Organ der Bezirksleitung Frankfurt (Oder) der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Ausgabe Bernau


Neuer Tag Nächster Jahrgang (1953)

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 8, 23./24.8.1952

Blumberg und Schwanebeck sind Schlußlicht
Ahrensfelde (VK). ... Am 15. August 1952 fand in der Gemeinde Ahrensfelde eine öffentliche Kreistagssitzung statt. Die Kollegen Bürgermeister der Gemeinden Ahrensfelde, Eiche, Lindenberg, Birkholz, Blumberg, Mehrow und Schwanebeck waren mit eingeladen.
Kreisrat Zeitz gab einen Bericht über den derzeitigen Stand der Ernte im Kreis. Von den anwesenden Gemeinden nimmt die Gemeinde Ahrensfelde den ersten Platz ein, während an letzter Stelle die Gemeinden Blumberg und Schwanebeck stehen.
Der Bürgermeister der Gemeinde Ahrensfelde rechnet damit, daß er in kürzester Zeit sein gesamtes Getreidesoll abliefern kann. Mit der Einbringung der Ernte ist er hundertprozentig fertig. ...
Der Bürgermeister von Lindenberg kann ebenfalls einen guten Bericht vor dem Rat des Kreises und den Anwesenden erstatten. Auch in der Gemeinde Lindenberg wissen die Bauern, daß es gilt, mit aller Kraft den Kampf um das Getreide zu führen. ...
Bürgermeisterin Löwe aus Schwanebeck nennt ihre guten und schlechten Ablieferer namentlich. Die Analyse ergibt, daß auch hier die Kleinbauern ihren Verpflichtungen nachkommen und die Großbauern der Gemeinde beschämen.
Kollegin Löwe sagt, daß sie keine Unterstützng von der Nationalen Front, von den Gemeinde­vertretern oder den Parteien und Massenorganisationen hat. Die Kollegin Bürgermeisterin wird es allein nicht schaffen. ...
Sieglinde Gürth


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 23, 10.9.1952

Wurde in Blumberg einiges vergessen?
Blumberg. (Eig.-Ber.) Bei den Kämpfen um die Befreiung Deutschlands vom Joch der hitlerischen Gewaltherrscher fielen bei Blumberg 157 sowjetische Soldaten und Offiziere. Ihnen zu Ehren wurde ein Mal an der Autobahn errichtet und ihre Leichname dort in deutscher Erde bestattet. In den ersten Jahren muß dieser Heldenfriedhof ein würdiges Aussehen gehabt haben. Jetzt aber ist er voller Unkraut, die Gräber sind ungepflegt. Man gewinnt den Eindruck, als sei es nicht mehr Sache der Deutschen, diese Gräber mit Blumen zu schmücken und sie ständig zu pflegen.
Hat die Gemeindeverwaltung Blumberg vergessen, daß in der Sowjetunion die Angehörigen dieser Toten noch heute um ihre Lieben trauern? Sie haben vielleicht nur ein Bild, das sie ständig mit Blumen schmücken können. Die Gräber sind im demokratischen Teil Deutschlands.
Aber auch die Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft sollte nicht tatenlos zusehen, wie die Gräber der sowjetischen Soldaten vom Unkraut überwuchert werden. Die Tatsache, daß diese Gräber bei Blumberg außerhalb des Ortes liegen, entbindet uns nicht der Sorge, die sonst Gräbern Gefallener entgegengebracht wird.
Und noch eine Erinnerung sei an dieser Stelle erlaubt.
Im Jahre 1813 fielen aus der Gemeinde Blumberg vier Einwohner im Befreiungskampf gegen die französische Besatzung. Für drei von ihnen wurde in der Kirche eine Tafel aufgestellt. Dem Grafen Otto von Arnim, der am Dorfeingang bei der gemeinsamen Verteidigung des Dorfes mit russischen Truppen von einem Franzosen erschossen wurde, ist an der Stelle seines Todes ein Denkmal errichtet worden.
Die Befreiungskämpfe gegen Napoleon sind der Ausdruck der Kampfgemeinschaft deutscher und russischer Soldaten, wobei die russischen Truppen den größten Blutzoll gaben.
Seit 139 Jahren wurde diese Erinnerung verschüttet. Die reaktionären Junker taten alles, um die Erinnerung an den gemeinsamen Kampf preußischer und russischer Truppen zu verhindern. Auch in Blumberg! Keine Gedenktafel kündet von der Befreiungsrolle der russischen Truppen 1813. Keine Gedenktafel kündet von dem gemeinsamen Kampf russischer und preußischer Truppen in Blumberg, die bereits zehn Tage vor dem offiziellen Bündnis zwischen Preußen und Rußland die französischen Interventen vertrieben.
Auch dem Ortsausschuß der Nationalen Front des demokratischen Deutschland erwachsen aus den geschichtlichen Tatsachen wichtige Aufgaben, die unserem nationalen Befreiungskampf gegen die amerikanischen englischen und französischen Okkupanten in Westdeutschland dienlich sind. ...


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 26, 13.9.1952

Schneckentempo der Verwaltung
(Eig. Ber.) Die Abteilung Erfassung und Aufkauf landwirtschaftlicher Erzeugnisse beim Rat des Kreises stellte unserer Kreisredaktion Ende August eine Aufstellung der schlechtesten und besten Gemeinden der Kreises in der Ablieferung tierischer und pflanzlicher Erzeugnisse zur Verfügung. ...
Auch die Gemeinde Ahrensfelde protestierte gegen die ungenügende Statistik der Kreisverwaltung, denn die Bauern hatten bis Anfang September ihr Getreidesoll bereits mit 54,1 Prozent erfüllt.
Eine telefonische Anfrage beim Rat des Kreises ergab, daß die uns zur Veröffentlichung übersandte Aufstellung von dem VEAB eingeholt wurde.
Wenn es so ist, könnte die gesamte Abteilung Erfassung und Einkauf eingespart werden, dann brauchten wir uns nur die Ergebnisse von dem VEAB besorgen. ...


