Artikel über den Ahrensfelder Reiterverein im Niederbarnimer Kreisblatt (Ausgabe Bernau)
Mittwoch, den 11. September 1901, Kreis-Nachrichten

Ahrensfelde. (O.=B.) Von schönstem Wetter begünstigt hielt der hiesige neu gegründete Reiterverein sein erstes Wettrennen ab. Pferdematerial wie Reiter zeigten sich den Anforderungen, die an ein Bauernwettreiten gestellt werden können, voll und ganz gewachsen. Die Oberleitung lag in den Händen des Bäckermeisters Ad. Junghanß, der gezeigt hat, daß auch mit Bauernpferden etwas zu leisten ist. Geritten wurden 4 interessante Rennen auf 16 Pferden, und der Beifall des sehr zahlreich erschienenen Publikums belohnte die Mühen der tapferen Reiter. Zur Beförderung des Berliner Publikums war sogar ein Extrazug nach hier abgelassen worden.


Sonntag, den 2. August 1903 (No. 89), Kreis-Nachrichten

Ahrensfelde. Am Sonntag, den 16. August d. Js. findet das vom hiesigen Reiterverein schon seit einigen Jahren mit großem Erfolg und bedeutenden sportlichen Leistungen inszenierte Bauern-Wettreiten statt. Es werden voraussichtlich sieben Rennen, darunter jedenfalls wieder ein Hindernis- und ein offenes Rennen zum Austrag kommen.


Mittwoch, den 26. August 1903 (No. 99), Kreis-Nachrichten

Ahrensfelde. Ueber das am Sonntag, den 16. d. Mts. vom hiesigen Reiterverein veranstaltete Wettreiten geht uns noch nachträglich folgender Bericht zu: Unter dem Kommando des Herrn A. Junghans ritten die Mitglieder des Vereins nach dem vor dem Dorfe hergerichteten Rennplatze, wo sich eine große Zuschauermenge eingefunden hatte. Der Verlauf des Wettreitens war folgender: Das 1. Rennen gewann Herr Kröhnert auf Herrn Hübners Stute, das 2. Herr Gustav Albrecht, das 3. Herr Krüger auf Herrn Lehmanns Wallach, das 4. Herr Wilhelm Haase, das 5. Herr Kröhnert, das 6. Herr W. Haase und das letzte Rennen Herr Trainer Woh aus Hoppegarten.


Freitag, den 29. Juli 1904 (No. 88), Kreis-Nachrichten

Ahrensfelde. In der am Sonntag stattgefundenen Versammlung des hiesigen Reiter-Vereins wurde beschlossen, daß das nächste große Bauern-Wettreiten am Sonntag, den 14. August cr. abgehalten werden soll.


Sonntag, den 7. August 1904 (No. 92) und 12.+14. August (Wettreiten), Anzeigen

Ahrensfelde.
Sonntag, den 14. August:
Grosses Bauern-Wettreiten.
8 Rennen (5 geschlossene, 2 offene, 1 Hindernis-Rennen)
Anfang nachmittags 3 1/2 Uhr.
Hierzu ladet freundlichst ein
Der Reiter-Verein


Sonntag, den 17. Dezember 1905 (No. 150, Beilage), Kreis-Nachrichten

Ahrensfelde. (O.-B.) Wie alljährlich feierte der hiesige Reiterverein am Sonnabend, den 9. Dezember im Saale des Herrn Haase sein Stiftungsfest, zu dem viele Freunde des edlen Rennsports eingeladen waren. Während der Tafel brachte der Vorsitzende, Herr Bäckermeister Junghanß, ein Hoch auf den hohen Protektor des Rennsports, Sr. Majestät den Kaiser, aus, in welches die Tafelrunde begeistert einstimmte und die Nationalhymne sang. Sodann toastete Herr Lehrer Strobach auf den Reiterverein. Im Anschluß daran wurde ein eigens zu dem Feste gedichtetes Reiterlied gesungen. Durch verschiedene Mitglieder des Vereins wurden dann ein kleines Theaterstück und einige humoristische Vorträge aufgeführt, welche sehr beifällig aufgenommen wurden. Hierauf fand Verlosung vieler niedlicher Sachen statt. Bei der Polonaise wurden die Damen durch Ueberreichung kleiner Geschenke erfreut. Der Tanz hielt die Festteilnehmer noch manche Stunde fröhlich beisammen.


Sonntag, den 4. März 1906 (No. 27, Beilage), Kreis-Nachrichten

Ahrensfelde. (O.-B.) Die Doppelhochzeit unseres erhabenen Kaiserhauses wurde hier überaus glänzend gefeiert. Morgens um 9 Uhr fand eine gemeinsame Schulfeier statt. Die Kinder erhielten Festschriften als Geschenke. Trotz strömenden Regens begab sich vormittags 11 Uhr der Militärverein zum Schießstande, zwecks Pflanzung einer Eiche. Der im vorigen Jahre erbaute Schießstand ist jetzt mit Anlagen versehen und haben dieselben durch die letzte Pflanzung einen würdigen Abschluß gefunden. In markigen Worten weihte Herr Amtsvorsteher Hase die Eiche als "Hohenzollern-Eiche". Er schloß mit einem Kaiser-Hoch. Auf den Inhalt der versenkten Urkunde ging Herr Kamerad Lehrer Grohmann ein und wies nach, warum man gerade eine "Hohenzollern-Eiche" gepflanzt habe. Sein Hoch galt den Hohenzollern. Damit hatte die kurze, erhebende Feier am Schießstande ihren Abschluß gefunden. Um 2 1/4 Uhr versammelten sich sämtliche Vereine im Gasthof Kahlow und begaben sich, nachdem sie ihre Vereinsfahnen abgeholt hatten, zum Festgottesdienst nach der Kirche. Nach beendigtem Gottesdienst marschierten der Militär- und Gesangsverein zum Kommers nach dem Haseschen Gasthofe, wohin sich auch der Reiterverein zu Pferde unter Anführung seines Rittmeisters Herrn Bäckermeister Junghanß begab. Hier hatten bereits die übrigen Vereine nebst Schule Aufstellung genommen. Herr Amtsvorsteher Hase wies auf die hohe Bedeutung des Tages hin. Mit einem begeistert aufgenommenen Kaiserhoch schloß er seine Rede. Sodann fand unter Vorantritt der Liebisch'chen Kapelle aus Bernau ein Festzug durch das Dorf statt. Nach dem Umzug führten der Militär- und der Reiterverein einen vorzüglichen Parademarsch aus. Abends erfolgte eine allgemeine Illumination. Später fanden in beiden Lokalen Aufführungen und Ball statt. Bei den Festveranstaltungen hielt Herr Pastor Hinz die Festrede. Während bei Kahlow der Männer-Gesangsverein mehrere dem Tage angepaßte Lieder vortrug, versammelten sich die Krieger und Reiter zur gemeinsamen Feier bei Hase. Es gelangte das Festspiel von Edmund Braune: "Dem Kaiserpaar im Silberreis" zur Aufführung. Darauf folgte ein Ball, der in schönster Harmonie verlief. Auch auf Ahrensfelde paßt das Wort des Invaliden aus dem Festspiel:

