Mehrow und Umgebung im Niederbarnimer Kreisblatt (Ausgabe Bernau) von 1873 (20. Jahrgang)
gefunden im Geheimen Staatsarchiv Berlin-Dahlem
[2] Ergänzung anhand der im „Zentrum für Berlin-Studien“ der Zentral- und Landesbibliothek Berlin
auf Mikrofilm vorliegenden Ausgabe (März 2018).



Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 1. Januar 1873 (No. 1), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Bernau, den 23. Dezember 1872.
Für das städtische Lazareth soll eine Badewanne von starkem Zink und Ventilations­vorrichtungen für die Schul- und Krankenzimmer angefertigt und die Anfertigung an den Mindestfordernden ausgegeben werden. ...
Der Magistrat [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 4. Januar 1873 (No. 2), Anzeigen

Meine Wordländer, am Blumberger Wege gelegen, bin ich willens zu verkaufen oder auch zu verpachten. Ewest, Schuhmacher [in Bernau] [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 11. Januar 1873 (No. 4), Vermischte Nachrichten

Strausberg, den 7. Januar. Gestern schoß der Stadtförster Hausmann auf der hiesigen Feldmark einen Goldadler. Seine Flugweite beträgt 7 Fuß. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 22. Januar 1873 (No. 7), Anzeigen

Es hat sich hier ein großer gelber Hund angefunden.
Derselbe ist gegen Erstattung der Futter- und Insertionskosten in Empfang zu nehmen.
Ahrensfelde, 12. Januar 1873.  Der Orts-Vorstand. Wegener.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 1. Februar 1873 (No. 10), Anzeigen

Alt-Landsberg.
Im Saale des Deutschen Hauses, bei Herrn Bohne: Dienstag, den 11. Februar, Abends 7½ Uhr
Lehrreiche und höchst interessante Vorstellung
aus dem Gebiete der Physik, der Optik und der Farbenmagie, zum Besten eines Fonds zur Errichtung eines Denkmals für unsere im Kriege 1870-71 gebliebenen Heldensöhne,
gegeben von Herrn Harnecker aus Wriezen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 8. Februar 1873 (No. 12), Anzeigen

Zwei Arbeiterfamilien erhalten am 1. April bei freier Wohnung und gutem Deputat dauernde Arbeit beim Gutsbesitzer Otto in Lindenberg.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 15. Februar 1873 (No. 14), Anzeigen

Ich nehme hiermit die ehrenrührige Beleidigung, welche ich gegen den Kossäth Gottlieb Bader zu Lindenberg ausgesagt habe, zurück und erkläre denselben für einen Ehrenmann. Rogge.

Ein Grundstück mit Haus und 3½ Morgen Garten und Wiese in Eiche bei Berlin, soll erbtheilungshalber verkauft werden. Näheres beim Ackerbürger C. [?] Haase in Bernau a. Markt.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 19. Februar 1873 (No. 15), Anzeigen

Um Irrthümern zu begegnen, erkläre ich, dass ich der „Rogge“ nicht bin, welcher den Kossäth Bader in Lindenberg beleidigt hat.
Bernau, A. Rogge, Seidenwirkermeister.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 22. Februar 1873 (No. 16), Anzeigen

Vom 19., Mittwoch, zum 20., Donnerstag Nacht sind 4 Geschirre aus meinem Stall gestohlen worden, darunter drei Kutschgeschirre.
5 Thaler Demjenigen, welcher mir nachweist, wer sie gestohlen,
25 Thaler Demjenigen, der mir die Geschirre wieder verschafft.
Lindenberg bei Berlin. von Gröling.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 15. März 1873 (No. 22), Anzeigen

Auf der Berlin-Prötzeler Chaussee, zwischen Marzahn und Hönow ist am 11. d. M. 1 Sack, enthaltend 2 Ctr. weißen Kleesamen, gefunden. Der sich legitimierende Eigenthümer erhält denselben zurück beim Bauergutsbesitzer Rauch in Hönow bei Alt-Landsberg.
Der Ortsvorstand. Schmidt.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 19. März 1873 (No. 23), Aus dem Kreise, gekürzt

Blumberg. (zur Nachahmung.) Hier starb vor Kurzem die Frau eines in dürftigen Verhältnissen lebenden Arbeitsmannes und hinterließ ihrem Manne vier kleine Kinder. Um der augenblicklichen Noth abzuhelfen, veranstaltete der Ortsvorstand eine Hauscollecte, die einen verhältnismäßig recht reichlichen Ertrag zur Folge hatte. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 22. März 1873 (No. 24), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
... Verzeichniß der [insgesamt 37] wahlberechtigten Mitglieder der Synagogen-Gemeinde ...
Alt-Landsberg, den 8. März 1873.  Der Bürgermeister. Matz ...
  1. Mendel Lewi in Lindenberg
  2. Feldberg in Ahrensfelde


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 26. März 1873 (No. 25), Amtlicher Theil, gekürzt

Berlin, 22. März 1873.
... einstweilige Zurückstellung für den Fall einer Mobilmachung ...
A) Hinter den letzten Jahrgang der Reserve zurückgestellt:
7.  Carl Hagert  Lindenberg  Infanterist
B) Hinter den letzten Jahrgang der Landwehr zurückgestellt:
13.  Gustav Albrecht  Ahrensfelde  Landwehr-Dragoner
24.  Julius Lindemann  Eiche  Garde-Landwehr-Gefreiter
38.  Eduard Schmidt  Hönow  Landwehr-Husar
48.  Friedr. Wilh. Bolle  Lindenberg  Landwehr-Infanterist
49.  Carl August Wilke  das.  Reserve-Infanterist