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 26, 13.9.1952

Wir helfen unsere Fleischportionen vergrößern
Eiche (VK). Auf Initiative der Abteilung Aufkauf und Erfassung des VEAB Bernau und der VdgB (BHG) Ahrensfelde wurde die seit zwei Jahren stilliegende Schweinemästerei wieder in Betrieb genommen. 279 Borstentiere wollen dort das entsprechende Gewicht erreichen, um dann in die Kochtöpfe und Mägen unserer werktätigen Bevölkerung zu gehen.
Nur um eins bittet die Industriemast Eiche, daß die Verantwortlichen, vorallem die Abteilung Aufbau, dafür sorgt, daß das Baumaterial, hauptsächlich Holz, schnellstens herankommt.
Die Mitarbeiter haben es sich zum Ziel gesetzt, ihre Planzahl zu erfüllen. Auch die Handwerker wollen die Reparaturen schnellstens durchführen, wenn das benötigte Holz geliefert wird.
Die Futtergrundlage ist gesichert. Die Tiere wachsen und gedeihen.
Otto Schumacher


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 27, 14.9.1952

Aus dem Kreise notiert
Ahrensfelde. „Wir fordern alle Frauen und Mütter auf, sich in unsere Friedensfront einzureihen und mit uns für unsere Kinder um eine glückliche Zukunft zu kämpfen“, lautet eine Stellungnahme der DFD-Ortsgruppe Ahrensfelde. „Die neue Sowjetnote, Viermächtebesprechungen bis spätestens Oktober einzuberufen, um einen Friedensvertrag mit Deutschland abzuschließen und den Abzug aller Besatzungstruppen durchzuführen, beweist uns aufs neue die große Freundschaft der Sowjetunion.“


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 28, 16.9.1952

Das Stalinbanner soll nach Bernau
Eine Frau geht in der Kurve nach vorn - „Ich bin 'ne kleine Schnecke“, sagte Freundin Graber aus Lindenberg.
Ihr werdet staunen, schon wieder ein Rennen im Kreise Bernau?
Jawohl, wir befinden uns bereits in der dritten Etappe des Rennens. Dem Sieger winken neben dem Stalinbanner Radioapparate. Luftsportgewehre, Motorräder, Bücher und noch viele andere Auszeichnungen. ...
Nanu, das Rennen ist noch nicht beendet? Da winkt doch einer mit der roten Laterne. Jetzt können wir ihn erkennen, es ist die Freundin Graber aus Lindenberg. Sie stoppte soeben eine Schnecke mit der roten Laterne, besteigt diese und nimmt das Rennen auf - und schläft weiter? ...
Günter Leitzke


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. ?, 28.9.1952

Geht der Biertisch vor ?
Mehrow (VK). Wir möchten heute unseren Sekretär der FDJ-Ortsgruppe, Heinz Ehlert, fragen, ob es wichtiger ist, am Biertisch während einer wichtigen, öffentlichen Gemeindevertretersitzung zu sitzen, oder ob es nicht viel wichtiger wäre, sich einmal die Sorgen und Nöte unserer werktätigen Bauern mit anzuhören, um mitzuhelfen, diese zu beseitigen? Oder weiß unser Jugendfreund Ehlert noch nicht, daß wir alle tatkräftig am Aufbau des Sozialismus mitarbeiten, um uns eine Zukunft in Glück und Frieden zu sichern?
Er hätte zum Beispiel zu dem Punkt „Aufstellung von Nachtdruschbrigaden“ Stellung nehmen können. Aber leider zog der Jugendfreund Ehlert sein Bier vor. Der Jugendfreund war sogar persönlich zur Versammlung eingeladen worden. Ist er sich seiner Aufgabe so wenig bewußt ???
Brigitte Kube


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. ?, 28.9.1952

Jeder Handschlag beim Aufbau des Kommunismus ist ein Schlag gegen die Kriegstreiber in Washington und Bonn.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 47, 9.10.1952

Erste Arbeitsberatung des Kreistages Bernau
Bernau (Eig. Ber.) Mit einer musikalischen Einleitung wurde die erste Arbeitsberatung des Kreistages Bernau eröffnet. Sie stand unter der Leitung des Verdienten Lehrers des Volkes, Erich Krüger. Im zweiten Tagesordnungspunkt ging der Vorsitzende des Rates des Kreises, Paul Wuttke, auf die Maßnahmen ein, die im Kreis notwendig sind, um die Erfüllung der Erfassungs- und Aufkaufpläne zu sichern. ...
Die schlechtesten Gemeinden
in der Erfüllung aller pflanzlichen Erzeugnisse sind Weesow, Schwanebeck, Löhme, Eiche, Ruhlsdorf, Mehrow, Tempelfelde, Schönfeld, Klandorf und Willmersdorf. Auch in der Ablieferung tierischer Erzeugnisse liegen diese Gemeinden an letzter Stelle. ...


