Werneuchen. Die Ortsgruppe Werneuchen des Arbeiter-Radfahrerbundes „Solidarität“ veranstaltet am Sonnabend, den 7. Januar 1928, in den Gesamträumen des Gasthofes „Zur Gemütlichkeit“ ein großes Kostümfest. ... |
Furchtbares Explosionsunglück in Berlin Berlin, 5. Januar. (Eigener Radiodienst.) Gegen 12.30 Uhr morgens erfolgte in den unteren Räumen des Hauses Landsberger Allee 16 eine heftige Gasexplosion, durch die der rechte Anbau des vierstöckigen Wohnhauses vollkommen weggerissen und in einen Trümmerhaufen verwandelt wurde. In den Parterreräumen entstand ein Brand, der von fünf Feuerwehrzügen bekämpft wurde. Bis 3 Uhr morgens waren drei Tote und 15 Verletzte geborgen. Es muß jedoch angenommen werden, daß sich unter den Trümmern noch eine Anzahl Tote befindet. Das Grundstück Landsberger Allee 116 [!] bietet ein grauenvolles Bild der Verwüstung. ... |
Die Explosionskatastrophe in Berlin. Schwierige Aufräumungsarbeiten. - Bisher 16 Tote geborgen. Noch weitere Opfer unter den Trümmern. ... |
Auflösung der Gutsbezirke. Am 15. d. Mts. hat der Landrat den beteiligten Stadt- und Landgemeinden Vorschläge über die Auflösung der Gutsbezirke zwecks Anhörung zugestellt. Etwaige Zweifel über Grenzverhältnisse können im Kreishause bei dem Sachbearbeiter, Kreisausschuß-Amtmann Röthig, Zimmer 37, geklärt werden. |
Ahrensfelde. Am Sonnabend, den 21. Januar, 20.30 Uhr, Versammlung des Wahlvereins im Lokal Julius Schneider. |
Altlandsberg. Der Kreisausschuß Niederbarnim hat eine Beratungsstelle zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten im hiesigen Krankenhaus an der Promenade eingerichtet. ... |
Die unter dem 2. Oktober 1927 bekanntgegebenen festgesetzten Besuchszeiten der Kreiskrankenhäuser werden erneut wie folgt festgesetzt: Kreiskrankenhaus Altlandsberg: Werktäglich von 8 bis 9 Uhr; Kreiskrankenhaus Bernau: Werktäglich von 12 bis 13 Uhr, Sonn- und Feiertags von 10 bis 11 Uhr; Kreiskrankenhaus Kalkberge: Montag, Dienstag und Mittwoch von 11 bis 12 Uhr; ... |
Altlandsberg. Vom 27. bis 30. Januar d. J. soll ein Teil des dritten Bataillons des 9. Infanterie-Regiments einquartiert werden. Die Einquartierung wird mit Verpflegung einschließlich Brot erbeten und zwar: 27. Januar: Abendkost und 28. Januar: Morgenkost (erstes Quartier) und vom 28. Januar: Mittagskost bis 30. Januar: Morgenkost (zweites Quartier). den von den Einquartierungen betroffenen Einwohnern werden Quartierzettel übergeben. Die Zahlung der Einquartierungs- und Verpflegungsgelder erfolgt später gegen Vorzeigung dieser Quartierzettel in der hiesigen Stadtkasse. |
Werneuchen. Zufolge genereller ministerieller Anordnung vom 5.1.1928 sind den kommunalen Polizeibeamten andere Amtsbezeichnungen zugelegt worden. Der Polizeiassistent Schulz führt nunmehr die Amtsbezeichnung Polizeihauptwachtmeister. Ahrensfelde. In den Chausseegraben fuhr zwischen Ahrensfelde und Falkenberg das Lieferauto einer Berliner Spiritusfirma durch Versagen der Steuerung. Der Fahrer und der Begleiter kamen unter den Wagen zu liegen und mußten erst von der alarmierten Falkenberger Feuerwehr aus ihrer unangenehmen Lage befreit werden. Der Mitfahrer hat einen Beckenbruch erlitten, während der Fahrer mit geringen Verletzungen am Kopf davonkam. Beide Verletzten wurden dem Krankenhaus zugeführt |
Altlandsberg. Die kürzlich bekanntgegebene Einquartierung erfolgt nicht vom 27. bis 30., sondern nur am 27. und 28. Januar. Die Einquartierung wird mit Verpflegung einschließlich Brot erbeten, und zwar für den 27. Januar Abendkost und für den 28. Januar 1928 Morgenkost. |
Die „Grüne Woche“ am Kaiserdamm eröffnet. Die dritte landwirtschaftliche Ausstellung auf dem Berliner Messegelände ... |
Altlandsberg. Regelung des Schießsports für die Provinz Brandenburg. ... Die Vereinsvorstände sind zur sicheren Verwahrung der dem Vereinen gehörenden Gewehre auf oder nahe bei dem Schießstande verpflichtet und tragen die Verantwortung für jede mißbräuchliche Verwendung der Waffen. ... Altlandsberg. Die Säuglingsfürsorgesprechstunden werden von dem leitenden Arzt der Säuglingsfürsorgestelle Altlandsberg, Herrn Dr. med. Rudolf Mohr, im Kreiskrankenhaus abgehalten. Die Sprechtage werden rechtzeitig durch das „Barnimer Tageblatt“ bekanntgegeben werden. |
Werneuchen. Der städtische Desinfektor, Herr Borchardt, hat sich bereit erklärt, die bis zum 25. Februar d. J. durchzuführende Entmückung vorzunehmen. Im Interesse einer gründlichen Durchführung derselben ist zu empfehlen, hiervon ausgiebig Gebrauch zu machen. Im hiesigen Magistratsbüro liegt eine Liste aus, in die sich alle diejenigen eintragen können, die den Desinfektor für die Entmückung in Anspruch nehmen wollen. |
Werneuchen. Zu einem Maskenball (Ein Negerfest in Kamerun) hatte der hiesige Arbeiter-Gesangverein seine Mitglieder und Freunde eingeladen. Dem Rufe war eine sehr große Anzahl derjenigen gefolgt, die einmal nach des Tages Müh und Last in froher Gesellschaft das Tanzbein schwingen wollten. Wir glauben, es sind auch alle auf ihre Kosten gekommen. |
Werneuchen. Die hiesige Ortsgruppe des Landarbeiterverbandes feiert heute, Sonnabend, den 4. Februar, im prachtvoll dekorierten Rosensaale des Restaurants Wittenberg, Landsberger Straße, sein diesjähriges Winterfest. Ein Jazz-Orchester wird zum Tanze aufspielen und das Komitee wird durch verschiedene Ueberraschungen die Gäste erfreuen. ... |
An unsere Mitarbeiter! Gruppenvorsitzende und Mitarbeiter des „Barnimer Tageblatts“ der Gruppe 6, Gruppe Werneuchener Bahn, Gruppe Ostbahn und Gruppe Bernauer Bahn. Es hat sich die Notwendigkeit herausgestellt, die Berichterstattung für das „Barnimer Tageblatt“ auf eine einheitliche und neue Grundlage zu stellen. Um das zu erreichen, soll an Ort und Stelle mit allen Mitarbeitern gesprochen werden. Am nächsten Sonntag werden Mitglieder der Redaktion und des Verlages die obengenannten 4 Gruppen aufsuchen, um mit den Mitarbeitern Fühlung zu nehmen. Alle in Frage kommenden Genossen werden gebeten, sich am Sonntag, den 12. Februar, in folgenden Orten einzufinden: ... In Ahrensfelde: 13 Uhr im Lokal von Schneider, Ostfriedhof, die Mitarbeiter von Blumberg, Seefeld, Werneuchen und Mehrow. |
Dahlwitz-Hoppegarten. Mangelhafte Straßenbeleuchtung in der Siedlung Birkenstein. In den Straßen der Siedlung sind insgesamt 16 Straßenlaternen aufgestellt worden. Man sollte nun aber nicht meinen, daß diese zur Beleuchtung der dunklen Straßen dort stehen, seit Wochen schon ist mehr als die Hälfte von allen Laternen unbeleuchtet, so daß die Anlieger der Siedlung über stockdunkle Straßen zu klagen haben, während im Westen Birkensteins die Laternen abends strahlende Helle verbreiten. |
Ein Prozeß gegen das „Barnimer Tageblatt“. Am 14. Februar hat das Amtsgericht Berlin-Mitte den verantwortlichen politischen Redakteur des „Barnimer Tageblatts“ zu einem Monat Gefängnis verurteilt, weil in zwei Artikeln aus Schöneiche der dort wohnende Major Lyons beleidigt worden sein soll. ... ist sofort Berufung eingelegt worden. Es wird in der zweiten Instanz durch Zeugen nachgewiesen werden, daß bei der Typhus-Epidemie in Schöneiche eine Mitschuld der Gutsverwaltung nicht von der Hand zu weisen ist. ... Die Schupo erhält neue Uniformen Halsfreier Rock und weicher Umlegekragen. Auf der nächsten Zusammenkunft der preußischen Polizeipräsidenten im preußischen Ministerium des Innern, die am 23. und 24. Februar stattfinden wird, soll auch die versuchsweise Einführung einer neuen Polizeiuniform beschlossen werden. ... Die Uniformen sind den neuen Reichswehruniformen ähnlich und werden dazu beitragen, den Beamten ihren schweren Dienst - besonders im Sommer - zu erleichtern. Die neue Uniform sieht einen halsfreien Rock vor, zu dem ein weißes oder farbiges Hemd mit weichem Umlegekragen und eine Krawatte getragen werden. ... |
Eine stürmische Provinziallandtagssitzung. Das Provinzwappen mit dem Kurhut. In der Provinz Brandenburg ist bis jetzt noch immer das alte Wappen in Geltung gewesen, ein roter Adler mit Kurhut und Zepter. Im vorigen Jahre bereits hatten die Sozialdemokaten verlangt, daß das Wappen zeitgemäß abgeändert werden sollte. ... |
Das Projekt einer Propeller-Schwebebahn Berlin-Köln. ... |
Blumberg. In der Nacht vom Freitag zum Sonnabend stattete eine Einbrecherbande dem Hühnerstall des Landarbeiters Bethkenhagen auf Gut Blumberg einen Besuch ab und stahl ihm sieben wertvolle Hühner, die sie an Ort und Stelle abschlachteten, während sie die sieben Köpfe vor die Stalltüre nebeneinander hinlegten. Trotz des rührigen Bemühens der beiden stationierten Landjäger ist es nicht gelungen, den Tätern auf die Spur zu kommen. Dir organisierten Kollegen des Landarbeiters unterstützten den bestohlenen Kollegen, indem sie durch Sammlung acht Hühner aufbrachten, wodurch der Verlust ausgeglichen wurde. Gewiß ein schönes Zeichen kollegialen Mitempfindens. |
Werneuchen. In der Nacht vom 26. zum 27. erschien der Orbeiter [!] Paul Ossowski in der Gastwirtschaft von Gauert in Willmersdorf und fing ohne Grund mit dem Wirt und den Gästen Streit an. Der Aufforderung des Wirtes, das Lokal zu verlassen kam O. nicht nach und mußte schließlich mit Gewalt aus dem Lokal entfernt werden. O., darüber sehr erbost, lief nach Hause, holte ein altes Militärgewehr und knallte vor dem Gasthof und auf der Dorfstraße damit herum. Als er bedrängt wurde, zog er sich in sein Zimmer zurück und schoß durchs Fenster. Zum Glück richtete er kein Unheil an. Die hinzugerufenen Oberlandjäger Krull aus Weesow und Kramer aus Werneuchen nahmen Ossowski fest. Er wurde dem Amtsgericht Bernau zugeführt. Werneuchen. Am vergangenen Montag fand im Restaurant W. Schultz eine Arbeiterversammlung statt, in der beschlossen wurde, einen neuen Arbeiter-Schachverein zu gründen. Der Verein soll den Namen „Turm“ führen. Laut Versammlungsbeschluß sind die Spielabende auf den Freitag jeder Woche im Vereinslokal festgesetzt worden. |