"Des deutschen Volkes Liebe, sie ist echt!
In jedem Stand, ob niedrig oder hoch,
Zu ihrem Kaiserpaare hält sie doch!"


Sonntag, den 5. August 1906 (No. 92, Beilage), Kreis-Nachrichten / Anzeigen

Ahrensfelde.
Wie aus dem Anzeigenteil der heutigen Nummer unseres Blattes zu ersehen ist, findet am Sonntag, den 12. August das so beliebte Bauernwettreiten hierselbst statt. Es sollen 9 Rennen stattfinden (5 geschlossene, 1 Hindernis-, 2 offene und 1 Jagd-Rennen). Die Rennen beginnen nachmittags 3 1/2 Uhr.

Ahrensfelde
Sonntag, den 12. August:
Gr. Bauern=Wettreiten.
9 Rennen (5 geschlossene, 1 Hindernis-, 2 offene und 1 Jagd-Rennen).
Anfang nachmittags 3 1/2 Uhr.
Hierzu ladet freundlichst ein
Der Reiter-Verein.


Sonntag, den 18. August 1907 (Nr. 97, Beilage), Kreis-Nachrichten

Ahrensfelde. (O.-B.) Am Sonntag, den 25. August veranstaltet der hiesige Reiterverein sein diesjähriges Wettreiten. Es haben bereits zwei Probereiten stattgefunden, welche zeigten, daß in diesem Jahre ein vorzüglicher Sport geboten wird. Es laufen viele neue Pferde, welche schon beim ersten Lauf sehr gute Leistungen erzielten und den Favoriten den Rang streitig machen werden. Jedem Landwirt und jedem Freund eines gesunden Sports kann der Besuch des Wettrennens nicht genug empfohlen werden.


Sonntag, den 25. August 1907 (Nr. 100), Anzeigen (doppelspaltig)

Ahrensfelde
Sonntag, den 25. August 1907
nachmittags 3 1/2 Uhr
Gr. Bauern-Wettreiten
7 Rennen, darunter 1 Hindernisrennen, 2 offene Rennen
Nach dem Rennen in beiden Lokalen:
Großer Ball
Der Reiter-Verein


Sonntag, den 25. August 1907 (Nr. 100, Beilage), Kreis-Nachrichten

Ahrensfelde. (O.-B.) Wie aus dem Inseratenteil ersichtlich, finden bei dem vom hiesigen Reiter-Verein veranstalteten Bauern-Wettreiten sieben geschlossene und zwei offene Rennen statt. Unter den ersteren ist ein "Herrenreiten für ältere Herren". Letzteres kommt zum ersten Male zum Austrag und dürfte besonderes Interesse erwecken.


Freitag, den 30. August 1907 (Nr. 102), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Ahrensfelde. Der hiesige Reiterverein hat mit seinem diesjährigen Rennen bei den Besuchern einen guten Eindruck gemacht. Trotzdem nur wenig oder gar nicht trainiert worden war, liefen fast ausnahmslos sämtliche Pferde die Bahn glatt ab. ...
Da zu den offenen Rennen nicht genügend Meldungen eingegangen waren, so ritten Hase jun. und Krug ein Match, welches letzterer nur knapp gewann.


Mittwoch, den 5. August 1908 (Nr. 93), Kreis-Nachrichten

Ahrensfelde.
Der Reiterverein hat als Termin für sein diesjähriges Rennen den 9. August cr. bestimmt. Am Sonntag fand Probereiten statt. Es laufen über 20 Pferde, darunter viel vorzügliches neues Material.


Sonntag, den 9. August 1908 (Nr. 95, Beilage), Kreis-Nachrichten

Ahrensfelde. (O.-B.) Das diesjährige Bauernwettreiten, das am morgigen Sonntag stattfindet, wird seinen Vorgängern nichts nachgeben. Es finden 8 einzelne Rennen statt, darunter ein Hindernisrennen. Für Rennpferde, überhaupt für fremde Pferde, sind zwei offene Rennen vorgesehen. Der Besuch des Rennens ist jedem zu empfehlen.


Sonntag, den 9. August 1908 (Nr. 95, Beilage), 2-spaltige Anzeige

Ahrensfelde
Sonntag, den 9. August, 3 1/2 Uhr nachmittags:
--- Grosses ----
Bauern-Wettreiten
5 Flachrennen, 1 Hindernisrennen, 2 offene Rennen
--- nach dem Rennen in beiden Lokalen: ---
Grosser Ball
Der Reiterverein


Mittwoch, den 4. August 1909 (Nr. 92), Kreis-Nachrichten

Ahrensfelde. Der hiesige Reiterverein gedenkt am 15. d. Mts. sein Wettreiten abzuhalten.


