Es ist Ende August 2013 und es soll auf die 4. Etappe des Jakobsweges von Frankfurt (Oder) nach Bernau gehen.
Die 5. und die 6. Etappe (Strausberg-Werneuchen-Bernau) wurden 2010 gelaufen, die ersten drei Etappen (Frankfurt-Petershagen-Heinersdorf-Müncheberg) sind 2014 dran.
Die Anfahrt erfolgt mit der S7 bis Lichtenberg und dann mit der RB26 in Richtung Küstrin-Kietz, die wie immer wegen der vielen polnischen Pendler recht voll ist.
Älteren Herrschaften ist der Bahnhof Müncheberg, der ein Stück außerhalb der Stadt liegt, noch als Umsteigepunkt zur Eisenbahn nach Buckow bekannt. Das Straßenbahn-ähnliche Gefährt war der gängigste Weg, um nach Buckow, dem Herz der Märkischen Schweiz zu kommen. Da gab es regelmäßigen Verkehr, jetzt fährt die Bahn nur noch im Sommer an den Wochenenden als Museumsbahn.
Wenn der Tunnel zum Kleinbahn-Bahnsteig verrammelt ist, weil dort nichts fährt, sieht es auf dem Müncheberger Bahnhof recht trostlos aus.
Der Vorplatz ist zwar sehr ordentlich und mit Bänken und Info-Tafeln ausgestattet, aber es gibt keine Toilette, keinen Imbiss und natürlich auch keinen Fahrkartenschalter.
Lobenswert sind die Info-Tafeln zu Müncheberg und Umgebung sowie zur Ostbahn, außerdem die reichlichen Wegweiser, die ins Müncheberger Stadtzentrum, auf verschiedene Radwege und zum Jakobsweg zeigen.
Man kann getrost hier starten und muss sich nicht extra ins Stadtzentrum begeben, um auf gleichem Weg zurück laufen.
Der Jakobsweg führt ein Stück entlang der Bahn, über die B168 und in die Straße „Schlagenthin“.
Die führt durch ein Wäldchen in den gleichnamigen Ortsteil von Müncheberg mit knapp einem Dutzend Häusern.
Am bemalten Haus folgt man der Straße „Schlagenthin“ nach rechts, trifft auf ein Haus mit reizvollem Feldstein-Ziegel-Mix und steht alsbald schon wieder auf freiem Feld.
Es geht jetzt auf unbefestigten, aber gangbaren Wegen erst durch Felder und dann ein ganzes Stück durch den Müncheberger Stadtwald, auch „Stadtforst“ genannt.
Bevor der Weg in den Wald eintaucht, verweist ein Schild darauf, dass man sich im Naturschutzgebiet Gumnitz rings um den Großen Schlagenthinsee befindet.
Die am Wegesrand angebotene Bank sollte man nicht ver­schmähen, denn ringsum ist Idylle pur. Der See liegt leider schon zurück, zu ihm hätte man im Ort abbiegen müssen.
Im Stadtwald spenden die Bäume im Sommer den ersehnten Schatten, auch hier laden Bänke zum Verweilen ein.
Der Stadtwald ist knapp 2500 Hektar groß, also etwa zweieinhalb­mal so groß wir das Mehrower Gemeindegebiet (9,5 km³). Davon sind 75% Kiefernwald. Bei der Waldverjüngung strebt man 30% Kiefer, 40% Douglasie und 15% Traubeneiche an.
Zwischendurch gibt der Wald mal den Blick nach rechts in eine große Kiesgrube frei. Fast wie auf dem Mond.
Hier müssen Helm, Warn­weste und Stiefel getragen werden. Ist alles nicht im Rucksack, also geht es weiter.
Dort, wo der Weg die B1/B5 überquert, steht auf der anderen Straße eine Gulaschkanone, die leckeren Eintopf, Bockwurst, Kaffee und sogar ein bei vielen Wanderern beliebtes Getränk mit „B“ und vier Buchstaben bereit hält.
Da könnte man den Tag ausklingen lassen, aber es ist erst Vormittag und ein paar Kilometer stehen noch an.
Jenseits der B1/B5 lichtet sich alsbald der Wald und man steht plötzlich vor dem Ortsschild von Hoppegarten.
