In unser Genossenschaftsregister ist bei der unter No. 3 eingetragenen Genossenschaft „Consum-Verein 'Fortschritt' eingetragene Genossenschaft zu Bernau“ zufolge der Verfügung vom 27. December 1880 heute Folgendes eingetragen worden: Die gegenwärtigen Vorstandsmitglieder sind ... Alt-Landsberg, den 28. December 1880. Königliches Amtsgericht. Der Landwirthschaftliche Verein für Bernau und Umgegend hält seine Sitzung am Mittwoch, den 12. Januar cr. Nachmittags 4½ Uhr, Restaurant „Kaisergarten“ zu Bernau. Gäste dürfen eingeführt werden und sind willkommen, Der Vorstand. Beim Ochsengespann verlangt sogleich 1 Jungen W. Grün, Blumberg. |
Bekanntmachung. Berlin, den 4. Januar 1881. Diejenigen Herren Amts-Vorsteher und städtischen Polizei-Verwaltungen, welche meine Verfügung vom 19. August v. Js., L. 14289, betreffend die Zwangserziehung verwahrloster Kinder, bisher nicht erledigt haben, werden ersucht, dies bis längstens zum 20. dieses Monats nachzuholen. Der Landrath, Geheime Regierungs-Rath. Scharnweber. Bekanntmachung. Am 5. d. Mts. ist auf der Feldmark Hönow in einer unweit des Mehrow - Alt-Landsberger Weges gelegenen Kiefern-Schonung die Leiche eines unbekannten Mannes gefunden worden. Der letztere ist etwa Mitte der 40 er Jahre, ca. 5 Fuß 3 Zoll groß, hat röthliches Haar und rothen Vollbart und war bekleidet mit einem blaugestreiften Hemd (Militairhemd), hellen Buckskinhosen, schwarzem Tuchrock, dunkler Plüschweste, blauen Strümpfen, schwarzem Filzhut und Holzpantoffeln. Es gilt als zweifellos, daß der Unbekannte sich an der Stelle, wo er gelegen, zum Schlaf niedergelegt hat und hierbei erfroren ist. Um gefällige Auskunft über die Person des Verstorbenen wird ersucht. Neuenhagen a. der Ostbahn, den 6. Januar 1881. Der Amtsvorsteher. |
Holz-Auction in Blumberg. Am Donnerstag, den 13. Januar d. J., Vormittags 10 Uhr sollen im Hecht'chen Gasthofe hierselbst vom frischen Holz-Einschlage in den Elisenauer Bergen 800 Meter Kienen Knüppel, 800 Meter Kienen Reiser, 300 Stück Rückstangen, gegen gleich baare Bezahlung öffentlich meistbietend versteigert werden. Der Rentmeister. Altenburg. Tüchtige Tagelöhner-Familien finden zum 1. April noch Wohnung auf Rittergut Hellersdorf bei Caulsdorf. [2] |
Auf dem Dom. Hönow wird zum 1. April d. J. ein zuverlässiger und geschickter Baumeier [!] gesucht, der auch die Aufsicht bei den Leuten übernimmt und alle Getreidearten säen kann. A. Fritze, Administrator. [2] |
Holz-Auction in Blumberg. Am Dienstag, den 25. Januar d. J., Vormittags 10 Uhr sollen im Hecht'chen Gasthofe hierselbst vom Holz-Einschlage in den Elisenauer Bergen 800 Meter kienen Knüppel, 800 Meter kienen Reiser, öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung versteigert werden, wozu Käufer einladet Der Rentmeister. Altenburg. |
Bekanntmachung. In Folge eingetretener Vacanzen sind zu Amts-Vorstehern ernannt worden:
Der Kreis-Landrath, Geheime Regierungs-Rath. Scharnweber. |
Bernau. Das schon früher besprochene Project, die Oder mit der Spree durch einen Kanal Berlin-Kienitz zu verbinden, scheint sich seiner Verwirklichung zu nähern. Se. Exellenz Herr Minister Maibach hat dem Verein für Hebung der deutschen Fluß- und Kanalschiffahrt in der Sitzung am 12. d. M. die Denkschrift über den, auch unsern Kreis berührenden Kanal zur Kenntnißnahme beziehungsweise Begutachtung übersendet und dürfte dies Gutachten günstig ausfallen, weil der Oder-Lateralkanal von Friedland über Wrietzen, Freienwalde, Oderberg, Hohensaaten und Schwedt, der ebenfalls geplant worden, mit der Ausführung des Projekts Berlin-Kienitz in Verbindung steht und dessen Inangriffnahme nur noch von der Erledigung einiger Vorfragen abhängt. Die Stadt Berlin ist hierbei noch insofern sehr interessiert, als diese Kanalbauten in weiterer Folge dahin führen müßten, auch den Osten der Residenz mit Hafen und Anlegestellen zu versehen, die dort jetzt sehr vermißt werden. |
Eine Kornreinigungsmaschine hat zu verkaufen Noack, Blumberg. 2 Arbeitspferde hat zu verkaufen Noack, Blumberg. [2] |
Bekanntmachung. In der Nacht vom 16. zum 17. Januar cr. ist dem Arbeitsmann Gollnau auf Dominium Hellersdorf ein fettes Schwein aus verschlossenem Stalle gestohlen worden. Die Diebe, den Fußspuren nach 3, haben das Schwein hinter eine ca. 300 Schritte vom Ort stehende Kornmiethe geführt, geschlachtet und ausgeweidet und haben dann dasselbe tragend, auf der Berlin-Prötzeler Chaussee in Richtung Berlin eingeschlagen. Es wird um Mittheilung gebeten, falls über den Verbleib des Schweines oder über die Person der Diebe etwas bekannt sein sollte. Mehrow, den 22. Januar 1881. Der Amtsvorsteher. Heyse. |