Sonntag, den 15. August 1909 (Nr. 87), 2-spaltige Anzeige

Ahrensfelde.
Am Sonntag, den 15. August, nachmittags 3 1/2 Uhr:
Großes Bauern-Wettreiten
Es finden 8 Rennen statt, darunter 1 Hindernis-, 1 Sieger-Rennen, sowie 1 offenes Rennen für fremde Pferde.
Nach den Rennen in beiden Lokalen:
Großer Ball
Der Reiter-Verein


Freitag, den 20. August 1909 (Nr. 99), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Ahrensfelde. (O.-B.) Am letzten Sonntag fand das vom hiesigen Reiterverein veranstaltete Bauernwettreiten statt. Nachstehend lassen wir die Ergebnisse der einzelnen Rennen folgen: ... - Wenn sich auch einige Reiter unfreiwillig vom ihrem Gaul trennten, so muß man andererseits doch zugeben, daß man doch prächtige Reiter im Sattel sah; so errang der Sohn des Gemeindevorstehers Kirschbaum aus Hönow nicht weniger denn vier Siege und wurde außerdem in dem offenen Rennen auch nur um Nasenlänge geschlagen. Besonders erwähnt mag noch W. Haase jun. sein, der trotz seiner 210 Pfund zweimal den zweiten Platz errang.


Donnerstag, den 30. Juli 1914 (Nr. 176), Kreis-Nachrichten

Ahrensfelde. Wie verlautet, hält der hiesige Reiterverein sein diesjähriges Bauern-Wettreiten am Sonntag, den 16. August ab.


Sonntag, den 31. Juli 1921 (Nr. 177, Beilage), Aus dem Kreise ... / Anzeigen (3-spaltig)

Ahrensfelde. Der hiesige Reiter-Verein veranstaltet am Sonntag, den 7. August ein großes Bauern-Wettreiten. Es werden 8 Rennen stattfinden, darunter ein offenes, und ein offenes Trabfahren. Die rennsportliche Veranstaltung beginnt nachmittags um 3 Uhr (siehe Anzeige)

Ahrensfelde.
Gr. Bauern-Wettreiten am Sonntag, den 7. August, nachm. 3 Uhr.
8 Rennen, darunter ein offenes und ein offenes Trabfahren.
Der Reiterverein


Sonnabend, den 6. August 1921 (Nr. 182), Aus dem Kreise ...

Ahrensfelde. Nach den bisherigen Trainier-Ergebnissen des Reiter-Vereins von Ahrensfelde verspricht das Rennen am Sonntag, den 7. August einen außerordentlichen sportlichen Erfolg. Dem Verein steht ein vorzügliches Pferdematerial zur Verfügung, wie es bisher noch nicht geboten wurde. Es finden insgesamt 6 Rennen und ein Trabfahren statt. Außerdem sind zwei offene Rennen vorgemerkt, zu denen bereits verschiedene Nennungen erfolgt sind. Ganz besondere Beachtung verdient das Flieger-Rennen. Es ist eines der schnellsten Rennen, welches auf der Ahrensfelder Bahn gelaufen wurde (Distanz 2000m). Die Felder sind gut besetzt, so daß in verschiedenen Rennen 6 Pferde starten können. Das Programm ist sehr abwechslungsreich und verspricht sehr interessant zu werden. Es ist jedem Sportsfreund zu raten, das diesjährige Ahrensfelder Rennen nicht zu versäumen, da soetwas vorläufig nicht wieder geboten werden kann.


Freitag, den 18. August 1922 (Nr. 193), Aus dem Kreise ... / Anzeigen (+ 20. August)


Ahrensfelde. Am Sonntag, den 20. August wird hierselbst das bekannte Bauernwettreiten abgehalten. Es finden acht Rennen, darunter ein Trabfahren statt (Siehe Anzeige.)

Sonntag, den 20. August 1922, nachmittags 3 Uhr:
Grosses Ahrensfelder Bauern-Wettreiten
8 Rennen: 6 geschlossene, 1 offenes Galoppreiten, 1 offenes Trabfahren
Der Reiterverein Ahrensfelde


Freitag, den 6. Juni 1924 (Nr. 132), Aus dem Kreise Niederbarnim / Amtlicher Teil

Amtsbezirk Ahrensfelde
Ahrensfelde. Der hiesige Reiterverein hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, am Sonntag, den 17. August sein diesjähriges Rennen abzuhalten. Erfreulicherweise hat sich in den letzten Sitzungen eine Anzahl neue Mitglieder zur Aufnahme gemeldet, welche dem Verein mit gutem Pferdematerial zur Verfügung stehen. Auf vielseitigen Wunsch wird auch in diesem Jahre wieder hauptsächlich Wert auf Galopprennen gelegt werden.


Donnerstag, den 21. August 1924 (Nr. 196), Aus dem Kreise Niederbarnim

Amtsbezirk Ahrensfelde
Ahrensfelde. Der hiesige Reiterverein hielt am vergangenen Sonntag sein allbekanntes und beliebtes Bauernrennen ab. Nicht nur der ganze Ort war auf den Beinen, sondern auch von nah und fern waren Schaulustige und Sportliebende in großer Zahl herbeigeeilt. So herrschte, wie immer an diesem Festtage, ein sehr reges Leben und Treiben im Ort wie auch auf der Rennbahn. Nicht ohne Befriedigung brauchten die Besucher die Rennbahn zu verlassen, gab es doch in den einzelnen Rennen recht heiße Kämpfe um den Siegerkranz zu schauen und wurden doch gute Zeiten erzielt.
Das ist umso anerkennenswerter, als es sich um Pferde handelt, die nicht für den Rennsport, sondern für schwere Ackerarbeit gehalten werden. Imposant zu schauen war der übliche Festzug durch den Ort nach Beendigung der Rennen. Flotte Musikweisen begleiteten die stattliche Reiterschar, stolz voran die sieghaften Reiter und Pferde. Letztere mit dem Siegerkranz geschmückt.
Des Festes zweiter Teil war der Gemütlichkeit gewidmet, und die ist, wie immer, zu ihrem vollen Recht gekommen, so daß auch die Mitglieder des Reitervereins mit Befriedigung auf das Fest zurückblicken können.


