Organ der Bezirksleitung Frankfurt (Oder) der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Ausgabe Bernau


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NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 17.1.1953

Amtliche Bekanntmachungen

Oeffentliche Ladung

Der volkseigene Erfassungs- und Aufkaufbetrieb für landwirtschaftliche Erzeugnisse Bernau (VEAB Bernau), vertreten durch den Betriebsleiter Kaelcke, Bernau, Bahnhofstraße 7, Prozeßbevollmächtigter Justiziar der VVEAB Brandenburg, Erich Piskorz, Potsdam, Nansenstraße 2

klagt gegen

den Bauern Adolph Thürling, Mehrow, Kreis Bernau, z.Zt. unbekannten Aufenthalts, wegen Zahlung von 1348,05 DM nebst 0,05 v.H. Tageszinsen seit dem 16.6.1950.

Die öffentliche Zustellung ist bewilligt.

Termin zur Güteverhandlung am
6. März 1953, 10 Uhr
(7 C/V 83/52)

Bernau b. Berlin, den 12.12.1952
Das Kreisgericht


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 25.2.1953, unter "Notizen aus dem Kreise":

Mehrow. Die werktätigen Bauern Willi Timm, Helmut Wegner, Erich Klosterweg und Alfred Schulz haben sich für die Frühjahrsbestellung als Freundschaftsfahrer gemeldet.

Lindenberg. Die werktätigen Bauern Robert Hesterberg und Karl Mankowski haben sich bereit erklärt, als Freundschaftsfahrer den Maschinen-Traktoren-Stationen zu helfen.

Blumberg. Die Mitglieder der landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft Günter Beth und Hans Deinat haben sich als Freundschaftsfahrer für die Frühjahrsbestellung gemeldet.

Eiche. Seit vier Wochen ist die Gemeinde ohne Telefonanschluß. Die Störung konnte angeblich noch nicht behoben werden. Mit Recht verlangen der Rat der Gemeinde und die Produktionsgenossenschaft, daß dieser Mißstand schnellstens beseitigt wird.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 3.3.1953

Erste Bäuerinnenberatung in Werneuchen

Werneuchen. Entsprechend der großen Bedeutung der Frauen in der Landwirtschaft führte die DFD-Kreisorganisation in Werneuchen ihre erste Beratung mit werktätigen Bäuerinnen durch. ...

Nach der kulturellen Einleitung durch die Mandolinengruppe Hirschfelde und das Kreiskulturorchester ergriff die Genossenschaftsbäuerin Pohl aus Mehrow das Wort zu einem Referat, worin sie die Bedeutung des Kampfes der Frauen zur Stärkung der Weltfriedensbewegung und beim Aufbau des Sozialismus in der Deutschen Demokratischen Republik behandelte.
...
In der Diskussion wiesen die werktätigen Bäuerinnen und besonders die Mitglieder der Produktionsgenossenschaften auf einige Mängel und Schwierigkeiten hin und unterbreiteten Vorschläge zur Verbesserung der Versorgung der Werktätigen des Dorfes.

So kritisierte die Vorsitzende der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft in Mehrow, daß sich der Konsum seit der Gründung der LPG noch nicht hat sehen lassen. Von ihr wurde der Vorschlag gemacht, eine Konsumverkaufsstelle bei der BHG in Ahrensfelde einzurichten, denn in der Frühjahrsbestellung ist ja jede Minute so kostbar und unnötige Wege müssen vermieden werden.
...
Die Verkaufsstellenleiterin des Konsum in Tempelfelde kritisierte, daß sie nicht entsprechend ihrer Bestellung die Ware bekommt. So erhielt sie anstelle der billigen losen Marmelade solche in Gläsern, trotzdem die bestellte Marmelade am Lager war. Sie kritisierte auch die ungenügende Versorgung mit HO-Margarine und HO-Wurst.

Eine Bäuerin aus Eiche kritisierte, daß die HO seit Anfang des Jahres nicht mehr nach Eiche kommt. Die Mitarbeiterin der Konsumverkaufsstelle in Blumberg Zibell wurde kritisiert, weil sie des öfteren in angetrunkenem Zustand hinter dem Ladentisch steht.
...

