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Mehrow und Umgebung in der SPD-Zeitung Der Märker von 1945 (1. Jahrgang),
gefunden im „Zentrum für Berlin-Studien“ der Zentral- und Landesbibliothek Berlin auf Mikrofilm. |
Der Märker Organ der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands für die Provinz Mark Brandenburg Zum Geleit Georg Spiegel, Vorsitzender des Bezirks Mark Brandenburg der SPD Mit diesem ersten Blatt wird „DER MÄRKER“ aus der Taufe gehoben. ...
Der Vorstand des Bezirks Mark Brandenburg als der Herausgeber der Zeitung begrüßt seinen neuen Mitstreiter, der von heute an dank der Mithilfe der Administration der Russischen Armee für die Mark Brandenburg zunächst wöchentlich erscheint. ...
Herausgeber: Sozialdemokratische Partei Deutschlands, Bezirk Mark Brandenburg. Hauptschriftleiter: Friedrich Ebert. Verlag: Potsdam, Waisenstraße 17. Druck: A. W. Hayn's Erben, Potsdam, Kaiserstraße 3. |
Provinzialversicherungsanstalt Um der Bevölkerung der Mark Brandenburg Versicherungsschutz auf den einzelnen Schadengebieten zu gewähren, hat die Provinzialverwaltung Mark Brandenburg eine gemeinnützige Versicherungsanstalt mit dem Namen „Provinzialversicherungsanstalt Mark Brandenburg“ ins Leben gerufen. Die Anstalt befaßt sich mit Sach- und Personenversicherungen. ... „Mark-Brandenburg-Funk“ Der Berliner Sender hat Änderungen innerhalb seiner Sendezeiten vorgenommen. Die Nachrichten des „Mark-Brandenburg-Funk“ werden jetzt zu folgenden Zeiten durchgesagt: |
Schulgeld - Schulhelfer Die Provinzialverwaltung Mark Brandenburg gibt bekannt: Lauf Verfügung der Besatzungsbehörden ist ab 1. Oktober 1945 das bisher übliche Schulgeld, für Mittelschulen monatlich 10,- RM, für Oberschulen usw. monatlich 20,- RM weiter zu erheben. ... Schulhelfer, die länger als zwei Jahre im praktischen Schuldienst gestanden haben, müssen sich zu einer ersten Prüfung melden. ... Genossenschaftsaufbau Die Hauptgenossenschaft Kurmark ist von der Provinzialverwaltung Mark Brandenburg beauftragt, das gesamte genossenschaftliche Warengeschäft in der Provinz Brandenburg zu leiten. Der Brandenburgische Raiffeisenverband hat als spezielle Aufgabe den Aufbau landwirtschaftlicher Genossenschaften zugewiesen bekommen. ... Wiederherstellung der E-Werke Zur Zeit wird, wie SNB meldet, eine Reihe großer Arbeiten zur Wiederherstellung der Elektrizitätswerke und der Starkstrom-Ueberlandleitungen der Märkischen Elektrizitätswerke, der „Ewag“, „Bewag“, „Esag“ und anderer Elektrizitäts-Aktiengesellschaften durchgeführt. Das Elektrowerk Finkenheerd, das im Stromnetz der Märkischen Werke arbeitet, stellte vor kurzem zwei Turbogeneratoren von je 12,5 tausend Kilowatt auf. Sie versorgen bereits die Bevölkerung der Provinz Brandenburg und Betriebe. |
Besatzungsmark = Reichsmark Befehl ...