Niederbarnimer Kreisblatt, 10. Mai 1925, Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Der Reiterverein Ahrensfelde und Umgebung hat in der letzten Sitzung beschlossen, seine Standartenweihe am Sonntag, den 14. Juni zu vollziehen.


Niederbarnimer Kreisblatt, 24. Mai 1925, Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Der hiesige Reiterverein hält, wie im Inserententeil veröffentlicht, am Sonntag, den 14. Juni seine Standartenweihe ab. Das Fest des bereits 1901 gegründeten Vereins verspricht unter Mitwirkung verschiedener auswärtiger Vereine eine würdige nationale Feier zu werden, bei der der alte deutsche Reitergeist unter den Farben Schwarz-Weiß wieder nach außen in Erscheinung treten wird.


Niederbarnimer Kreisblatt, 19. Juni 1925, Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Der weit über seine engere Umgebung hinaus bekannte Reiterverein feierte am letzten Sonntag seine Standartenweihe. Schon einige Wochen vorher konnte man als stiller Beobachter feststellen, daß die Reiterei von Ahrensfelde etwas Großes vor hatte. Wöchentlich ein- und zweimal ritt der bewährte Rittmeister des Vereins mit seiner Schar hinaus in den Wald, um seine Reitersleute und auch die Pferde auf dieses Fest vorzubereiten. Mit aller Energie wurde hier den alten, ganz besonders aber den jungen Mitgliedern die Reitkunst einexerziert.

Ganz besonders in der letzten Woche entwickelten die aktiven und passiven Mitglieder, sowie die Damen und Jungfrauen des Vereins eine emsige Tätigkeit. Galt es doch, am 14. zu zeigen, daß der Reiterverein von Ahrensfelde auf jedem Gebiete auf der Höhe ist. Die Mühe war nicht vergebens, glänzend der Erfolg. Früh schon am vergangenen Sonntag glänzte der an und für sich schon saubere Ort im Festschmuck. Die Jugend hatte die Dorfkirche mit zahlreichen Girlanden geschmückt.

Um 2 Uhr begann der Anmarsch der auswärtigen Reitervereine. Auch die Mitglieder des Krieger-, Gesang-, Turn-, Radfahrer- und Gemüsezüchter-Vereins hatten sich im Lokal von W. Dubick versammelt, um bei der Taufe der neuen Standarte Pate zu stehen.

Mit klingendem Spiel marschierte die stattliche Teilnehmerzahl unter Vorantritt der Ehrenjungfrauen zum Festplatz.

Bevor der eigentliche Festakt begann, legte Kam. B. Wegener im Namen des Reitervereins einen prachtvollen Kranz zu Ehren der gefallenen Kameraden am Denkmal nieder. Mit kurzen Worten begrüßte der 1. Vorsitzende, Kam. W. Hase, die erschienenen Gäste und Nachbarvereine. Frl. H. Albrecht trug den Festprolog vor. Hierauf ergriff Herr Direktor Evers vom Landbund Niederbarnim das Wort zur Fest- und Weiherede. In kernigen Worten erläuterte er die Ziele der Niederbarnimer Landbundreiterei. Dem Wohle des Vaterlandes zu dienen, die alten Ueberlieferungen der brandenburgisch-preußischen Reiterei zu pflegen und mit Hilfe des Reitsports den Körper zu stählen, das seien die höchsten Ziele der Reitervereine, aber auch in wirtschaftlicher Beziehung hätten sie einen großen Zweck zu erfüllen. In ernster Ermahnung zur Treue und Reinheit vollzog er die Weihe der Standarte und schloß nach Uebergabe derselben an den Standartenträger, Kam. K. Schmöker, seine mit Begeisterung aufgenommene Rede mit den Worten: "Wohl auf Kameraden aufs Pferd".

Eine von den Ehrendamen gestiftete Standartenschleife wurde durch Frl. Ella Lehmann überreicht. Die Vertreter der geladenen Vereine brachten ihre Glückwünsche dar. Hierauf formierte sich die Reiterei zum Parademarsch. Es waren beinahe hundert Reiter, welche in zweimaligem Vorbeimarsch, im Schritt und im Trab, den Parademarsch ausführten.

Ein Festzug durch den Ort beschloß den offiziellen Teil. In beiden Sälen war abends den Tanzlustigen Gelegenheit gegeben, das Tanzbein zu schwingen. Manch "Reiterlikör" wurde getrunken und manches Hoch auf den Reitsport ausgebracht. Als die Feier zu Ende ging, war der frische, fröhliche Geist, welcher von Beginn an das Fest beseelte, durch nichts gestört. So kann der Reiterverein von Ahrensfelde mit Genugtuung auf das Fest seiner Standartenweihe zurück blicken.


Niederbarnimer Kreisblatt, 26. Juli 1925, Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Der Reiterverein hat, nachdem die Roggenfelder anfangen sich zu lichten und das Feld so für den Rennsport frei sein wird, seinen Renntag auf Sonntag, den 9. August nachm. 3 Uhr, festgesetzt. Der Verein, welcher bereits auf ein 24jähriges Bestehen zurückblicken kann, ist auch in diesem Jahr wieder dem Wunsch der Gäste nachgekommen und hat von einem Schulreiten usw. an dem betreffenden Tage Abstand genommen, es wird daher ein wirklich spannender Sport in Galopp- und Hindernisrennen gelaufen werden. Außerdem kommen auch wieder einige Trabfahrten zum Ausgleich. Im übrigen verfügt der Verein in letzter Zeit über einen bedeutenden Zuwachs von gutem Pferdematerial, welches nach der letzten Zusammenstellung recht interessante Kämpfe erwarten läßt. Daher auf am Sonntag, den 9. August nach Ahrensfelde zum Galopprennen.


