In der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) findet sich in der Handausleihe des Standorts Breite Straße ein Buch
mit dem Titel „400 Jahre Geschichte des Kirchenkreises Berlin-Land II“ (Signatur B 636 24),
das neben Ausführungen zur Geschichte des Kirchenkreises Berlin-Land II auch interessante Ausführungen über die Kirche in Lindenberg enthält.
(Alle anderen Kirchen der jetzigen Gemeinde Ahrensfelde gehörten zu Berlin-Land I.) |
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400 Jahre
Geschichte des Kirchenkreises Berlin-Land II
Von Superintendent i. R.
Ferdinand Beier
Mit einem Anhang von Pfarrer Lic. Dr. Kuhl Herausgeber
Synode des Kirchenkreises Berlin-Land II 1936 |
Vor der Reformation
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Die Mark Brandenburg hatte 3 Bistümer, zu Brandenburg, Havelberg und Lebus. Die Bischöfe standen unter dem Schutz und der Aufsicht des Kurfürsten von Brandenburg. ... Unsere Gegend gehörte zum Bistum Brandenburg, welches wieder in 18 kleinere Kreise geteilt war, denen je ein Propst mit dem Sitz an einem bestimmten Ort (sedes) vorstand. Der Matrikel des Bistums zu Brandenburg von 1459 entnehmen wir, daß einer dieser Unterkreise die Propstei Bernau war. Zu dieser Propstei Bernau gehörten von den Kircehngemeinden unserer jetzigen Synode Berlin-Land II und werden namentlich aufgezählt:
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Neben den Hofstellen hatten die meisten Dörfer ein Gut. Mit diesen Gütern belehnten die Markgrafen und Kurfürsten verdiente und dem Regenten nahe stehende Familien. Mit der Belehnung war immer auch das Patronat über Kirche und Pfarre verbunden. Durch das Landbuch von 1376 kennen wir die damaligen Besitzer und Kirchenpatrone (Kollatores) vieler Gemeinden unseres Kirchenkreises:
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Die Reformation.
Durch den Übertritt des Kurfürsten Joachim II. zum lutherischen Glauben erfolgte die Einführung der Reformation in der Mark, welche eine Neuordnung der kirchlichen Verhältnisse mit sich bringen mußte. Es war zu befürchten, daß in der Übergangszeit vom Kirchenvermögen und Kirchenbesitz vieles verloren ging. Daher erfolgte 1540 und 1541 auf Grund der Visitationsordnung eine Generalkirchenvisitation. ... Das Bild unseres Kirchenkreises nach Abschluß der Visitation ist folgendes. Es bestanden folgende Parochien:
Die Verbindung unserer Gemeinden mit der Propstei Bernau wurde gelöst. Alle Gemeinden und Kirchenkreise unterstanden von nun an dem Evangelischen Oberkonsistorium zu Berlin. |
Berlin-Land II
Die Synode Berlin-Land II wurde 1888 gebildet. Superintendenten von Berlin-Land II waren:
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... 1932 hatte der Kirchenkreis 32 Gemeinden, von denen 16 in dem neu gebildeten Groß-Berlin lagen, und nur noch 16 in den Landkreisen. Seit 1931 war das Bilde der Synode folgendes:
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Lindenberg
wird 1375 im Landbuch genannt, hatte 84 Hufen, 20 Bauern und 8 Kossäten. Das Dorf gehörte mit Kirchenpatronat dem Nonnenkloster zu Zehdenick. 20 Hufen gehörten 2 Altären in Berlin. Visitationsprotokoll von 1541: "Lindenbergk ist itzo Pfarrer Johann Fischer. Kollatores des Jungfrauenklosters zu Zehdenick. Hat 2 Kelche, 1 Monstranz, der Rat zu Berlin-Cölln soll diese Monstranz haben, 1 Pacem, hat bei 80 Kommunikanten, macht das Opfer des Jahres 40 Groschen, hat 1 Pfarrhaus, dazu gehören 4 Hufen, davon der Pfarrer jährlich 4 Wispel Getreide minus 4 Scheffel hat, hat auch Kabelwiese, 3 Wispel 5 Scheffel Roggen Scheffelkorn, 1 Pfund Wachs, hat auch einen wüsten Kossätenhof, den er selbst bestellen läßt. Küster: hat 1 freies Küsterhäuslein, 38 Scheffel Roggen Scheffelkorn, 2 Brot jeder Hufner, 4 Brot die Kossäten einesteils 2 Brot, 2 Eier von jeder Hufe, 2 Groschen aus der Kirche, 2 Groschen der Pfarrer. Gotteshaus: hat 1 Hufe, auch Wiesenwachs von 1 Fuder Heu, hat 8 Schock Bargeld."
Lindenberg hatte hiernach also Kirche, Pfarrhaus und Küsterei.
Pfarrer waren:
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