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Der Straßenbahnverband Schöneiche-Rüdersdorf hat nunmehr die Strecke Bahnhof-Friedrichshagen bis Schützenhaus Rüdersdorf in Betrieb nehmen können. Die Verkaufspreise für Kraftstoff Die Werkspreise für Dieselöl und Benzin haben sich leicht erhöht. Als Verkaufspreis werden von der Provinzialverwaltung Mark Brandenburg für Dieselkraftstoff RM 0,45 je kg und für Benzin RM 0,70 je kg festgelegt. |
Altlandsberg Die Stadt Altlandsberg veranstaltete ein Erntedankfest, bei dem die Altlandsberger Jugendgruppe mit ihren Darbietungen Tanz und Gesang viel Anerkennung fand. Der Erlös einer Tombola wurde dem Sozialfonds „Opfer des Faschismus“ zur Verfügung gestellt. Denkmal für die Gefallenen der Roten Armee Sonntag fand im Berliner Tiergarten die Enthüllung des Denkmals für die im Kampf um Berlin gefallenen Soldaten der Roten Armee statt. ... |
Einheitszeit für ganz Deutschland Berlin (SNB). Nach einem Beschluß des Kontrollrates wird in ganz Deutschland eine Einheitszeit eingeführt. Ab 18. November 2.00 Uhr gilt in ganz Deutschland die Zeit „A“, d. h. Greenwich-Zeit plus 1. Das bedeutet, daß am 18. November um 2 Uhr die Uhren um eine Stunde zurückgestellt werden. Drei Millionen Liter Spirituosen Zur Abgabe an die Berliner Bevölkerung über 18 Jahre sollen nach einer Anordnung drei Millionen Liter Spirituosen im vierten Quartal hergestellt werden. Der Verkauf des Trinkbranntweins wird im freien Handel, also nicht auf Karten, erfolgen. Für die gerechte Verteilung sind Kundenlisten vorgesehen. ... |
Aufteilung Berliner Stadtgüter Die Direktion der Berliner Stadtgüter (Magistrat der Stadt Berlin) stellt aus seinem in der Mark Brandenburg gelegenen Grundbesitz Land für die Bodenreform zur Verfügung. Von den Gütern Birkholz, Lanke, Schmetzdorf, Albertshof, Wansdorf, Boddingsfeld, Großbeeren, Klein Ziethen, Sputendorf, Werben und Joachimshof werden insgesamt 2000 ha Boden aufgeteilt. Soweit es sich um Flächen handelt, die auf stadtnahen Gütern liegen, werden in erster Linie Siedlungen mit Gartenparzellen bis 0,5 ha für Arbeiter, Angestellte und Handwerker geschaffen. |
Ab 1. Dezember erscheint der „MÄRKER“ zweimal wöchentlich am Dienstag und Freitag. |
Altlandsberg Aufbauarbeit Bürgermeister Lehmann konnte in seinem Rechenschaftsbericht der Bevölkerung ein ermutigendes Bild einer erfolgreichen Aufbauarbeit entwerfen. ... Heute arbeiten 212 Betriebe produktiv in Altlandsberg, die Sägewerke mit 2 Schichten. 215 Familien wurden im Zuge der Bodenreform in Altlandsberg angesiedelt. ... Diphterie- und Scharlachimpfung Auf Anordnung der Sowjetischen Militärischen Administration wird in der Provinz Mark Brandenburg die Zwangsschutzimpfung aller Kinder im Alter von 2 bis 14 Jahren gegen Diphterie und Scharlach durchgeführt. ... |
Neuer Vorortverkehr Auf der Strecke Berlin-Lichtenberg - Werneuchen wurde der Vorortverkehr aufgenommen. Die Züge fahren ab Lichtenberg 9.09, 14.09, 17.39, 20.39 Uhr, ab Werneuchen 6.30, 10.30, 15.30, 19.00 Uhr. Fahrtdauer 50 [?] Minuten. ... Neue deutsche Zeitung „Der Freie Deutsche Bauer“ heißt eine von der Deutschen Verwaltung für Landwirtschaft herausgegebene Zeitung für die gesamte sowjetische Besatzungszone. Ausschüsse für gegenseitige Bauernhilfe Die Bildung von Ausschüssen der gegenseitigen Bauernhilfe ist eine der dringlichsten Aufgaben für die weitere Durchführung und die wirtschaftliche Sicherung der Bodenreform. |