Elektrische Stadtbahn bis Mahlsdorf. Die zahlreichen Einsprüche aus dem Osten Berlins haben die Reichsbahn veranlaßt, die zunächst bis Kaulsdorf vorgesehene Elektrifizierung der Stadtbahn bis Mahlsdorf weiterzuführen. Das erste Projekt ließ die Mahlsdorfer Anschlußstrecke zunächst unberücksichtigt, weil der Bau einer Unterführung am Vorortbahnhof Mahlsdorf zu hohe Kosten verursacht hätte. Jetzt hat sich der Magistrat aber bereiterklärt, für die Durchlegung bis zur Weichbildgrenze Berlins und den Bau der Unterführung der Reichsbahn ein Darlehen von 1937000 Mark zu geben. der Beitrag ist im zentralen Haushaltsplan für diesen Zweck bereits vorgesehen. Hiernach erscheint die Ausdehnung der elektrischen Anlage bis zur Mahlsdorfer Station und gleichzeitig ihre Einbeziehung in den Stadtbahnverkehr gesichert. |
Werneuchen. Der hiesige Schächtermeister Otto Schimmelpfennig wurde am 21. Dezember vorigen Jahres auf der Chaussee Seefeld-Werneuchen von dem Händler Gustav Henze aus Freudenberg angefahren. Schimmelpfennig überholte Henze auf der Chaussee, dabei sprangen die Pferde des Henze zur Seite. Henze, darüber ärgerlich, überholte ihn ebenfalls und schlug auf Schimmelpfennig sowie auf dessen Lehrling, der sich ebenfalls auf dem Wagen befand, ein. Schimmelpfennig fuhr durch die Behinderung des Henzeschen Fuhrwerks in den Chausseegraben, wobei der Lehrling eine Quetschung erlitt. Bei dem Termin, der am 8. d. Mts. in Altlandsberg stattfand, wurde Henze mit 50 M. bestraft. |
Bernau. Wegen der unerhörten Zustände auf der elektrischen Vorortstrecke Berlin-Bernau haben sich die in Berlin beschäftigen Einwohner von Bernau beschwerdeführend an den Reichsverkehrsminister gewandt. „... im zweiten Zugteil standen wieder die berüchtigten ‚Durchzug‘-Stehplatzwagen, obgleich bessere Züge in den Schuppen waren. Außentemperaturen in Bernau -10½ Grad, in Berlin, Invalidenstraße -8½ Grad. ...“ |
Werneuchen. Am letzten Sonntag gegen 23 ¾ Uhr, gelegentlich einer öffentlichen Tanzlustbarkeit in der Gastwirtschaft von Willi Grumbach in Freudenberg, kam es zwischen mehreren Arbeitern aus Beerbaum und Freudenberg zu einer Schlägerei und Messerstecherei. ... |
Werneuchen. Der neue Sommerfahrplan für die Strecke Berlin-Werneuchen, der am 15. Mai in Kraft tritt, ist soweit aufgestellt. Es sind einige neue Züge vorgesehen worden, die für die Siedler und Anwohner an dieser Strecke interessant sein dürften. |
Altlandsberg. Zugelaufen: 1 Huhn. Eigentumsrechte sind innerhalb 4 Wochen bei der Polizeiverwaltung geltend zu machen. |
Werneuchen. Der Stadtpfuhl in den städtischen Anlagen in der Nähe der Post ist ab 1. April 1928 an den Schrankenwärter Hermann Kurz von hier verpachtet worden. Derselbe hat das Recht, in das Gewässer Fische zu setzen und den Fischfang in demselben auszuüben. |
Die Stadtbahn-Elektrifizierung. Ab Mitte April sollen die „Elektrischen“ mit dem „Dampfroß“ gemeinsam den Verkehr bewältigen Die ersten elektrischen Züge werden Mitte April probeweise über die Stadtbahn geleitet, so daß dieser Termin gewissermaßen als Beginn der Elektrifizierung der Stadt- und Ringbahn und der anschließenden Vorortstrecken erachtet werden kann. Die elektrischen Probezüge werden zusammen mit regulären Dampfzügen den Verkehr planmäßig versehen, so daß also bis zur endgültigen Elektrifizierung der Berliner Bahnen ein gemischter Betrieb aufrechterhalten wird. Abgesehen von technischen Versuchen hat das Einsetzen der ersten elektrischen Probezüge keine große praktische Bedeutung, denn es ist weder eine Verkürzung der Fahrzeiten noch eine Erhöhung der Zugzahl pro Stunde damit verbunden. Diese sehr wesentlichen Faktoren, die der Sinn der ganzen Elektrifizierung sind, werden erst dann in Erscheinung treten, wenn die Dampfzüge vollkommen von den Berliner Bahnen verschwunden sind und den elektrischen Zügen die Möglichkeit gegeben wird, durch erhöhte Anfahrtgeschwindigkeit und schnelleres Bremsen die Fahrzeiten wesentlich zu verkürzen. Voraussichtlich wird der volle elektrische Betrieb gegen Ende des Jahres einsetzen; dies ist indessen nicht nur eine Frage der Wagen- und Strombeschaffung, sondern auch eine technische Frage, da es noch gilt, gewisse Schwierigkeiten, die sich naturgemäß bei jeder Neuerung einstellen, zu überwinden. |
Bernau. Die diesjährige Jugendweihe findet am Sonntag, den 1. April, vormittags 10 Uhr, im Filmpalast, Grünstraße, statt. Der Eintrittspreis beträgt 50 Pf. |
Werneuchen. Gestern abend um 7¾ Uhr versagte plötzlich das elektrische Licht und das ganze Städtchen lag im Dunkeln. Die Betriebsstörung wurde durch in Auto verursacht, das in der Köpenicker Straße beim Umwenden gegen einen elektrischen Mast gefahren war. Nach 20 Minuten war die Störung behoben. |
Ahrensfelde. SPD. Mitgliederversammlung heute, Sonnabend, den 24. März, 20 Uhr bei Schneider. |
Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold. (Bund der republikanischen Kriegsteilnehmer e. V.) Bezirk Bernau. Am Sonntag, den 25. März, Werbetag. Pflichtveranstaltung für alle aktiven Kameraden. Nur Krankheit oder Dienst entschuldigt ein Fernbleiben. Die Kameraden aus Bernau, Ladeburg, Börnicke und Blumberg treffen sich im Lokal Modisch [?], Bernau, Kaiserstraße 79. Abfahrt 11.15 Uhr. Fahrunkosten entstehen nicht. ... |
Die Grubenbrände im Lausitzer Revier. Die Grubenbrände im Lausitzer Kohlenrevier haben infolge des heftigen Windes der letzten Tage ziemlich großen Umfang angenommen. Neben starker Zerstörung von Kohlenfeldern ist auch die Vernichtung einer Menge von Grubenbaumaterialien zu verzeichnen. Der Brand in der Grube Raume [?], die dem Lauchhammerwerk gehört, kam zeitweilig in gefahrdrohende Nähe des Dorfes. Die Einwohner waren schon in Begriff, ihre Häuser zu räumen. Im letzten Augenblick gelang es den vereinten Anstrengungen der Feuerwehren und der Einwohner, den Brand einzudämmen. |
Mehrow. Ausrangierte Eisenbahnwagen als Arbeiterwohnung gefällig? Auf dem Gute des Herrn M. Bothe ist vor einiger Zeit eine Ortsgruppe des DLV. gegründet worden, weil die Arbeiterschaft endlich eingesehen hatte, daß nur eine geschlossene Organisation ihr zu ihrem Rechte und Tarifbezahlung verhelfen kann. Es steht nun die Betriebsratswahl auf dem dortigen Gut vor der Tür, und wählte eine am Sonntag stattgefundene Versammlung der Landarbeiter die Kollegen Ziegelmann, Drews und Ehlert zu Vertrauensleuten, um durch diese den Gutsbesitzer, der verpflichtet ist, die Wahl auszuschreiben, zu veranlassen, der gesetzlichen Pflicht zu genügen. Eigenartig ist es nun, was Herr Gutsbesitzer B. dem Wortführer Ziegelmann antwortete. Er lehnte vorerst jede Betriebsratswahl ab und erklärte dem Z., er scheide ja sowieso aus, da er ihm zum 1. April dieses Jahres kündigen werde. Auf die Antwort seines Arbeiters, daß über diesen Punkt ja dann zu gegebener Zeit gesprochen werden könne, er aber darauf aufmerksam mache, ihm dann auch eine Wohnung zu beschaffen, machte ihm der Gutsbesitzer den famosen Vorschlag, sich doch von der Eisenbahnverwaltung einen ausrangierten Wagen zu kaufen und mit seiner Familie da hinein zu ziehen. Z. antwortete ihm dann ganz richtig, ob er diese famose Wohnung vielleicht auf die Chaussee stellen solle. Zur besseren Illustrierung dieser Zumutung bemerken wir, daß der fragliche Arbeiter seit fünf Jahren in Diensten Bothes steht und dort auch seine Gesundheit verloren hat. Ein Kommentar ist also hierzu überflüssig. Das nächste Wort in dieser Angelegenheit hat nunmehr der Deutsche Landarbeiter Verband, und wir wissen sicher, daß dieser die Interessen der Landarbeiter nach allen Richtungen vertreten wird, und wir geben dem trotz der Abneigung des Herrn Gutsbesitzers gewählten Betriebsrat den guten Rat, sich durch keinerlei Schreckschüsse von dem einmal eingeschlagenen Weg abbringen zu lassen. Auch in Mehrow muß und wird die Arbeiterschaft ihr Wohlergehen in die eigene Hand nehmen, wenn's auch der anderen Seite nicht zu passen scheint. |
Dahlwitz-Hoppegarten. Die Kreisstraße von Dahlwitz nach Hoppegarten wird vom 26.3. bis 15.5. von Kilometer 6,2 bis Kilometer 7, wegen Walzarbeiten und Herstellung einer Decklage für jeden Fuhrwerksverkehr gesperrt. |