Lindenberg. Sonntag, den 30. Januar: Große Tanzmusik wozu einladet A. Bolle, Restaurateur. |
Bekanntmachung. Berlin, den 27. Januar 1881. Das Königliche Finanz-Ministerium hat durch Erlaß vom 26. October v. Js. genehmigt, daß für die nachbenannten Gemeinden resp. Gutsbezirke: Ahrensfelde, Gemeinde, Lindenberg, Gemeinde, ... vom 1. Apr d. Js. ab eine dreimonatliche ... Erhebung der directen Staatssteuern ... eingeführt werde. Der Landrath, Geheime Regierungs-Rath. Scharnweber. |
Holz-Verkauf. Dienstag, den 8. Februar 1881 Vormittags 10 Uhr sollen in der hiesigen Forst: 200 Meter kiefern Kloben, 100 Meter kiefern Reisig, gegen gleich baare Zahlung meistbietend verkauft werden. Mehrow, den 1. Februar 1881. Die Guts-Verwaltung. |
Der Gesetzentwurf gegen die Trunkenheit Der dem Bundesrath vorgelegte Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Bestrafung der Trunkenheit, hat folgenden Wortlaut: § 1. Mit Geldstrafe bis zu Einhundert Mark oder mit Haft bis zu zwei Wochen wird bestraft, wer in einem nicht unverschuldeten Zustande ärgernißerregender Trunkenheit an öffentlichen Orten betroffen wird. ... [2] |
Lindenberg. Freitag, den 11. Februar 1881: Großer Maskenball, wozu ergebenst einladet C. Gathow, Restaurateur. Anfang 7 Uhr. Maskengarderobe ist schon am Donnerstag zu haben. |
Bekanntmachung. In der Nacht vom 5. zum 6. d. Mts. sind mittels Einbruchs aus der Wohnung des Kossäthen Martin Wenzel hierselbst folgende Gegenstände gestohlen worden: 4 Bettüberzüge (rothcarrirt), 3 dergleichen (brauncarrirt), 2 dergleichen (blaucarrirt), 9 weißleinene Bettlaken, 1½ Dutzend neue leinene Handtücher, 1 Dutzend leinene Handtücher (schon gebraucht), 4 weißleinene Tischtücher, 1 neues Frauenhemde, 1 Paar ziemlich neue langschäftige rindlederne Stiefeln, 1 Dragonerrock ohne Knöpfe, 13 Brat- u. Fleischwürste nebst einem blaugestreiften Leinwandbeutel. (Die Wäsche sämmtlich ungezeichnet.) Indem ich vor Ankauf dieser Sachen warne, ersuche ich, Wahrnehmungen, welche zur Ermittelung der Sachen und Diebe führen können, mir oder der nächsten Polizei-Behörde mitzutheilen. Blumberg. den 8. Februar 1881. Der Amtsvorsteher. Altenburg. |
Eisenblech-Dächer von verzinktem Eisenblech, ohne Schaalung [!], direkt auf die Sparren gedeckt, empfehlen als feuersicherste, leichteste, billigste und dauerhafteste Dächer W. Kranz, Lichtenberg, H. Kranz, Lindenberg. |
Mehrow. Bezugnehmend auf die amtliche Bekanntmachung in Nr. 10 dieses Blattes, betreffend den frechen Schweinediebstahl in Hellersdorf, kann hierdurch mitgetheilt werden, daß nach amtlicher Mittheilung des Herrn Gensdarm Münter zu Alt-Landsberg, welcher die ersten Recherchen in dieser Angelegenheit unternahm, die Diebe ermittelt und festgenommen sind. Es sind die Arbeiter Schöpel, Vater und Sohn, und der Bürstenhändler Gohmert zu Friedrichsberg. Der umsichtigen und ausdauernden Energie der dortigen Gendarmerie ist die Auffindung resp. Festnahme der Diebe zu danken. Man fand bei den Dieben zwar nicht mehr - wie zu erwarten war - das ganze Schwein, wohl aber noch einige Stücke Fleisch mit Haaren resp. Borsten, sowie einiges Schmalz. Das Schwein war bekanntlich zwar geschlachtet, aber unabgebrüht weggeschafft worden. Die Diebe werden nun zwar der gerechten Strafe nicht entgehen; möchte aber auch dem armen Bestohlenen Ersatz für seinen bedeutenden Schaden werden. Da dies das einzige Schwein war, was er für seine Hauswirthschaft schlachten wollte, so ist der Verlust um so empfindlicher, als ihm das Fleisch und Schmalz Zubiß auf eine lange Zeit des Jahres gewesen wäre, zumal das Schwein einen Werth von etwa 120 Mark hatte. |
Saatkartoffeln, Sechswochen, Nieren echt, Schneeflocke, echt, Staude-Bohnen, in 30er beste Sorten, empfiehlt billigst Rulemann Hientzsch, Lindenberg u. Berlin N., Brunnenstr. 16. |
Hönow. Am 16. d. M. Nachmittags gegen 4 Uhr brach in einem Familienhause des hiesigen Gutes Feuer aus, was anfänglich das ganze Gebäude in Mitleidenschaft zu ziehen drohte. ... Die aufopfernde Thätigkeit der Herren Rauch und Richter, die zuerst auf der Brandstätte waren, findet die allgemeinste Anerkennung, ebenso die geschickte Leitung der Spritze durch den Spritzenmeister Flöricke. ... Das Feuer ist durch die Fahrlässigkeit eines 10 jährigen Knaben, der auf dem Bodenraum ein Streichholz ansteckte, um damit zu leuchten, entstanden. ... Am 15. Februar waren es gerade 51 Jahre, wo zum letzten Male ein Gebäudebrand im hiesigen Orte stattgefunden hat; denn in der Nacht vom 14. zum 15. Februar 1830 wurde hierselbst das Wohngebäude des damaligen Schulzen Haase durch Feuer zerstört. |
Straßen-Polizei-Verordnung für den Amtsbezirk Neuenhagen. ...