Niederbarnimer Kreisblatt, 11. August 1925

Rennen des Reitervereins Ahrensfelde

Kürzlich hörte ich die Behauptung, auf den Rennbahnen in Deutschland sei "überhaupt nichts mehr los". Gute Pferde und gutes Reiten könne man nur noch in Maissons Lafitte oder Marseille sehen. Das ist natürlich ein snobistisches Wort. Man braucht gar nicht einmal Karlshorst oder Farmsen, Ruhleben oder Magdeburg zu besuchen, um sich an Pferden und Reitern zu erfreuen und um Ueberraschungen zu erleben.

Damit ist schon eine Kritik des Ahrensfelder Reitens im allgemeinen ausgesprochen und auf überraschungen hingewiesen. Doch etwas spezialisiert; Man vergaß oft, daß man einem Bauern-Reiten beiwohnte. Wenn Albrechts "Matador" oder Hases "Pluto" über die Bahn ging oder die Pferde des Stalles Bothe an den Start gebracht wurden, konnte man oft glauben, daß es sich um Tiere handle, die niemals zu etwas anderem als zu Bahnrennen gebraucht werden. Nicht anders war es mit manchem der Reiter, von denen die Herren Albrecht jun., Gebrüder Vilbrandt, Brülke, P. Haase und Posener besonders auffielen.

Oben wurde schon von einer Überraschung gesprochen, die es am Sonntag in Ahrensfelde gegeben hat. Sie kam im Isolderennen. H. Wegeners fünfjährige Stute "Mulle" unter E. Meißner und R. Müllers "Pipel" unter R. Jauert nahmen sofort die Spitze und behielten sie in weitem Abstand von dem Feld bis - ja bis zum 798. Meter. 800 Meter war die Strecke aber lang. Da die beiden ausbrachen, siegte R. Meißners "Drolli" zur größten Verwunderung des Reiters E. Meißner - und wohl auch des Besitzers. Um ein Haar wäre es dahin gekommen, daß Jauerts "Moritz", der als letzter im Felde lag, das Rennen gemacht hätte, denn als "Drolli" die beiden Ausbrecher sah, zeigte auch er Lust, von der Bahn hinunterzugehen. Meißner erfaßte aber noch die sich bietende gute Gelegenheit, zu einem Kranze zu kommen und half mit der Peitsche nach, so daß der neunjährige Wallach noch vor Albrechts vierjährigen "Baldur" durchs Ziel ging.

Eine besondere Erscheinung war es, daß in den offenen Rennen zum Teil besseres geleistet wurde, als in den regulären. Doch darüber später.
Die Einleitung bildete ein Trabfahren, das von 01 Schusters "Liselotte", die in der Mitte der Bahn R. Wegeners "Linke" hinter sich lies, glänzend gewonnen wurde. Ebenso spielend wurde das Eröffnungsrennen von P. Haases 9jährigem Wallach "Benno" unter dem Besitzer nach Hause gebracht, während E. Baals "Anna" (Primer) und A. Wolffs "Goldhahn" (Adler) sich mit Plätzen begnügen mußten. G. Albrechts "Matador" (Albrecht jun.) nahm im Preis von Eiche sofort die Führung und ging mit etwa sechs Längen vor A. Pelz' "Frl. Lotte" (Grude) durchs Ziel, während die übrigen in noch größerem Abstand hinter "Frl. Lotte" folgten. In kaum weniger flotter Weise brachte Herr Vilbrandt M. Bothes 10jährige Stute "Parabella" im Goßen Preis von Ahrensfelde durchs Ziel, eine Nasenlänge vor H. Riesch's 7jähriger Stute "Isabella" unter Albrecht jun. Im Matadorenrennen siegte E. Zinn's "Tante Lotte" unter dem Besitzer in einem außerordentlich scharfen Endspurt vor F. Adlers "Fanni", obwohl die 7jährige Stute der 6jährigen "Fanni" viel Gewicht vorgeben mußte.

Ebenso kritisch war die Entscheidung im Fürstenwalder Erinnerungsrennen. Da eine Rennung nicht erfüllt wurde, liefen nur drei Pferde. M. Bothes "Kondor" brach bald nach dem Start aus, so daß P. Haases "Falada" unter dem Besitzer und F. Brederecks "Moritz" (Posener) das Rennen allein bestritten. Daß "Falada" den 10jährigen Wallach hinter sich ließ, ist hier besonders hoch zu bewerten, da die auch nicht jüngere Stute durch Drängen Poseners böse verletzt worden war, so daß sie nach dem Rennen lahm von der Bahn gebracht werden mußte.

Das Isolderennen ist schon oben näher besprochen. Abermals eine scharfe Konkurrenz stellte das Niederbarnimer Landbundgenossenschaftsrennen über 1200 Meter dar. Infolge einer Bodenwelle, die unmittelbar hinter dem Startplatz lag, blieben W. Haases "Pluto" und P. Haases "Benno" (Besitzer) hinter dem Felde zurück. Zum überfluß lagen sie auch noch in der Außenbahn. Pferde und Reiter müssen also Außerordentliches geleistet haben, wenn "Pluto" als Erster und dicht hinter ihm "Benno" durchs Ziel gehen konnten. - Beim offenen Trabfahren fielen die Teilnehmer des ersten Rennens gänzlich ab, während ein auswärtiger schwarzer Hengst eine wunderbare Gangart sehen ließ.

Was dem Ahrensfelder Reiterverein dringend anzuraten ist, ist eine bessere Planierung der Bahn. Wenn natürlich auch der Stoppelacker keine Grasnarbe haben kann, so sollten doch derartige Hügel, wie einer der schlimmsten an der linken Ecke lag, beseitigt werden.


