Eine sehr umfassende und wie es scheint recht zuverlässige Quelle ist das Historische Ortslexikon, dessen Teil VI den Barnim beinhaltet. Uns lag die Ausgabe von 1980 (Verlag: Hermann Böhlhaus Nachfolger Weimar) vor, aus der wir den Abschnitt Mehrow ungekürzt, in der ursprünglichen Formatierung und mit allen benutzten Abkürzungen wiedergeben wollen. |
Die nur stichpunktartige Darstellung ist einheitlich gegliedert. Nach dem Ortsnamen, der geographischen Lage und der Kreiszugehörigkeit (vor 1816 - 1816-1952 - seit 1952) folgen
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MEHROW ssö Bernau Niederbarnim - Niederbarnim - Kr Bernau/Bez Frankfurt 1. a) Dorf, GemBez, b) Rg, GutsBez mit Vw Trappenfelde; 1928 GutsBez M. mit Gem. M. vereinigt; 1932 LandGem mit Wohn- platz Vw Trappenfelde; 1950 Gem mit Wohnplatz 3 getrennte Siedlungen, 1957, 1973 mit Ortsteil Trappenfelde 2. 1860: a) 548 Mg (18 Mg Gehöfte, 6 Mg Gartenland, 433 Mg Acker, 6 Mg Wiese, 85 Mg Wald), b) 1930 Mg (30 Mg Gehöfte, 11 Mg Gartenland, 1368 Mg Acker, 104 Mg Wiese, 417 Mg Wald); 1900: a) 160 ha, b) 517 ha; 1931: 673 ha. 3. Durch Gutsbildung deformiertes Angerdorf (?) (UrMBl 1838/ 3447 Friedrichsfelde von 1859, Topographische Karte des Landes zunächst um Berlin von 1846), onö von M. Etabl "Schäferei" (MBl von 1869/71), s. Trappenfelde. 4. 1327 in villa Mere (Pr.Br.Rep. 37 Mehrow U 1, A XI 305 Or), 1346 in villa Mhere (A XXIV 366 Kop), 1541 Mero (Steuerregister fol 2). 5. Bis 1849 PatrimG unter Altlandsberg, 1849-1878 GDeput Alt- landsberg, 1879-1952 AmtsG Altlandsberg. 6. Vor 1327 Alvericus de Snetlingen, 1327 an Reineke, genannt von Zehlendorf, Bürger zu Berlin, Hebungen; 1344 an T. Brügge, Bürger zu Berlin, 4 Hf mit Pacht und Zins zur Er richtung eines Altars in der Parochie Berlin, 1345 Hebun- gen davon an den Kaland der K zu Bernau zwecks Stiftung des Katharinenaltars in der PfarrK zu Bernau; um 1375 Joh. von Winningen über Ober- und UnterG, Wagen- dienst, Hebungen und 3 Koss, Altar zu Bernau über Zins, Palmdach über Zins von 14 Hf vor 1431 bis nach 1449 Bürger Rathenow zu Cölln über Ober- und UnterG, Patr, Zehnt, Dienst und Rauchhuhn (1438), mehrfach verpfändet (1444 halb M. an B. Schaum zu Cölln, 1449 halb M. an Heidecke, von diesem 1467 an Howeck, der Einkünfte vom Zehnten 1496 dem Domkapitel zu Lebus über- ließ); danach geteilt: a) vor 1450 bis nach 1806 Landesherr über das Dorf (1450, 1480) bzw. die Dienste (1513, 1608; 1690 bei der Hausvog- tei, 1711 in Dienstgeld umgewandelt, noch 1806 vom Amt Mühlenhof eingezogen); b) vor 1472 Glogau, 1472 ff Bürger Wins zu Berlin, seit 1460 im Angefällsbesitz des LehnschulzenG zu M. mit 5 Hf, 1472 über 1/2 Ober- und UnterG, 1/2 Patr, Hebungen von 9 Hfr incl Lehnschulze und 1 Hof, 1/2 Zehnt und Rauchhuhn, später auch über die Hebungen des Howeck (Hobeck) und wahrscheinlich über ganz M.; vor 1513-1700 v.Britzke zu Britz (Teltow) über das ganze Dorf mit Ausnahme der Dienste; 1700-1711 W. Lonicer über das Dorf (seit 1683 wiederkaufsweise, danach erblich), 1711-1716 Th. Streit, 1716-1750 Laging, 1750-1764 Jeckel, 1764-1773 Lehr, 1773-1782 Olandt, 1782-1807 Frh. v.Keith, 1807 an v.Goldbeck, 1816-1854 Luther, 1854-1872 Heyse, 7. 