Mit Datum vom 17. Oktober 1945 findet sich bezüglich des Bodenfonds folgender, auf einem Formblatt gefertigter Bericht der Gemeindekommission in Mehrow: | ||
Interessant und deshalb hervorgehoben ist die handschriftliche Notiz, aus der hervorgeht, daß zu diesem Zeitpunkt nur etwa die Hälfte des Gutes dem Bodenfond zufiel und zur Verteilung anstand. Die andere Hälfte war offenbar Mitte Oktober noch von der Roten Armee besetzt. |
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Dem Bericht ist zu entnehmen, daß per 17. Oktober 1945 von den 243 ha des Bodenfonds bereits 208 ha verteilt waren und bis auf fünf "Landwirte und Landarbeiter ohne Land" alle Bewerber mit Land versorgt wurden: |
1. Wieviel Bewerber haben sich gemeldet ? a) Bauern unter 5 ha ......................1 b) Landwirte und Landarbeiter ohne Land ..35 c) Flüchtlinge ............................9 d) Arbeiter und Angestellte ..............48 -------------------------------------------- Gesamt:...................................93 2. Wieviel Bewerber konnte Land zugewiesen werden ? a) Bauern unter 5 ha ......................1 mit zusammen ...1 ha b) Landwirte und Landarbeiter ohne Land ..30 je 5 ha zus. .150 ha c) Flüchtlinge ............................9 je 5 ha zus. ..45 ha d) Arbeiter und Angestellte ..............48 je ha zus. ..12 ha ----------------------------------------------------------------- Gesamt:...................................88 Gesamt: ..208 ha 3. Wieviel Bewerber sind zurückgetreten, gestrichen oder an andere Gemeinden überwiesen ? a) Bauern unter 5 ha ......................- b) Landwirte und Landarbeiter ohne Land ...5 c) Flüchtlinge ............................- d) Arbeiter und Angestellte .............. - --------------------------------------------Gesamt:....................................5 |
Einer Aufstellung der Bodenkommission des
"Magistrats der Stadt Hoppegarten / Ortsteile Hönow, Mehrow, Eiche" vom 25. Oktober 1945 ist zu entnehmen, was genau zur Verteilung kam. |
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Hier der gesamte Bericht, so er sich entziffern läßt: |
Bodenfond Mehrow 1 Restgut (SS:Siedlerstelle 1 v. Truxes) 47 ha wurden von der Roten Armee zurückgegeben. Hiervon wurden 3 ha in das Stadtgebiet der Stadt Altlandsberg, Gut Trappenfelde, eingemeindet, weil jenseits der Autobahn gelegen und unmittelbar an der Gemarkung des Gutes Trappenfelde grenzend. Hierdurch sind dem Bodenfond Mehrow nur zugeflossen: 44 ha 12 SS-Siedlerstellen Nr.2-13 mit einer Gesamtgrösse von 228,25 ha SS-Siedlerstelle Nr. 2 Dr. Senf 50 ha " 3 Friederizie 40 " " 4 Gehler 3 " " 5 Schlei 3 " " 6 v. Truxes 3 " " 7 Papst 20 " " 8 Kolumbe 15,25 ha " 9 Jesfeld 16,5 " " 10 Zazarzig 19 " " 11 Dietrich 18 " " 12 Kaak 18 " " 13 Schlemann 22,5 " ------------------------- 228,25 ha 272,25 ha Hiervon sind Ackerland 257,765 ha Wald 8,000 " Wasser, Wege, Ödland 6,485 " ------------------------- zusammen: 272,250 ha Land wurde zugeteilt an 1 landarmen Bauern 1,892 ha 31 landlose Bauern und Landarbeiter 157,403 " 18 Flüchtlinge 90,320 " 39 Siedler 8,150 " ------------------------- zusammen: 257,765 ha Wald 8,000 ha da für jeden Neubauern im Ortsteil Mehrow nach Abzug von 30% für die Stadt nur 0,112 ha entfallen würde, übernimmt die Stadt Hoppegarten Ortsteil Mehrow die zur Verfügung stehenden 8,000 ha Ödland, Wasser, Wege werden durch die Stadt Hoppegarten Ortsteil Mehrow übernommen 6,485 ha |
An dieser Stelle sei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß es sich bei den oben genannten Siedlern, deren Namen noch dazu in mehreren Fällen falsch geschrieben wurde, um Bewohner der ursprünglich für die SS gebauten Siedlung handelt, aber nicht automatisch um SS-Angehörige oder -Sympathisanten. |
In den folgenden Wochen und Monaten ging dann das Tauschen, Zurückgeben oder einfach Stehen-und-Liegen-Lassen des zugewiesenen Bodens los, wofür es die verschiedensten Gründe gab: mancher war echt überfordert, andere fühlten sich durch die Abgaben überfordert, andere hatten so kurz nach dem Krieg noch gar keine richtige Vorstellung. Dieses Thema gilt es einmal separat zu behandeln. Hier sei nur auf den Fakt verwiesen, der dazu führt, daß alle bezüglich der Bodenreform gefertigten Berichte in den Angaben zur Verteilung variieren. So lautet der "Bericht der Bodenreform" vom 23. Januar 1945 wie folgt: |
Der Magistrat Hönow, den 23. Januar 1945 der Stadt Hoppegarten Am Kornfeld 4 Ortsteile Hönow, Mehrow F/Hü. Bericht der Bodenreform
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Auch hier gibt es wieder ein interessantes Detail zu beachten: Im Kopf des Berichtes heißt es jetzt nur noch "Der Magistrat der Stadt Hoppegarten / Ortsteile Hönow, Mehrow" - wenige Wochen zuvor (siehe oben) war auch noch Eiche als Ortsteil gelistet und es finden sich auch später ausgefertigte Dokumente auf Kopfbögen, die noch "Eiche" enthalten: |