Niederbarnimer Kreisblatt, 16. August 1928, Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Der Reiterverein veranstaltet am kommenden Sonntag, 19. August, sein diesjähriges Bauernwettreiten. Ein reiches Programm wird auch diesmal seine Anziehungskraft nicht verfehlen, sind doch 10 bis 12 Rennen vorgesehen. Für 8 Flach- und Jagdrennen sowie ein Trabfahren sind die Nennungen geschlossen. Es reihen sich aber noch offene Galopprennen und offenes Trabfahren an, für die am Renntage auf dem Rennplatz noch Meldungen entgegengenommen werden. Die Rennen nehmen um 3 Uhr ihren Anfang.


Niederbarnimer Kreisblatt, 19. August 1928, Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. In letzter Stunde weisen wir noch einmal auf das große Bauern-Wettreiten hin, das der nun schon fast 30 Jahre bestehende Reiterverein am morgigen Sonntag veranstaltet. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, so steht wieder ein Massenbesuch zu erwarten. Verschiedene Voranmeldungen für die offenen Rennen und Trabfahrten sind bereits erfolgt. Alles andere ist aus der heutigen Anzeige ersichtlich.


Niederbarnimer Kreisblatt, 15. August 1929, Amtsbezirk Ahrensfelde

Bauernwettreiten in Ahrensfelde

Wie nicht anders zu erwarten, hatte der Reiterverein Ahrensfelde und Umgebung (gegründet 1901) am Sonntag wieder einen großen Tag. Trotz der vielen Veranstaltungen in allen Orten hatten die ständigen Besucher der Bauernrennen dem Verein auch in diesem Jahre die Treue gehalten und waren in hellen Scharen zum 29. Rennen herangeeilt.
Der äußere Rahmen der Veranstaltung war wie üblich. Bald nach 2 Uhr versammelte sich die schmucke Kavalkade am Denkmalsplatz inmitten des Dorfes, und dann ging es, als die Vereinsstandarte eingetreten war, in stattlichem Festzug unter Vorantritt einer starken Kapelle zum Rennplatz an der Blumberger Chaussee. Zahllose Autos und Gefährte verschiedenster Art fuhren dem Zuge voraus und dichte Menschenmengen flankierten ihn zu beiden Seiten.
Auf dem Festplatze angekommen, an dem die Reichsflagge zum ersten Male aus Anlaß des Verfassungstages weithin grüßte, entwickelte sich nun ein buntbewegtes Bild. Im Innenraum aber nahmen die Vorstände und Zielrichter ihre Plätze ein, um ihres manchmal nicht leichten Amtes zu walten, waren doch die Endkämpfe in den einzelnen Konkurrenzen zum Teil sehr scharf und knapp. Wir lassen die Ergebnisse der einzelnen Rennen folgen:

Preis von Ruhleben, Trabfahren, 2000 Meter:
1. E. Zinns 10jährige schw. Stute "Tante Lotte"; Fahrer: Besitzer.
2. Rich. Wegeners "Hans"; Fahrer: Besitzer.
3. R. Baaks "Signal"; Fahrer: Besitzer.
4. R. Meißners "Morgenstern"; Fahrer: Besitzer.
"Tante Lotte" gewann überlegen.

Eröffnungsrennen, Flachrennen, 1200 Meter:
1. R. Baaks 8jähr. br. Stute "Winni"; Reiter: Besitzer,
2. Rud. Wegeners "Lori"; Reiter: Besitzer.
3. Georg Albrechts "Matador"; Reiter: Reinh. Albrecht.
4. Georg Müllers "Ernst"; Reiter: Martin.
"Winni" gewann nach scharfem Kampf mit einer Länge.

Preis von Eiche, Flachrennen, 1200 Meter:
1. Rud. Wegeners 9jähr. br. W. "Max"; Reiter: Besitzer.
2. Ernst Baaks "Anna"; Reiter: Willi Grube.
3. G. Albrechts "Heiderose"; Reiter: Reinh. Albrecht.
4. R. Baaks "Isabella"; Reiter: Besitzer.
"Max" gewann nach schärfstem Endkampf um einen Hals.

Großer Preis von Ahrensfelde, Flachrennen, 1500 Meter:
1. E. Zinns 10 jähr. schw. Stute "Tante Lotte"; Reiter: Willi Schneider.
2. Fritz Jauerts "Hans"; Reiter: Besitzer.
3. H. Rischs "Fritze"; Reiter: Burow jun.
4. Rich. Wegeners "Lora"; Reiter: Reinh. Albrecht.
"Tante Lotte", die Siegerin des ersten Rennens, ist eine Klasse für sich.
Obgleich 25 Meter zurückgestellt, gewann sie sicher mit 1/2 Länge gegen "Hans".
"Fritze" und "Lora" fielen ganz ab.

Ermunterungsrennen, Flachrennen, 1200 Meter:
1. Paul Haapes 10 jähr. schw. W. "Benno"; Reiter: A. Adler.
2. A. Pelz' "Lona"; Reiter: Willi Grube.
3. Herm. Jauerts "Max"; Reiter: Fritz Jauert.
4. G. Müllers "Königswusterhausen"; Reiter: Martin (ausgebrochen).
"Benno" gewann wie er wollte.

Preis von Marzahn, Flachrennen, 1000 Meter:
1. Fritz Adlers 10jähr. br. Stute "Fanny"; Reiter: A. Adler.
2. Bruno Wegeners "Leutnant"; Reiter: Reinh. Albrecht.
3. G. Müllers "Lotte"; Reiter: Martin.
4. W. Ehrhardts "Nanny"; Reiter: Besitzer.
Formgemäß holte sich "Fanny" ihr Rennen ab.