Hier ist zu beachten, dass auf der zweiten Zeile „Stadt Müncheberg“ steht. Es ist also nicht unser Nachbardorf.
Unser Nachbarort „Hoppegarten (Mark)“, zu dem auch Hönow als Exklave gehört, liegt zwar auch an der B1/B5 und im Kreis Märkisch-Oderland, schmückt sich aber mit dem Zusatz „Rennbahngemeinde“ oder mit einem „Mark“ hinter dem Namen. Letzteres ist eigentlich eher verwirrend, denn das andere Hoppegarten am Jakobsweg gehört zu „Müncheberg (Mark)“, hätte also als Ortsteil durchaus auch diesen Zusatz verdient.
Bei unserem Nachbarort könnte man noch meinen, dass „Hoppe“ von der Pferderennbahn abgeleitet ist, zumindest wenn man mit „Hoppe, Hoppe Reiter“ durch die ersten Lebensjahre geschüttelt wurde. Aber in dem Hoppegarten am Jakobsweg ist keine Pferderennbahn zu sehen. Der Name muss also eine andere Herkunft haben. Der ist in beiden Fällen von „Hopfen“ abgeleitet und macht beide Orte auf einen Schlag sympathisch.
Ein weiterer, ganz entscheidender Unterschied der beiden Hoppegarten ist das Straßenpflaster. Während man sich bei „unserem“ Hoppegarten im Ortsteil Hönow wundert, dass es bei der letzten Straßensanierung im 19. Jahrhundert schon Asphalt gab, läuft der Jakobspilger im anderen Hoppegarten auf edelstem Altstadtpflaster, das jüngst verlegt wurde.
Die (leider verschlossene) Kirche und die Mehrzahl der Häuser und Gärten machen einen sehr gepflegten Eindruck.
Überraschend trifft man auf eine „Max-Schmeling-Straße“.
Leider ist kein Einheimischer unterwegs, den man dazu befragen könnte - aber so können die Straßen (hier in Asphalt ausgeführt) wenigs­tens auch nicht kaputt gehen.
Der Jakobsweg führt tatsächlich durch die Max-Schmeling-Straße, die rechts abzweigt und nach 150 Metern nochmal leicht nach rechts schwenkt. Dort nimmt man den geradeaus führenden Feldweg. Kurz vorher kann man sich aber noch in eine paar Schaukästen über die Aktivitäten im Ort erkundigen und erfährt dabei, dass es hier sogar einen Hopfenverein gibt.
Der eingeschlagene Weg, der den wenig verlockenden Namen „Am Sandberg“ trägt, stößt nach wenigen hundert Metern rechtwinklig auf die B1/B5. Wenn man kurz vorher rechts übers Feld läuft, kommt man zum Landgasthaus „Anja“, das sehr schöne Terrassenplätze und außerdem an der Straße auch einen sehr guten Imbiss zu bieten hat.
Auf der anderen Straßenseite wartet schon der nächste Imbiss - der Bikertreff auf dem Gelände eines Holzmöbel-Händlers. Da sitzen nicht nur lustige Holzfiguren auf den Bänken, sondern oft auch richtige Rocker, die sich freuen, wenn man ihre Feuerstühle bewundert.
Auf der Berliner Straße (B1/B5) geht es ein kleines Stück nach Osten und dann links ab in die Rudolf-Braas-Straße. „Braas“ hat man schon mal gehört - im Zusammenhang mit Dachsteinen und früher auch Dachfenstern. Und tatsächlich führt die Straße zu einer großen Dachsteinfabrik der Firma Braas und einer stattlichen Sand-/Kies-/Quarzsandgrube gegenüber. Rudolf Heinrich Braas (1902-1974) hat 1948 ein Patent für die maschinelle Herstellung von Betondachsteinen eingereicht und begonnen, diese industriell zu fertigen, ab 1954 als sogenannte „Frankfurter Pfanne“.
Hinter dem Fabrikgelände wird die Straße zur Sandpiste und am Ortsausgang verkündet ein Schild, dass man jetzt in den Naturpark „Märkische Schweiz“ eintritt.
Die Landschaft ist plötzlich eine völlig andere: ganz flach, von Gräben durchzogen, kaum Landwirtschaft und nur vereinzelt Bäume. Wir sind im Roten Luch.