Mehrow. Ein Menschenfreund! Vor zirka ¾ Jahr verunglückte der in den Diensten des Gutsbesitzers B. stehende Kutscher Fischer während der Arbeit tödlich. Er hinterließ eine Frau mit sechs Kindern im Alter von jetzt 8 Jahren bis 8 Monaten. Man müßte nun annehmen, daß der Gutsbesitzer es als seine Ehrenpflicht betrachten würde, für die Witwe seines Arbeiters - die Frau erhält für sich und ihre sechs Kinder ganze 54 Mark Hinterbliebenenrente monatlich -, der doch in seinen Diensten sein Leben eingebüßt hat, zu sorgen. Aber weit gefehlt, so weit geht die Nächstenliebe nicht, da wird nur an dem Maßstab der Arbeitskraft gemessen. Wir hatten schon früher Gelegenheit, uns mit der Angelegenheit zu befassen, und Herr B. tat wunder wie entrüstet, daß wir uns erlauben zu schreiben, er täte nichts für die Witwe seines Arbeiters. Wie recht wir mit unserer damaligen Kritisierung hatten, beweisen die jetzigen neuen Vorfälle. Schon gleich nach dem Tode ihres Mannes wurde von der Frau verlangt, da sie doch Deputatarbeiterin ist, resp. ihr Mann war, wieder zur Arbeit zu kommen. Die Frau holte sich ihren Bruder und ihre Schwester, damit diese auf dem Gut arbeiteten. Doch das war noch nicht genug, auch sie selbst sollte zur Arbeit kommen, wo es ihr doch bei ihren sechs kleinen Kindern gar nicht möglich ist, außer dem Hause tätig zu sein. Nun hat man sie einfach von der Krankenkasse Ende Februar abgemeldet und ihr somit die ärztliche Hilfe für ihre Kinder, die infolge der schlechten Wohnverhältnisse dauernd krank sind, unmöglich gemacht, da doch die Frau die Arztkosten und Medizin nicht zu bezahlen imstande ist. Als sie dem Gutsbesitzer dies vorhielt, war die Antwort: Kommen Sie arbeiten! - Wir glauben, uns jeglichen Kommentar über ein derartiges Verhalten ersparen zu können, da der Fall allein schon für sich spricht. Aber Wähler denkt daran am 20. Mai. |
Dahlwitz. Zusammenlegung der Gemeinden Dahlwitz-Hoppegarten und Neuenhagen. Dieser Antrag der KPD. war, politisch betrachtet, der interessanteste Tagesordnungspunkt der letzten Gemeindevertretersitzung. Gemeindevertreter Stulschus (KPD.), der den Antrag begründete, verspricht sich von der Verschmelzung mit Neuenhagen große Vorteile. ... So wäre damit zu rechnen, daß Dahlwitz endlich einen Sportplatz bekäme. Auch eine Badeanstalt ließe sich dann bauen. Insbesondere wäre die Frage der Schule gelöst. Im Zentrum der neuen Gemeinde würde eine neue Schule gebaut. Und nicht zuletzt könnten die Pflichten, die Dahlwitz durch die Eingemeindung des Gutsbezirks erwachsen, leichter getragen werden usw. ... Die Frage, ob er [Stulschus] den Etat der Gemeinde Neuenhagen kenne, mußte er verneinen und ist sehr erstaunt über die ihm genannten Vergleichszahlen. Auch daß Neuenhagen große Anleihen zu verzinsen und zu tilgen habe. Dahlwitz dagegen keinen Pfennig, hört der Gemeindevertreter Stulschus zum ersten Male, ebenso neu war ihm der Gedanke, daß bei der Verschmelzung beider Parteien lediglich Dahlwitz der gebende Teil wäre und daß es Neuenhagen sehr zustatten käme, die Einnahmen aus der Rennbahnsteuer zu erhalten. ... Dahlwitz. Im Ortsteil Birkenstein haben eine ganze Reihe der Heimstättenbesitzer unter der Wassernot zu leiden. Dieses dringt durch die Grundmauern und überflutet die Keller, diese teilweise bis zur Höhe von 80 Zentimeter füllend. Diesem unerträglichen Zustand, der schon seit Jahren besteht, wollte die Gemeinde abhelfen dadurch, daß in Straße B., die ein natürliches Gefälle hat, eine Drainage gelegt werden soll, an die sich die einzelnen Anlieger anschließen konnten. ... Die Durchführung des Gemeindebeschlusses wurde unmöglich, weil sich drei Anlieger weigerten, eine Drainage durch ihren Vorgarten leben zu lassen, bevor die Gemeinde nicht die Erfüllung bestimmter, von ihnen erhobener Vorschriften anerkenne. ... |
Paul Oestreich 50 Jahre alt. Ein unerschrockener Schulreformer. Der verdienstvolle sozialistische Schulreformer Paul Oestreich vollendet am 30. März sein 50. Lebensjahr. ... |
Werneuchen. Am kommenden Sonntag, den 1. April ist ein verkaufsfreier Sonntag. Die Geschäfte dürfen von 12 Uhr mittags bis 6 Uhr abends offengehalten werden. |
Kommunale Rundschau. Werden wir eine Zusammenlegung der drei Gemeinden Kalkberge, Rüdersdorf und Tasdorf bekommen? ... Goldhaltiger Sand im Kreise Niederbarnim Eine alarmierende Nachricht bringt die Bewohner der Umgegend von Schmachtenhagen in Bewegung. Anläßlich einer Brunnenbohrung auf dem Baublock Schiller-Goethe-Grabowseestraße fiel dem leitenden Ingenieur, der lange Jahre in den Goldwäschereien in Südafrika beschäftigt war, die Farbe des zutage beförderten Sandes auf. er stellte sofort Untersuchungen an, die auch seine Vermutung, daß der Sand stark goldhaltig ist, bestätigten. Es ergab sich ein Gehalt von 5 Unzen Gold auf einen Quadratmeter Sand. Dieses ist ein Prozentsatz, der selbst die bekanntesten Goldvorkommen in den Schatten stellt. ... [sicher ein Aprilscherz, siehe Datum] |
Unterschlagung zur Last gelegt wird dem Molkereigehilfen K. aus Blumberg. Er soll 150 M., die er für seinen Berliner Arbeitgeber einkassierte, nicht an diesen abgeliefert haben. K. bestreitet diese Tat hartnäckig. Im Strafantrag wird, da es sich um einen groben Vertrauensbruch handle, ein Monat Gefängnis bei dreijähriger Bewährungsfrist gefordert, oder, falls K. die unterschlagenen 150 M. zurückzahlt, eine Geldstrafe von 100 M. Erkannt wird an Stelle eines Monats Gefängnis auf 300 M. Geldstrafe und den Kosten. |
Straßenbahnkatastrophe an der Heerstraße! Drei vollbesetzte Wagen umgestürzt - Bisher 6 Tote und 100 Verletzte. Die Bremsen versagen! In der Kurve umgekippt. Ein Straßenbahnunglück ereignete sich am gestrigen Sonntag nach 5 Uhr in der Nähe des Deutschen Stadions im Grunewald, nach Beendigung des Fußball-Wettspiels um die Berliner Meisterschaft. Ein Straßenbahnzug der Linie 58E, der mit zwei Anhängern fuhr und mit etwa 250 Fahrgästen besetzt war, geriet in der abschüssigen Rennbahnstraße ins Gleiten. Die Bremsen versagten, da die Last der beiden überfüllten Anhänger auf den Triebwagen drückte. Der Fahrer konnte trotz verzweifelter Anstrengung den immer schneller fahrenden Zug vor der Heerstraßen-Kurve nicht mehr aufhalten. Direkt in der Kurve stürzten alle drei Wagen um, zuerst der Triebwagen, dann nacheinander die beiden Anhänger. Sechs Tote und über 100 Verletzte, darunter 37 Schwerverletzte sind die Opfer dieses Unglücks. Ueberfüllte Wagenzüge. Im Deutschen Stadion im Grunewald hatte Hertha-BSC. im Entscheidungsspiel gegen Tennis-Borussia die Berliner Meisterschaft für sich erkämpft. Trotz der winterlichen Kälte und des Schneetreibens hatten 15000 bis 20000 Zuschauer dem Wettspiel beigewohnt, das gegen 5 Uhr nachmittags zu Ende war. Wie es bei derartigen Veranstaltungen üblich ist, hatten die Berliner Verkehrsmittel [1] zum Abtransport der Massen zahlreiche Fahrzeuge bereitgestellt. Aber sie genügten nicht dem Ansturm, zumal das Wetter so ungünstig war. ... |
Statt Karten! Alfred Winter, Elise Fischer Verlobte. Berlin O17 Langestraße 12 / Blumberg (Gut), Berlin, den 14. April 1928. |
Werneuchen. Der Arbeiter-Radfahrer-Bund Solidarität feiert am Sonnabend, den 21. April, sein diesjähriges Frühjahrsvergnügen in sämtlichen Räumen des Gasthofs „Zur Gemütlichkeit“. Zum Vortrag gelangen Gesangsvorträge des hiesigen Arbeitergesangvereins, ferner Theateraufführungen (zwei Einakter), Kunst- und Reigenfahren der hiesigen Ortsgruppe. Für gute Jazzband-Musik sorgen die Gebrüder Witzke. |
Ahrensfelde. Arbeiter-Radfahrerbund „Solidarität“. Mitgliederversammlung am Sonnabend, den 21. d. Mts. 20 Uhr |
Bekanntmachung, betr. Ausdehnung des Bezirks der Schneiderzwangsinnung zu Altlandsberg. Hierdurch mache ich bekannt, daß die Aeußerungen für oder gegen die Ausdehnung des Bezirks der Schneiderzwangsinnung zu Altlandsberg auf die Ortschaften Bruchmühle und Radebrück, Krummensee, Seefeld und Löhme schriftlich bis 4. Mai 1928 oder mündlich in der Zeit vom 28. April bis 4. Mai 1928 bei mir abzugeben sind. Der bisherige Innungsbezirk umfaßt die Gemeinden Altlandsberg, Neuenhagen, Dahlwitz, Bollensdorf, Fredersdorf, Petershagen, Eggersdorf, Eiche, Seeberg, Hönow, Marzahn, Mehrow, Biesdorf, Mahlsdorf und Blumberg. ... Berlin, den 18. April 1928. Der Landrat als Abstimmungskommissar. |
Bernau. Die von den feuerlöschpflichtigen Einwohnern bzw. Forensen gemäß § 10 des Ortsstatus über das Feuerlöschwesen in der Stadt Bernau bei Berlin vom 9./17. Juni 1927 für das Rechnungsjahr 1928/29 abzugebende Erklärung, ob sie die Naturaldienste (Hand- und Spanndienste) zu leisten gewillt sind, ist in der Zeit vom 29. April bis 6. Mai 1928 einschließlich während der Dienststunden im Rathause ... schriftlich oder zu Protokoll abzugeben. |
Der Konsum schließt am 1. Mai. Das Personal der Konsumgenossenschaft Berlin und Umgegend begeht den 1. Mai durch Arbeitsruhe; demzufolge bleiben sämtliche konsumgenossenschaftlichen Abgabestellen einschließlich der Warenhäuser am 1. Mai geschlossen. Es wird erwartet, daß die Genossenschaftsmitglieder, besonders die Hausfrauen, der Arbeitsruhe im Konsum durch rechtzeitige vorherige Warenentnahme Rechnung tragen. |
Dahlwitz. Die ungerechte Erhebung der Feuerlöschbeiträge. Schon seit zwei Jahren kämpft die SPD-Fraktion in der Gemeindevertretung Dahlwitz gegen die ungerechte Erhebung der Feuerlöschbeiträge. Wiederholt wurde die Erhebung der vom Kreis vorgeschlagenen gleichmäßigen Kopfsteuer von der Gemeindevertretung, und zwar einstimmig, abgelehnt. ... |
Ein eigenartiger Eisenbahnunfall, bei dem wie durch ein Wunder niemand verletzt wurde, ereignete sich am Freitagvormittag gegen 10 Uhr zwischen dem Potsdamer Bahnhof und dem Bahnhof Yorkstraße in Berlin. Eine Vorortzuglokomotive ... überfuhr auf der Strecke nach dem Potsdamer Bahnhof eine Weiche und geriet dadurch auf ein Nebengleis. Die Lokomotive raste mit Volldampf gegen einen Prellbock und riß diesen um. Sie brach dann auf der anschließenden Brücke, die über die Gleise des Postbahnhofs führt, durch und blieb mit dem Vorderteil in der Luft schwebend, hängen. Der Führer rettete sich durch Abspringen. |
Blumberg. SPD. Große öffentliche Maiversammlung am Dienstag, den 1. Mai, abends 8 Uhr, im Saale der Herrn Nitze. Mitwirkung der „Freien Turnerschaft“ und des „Arbeitergesangvereins“. Die Genossen von Arnsfelde [!] und Seefeld sind hierzu freundlichst eingeladen. |