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 26. März 1873 (No. 25), Aus dem Kreise

Eiche. Wie in vielen Landdistricten, so macht sich auch in unserem Dorfe ein besonderer Mangel an Arbeitskräften bemerkbar. Während die Mehrzahl der besitzenden Klasse vieler umliegender Ortschaften bereits längere Zeit vielfach die Hülfe der sogenannten Tagelöhner zu beanspruchen hatte, befanden sich die sämmtlichen hier ansässigen Grundbesitzer bis zur letzten Jahreswende in dem vollständigen Besitze des zum Betrieb der Wirthschaft erforderlichen Dienstpersonals. Ohne Zweifel eine rücksichtlich der Nähe der Residenz zu ihrer Zeit gewiß seltene Ausnahme, die wohl einzig und allein durch die Eigenthümlichkeit der örtlichen Verhältnisse zu motiviren sein dürfte. - In Folge der angedeuteten Erscheinung entschied sich, bezüglich dauernder Förderung des örtlichen Wohles, eine Anzahl Besitzer für die Einführung der gebräuchlichsten landwirtschaftlichen Maschinen. Mit der Ausführung des wegen seiner Wichtigkeit in mancher Beziehung hier all­gemeines Interesse erregenden Beschlusses, wurde kürzlich der Anfang gemacht, indem in den letzten Tagen der vergangenen Woche die Aufstellung der ersten Dreschmaschine in unserem Dorfe auf dem R...-schen Bauerngute statt fand. Bereits einige Zeit früher wurden drei Roßwerke für Hächsel- und Dreschmaschine eingebracht.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 29. März 1873 (No. 26), Amtlicher Theil, gekürzt

Berlin, den 14. März 1873.
Das nach den festgesetzten Zu- und Abgangslisten, sowie den eingereichten Inexigibilitäts-Nach­weisungen berichtigte Soll des von den Ortschaften des platten Landes diesseitigen Kreises pro 1873 aufzubringenden Landarmengeldes stellt sich für die einzelnen Ortschaften folgendermaßen:
Arensfelde [!]   86 thl.  16 sgr.  10½ pf.
Blumberg   152 thl.  21 sgr.  10½ pf.
Eiche   51 thl.  12 sgr.  6 pf.
Elisenau   2 thl.  14 sgr.  4½ pf.
Hellersdorf   9 thl.  20 sgr.  7½ pf.
Hönow   99 thl.  5 sgr.  - pf.
Lindenberg   122 thl.  22 sgr.  6 pf.
Mehrow   49 thl.  13 sgr.  9 pf.
...

Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 5. April 1873 (No. 28), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
Berlin, den 31. März 1873.
Der Gutsbesitzer Buchholz zu Neuenhagen beabsichtigt auf seinem, zur dortigen Guts-Feldmark gehörigen, an der Straße von Neuenhagen nach Hönow belegenen Ackerplan einen Erd-Ziegelofen zu errichten. ...
Der Kreis-Landrat, Geheime Regierungs-Rath Scharnweber. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 12. April 1873 (No. 30), Anzeigen, gekürzt

Berliner Hagel-Assecuranz-Gesellschaft von 1872 ...
Die Unterzeichneten empfehlen sich zur Vermittelung: ..., in Blumberg Herr W. Krüger, ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 12. April 1873 (No. 30), Amtliche Beilage, gekürzt

