Organ der Bezirksleitung Frankfurt (Oder) der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Ausgabe Bernau


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NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 15.2.1962

Fundmunition explodierte

Trotz aller bisher ausgesprochenen und in Zeitungen geschriebenen Warnungen geschehen immer wieder Unfälle mit Fundmunition.

So ereignete sich Angang des Monats ein Unfall, als der Tischler Assof L. aus Blumberg-Elisenau damit beschäftigt war, ein Bett zu reparieren. Zu dieser Reparatur benötigte er einen Dorn und entnahm einen Gegenstand, der von ihm dafür gehalten wurde, aus dem Werkzeugkasten. Der vermeintlichen Dorn hatte er einmal vor über 10 Jahren bei Gartenarbeiten auf seinem Grundstück gefunden und zur späteren Verwendung in seinen Werkzeugkasten gelegt. Tatsächlich handelte es sich bei diesem Gegenstand um einen Zünder einer Panzerhandgranate aus dem zweiten Weltkrieg. Als L. mit dem Hammer auf den vermeintlichen Dorn schlug, explodierte dieser und und riß ihm vier Finger und das oberste Glied des linken Daumens ab.

Dieser bedauerliche Unfall gibt der Deutschen Volkspolizei erneut Veranlassung, darauf hinzuweisen, wie gefährlich der Umgang mit Fundmunition ist. Zum eigenen Schutz und zum Schutz der Bürger sind bekannte oder bekannt werdende Munitionsfundstellen unverzüglich der Deutschen Volkspolizei zu melden. Auch wenn nur der Verdacht besteht, daß es sich bei einem Fund um Fundmunition handelt, ist eine Meldung bei der Deutschen Volkspolizei zu erstatten, damit eine Ueberprüfung bzw. Bergung durch den Fachmann erfolgen kann.
Metzdorf

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 1.3.1962

Und wieder "Bernauer Schleife"

Die erste Zusammenkunft der Rennleitung der Bernauer Schleife am vergangenen Freitag brachte einen allgemeinen Ueberblick über die im Mai 1962 zur Durchführung kommende Veranstaltung. Das Programm liegt bereits fest, sieht Rennen in den Lizenzklassen 4 bis 125 ccm und A bis 250 ccm sowie Rennen für die Formel Junior vor. Weiterhin kommen zur Durchführung zwei Läufe für Serienmaschinen bis 250 und bis 350 ccm und zwei Läufe für die Ausweichklasse 4 und A.

Im Mittelpunkt stehen natürlich wieder die Läufe der der Rennwagenklasse Formel Junior. Der Königliche Automobil-Club Belgien ist bereits jetzt an die Rennleitung herangetreten und hat ebenso um die Wettbewerbsbedingungen gebeten wie der Sportfreund Deetens aus Brüssel, der mit seinem Lotus Junior in Bernau starten möchte.

Die Rennleitung der Bernauer Schleife wendet sich bereits jetzt an alle Bürger unseres Kreisgebietes, für die Zeit vom 18. bis 21. Mai 1962 den Teilnehmernd der "8. Bernauer Schleife", Fahrern und Mechanikern, Unterkünfte zur Verfügung zu stellen; Meldungen hierzu nimmt der Sportfreund Herbert Kuschel (ehemaliges "Schuhhaus Kuschel"), Bernau, Thälmannstraße 10, Telefon Bernau 2366, entgegen.
VK Horst Brödnow

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 14.3.1962, gekürzt:

Parteiwahlen 1962: Vaterland - Frieden - Sozialismus! Wir siegen!
In Blumberg und Mehrow sind die Parteiwahlen eine Angelegenheit aller Genossen und Kollegen
In der Schweinemast und -zucht wird nach dem Endprodukt vergütet -
Frühjahrsbestellung gemeinsame Sache zwischen Viehzucht und Feldbau.

"Das große Bündnis der Partei mit den Millionen parteilosen Bauern und Angehörigen der befreundeten Parteien zu pflegen und zu festigen, ist eine hervorragende und ehrenvolle Aufgabe eines jeden Mitgliedes der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands", heißt es u. a. im Interview des "Neuen Deutschlands" mit dem ersten Sekretär des Zentralkomitees, Genossen Walter Ulbricht. Diese Hinweise des Genossen Walter Ulbricht wurden von den Genossen und Parteiorganisationen der LPG Blumberg und LPG Mehrow in Vorbereitung und Durchführung der Parteigruppenwahlen richtig beachtet. So haben sich die Parteileitung in diesen LPG nicht nur mit den Mitgliedern und Kandidaten unserer Partei, sondern gleichzeitig mit einem breiten Kreis von parteilosen Kollegen und Mitgliedern der Blockparteien über die zu lösenden politischen und ökonomischen Probleme beraten und in den Parteigruppen Maßnahmen festgelegt, wie die Beschlüsse der Partei verwirklicht werden.
...
Pläne auf den Monat aufgeschlüsselt