Bernau. Unerhörte zustände auf der elektrischen Vorortstrecke Bernau-Berlin. Auf die in unserer Zeitung veröffentlichte Geißelung der Zustände ... ging ... vom Reichsverkehrsministerium folgendes Schreiben zu: „Die von Ihnen bemängelten Wagenzüge sind als Versuchsausführungen zu einer Zeit hergestellt worden, als infolge des Krieges und seiner Nachwirkungen die Materialbeschaffung daniederlag und sich demgemäß sie Güte des Fahrzeugbaues auf einem Tiefstande befand. Diese Züge ganz aus dem Verkehr zu ziehen, ist zurzeit noch nicht möglich, da entsprechender Ersatz noch nicht beschafft werden konnte. ...“ ... |
Frauen welche zugeschnittene Kleider zu Hause nähen wollen, können sich durch Postkarte melden bei Zippel, Weißensee, Tassostr. 15 Arbeit wird ins Haus gebracht. |
Dahlwitz. Die Maifeier im Birkensteiner Wäldchen bildete einen schönen Auftakt für die kommende Wahl. Die über Erwarten große Zahl der Erschienenen lauschte, fast könnte man sagen mit Andacht den trefflichen Worten des Genossen Wuschick, der die Festrede übernommen hatte ... |
Um ein paar Ohrfeigen geht es in der Sache des Geschäftsreisenden B. gegen die Ehefrau Martha D. aus Blumberg. Frau D. soll nach Aussage der Tochter des Klägers ihren minderjährigen Bruder auf der Straße geohrfeigt haben. Die Angeklagte rechtfertigt sich damit, daß der Junge sie mit einem Roller angefahren und sie ihn deshalb unwillkürlich mit der Hand getroffen habe. Die Ohrfeigen werden im Urteil mit einer Geldstrafe von 5 M. aufgewogen. |
Bekanntmachung. Bestellt: Gutssekretär Karl Schulz in Dahlwitz zum Gutsvorsteher des Gutsbezirks Dahlwitz. |
Ahrensfelde. Das Dienstsiegel des Gutsbezirks Mehrow mit der Inschrift „Der Gutsvorsteher Mehrow, Kreis Niederbarnim“ ist für ungültig erklärt worden. |
Bekanntmachung. Bestätigt: Der Landwirt Gustav Wegener I in Ahrensfelde zum Amtsvorsteher des Amtsbezirks Ahrensfelde |
Ahrensfelde. SPD. Am Sonnabend, den 12. Mia, 20 Uhr. Versammlung bei Schneider. Erscheinen aller Mitglieder ist Pflicht, da sehr wichtige Tagesordnung. |
Eine beachtenswerte Reform im Postbetrieb. Errichtung von Postannahmestellen bei privaten Kaufleuten. Der Reichspostminister hat eine Verfügung erlassen, nach der im gesamten Deutschen Reich in Zukunft eine große Anzahl von Postannahmestellen bei privaten Kaufleuten errichtet werden soll. Nicht nur alle größeren Betriebe, sondern auch kleinere Läden, die an verkehrsreichen Punkten liegen, können in Zukunft auf ihren Antrag eine eigene Postannahmestelle erhalten. ... |
Abgrenzung und Zusammensetzung der Stimmbezirke des Kreises Niederbarnim für die am 20. Mai stattfindenden Reichstags- und Landtagswahlen.
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Blumberg. SPD. Sonnabend, den 19. Mai, abends 8 Uhr, im Lokal Nitze, große öffentliche Wählerversammlung. Tagesordnung: „Die Wahlen und ihre Bedeutung“. Referent: Genosse Katzenstein (Berlin). |
Resultate der Reichstagswahl aus dem Kreise Niederbarnim [keine Nr. 7]
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152 Reichstags- und 136 Landtagsmandate! ... Das Endergebnis. Die Parteien im Reichstag [gekürzt, ohne Stimmenanzahl, nur Mandate 1928]
Der neue Preußische Landtag [ungef. Mandate]
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Seefeld. Einigkeit macht stark. Bei der Ausbesserung der Chaussee von Blumenberg [!] nach Seefeld waren, da die ständig beschäftigten Arbeiter nicht ausreichten, auch auswärtige hinzugezogen worden. Als alles bereit war, Dampfwalze und Teerkessel aufgestellt, schickten die Arbeiter einen Werkführer vor, der im Auftrage seiner Kollegen eine Zulage von 10 Pf. pro Stunde verlangte. Der anwesende Baurat verweigerte dies und ein Mitglied der Kommission versuchte, die Arbeiter zu beeinflussen, indem die mehrfordernden Arbeiter entlassen, während die Zufriedenen weiterbeschäftigt werden sollten. Die Arbeiter hielten jedoch zusammen und verließen geschlossen den Arbeitsplatz mit dem Erfolg, daß ihnen anderen Tages 5 Pf. Zulage gewährt wurde. Die Arbeit wurde daraufhin wieder aufgenommen. Blumberg. Achtung! Fahnen heraus! Aus jedem Anlaß politischer Natur stecken die Monarchisten in unserem Ort die Fahnen heraus; es sind ja nicht viel, etwa 5 bis 6, aber die Fahnen wurden vorgeholt. Bei Wilhelms Geburtstag, 1924 bei der Wahl, bei der Fürstenabfindung, beim Kapp-Putsch usw. nur am Sonntag konnte man nirgends eine erblicken. Jedenfalls trug das schlechte Wetter die Schuld daran; hat es doch geregnet vom Sonntagmittag bis Montag abend. |
Blumberg. Die Artillerie kommt, hurra, hurra, hurra! Blumberg ist über die Grenzen sehr bekannt, wenn es heißt, den alten Geist zu wecken; wir denken da zum Beispiel an den Landbund-Reiterverein mit seinen Lützowspielen, die in friederizianischen Uniformen usw. sein Theater macht. Aber Sonntag nach Pfingsten soll es etwas Neues geben. Die Artillerie kommt! Der Verein ehemaliger Brandenburger Artilleristen Nr. 3 will den Ort besuchen oder vielmehr alte Kameraden. Die Fahrt geht bis Ahrensfelde, dann zu Fuß nach Blumberg mit Musik, Kranzniederlegungen am Denkmal, dann soll der Schießstand nur besichtigt werden, jedenfalls mit Beteiligung des Kriegervereins, da derselbe den Schießstand unterhält. |
Bekanntmachung. Betr. Errichtung einer Zwangsinnung für das Schmiede- u. Schlosserhandwerk. Hierdurch mache ich bekannt, daß die Aeußerungen für oder gegen die Errichtung einer Zwangsinnung für das Schmiede- und Schlosserhandwerk im Bezirk der Stadt Altlandsberg im Amtsbezirk Altlandsberg sowie in den Gemeinden und Gutsbezirken Bollensdorf, Fredersdorf, Petershagen, Schöneiche, Münchehofe, Kleinschönebeck, Krummensee, Seefeld, Löhme, Blumberg, Mehrow, Ahrensfelde, Eiche, Dahlwitz, Neuenhagen, Seeberg und Hönow schriftlich bis zum 6. Juni d. J. oder mündlich in der Zeit vom 22. Mai bis zum 6. Juni bei mir abzugeben sind. ... Berlin, den 14. Mai 1928. Der Landrat. |
Die elektrische Stadtbahn. Betriebseröffnung voraussichtlich am 11. Juni. ... |
Werneuchen. Eine Nachtorientierungs-, Prüfungs- und Zuverlässigkeitsfahrt des Motorsportklubs „Nordwest“ Berlin, Mitglied des republikanischen „Deutschen Motorsport-Vereins“ (DMV.), führt am 23. und 24. Juni nach Werneuchen. Ehrenausschuß: Frucht (Hannover), Präsident des DMV. und Bürgermeister Lehmann (Werneuchen.) Start: 23. Jun, abends 9 Uhr in Staaken; Ziel: Werneuchen, Hotel „Schwarzer Adler“. Die Fahrstrecke beträgt 324 Kilometer. ... Werneuchen. Das Sägewerk der Concordiamühle Holzindustrie Aktiengesellschaft Werneuchen wurde in der Zwangsversteigerung am 30. Mai von der Firma Lappe & Co., Berlin, für 52000 Mark käuflich erworben. |
Die Auflösung der Gutsbezirke. Noch vor den neuen Gemeindewahlen. Das preußische Innenministerium bearbeitet zurzeit unter größter Beschleunigung die Berichte der Regierungsbezirke über die Auflösung der Gutsbezirke. Noch in keinem Landkreis sind die vorbereitenden Arbeiten vollständig durchgeführt. ... In etwa 80 v. H. der Fälle sollen die Gutsbezirke den Gemeinden zugeteilt werden, mit denen sie wirtschaftlich und räumlich zusammenhängen. Nur ganz wenige große Gutsbezirke, die vorwiegend im Osten liegen, sollen in selbständige Gemeindebezirke umgewandelt werden. Man nimmt an, daß die Arbeiten vor Ausgabe des neuen Steuerschlüssels und vor den neuen Gemeindewahlen beendet sind. |
Stürmischer Empfang für den „Eisernen Gustav“. Der Berliner Droschkenkutscher Gustav Hartmann ist Montag nachmittag in Paris eingetroffen. Eine Reihe von Pariser Droschkenkutschern war ihm entgegengefahren und geleitete ihn auf seiner Fahrt über die Boulevards. ... |
Blumberg. SPD. Sonnabend, den 9. Juni, abends 8.30 Uhr, im Lokal Nitze, wichtige Mitgliederversammlung. Alle sozialdemokratischen Wähler sind herzlich eingeladen. |
Von heute ab Erkner-Potsdam elektrisch. Ab 1. August die Strecke Spandau-Charlottenburg. ... Zunächst werden fünf elektrische Wagenzüge in Gang gesetzt. In jeder Richtung fahren 20 Züge, am Sonntag 23. Selbstverständlich können die elektrischen Züge vorläufig nur mit den Fahrzeiten der Dampfzüge fahren. ... |
Bekanntmachung. Säuglingsfürsorge u. Mütterberatung findet statt am Mittwoch den 13. Juni 1928, nachmittags von 3 bis 4 Uhr, im Schulhaus, 1 Treppe, unter Leitung des Arztes Herrn Dr. Orthband und der Säuglingsfürsorgeschwester Liesbeth. Dahlwitz-Hoppegarten, den 11. Juni 1928. Der Gemeindevorsteher. I. V.: M. Schönberg. |
Wegen Uebertretung der Gewerbeordnung stehen der Firmeninhaber Georg H. und sein Chauffeur Werner Sch. (Berlin) vor Gericht. Sie sollen in Blumberg Waren verkauft haben, ohne im Besitz eines Gewerbescheins zu sein. Die Angeklagten müssen zugeben, daß sie auch ohne Bestellung geliefert haben. Das Gericht erkennt gegen sie eine Geldstrafe von je 6 M. ... |
Bekanntmachung. Die Liste der Handwerker, die an der Abstimmung über die Errichtung einer Zwangsinnung für das Schmiede- und Schlosserhandwerk im Bezirk der Stadt Altlandsberg sowie in den Gemeinde- und Gutsbezirken Bollensdorf, Fredersdorf, Petershagen, Schöneiche, Münchehofe, Kleinschönebeck, Krummensee, Seefeld, Löhme, Blumberg, Mehrow, Ahrensfelde, Eiche, Dahlwitz, Neuenhagen, Seefeld und Hönow teilgenommen haben, liegt in der Zeit vom 20. Juni bis zum 4. Juli d. J. im Zimmer Nr. 67 des Kreishauses zur Einsichtnahme und Erhebung etwaiger Einsprüche der Beteiligten während der Dienststunden öffentlich aus. ... Bekanntmachung.