Kanonen-Rennen, Flachrennen, 800 Meter:
1. Herm. Wegeners 10jähr. F.-W. "Faktor"; Reiter: Rud. Wegener.
2. Ad. Wolffs "Knorke"; Reiter: Reinh. Albrecht.
3. Rich. Müllers "Moritz"; Reiter: Willi Grube.
4. Herm. Jauerts "Lotte"; Reiter: Rich. Jauert.
5. Fritz Schneiders "Lise"; Reiter: Willi Schneider.
Ein überraschungssieg! Nach heißem Kampf gewann "Faktor" mit 1/2 Länge.

Knorke-Rennen, Flachrennen, 1200 Meter:
1. Fritz Jauerts 10jähr. F.-W. "Hans"; Reiter: Besitzer.
2. Rich. Baaks 8jähr. "Winni"; Reiter: Walter Ehrhardt.
3. Rich. Baaks "Isabella"; Reiter: Besitzer.
4. G. Albrechts "Heiderose"; Reiter: Reinhold Albrecht.
5. E. Zinns "Tante Lotte"; Reiter: Karl Schmöcker.
6. E. Baaks 9jähr. schw. Stute; Reiter: Willi Grube.
"Hans" machte sich das Rennen selbst und gewann wie er wollte. - In diesem Rennen ereignete sich ein ernster Unfall, indem die "Nr. 6" mit einem Fesselbruch angehalten werden mußte. Sie wurde sogleich einer Pferdeklinik zugeführt, wird aber wohl getötet werden müssen.

Offenes Flachrennen. Drei Pferde liefen. Stein - Berlin gewann spielend das Rennen.

Offenes Trabfahren. Fünf Bewerber. Nach sehr scharfem Kampf gewann mit 1/2 Länge Reinh. Stöwe - Berlin mit "Frankenstein" gegen Troitzsch - Reinickendorf mit "Corona".

Nach dem Einmarsch war in beiden Sälen der traditionelle große Reiterball. Die Preisverteilung fand im Restaurant "Knorke" statt.


Niederbarnimer Kreisblatt, 30. Juli 1930, Amtsbezirk Ahrensfelde (gekürzt)

Ahrensfelde.
Der Reiter-Verein "Frisch auf" Ahrensfelde feierte am Sonntag sein 8. Stiftungsfest, verbunden mit Bannerweihe. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, 9. Mai 1931, Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Seinen 80. Geburtstag beging am letzten Sonnabend der ehemalige Gastwirt Wilhelm Hase sen. in großer Frische. Das seit dem Jahre 1858 im Besitz der Familie befindliche Lokal wurde von dem Jubilar im Jahre 1867 übernommen und bis zum Jahre 1922, als es sein Sohn Wilhelm übernahm, in vorbildlicher Weise geführt.

Die 55jährige Tätigkeit als Gastwirt hat die Kraft dieses echten deutschen Mannes nicht gebrochen. Heute noch arbeitet er Tag für Tag mit seiner ebenfalls noch sehr rüstigen Gattin auf seiner Parzelle. Wegen der großen Beliebtheit, der sich Herr Hase in der ganzen Umgegend erfreut, hatte sich eine große Anzahl von Gratulanten eingefunden. Durch den Reiterverein Ahrensfelde, dessen 25jähriges Bestehen er als 75jähriger hoch zu Roß mitfeierte, den Gastwirteverein Ahrensfelde und Umgegend, sowie die Freiwillige Feuerwehr Ahrensfelde wurde der Jubilar durch Ueberreichung von Andenken geehrt. Die am Abend stattfindende Feier, bei der in gewohnter Weise die Becher geschwungen und geleert wurden, nahm einen frohen und ungetrübten Verlauf.


Niederbarnimer Kreisblatt, 31. Juli 1931, Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Der Reiterverein hält sein diesjähriges Bauernwettrennen am Sonntag den 16. August ab. Das reichhaltige Programm besteht wiederum in der Hauptsache aus geschlossenen Flachrennen und Trabfahren, denen offene Rennen angeschlossen sind. Benachbarte Brudervereine haben ihr Erscheinen bereits zugesagt. Eine ganz besondere Zugnummer wird das Verlosungsrennen werden, in dem man einen richtigen Hoppegartener Vollblüter - wenn es Fortuna will - gewinnen kann. Die Verhandlungen über den Ankauf sind bereits eingeleitet. Darum halte sich jeder, der einmal Rennpferdebesitzer werden will, den 16. August für Ahrensfelde frei, vielleicht geht sein Wunsch in Erfüllung!


Niederbarnimer Kreisblatt, 16. August 1931, Anzeigenseite "Bernau und Umgebung"

Am Sonntag den 16. August
Großes Ahrensfelder Bauernwettreiten

10 Rennen: Flachrennen, Trabfahren, offene Rennen (Meldungen dazu noch auf der Bahn), ein Verlosungsrennen. Zur Verlosung kommt der 5jährige Vollblüter Seppl. Lose dazu 50 Pf. (auf der Bahn zu haben).

Beginn des Rennens 3 Uhr. Eintritt 1,- RM
Wagen frei. Prgramm 10 Pf.

Nach dem Rennen
Großer Reiterball mit Preisverteilung

zu zahlreich[em] Besuch ladet sehr ergebenst ein
Reiterverein Ahrensfelde b. Bln.


Niederbarnimer Kreisblatt, 18. August 1931 (gekürzt)

Unsere Reiter auf der Kampfbahn
Reiterfest in Ahrensfelde ...