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Blumberg. 21. Februar. ... Dr. Luther sprach: Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang, der bleibt ein Narr ein Leben lang! - Nun, unsere Blumberger sind dann keine Narren, das zeigte sich auf's Deutlichste am gestr. Sonntag, wo der Blumberger Männer-Gesangverein „Hoffnung“ unter Mitwirkung des Hönower Gesangvereins „Eintracht“ und der Liebisch'schen Kapelle aus Bernau die Feier seines zweijährigen Bestehens durch ein Concert in dem reichgeschmückten Saale des Hamman'schen Gasthofes vor einer zahlreichen geladenen Zuhörerschaft beging. ... |
Saatkartoffeln,
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Ein gut erhaltener Einspännerwagen mit Plan steht sofort zum Verkauf bei Schmöker, Blumberg. [2] |
Nachstehender Geschäftsplan zur Musterung der Militairpflichtigen im Kreise Niederbarnim pro 1881 wird hierdurch bekannt gemacht:
I. Alt-Landsberg, im Schützenhause.
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Bekanntmachung. Unter den Ochsen des Rittergutes Blumberg ist die Maulseuche ausgebrochen. Blumberg, den 20. März 1881. Der Amtsvorsteher. Altenburg. |
Verhandelt. Berlin, den 21. December 1881. Auf heute war hierselbst ein Kreistag des Niederbarnimer Kreises anberaumt. ...
Von den 40 Kreistags-Abgeordneten sind 34 erschienen. Es fehlen die Abgeordneten: Graf von Arnim, Heise, Baron von Rüxleben und Wolff, ... Zur Ergänzung der Vormusterungs-Commissionen für die Aushebung der Mobilmachungspferde und der Taxatoren für die Abschätzung derselben werden auf Vorschlag des Vorsitzenden durch Acclamation ohne Widerspruch gewählt:
Auf den Vortrag des Schreibens des Kuratoriums des Knaben-Rettungshauses Falkenberg vom 29. April 1880 ... beschließt der Kreistag einstimmig: Die bei dem Verkaufe des Ritterguts Falkenberg Seitens des Herrn Grafen Arnim an die Stadtgemeinde Berlin vorbehaltene unentgeldliche< Uebereignung eines Morgens Ackerland an das Rettungshaus Falkenberg wird Namens der Kreis-Corporation als Besitzer dieses Hauses angenommen ... [2] |
Die Beleidigung der verehelichten Florentine Kirschbaum, die in der Voraussetzung der Wahrheit geschehen, ist durch schiedsmännischen Vergleich zurückgenommen worden. Hönow, den 25. März 1881. Frau Louise Bugge. Frühe Kartoffeln (lange Sechswochenkartoffeln, weiße Rosenkartoffeln und rothe Rosenkartoffeln) hat abzugeben Büdner Salemann in Lindenberg. [2] |
Ein tüchtiger Pferdeknecht, verheirathet oder unverheirathet, wird sofort angenommen Rittergut Hellersdorf bei Caulsdorf. [2] |
Saatgerste verkauft W. Grün, Blumberg. |
Oeffentliche Versteigerung. Freitag, den 22. April 1881, Vormittags 11 Uhr werde ich auf dem Gutshofe zu Mehrow
Alt-Landsberg, den 10. April 1881. Harttmann, Gerichtsvollzieher. [2] |
Die gegen Wilhelm Lindemann hierselbst am 13. März cr. öffentlich grundlos ausgesprochene Beleidigung nehme ich hierdurch zurück. Mehrow, den 19. Apri 1881. Adolf Thürling. Eine alte Frau zum Hüten der Gänse wird sofort gewünscht, sowie ein gutes Dienstmädchen vom Lande zum 1. Juli. Näheres bei Frau Elste, Amt Biesenthal. |
Saat-Kartoffeln, Daber'sche und Lübbenauer, hat noch einige Wispel billig abzugeben Hientzsch, Lindenberg. |
Seefeld. Am 25. April d. J. war der Herr Pastor Göroldt 25 Jahre in der Parochie Seefeld im Amte. Dieser Tag war für den Jubilar ein Freuden- und Ehrentag. ... Neuenhagen. Ein bedeutender Fund alter Silbermünzen aus dem 16. Jahrhundert ist hier gemacht worden. Sie rühren aus den Regierungszeiten Joachim II. von Brandenburg, Herzogs Georg von Sachsen und Kaisers Ferdinand her, deren Bildnisse die Münzen in selten schöner Prägung enthalten. ... Die glücklichen Eigenthümer sind die Herren Bohne und Stromer aus Alt-Landsberg, in deren Garten hierselbst die Münzen beim Graben in einem irdenen Topfe verpackt gefunden worden. |