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 47, 9.10.1952

Ein guter Beschluß
Blumberg Auf unseren Artikel „Wurde in Blumberg einiges vergessen?“, Ausgabe Nr. 23 vom 10. September erhielt unsere Kreisredaktion vom Rat der Gemeinde folgende Antwort:
„Die Betreuung des Heldenfriedhofes der sowjetischen Soldaten wurde laut Gemeindebeschluß dem Gärtner Ernst Petigk, Blumberg übertragen, dem jeden Monat für diese Arbeiten eine Summe von 50,- DM bezahlt werden. Im Gemeindehaushalt 1952 stehen uns zur Bepflanzung und Pflege der Gräber 800,- DM zur Verfügung. Selbstkritisch muß zugegeben werden, daß der Friedhof der sowjetischen Helden manchmal in einem sehr schlechten Zustand ist und daß nicht immer von den örtlichen Behörden die nötige Aufsicht geführt wird. Wir als Gemeinderäte haben in unserer letzten Sitzung beschlossen, diesen Ehrenfriedhof in Blumberg ständig auf Pflege und Ordnung zu überwachen.
Rat der Gemeinde Blumberg, gez.: Ludwig, Bürgermeister"


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 48, 10.10.1952

Notizen aus dem Kreise
Mehrow. Die werktätigen Bauern führen Klage über die ungerechte Verteilung der Säcke durch den VEAB Ahrensfelde. Dieser hatte an den nach Westberlin geflohenen Bauern Schuckert 40 Säcke verliehen, aber an die werktätigen Bauern nur ein bis zwei Stück.
Lindenberg. ... wurden vier Ablieferungsgemeinschaften und zehn Rodegemeinschaften gebildet.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 49, 11.10.1952

Notizen aus dem Kreise
Mehrow. Seit vielen Wochen wartet die Gemeinde Mehrow auf die Einsetzung eines Bürgermeisters. Die Einwohner sind mit der schleppenden Behandlung dieser Angelegenheit nicht einverstanden.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 55, 18.10.1952

Gemeindevertretersitzung in Ahrensfelde
Ahrensfelde. (VK) Auf der Tagesordnung stand: Bericht über die Erfassung, Schaffung eines Kulturraumes, Einwohnerwünsche und Verschiedenes. Bei dem Bericht über die Erfassung der landwirtschaftlichen Produkte kam zum Ausdruck, daß die Bauern in sehr vielen Gruppen ihre Verpflichtungen zu 100 Prozent erfüllt haben. ...
Ein Merkmal trat bei dem Bericht in Erscheinung: Viele Bauern haben z. B. ihr Getreide zu 95 bis 99 Prozent erfüllt. Einen kleinen Rest aber lassen sie hängen. Warum wohl? Es hat den Eindruck, als ob einer vor dem anderen Angst hat, der Erste zu sein. ...
Es war ein gutes Werk, daß die Gemeindevertreter, gegen eine Stimme Enthaltung, beschlossen, aus den leerwerdenden Räumen des Polizeipostens im Gemeindehaus eine Bauernstube und einen Kulturraum zu schaffen. ...
Selbst beim Bürgermeister, Herrn Piatek, ist diese [Bewußtseinsentwicklung] noch nicht genügend entwickelt, denn er wollte den Raum durchaus nicht für Kulturzwecke freigeben. Er machte eine Eingabe, daß der Raum für Verwaltungszwecke genommen werden soll. Trotzdem die beiden Gemeinderäte von Anfang an für den Kulturraum eintraten, schrieb er im Namen des „Rates der Gemeinde“, so daß der Herr Bürgermeister erst durch eine Verwarnung der Gemeindevertreter an seine Pflicht zur kollektiven Zusammenarbeit mit den Gemeinderäten erinnert werden mußte.
Paul Gohr


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 55, 18.10.1952

Bekanntmachung
Entsprechend der neuen territorialen Gliederung der staatlichen Verwaltung ... wird die Kreis-Konsumgenossenschaft Niederbarnim-Süd, e.G.m.b.H., Sitz Rüdersdorf, auf Grund des Be­schlusses der Generalversammlung vom 24.8.52 mit dem Stichtag 30. September 1952 aufgelöst. ...
Alle Gläubiger werden aufgefordert, ihre Forderungen aus Warenlieferungen und Leistungen bis zum 20. Oktober bei der Abwicklungsstelle ... anzumelden.
Das betrifft nicht die Ansprüche der Mitglieder aus den Geschäftsanteilen. Diese Anteile gehen auf die neugegründeten Konsum-Genossenschaften über. ...


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. ?, 21.10.1952

Notizen aus dem Kreise
Mehrow. Der Kreisvorstand der Demokratischen Bauernpartei Deutschlands und der Rat des Kreises hatten beim Block der antifaschistisch-demokratischen Parteien den Antrag gestellt, dem Bauern Schuckert wegen Beleidigung unseres Präsidenten den Ehrentitel "Meisterbauer" abzuerkennen sowie ihm das Recht abzusprechen, seine Neubauernstelle weiter zu bewirtschaften. Der Block stimmte diesen Anträgen zu.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 62, 26.10.1952

Norbert B. geht zur Volkspolizei
Lindenberg. Der Müllergeselle im VEB Walzmühle Lindenberg, Norbert B, hat sich bereit erklärt, den Ehrendienst in der Deutschen Volkspolizei anzutreten. Er ist zu der Ueberzeugung gekommen, daß unsere Deutsche Demokratische Republik gegen die Kriegsdrohungen der USA-Imperialisten geschützt werden muß.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 63, 28.10.1952