Der Reiterverein Ahrensfelde und Umgebung hatte am gestrigen Sonntag sein 31. Bauernrennen. Sorgenvoll schauten nach dem Mittagessen die Teilnehmer, Gäste und Anhänger des Pferdesports nach dem Himmel, an dem eine pechschwarze Wolkenwand langsam, aber sicher herangeschlichen kam, und jeder hatte den sehnlichsten Wunsch, daß die ganze Veranstaltung nicht ins Wasser fallen möge. Abgesehen von einigen Güssen, die allerdings auch nicht von Pappe waren, ging alles noch gut. Trotz Donnergrollen wickelten sich die einzelnen Rennen hintereinander und ohne Unfälle ab. Und trotz der vielen Veranstaltungen, die sich in der letzten Zeit in der Umgebung abgespielt haben, hatten sich so viel Freunde des Vereins eingefunden, daß man mit dem Besuch recht zufrieden sein konnte. Max Schmeling, der Boxerkönig, der vom Verein eingeladen worden war und auch zugesagt haben soll, war natürlich nicht erschienen, so daß ein Schmelingrennen also nicht zur Durchführung kam. Während der ganzen Veranstaltung konzertierte die Stadtkapelle Liebisch - Bernau und wartete mit schneidigen Märschen auf.

Die Sensation des Nachmittags war die Verlosung eines fünfjährigen Vollblüters von der Rennbahn Hoppegarten, "Sepp von Dolomit", der auch bei mehreren Rennen Proben seiner Schnelligkeit gab und dafür mit seinem Reiter Albrecht brausenden Beifall einheimste. Mäuschenstill wurde es in dem Augenblick auf der Rennbahn, als ein kleines Mädchen mit verbundenen Augen das Gewinnerlos zog. Jeder Losinhaber drückte heimlich beide Daumen, in der Hoffnung, durch wenige Mark Rennpferdbesitzer zu werden. Und dem kleinen Mann an der Barriere, der die beiden letzten Lose ahnungslos aus der Kiste gekauft hatte, dem Schlächtermeister Richard Bergemann aus Seefeld, hatte Fortuna zugelächelt. Für eine Mark wurde er Besitzer des wertvollen Tieres.

Im Mittelpunkt der Rennen stand der "Große Preis von Ahrensfelde". Ziel- und Bahnrichter hatten ihre Mühe, jedem gerecht zu werden. Alles in allem: Es wurde viel geboten und jeder ist auf seine Kosten gekommen, auch die nicht gern gesehenen Zaungäste. Nach dem Einzug ins Dorf ging es dann in zwei Lokale, wo die Siegerverkündigung und Preisverleihung stattfand, und sich jung und alt beim Sommernachtsball tüchtig amüsierte. Es folgen die Ergebnisse der einzelnen Rennen: ...


Niederbarnimer Kreisblatt, 20. Mai 1933 , Amtsbezirk Blumberg [!]

Ahrensfelde. Das überaus seltene Fest der diamantenen Hochzeit feiern am Sonnabend Wilhelm Hase und seine Ehefrau. Echt deutsch, wie beide erzogen, so sind sie geblieben! Sicher nimmt die ganze Gemeinde herzlichen Anteil an dem Jubelfeste, erfreuen sich doch beide Ehegatten bis ins hohe Alter hinein der uneingeschränkten Liebe und Verehrung aller Volksschichten unserer Bevölkerung. So manches Ehrenamt hat der Jubelbräutigam in jungen Jahren bekleidet, sei es in der Kirchen- oder politischen Gemeinde. Und weit über die Grenzen des Ortes hinaus war "der Gastwirt" bestens bekannt. Selbst Groß-Berlin kannte und kennt ihn durch seinen Reitersport, war er es doch, der im Verein mit seinem Nachbarn Junghans den Reiterverein - den ältesten der Mark - vor 40 Jahren gründete. Noch als 75jähriger stieg er bei der Parade des Vereins gelegentlich einer Jubelfeier in den Sattel. - Und als Waidmann hatte er weite Teile der Mark kennengelernt, und wo Wilhelm war, da war Leben. Noch heute erzählt er mit Genauigkeit, ohne das bekannte "Latein", über seine vielen Jagdtrophäen, um die ihn mancher beneidet. Wir wünschen dem noch rüstigen Jubelpaare weitere gesunde Lebensjahre.


Niederbarnimer Kreisblatt, 20. August 1933, Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Am kommenden Sonntag, den 20. August, hält der Reiterverein sein traditionelles Bauernwettreiten ab. In diesem Jahre wird die SA. zum ersten Male der Veranstaltung das äußere Gepräge geben, denn der Reiterstu[r]m I der Standarte 208, Hoppegarten, dem auch die Trupps Hönow und Rahnsdorf angegliedert sind, wird sich geschlossen daran beteiligen. Unter den 12 Rennen sind zwei für den Reiterstu[r]m. Außerdem wird ein Rennen in den alten Uniformen geritten. Besonderes Interesse wird die Stafette zwischen Motorrad-Läufer-Pferd erwecken. Der Anfang des Rennens ist auf 3 Uhr festgesetzt.


Niederbarnimer Kreisblatt, 28./29. Juli 1934, Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Das beliebte Bauernreiten findet wieder am 5. August statt. In diesem Jahr sieht es ein besonders reichhaltiges Programm vor. Veranstalter sind der Reitersturm 10/26 und der Reiterverein. Außerdem sind die umliegenden Vereine eingetragen. Außer Rennen, Schulreiten, Jagdspringen und Patrouillenreiten tritt eine Motorradstaffette in Erscheinung. Den Schluß bilden die offenen Rennen und Trabrennen. Der Ausmarsch erfolgt gegen 2 Uhr. Abends ist Tanz in beiden Sälen.


Niederbarnimer Kreisblatt, 12. September 1934, Altlandsberg und Umgebung

Ahrensfelde. Landrat Dr. Weiß weilte am Sonntag in Ahrensfelde, wo der Reiterverein mit dem Reitersturm 10/26 sein alljährliches Reiterfest abhielt. Alter überlieferung getreu spielte die Kapelle Liebisch aus Bernau. Anwesend waren etwa 80 Reiter; zum Teil konnte man ausgezeichnetes Pferdematerial sehen. Es wurden Flachrennen, Trabrennen, Hürdentrennen und Jagdspringen gezeigt. Die Veranstaltung fand allgemein den höchsten Beifall. Den Abschluß bildete ein Vorbeimarsch unter Führung von Herrn von Platen.