Nachweisung des vollen und zu erhebenden Klassensteuer-Jahressolls des Kreises Niederbarnim pro 1881/82
[insgesamt 157 Ortschaften, Mehrow nicht nach Dorf und Gut unterschieden] |
Zwei Frauen zum Graben werden verlangt bei C. Albrecht, Sattlermstr. Lindenberg. Sonntag, den 8. Mai cr.: Große Tanzmusik, wozu einladet A. Bolle, Restaurateur. |
Allerhöchster Erlaß, betreffend die Verleihung der Chausseegelderhebung an den Kreis Niederbarnim: 1) für die neuerbaute Chaussee von Rummelsburg nach Friedrichshain, 2) für die neuerbaute Chaussee von Zerpenschleuse nach Lanke. ... |
Bekanntmachung. Die Feier des diesjährigen Hussitenfestes findet am Montag, den 23. Mai d. Js., Vormittags 8 Uhr, in der althergebrachten Weise statt. Die hiesigen Einwohner werden zur recht zahlreichen Beiwohnung dieser Feierlichkeit hiermit eingeladen. Bernau, den 2. Mai 1881. Der Magistrat. Paetzold. |
Blumberg. 5. Mai. In diesen Tagen ist der Platz vor den hiesigen beiden Schulhäusern mit zahlreichen Bäumen besetzt worden, wodurch derselbe schon jetzt ein hübscheres Ansehen gewonnen hat und später unserem Dorfe gewiß zu ganz besonderer Zierde gereichen wird. - Der nach Ostern begonnene Neubau der Spitze unseres Kirchthurmes schreitet rüstig fort. Derselbe wird noch einen eigenartigen Schmuck dadurch erhalten, daß einige Bestandtheile der vor Kurzem in Spandau abgebrochenen uralten Thürme Verwendung finden. - Die Baulust hier ist in diesem Jahre womöglich noch größer, als im vorigen. Unter Anderem führt der Gastwirth Herr Hamman am „Markte“ ein neues stattliches Gasthofgebäude auf. |
Verhandelt. Berlin, den 30. März 1881. Auf heute war hierselbst ein Kreistag des Niederbarnimer Kreises anberaumt. ... Von den 40 Kreistagsabgeordneten sind 36 erschienen, es fehlten die Herren Amende, Heise, Niemeyer und Pahlke, welche sich entschuldigt hatten. ... Von dem Kreistage sind Vorschläge für die anderweitige Abgrenzung der Amtsbezirke beschlossen und werden durch die betreffenden Vorschläge die Amtsbezirke ..., Rüdersdorf, Blumberg, Mehrow, Buch ... berührt. ... [2] |
Blumberg. 9. Mai. Beim Abbruch des alten Hamman'schen Gasthofes hierselbst wurden unterhalb des Feuerheerdes die Ueberreste eines Menschen aufgefunden. Man vermuthet, daß dieselben einem französischen Officier angehören, welcher, wie sich die bekannten ältesten Leute dieses Mal noch erinnern wollen, zur Zeit, als die Franzosen in der Mark hausten, auf nicht aufgeklärte Weise hier seinen Tod gefunden haben soll. |
Malchow. Seit dem 1. d. Mts. sind am hiesigen Orte und im benachbarten Ahrensfelde Postagenturen in Wirksamkeit getreten, welche sich mit der Annahme von Postsendungen aller Art befassen. Mit der hiesigen Postagentur ist der Fernsprechbetrieb vereinigt und können hier auch Telegramme zur Einlieferung gelangen. |
Berlin. Ueber die Hundswuth-Bacterie schreibt das „Journal für Gesundheitspflege“: In einer der letzten Sitzungen der französischen Akademie der Wissenschaften hat der berühmte Naturforscher Pasteur ein neues, höchst merkwürdiges Ergebnis seiner Arbeiten ... bekannt gegeben. ... Bekanntmachung. Der Bau einer Leichenhalle und eines Einfahrts-Portals auf dem neu angelegten Kirchhof der hiesigen St. Marienkirche ... soll ... verausgabt werden. ... Bernau, den 6. Mai 1881. Die Kirchhofs-Commission. I.V.: A. Wernicke. |
H. Winterstein, Zahnkünstler in Bernau, empfiehlt sich zur Anfertigung künstlicher Zähne und Gebisse nach den neuesten Erfindungen. Zähne-Reinigen, Plombiren etc. |
Bekanntmachung. Berlin, den 13. Mai 1881. Das in Nr. 58 des Kreisblattes pro 1880 veröffentlichte Tableau der Impfbezirke und der Bezirks-Impfärzte des Niederbarnimer Kreises bleibt pro 1881 in Wirksamkeit bis auf die nachfolgende Abänderung: ... Impfbezirk Nr. 22. Bezirks-Impfarzt, pract. Arzt Dr. Prengel zu Alt-Landsberg.