Die Genossen in Mehrow sahen ihre Hauptaufgabe darin, mit allen Genossenschaftsbauern den Plan der Frühjahrsbestellung zu beraten. Für die volle Erfüllung des Planes fühlen sich nicht nur die Genossen der Parteigruppe Feldwirtschaft verantwortlich, sondern auch die Parteigruppe der Viehwirtschaft übernahm konkrete Aufgaben.

"Den Plan der Brutto- und Marktproduktion wollen wir in allen Teilen voll erfüllen. Deshalb ist unser Plan bereits jetzt auf Quartale und Monate aufgeschlüsselt", berichtete Genosse Becker im Erfahrungsaustausch der Parteisekretäre. "Im Dezember 1961 gab es noch mehr als 10 Prozent Ferkelverluste in unserer LPG. Nachdem wir trockene Einstreu beschafft hatten, wurden die Verluste im Februar bis auf acht Prozent gesenkt. Um die fehlenden Kartoffeln für die Schweinemast zu ersetzen, erhalten die Mastschweine Futterrüben und Maissilage mit Schrot. Das hat sich gut bewährt. ..."
VK Pagel

NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 9.4.1962, unter "Hier lacht der Bär", gekürzt


Getreidesorgen

Während in Mehrow bereits 42 Hektar mit Sommergetreide bestellt sind, hat die LPG "Florian Schenk" in Blumberg bei gleichen Bodenverhältnissenm aber mit besseren technischen Voraussetzungen erst 35 ha mit Sommergetreide bestellt. Jetzt soll es in Blumberg mit Hochdruck losgehen. Wird höchste Zeit, meint auch euer Bär.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 24.4.1962

Neues von der "8. Bernauer Schleife"

Eine besondere Ueberraschung bereitet die Rennleitung der Bernauer Schleife für die Besucher dieses größten Motorrad- und Autorennens vor den Toren Berlins in diesem Jahr vor: Vier Läufe der Rennwagen Formel Junior werden gestartet! Damit werden noch mehr als je zuvor die Rennwagen Formel Junior im Mittelpunkt des gesamten Tagesablaufes am 20. Mai 1962 stehen. Neu ist dabei, daß die Leistungsklassen I und II unserer Republik getrennt starten, wobei beide Läufe als Meisterschaftsläufe gewertet werden. Dafür wird der Lauf für Motorräder Klasse A, Lizenz, bis 250 ccm wegfallen.

Auch die Reihenfolge der Läufe wird diesmal anders sein, denn beginnend mit einem Lauf der Formel Junior werden dann im ständigen Wechsel Motorräder und Rennwagen über die herrliche Piste geschickt. Die Zweitschnellsten der drei Vorläufe der Formel Junior haben dadurch die Möglichkeit, ihre "Flitzer" nochmal zu überholen, um mit dem geringsten Risiko ihre Chancen im Endlauf wahrnehmen können.

Und der Vorlauf der Ausländer? Hier gibt es ebenfalls eine Rekordbeteiligung! Fahrer aus neun Ländern werden an den Start gehen, u. a. bewarben sich um die Ausschreibungen Nordell, Licoln, Mattila (Finnland), Liekens, Vromen, Deetens (Belgien), Rosquist, Troberg (Schweden), Aumont, Lafordest, Moench, Schlesser (Frankreich), Moesch, Battig (Schweiz), Hitches, Riley (England).

Ausschreibungen gingen ferner an einen Klub in der CSSR und nach Volkspolen, so daß erstmalig in Deutschland Fahrer aus sozialistischen Ländern mit ihren Formel Junior in Bernau an den Start gehen werden. Man sollte sich deshalb schon jetzt den 20. Mai 1962 zum Besuch der "8. Bernauer Schleife" vormerken.