1327: Dorf. 1375: 52 Hf, davon hat der Pfarrer 4 Hf, die K 1 Hf; Schulze, 5 Koss, Krüger. 1450: 52 Hf, davon hat der Pfarrer 4 Hf, die K 1 Hf, die anderen sind besetzt und Zinsen; 4 Ross, Hirte; 1454 Auskauf des LehnschulzenG mit 5 Hf durch G. Borse- witz, 1458 erblicher Verkauf an Bürger Krewitz zu Berlin. 1472: 2 SiebenHfr (1 Lehnschulze mit 4 freien Hf), 2 SechsHfr, 1 FünfHfr, 4 VierHfr (1 Krüger), 1 weite rer Hof. 1480: 52 Hf, davon hat der Pfarrer 4 Hf, die K 1 Hf, die anderen zinsen; 4 Koss, 1 ist wüst. 1527: 48 Hf. 1541: Der Pfarrer erhält 47 Schf SchfKorn (s. 8.). 1624: 9 Hfr, 3 Koss, 1 Laufschmied, 1 Hirte; 47 Hf; es geht ab 1 Hof mit 4 Hf, der dem v.Britzke (1617) freigewilligt wurde. 1652: 1 B mit 1 Knecht, 3 Koss. 1664: 1 B mit 4 Hf, 3 Koss, 1 Hirte; 4 RitterHf; 1681: 4. Klasse. 1690: Vormals 8 B, jetzt nur 3 vorhanden (davon 1 Schulze), Acker ist halb bewachsen, die Hofstätten liegen wüst; Rittersitz mit 4 Hf; 3 Felder mit Hf zu 7 bis 8 Schf Saat, geringe Hütung; von v.Britzke angeleg ter Weinberg ist wieder eingegangen, die Ziegelscheu- ne auf einem wüsten BHof vor 3 Jahren wieder aufge geben. 1696: 8 Htr: 2 SechsHfr (1 Schulze), 1 FünfHfr, 5 wüste B- Stellen mit 26 wüsten Hf (2 SechsHfr, 2 FünfHfr, 1 VierHfr mit Krug; 8 wüste Hf nutzen 3 Ross, die üb rigen nutzt die Obrigkeit); 3 bewohnte Koss, 1 Lauf- schmied, 1 Hirte; 43 Hf. 1705: 2 Hfr, 3 Ross, 1 Pachtschäfer, dessen Sohn, 2 Paar Hausleute; 43 Hf. 1745: 2 B, 4 Koss, 1 Vw, 1 Schäferei, 1 Schenkkrug. 1776: 2 Hfr, 3 Koss, der Schäfer, der 1. Knecht, der 2. Knecht, der Kuhhirte, die Laufschmiede; 43 Hf á 8 gr. 1801: Dorf und Gut; 5 GanzB, 1 GanzKoss, 3 Einl, Schmiede, Krug; 50 Mg Holz; 43 und 4 Hf; 13 Feuerstellen. 1840: Dorf und Rg; 16 Wohnhäuser. 1856: 4 B, 38 andere Familien. 1860: a) 3 öff, 17 Wohn-, 29 WirtschGeb, b) 6 Wohn-, 14 WirtschGeb (Brennerei). 1900: a) 12 Häuser, b) 14 Häuser. 1931: 27 Wohnhäuser. 1939: Land- und forstwirtschaftl. Betriebe: 1 von mehr als 100 ha, 11 von 20-100 ha, 4 von 10-20 ha, 1 von 5-10 ha, 3 von 0,5-5 ha; Gut z.T. gesiedelt. 1946: 334 ha enteignet und aufgeteilt: 228 ha an 38 Land- arbeiter und landlose B, 2 ha an 1 landarmen B, 13 ha an 52 Kleinpächter, 91 ha an 14 Umsiedler. 1954: 1. LPG, Typ III, 1957 mit 45 Mitgliedern und 293 ha LN. 1960: 1 LPG Typ III mit 79 Mitgliedern und 566 ha LN, 2 LPG Typ 1 mit zusammen 15 Mitgliedern und 137 ha LN, 1967 beide LPG Typ 1 an LPG Typ III angeschlossen. 