Der Landrath, Geheime Regierungs-Rath. Scharnweber. |
Alt-Landsberg. Hierdurch zeige ich ergebenst an, daß ich mein Amt als Bezirks-Impfarzt unter dem 19. d. Mts. freiwillig niedergelegt habe. Die Tage, an denen ich privatim impfen werde, mache ich später bekannt, da augenblicklich in Alt-Landsberg und Umgebung die Masern noch nicht erloschen sind. Heymann, pract. Arzt. |
Bekanntmachung. Mahlsdorf, den 21. Mai 1881. Die Dächer der Kirche und des Thurmes zu Mahlsdorf sollen umgedeckt werden. Die Arbeit wird im Wege der Submission vergeben und wollen Gewerbsbeflissene ihr Mindergebot dem Vertreter des Gemeinde-Kirchenraths, Gemeinde-Vorsteher Dubick zu Mahlsdorf, bald abgeben, wo ihnen der Kostenanschlag der Königlichen Regierung vorgezeigt werden wird. Der Gemeinde-Vorsteher. Dubick. |
Blumberg. 23. Mai. Der Bau des oberen Theiles unseres Kirchthurmes schreitet rüstig vorwärts und hat man von den ihn umgebenden Gerüsten einen herrlichen Blick auf die umliegenden Ortschaften bis nach Berlin hin, dessen Straßenzüge sich bei klarem Wetter deutlich erkennen lassen. Auch unser Ort selbst nimmt sich, von dieser Höhe aus gesehen, geradezu reizend aus, und herrscht allseitig der Wunsch, daß ein Photograph diese Gelegenheit benutzen und einige Ansichten Blumberg's aus dieser Perspektive aufnehmen möchte, was freilich bald geschehen müßte, da die festen Gerüste demnächst abgenommen werden. Auf guten Absatz der Ansichten ist sicher zu rechnen. |
Mit Bezug auf die Verfügung der Königlichen Regierung, Abtheilung für directe Steuern, Domainen und Forsten zu Potsdam vom 15. März 1881 werden in Nachstehendem die festgesetzten Steuer-Ablieferungstage der einzelnen Erhebungsbezirke mit dem Bemerken zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß die Steuern derjenigen Hebebezirke, deren Ablieferungstage auf einen Sonn- oder Feiertag fallen, an dem vorangehenden Werktage zur unterzeichnenden Kasse abzuliefern sind. ... Berlin, den 26. Mai 1881. Königliche Nieder-Barnimer Kreis-Kasse. Braun.
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Bekanntmachung. Berlin, den 28. Mai 1881. Der Kaufmann Salomon zu Neu-Weißensee beabsichtigt auf seinem an der Gustav-Adolphstraße daselbst belegenen ... Grundstücken einen Schlacht- und Viehhof anzulegen. ... Königlicher Landrath Niederbarnimer Kreises, Geheimer Regierungs-Rath. Scharnweber |
Bekanntmachung. Berlin, den 27. Mai 1881. Diejenigen Herren Amtsvorsteher, in deren Bezirke sich Sandschellen befinden, werden, soweit dies noch nicht geschehen, an die schleunigste Einreichung der durch meine Circular-Verfügung vom 31. März 1881 ... vorgeschriebene Nachweisung über die vorhandenen Sandschellen erinnert. Der Landrath, Geheimer Regierungs-Rath. Scharnweber. |
Bekanntmachung. Der Weg von Carow nach Lindenberg ist wegen Umbau der Brücke auf hiesiger Feldmark für Fuhrwerk und Reiter vom 7. Mai d. J. ab bis zur Fertigstellung der Brücke und Pflasterung gesperrt. Lindenberg, den 2. Juni 1881. Der Gemeinde-Vorsteher Lehmann. |
Bekanntmachung. Berlin, den 8. Juni 1881. Da der practische Arzt Dr. Heymann zu Alt-Landsberg die Geschäfte als Bezirks-Impfarzt des Impfbezirks Nr. 9 niedergelegt hat, so wird dieser Bezirk pro 1881 dem practischen Arzt Dr. Prengel zu Alt-Landsberg übertragen. Der Kreis-Ausschuß des Kreises Nieder-Barnim. Scharnweber |
Bekanntmachung. Unter den Pferden der Schloß-Meierei Blumberg ist die Rotzkrankheit ausgebrochen. Blumberg, den 13. Juni 1881. Der Amts-Vorsteher. Altenburg. |
Bekanntmachung. Unter dem Rindvieh der Schloß-Meierei Blumberg ist die Maulseuche [!] ausgebrochen. Blumberg, den 15. Juni 1881. Der Amts-Vorsteher. Altenburg. |
Bekanntmachung. ... Namentliche Liste der im Jahre 1881 classificirten Reserve- und Landwehr-Mannschaften. C. Hinter den letzten Jahrgang der Landwehr zurückgestellt.
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Eine Partie Stroh hat abzugeben Gottfr. Ebel, Blumberg. Dominium Blumberg sucht sofort oder zum 1. Juli d. Js. ein Stubenmädchen. |
Zur Geschichte einiger Ortschaften des Kreises Niederbarnim 4. Ahrensfelde ... |
Gute Maurergesellen finden sofort dauernde Arbeit bei erhöhter Löhnung beim Bauunternehmer Kohly in Lindenberg. |
