Jetzt, wo es beschlossene Sache ist, daß Ahrensfelde uns "nimmt", können wir ja mit der Wahrheit 'rausrücken: 

Bereits vor über hundert Jahren hat man unserem Dorf ein Armutszeugnis ausgestellt:



Potsdam, den 12. März 1895

1. Armuthszeugniß

(Urkundlich)

Behufs Niederschlagung der in der

[Reallasten Ablösungssache von Mehrow,

Kreis Niederbarnim No. 283]

auf die Pfarre, Küsterei und Schule zu

Mehrow verteilten Kosten wird be-

scheinigt, daß die Erörterung des

Vermögenszustandes der genannten

Anstalten stattgefunden und sich

daraus ergeben hat, wie dieselben

ein vefügungsfreies Vermögen

und Einkommen aus welchen die

ihnen zur Last fallenden Beträge

an Kosten gg zu entnehmen wären,

nicht besitzen.


Vorangegangen war ein mit nebenstehendem Schreiben der Regierung vom Dezember 1894 genehmigter Rezeß zur Ablösung von Reallasten, welcher der Mehrower Schule 1477 M und 25 Pfg. gebracht hat.

Die Kosten des Verfahrens hatte die Königl. Generalkommission auf 87,25 M festgesetzt, wovon Pfarre, Küsterei und Schule zusammen die Hälfte zahlen sollten. In nebenstehendem Schreiben an die Abteilung Kirchen- und Schulwesen der preußischen Regierung wird weiter unten ausgeführt, daß ein Armutszeugnis beizubringen ist, falls die betroffenen Institutionen kein "verfügungsfreies Vermögen oder Einkommen" besitzen.


Gefunden haben wir diese spektakulären Unterlagen im Landeshauptarchiv Brandenburg (ehem. Preußisches Staatsarchiv) unter Pr. Br. Rep. 2A NB 1377.