Das Rote Luch ist in der letzten Eiszeit entstanden. Hier sammelte sich Schmelzwasser. Als dieses abgeflossen war, vertorfte und versandete das Gebiet. Das Rote Luch ist über 10 km lang und einen Kilometer breit. Es erstreckt sich von Heidekrug im Südwesten bis Waldsieversdorf im Nordosten.
Etwa entlang der Längsachse verläuft eine Wasserscheide. Südöstlich dieser Linie fließt das Wasser über die Oder in die Ostsee, nordwestlich über die Elbe in die Nordsee.
Wenn man im Roten Luch eine Flaschenpost aufgeben will, muss man also ganz genau aufpassen, in welchen Graben man sie schmeißt.
Wirft man sie aus Hoppegarten kommend gleich in den ersten Graben, geht die Post im Stöbberbach zur Löcknitz und dann über Berlin in Richtung Hamburg. Wirft man sie erst später in einen Graben, geht es im Stöbber über Buckow in Richtung Stettin.
Außer Flaschenpost gibt es hier kaum Möglich­keiten, eine Nachricht abzusetzen. Hier war zwar mal ein Nach­richten­regiment der NVA stationiert, aber trotzdem gibt's Funklöcher.
Mangels Ortschaften kann man keine Briefkästen erwarten und per Anhalter kommt man auch nicht raus.
Nur der Jakobsweg und die Ostbahn queren das Rote Luch.
Man kommt also nur zu Fuß oder auf dem Fahrrad bzw. einem reitbarem Tier auf dem Jakobsweg durch das Luch.
(Es ginge auch mit der Bahn, aber nur non-stop, denn der Bahnhof „Rotes Luch“ existiert leider nicht mehr.)
Hat man die andere Seite erreicht, führt der Weg zwar ein Stück durch den Wald, aber ansonsten ändert sich nicht viel.
Der Weg schneidet bald wieder endlose Wiesen und unbestellte Felder und passiert eine Freileitung.
Dann steht man plötzlich vor dem Ortseingangsschild von Werder, einem Ortsteil der Gemeinde Rehfelde.
Werder kam um 1230 als Schenkung des Markgrafen Heinrich III. an das Kloster Zinna, wird aber erst 1309 erstmals erwähnt. Der Ort gehörte ab etwa 1553 zum königlichen Domänen­amt Rüdersdorf und wurde im Dreißigjährigen Krieg verwüstet. Nach Eröffnung der Ostbahn im Jahre 1857 stieg die Bevölkerungszahl hier und in den Nachbarorten an. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam eine größere Zahl Flüchtlinge und Umsiedler in den Ort, von denen viele im Zuge der Bodenreform Land zugewiesen bekamen. Außerdem wurde das Volkseigene Gut Sophienfelde gegründet. Seit 2003 gehört Werder zur Gemeinde Rehfelde.
Die „Werdersche Dorfstraße“ und die Straße „Alt Werder“ schließen einen sehr langen, in Ost-West-Richtung ver­laufenden Anger ein, der in der Mitte durch die „Dorfstraße“ (die verlängerte „Garzauer Straße“) zerschnitten wird.
Im westlichen Teil des Angers steht u. a. die Werdersche Dorfkirche, mit deren Bau bereits 1234 begonnen wurde.
Es ist eine romanische Feldsteinkirche mit Apsis, die 23 * 11 Meter misst. Die Wände sind bis zu 2,30 Meter dick und unterhalb der Fenster aus gleichmäßig behauenen Feldsteinen ge­schichtet, weiter oben wurden einseitig behauene Feldsteine verwendet. Für die Kanten des 24 Meter hohen Turms aus dem 15. Jahrhundert wurde Sandstein benutzt. Die Laibung der seit 1720 leicht spitzbogigen Fenster ist in rotem Mauerwerk ausgeführt. Außergewöhnlich ist die mit Mauerziegeln verschlossene bogenförmig Öffnung an der Ostseite der Apsis.
Auf dem Kirchhof findet man eine sogenannte Zisterzienser- oder Marien-Lilie aus Buchsbaum. Es ist das Zeichen der Mönche, von denen die Kirche erbaut wurde.
Diese Lilie dient auch als Markierung für den 17 km langen „Lilienrundweg“, der Garzau, Werder, Zinndorf und Rehfelde verbindet und sich hier mit dem Jakobsweg trifft.