Zur Geschichte einiger Ortschaften im Kreise Niederbarnim 5. Mehrow Im Anfange des 14. Jahrhunderts besaß dieses, 1½ Meilen nordöstlich von Berlin und 1 Meile westlich von Alt-Landsberg belegene Dorf ein Alverich v. Schneitlingen als Ritterlehn, nach dessen Tode der Markgraf Ludwig im Jahre 1327 einen Bürger Steinicke [!], gen. von Zehlendorf, mit Hebungen belehnte (Riedel XI, 305). Andere Hebungen an Pacht und Zins von 4 Hufen erwarb ein Berliner Bürger Tyle Bruck 1344, zur Schenkung für einen Altar zu Berlin (Gercken, Cod. VI, 442. Riedel, 307). Wer damals Gutsherr geworden, ist nirgends erwähnt. Erst das Landbuch giebt hierüber (S. 64, Nr. 6), wie über die Verhältnisse des Dorfes Auskunft, indem es sagt: „Mere“ hat 52 Hufen, wovon 4 dem Pfarrer und 1 der Kirche gehören. Der Schulze (später 4 Lehnhufen) giebt 1 Talent (für das Lehnpferd), die übrigen Hufen geben Pacht, Zins und Bede. Es waren 5 Kossäthen vorhanden, von denen 2 der Kirche und 3 dem (Gutsherrn) Johannis von Wyningen zinsten; der Krug gab 6 Schillinge und eine Hufe. Von diesen Abgaben erhob: einer Namens Palmdach den Zins von 14 Hufen, ein Altar in Bernau 3 Talente vom Zinse und v. Wyningen die Bede, der auch die höhere Gerichtsbarkeit und den Wagendienst hatte. Nach einer Urkunde von 1438 waren nun zwar die Gevetter Rathenow im Besitz von Hebungen, Gericht, Kirchlehe [!], Diensten und Rauchhühnern und hatten somit die gutsherrlichen Rechte (Riedel XI, 343), allein dies muß nur vorübergehend gewesen sein, denn nach dem Schoßkataster von 1450 befand sich der Kurfürst im Besitz des Dorfes (Landbuch 276, 3), von welchem er 1467 einen Heintze Hobeck, der zu Schöneiche angesessen war, mit der Hälfte belehnte. Wer die andere Hälfte des Dorfes damals im Besitz hatte, ist nicht anzugeben. Beide Antheile gelangten hierauf aber an die Familie von Britzke zu Britz in [!] Teltow, welche solche bis gegen Ende des 17. Jahrhunderts inne hatten. Von einem Rittergute oder ritterfreien Hufen findet sich bis 1617 keine Spur, sondern erst das Schoßkataster von 1624 erwähnt, daß Alexander v. Britzke (bei Eickstedt 362 Heine v. B. genannt) einen Bauernhof mit 4 Hufen ausgekauft und freigewilligt erhalten habe (Fidicin 86). Außer diesem Bauernhofe gehörte dem v. Britzke auch der Lehnschulzenhof, welchen schon 1454 Georg Borßellitz oder Borsewitz ausgekauft und einem Bürger Heinrich Krewitz zu Berlin, dieser aber an die v. Britzke veräußert hatte. 1624 waren 3 Kossäthen und 8 Hüfner mit 43 Pachthufen. Im Jahre 1716 wurde mit diesem Rittergute, wie es nunmehr genannt wurde und dessen Areal in neuerer Zeit durch den ferneren Auskauf von Bauerngütern noch vergrößert ward, der Kammerdiener Thomas Streit belehnt, nach dessen Tode es auf seinen Stiefsohn, den Hofrath Philipp [!] Franz Laging und 1726 auf dessen Wittwe, 1750 auf den Amtsrath Peckel [!], 1764 auf den Kriegs-Commissarius Lehr, 1773 auf die Kriegsrath Oland'schen Eheleute, 1782 auf die Oberhofmeisterin Oranie Luise von Keith, geb. Freiin von Keyphausen, sodann auf den Kammerherrn Freiherrn von Keith, hiernächst 1816 auf den Gutsbesitzer und endlich auf den Gutsbesitzer Martin Heyse überging. |
Gute Maurergesellen finden sofort dauernde Arbeit bei erhöhter Löhnung beim Bauunternehmer Kohly in Lindenberg. [2] |
Bekanntmachung Zur Verpachtung der Obstnutzung an den Bäumen der Berlin-Prötzeler Chaussee und zwar
Alt-Landsberg, den 27. Juni 1881. Der Commissarius des Kreis-Ausschusses. Matz. [2] Ein Pferdeknecht und ein Kuhknecht finden sofort Dienst auf Rittergut Hellersdorf. |
Berliner Local-Nachrichten. Ueber ein schreckliches Ereigniß, den Selbstmord respektive Mord einer ganzen Familie, bestehend aus Mann, Frau und 4 Kindern geht uns folgende Mittheilung zu ... |
Malchow. Am Freitag früh war der 18jährige Maurergeselle Friedrich Schmidt aus Schönwalde auf dem Gute des Rittergutsbesitzers Simon mit dem Abbruch einer zu einem früheren Stallgebäude dienenden Giebelwand beschäftigt. Schmidt wollte die Mauer in ihren Grundfesten derart lockern, daß dieselbe alsdann mit Stricken umgeworfen werden konnte. Nachdem diese Arbeit bis zum Anlegen der Stricke vollendet war, stürzte plötzlich die Mauer zusammen und begrub unter ihren Trümmern den hoffnungsvollen jungen Mann, der als eine unkenntliche Fleischmasse unter den Trümmern hervorgeholt wurde. Ob dem mit der Ausführung der Arbeiten beauftragten Bauführer Schuld an dem beklagenswerthen Unglücksfall zuzuschreiben, wird die gerichtliche Untersuchung ergeben. |
Bekanntmachung. Die Maul- und Klauenseuche unter dem Rindvieh der Schloß-Meyerei Blumberg, sowie die Rotzkrankheit unter den Pferden daselbst ist erloschen. Blumberg, den 11. Juli 1881. Der Amts-Vorsteher. Altenburg. |
Kreis-Synode Berlin-Land. Berlin, den 6. Juli 1881. Im evangelischen Vereinshause (Oranienstraße 106) tagte heute die Kreissynode Berlin-Land ... Von den 68 zur Synode gehörenden Synodaldeputirten waren 65 erschienen. ... Der Kirchenbesuch ist an den gewöhnlichen Sonntagen im ganzen nur gering, stellenweise sogar mangelhaft zu nennen. ... Bezüglich der Sonntagsheiligungen melden die Berichte fast einstimmig, daß ... sich die Arbeiter und Tagelöhner auch diese nicht einmal gönnen. ... Dazu kommt der am Sonntag häufig ausgeführte Holzdiebstahl. Auch das kann schwerlich die Sonntagsruhe heben, wenn einzelne Orte des Sonntags schon am frühen Morgen von Berlinern überschwemmt werden, die zum Theil mit voller Musik ihren Einzug halten und lärmender Weise sich dort für den Tag einrichten. ... Die Kinderzucht läßt aller Orten viel zu wünschen übrig. Sie ist schlaff und zu nachsichtig. ... Es komme nicht selten vor, daß Schulkinder bis gegen 2 Uhr Nachts an den Orgien auf dem Tanzboden theilnehmen. ... [2] |
