Gebes Sie es zu! Wann waren Sie das letzte Mal in Hönow? Nicht an der U-Bahn, im HEP oder beim berühmten Griechen, sondern im alten Dorf Hönow?

Wenn Sie eingestehen müssen, dass das schon eine Weile her ist, dann sollten Sie sich mal wieder auf den Weg machen und sich dort ein wenig umschauen. Da gibt es immer wieder Neues und Interessantes zu entdecken.

Weit ist es ja wirklich nicht. Einen Kilometer hinter Mehrow steht schon das Ortseingangsschild und nach ein paar hundert Metern durch Hönow-Nord fängt der Fußweg an, auf dem man sicher bis in den alten Dorfkern gelangt.

Wer es etwas abenteuerlicher mag, kann aber auch den Weg durch die "Herrendike" wählen, den wir unlängst beschrieben haben, und dabei Ausschau nach dem "Franzosenfriedhof" aus napoleonscher Zeit halten. Aber egal welchen Weg man nimmt: richtig angekommen ist man erst, wenn man vor der alten Hönower Dorfkirche steht.

Die Kirche ist von einem Friedhof umgeben, der an die Dorfstraße grenzt und an der Vorderfront vor ein paar Jahren eine ansprechende neue Mauer erhalten hat.

In einem Schaukasten am Friedhofseingang findet sich unter der nebenstehenden Ansicht der Dorfkirche eine kurze Beschreibung des Gotteshauses, die wir der Einfachheit halber abgeschrieben und unseren Bildern hinzugefügt haben: (Der Herr Pfarrer möge es verzeihen!)

Die Dorfkirche Hönow stammt aus der Zeit von 1200-1250, sie ist ein einheitlicher romanischer Feldsteinbau mit gotischen Einbauten.

Sie besitzt einen kleinen Eingangsvorbau, eine halbrunde Apsis, sowie Kreuzgewölbe im Chorraum und im Kirchenschiff.

Der mächtige, ca. 25 m hohe Turm ist ein rechteckiger Feldsteinbau in Kirchenschiffbreite. Er trägt ein Satteldach und auf dem Südgiebel ein Kreuz.

Die Grundmauern sind bis zu 2 Meter stark, an einigen Stellen werden sie durch S-förmige Anker zusammengehalten.

Auf der Südseite des Turmes brüten seit Jahren Turmfalken, im Turm lebt eine größere Fledermauskolonie.
Eine Besonderheit ist der Schachbrettstein in seiner s/w-Ecke, vermutlich das Zeichen der damaligen Erbauer.

Die Kirche hat ein Fassungsvermögen von ca. 150 Personen, sie wird von der Gemeinde für die Gottesdienste und alle anderen Aktivitäten genutzt, hierzu wurde der Vorraum durch eine Schiebetür abgeteilt.

Am 30.3.1943 wurde die Kirche durch Luftminen und zum Kriegsende schwer beschädigt. Erst 1947 konnten die Schäden notdürftig repariert werden. Die 1954 von Fa. Sauer erbaute Orgel wurde 1996 von Fa. Wolter vollendet.

Seit 1995 bis Oktober 2002 wurden umfangreiche Sanierungsmaßnahmen, auch mit Hilfe der Kommune Hönow durchgeführt.

Zum Volkstrauertag 2003 wurde der Gedenkstein eingeweiht.

Die Kirche besitzt wegen ihrer einheitlichen romanischen Grundanlage und der Kreuzgewölbe hohen Denkmalswert.

So weit der Text aus dem Schaukasten.

Schauen Sie sich doch aber selber mal um und wählen Sie dazu am besten eine Zeit, in der die sonst so sorgsam verschlossene Tür offen steht. Für einen Blick in die Kirche bieten sich einerseits die sonntäglichen Gottesdienste an (jede Woche sonntags um 11 Uhr), aber auch die beliebten Konzerte, die dort häufig stattfinden.
Näheres dazu finden Sie auf der Webseite der Hönower Kirchengemeinde: www.kirche-hoenow.de [geändert 2012:] www.hoenowerkirche.de.

Bestimmt gibt es auch dieses Jahr am 1. Adventssonntag parallel zum inzwischen traditionellen kleinen Weihnachtsmarkt auf dem gegenüber liegenden Dorfanger ein Konzert in der Kirche oder zumindest eine Besichtigungsmöglichkeit.

Wem der Weg in's Nachbardorf zu weit ist, der kann sich aber auch auf einer neuen Webseite umsehen, die der Ort zu bieten hat. Herr Weckend betreibt seit ein paar Monaten die Seite www.ot-hoenow.de, deren Name darauf hinweist, dass Hönow wie wir seit der Gemeindegebietsreform 2003 nicht mehr eigenständig, sondern nur ein Ortsteil (der Gemeinde Hoppegarten) ist.

Mit viel Engagement und erfreulichem Erfolg versucht Herr Weckend, "seine" Webseite zu einem Portal für die in Hönow ansässigen Vereine zu machen. Das trifft bei den Vereinen auf sehr positive Resonanz. Es ist ihm zu wünschen, dass der Wille und die Bereitschaft der Vereine, durch entsprechende Zuarbeiten zu einem interessanten und stets aktuellen Inhalt zu sorgen, größer ist, als bei uns.

Künftig soll es auf ot-hoenow.de zunehmend auch Beiträge über die Geschichte Hönows geben - einige sehr lesenswerte Artikel sind da schon zu finden. Und es geht mit einer Geschwindigkeit voran, von der wir nur träumen können. Es lohnt sich also, immer mal wieder auf die auch optisch gelungene Seite zu schauen, die Herr Weckend in übertriebener Bescheidenheit noch als "Baustelle" bezeichnet.

Diese Seite wurde im August 2008 erstellt.