Der Landfilm kommt ins Dorf
In der Woche vom 28. Oktober bis 3. November 1952 wird in den Gemeinden Krummensee, Mehrow, Eiche, Ahrensfelde, Blumberg, Lindenberg, Schwanebeck der Film „Der Untergang der Adler“ gezeigt.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 65, 30.10.1952

Ohne Wasser geht es nicht
Blumberg Ein Blumberger Einwohner schreibt uns: „Zu Ihrem Artikel vom 10. September 1952 „Wurde in Blumberg einiges vergessen?“ und vom 9. Oktober 1952 „Ein guter Beschluß“ hätte ich als der betreffende Gärtner, der die Pflege des Friedhofs übernommen hat, auch einiges zu sagen.
Ich betreue den Friedhof seit seinem Bestehen, also seit 1945. Der Friedhof wurde nach der Befreiung vom Faschismus angelegt und bepflanzt mit den vorhandenen Sträuchern, Pflanzen und Blumen. Besondere Rücksicht auf die Bodenverhältnisse konnte dabei nicht genommen werden.
Da der Friedhof weder eine Wasserleitung, noch einen Brunnen hat, auch kein Tümpel in der Nähe ist, in dem Wasser zu holen wäre, ist es sehr schwer, Blumen zu pflegen. Auf die Einzelgräber pflanzte ich immer wieder Blumen. So auch in diesem Jahr, obwohl ich sie nur vierzehn Tage halten konnte.
Auf meine mehrmaligen Vorschläge, den jeweiligen Bürgermeistern gegenüber, an eine neue Bepflanzung zu denken, erhielt ich immer nur zur Antwort, daß dafür kein Geld vorhanden wäre.
800,- DM stehen pro Jahr zur Verfügung. 50,- DM monatlich bekomme ich zur Pflege und Instandhaltung. Der Rest des Geldes bleibt für die Kränze, die zu den besonderen Anlässen niedergelegt werden. Da bleibt nur ein sehr geringer Betrag zur Bepflanzung und Instandsetzung.
Wenn sich nun der Rat der Gemeinde Blumberg mehr für den Heldenfriedhof unserer sowjetischen Freunde interessieren würde, so würde ich das von meiner Stelle sehr begrüßen. Dann würde er sehen, was ich als Kriegsinvalide mit einem Bein für eine Arbeit leiste. Er würde vielleicht einen Ueberblick bekommen, wie schwer es ist, ohne Wasser und für ein so geringes Entgelt so einen großen Friedhof in Ordnung zu halten.
Von unseren sowjetischen Freunden habe ich des öfteren eine Anerkennung gehört. Der Friedhof liegt dicht an der Autobahn und viele sowjetische Wagen halten und die Insassen sehen nach den Gräbern. Es wäre auch besser, wenn sich zu den jeweiligen wichtigen Anlässen der Kranzniederlegung seitens des Rates der Gemeinde Blumberg eine Delegation bereitfände. Des öfteren habe ich auch das noch allein gemacht. ...
Ernst Petigk


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 67, 2.11.1952

Der Landfilm kommt ins Dorf
In der Woche vom 4. bis 10. November wird in den Gemeinden Krummensee, Mehrow, Eiche, Ahrensfelde, Blumberg, Lindenberg, Schwanebeck der Film "Corinna Schmidt" gezeigt. ...


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 71, 7.11.1952

Notizen aus dem Kreise
Eiche. Der Lehrer Günter Brummack hat bei der Getreideernte, beim Dreschen sowie bei der Kartoffelrodung aktiv mitgearbeitet. Er erhielt dafür vom Vorsitzenden des Rates des Kreises ein persönliches Dankschreiben.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 72, 8.11.1952

... aber was hat sich geändert?
Gemeinderat Rudolf Gebert aus Blumberg muß verändern helfen
Elisenau/Blumberg. Auf unsere Veröffentlichung „Briefwechsel um eine Schule“ in der Kreisausgabe Bernau vom 31. Oktober übersandte uns der Gemeinderat Rudolf Gebert aus Blumberg einen ausführlichen brief.
... „Es vergeht kaum eine Sitzung, ob es eine Gemeinderatssitzung, eine Finanzausschuß-, Wohnungsausschuß- oder Gemeindevertretersitzung ist, auf der wir uns nicht mit dem Schulproblem und somit auch mit der Schule Elisenau befassen. In einer Gemeindevertretersitzung wurden im Beisein eines Teiles der Einwohner von Elisenau ausführlich alle Mängel, die die Schule, die Sportgemeinschaft, den Gesangverein, die Kirche und die Obstbaugesellschaft betreffen, ausreichend diskutiert, und es wurden auch Beschlüsse gefaßt.“
Das war bereits vor mehreren Monaten und trotzdem hat sich nicht viel verändert. ...
Was sagt die Gemeindeverwaltung zu der Tatsache, daß bis beute noch nicht einmal ein Bild unseres Präsidenten Wilhelm Pieck in der Schule hängt? ...