NEUER TAG / Heimatzeitung für den Kreis Bernau, 4.5.1962

Jeder Quadratmeter wird genutzt
Genossenschaftsbauern der LPG "Morgenrot" werden auf vier Hektar zusätzlich Gemüse ernten
Gute genossenschaftliche Arbeit durch bessere Leitungstätigkeit

Wie werden die Aufgaben, die der VII. Deutsche Bauernkongreß dem Feldbau stellte, in der LPG "Morgenrot" in Mehrow verwirklicht? Diese Frage stellten wir dem Agronomen, Genossen Alfred Messner. Er konnte uns über gute Erfolge berichten:

"Am Rande von Berlin ist es für uns eine wichtige Aufgabe, in verstärktem Maße Gemüse anzubauen. Obwohl wir auf Spätgemüse eingestellt sind, wurden alle Glasflächen genutzt, um einen Hektar Frühgemüse anzubauen.

Baumstreifen werden bestellt

Die Forderung, jeden Quadratmeter Boden zu nutzen, um die Erträge maximal steigern zu können, erfüllen wir, indem wir in den Plantagen die Baumstreifen bei ordnungsgemäßer Pflege zusätzlich bebauen.

Dadurch ist es möglich, einen Hektar späte Mohrrüben und einen Hektar Pflückbohnen anzubauen. Das sind volkswirtschaftlich besonders wichtige Kulturen. Weiterhin bauen wir zusätzlich einen Hektar Gurken und einen Hektar Tomaten an. Damit werden wir Einnahmen über den Plan hinaus erarbeiten und dazu beitragen, unser Ziel, in diesem Jahr keinen Ueberbrückungskredit in Anspruch zu nehmen, zu erreichen.

Eine Schwierigkeit haben wir noch mit der Technik im Obstbau. Wir erhielten einen Famulus ohne Zusatzgeräte. Dadurch kann er nicht voll genutzt und unsere Obstplantage nicht mit den entsprechenden Geräten bearbeitet werden. Hier sollte unser Rat des Kreises den Ministerratsbeschluß besser beachten, die Produktionsgürtel für Obst und Gemüse bevorzugt mit Maschinen und Geräten zu beliefern.

Fünf Hektar Kartoffeln mehr

Auf dem VII. Bauernkongreß wurde darauf orientiert, dem Kartoffelanbau mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Durch pflanzgutsparende Maßnahmen können wir statt der geplanten 63 Hektar etwa 68 Hektar anbauen. Davon haben wir das Frühkartoffelsaatgut für 12 Hektar vorgekeimt.

Neben dem volkswirtschaftlichen Nutzen wird sich das durch die neuen Kartoffelpreise für uns bei der Jahresendabrechnung günstig bemerkbar machen.

Verantwortungsvoll mitarbeiten

Entscheidend bei unserer genossenschaftlichen Arbeit, um das, was wir gesät und gepflanzt haben, gut zu pflegen und eine genossenschaftliche Ernte einzubringen, ist, daß jeder Genossenschaftsbauer verantwortungsvoll mitarbeitet. In dieser Hinsicht hat sich bei uns einiges verändert.

Jedes Vorstandsmitglied ist für die Arbeit in einer Brigade verantwortlich und legt darüber vor dem Vorstand und in der Vollversammlung Rechenschaft ab. Das hat sich gut bewährt, weil so die Beschlüsse unmittelbar verwirklicht und die Vorschläge der Mitglieder umgehend berücksichtigt werden können.

Monatlich werden neben den regelmäßigen Vorstandssitzungen Rentabilitätsbesprechungen durchgeführt, wobei der Plan kontrolliert und Maßnahmen für gute Planerfüllung festgelegt werden. Daran nehmen neben dem Vorstand die Brigadiere, die Revisionskommission und die entsprechenden Fachkommissionen teil.

Ein Wort an die Volksvertreter

Während die Kommissionen innerhalb der LPG, insbesondere die Revisionskommission, jetzt kontinuierlich arbeiten, läßt die örtliche Ständige Kommission für Landwirtschaft noch einiges zu wünschen übrig. Sie muß sich als Volksvertretung dafür verantwortlich fühlen, daß die gute genossenschaaftliche Arbeit zur Sache aller Dorfbewohner wird. Sie darf auch nicht dulden, daß es in den beiden LPG Typ I große Rückstände bei der Frühjahrsbestellung gibt.

Wir von der LPG "Morgenrot" konnten am internationalen Kampftag der Arbeiterklasse berichten, daß neben dem Getreide die Zuckerrüben, 90 Prozent der Kartoffeln und alle Futtersaaten bis auf Silo- und Grünmais im Boden sind. So werden in unserer LPG große Anstrengungen gemacht, um unseren Bündnisverpflichtungen gegenüber der Arbeiterklasse gerecht zu werden."


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