Verzeichniß I
Der zum Wahlverbande der größeren ländlichen Grundbesitzer gehörenden Grundbesitzer, Gewerbe­treibende und Bergwerksbesitzer im Kreise Niederbarnim
Abtheilung A. Grundbesitzer.
No.Jahresbetrag der wirklichen, bezw. fingirten
...Grundsteuer  ...Gebäudesteuer  ...in der Gemarkung
  bezw. dem Grundsteuer-Erhebungsbezirke
  thlr.  sgr.  pf.   /   thlr.   sgr.   pf.
2. Graf v. Arnim, Georg, königl. Rittmeister und Kammerherr, Charlottenburg
  738   14   8   /   35   -   -   Blumberg, Rittergut
  57   13   2   /   -   -   -   Blumberg, Gemeinde
  286   1   8   /   10   9   -   Hellersdorf, Rittergut
  230   26   6   /   12   22   -   Falkenberg, Rittergut
[Summa:]   1312   26   -   /   58   1   -  
15. Heyse, Martin, Rittergutsbesitzer, Mehrow
  317   24   10   /   16     -   Mehrow, Rittergut
22. Lorenz, Albert Theodor, Gutsbesitzer, Hönow
  249   9   1   /   11   26   -   Hönow, Gemeinde
51. Grün, Friedr. Wilhelm, Bauergutsbesitzer, Blumberg
  76   17   -   /   6   -   -   Blumberg, Gemeinde
Verzeichniß III
der Landgemeinden im Kreise Niederbarnim
Zivil-Einwohnerzahl nach der Zählung vom 1. Dezbr. 1871.
(Zahl der von jeder Gemeinde zu wählenden Wahlmänner)
1. Lichtenberg-Friedrichsberg  3,128 (6)
2. Pankow  3,018 (6)
20. Blumberg  719 (2)
21. Lindenberg  701 (2)
37. Marzahn  522 (2)
44. Hönow  481 (2)
52. Ahrensfelde  441 (2)
84. Eiche  265 (1)
109. Mehrow  101 (1)
110. Buch  85 (1)
111. Bollensdorf  39 (1)
Nachweisung der Bevölkerung des Kreises Niederbarnim
Lfd. No.  Name und Eigenschaft
der im Kreise belegenen Gemeinden und selbständigen Gutsbezirke 
  Orts­anwesende Bevölkerung   Active Militair-Personen   Bleiben Zur Zeit der Zählung abwesend gewesene Haushaltungs­mitglieder
1. Bernau, Stadt  5567  3  5564  63
2. Alt-Landsberg, Stadt  2173  4  2169  53
3. Liebenwalde, "  2466  58  2408  54
4. Oranienburg, "  3728  6  3722  89
Summa  13934  71  13863  259
6. Ahrensfelde, Landgemeinde  441  -  441  3
21. Blumberg, Landgemeinde  720  1  719  7
22. Blumberg, Gutsbezirk  261  -  261  1
41. Eiche, Landgemeinde  265  -  265  -
65. Hellersdorf, Gutsbezirk  139  -  129  -
70. Hönow, Landgemeinde  481  -  481  6
87. Lindenberg, Landgemeinde  701  -  701  9
98. Mehrow, Landgemeinde  101  -  101  -
99. Mehrow, Gutsbezirk  218  -  218  1
185. ...
Summa plattes Land  74720  274  74446  2409
hierzu Städte  13934  71  13863  259
Summa Summarum  88654  345  88309  2668
Verzeichniß IV
der [insgesamt 15] Wahlbezirke für die Landgemeinden und die zum Wahlverbande derselben
gehörigen selbständigen Gutsbezirke, Gewerbetreibenden und Bergwerksbesitzer aus dem Kreise Niederbarnim.
Wahlbezirk VI
1.  Neuenhagen  357
2.  Seeberg  170
3.  Hönow  481
4.  Krummensee  193
5.  Löhme  213
6.  Seefeldt [!]  315
7.  Börnicke  204
8.  Blumberg  719
9.  Mehrow  101
10.  Ahrensfelde  441
11.  Eiche  265
Summa  3459

Wahlbezirk VII
1.  Marzahn  552
2.  Falkenberg  219
3.  Wartenberg  200
4.  Malchow  338
5.  Lindenberg  701
6.  Buch  85
7.  Karow  299
8.  Birkholz  247
9.  Zepernick  398
10.  Schönow  255
11.  Schwanebeck  331
Summa  3595
Berlin, den 9. April 1873
Königlicher Landrath Niederbarnimer Kreises, Geheimer Regierungs-Rath. Scharnweber.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 3. Mai 1873 (No. 35), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
Berlin, den 25. April 1873.
Der Halbbauer August Rühl zu Lindenberg beabsichtigt auf seinem, daselbst an der Straße nach Carow belegenen ... Ackerplan einen Ziegelbrennofen zu errichten. ... [2]

Bekanntmachung.
Berlin, den 28. April 1873.
Die Fabrikanten Herzberg und Tepper hierselbst beabsichtigen auf ihrem, zu Marzahn an der Chaussee von Berlin nach Alt-Landsberg gelegenen ... Grundstück einen Ziegelringofen zu errichten. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 17. Mai 1873 (No. 39), Amtlicher Theil

Vom 15. Mai bis 15. Juni ist der Weg von Birkholz nach Schwanebeck für Fuhrwerk gesperrt.
Der Ortsvorstand.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 24. Mai 1873 (No. 41), Anzeigen

100,000 Mauersteine sind billig zu verkaufen bei Franz Otto in Lindenberg.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 28. Mai 1873 (No. 42), Anzeigen, gekürzt

100 Thaler Belohnung
Sonntag, den 20. April d. J. Nachmittags nach 5 Uhr, verschwand die 2½ Jahr alte Tochter des Kutschers Langewisch, Joachimstraße 19 hier, von der Straße vor der Wohnung ihrer Eltern, wo sie gespielt hatte. Am 23. April wurde die Leiche des Kindes auf der Feldmark von Weißensee bei Berlin aufgefunden, und ergab sich, dass das Kind mittels eines Stiches in den Hals getödtet ward, nachdem es zuvor geschlechtlich gemißbraucht worden. ...
Berlin, den 10. Mai 1873.
Königliches Polizei-Präsidium. (gez.) von Madai.