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 5.3.1953, unter "Notizen aus dem Kreise":

Mehrow. (VK) Der Bauer Radau muß sein Getreide in der Wohnstube aufbewahren, weil ihm von der Vermieterin kein Lagerraum zugewiesen wurde.

Eiche. (VK) Der Bauer Lewandowsky lieferte am 29.12.1952 ein Schwein für den Freien Aufkauf und hat bis heute sein Geld noch nicht erhalten.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 17.3.1953

Nur nicht drängeln (?)

Dem Bürgermeister von Börnicke, Genossen Kaschewski, ist es offensichtlich peinlich, wenn man ihn nach der Frühjahrsbestellung fragt. Bis zum 12. März 1953 hatten die Bauern erst 15 Prozent der gesamten Fläche für die Getreideaussaat gepflügt. ...

Die Gemeinde Wandlitz ist nach der Meldung des Rates des Kreises am weitesten voran. ...

Dicht auf dem Fuße folgen die Gemeinden Marienwerder und Lindenberg mit 90 Prozent und Ahrensflede, Biesenthal und Danewitz mit über 70 Prozent.

Was machen die Privat-Traktoren? Völlig unverständlich und katastrophal ist der Einsatz einiger privater Traktoren. In Ahrensfelde pflügen drei Traktoren in zwei Tagen nur 1,75 Hektar. ...

Gänzlich unzulänglich sind die Leistungen der Bauern in Werneuchen. ... Der Gesamtstand der Gemeinde ist bereits bei 8 Prozent (!) angelangt. ...


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 28.3.1953

Neue Freunde der Sowjetunion

Werneuchen (VK). Die Brigade Fraatz der MTS "Mao Tse-tung" hat zur Festigung der deutsch-sowjetischen Freundschaft ihren Eintritt in die Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft erklärt.

Auch die Mitarbeiter der Verwaltung der MTS "Mao Tse-tung" traten vollzählig als Mitglieder der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft bei. Es soll durch Ueberzeugung erreicht werden, daß die gesamte Maschinen-Traktoren-Station ihrer Freundschaft zur Sowjetunion sichtbaren Ausdruck verleiht.
A. Wegner

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 29.3.1953

Bravo, LPG in Mehrow

Mehrow (VK/Eig. Ber.). Gegen den schändlichen Verrat Adenauers und die Auswirkungen des Generalkriegsvertrages protestierten die werktätigen Bauern der Gemeinde Mehrow in einer Einwohnerversammlung auf die [!] der Vorsitzende des Rates des Kreises, Genosse Wuttke, eine Ansprache hielt. Er wies besonders darauf hin, daß jetzt ein verstärkter Kampf aller Patrioten einsetzen muß, damit die Durchführung dieser verbrecherischen Pläne verhindert wird.

In dieser Einwohnerversammlung gaben die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft und werktätigen Bauern folgende Selbstverpflichtung ab:

Die Produktionsgenossenschaft in Mehrow verpflichtete sich, das Jahressoll in Milch und Schweinefleisch nicht nur bis zum 30. Juni 1953 hundertprozentig zu erfüllen, sondern darüber hinaus noch 10000 Liter Milch und 1000 Kilo Schweinefleisch für den Freien Aufkauf zu liefern. Für die Frühjahrsaussaat stellte die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft sofort 10 Doppelzentner Saathafer zur Verfügung.

Der Vorsitzende der Produktionsgenossenschaft, Heinz Wegener, verpflichtete sich, sein Jahres-Milchsoll bis zum Ende des ersten Quartals voll zu erfüllen.

Der Genossenschaftsbauer Falkenberg will sein Jahressoll an Schweinefleisch bis 31. März erfüllen und das Quartalssoll an Eiern durch zusätzliche Ablieferung übertreffen.

Der Genossenschaftsbauer Kaiser will bis zum 31. März 1953 ein Schwein für den Freien Aufkauf liefern. Frau Ender stellt bis zum 30. April 1953 für einen werktätigen Bauern 50 Eier zur Verfügung, der durch Krankheit nicht in der Lage ist, seinen Verpflichtungen nachzukommen.

