Nach dem wir uns nun so lange bei älteren Mehrowern bezüglich historischen Bildern "durchschlauchen" mußten, sind wir nun endlich selber mal fündig geworden. In einem Berliner Antiquariat haben wir diese Postkarte von 1904 gefunden und erstanden.
Haus in Mehrow, 1900
Die Mehrower Dorfkirche, 1900

Die Postkarte mit "Gruß aus Mehrow" und einem Bild von "Gutshof u. Kirche" auf der Vorderseite ist 1904 von einem Mehrower (das vermuten wir einfach mal) an seinen Freund Friedrich in Börnicke bei Bernau geschickt worden - abgestempelt am 6. Dezember 1904 in Hönow und einen Tag später in Börnicke.

Leider ist aus dem kleinen Bildchen nicht viel heraus zu holen. Aber das Gutshaus (das später, als es längst nicht mehr sehr ansehnlich war, auch mal liebevoll "Schloß" genannt wurde), sieht in der Vergrößerung doch recht stattlich aus - mal abgesehen von dem doch ziemlich verkorksten Dach.
Hier wie bei den anderen Bildern zwecks Vergößerung einfach 'raufklicken!

Oben, auf der Gesamtansicht, ist übrigens neben der Dorfkirche noch der Schornstein der bis ca. 1937 existierenden Schnapsbrennerei zu sehen, die man wegen des damaligen Brennermeisters Reinhold Schwarz getrost eine "Schwarzbrennerei" nennen konnte.

Vorstehender Beitrag ist im Juli 2002 entanden. Jetzt (Februar 2008) können wir ihn fortschreiben, denn inzwischen hat Bernd Thiele eine weitere Postkarte aus dem gleichen Jahr aufgetrieben und uns erlaubt, diese hier zu präsentieren. Beide Karten stammen aus dem gleichen Verlag "R. Junge" in Berlin N. 24




Die jetzt aufgetauchte, hand-colorierte Postkarte zeigt einen Blick über den Dorfteich in Richtung Dorfkirche. Neben der Kirche ist der Schornstein der ehemaligen Brennerei zu erkennen.
Wie auf anderen Bildern aus dieser Zeit ist bemerkenswert, dass der Wasserstand des Dorfteiches, der hier nicht ganz zu Unrecht "See" genannt wird, fast bis an das Niveau der Dorfstraße reichte, die links hinter der Baumreihe verläuft.

Absender der Karte ist eine Lise Müller, eventuell jemand vom Müllerschen Hof, der ja seinerzeit noch bestand und erst einige Jahr später in das Rittergut integriert wurde.

Abgestempelt wurde die Karte am 8. September 1904 mittags im Nachbardorf Hönow, das damals noch zum Kreis Niederbarnim gehörte. Der Kreis reichte ja bekanntlich im Süden bis hinter Erkner. Jetzt gehört Hönow zum Landkreis Märkisch Oderland (MOL) dessen Autofahrer hier ganz besonders gefürchtet sind.


Adressiert ist die Karte an Fräulein Marta Tiel in Wendershausen bei Witzenhausen.
Laut Witzenhausener Poststempel hatte die Karte bereits am nächsten Tag, morgens zwischen 5 und 6 Uhr, ihr Ziel fast erreicht. Und das ganz sicher ohne nächtliche Luftpost!