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 74, 11.11.1952

Leser schreiben ihre Meinung
Wo bleibt das Prämienöl?
Seit Monaten gibt es kein Prämienöl. Was ist der Grund dafür? Mangel an Benzin und Mangel an Fässern? Hier sollten sich doch Handel und Versorgung dafür einsetzen und die Schwierigkeiten beseitigen. Von unserer Landbevölkerung werden auch große Leistungen vollbracht, um unseren Plan zu erfüllen. ...
Otto Dellnitz, Blumberg


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 74, 11.11.1952

Komm, wir spielen blinde Kuh ...
Blumberg (Eig. Ber.). Wenn man ernstlich etwas verändern will, muß man sich zusammensetzen und beraten, wie es am besten zu machen ist. Eine solche Beratung wäre auch in Blumberg notwendig, um die Pflege der sowjetischen Heldengräber schnell zu verbessern. Der Gärtner des Ortes, Herr Petigk, zeigte in einem Brief an unsere Redaktion einiges auf, was unbedingt der Klärung bedarf. Sein Brief war durchaus sachlich. (Veröffentlicht in Nr. 65 vom 30.10.52)
Eine Antwort auf diese Veröffentlichung erhielten wir von dem Gemeinderat, Herrn Rudolf Gebert. Diese Antwort ist jedoch keine Antwort, sondern ein Versuch, um die Dinge herumzugehen, wie die Katze um den heißen Brei.
Als der Gärtner Petigk die Pflege des sowjetischen Friedhofs übernahm, konnte sein Sohn noch helfen. Jetzt ist dieser Lehrer geworden. Er leistet also wertvolle Erziehungsarbeit. Gemeinderat Gebert aber schreibt: „Können wir dafür von Seiten der Verwaltung?“ Und gleich im Anschluß eine ähnlich unsachliche Frage: „Können wir dafür, dass Du als Schwerbeschädigter Wasser trägst?“
Mit anderen, klar verständlichen Worten würde das heißen: „Was interessieren uns diese Dinge...“
Aber es kommt noch besser: Auf den berechtigten Vorwurf des Gärtners Petigk, daß er ganz allein bei wichtigen Anlässen einen Kranz der Gemeinde am sowjetischen Ehrenmal niederlegte, schreibt Gemeinderat, Herr Gebert: „Höchstwahrscheinlich waren die Gemeinderäte beruflich oder ehrenamtlich verhindert...“ Größer kann eigentlich die Ironie nicht sein. ...


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 75, 12.11.1952

Erste Veränderungen sind erfolgt
Blumberg-Elisenau. Der Schulleiter der Grundschule in Elisenau, Herr Brendel teilte unserer Redaktion in einem Schreiben mit, daß die Veröffentlichung seines Briefes bereits praktische Veränderungen zur Folge hatte. „Bereits am 1. November erschienen der Kreistagsabgeordnete Fischer und der Stellvertreter des Rates des Kreises, Zeitz, um die von uns kritisierten Mängel selbst zu überprüfen. Sie versprachen umgehende Hilfe.
Die Schulräume haben durch den inzwischen eingetroffenen Wandschmuck ein etwas freund­licheres Aussehen bekommen (darunter befindet sich auch ein Bild des Präsidenten)“, schreibt uns der Schulleiter Brendel.
Wenn der Schulleiter weiter schreibt, „Man muß bedenken, daß die bestehenden Mängel seit 7 Jahren bekannt sind, und bei jeder Schulbegehung erneut festgestellt wurden“, so ist damit erwiesen, daß niemals ernstlich an die Beseitigung der Mißstände herangegangen wurde. ...


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 75, 12.11.1952

Notizen aus dem Kreise
Blumberg. Viele Einwohner aus Blumberg legten gemeinsam mit Angehörigen der Volkspolizei an den Gräbern der sowjetischen Gefallenen, die auf einem Heldenfriedhof ihre letzte Ruhe gefunden haben, ebenfalls [wie in Werneuchen] Kränze nieder und bekundeten damit, daß auch ihnen die Würdigung der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution und die Freundschaft zur Sowjetunion eine Herzenssache sind.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 77, 14.11.1952

Notizen aus dem Kreise
Ahrensfelde. Von der Gesamtanbaufläche Zuckerrüben wurden bereits über 50 Prozent gerodet. Die Rodegemeinschaft „Wolf“ steht kurz vor Beendigung der Ernte. Die Gemeinde will ihr Ablieferungsoll vor dem festgesetzten Termin erfüllen.

Blumberg. Es bestehen 18 Rodegemeinschaften, die die Aufgabe haben, insgesamt 52 ha Zuckerrüben zu roden, Leider sind davon erst etwa 35 Prozent gerodet.
Auch in der Kartoffelerfassung muß die Gemeinde Blumberg bis zum 15. November alle Rückstände aufgeholt haben. Es fehlen noch immer 45 Prozent.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 78, 15.11.1952

Notizen aus dem Kreise
Lindenberg. Die Arbeitsgemeinschaft der „Jungen Künstler“ hat sich zur Aufgabe gemacht, ein Model des Heimatortes anzufertigen.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 83, 22.11.1952

Der Rat des Kreises schweigt noch immer
Blumberg/Elisenau. Der Kreistagsabgeordnete Robert Müller besuchte nach unserer Veröffentlichung des Briefes des Schulleiters Brendel die Schule in Elisenau. In einem Schreiben an uns bestätigte der Kreistagsabgeordnete Müller die vorhandenen Mißstände. Am 12. November hatte die Gemeindeverwaltung noch nicht die Müll- und Abortgrube entleeren lassen.
Zur Wohnung des Schulleiters erklärt Kreistagsabgeordneter Robert Müller, daß diese nicht der Stellung eines Schulleiters entspricht. Er schlägt vor, dem Schulleiter Brendel eine angemessene Wohnung zur Verfügung zu stellen und die oberen Räume für Pionierzimmer und Arbeits­gemeinschaften zu verwenden.
Auch von seiten des Kreisschulrates ist es notwendig, so schreibt Kreistagsabgeordneter Müller, „der Sorge um den Menschen mehr Beachtung als bisher zu schenken.“
Bisher haben verschiedene Schulleiter und andere Personen zu dem Brief des Schulleiters Brendel Stellung genommen und auch Ratschläge gegeben. Nur der Rat des Kreises Bernau schweigt noch beharrlich. Ebenso warten wir noch auf die Stellungnahme der ständigen Kommission für Volksbildung und kulturelle Massenarbeit.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 87, 27.11.1952