Zur weiteren Festigung der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft stellten die Landarbeiter Richard und Gertrud Beyer an diesem Tag den Antrag, als Mitglieder in die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft aufgenommen zu werden.

Damit geben die werktätigen Bauern von Mehrow allen anderen Gemeinden ein Beispiel und beweisen den Kriegstreibern, daß sie weiterhin für die Festigung unserer demokratischen Ordnung und für die Schaffung der Grundlagen des Sozialismus ihre ganze Kraft einsetzen.

Welche Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft und welche Gemeinde folgen diesem Beispiel ?
Grund.

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 31.3.1953

Wer folgt den Dörfern Mehrow und Sophienstädt?

In der Epoche zur Schaffung der Grundlagen des Aufbaus des Sozialismus haben alle Funktionäre des Staats- und Wirtschaftsapparates, sowie die Funktionäre der Parteien und Massenorganisationen ihre ganze Kraft für die Erfüllung unserer Volkswirtschaftspläne einzusetzen. Hierbei haben die Erfassungs- und Aufkaufpläne für die weitere Hebung des Lebensstandards unserer werktätigen Bevölkerung eine sehr große Bedeutung.

Viele werktätige Bauern unseres Kreises kommen dem Bestreben unserer Regierung zur Steigerung der Lebensmittelproduktion freudig nach. Das beweist ihre Bereitschaft zur Bildung von Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften. Sie wenden damit den neuen, den sozialistischen Weg der Großraumbewirtschaftung an, und erzielen in der Erfüllung der landwirtschaftlichen Pläne gute Erfolge.

Die Klassengegner, darunter einzelne Großbauern, versuchen mit allen Mitteln, das Wachstum der Genossenschaften zu verhindern. Sie wollen nicht, daß sich unsere Lebenslage und die Versorgung der Bevölkerung weiter verbessert. In den Gemeinden Mehrow und Sophienstädt haben unsere werktätigen Bauern diesen hartnäckigen Klassenkampf erkannt.

Auf Grund der Initiative der Genossenschaftsbauern und der werktätigen Einzelbauern in der Gemeinde Mehrow ist das Ablieferungssoll in tierischen Erzeugnissen für das I. Quartal bereits hundertprozentig erfüllt. Die Genossenschaftsbauern übernahmen die Verpflichtung, im Jahre 1953 20000 Kilo Milch über ihren Plan hinaus abzuliefern.

Die Gemeinde Sophienstädt hatte bereits am Ende der ersten Dekade des Monats März 1953 das Quartalssoll in tierischen Erzeugnissen übererfüllt. Sie verzeichnete folgenden Stand: Rind 127,5 Prozent, Schwein 162,2 Prozent, Milch 128,3 Prozent und Eier 130 Prozent.

Leider gibt es in unserem Kreis noch Menschen, die die Machenschaften einzelner Großbauern unterstützen, das heißt, sie werden zu Handlangern unserer Klassengegner. Hier seien besonders die verantwortlichen Kollegen des VEAB erwähnt. In der Gemeinde Mehrow lagerten in der Eiersammelstelle 4000 Stück Eier nur 10 Tage (!).

Die Mitarbeiter des VEAB sollten sich ernsthaft überlegen, ob es nicht besser ist, die Eier in der Hauptlegezeit täglich zu holen, damit unsere Werktätigen in den Schwerpunktbetrieben recht schnell in den Genuß derselben kommen. Oder warten sie darauf, daß eine Arbeiterdelegation bei ihnen erscheint und ihnen aufzeigt, wie man mit neuen Arbeitsmethoden neue Erfolge auch in der Verwaltungsarbeit erzielt?