Ein tüchtiger brauchbarer Meier findet bei sehr gutem Lohn zum 1. October cr. Stellung auf dem Dom. Hönow. [2] |
Blumberg. Die tropische Hitze, welche seit einigen Tagen herrschte, hat hier ein Opfer gefordert und zwei Familien in tiefe Trauer versetzt. Der Gastwirth Hecht von hier, welcher am 19. d. Mts. seiner Beschäftigung auf dem Felde oblag, fiel plötzlich, vom Sonnenstich befallen, um und verstarb nach wenigen Minuten. Ein Arbeiter, welcher ebenfalls vom Sonnenstich befallen ist, liegt noch krank darnieder und soll sehr wenig Hoffnung vorhanden sein, ihn am Leben zu erhalten. |
Zur Geschichte einiger Ortschaften des Kreises Niederbarnim 7. Lindenberg ... |
Löhme. Bei den am Mittwoch abend und Donnerstag früh stattgehabten Gewittern hat es auf der hiesigen Feldmark zweimal eingeschlagen. der eine Schlag hat eine an dem Werneuchener Wege stehende Weide getroffen und diese der Länge nach auseinander gesprengt, ohne zu zünden. Die Rinde ist völlig losgetrennt und zeigt der Stamm verschiedene Längsrisse von der Krone nach dem Erdboden, ohne daß irgend ein Stück Holz losgelöst ist. ... |
Bernau. Vor einiger Zeit kam die betrübende Nachricht aus West-Preußen, daß in den dortigen großen Landseen unter den Krebsen eine Krankheit herrsche, die in kurzer Zeit sämmtliche Krebse vernichtet habe und mit dem Namen die Krebspest bezeichnet wurde; aus diesem Grunde stiegen die Preise der hiesigen Krebse in erheblicher Weise, indem von hier aus viele nach dort verkauft wurden, um die ausgestorbenen Seen wieder zu bevölkern; leider müssen wir jetzt erleben, daß auch bei uns die Krebspest ausgebrochen ist; wie uns von kundiger Seite mitgetheilt wird, sind in einem Biesenthaler See schon vor längerer Zeit die Krebse davon befallen worden und in ganz kurzer Zeit war der See von Krebsen leer. Jetzt wird uns berichtet, daß auch in dem Lanker Hellensee die Pest aufgetreten sein soll, da nun der Ober-, der Liepnitz- ja auch der Plötzensee untereinander mit Gräben verbunden sind, so ist mit Bestimmtheit anzunehmen, daß die Pest unsere besonders bei Kindern beliebten Krebse vernichten wird. Noch wollen wir hinzufügen, daß die von der Pest befallenen Krebse, so lange sie noch Leben haben, keinen Schaden auf die Gesundheit des Menschen ausüben, wenn solche unter gesunden Krebsen mit sollten gekocht und gegessen werden. |
Auf dem hiesigen Dominium hat sich ein Schaf angefunden, welches gegen Erstattung der Insertionsgebühren und Futterkosten in Empfang genommen werden kann. Mehrow, den 24. Juli 1881. Der Amtsvorsteher. |
Bernau. Am vergangenen Sonntage, den 24. d. M., fierte der hiesige Turn-Club sein elftes Stiftungsfest. ... Zu bedauern ist nur, daß der Vereinswirth nicht genügend mit Bier versehen war, sodaß viele Gäste eine halbe Stunde darauf warten mußten. War auch die Qualität des Bieres nicht so besonders, daß man so sehr darnach verlangte, so ist es doch für Manchen höchst unangenehm, ohne Getränk in einer Gastwirthschaft zu sitzen. ... [2] |
Bernau. Am Sonntag Abend ging bei Löhme der von der „Neuen Welt“ in Berlin abgelassene Luftballon des Luftschiffers Opitz nieder. Außer dem Luftschiffer befand sich nur noch ein Passagier, ein Arzt aus Berlin, in der Gondel, und war die Fahrt, die ungefähr eine halbe Stunde gewährt, ohne jegliches Hinderniß von Statten gegangen. Der Ballon wurde nach Bernau geschafft und von hier per Eisenbahn nach Berlin weiterbefördert. Die beiden Mitfahrenden begaben sich, nachdem sie die Nacht in Bernau verbracht, am Montag früh nach Berlin zurück. [2] |
Ein Schlächter-Lehrling wird unter günstigen Bedingungen verlangt beim Schlächtermeister Friedrich in Ahrensfelde bei Berlin. [2] |
Bekanntmachung. Berlin, den 30. Juli 1881. Die Fabrikbesitzer Lindner & Co. zu Weißensee beabsichtigen auf ihrem an der Weißensee-Bernauer Chaussee daselbst belegenen Grundstücke einen Brenn- bzw. Schmelzofen zur Herstellung von Wasserstoffsuperoxyd zu errichten. ... [2] |
