und Krämpfen ist ja nun im Februar diesen Jahres endlich der Vertrag zwischen der Gemeinde und den Helldorff-Erben unterschieben worden, der denen die gewünschte Bebauung des ehemaligen KIM-Geländes und uns die Durchfahrung des Geländes von Mehrow nach Trappenfelde auf einer durch die Erbengemeinschaft zu erneuernden Straße ermöglichen soll. Der Zettel mit den Unterschriften der "Kriegsparteien" liegt jetzt in Eberswalde und wartet auf die Unterschrift eines höher besoldeten Staatsdieners. Aber je höher der Beamtenstuhl, desto schwerer fällt offenbar eine solche Handbewegung ...
Da werden wir wohl auch im nächsten Jahr noch an der derzeitigen Umfahrung ("Walzenweg") Kröten sammeln dürfen!

Nicht anders bei unserer Mühle: Die gammelt vor sich hin und wird mit dem verrotteten Dach spätestens im kommenden Winter ernstlichen Schaden nehmen, wenn nicht endlich in Frankfurt (Oder) die zuständige Richterin die Akte in die Hand nimmt und über den jegliche Aktion hindernden Rückübertragungsanspruch entscheidet.

Im nicht öffentlichen Teil der Sitzung wurde über den Verkauf einer gemeindeeigenen Fläche an einen ortsansässigen Unternehmer entschieden. Dem Vernehmen nach hat die Gemeindevertretung dem Verkauf der Fläche neben der Mühle zugestimmt - zu welchen Konditionen ist nicht öffentlich bekannt, man erzählt aber, dass die doch recht günstig waren ... Die auf dem Gelände befindliche riesige Halle, die nun wahrlich nicht ins Dorfbild passt, aber jedem aus Ahrensfelde kommenden ins Auge fällt (oder besser stürzt), wird uns nun wohl noch eine Weile erhalten bleiben. Unter diesen Umständen ist nur zu hoffen, dass umgehend das Umfeld der Halle eine Verschönerung erfährt, wofür es erste erfreuliche Ansätze gibt. Wünschenswert wäre auch, dass die bisher noch vereinzelt vor der Halle und auf gegenüber liegenden Freiflächen stehenden Fahrzeug- und Anlagenteile gänzlich in der Halle und damit aus dem Blickfeld verschwinden und der "Mehrower Koloss" vielleicht sogar ein bisschen Farbe auf die Außenhaut bekommt.


Benedikt Eckelt (webmaster@mehrow.de)

Anmerkung: Wie immer handelt es sich hierbei um subjektive Wahrnehmungen aus der Zuschauerreihe, die unverbindlich und ohne Gewähr sind!
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