Leipziger Feuer-Versicherungs-Anstalt, gegründet 1819
versichert Gebäude, Mobiliar, Erndte [!], Vieh etc. zu billigen, festen Prämien gegen Feuersgefahr und Explosion.
Versicherungen vermitteln ..., Blumberg: W. Krüger, ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 7. Juni 1873 (No. 44), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
Berlin, den 27. Mai 1873.
Der Bauergutsbesitzer Julius Lichtenberger zu Ahrensfelde beabsichtigt auf seinem daselbst am Wege nach Marzahn gelegenen ... Grundstücke einen Ziegelbrennofen zu errichten. ...
Königlicher Landrath, Geheime Regierungs-Rath Scharnweber. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 11. Juni 1873 (No. 45), Aus dem Kreise

Alt-Landsberg. In der Nacht zum 1. Pfingstfeiertage ist die am Mehrower Wege belegene, dem Ackerbürger Thürling hierselbst gehörige Scheune ein Raub der Flammen geworden. Dieselbe stand erst 10 Jahre und war ein solider Fachwerkbau. Der Verdacht einer muthmaßlichen Brand­stiftung dürfte nicht unbegründet sein. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 11. Juni 1873 (No. 45), Anzeigen

Futterkartoffeln sind von meinem Gute in Lindenberg für 11 Thlr. pr. Wispel abzuholen.
v. Gröling.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 25. Juni 1873 (No. 49), Anzeigen

Futter-Kartoffeln, 11 Thlr. pro Wispel, Streu-Stroh, 7 Thlr. pro 12 Ctr.
auf meinem Gute in Lindenberg abzuholen. v. Gröling.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 5. Juli 1873 (No. 52), Aus dem Kreise

Lindenberg. Die Luftschifffahrt des Aeronauten Sivel aus Berlin am Montag Abend erreichte hier ihr Ziel in einem Getreidefelde, in dem, da der Anker nicht gleich fasste, nicht unbedeutender Schaden angerichtet wurde. Mit Hilfe hinzugekommener Landleute wurde der Ballon endlich bewältigt und geborgen, nicht ohne einen großen Riß davongetragen zu haben.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 12. Juli 1873 (No. 54), Aus dem Kreise, gekürzt

Blumberg. Wie mit geringen Mitteln bei vereinten Kräften recht erfreuliche Resultate erzielt werden können, davon liefert Folgendes einen Beweis: Im Jahre 1862 wurde hierselbst ein Landwehr-Unterstützungs-Verein gegründet. Die Zahl der Mitglieder betrug anfangs 20, stieg jedoch in den folgenden Jahren bis auf 50. Der monatliche Beitrag betrug 2 Sgr. Dagegen zahlte der Verein bei Todesfällen an die Hinterbliebenen 10 Thlr. und in Krankheitsfällen monatlich 1 Thlr. Nach Verlauf von 10 Jahren hat sich das Vereinsvermögen auf 500 Thlr. angesammelt, und sollen von nun ab 15 Thlr. Sterbegeld und 2 Thlr. Krankenunterstützung monatlich gezahlt werden. Wenn auch Zweifel an der Nützlichkeit solcher Vereinigungen jetzt kaum noch laut werden, so scheint es doch an der rechten Würdigung der Sache noch zu mangeln. Ein viel größerer Segen würde daraus erwachsen, wenn die Betheiligung eine mehr allgemeine wäre, wenn insonderheit die besitzenden Klassen sich dafür interessierten. Nicht nur, dass die Hülfsbedürftigen noch kräftiger unterstützt werden könnten und weniger Almosen nöthig hätten, auch für unsere heutigen socialen Verhältnisse dürften sie ein Band werden, um die leider so sehr entfremdeten Gesellschaftsklassen zu einen und zusammenzuhalten.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 12. Juli 1873 (No. 54), Anzeigen

Am Mittwoch Abend zwischen 10 und 11 Uhr ist mir aus der Herde zwischen Lindenberg und Malchow ein fast durchweg schwarzhaariges mit einzelnen weißen Flecken versehenes, großes Schwein entlaufen. Die Herren Ortsvorsteher werden ergebenst ersucht, mich, falls über den Verbleib etwas bekannt werden sollte, auf meine Kosten gefälligst sogleich benachrichtigen zu wollen.
Carl Wendt, Viehhändler zu Gr.-Schönebeck. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 16. Juli 1873 (No. 55), Aus dem Kreise, gekürzt

Bernau. ... In Mehrow war Abends ½8 Uhr die Frau des Maurers Wendt mit dem Milchen ihrer Ziege beschäftigt, als ein Blitzstrahl durch den Schornstein herniederfuhr und das Haus in Brand setzte. Man fand nur den total verkohlten Leichnam der Frau. Hingegen wurden gerettet deren alte Mutter, ihr Kind und ein Stück Bett. 2 Spritzen waren zur Stelle. Größere Dimensionen konnte das Feuer nicht annehmen, da nur massive Gebäude in der Nähe stehen. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 16. Juli 1873 (No. 55), Anzeigen

Montag, den 7. d. M. hat sich hier ein fremdes Schaf angefunden mit Zeichen und Nummer im rechten Ohr, C. M., und Zeichen auf dem Rücken. Meldungen beim Schäfer auf Rittergut Hellersdorf.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 30. Juli 1873 (No. 59), Nichtamtlicher Theil, gekürzt

Tagesbericht
Aus dem Kreise.
Im Kreise sollen folgende [insgesamt 51] Amtsbezirke in Aussicht genommen sein: ...
  1. Neuenhagen, Seeberg und Hönow
  2. Königl. Domaine Alt-Landsberg mit den Colonien Amtsfreiheit, Neuhönow und Radebrück
  3. Krummensee, Seefeld und Löhme
  4. Börnicke
  5. Blumberg
  6. Mehrow, Ahrensfelde, Eiche und Hellersdorf
  7. Marzahn und Hohen-Schönhausen
  8. Falkenberg und Wartenberg
  9. Malchow, Karow und Lindenberg