Renten ab 1. Januar 1946 ... Da das Vermögen der Versicherungsträger im Betrage von 18 Milliarden Reichsmark für den Krieg verwendet worden ist, können zunächst nur arbeitsunfähige und mittellose Versicherte ein Existenzminimum erhalten. ... Zeitung in der Schule Die Provinzialverwaltung Mark Brandenburg hat angeordnet, daß in allen Schulklassen vom 12. Lebensjahr an den Schülern in Anlehnung an die Geschichtsstunden wöchentlich eine Stunde Gegenwartskunde zu erteilen ist. Diese Stunde kann grundsätzlich als Zeitungslesestunde durchgeführt werden. Die wichtigsten Ereignisse der Gegenwart sind an Hand der Zeitungsberichte zu behandeln und zur Grundlage von geschichtlichen und gegenwartspolitischen Betrachtungen zu machen. Geschichtsunterricht von Januar Da die Schulungskurse zur Erteilung des neuen Geschichtsunterrichts sich bis in den Dezember hinziehen, wird mit dem Geschichtsunterricht in den Schulen, in denen geeignete Lehrer zur Verfügung stehen, am 1. Januar 1946 begonnen. Pferde für Kreis-Tierärzte Die Sowjetische Militärische Administration stellte für Dienstreisen der Kreistierärzte 150 Pferde zur Verfügung. Auf Wunsch kann jeder Kreistierarzt ein Pferd zum Preise von 500 RM erwerben, ... |
In Zehlendorf wurde die Villa des ehemaligen Polizeipräsidenten Graf Helldorf [!] vom Jugendausschuß Zehlendorf in eine Jugend-Klubhaus umgestaltet. Es wohnen hier auch elternlose Lehrlinge, die in Berlin Arbeit gefunden haben. |
3x wöchentlich erscheint der Märker demnächst! |
Antifaschistische Akademiker! Die Provinzialverwaltung Mark Brandenburg sucht antifaschistische Akademiker zur Mitarbeit als Lehrer an den höheren Schulen, und zwar Biologen, Mathematiker, Physiker, Chemiker, Lehrer mit russischen, englischen oder französischen Sprachkenntnissen. Lehrer für Deutsch, Latein und Griechisch, Erdkunde und Geschichte sowie Zeichnen, Musik und Leibesübungen im Alter von 25 bis 45 Jahre. ... Bernau Gedenkstunde In einer Gedenkstunde der Verwaltung des Oberlandratsamtes, der Kreisverwaltung Niederbarnim und der Stadtverwaltung Bernau anläßlich des Jahrestages der Oktober-Revolution, betonte Landrat Kracht, daß die vor uns liegenden Aufgaben nur in der Einheit aller Antifaschisten gelöst werden können. ... |
Jetzt dreimal wöchentlich. DER MÄRKER. Demnächst sechsmal |
Der Unterbezirk Berlin Der Unterbezirk Berlin, dessen Sitz die Stadt Bernau ist, hatte die Delegierten der ihm angehörenden vier Kreise - Osthavelland, Teltow, Niederbarnim und Beeskow-Storkow - in das Berliner Parteihaus in der Behrenstraße zu seiner ersten Tagung geladen. ... |
Die ländlichen Gemeinden der Zukunft Gustav Klimpel, Vorsitzender des Agrarpolitischen Beirats im Zentralausschuß ... |
Die Wirtschaftsstruktur der Provinz Brandenburg ... |
Wieder Telephon- und Telegrammdienst Der Alliierte Koordinierungs-Ausschuß hat vorgeschlagen, den Telephon- und Telegraphendienst zwischen den Städten der verschiedenen Besetzungszonen wieder zuzulassen. ... |
Gefallene der Wehrmacht PMB. Auf Grund einer Anordnung der Provinzialverwaltung Mark Brandenburg werden, soweit noch nicht geschehen, in der Provinz die bei den letzten Kampfhandlungen gefallenen Angehörigen der Wehrmacht und des Volkssturmes festgestellt. In erster Linie geben dabei die vor der Bestattung sichergestellten Papiere der Gefallenen Aufschluß über deren Persönlichkeit. Die Ortspolizeibehörden haben eine schriftliche Anzeige an den Standesbeamten derjenigen Gemeinde zu erstatten, in deren Bezirk der Wehrmachtsangehörige gefallen ist. Der Standesbeamte stellt erforderlichenfalls Ermittlungen zur Ergänzung der Personalangaben an und übersendet die Sterbeurkunde an die Angehörigen und an das Zentralnachweisamt für Kriegergräber und Kriegerverluste, Berlin-Charlottenburg, Hardenbergstr. 10. Auch soweit die Beurkundungen von Sterbefällen bereits erfolgt sind, müssen die Urkunden nachträglich zugestellt werden. Die Erkennungsmarken verbleiben zunächst bei den Dienststellen, bei denen sie gesammelt worden sind. |
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