Kurz notiert
Eiche. Der jungen Produktionsgenossenschaft Eiche gelang es am 18. November 1952, das Mandolinenorchester unter der Leitung des Professor Oxelander für einen Abend zu gewinnen. Es wurden sowjetische, rumänische, bulgarische und deutsche Volkslieder zu Gehör gebracht. Es sang die Sopranistin Gerda Menzel vom Berliner Rundfunk. Wir hoffen auf eine baldige Wiederholung.
Alice Görgens.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 93, 4.12.1952

Die Lehren der Neuerer mehr verbreiten
Wo bleibt die Unterstützung für den Aufbau des Sozialismus auf dem Lande?
Arensfelde. [!] Die werktätigen Bauern liegen in der Ablieferung mit an der Spitze. Sie haben in fast allen Produkten ihre Pflichten über 100 Prozent erfüllt. Nur in einigen Fällen fehlt noch ein kleiner Teil.
Die Bauern haben so viel Fachkenntnisse, daß sie wissen, wenn eine gute Ernte erzielt werden soll, muß der Boden auch gut bearbeitet sein.
Aber eins fehlt ihnen noch, um schneller und besser in ihren Arbeiten vorwärts zu kommen: das sind die Kenntnisse der sowjetischen Neuerer, das sind die Lehren von Mitschurin und Lyssenko. Das sind vorallem die Lehren von Marx und Engels, Lenin und Stalin.
In der VdgB (BHG), der genossenschaftlichen Organisation der Bauern, sitzen „Angestellte“, denen der Kunde sagen muß, wie sie die Einzahlungen behandeln sollen. Von einer Aufklärungs­arbeit unter den Bauern kann hier keine Rede sein, weil sie den fortschrittlichen Organisationen gleichgültig gegenüberstehen. In den VEAB wird auf die Bedürfnisse des kleinen Bauern keine Rücksicht genommen. Die Partei versteht es nicht, den Bauern die Fortschritte der Sowjetunion zu erläutern und die Notwendigkeit des Kampfes um den Frieden und die Einheit Deutschlands aufzuzeigen.
Von der Gemeindeverwaltung hat man den Eindruck, daß die Arbeitsstunden nur abgearbeitet werden. Der Bürgermeister ist nicht der Mann, in allen diesen Dingen eine fortschrittliche Arbeit zu entwickeln. Er hat eine Vorliebe für alkoholische Getränke. In der Blocksitzung am 27. November 1952 wurde er darüber zur Rede gestellt und versprach, sich zu bessern.
In Ahrensfelde ist es notwendig, daß sich alle Organisationen und besonders die Angestellten der Verwaltungsstellen ihrer Verantwortung den Werktätigen gegenüber bewußt werden und am Aufbau des Sozialismus in der Deutschen Demokratischen Republik dadurch mitarbeiten, daß sie die Einwohner und besonders die Bauern mit unseren Gesetzen vertraut machen und ihnen die Vorzüge der fortschrittlichen Arbeitsweise erläutern.
Vorwärts Kollegen in der Gemeindeverwaltung, in dem VEAB und der VdgB (BHG). Vorwärts, ihr Freunde und Freundinnen der fortschrittlichen Organisationen.
Ahrensfelde muß auch in ideologischer Hinsicht an die Spitze im Kreis. Dann geht die Arbeit munterer vorwärts und die Erfolge werden nicht ausbleiben.
Gohr


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 94, 5.12.1952

Notizen aus dem Kreise
Blumberg. Die Gemeinde hat in Erfüllung des Ablieferungssolls für Oelsaten 100 Prozent erreicht.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 101, 14.12.1952

Auch Blumberg kann erfüllen
Blumberg. Der Bürgermeister und die landwirtschaftliche Bearbeiterin waren der Meinung, daß die von der Regierung angeordneten Maßnahmen zur schnellen Erfassung der Rückstände aller tierischen und pflanzlichen Produkte in Blumberg nicht durchführbar seien, weil schon vorher zahlreiche Erfasser „alles Mögliche herausgeholt“ haben.
Obwohl der Parteisekretär der Ortsparteiorganisation der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Genosse Bahr, sich verpflichtet hatte, sämtliche Gemeindevertreter für den nächsten Tag zu einer außerordentlichen Sitzung einzuladen, war zur angegebenen Zeit kein Gemeinde­vertreter anwesend. ...
Zur Situation in Blumberg muß festgestellt werden, daß selbst einige der Gemeindevertreter, die Bauern sind, ebenfalls noch erhebliche Rückstände haben, z. B. das Mitglied der Kreisleitung der SED, Genosse Großmann, der Vorsitzende der VdgB (BHG), Fränkle und besonders der Großbauer Götze. Wie wollen die leitenden Funktionäre des Dorfes die übrigen Bauern zur rechtzeitigen Erfüllung ihrer Verpflichtungen dem Staat gegenüber veranlassen, wenn sie selbst nicht ihren Verpflichtungen nachkommen?
Als die Arbeit der Instrukteure der Kreisverwaltung zur restlichen Erfassung der Ablieferungsrückstände begann, stellte sich heraus, daß bei allen Bauern in Blumberg sämtliche pflanzlichen und tierischen Produkte für die 100prozentige Erfüllung des Ablieferungssolls vorhanden sind. Es ist charakteristisch, daß auch hier wieder einige großbäuerliche Betriebe, z. B. Grün: ...; Brederecke: ...; Richard Gathow: ..., bewußt alle Erzeugnisse zurückhalten und die Ablieferung sabotieren. ...
Der Großbauer Grün, der etwa 58 [?] ha Land besitzt, erklärte, daß die Forderung des Staates nach 100prozentiger Erfüllung des Ablieferungssolls von ihm nicht durchgeführt werden kann. Er selbst aber saß an voll gedeckten Tischen, wo alles im Ueberfluß vorhanden war, obwohl er z. B. mit 1000 Liter Milch im Rückstand ist. Er trägt einen großen Teil Schuld an der Tatsache, daß er im Augenblick der freie Milchverkauf in der HO eingeschränkt ist. ...
Kruppke