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 6. August 1873 (No. 61), Vermischtes

Berlin. Die Verluste der Deutschen im letzten Kriege vertheilen sich auf die größeren Gefechte wie folgt: Bei Wörth verloren die Deutschen 11,000 Mann, bei Vionville 17,000, bei Gravelotte 20,000 und bei Metz im Ganzen 40,000 Mann. Die preußische Garde allein verlor in weniger als 10 Minuten circa 8000 Mann, als sie die feindliche Stellung von St. Privat angriff, die vorher anderthalb Stunden hindurch von 125 Geschützen beschossen worden war. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 6. August 1873 (No. 61), Anzeigen

Einige rüstige ordentliche Arbeiter-Familien
finden zum 1. Oct c. Unterkommen und Beschäftigung auf dem Rittergute Blumberg bei Bernau.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 9. August 1873 (No. 62), Aus dem Kreise

Marzahn. Der VII. ländliche Wahlbezirk, umfassend die Ortschaften Marzahn, Falkenberg, Wartenberg, Malchow, Lindenberg, Karow, Birkholz, Schwanebeck, Zepernick und Schönow, hat den Lehnschulzen Otzdorf in Schönow zu seinem Abgeordneten auf dem Kreistage erkoren. - Herr Otzdorf, der schon bisher dem Kreistag angehört, hat die Wahl angenommen. [2]

Ahrensfelde. Im Wahlbezirk VI, der die Ortschaften Neuenhagen, Seeberg, Hönow, Krummensee, Löhme, Seefeldt [!], Börnicke, Blumberg, Mehrow, Ahrensfelde und Eiche umfasst, ist der Bauergutsbesitzer und Ortsschulze Herr Springer in Seefeldt zum Kreistagsabgeordneten gewählt worden.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 23. August 1873 (No. 66), Anzeigen

Für Imker.
Ein Bienenstand von 20 Korb- und 6 Kastenstöcken stehen einzeln oder im Ganzen zum Verkauf. Nähere Auskunft ertheilt der Lehrer Ewest zu Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 27. August 1873 (No. 67), Anzeigen

Die Erben des hier verstorbenen Büdners Beerbaum beabsichtigen das von demselben nach­gelassene Grundstück, bestehend in einem massiven Hause nebst kleinem Gärtchen, aus freier Hand zu verkaufen.
Näheres beim jetzigen Bewohner des Hauses, Arbeitsmann Giese in Blumberg.
Blumberg, den 24. August 1873.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 30. August 1873 (No. 68), Aus dem Kreise

Verpestete Luft. Die Berliner fliehen aufs Land, um frische Luft zu genießen - wenn letztere nur immer recht genießbar wäre! - Oft ist sie viel schlechter, als in der Stadt selbst. Man sehe sich nur auf der Feldmark um. - Was die Latrinenwagen des Nachts aus Berlin holen, wird am Tage hier ausgebreitet und bleibt oft Tage lang liegen, ehe es untergepflügt wird. Dadurch wird die Luft verpestet, und nicht die Sommergäste allein sind zu bedauern, sondern wir Landbewohner auch. Häufig geschieht es auch noch, dass die Bauern die liebenswürdige Gewohnheit haben, die entleerten Wagen den Tag über auf der Dorfstraße stehen zu lassen, so daß also auch im Dorfe selbst schlechte Luft ist. Eine sorgfältigere Ueberwachung der Ortspolizei könnte hier wohl Abhülfe schaffen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 13. September 1873 (No. 72), Aus dem Kreise