Der Landrat. |
Werneuchen. Das 20. Stiftungsfest feiert am Sonnabend, den 30. Juni, und Sonntag, den 1. Juli d. J., die hiesige Freiwillige Feuerwehr. ... |
Ahrensfelde. Zur Elternbeiratswahl für die Gemeindeschule war hier nur ein Wahlvorschlag eingereicht, wodurch sich eine Wahl erübrigte. Als gewählt gelten somit: 1. Ernst Bluhm, 2. Max Linkhorst, 3. Berta Gorn, 4. Otto Lusche, 5. Albert Kühnke. Als Ersatzpersonen: Paul Lange und E. Zinn. |
Werneuchen. das 18. Stiftungsfest begeht am 14. und 15 Juli dieses Jahres die hiesige Ortsgruppe des Arbeiter-Radfahrerbundes „Solidarität“. ... |
Elektrische Stadtbahn-Fernzüge. Kein Lokomotivenrauch mehr in Berlin. Während die Elektrifizierung des Stadtbahnbetriebes nach Eröffnung der ersten Linie Erkner-Potsdam weiter ausgebaut wird, hat man auch auf den Ferngleisen der Stadtbahn mit den Vorbereitungen des elektrischen Betriebes begonnen. Zunächst werden wieder die Betriebshäuschen, Wartehallen und Kioske um 18 Zentimeter angehoben, dann erfolgt, während die dritte Schiene (Stromschiene) auf der Strecke verlegt wird, die Erhöhung der Bahnsteige auf Trittbretthöhe der Wagen. Wenn alles fertig sein wird, werden alle Fernzüge, die über die Stadtbahn verkehren, vom Bahnhof Charlottenburg an bis zum Schlesischen Bahnhof mittels elektrischen Lokomotiven durch Berlin hindurchgeschleust werden. Von diesem lang ersehnten Tage an wird die über der Reichshauptstadt ständig schwebende, viele Tonnen schwere Staubwolke von dem Beitrag des Rauches der Dampflokomotiven für immer erleichtert sein. Bei Abfahrt der Fernzüge nach Ost und West werden die Dampflokomotiven erst in den genannten Bahnhöfen wieder vorgespannt werden. |
Ein Orkan über Groß-Berlin. Zahlreiche Verletzte. - Verheerende Verwüstungen. Die Reichshauptstadt wurde am Mittwoch gegen 2 Uhr nachmittags von einem schweren Orkan heimgesucht, der in Windstärke 8 auftretende Sturm kam aus der Gegend von Hannover und Magdeburg. Er tobte insbesondere in den Außenbezirken und im Tiergartenviertel. ... Die Feuerwehr wurde annähernd 350mal alarmiert. ... Der schwerste Schaden entstand in Tempelhof, wo der orkanartige Sturm besonders auf dem Flughafen fürchterliche Verwüstungen anrichtete. Dort riß der Wind mit furchtbarem Getöse einen am Ostrande des Platzes gelegenen Flugzeugschuppen ein ... Den größten Schaden aber erlitt die Deutsche Lufthansa selbst. Das große Focke-Wulf-Verkehrsflugzeug „Möwe“, das zehn Passagiere faßte, wurde, da es auf offenem Felde nicht fest genug verankert war, vom Sturmwind hochgehoben, umgerissen und vollständig zertrümmert. ... |
Werneuchen. Für den Pfarrhausneubau erhielten den Zuschlag für die Zimmerarbeiten die Elisabethmühle Werneuchen und für die Maurerarbeiten das Baugeschäft Mallon in Werneuchen. Die Anfuhr der Materialien ist eingeleitet. Es wird wohl nun in den nächsten Tagen endgültig mit dem Bau begonnen werden. Ahrensfelde. Die Errichtung eines Autoomnibusverkehrs Ahrensfelde - Mehrow - Hönow - Mahlsdorf wird ab 1. August d. J. erfolgen. Der genaue Fahrplan, der Anschluß mit den Zügen in Ahrensfelde und Mahlsdorf vorsieht, wird demnächst veröffentlicht werden. |
Blumberg. Kein Feueralarm! Vom 17. bis 21. Juli werden auf der Feldmark des Vorwerks Elisenau, zum Rittergut Blumberg gehörig, größere Mengen Quecken abgebrannt werden. |
Bernau. Die Grundsteinlegung zum Bau der Bundesschule des ADGB. wird, nachdem alle Vorarbeiten glücklich vollendet sind, am kommenden Sonntag, 29. Juli, vor sich gehen. ... |
Birkholzaue. Dem Kaufmann Hugo Burghardt (Birkholzaue) ist die polizeiliche Erlaubnis erteilt worden, bis zum 6. Oktober f. J. an den Sonnabenden seine Verkaufsstelle bis um 9 Uhr abends offen zu halten. Hiermit ist einem dringenden Bedürfnis Rechnung getragen. |
Altlandsberg. Das Neuenhagener Fließ von der Mündung in die Spree bei Kolonie Hirschgarten bzw. der Dampfmühle bis zur Ravensteiner Mühle muß infolge festgestellter Verkrautung nochmals gründlich geräumt werden, und zwar in der Zeit vom 23. Juli bis 29. Juli 1918. Die Räumungspflichtigen sind ... aufgefordert, die Räumung gründlich und rechtzeitig auszuführen, andernfalls Bestrafung und zwangsweise Räumung erfolgen kann. ... |
Juli-Sitzungen des Brandenburgischen Provinzialausschusses. Der Provinzialausschuß tagte im Juli zweimal. ... Die letzte Sitzung des Provinzialausschusses beschäftigte sich mit dem Bestreben von Groß-Berlin, eine Reihe von Gutsbezirken, die jetzt aufgelöst werden, nach Berlin einzugemeinden. Die Stadt selbst gibt die Größe der von ihr begehrten 18 Gutsbezirke auf 13401 Hektar an, was einer Gebietserweiterung um ein Siebentel ihres jetzigen Gebietes entspricht. ... Die sozialdemokratische Fraktion wird keiner Eingemeindung nach Berlin zustimmen, da nach ihrer Ansicht keine wichtigen Interessen Berlins die Eingemeindung rechtfertigen und eine solche für die ehemaligen Gutsbezirke keine Notwendigkeit ist. |
Bekanntmachung. Die Kreisstraße von der Abzweigung der Straße Marzahn-Altlandsberg bis Eiche ist von km 1,9 bis km 3,2 wegen Ausführung von Schüttungsarbeiten in der Zeit vom 26. Juli bis 14. August für den Verkehr gesperrt. Umleitung des Verkehrs nach Eiche über Ahrensfelde. Berlin, den 25. Juli 1928. Der Landrat. I. V. gez. Dr. Reuscher, Regierungsassessor. |
Dahlwitz-Hoppegarten. Als Nachfolger des aus seinem Amt scheidenden Kirchendieners Karl Pritzel hat der Gemeindekirchenrat Herrn Gustav Blischke gewählt. Pritzel war 28 Jahre im Amte und setzt sich am 1. August zur Ruhe. ... Dahlwitz-Hoppegarten. Durch den großen Wirbelsturm am Sonnabend wurden hier größere Schäden verursacht. So wurde der erst vor einigen Jahren neuerbaute Steigerturm der Freiwilligen Feuerwehr glatt umgelegt und zertrümmert. Auch das Dach der großen Gutsscheune wurde von dem tobenden Orkan angehoben und über 100 Meter weit davongeführt. Außerdem sind zahlreiche Beschädigungen an Gebäuden und Dächern zu beklagen. |
Blumberg. Sehr schnell mit dem Schießeisen bei der Hand scheint der vom Pächter der Gemeindejagd angestellte Jagdaufseher zu sein. Als vor einiger Zeit drei junge Leute abends auf dem Börnicker Weg von einer Radtour heimkehrten, wurden sie kurz vor dem Bahnübergang von einem sich von hinten nähernden Radfahrer mit den Worten „Wer nicht stehen bleibt, den schieße ich vom Rad“ angerufen. Der letzte der Burschen stieg darauf ab. Auch der Verfolger sprang vom Rad, legte dieses nieder und schoß auf die beiden anderen, glücklicherweise ohne zu treffen. Der Schütze stellte sich dann als der Jagschutzbeamte heraus, der die drei Burschen angeblich für Wilddiebe gehalten hat. Ein derartiges Vorgehen des Jagdschutzes ... muß auf das allerschärfste verurteilt werden, denn es geht nicht an, daß man auf der Straße einfach über den Haufen geschossen wird, wenn auf Anruf - der auch von einem Wegelagerer herrühren kann - nicht stehen bleibt. ... |
Bekanntmachung. Das unbefugte Nachlesehalten und Kartoffelstoppeln ist verboten. Uebertretungen werden bestraft. Bernau bei Berlin, den 7. August 1928. Die Polizeiverwaltung. Dr. Gericke. |
Blumberg. Zur Versteigerung gelangen am 21. August, vormittags 11 Uhr, in Blumberg auf dem Hofe des Maurer- und Zimmermeisters Georg Weidelt 50 Stück Eichen = 35,82 Festmeter, 32 Stück Laubhölzer = 34,20 Festmeter (Esche, Eiche, Rüster, Ahorn) öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung. |
Bekanntmachung. Die Kreisstraße von Blumberg nach Bernau wird von der Fröhlich'schen Mühle auf eine Länge von 900 Meter und zwar von km 7,0 bis km 8,0 vom 14. August bis zum 1. September 1928 wegen Ausführung von Schüttungsarbeiten für den Verkehr vollständig gesperrt. Berlin, den 11. August 1928. Der Landrat. |
Werneuchen. Die Arbeitslosenziffer fängt hier an, langsam wieder zu steigen. Wie man hört, soll das Dampfsägewerk „Elisabeth-Mühle“ zum 28. d. Mts. stillgelegt werden. Ein großer Teil der Belegschaft ist schon zur Entlassung gekommen. Auch die hiesige Zigarrenfabrik von Paul Kühne ist wieder stillgelegt worden. |
Die Auflösung der Gutsbezirke. Schluß am 30. September. Nach einem Runderlaß des preußischen Ministers des Innern werden in den nächsten Wochen die Beschlüsse des Staatsministeriums für die Auflösung der Gutsbezirke bekanntgemacht werden. Diese Beschlüsse sollen sämtlich mit Wirkung vom 30. September ab ergehen. Zum 1. Oktober wird also die Auflösung der Gutsbezirke erfolgen. |
Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold. ... Bezirk Bernau. Die Ortsvereine Bernau, Röntgenthal, Ladeburg und Blumberg beteiligen sich an der Veranstaltung des Ortsvereins Börnicke am Sonntag, den 26. August. Eintreffen 4 Uhr nachm. Stärkste Beteiligung dringend erbeten. Familienangehörige herzlich willkommen. Ortsverein Börnicke. Sonntag, den 26. August. Verfassungsfeier. Nachmittags 4 Uhr Umzug, anschließend Festakt im Vereinslokal. |