Alle verantwortlichen Funktionäre, insbesondere unsere Bürgermeister und Gemeindevertretungen in den Gemeinden Weesow, die in der Ablieferung erst 23,1 Prozent Rindfleisch, 37,7 Prozent Schweinefleisch, 25 Prozent Milch und 28,4 Prozent Eier und Klandorf, die in der Ablieferung erst 58,3 Prozent Rindfleisch, 26,1 Prozent Schweinefleisch, 24,9 Prozent Milch und 22,8 Prozent Eier erreicht haben, sollten dem Beispiel der Gemeinden Mehrow und Sophienstädt folgen, und so wie der Bürgermeister aus Mehrow, unser Kollege Heinz Wegener, beharrlich um die Planerfüllung in der Landwirtschaft, dem wichtigsten Kettenglied in unserem Volkswirtschaftsplan, kämpfen.
Gülzow

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 4.4.1953

Am 31. März, um 12 Uhr, noch kein Korn gesät

Weesow (Eig. Ber.). Eine richtige Sorglosigkeit hatte in den letzten Tages des März in den Gemeinden Krummensee und Weesow Platz gegriffen, obwohl es dort seit langem Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften gibt und die Genossenschaftsbauern aus eigener Erfahrung wissen müßten, daß es noch genug Saboteure im Dorf gibt.

In Weesow hatte der Großbauer Giese am 31. März mittags noch nicht ein Gramm Getreide ausgesät. Er hatte noch 25 Hektar Land mit Getreide zu bestellen. Dabei ist die Direktive des Ministeriums für Landwirtschaft bekannt, nach der die Getreideaussaat am 31. März beendet sein muß.
...
Die Gemeinden Birkholz, Eiche, Mehrow und Wandlitz beendeten am 30. März die gesamte Getreideaussaat.
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NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 17.4.1953

Haushaltsplan mit 421.000 DM Ueberschuß

Kreistagssitzung in Bernau / Die Abgeordneten kritisieren die staatlichen Organe

Bernau (Eig. Ber.). Die Tagesordnung der Kreistagssitzung umfaßte fünf Punkte. Der Stellvertreter des Vorsitzenden, Müller, erläuterte den Haushaltsplan für den Rat des Kreises und die Räte der Gemeinden, der insgesamt 14.401.000,- DM Einnahmen und 13.980.000,- DM Ausgaben ausweist und mit einem Überschuß von 421.000,- DM abschließt.
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Es bestehen jetzt insgesamt 19 LPG Typ I, mit 242 Mitgliedern, 152 Betrieben und 1775,74 ha Ackerfläche und eine LPG Typ III, mit 68 Mitgliedern, 31 Betrieben und 904 ha Ackerland.
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Es wurden die Agronomen kritisiert, die sich zu wenig in den Produktionsgenossenschaften sehen lassen. In der LPG Mehrow will man vom Leistungsprinzip abgehen und damit das Statut brechen.
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Von der öffentlichen Aussprache des gesamten Kreistages nach Abschluß der Sitzung machte keiner der anwesenden Gäste Gebrauch.
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NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 23.4.1953, unter "Notizen aus dem Kreise":

Lindenberg. Am 25. April 1953 wird im Ort der Film "Morgen tanzt die ganze Welt" gezeigt.

Mehrow. Der ausgezeichnete Film "Es gibt keinen Frieden unter den Oliven" wird am 27. April 1953 im Dorf gezeigt.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 6.5.1953, unter "Notizen aus dem Kreise":

Mehrow. 38 Hektar Kartoffeln, davon 22 Hektar späte und 9 Hektar frühe Sorten, waren bis zum 28. April gepflanzt. Am gleichen Tage waren mit Zuckerrüben 15 Hektar, mit Speiseölfrüchten 4,33 Hektar, mit Futterhülsenfrüchten 4,05 Hektar und mit Futterhackfrüchten 26,54 Hektar bestellt.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 15.6.1953, unter "Kurz notiert":

Mehrow (VK). Zehn freiwillige Helfer für die Pflegearbeiten stellten sich am 21. Juni der LPG "Karl Liebknecht" zur Verfügung. Es waren Kollegen der Konsumgenossenschaft Bernau, unter denen sich fünf Jugendliche befanden.

In 4 ½ Stunden jäteten diese Helfer ein Rübenfeld von 190 Meter Länge und 30 Meter Breite. Dies ist eine anerkennenswerte Leistung, die für die Genossenschaftsbauern eine große praktische Hilfe bedeuten.

Das Doppelte hätte allerdings geschafft werden können, wenn auch die übrigen 12 Kollegen, die sich ebenfalls freiwillig verpflichtet hatten, zu diesem Einsatz erschienen wären.