Mehrow. Begünstigt von dem angenehmsten Wetter, verlief die am 2. September cr. veranstaltete Sedanfeier in schönster Weise. Punkt 2 Uhr Nachmittags hatten sich die Schulen der Parochie Ahrensfelde unter specieller Leitung ihrer Lehrer und in Begleitung zahlreicher Gemeindeglieder vor dem hiesigen Schulhause eingefunden. Nachdem die Jugend auf einem freien Platze Aufstellung genommen, wurde unter dem jauchzenden Jubel der Menge und dem Klange patriotischer Lieder, sowie Trommelschlag, der gemeinsame Marsch nach der etwa 8 Minuten entfernten „Sedanwiese“ angetreten. Dort angekommen gruppirte [!] sich die Schuljugend um das, durch die herrschaftlichen Wirtschaftsbeamten mit patriotischer Bereitwilligkeit hergestellte, mit Kränzen, Guirlanden und Fahnen festlich geschmückte Hauptzelt, in dem zumeist alle Damen und auch viele Herren Platz fanden. Nach Absingung des Verses „Sei Lob und Ehr' dem höchsten Gut etc.“ hielt ein Lehrer unter Verlesung des 27. Psalmes ein kurzes Eingangsgebet, während ein anderer mit zu Grunde gelegtem Text „Der Herr hat Großes an uns gethan, deß sind wir fröhlich“, die Festrede vollzog, in welcher die betreffenden geschichtlichen Momente hervorgehoben wurden. Gehoben durch Einlegung geistlicher und patriotischer Lieder, endete die Feier mit dem Schlußgebet eines Lehrers.
Die noch übrige Zeit des Tages wurde durch allerhand Kurzweil ausgefüllt. Zur allgemeinen Freude und Belustigung für Jung und Alt waren auf dem, für die Abhaltung eines Volksfestes in jeder Beziehung wohl geeigneten und von der Gutsherrschaft gern hergegebenen Platze Kletterstangen, Springbänke u. dgl. m. errichtet, welche besonders von den Knaben mit großer Lust unter Einnahme der Gewinne besetzt wurden. Einer besonderen Anerkennung hatten sich auch die Spiele der Kinder zu erfreuen, wozu nicht nur die Lehrer, sondern auch einzelne Damen Anleitung gaben. Und da durch Austheilung von Prämien jeder Art an alle Kinder das Interesse derselben an der Sache stets rege blieb, so herrschten Frohsinn und Heiterkeit bis zu Ende. Doch nicht nur allein für die Unterhaltung war Sorge getragen, sondern auch auf Befriedigung leiblicher Bedürfnisse der Schuljugend war Bedacht genommen und wurde jedes Kind mit Kaffee und Kuchen hinreichend bewirthet. Auch Bier bot sich den Erwachsenen zur Labung dar. Die im Spiele eintretenden Pausen wurden mit Gesang, Hochrufe[n] auf den Kaiser und das Heer ausgefüllt. Es wurde auch dabei anerkennend der freundlichen Geber gedacht, die durch Geldbeiträge nicht bloß die Feier in dieser Ausdehnung ermöglicht, sondern auch durch Vorbild und Beispiel an diesem Tage dazu beigetragen hätten, patriotischen Geist und Sinn in den Kinderherzen zu pflegen und befördern zu helfen. - Die Schuljugend aus dem Nachbardorfe Eiche, welche unter Führung ihres Lehrers während der Festfeier eintraf und daran Theil nahm, wurde freudig begrüßt und aufgenommen. Nur wurde allseitig bedauert, dass die Angehörigen derselben die Festfreude der Kinder nicht miterlebten. Durch ein, zur höchsten Lust und Freude der Kinder wie auch der Erwachsenen, abgebranntes Feuerwerk wurde das Fest beschlossen und unter fröhlichem Gesange die Heimreise angetreten.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 20. September 1873 (No. 74), Anzeigen

Die Jagd auf der hiesigen Feldmark, welche ein Areal vom 3825 Morgen = 876½ Hectar, wozu auch Wald gehört, enthält, soll am 6. October d. J., Vormittags 10 Uhr in dem hiesigen Gasthofe öffentlich meistbietend für den Zeitraum vom 1. April 1875 bis ult. März 1881 verpachtet werden. Jagdliebhaber werden mit dem Bemerken eingeladen, daß der hiesige Ort ca. 1½ Meile von Berlin an der Berlin-Stettiner Chaussee liegt, und daß die näheren Bedingungen im Termin bekannt gemacht werden.
Ahrensfelde, den 15. September 1873 Der Ortsvorstand. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 24. September 1873 (No. 75), Amtlicher Theil, gekürzt

Gemäß der Vorschrift in § 113. der Kreis-Ordnung vom 13. December 1872 bringe ich nachstehend die Namen der Herren Kreistags-Abgeordneten zur öffentlichen Kenntniß:

A) Wahlverband der größeren Grundbesitzer
1) Rittergutsbesitzer und Königl. Rittmeister Graf v. Arnim zu Blumberg (Charlottenburg)
2) Gutsbesitzer Buchholz zu Neuenhagen
3) Rittergutsbesitzer Heyse zu Mehrow
4) Rittergutsbesitzer Hosemann zu Börnicke
5) Rittergutsbesitzer Kelch zu Bollensdorf
6) Rittergutsbesitzer und Kreisdeputirter Baron v. Knobelsdorf zu Schöneiche
...
Berlin, den 22. September 1873.
Der Königliche-Landrath, Geheime Regierungs-Rath Scharnweber.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 1. October 1873 (No. 77), Aus dem Kreise

Die Saat-Kartoffeln des Gutsbesitzers Herrn v. Groeling zu Lindenberg (Sortimente der neuesten amerikanischen Züchtungen aller Länder) wurden auf der Wiener Welt-Ausstellung mit der Verdienstmedaille prämiert.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 4. October 1873 (No. 78), Anzeigen

3 kleine Schweine sind Mittwoch gegen Abend abhanden gekommen. Der Wiederfinder erhält eine angemessene Belohnung bei Franz Otto zu Lindenberg.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 15. October 1873 (No. 81), Vermischtes, gekürzt

Berlin. Von vielen Seiten wiederholen sich die Klagen über die weiblichen Dienstboten. Die Ansprüche sind bis ins Lächerliche gestiegen, während die Leistungen im umgekehrten Verhältniß stehen. Faulheit, Hochmuth, Vergnügungssucht sind die hervorragenden Eigenschaften, mit denen die Herrschaften zu kämpfen haben. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 22. October 1873 (No. 83), Anzeigen