432 knallende Motorräder beschlagnahmt. Das Ergebnis der Berliner Polizeirazzia. Die Polizeirazzien auf die knallenden und knatternden Motorräder haben das Ergebnis gehabt, daß 432 Räder aus dem Verkehr gezogen wurden. Die beschlagnahmten Motorräder entsprachen nicht im geringsten den vorgeschriebenen polizeilichen Bedingungen. ... |
Werneuchen. Die Enthüllungsfeier des Kriegerehrenmales fand am Sonntag statt. Nach einem Festgottesdienst am alten Kriegerdenkmal, der am Vormittag abgehalten wurde, marschierten die Vereine am Nachmittag 2½ Uhr vom Lokal „Schwarzer Adler“ zum Platz des neuen Ehrenmals an der Landsberger Straße ... |
Werneuchen. Der Pfarrhausneubau ist soweit fertig gestellt, daß am Dienstag gerichtet werden konnte. An dem Richtfest nahmen außer den Mitgliedern des Kirchenrats und der Baukommission die Unternehmer des Baugeschäfts sowie sämtliche beim Bau Beschäftigte teil ... |
Gruppenkonferenz der Gruppe an der Werneuchener Eisenbahn am Sonntag, den 2. September, nachm. 3 Uhr, in Blumberg im Lokal von Nitze. Tagesordnung: 1. Gemeinde-, Kreistags- und Provinziallandtagswahlen. Referent: Bürgermeister Jung (Hohenneuendorf). 2. Aufstellung der Kandidaten für den Kreis- und Provinziallandtag. 3. Gruppenangelegenheiten. Parteipresse. Um zahlreiche Abordnung von Funktionären der Ortsvereine wird gebeten. |
Werneuchen. Die Polizeiverwaltung hat schon wiederholt die Geflügelhalter darauf hingewiesen, daß es verboten ist, das Federvieh auf Straßen und Plätzen umherlaufen zu lassen. Da dieses bisher ohne Erfolg geblieben ist, sind nun die Beamten angewiesen worden, die Hühnerhalter, die diesen Anordnungen nicht Folge leisten, zur Anzeige zu bringen. |
Abonnements- und Inseraten-Annahmestellen des Berliner Tageblatts [Auswahl]
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Reichsbanner-Mitglieder des Gaues Berlin-Brandenburg! Wir liefern mit Genehmigung des Bundesvorstandes und mit Empfehlung des Gauvorstandes genau nach dessen Vorschriften den neuen Einheitsanzug in bestem Material, Verarbeitung und vorzüglicher Passform auf bequeme Teilzahlung. ... Kaufhaus für Angestellte und Beamte G. m. b. H. Berlin, Potsdamerstr. 118b ... |
Werneuchen. Eine Versammlung der Siedlungsgemeinschaft an der Wriezener Bahn fand am Sonntag im „Stadtwappen“ statt. Nachdem der Vorsitzende Lange die Versammlung eröffnet hatte, nahm das Vorstandsmitglied Trinks das Wort zum Hauptreferat. Er führte unter anderem aus, daß es der Eisenbahnverwaltung schon oft klargelegt worden ist, wie dringend nötig die Umstellung auf Vorortverkehr sei. ... So z.B. bezahlt man von Berlin nach Werneuchen 4. Klasse 1 M., wohingegen die Fahrt von Berlin nach Potsdam nur 60 Pfennig kostet. Wenn jetzt die Tariferhöhung kommt, so erhöht sich der Fahrpreis höchstwahrscheinlich auf 1,25 Mark, während der Stadt- und Vororttarif derselbe bleibt. Es bleibt daher nichts andere übrig, als sich mit einem Konkurrenzunternehmen in Verbindung zu setzen, wie es neuerdings für die Strecke Berlin-Marzahn unternommen wurde. ... Der Vorsitzende Lange teilte dann noch mit, daß während einer Sitzung mit der Eisenbahnverwaltung man ihm sagte, der Verkehr auf der Strecke bringe zu wenig ein. Sollte ein Vororttarif bewilligt werden, wäre der Andrang derartig, daß man die Strecke zweigleisig ausbauen müsse, die Kosten dafür seien aber zu hoch. ... Werneuchen. Das Fahrrad gestohlen wurde in der hiesigen Schnitterkaserne dem Arbeiter E. Becker aus Blumberg. Das Rad wurde später in einem Strohhaufen versteckt aufgefunden. |
Dahlwitz-Hoppegarten. In eine Postagentur mit der amtlichen Bezeichnung Dahlwitz-Hoppegarten bei Berlin ist am 1. September die hiesige Posthilfsstelle umgewandelt worden. Damit ist vielfachen Mängeln abgeholfen worden. |
Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold. ... Ortsverein Blumberg Sonntag, den 9. September. Stiftungsfest und Preisschießen, Antreten der Kameraden aus Bernau, Röntgental, Ladeburg und Altlandsberg, zum Ummarsch durch die Gemeinde Blumberg. Kranzniederlegung am Gefallenendenkmal. Anschließend Tanz im Lokal von K. Nitze. |
Werneuchen. Zur Illustrierung der vorsintflutlichen Verhältnisse auf der Wriezener Bahn, mit denen sich, wie wir schon berichteten, am Sonntag eine Protestversammlung der Siedler befaßte, geben wir hiermit die Schilderung aus dem „Vorwärts“ bekannt: „Daß die Weltstadt Berlin gleich hinter dem Wriezener Bahnhof aufhört, ist schon wiederholt festgestellt worden. Ist doch die Hinterwäldler-Bahn nach Tiefensee durch ihre mangelhafte Zugfolge, unregelmäßige Fahrzeit, und vor allem durch ihre hohen Fahrpreise bei allen Sonntagswanderern rühmlichst bekannt. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die Wagen vierter Klasse. Kenner versichern, daß diese Wagen von großem historischen Interesse seien, was wohl stimmen mag; Wenigstens stammen die Beleuchtungskörper, Marke „Dämmerschein“, sicherlich aus der Zeit der allerersten Anfänge des Eisenbahnwesens. Nun gibt es aber Wagehälse, die nicht davor zurückscheuen, diesen Vehikeln Leben und Gesundheit anzuvertrauen. Vielleicht hat es auch seinen Reiz, an einem Winter-oder Herbstabend auf Bahnhof Tiefensee das Zügle zu erwarten: Ringsum dunkle Nacht, die Wälder rauschen geheimnisvoll, den Bahnsteig versucht eine - Tranfunzel, das heißt ein Beleuchtungskörper, der längst einen ehrenvollen Platz im Deutschen Museum hätte finden sollen, zu „erhellen“. Er braucht keine große Phantasie, sich auf einen Bahnhof der transsibirischen Bahn (der damit nicht zu nahe getreten werden soll) versetzt zu glauben. ...“ |
Unterbezirkstag der SPD. für Ober- und Niederbarnim. Als Kandidaten für den Kreistag wurden für Niederbarnim aufgestellt: ...; 7. Zierke, Blumberg; ...; 24. Gebert, Blumberg; ... |
Der Bau von Landarbeiterwohnungen. ... Förderung des Baues von Landarbeiterwohnungen aus Mitteln der wertschaffenden Arbeitslosenfürsorge ... 3. Der Einheitspreis für 1 Quadratmeter Nutzfläche darf folgende Höchstsätze nicht überschreiten: bei Werkwohnungen / bei Eigenheimen
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Die Reichsbahn-Umstellung. Ab 7. Oktober Zweiklassensystem ... Die Umwandlung in das Zweiklassensystem dürfte reibungslos vonstatten gehen. Die Abteile 1. Klasse werden ab 7. Oktober für Fahrgäste 2. Klasse freigegeben, die Wagen 4. Klasse allmählich zu Wagen 3. Klasse umgebaut. ... Beseitigung der Sommerwege neben Chausseen Forderungen der Verkehrswacht Berlin-Brandenburg. Die Verkehrswacht Berlin-Brandenburg hat dem Preußischen Landtag drei für den Verkehr mit Kraftfahrzeugen wichtige Eingaben übersandt. In der ersten Eingabe wird vom Landtag gefordert, daß der Neubau von Asphaltstraßen mit glatter Oberfläche verboten wird, um die Gefahr von Zusammenstößen und Schleudern der Kraftfahrzeuge bei nassem Wetter zu verringern. In einer zweiten Eingabe wird verlangt, daß endlich auf preußischem Gebiet die Sommerwege kassiert und die Chausseen in voller Breite ausgebaut werden. ... Schließlich wird vom Preußischen Landtag ein Gesetz gefordert, nachdem vom 11. Januar 1929 im preußischen Staatsgebiet nur solche Kraftfahrzeuge seitens der Polizeiämter zugelassen werden, die mit mindestens einem nachts gelbrot zu erleuchtenden Abwinkarm versehen sind. ... |
Werneuchen. Am Sonntag veranstaltete der hiesige Landarbeiterverband sein erstes Erntefest aus eigenen Mitteln. Sein Bestreben war es, sich auch in dieser Beziehung auf eigene Füße zu stellen und von den Bierspenden der Unternehmer unabhängig zu sein. Um 3 Uhr begann die Festlichkeit mit einem imposanten Umzug durch die Straßen. Dem Ruf der Einladung waren hauptsächlich die Landarbeiter von Seefeld in starker Zahl gefolgt und auch der Radfahrerverein „Solidarität“ war stark vertreten. Auf dem Kirchplatz angekommen, hielt der Angestellte des Landarbeiterverbandes Hübner eine Ansprache ... Hierauf wurde der Umzug zum Verbandslokal „Zur Gemütlichkeit“ fortgesetzt, wo ein Gartenkonzert stattfand. ... Nach dem Konzert wurde noch tüchtig das Tanzbein geschwungen. ... |
80000 Kraftfahrzeuge in Berlin. Weitere starke Zunahme. ... Von diesen 80311 Kraftfahrzeugen entfallen auf Personenkraftwagen (einschließlich Kraftdroschken und Kraftomnibusse) 37717, auf die Lastkraftwagen 13354, auf die Krafträder 19555 und auf die Kleinkrafträder 9683. ... |
Blumberg. SPD. Am Sonnabend, den 22. September abends 8.30 Uhr. Mitgliederversammlung im Lokal von R. Nitze. Tagesordnung: 1. Die kommenden Gemeindewahlen, 2. Bericht vom Unterbezirkstag. Sympathisierende Gewerkschafter sind herzlich eingeladen. |
Werneuchen. Der Arbeiter-Radfahrer-Bund „Solidarität“, Ortsgruppe Ahrensfelde, feiert am Sonntag, den 23. September 1928, das 8. Stiftungsfest im Lokal von Wilhelm Dubik. Festfolge: Von 15 bis 16 Uhr Gartenkonzert im Vereinslokal Julius Schneider. Nachdem Korsofahrt, anschließend Tanz im Vergnügungslokal. Freunde und Gönner sind herzlichst eingeladen. |
Dahlwitz-Hoppegarten. Die Gemeinde hat eine Kleinmotorspritze zum Vorzugspreise von 1500 M. bei der Feuersozietät der Provinz Brandenburg bestellt. |