1969: LPG M.; 1975 an LPG Blumberg angeschlossen. 8. 1459 Kdorf, Sedes Berlin; 1541 TK von Blumberg, 1591, 1652, 1800, 1900 TK von Ahrensfelde, Insp bzw. Sup Berlin Land; Patr: die Dorfherren anteilig, 1541 v.Britzke zu Britz und die weiteren Gutsbesitzer (s. 6.), um 1900 die Brandenburgische Ritterschaftsbank; 1375, 1450, 1480 vier PfarrHf, 1 KHf; 1541 Pfarrhof mit 4 Hf, Pfarrer hat 2 Wsp minus 1 Schf SchfKorn, Küster hat 24 Schf Roggen, die K hat 1 Hf, 1 Rauchhuhn und Einkünfte vom Hirtenhof; bei 60 Kommunikanten. 9. Ma FeldsteinK, verputzt, Saalbau mit gerade geschlossenem Chor, rund- und spitzbogige Pforten und Fenster, Turm auf WEnde, größerer Umbau 1699. 10. 1734: 62, 1772: 85, 1801: 111, 1817: 102, 1840: 184, 1858: a) 190, b) 60, 1895: a) 111, b) 179, 1925: 293, 1939: 312, 1946: 330, 1964: 366, 1971: 366 |
TRAPPENFELDE ssö Bernau (Niederbarnim) - Niederbarnim - Kr Bernau/Bez Frankfurt. 1. Vw, GutsBez Mehrow, seit 1928 GemBez Mehrow; 1932 Wohn- platz, 1957, 1973 Ortsteil von Mehrow. 2. 1888: 1025 Mg (50 Mg Forst), 1900: s. Gut Mehrow, 1931: s. Gem Mehrow. 3. GutsEtabl onö Mehrow (Karte von Berlin und Umgebung, Bl. VII Köpenick um 1900), an dessen Stelle vorher Etabl "Schäferei" (MBl 1838/3447 Friedrichsfelde von 1869/71) 4. 1888 Trappenfelde (Amtsblatt der Regierung Potsdam, S. 36). 5. AmtsG Altlandsberg. 6. - 7. 1869/71: Schäferei (s. 3.). 1888: Vw, auf der FM des zur Kur- und Neumärkischen Rit- terschaftsbank gehörigen Rg Mehrow ö von Mehrow, nw von Altlandsberg gelegen, fast neu erbaut, wird be- nannt 1900: s. Gut Mehrow 1927: Vw. 1931: s. Mehrow 8. Eingekircht in Mehrow. 9. - 10. 1895: s. Gut Mehrow, 1925: 16, 1939: s. Mehrow. |
Herr Thiele, Ortschronist von Mehrow, hat bereits vor Jahren (damals mit Schreibmaschine im Archiv noch etwas mühevoller als heute) eine Abschrift des Historischen Ortslexikons gefertigt und diese gleich besser lesbar aufbereitet. Statt vorstehendem Original ein Abkürzungsverzeichnis beizufügen, wollen wir diese aufbereitete Version hier nachschieben, wobei die beiden umfangreichsten Passagen (Herrschaftszugehörigkeit und Wirtschafts- und Sozialstruktur) weggelassen wurden: |
Kreiszugehörigkeit
1. Art und Verfassung der Siedlung
10. Bevölkerungsziffern
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Und auch für Trappenfelde liegt eine von Herrn Thiele gefertigte und aufbereitete Abschrift vor: |
Kreiszugehörigkeit
1. Art und Verfassung der Siedlung
10. Bevölkerungsziffern
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Quelle: Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil VI Barnim Bearbeitet von Lieselott Enders unter Mitarbeit von Margot Beck Hermann Böhlhaus Nachfolger, Weimar, 1980 |
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