Bekanntmachung.
Am Freitag, den 24. d. M., Vormittags 9 Uhr sollen auf der Chausseestrecke von Bernau nach dem Gehrenberge 30 Stück Pappeln, und am Donnerstag, den 30. d. auf der Chausseestrecke von Schwanebeck bis Lindenberg 100 Stück Pappeln gegen gleich baare Bezahlung öffentlich meist­bietend verkauft werden. Die Verkaufs-Bedingungen werden im Termine bekannt gemacht.
Der Versammlungsort der Käufer ist am Freitag, den 24. d. M. auf der Chaussee an dem nach Blumberg führenden Wege, am 30. d. M. jenseits des Dorfes Schwanebeck.
Bernau, den 21. October 1873.
Das Directorium der Bernau-Weißenseeer Chaussee-Gesellschaft. Richter. Kalbe. Wiese. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 25. October 1873 (No. 84), Anzeigen [siehe oben]

Bekanntmachung.
Am Donnerstag, den 30. d. Mts., Vormittags von 9 Uhr ab sollen auf der Chausseestrecke von Schwanebeck bis Lindenberg 100 Stück Pappeln gegen gleich baare Bezahlung öffentlich meistbietend verkauft werden. Die Verkaufs-Bedingungen werden im Termine bekannt gemacht.
Der Versammlungsort ist jenseits des Dorfes Schwanebeck.
Bernau, den 20. October 1873
Das Directorium der Bernau-Weißenseeer [!] Chaussee-Gesellschaft.
Richter. Kalbe. Wiese.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 1. November 1873 (No. 86)

Ein Extrablatt, das Verzeichnis der Wahlmänner der Ober- und Niederbarnimer Kreises enthaltend, wird am Sonntag, den 2. November c., Abends zur Verausgabung gelangen und auch gleichzeitig durch die Post versendet werden.
Die Redaction. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 2. Noveber 1873 (Amtl. Extrablatt zu No. 86), gekürzt

Bekanntmachung.
Nach Vorschrift des §. 26 des Reglements vom 10. Juli 1870 über die Ausführung der Wahlen zum Hause der Abgeordneten wird das nachstehende Verzeichniß der Wahlmänner der Kreise Nieder- und Ober-Barnim zur Abgeordneten-Wahl hierdurch veröffentlicht. - Die Wahl findet am Dienstag, den 4. November d. J., Morgens 10 Uhr in der großen Stadtkirche zu Bernau statt.
Der Wahlcommissarius, Königliche Landrath, Geheime Regierungs-Rath Scharnweber. [2]
Kreis Niederbarnim.
[Lfd. No, Name des Gemeinde- oder Gutsbezirkes, Vor- u. Zuname / Stand des Wahlmanns]
  1. Lindenberg: Friedrich Braun, Pastor.
  2. do. Carl Bolle, Schulze.
  3. Ahrensfelde: Julius Krüger, Stellmacher.
  4. do. August Wegener, Bauer.
  5. do. Carl Wegener, Bauer.
  6. do. August Wegener, Schulze.
  7. Eiche: Friedrich Kirschbaum, Bauer und Schulze.
  8. Hönow: Friedrich Schmidt, desgl.
  9. do. August Henze, Bauergutsbesitzer.
  10. do. Carl Hörnicke, Kossäth.
  11. do. Albert Lorenz, Gutsbesitzer.
  12. Blumberg: Eduard Lehmann, Administrator.
  13. do. Friedrich Grün, Bauergutsbesitzer.
  14. do. Friedrich Ebel, desgl.
[ohne Mehrow]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 15. November 1873 (No. 90), Anzeigen

Den braunen, glatthaarigen Jagdhund, welcher sich bei mir angefunden, erkläre ich für mein Eigenthum, falls der bisherige Besitzer denselben nicht innerhalb acht Tagen reclamiert.
Alt-Landsberg.  Haberland, berittener Gendarm. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 19. November 1873 (No. 91), Anzeigen, gekürzt

Bekanntmachung.
Der Rentier Rudolph Stock beabsichtigt sein in der Bernauer Straße hierselbst belegenes Wohnhaus nebst Beiländer öffentlich zu verkaufen. ... Die Stadt liegt von der Ostbahn eine halbe Meile entfernt; die Bahn von Berlin nach Wriezen berührt sie mit hoher Wahrscheinlichkeit viel näher. ...
Alt-Landsberg, den 12. November 1873.
Der Rentier Rudolph Stock. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 22. November 1873 (No. 92), Amtlicher Theil, gekürzt

Berlin, den 17. November 1873.
Bekanntmachung.
Nach §. 31 der Kreisordnung vom 13. Dezember pr. ist für den Bereich eines selbständigen Guts­bezirks der Besitzer des Gutes zu den Pflichten und Leistungen verbunden, welche den Gemeinden für den Bereich ihres Gemeindebezirks im öffentlichen Interesse obliegen und nach §. 21. führt für den Bereich eines selbständigen Gutsbezirks der Gutsvorsteher die für den Bereich eines Gemeindebezirks dem Gemeindevorsteher obliegende Verwaltung.
Der Gutsvorsteher ist damit die Obrigkeit des Gutsbezirks, auch das Organ für die Ausführung gewisser örtlicher Geschäfte der allgemeinen Landes- und Kreis-Communal-Verwaltung, und in Gutsbezirken, die nicht einen Amtsbezirk für sich bilden, zugleich für die Polizei-Verwaltung das Organ (Hülfsbehörde) des Amtsvorstehers.
Der Besitzer eines selbständigen Gutes übt die Geschäfte als Gutsvorsteher entweder persönlich oder durch einen befähigten Stellvertreter aus. ... Ein Stellvertreter muß seinen beständigen Aufenthalt im Gutsbezirke oder in dessen unmittelbarer Nähe haben. ...
Die Herren Besitzer selbständiger Güter ersuche ich, Sich gefälligst - bis zum 24. Dezember cr. - gegen mich schriftlich zu erklären: ob sie das Amt eines Gutsvorstehers persönlich ausüben oder wem und in welchem Umfange Sie dasselbe übertragen wollen, ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 29. November 1873 (No. 94), Anzeigen, gekürzt