Werneuchen. Märkische Herbstfahrt. Am 30. September geht auf der bekannten Werneuchener Rennstrecke das letzte große Ereignis der Motorradsportsaison 1928, die traditionelle „Märkische Herbstfahrt“, in Szene. Das große Straßenrennen beginnt Punkt 10 Uhr. Der Start befindet sich wie immer auf der Werneuchen-Tiefenseer Chaussee bei Kilometer 29,5. ... Das Hauptquartier der Märkischen Herbstfahrt, welche übrigens verfilmt wird, befindet sich wie immer im Hotel „Schwarzer Adler“, Werneuchen, woselbst am Sonnabend das Quartierbüro und das Rennbüro bis Sonntag abend stationiert sind. Hier findet am Sonnabend ein feuchtfröhlicher Begrüßungsabend mit Tanz und am Sonntag die Preisverleihung mit Siegerball statt. ... Die Besetzung der einzelnen Fahrklassen ist hervorragend. ... Das Training ist schon seit einigen Tagen im Gange und hat bereits hervorragende Rundenzeiten gezeitigt. ... Schon das motorsportliche Leben und Treiben in Werneuchen, der Heimat des Motorradsports, allein sollten genügen, den üblichen Massenbesuch fröhlicher Motorsportler zu rechtfertigen. |
Dahlwitz-Hoppegarten. Seit Jahren wird die Siedlung Birkenstein von Dieben heimgesucht. Besonders die Geflügeldiebe halten reiche Ernte. ... So ist es durchaus notwendig, in der Siedlung, genau wie im alten Ortsteil, bei Nacht Kontrollgänge einzurichten. ... |
Seefeld. Autounfall. Am Donnerstag kam ein Auto auf der Chaussee von Seefeld nach Blumberg beim Ueberholen eines anderen Wagens ins Schleudern und stürzte um. Die Insassen kamen, bis auf eine Frau, mit dem Schrecken davon. Die verletzte Frau wurde von dem herbeigerufenen Dr. Münzer aus Blumberg nach seiner Wohnung überführt. |
Werneuchen. Märkische Herbstfahrt. Die 5. Wiederholung der von der Landesgruppe Nord des Deutschen Motorradfahrer-Verbandes veranstalteten Märkischen Herbstfahrt auf der 25 Kilometer langen Rundstrecke bei Werneuchen hatte sich guter Beteiligung zu erfreuen. Auch die Anteilnahme des Publikums war wieder recht rege. Dazu begünstigte herrliches Herbstwetter die Abwicklung. ... |
Werneuchen. Der städtische Wächter wird während seines Urlaubs ab gestern von dem Arbeiter Bey vertreten. |
Bekanntmachung. Ländliche Pflichtfortbildungsschule Dahlwitz-Hoppegarten-Neuenhagen. Der Unterricht beginnt am Montag, den 15. Oktober 1928. Alle im Gemeindebezirk Dahlwitz-Hoppegarten-Neuenhagen wohnhaften oder dort nicht bloß vorübergehend beschäftigen, nicht mehr schulpflichtigen Personen bis zum 18. Jahre, gleichviel welchem Beruf sie angehören, sind verpflichtet, die hierselbst errichtete öffentliche ländliche Fortbildungsschule an den vom Gemeindevorstand festgesetzten und in ortsüblicher Weise bekanntgemachten Stunden zu besuchen und an dem Unterricht teilzunehmen. ... Dahlwitz-Hoppegarten, den 9. Oktober 1928. Der Gemeindevorsteher. I. V.: gez. M. Schönberg. |
Eine praktische Neuerung haben die englischen Fußballer eingeführt, indem sie bei großen Spielen die ihrer Aufstellung entsprechende Nummer auf dem Rücken tragen. Auf diese Weise behalten die Zuschauer einen besseren Ueberblick über die Entwicklung des Spiels. |
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Wahlen infolge Auflösung der Gutsbezirke. Die durch das Gesetz vom 27. Dezember angeordnete Auflösung der Gutsbezirke in Preußen ist zum größten Teil durchgeführt. ... Die Wahlen für die durch die Auflösung der Gutsbezirke neu geschaffenen kommunalen Gebilde werden am 2. Dezember dieses Jahres stattfinden. |
Seeberg. Bestätigt wurde der Arbeiter Otto Sommerfeld von hier als Nachtwächter und Gemeindebote der Landgemeinde Seeberg. |
Blumberg. Wie schon im Anzeigenteil bekanntgegeben wurde, ist ab 30. September d. J. der Gutsbezirk Blumberg aufgelöst und mit der Gemeinde Blumberg vereinigt worden. Irgendwelche Anliegen aus dem aufgelösten Gutsbezirk sind jetzt dem Gemeindevorstand zu unterbreiten. |
Ausbau des Berliner Flughafens. Im Flughafen Berlin wächst der Verkehr. Aus den ersten drei Vierteln des Jahres 1928 (gegenüber dem ganze Jahre 1927) sind bereits zu verzeichnen rund 20000 (16925) An- und Abflüge, 40500 (40302) Reisende. 750000 (516620) Kilogramm Gepäck und Fracht, 450000 (407550) Kilogramm Postsendungen und Zeitungen, 70000 (468140) Besucher. ... Die Steigerung des Verkehrs hat einen weiteren Ausbau des Flughafens erfordert. Eine sehr wichtige Besserung ist der Bau der betonierten Start- und Landebahn, die in den nächsten Jahren noch bedeutend erweitert werden soll. ... |
Auflösung der Gutsbezirke und Ortsnamen. Infolge der Auflösung der Gutsbezirke und Aufhebung vieler kleinerer Gemeinden entstehen vielfach neue Gemeinden, die aus mehreren räumlich getrennten Ortsteilen, früheren Ortschaften (Dörfern und Gütern) zusammengesetzt sind. Mit dem Verlust der kommunalen Selbständigkeit erhalten auch diese Ortsteile den vom Staatsministerium festgesetzten Namen der neuen politischen Gemeinde. ... |
Die bundestreuen Mitglieder des Arbeiter-Turn- und Sportbundes an der Ostbahn werden gebeten, sich am Mittwoch, den 24. Oktober, abds. 8 Uhr, im Restaurant Schweizerhaus am Bahnhof Hoppegarten zur Regelung des Spiel- und Sportbetriebes der Vereine u. Einzelmitglieder an der Ostbahn einzufinden. Freie Sportvereinigung Hoppegarten. |
Blumberg. Bestätigt wurde der Landwirt Adolf Ebel in Blumberg als Schöffe der Landgemeinde Blumberg. |
Bekanntmachung. Durch Verfügung des Herrn Landrats des Kreises Niederbarnim ... wird bekanntgegeben, daß durch die Vereinigung des Gutsbezirkes Dahlwitz mit der Gemeinde Dahlwitz-Hoppegarten der Amtsbezirk Nr. 6 „Dahlwitz“ nunmehr nur aus der Gemeinde Dahlwitz-Hoppegarten besteht. ... Damit endet das Amt des bisherigen Amtsvorstehers und ist Unterzeichneter nunmehr kraft Gesetzes Amtsvorsteher. ... Dahlwitz-Hoppegarten, den 25. Oktober 1928. Der Amtsvorsteher. I.V.: M. Schönberg. |
Mehrow. Ihr erstes Landarbeiterfest beging vor einiger Zeit die Zahlstelle des Deutschen Landarbeiter-Verbandes hier. Die Zahlstellenleitung hatte in Anbetracht der Größe des Saales davon Abstand genommen, die Nachbarzahlstellen einzuladen. Es stellte sich auch bald heraus, wie richtig diese Maßnahme war, denn es mußten selbst die Privaträume des Wirtes in Anspruch genommen werden, da die gesamte Arbeiterschaft von Mehrow, ob jung ob alt, erschienen war. Um 9 Uhr begrüßte der Betriebsratsvorsitzende, Kollege Pose, die Festgesellschaft auf das herzlichste und gab dem Kollegen R. Hübner (Berlin) das Wort zu der Festansprache. Kollege Hübner wies darauf hin, daß unsere Feste nicht mit denen der Kriegervereine oder sonstigen nationalistischen Gruppen zu vergleichen wären, sondern daß es ein rechtes Fest der Freude, aber auch der Werbung sei. Wie wichtig der Zusammenschluß der Landarbeiter in dem Deutschen Landarbeiter-Verband ist, zeigte der Redner an Hand der Erfolge, welche die Organisation schon buchen konnte. ... Kollege Hübner endete mit einem dreifachen Hoch auf den Deutschen Landarbeiter-Verband, die deutsche und internationale Arbeiterbewegung, in welches alle Anwesenden begeistert einstimmten. Zur Verschönerung des Festes hatten die beiden Vorsitzenden, Kollege Poser und Stemmler, ihr möglichstes getan, was ihnen auch wirklich gelungen war. Man konnte sein Glück bei der Tombola versuchen, sowie bei der amerikanischen Versteigerung. So blieb man gemütlich bis in die frühen Morgenstunden zusammen, tanzte nach Herzenslust und ging mit dem Gefühle nach Hause, recht fröhliche Stunden im Kreise seiner Arbeitskollegen verlebt zu haben. |
Blumberg. Das Wintervergnügen der hiesigen freiwilligen Feuerwehr findet am kommenden Sonntag im Lokal von Otte statt. Um 2 Uhr nachmittags Inspizierung der Wehr durch Kreisbrandinspektor Graß auf dem Schulplatz am Steigerturm. Danach Uebung am Teich. Von 5 Uhr ab Ball im Lokal. |
Börnicke. Bestätigt wurde der Nachtwächter Wilhelm Sternekieker von hier als Amtsgehilfe und Vollziehungsbeamter des Amtsbezirks Börnicke. |
Altlandsberg. Von der Dreschmaschine erfaßt wurde die Frau des Arbeiters Döberitz. Sie war auf dem Gehöft des Revierförsters Zschinski beim Korndreschen beschäftigt und kam mit den Kleidern dem Getriebe zu nahe. Hierbei wurde sie erfaßt und mehrere Male herumgeschleudert. Dabei wurden ihr beide Beine zerschmettert, auch erlitt sie weitere innere Verletzungen. Die Verunglückte wurde nach dem Kreiskrankenhaus Kalkberge geschafft. |
Werneuchen. Errichtung einer Kraftfahrlinie. Der Spediteur Karl Lüdtke in Stettin, Altdammerstraße 39, beabsichtigt, eine Kraftfahrlinie Stettin-Berlin zum Transport von Stückgütern einzurichten. Die Streckenführung dieser Kraftfahrlinie ist durch den Kreis Oberbarnim über Eberswalde, Trampe, Heckelberg, Tiefensee, Werneuchen, Seefeld geplant. Zur Erhebung von Einsprüchen gegen die Führung der bezeichneten Kraftfahrlinie wird eine Frist von 14 Tagen, ab 8. November d. J. festgesetzt. ... |