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 104, 17.12.1952

Die Brennholzversorgung der Bauern
BHG Werneuchen verkaufte Holz an Privatpersonen ...


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 104, 17.12.1952

Fußballer schlossen die Herbstserie ab
Bei den ersten Männermeisterschaften führt die SG Biesenthal unangefochten. Die Sportfreunde haben bisher noch keine Niederlage einstecken müssen. Enttäuscht hat die SVDVP Blumberg, die gegen Albertshof wegen Nichtantretens die Punkte verlor. Die HSG Wissenschaft Bernau könnte in der kommenden Serie für die Überraschung sorgen, da sie neue Kräfte hinzubekommt. ...


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 107, 20.12.1953

Florian Schenk sprach in Blumberg
Zentralvorstand der Gewerkschaft Land und Forst hilft den Landarbeitern
(Eig. Ber.) In einer Versammlung der Gewerkschaft Land und Forst wählten vor wenigen Tagen die Landarbeiter Blumbergs ihre Ortsgewerkschaftsleitung. ...
Der Zentralvorstand der Gewerkschaft Land und Forst war seit 14 Tagen in Blumberg tätig, um die Landarbeiter bei der Vorbereitung der Gewerkschaftswahlen durch eine Brigade zu unterstützen. ...
Daß eine gewerkschaftliche Arbeit möglich ist, bewies der Einsatz der Brigade, die erreichte, daß 45 Landarbeiter in die Gewerkschaft eintraten. ...
Daß die Großbauern nicht die Interessen der Landarbeiter vertreten, geht aus der Tatsache hervor, daß sich einige von ihnen, z. B. die Großbauern Grün, Götze und Ohm, nach dem Westen abgesetzt haben, weil sie die Versorgung der Bevölkerung mit tierischen und pflanzlichen Produkten sabotiert haben und nach den Anweisungen des Rias handelten ...
Den Landarbeitern der nach dem Westen geflüchteten Besitzer großbäuerlicher Betriebe wird jegliche Unterstützung zuteil, die sie befähigt, die Wirtschaften besser als bisher zum Wohl der gesamten Volkswirtschaft zu führen. ...
Der Vorsitzende des Zentralvorstandes, Florian Schenk, zeigte in seinen Ausführungen, worauf es in Blumberg ankommt. Er erläuterte den Landarbeitern die Zusammenhänge, warum einige Großbauern ihre Wirtschaften verlassen haben, weil sie nicht mit der Friedenspolitik unserer Regierung einverstanden sind. ...


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 109, 23.12.1952

Es geht um die letzten Prozente bei der Erfassung
... Der Großbauer Kriel aus Lindenberg hat einen Rückstand von 34 Doppelzentner Schweinefleisch sowie 3000 Eier. Auch er beschäftigt sich nicht mit dem Problem der 100prozentigen Erfüllung. Als in der Hackfruchternte Arbeiter seine Rüben geerntet haben, saß Kriel in der Gastwirtschaft beim Alkohol. ...


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 110, 24./25.12.1952

Aus dem Kreise notiert
Ahrensfelde. In der Ablieferung tierischer und pflanzlicher Produkte haben die Bauern der Gemeinde Ahrensfelde einen guten Stand erreicht. Das Ablieferungssoll in Getreide und Oelsaaten und in Eiern wurde mit 100 Prozent erfüllt. In der Ablieferung des Schweinefleisches wurden 98,2 Prozent erreicht.
Blumberg. Der Angestellte der BHG, Kollege Henning, scheint ein Freund der Großbauern zu sein. So versuchte er vor wenigen Tagen, die Einziehung von fast 2000 DM Steuerschulden des Großbauern Kiekebusch zu verzögern, indem er die Rechtmäßigkeit der Einziehung durch einen Instrukteur der Bezirksverwaltung anzweifelte.
Mehrow. 99,4 Prozent des Ablieferungssolls in Milch wurden bis zum 10. Dezember von der gesamten Gemeinde aufgebracht.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 112, 28.12.1952