Bekanntmachung.
An dem Stallgebäude auf dem Pfarrgehöft zu Ahrensfelde sollen im nächsten Frühjahr mehrere Reparaturen, veranschlagt auf 75 Thlr., zur Ausführung gebracht und an einen qualificirten selbständigen Gewerbetreibenden im Wege der Submission vergeben werden. ...
Berlin, den 10. November 1873.
Königliches Domainen-Polizei-Amt Mühlenhof.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 6. December 1873 (No. 96), Amtlicher Theil, gekürzt

Der nach der Kreisordnung vom 13. December pr. gewählte Kreistag Niederbarnimer Kreises hielt am 2. d. Mts. in Berlin seine erste Sitzung. ...
Der Vorschlag des Vorsitzenden, der Berathung das von ihm entworfene und höheren Orts geprüfte Tableau der [insgesamt 51] Amtsbezirke, wonach auch die Verhandlung mit den Betheiligten stattgefunden habe, zu Grunde zu legen, wurde ohne jeden Widerspruch von der Versammlung einstimmig angenommen.
Dieses Tableau ist folgendes: ...
  1. Neuenhagen, Seeberg und Hönow
  2. Königl. Domäne Alt-Landsberg mit den Colonien Amtsfreiheit, Neuhönow und Radebrück
  3. Krummensee, Seefeld und Löhme
  4. Börnicke
  5. Blumberg
  6. Mehrow, Ahrensfelde, Eiche und Hellersdorf
  7. Marzahn und Hohen-Schönhausen
  8. Falkenberg und Wartenberg
  9. Malchow, Karow und Lindenberg


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 10. December 1873 (No. 97), Anzeigen

Alle Arbeiter des Niederbarnimer Kreises, welche das 25. Lebensjahr zurückgelegt haben, werden ersucht, die Wahllisten zur Reichstagswahl, welche vom 10. bis zum 20. d. Mts. ausliegen, nachzusehen, ob ihr Name verzeichnet ist, wo nicht, sich eintragen zu lassen, widrigenfalls sie nicht wahlberechtigt sind. Das Wahlcomité der Arbeiterpartei. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 13. Dezember 1873 (No. 98), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Bernau, am 10. Dezember 1873.
Um den im hiesigen Bezirke wohnhaften Veteranen aus dem Freiheitskriege 1813/1815 wiederum zu Weihnachten eine kleine Freude bereiten zu können, ersuche ich die Herren Ehrenmitglieder des Nationaldanks ergebenst, den Jahresbetrag pro 1873 gefälligst bald an mich abzuliefern.
Derselbe beträgt nach §. 77 des Grundgesetzes vom 23. Novbr. 1865 alljährlich 2 Thlr., und 20 Sgr. für die Zeitschrift „Nationaldank“.
Der Special-Commissarius des Nationaldanks für Veteranen. Zimmermann, Bürgermeister. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 17. Dezember 1873 (No. 99), Anzeigen

Das alte Pfarrhaus in Ahrensfelde soll in diesem Winter abgebrochen werden. Da der Dachverband noch ziemlich gut erhalten ist, so eignet er sich zum Bau eines neuen Hauses. Bauherren, welche geneigt sind, hierauf, so wie auf die Dachsteine, Mauersteine, Feldsteine nebst Dielung zu reflectiren, wollen sich deshalb an den Maurermeister Gerhardt in Alt-Landsberg wenden. Das Haus ist 52½ Fuß lang und 38 Fuß breit, massiv, theils von Fachwerk mit Ziegeln gedeckt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 31. December 1873 (No. 102), Amtliche Beilage, gekürzt

Wahlbezirks-Eintheilung des Niederbarnimer Kreises
zur Wahl eines Abgeordneten zum Reichstage
No. und Bestandteile des Wahlbezirkes (Wahllokal)
Name des Wahlvorstehers / Name des Stellvertreters des Wahlvorstehers
  1. Ahrensfelde. (Schullokal in Ahrensfelde.)
    Prediger Harmuth. / Schulze Wegener.
  2. Blumberg Dorf und Gut. (Herrschaftl. Nebenhaus zu Blumberg.)
    Amtmann Lehmann. / Schulze Juert.
  3. Eiche. (Schulhaus.)
    Schulze Kirschbaum. / Gerichtsmann Giese.
  4. Hellersdorf. (Amtsstube.)
    Amtsmann Muhr. / Lehrer Rose.
  5. Hönow. (Schulzenamt.)
    Schulze Schmidt. / Gerichtsmann Hörnicke.
  6. Lindenberg. (Schullokal.)
    Prediger Braun. / Schulze Bolle.
  7. Mehrow Dorf und Gut. (Amt Mehrow.)
    Rittergutsbesitzer Heise. [!] / Schulze Meißner.
Berlin, den 24. December 1873.
Der Kreis-Landrath, Geheime Regierungs-Rath. Scharnweber.


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