Außerdem trifft man in Werder auf den Deutsch-Polnischen Liederweg, der auf 15 km Länge Rehfelde, Werder und Zinndorf miteinander verbindet.
Auf großen Steinen oder Baumstümpfen sind Tafeln mit insgesamt 36 deutschen und 9 polnischen Volksliedern angebracht, die zum fröhlichen Gesang einladen.
Eine Info-Tafel wie die am Müncheberger Bahnhof gibt Auskunft über Werder, die Gemeinde Rehfelde und die Ostbahn, die ihm einst den Dörfern Aufschwung gebracht hat.
Mehrsprachige Wegweiser weisen auf die Orte und Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. Die meisten Wanderwegsymbole, darunter auch die Jakobsmuschel und die Zisterzienserlilie sind auf dem Schild zu finden, das auf die Pyramide Garzau weist. Das ist also unser Weg.
Schräg gegenüber der Kirche geht es auf der Garzauer Straße gen Norden.
Hinter der Bahnschranke geht es scharf nach links und nach 200 Metern unter Bäumen entlang der Bahn nach rechts und geradeaus nach Garzau.
Garzau wird erstmals 1247 als Grenzort des Zinnaer Klosterbesitzes erwähnt und ist seit dem 14. Jahrhundert im Besitz adliger Familien wie Wulkow, Pfuel und Flemming. Zusammen mit dem Dorf Garzin, das 1309 erstmals erwähnt wurde und einen slawischen Burgwall als Vorgänger hat, bildet Garzau seit Ende 2001 die Gemeinde Garzau-Garzin.
Das in beiden Ortsnamen enthaltene „Garz“ ist übrigens das slawische Wort für „Burg“.
Der Jakobsweg stößt ziemlich genau auf die Dorfkirche Garzauer, die als einziges Gebäude auf dem ehemaligen Anger steht. Sie wurde zum Ende des 13. Jahrhunderts errichtet und war ursprünglich von einem Friedhof umgeben.
Die Kirche wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört und erst ab 1724 wieder aufgebaut.
Es handelt sich um eine einschiffige Saalkirche mit eingezogenem Chor, die aus gleichmäßig behauenen Feldsteinen errichtet wurde. Über den Westgiebel thront ein kleiner, aus Mauer­ziegeln errichteter Turm mit Zeltdach. Darin befinden sich drei Glocken aus dem Jahre 1923. Aus dieser Zeit stammt auch der mit einem Adler gekrönte Gedenkstein für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges auf dem Anger nördlich der Kirche. Er trägt die Namen und Daten von 15 Kriegsopfern aus Garzau sowie die Jahreszahl 1921.
Von der „Alten Heerstraße“, die an der Kirche vorbei führt, biegen der Jakobsweg und die anderen Wanderwege in die Straße „Am Gutshof“ ein, die einen Blick auf das Garzauer Schloss gewährt und an der alten Brennerei und anderen Feldsteinhäusern vorbeiführt.
Dieser Straße muss man durch die Gutsanlage, über das Mühlenfließ und durch ein kleines Wäldchen bis zur nächsten Abzweigung folgen.
Dort geht es links zur Garzauer Pyramide, die sich der bekannte Kartograf Friedrich Wilhelm Karl von Schmettau, der das Rittergut 1779 gekauft hatte, in einem von ihm geschaffenen Landschaftspark als Mausoleum errichten ließ.
Die auf einem kleinen Hügel stehende Pyramide ist immer gut von Radfahrern und Wanderern besucht. Wenn dort mal besonders viel Betrieb ist, dann gibt es vielleicht gerade einen Vortrag nebst Konzert aus der Reihe „Feldstein und Musik“.
Wenn der Weinberg an der Pyramide weiter so gut gedeiht, wird man bald auch zusammen Weinlese feiern können.
Die Pyramide war 200 Jahre lang keine Augenweide. Sie verfiel nach dem Verkauf des Rittergutes 1802 durch Graf von Schmettau (1743-1806).
Zur letzten Jahrhundertwende war sie nur noch ein wüster Steinhaufen.