Auch wurde der LKW, der die Kollegen nach Mehrow brachte, nicht voll ausgenutzt, da dieser 32 Personen befördern kann. Es ist wünschenswert, daß beim nächsten Einsatz dieser Patenbetrieb der KG Bernau noch von mehreren Kollegen unterstützt wird.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 3.7.1953, unter "Notizen aus dem Kreise":

Mehrow (VK). Drei freiwillige Arbeitseinsätze auf den Feldern der LPG "Karl Liebknecht" führten die Kollegen der Konsumgenossenschaft durch. Sie halfen den Genossenschaftsbauern bei Pflegearbeiten.
O. Krause

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 11.7.1953, unter "Notizen aus dem Kreise":

Lindenberg Am 11. Juli kommt das Kreis-Lichtspielunternehmen mit dem Film "Die Meere rufen" in die Gemeinde.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 11.7.1953

Wo bleiben die Genossenschaftsbauern der LPG "Karl Liebknecht"?

Mehrow (VK). Am Samstag, dem 4. Juli, stellten sich wiederum nach Arbeitsschluß 25 freiwillige Helfer von der Zentrale der Konsumgenossenschaft Bernau für die Pflegearbeiten der Rübenfelder bei der LPG "Karl Liebknecht" in Mehrow zur Verfügung. Insgesamt wurden 100 Arbeitsstunden geleistet, welche für die Genossenschaftsbauern eine große Hilfe bedeuten.

Die Oberschülerin Margit Klug aus Zepernick trug mit lustigen Weisen auf ihrem Akkordeon zur gesteigerten Arbeitsfreude bei.

Es ist aber auch wünschenswert, daß zumindest einige Mitglieder der LPG bei den freiwilligen Arbeitseinsätzen zugegen sind. Bei den letzten drei Einsätzen wurde das Fehlen der Genossenschaftsbauern bereits festgestellt.

Wir hoffen, durch gemeinsames Arbeiten von Stadt und Land die Ernte verlustlos und rechtzeitig unter Dach zu bringen.
Oskar Krause, Zepernick

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 6.9.1953

Ein Erfolg der Erntehelfer aus dem Erzgebirge

In den Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften in Eiche und Mehrow, sowie auf dem devastierten Betrieb arbeiten 36 Erntehelfer aus dem Erzgebirge. In den drei Wochen ihres Einsatzes haben die Freunde überwiegend gezeigt, daß sie zu arbeiten verstehen. Es war für jeden nicht ganz leicht, da diese jungen Menschen aus der Industrie kamen und keine Fachkräfte in der Landwirtschaft sind. Ich möchte sagen, daß sie den Genossenschaftsbauern in der Arbeit nicht nachstehen. Das haben besonders die letzten Tage gezeigt, an denen nicht 10 bis 15 Fuhren eingefahren wurden, sondern 30 Fuhren an einem Tag bei achtstündiger Arbeitszeit. Hier haben die Freunde aus dem Erzgebirge den größten Anteil.

Besonders hervorzuheben sind die Freunde Schlesiger, Möckel, Läng, Fritsch, Schindler und Richter sowie die Freundin Ruth Sendig, die in vorbildlicher Weise ihre Arbeit verrichtet haben. Wir können heute mit Stolz sagen, daß sie wohl die Besten unter uns sind. Bei uns wurde auch der Sonntag genützt. Wir haben bis jetzt zwei Sonntage in Schicht gearbeitet.

Aber auch in Mehrow wurde gearbeitet. Hier ist besonders die Brigade, die auf dem devastierten Betrieb arbeitet, zu nennen. Es waren hier auch wiederum unsere Freunde, die mit dem Landarbeiter Pigenburg die gesamte Ernte von dem 44 Hektar großen Betrieb bewältigt haben. Die jungen Menschen haben keine Überstunden und Sonntagsarbeit gescheut, um die Ernte verlustlos einzubringen.

Die Freunde werden jetzt alles tun, um so schnell wie möglich das Korn zu dreschen, damit die Bauern ihren Verpflichtungen unserem Staat gegenüber nachkommen können.
Graaffe

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