Einige kritische Bemerkungen
Blumberg (Eig. Ber.). Seit über zwei Wochen arbeitet in der Gemeinde Blumberg eine Brigade des Zentralvorstandes der Gewerkschaft Land und Forst, um den Landarbeitern zu helfen, gegenüber den kapitalistischen Elementen im Dorf, ihre Rechte zu wahren. Ohne Zweifel leisten die Kollegen dieser Brigade eine helfende Arbeit. Die Tatsache, daß bereits 45 Landarbeiter ihre Mitgliedschaft in der Gewerkschaft beantragt haben, zeugt davon, daß die bisherige Gewerkschaftsarbeit völlig unzureichend war, bzw. daß überhaupt keine Gewerkschaftsarbeit geleitet wurde. Diese Feststellung wird noch bekräftigt durch den Mißstand, daß kein einziger Landarbeiter im Besitz eines Arbeitsvertrages war. ...
Leider fand der Gebietssekretär der Gewerkschaft Land und Forst in Bernau, Kollege Schönsee, keinen Platz in seinem Terminkalender, um einmal nach Blumberg zu gehen und dort die Brigade in ihrer Arbeit zu unterstützen bzw. mit Hilfe der Brigade sich eingehend über die Lage in Blumberg zu informieren. ...
Auch die Unterstützung der Kreisleitung der SED war nicht vorhanden. ...
Auch die Parteiorganisation des Ortes leistete keinerlei Unterstützung. Der Parteisekretär, Genosse Bahr, brachte es fertig, sich an dem Tag zu betrinken, an dem einige Großbauern das Weite suchten, um sich der Bestrafung wegen Nichterfüllung ihrer Ablieferungspflichten zu entziehen.
Die weltfremde Einstellung des Genossen Bahr zum Klassenkampf offenbarte sich auf der Gewerkschaftsversammlung, als er erklärte, daß die Großbauern getürmt seien, weil sie durch Zwangsmaßnahmen zur Erfüllung des Ablieferungssolls in tierischen Produkten veranlaßt wurden.
In der Versammlung wurde jedoch offenbar, daß der ebenfalls geflüchtete Großbauer Ohm in seiner Wohnung amerikanisches Hetzmaterial stoßweise verborgen hatte. Der 1. Vorsitzende des Zentralvorstandes, Florian Schenk, erklärte sehr richtig, daß nur derjenige Großbauer ausreißt, der etwas gegen unsere demokratische Ordnung hat und die Entwicklung zum Sozialismus sabotieren will. Die nach dem Westen geflüchteten Großbauern Grün, Götze und Ohm sind solche Saboteure.
... Florian Schenk machte in der Versammlung ausführliche Bemerkungen über die Produktions­genossenschaften. Dabei ist ihm leider ein Irrtum unterlaufen, als er davon sprach, daß es später vielleicht einmal möglich sein wird, daß die Großbauern mit ihren Landarbeitern, die sie als Freunde und Kameraden behandelt haben, in die Produktionsgenossenschaften eintreten können. Diese Formulierung ist falsch, denn die Statuten der landwirtschaftlichen Produktions­genossenschaften ... schließen die Aufnahme von Großbauern in die Produktionsgenossenschaften aus. In den Produktionsgenossenschaften können sich nur „werktätige Bauern und Landarbeiter sowie alle Dorfbewohner ohne Rücksicht des Geschlechts“ zusammenschließen, wenn sie das 18. Lebensjahr vollendet haben....


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 112, 28.12.1952

Aus dem Kreise notiert
Mehrow. Zwei Mitglieder der landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft haben sich bereit erklärt, aus Anlaß des Geburtstages J.W. Stalins, in die Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft einzutreten. Damit sind alle Mitglieder der Produktionsgenossenschaft in der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft organisiert.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 114, 30.12.1952

2000 DM für Produktionsgenossenschaft
Bernau (Eig. Ber.) Den Geburtstag des größten Menschen unserer Zeit, Gen. Stalin, zum Anlaß einer Auszeichnung für hervorragende Leistungen bei der Erfüllung unseres Volkswirtschafts­planes zu nehmen, ist eine besondere Ehrung.
Der Vorsitzende des Rates des Kreises Bernau, Paul Wuttke, würdigte auf der großen Stalinfeier in Bernau die Verdienste einiger Einwohner unseres Kreises und überreichte ihnen Geldprämien im Werte von 75,- DM bis 2000,- DM.
So erhielten die Produktionsgenossenschaften Schmetzdorf, Werneuchen, Mehrow und Weesow je 300,- DM und die Produktionsgenossenschaft in Groß Schönebeck 2000,- DM für besondere Leistungen in der Viehzucht, wobei die Geldprämie für Groß Schönebeck für den Bau eines Viehschuppens Verwendung finden soll. ...


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1. Jg., Nr. 114, 30.12.1952

Die Stalin-Kantate ...
Krummensee (Eig. Ber.) Daß der Produktionsgenossenschaft „Florian Geyer“ am Geburtstag von J. W. Stalin ein Kulturhaus übergeben wurde, berichteten wir bereits in unserer Dienstag-Ausgabe. Davon soll heute nicht die Rede sein.
Heute wollen wir von einigen Erlebnissen berichten, die in enger Verbindung mit diesem Kulturhaus stehen und die Bedeutung des 21. Dezember 1952 noch sichtbarer werden lassen.
War es doch noch niemals geschehen, daß in Krummensee die deutsche und sowjetische Nationalhymne oder die Stalin-Kantate in einem Kulturhaus erklang. An diesem 21. Dezember geschah es das erstemal. Auch die Egmont-Ouvertüre von Ludwig van Beethoven hörten viele Bauern zum ersten Male. Von jetzt ab wird die klassische Musik, ja unser ganzes Kulturerbe, in seiner besten Auslegung seinen Triumphzug ins Dorf antreten.
Welch innere Verbundenheit kam bei den musikalischen „Grüßen an die Sowjetunion“ durch das Kreiskulturorchester zum Ausdruck. Mütter wiegten ihre Kinder nach der Musik, viele summten die bekannten Melodien mit, ein kleiner Blondkopf ahmte den Dirigenten nach, indem er mit dem Zeigefinger den Takt schlug. ...


Nächster Jahrgang (1953)