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emeritierten Pfarrers Busch, ist ein Mann von guten Kenntnissen, im Predigerseminar zu Wittenberg zwei Jahre vorbereitet, von unsträflichem Wandel und treuer Amtsführung. Er ist ruhigen Temperamentes und etwas schüchternen Wesens, ohne die rechte Entschiedenheit und Charakterfestigkeit, daher es ihm auch schwer wird, bei Gesunden die expressive Seelsorge zu üben. Die Kranken in seiner Gemeinde besucht er oft und gern, um sie ebenso wohl auf den Ernst der Ewigkeit hinzuweisen, als ihnen den Trost des Evangeliums zu spenden. Er führt ein stilles häusliches Leben und zeichnet sich ungeachtet seiner spärlichen Einkünfte (347 rthl. statt der ihm eigentlich als 2/3 des Pfarreinkommens zukommenden 432 rthl., von denen er jährlich auf Bestimmung des hohen Ministerii der geistlichen Angelegenheiten dem Emeritus Busch noch jährlich 85 rthl. zu dessen Mittheil hat zulegen müssen) durch seine Mildthätigkeit und, wie er denn überhaupt außerordentlich bereit ist, wo und wie er kann, zu dienen und zu helfen, ohne sich durch erfahrenen Undank irren zu lassen, wie er denn z.B. die ihm gegenüber wohnende abgebrannte Krügerfamilie mit dem ganzen Gesinde derselben ein ganzes Jahr lang in seinem Hause unentgeltlich Wohnung und Obdach gewährt hat, ohne auch nur ein einziges Wort des Dankes dafür zu hören.
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