Mit Unterstützung des Vereins „Pyramide und Schloßpark Garzau e.V.“ begann 2001 der Wiederaufbau der Pyramide. Nun ist sie wieder Deutschlands größte Feldsteinpyramide. Eigentlich kann sie über Treppen und Schrägen auf allen Seiten bestiegen werden, aber sowas ist in Deutschland nur mit Geländer erlaubt und ein solches hat der Denkmalschutz hier zu Recht nicht zugelassen. Das originale Portal der Pyramide ist übrigens 1815 an die St. Marienkirche in Strausberg versetzt worden. An der Pyramide ist jetzt eine Kopie zu bewundern. Dies und viel mehr erfährt man auf interessanten Tafeln am Fuße des Hügels.
An der Pyramide kann man entweder den Weg weiter bis zur Gladowshöher Straße und dort links die L233 nehmen, oder bei der nächsten Gelegenheit links abbiegen und auf dem Schlossweg zurück zum Guthof gehen und dort nach rechts die Alte Heerstaße nehmen.
In beiden Fällen kommt man auf die Strausberger Straße.
Nimmt man die Alte Heerstraße als Weg, kann man noch ein paar Garzauer Sehens­würdigkeiten bestaunen. Zum Beispiel das Schloss.
Das war ursprünglich ein Herrenhaus, das aber nach einem Brand 1911 von einem Berliner Architekten als Schloss wieder aufgebaut wurde. Später diente es als Ferienheim des Berliner Magistrats. 2006 hat ein Geschäftsmann das Gebäude gekauft und Dach und Fassade saniert.
Es fehlt allerdings immer noch ein Nutzungskonzept.
Der Supermarkt-Konsum „Bei Kliewe's“ hat, sollte er noch in Betrieb sein, sicher auch innen schon Museumscharakter.
Der Kindergarten aus DDR-Zeiten mit dem gewellten Betondach ist hingegen ein wirklicher Hingucker. Der kann es zumindest äußerlich mit manchem Neubau aufnehmen.
Den Wanderer und Pilger zieht es aber weiter nach Rehfelde. Nachdem Garzau verlassen ist, verläuft der Weg lange zwischen Feld zur Linken und Wald zur Rechten.
Der Weg geht dann über in die Karl-Liebknecht-Straße, die sich fast schnurgerade von Ost nach West durch Rehfelde zieht und von Einfamilienhaussiedlungen und Kleingartenanlagen flankiert ist. Zwischendurch geht es mal ein Stück durch den Wald und hinter der Stephanstrße taucht sie dann ganz in den Wald ein.
An der nächsten großen Kreuzung im Wald wird man wieder mit dem Märkisch-Oderländischen Straßenbenennungssystem konfrontiert: Die im spitzen Winkel links in Richtung Herrensee abbiegende Straße heißt auch Karl-Liebknecht-Straße. Da ist die Straßenbenennung in Marzahn-Hellersdorf leichter zu verstehen.
Von besagter Kreuzung geht es weiter geradeaus auf der Garzauer Straße und nach 300 Metern rechts ab und um den Herrensee herum über das Annafließ nach Strausberg, wo man an der Straßenbahnhaltestelle Hegermühle landet.
Wer schon fußlahm ist oder noch einen langen Heimweg hat, kann aber auch abkürzen.
Bleibt man auf der Garzauer Straße, die von einem Fuß-/Radweg begleitet wird, steht man nach einem Rechts-Links-Schwenk am Ortseingangsschild von Strausberg und kurz vor der S-Bahn-Unterführung.
Gleich hinter der Unterführung geht rechts ein Treppchen hoch zu einem Weg, der durch ein Wäldchen zwischen S-Bahn-Linie und Neubaugebiet hindurch führt. Auf dem gelangt man nach kurzer Strecke zum S-Bahnhof Hegermühle, von wo auch man mit der S5 im 20- bis 40-Minutentakt nach Berlin kommt.
(Erst ab der nächsten Station, Strausberg, besteht durchgängig 20-Minuten-Takt.)
Der Weg war wieder sehr abwechslungsreich und hat viele bleibende Eindrücke hinterlassen. Es bestehen jedoch Zweifel daran, dass die Jakobspilger seinerzeit so viel Zick-Zack gelaufen sind, wie heute Karte und Ausschilderung für den Jakobsweg vorgeben. Aber wäre man von Müncheberg auf dem kürzesten Weg nach Strausberg gelaufen, hätte man außer Wald und Feldern nicht viel gesehen.