Blumberg. Ein entsetzlicher Unfall passierte hier am Mittwochnachmittag. Als ein Bierkraftlastwagen [!] mit Anhänger der Brauerei Bömisch (Berlin) die Kurve passierte, in der Nähe von Dr. Münzer, fiel der zweite Mitfahrer, der auf dem Anhänger saß, plötzlich herunter und kam so unglücklich vor die Räder zu liegen, daß diese über ihn hinweggingen. Der Gestürzte blieb schwerverletzt bewußtlos liegen und wurde sofort nach der Wohnung von Dr. Münzer getragen. Von dort wurde er nach Eintreffen des Krankenwagens nach dem Kreiskrankenhaus Bernau geschafft. Wodurch das Unglück herbeigeführt wurde, ob der Mitfahrer eingeschlafen war oder der Wagen so stark schleuderte, konnte noch nicht festgestellt werden. |
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Wir weisen wiederholt darauf hin, daß sich die Schutt- und Müllablage auf dem sogenannten Galgenberge an der Zepernicker Chaussee befindet. Die Benutzung anderer öffentlicher Plätze für derartige Zwecke wird unnachsichtlich bestraft werden. |
Blumberg. Revolutionsfeier bei Pastor Ramin? Aus dem Konfirmationsunterricht des Pfarrers Ramin wird uns ein Fall bekannt, der so ungeheuerlich ist, daß er uns kaum glaubhaft erscheint. Es wird hier von den Eltern der Konfirmanden behauptet, daß der Pfarrer am 9. November, also am Tage des 10jährigen Bestehens der Deutschen Republik, eine Ansprache an die Konfirmanden gehalten habe, in der er unter anderem folgendes ausführte: „Es sind heute 10 Jahre verflossen, seitdem die sozialdemokratische Mißwirtschaft besteht. Die sozialdemokratischen Führer sind alle Juden; wenn die ihre Taschen voll haben, gehen sie über den Jordan nach Palästina. Auch lügen sie in ihren Zeitungen allerhand dem deutschen Volke vor.“ Dann soll er noch den Finanzminister Helfferich erwähnt haben, den er als klügsten Minister pries, weil er die Rentenmark erfunden habe, und zum Schluß beklagte er den frühen Tod dieses Ministers. Sollte sich dieses Gerücht von der Rede des Pfarrers bewahrheiten, dann liegt der Tatbestand einer so groben Pflichtverletzung vor, daß wir die Aufmerksamkeit der vorgesetzten Behörden darauf lenken möchten. Von allen rechtlich denkenden Menschen wird diese Verhetzung von unmündigen Kindern verurteilt werden müssen. Die Mehrzahl der Kinder stammt aus Arbeiterfamilien und sind dem Pfarrer vertrauensvoll zur Erziehung überlassen worden. Dies Vertrauensverhältnis ist durch den Pfarrer zerbrochen worden. Wir hoffen, daß die aufsichtführende Kirchenbehörde recht bald für Aufklärung des Falles Sorge trägt. |
Altlandsberg. Der Weg zum Kleinbahnhof befindet sich jetzt, wie überhaupt bei Regenwetter, in einem unhaltbaren Zustande. Die Straße ist so ausgefahren, daß sie nur noch aus Pfützen und Schlammassen besteht. Hinzu kommt noch, daß der Weg in der Dunkelheit ganz unübersichtlich ist. ... Bei der Ankunft in Hoppegarten bietet sich dann das gleiche schmutzige Bild. Die Ladestraße, die passiert werden muß, ist auch hier über und über mit Schmutz bedeckt, so daß von einem Fußgängerweg gar keine Rede mehr sein kann. ... |
Altlandsberg. Der Gutsbezirk Amt Altlandsberg ist vom 1. November dieses Jahres ab aufgelöst und mit der Stadtgemeinde vereinigt worden. Ausgenommen sind jedoch: a) das südlich der Chaussee Altlandsberg-Radebrück liegende sogenannte Bruchmühlenfeld, ..., b) der am Fredersdorfer Fließ gelegene sogenannte Eichelgarten (Petershagener Buch) ... Die Polizeigewalt in dem eingemeindeten Teile des ehemaligen Gutsbezirks geht vom genannten Tage ab auf die Polizeiverwaltung Altlandsberg über. ... Der Standesamtsbezirk wird vermutlich mit Wirkung vom 1. Januar 1929 ab umgebildet werden; bis dahin bleibt die Zuständigkeit der bisherigen Standesämter bestehen. |
„Kleinbahnfreuden.“ ... Die Niederbarnimer Eisenbahn hat vor kurzem ihr 25jähriges Bestehen feierlich begangen. Wer die Bahn zum ersten Male benutzt, glaubt dagegen, es mit einer Einrichtung zu tun zu haben, die mindestens auf ein 100jähriges Bestehen zurückblicken kann. Wagen - der Holzklasse natürlich - die jedem Altertumsmuseum zur Zierde gereichen könnten und die in jedem anderen Teil Deutschlands als Beförderungsmittel für den Großstadtverkehr einfach unmöglich wären, nehmen die Reisenden auf. ... |
Seefeld. Tödlich verunglückte der hier allgemein bekannte 64jährige Wilhelm Lange, der bei Herrn Kirchbaum-Daß [!] beschäftigt war. L. besuchte am Sonntag Verwandte in Hönow. Auf der Rückfahrt wurde er auf dem Bahnhof Berlin-Lichterfelde [!] von einem Eisenbahnzug erfaßt und so schwer verletzt, daß er bald darauf verstarb. Wodurch der Unfall herbeigeführt wurde, ist noch nicht aufgeklärt. |
Aus dem Altlandsberger Gerichtssaal. Auf den Rat eines guten Freundes zog der Melker Willi Schm. (Hönow) in der Kneipe einem anderen Bekannten ein Portemonnaie aus der Tasche und steckte es ein. Den Inhalt von etwa 5 Mark nahm er heraus und warf das Portemonnaie fort. Jedoch ersetzte er dem Bestohlenen sogleich am folgenden Tage den Schaden, so daß das Verschulden des Angeklagten gering ist. Diesen Umstand benutzte das Gericht zur Einstellung des Verfahrens ... Altlandsberg. Die Eingemeindung des Gutsbezirkes ist nun vollzogen. Es gibt nur noch eine Stadt Altlandsberg. Von kommunalpolitischem Standpunkt aus gesehen, war eine andere Lösung auch nicht zu erwarten. Die Grundbesitzer des früheren Gutsbezirks versuchten zwar eine selbständige Gemeinde zu bilden, aber die Lebensfähigkeit dieser Gemeinde muß man an den maßgebenden Stellen wohl doch bezweifelt haben. ... |
Bekanntmachung. Durch die Auflösung des Gutsbezirks Amt Altlandsberg besteht der Amtsbezirk Nr. 16 „Amt Altlandsberg“ nunmehr nur noch aus der Landgemeinde Bruchmühle. ... Damit endet das Amt des bisherigen Gutsvorstehers und der Gemeindevorsteher der Gemeinde Bruchmühle wird kraft Gesetzes Amtsvorsteher. Berlin, den 23. November 1918. Der Landrat. |
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Alt-Landsberg. Freie Sportvereinigung Hoppegarten (Mitgl. d. Arb.-Turn- u. Sp. Bundes). Heute, Donnerstag, den 13. Dezember um 20 Uhr, Vollversammlung im Birkensteiner Krug. Unterabteilung Altlandsberg nimmt geschlossen daran teil. Freunde der Sache herzlichst willkommen. |
Durch das Verschulden des Gutsvorstehers in Mehrow erhielten der Schlächtermeister Luis S. und sein Buchhalter Eduard Sch. (beide aus Berlin) eine Anklage wegen Gewerbevergehens. Sie verkauften den Arbeitern des Gutes Fleischwaren und meldeten deshalb vorschriftsmäßig bei dem Gutsvorsteher ihr Wandergewerbe an. Einen Gewerbeschein erhielten sie aber nicht; die Angelegenheit wurde vielmehr von dem Gutsbesitzer nicht weiterbetrieben. Das Gericht bestätigte den Angeklagten, daß sie alles taten, was sie nach dem Gesetz zu tun hatten, so daß sie freigesprochen werden mußten. Das Erntefest in Eiche zeitigte für den Fuhrunternehmer Georg H. aus Eiche, den Schlächtermeister Paul G., den Landwirt Max M. (beide aus Marzahn) und den Drainagearbeiter Richard K. aus Kaulsdorf mehr oder minder bittere Folgen. Sie waren in der Nacht zum 27. August hinreichend angesäuselt und trieben in diesem Zustand auf der Straße allerlei Allotria. H. verursachte dadurch ruhestörenden Lärm, daß er mit der Peitsche „unschön geknallt“ hat. Als ein Polizeibeamter seine Personalien feststellen wollte, mischte sich G. ein und tobte derartig, daß er in Haft genommen werden sollte. Auf dem Wege zum Spritzenhaus wurde er durch M. und K. wieder befreit. Von Gefängnisstrafen wurde abgesehen, weil die Angeklagten unbestraft sind. H. wurde zu 50 M., G, zu 180 M., M. zu 200 M. und K. zu 150 M. Geldstrafe verurteilt. |
Bekanntmachung. Der Kreistag des Kreises Niederbarnim faßte in seiner Sitzung am 1. Dezember folgende Beschlüsse: ... Gewählt wurden: a) zu Vorstandsmitgliedern für die Kreissparkasse die [4] Kreistagsabgeordneten ..., Wendland-Lindenberg, ... |
Werneuchen. Die Feuerwehralarmzeichen sind im Einvernehmen mit den hiesigen beiden Feuerwehren von sofort ab wie folgt festgesetzt worden: 1. Waldbrand: ein Ton lang, 2. Feuer außerhalb: zwei Töne lang, 3. Feuer im Ort: drei Töne lang, 4. besonderer Alarm bei Unglücksfällen, Sturm und Wasserschäden: vier Töne lang. Die Töne werden nach wie vor mit der Hupe gegeben. |
Dahlwitz-Hoppegarten. Schon wieder 850 Tannenbäumchen aus der von Treskowschen Gutsgärtnerei gestohlen. Die Diebe sind von der Seite der Köpenicker Straße durch den Drahtzaun, den sie durchschnitten hatten, eingedrungen. Von den Tätern fehlt auch diesmal jede Spur. Doch ist anzunehmen, daß es sich um dieselben Leute handelt, die schon vor kurzer Zeit der Gärtnerei einen Besuch abstatteten. |
Altlandsberg. Der Herr Regierungspräsident hat durch Verfügung vom 14. Dezember d. J. ... bestimmt, daß der Teil des Gutsbezirks Altlandsberg-Amt, der mit der Stadt Altlandsberg vereinigt worden ist, vom 1. Januar 1929 ab dem Standesamt der Stadt Altlandsberg zugeteilt wird. Das Standesamt befindet sich im Rathause, Strausberger Straße 7. |
2. Jahrgang 1927 | Barnimer Tageblatt | 4. Jahrgang 1929 |