Subhastations-Patent. Das dem Mühlenmeister August Wilhelm Bruseberg gehörige, zu Lindenberg (Kreis Nieder-Barnim) belegene, im Grundbuch von Lindenberg Band III, Blatt Nr. 6 verzeichnete Grundstück nebst Windmühle und sonstigem Zubehör soll den 23. August ... versteigert und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags den 26. August ... verkündet werden. Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grundsteuer, bei einem derselben unterliegenden Gesamt-Flächenmaß von 38 a 20 qm mit einem Reinertrag von 17,97 Mark und zur Gebäudesteuer mit einem jährlichen Nutzungswerth von 114 Mark veranschlagt. ... Berlin, den 16. Juni 1881. Königliches Amtsgericht. [2] Bekanntmachung. Zum 1. December d. Js. können 20 bis 25 geübte Cigarrenmacher mit Raum zur Fabrikation an einen geeigneten Unternehmer überlassen werden. Die näheren Bedingungen sind bei uns persönlich oder schriftlich zu erfragen. Strausberg, den 2. August 1881. Direction der Brandenburgischen Landarmen- und Correctionsanstalt. Salchert. [2] |
Neuenhagen. Namenloses Unglück hätte neulich beim Läuten der hiesigen Glocken entstehen können. Während des Läutens der Letzteren wurde nämlich die Mittelglocke - etwa 8 bis 10 Centner schwer - aus einem der Lager gehoben und fiel mit einem furchtbaren Getöse auf den obern Dielenbelag, so daß mehrere starke Bohlen durchschlagen wurden. Ein Balken, auf dem die Glocke sich festsetzte, bewahrte die letztere vor weiterem Herabfallen. Ein junger Mann, der die Glocke gezogen hatte, konnte sich noch durch rechtzeitiges Beiseite-Springen von seinem Tode retten, da sie ihn sonst unrettbar getroffen hätte. Ein von Berlin herbeigerufener Glockengießer hat die Glocke mit Hilfe mehrerer Zimmerleute und den entsprechenden Hebe-Vorrichtungen wieder aufgehängt und Einrichtungen getroffen, daß ein solcher Fall nicht wieder vorkommen kann. Seeberg. Der ehemalige Gemeinde-Nachtwächter Fr. Schmidt hierselbst, ein 82jähriger Greis, ist am 2. d. M. in seiner Wohnung im Gemeindehause hier erhängt gefunden worden. Er hatte schon öfters geäußert, daß er keine Lust mehr am Leben habe und sich noch aufhängen werde. Sonstige Beweggründe zu diesem Entschluß hat er nicht gehabt. |
Bekanntmachung. Diejenigen Hauseigenthümer, welche in Zukunft Mittwochs und Sonnabends die Rinnsteine längs ihrer Häuser und Grundstücke nicht gehörig reinigen lassen, haben strenge Bestrafung zu gewärtigen. Bernau, den 9. August 1881. Die Polizei-Verwaltung. [2] |
Subhastations-Patent. Das dem verstorbenen Arbeiter Gottlieb Kosch zu Blumberg resp. dessen Erben gehörige, zu Blumberg belegene, im Grundbuch von diesem Orte Band I, Nr. 21 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll den 27. September 1881, Vormittags 9 Uhr an hiesiger Gerichtsstelle im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags den 27. September, Mittags 12 Uhr an hiesiger Gerichtsstelle verkündet werden. Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grundsteuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt-Flächenmaß von 4 a 66 qm mit einem Reinertrag von 0,26 Thlr. und zur Gebäudesteuer mit einem jährlichen Nutzungswerth von 56 Mark veranlagt. ... Alt-Landsberg, den 27. Juli 1881. Königliches Amtsgericht. [2] |
Oranienburg. Das Verschwinden eines ehemaligen Rentiers Z. aus der Kanalstraße giebt viel zu sprechen. Man glaubt daß er den Tod gesucht hat und daß ein, aus dem Kanal gezogene, leider aber bis zur Unkenntlichkeit entstellte Leiche ihm angehöre. Mit Bestimmtheit konnte dies jedoch nicht festgestellt werden. |
Lindenberg. Sonntag, den 21. August 1881: Großes Erntefest, wozu freundlichst einladet Gathow, Restaurateur. |
Bernau. Bezüglich der Krebspest im Liepnitz-, Ober- und Hellensee sind verschiedene Anfragen über diese Pest selbst und deren Entstehung an uns ergangen. Von befreundeter Seite ist uns nun folgende Mittheilung gemacht: Die Krebspest entsteht durch einen Parasiten (Distoma eirrigerum), der in den Krebs von außen eindringt, das Muskelgewebe bewohnt, dasselbe ähnlich wie die Trichine durchwandert und sich dann darin einkapselt. Man findet mitunter 100 bis 200 dieser egelartigen Thiere in einem Krebse. |
Blumberg. Sonntag, den 28. und Montag, den 29. August: Großes Erntefest, wozu freundlichst einladet C. Hamann, Gastwirth. [2] |
Unterzeichneter erlaubt sich die ergebene Anzeige zu machen, daß derselbe von dem Amtsvorsteher Herrn Schmidt zu Neuenhagen den an der Königl. Ostbahn gelegenen Ring-Ofen käuflich übernommen und in Betrieb gesetzt hat. Neuenhagen a. d. Ostbahn, im August 1881. Paul Kisse. [2] Neu-Weißensee. Ein Grundstück an der hiesigen Charlottenburger Straße, sowie mehrere Baustellen an der Friesick[e]straße sind billig zu verkaufen. Das Grundstück ist bebaut und dürfte sich für Gärtner oder Geflügelzüchter eignen. Näheres bei Liebheim, Gemeinde-Einnehmer. Meine neue Dreschmaschine empfehle ich den Herren Landwirthen von Monat September an zur gefälligen Benutzung. Z. Z. Hellersdorf, Post Kaulsdorf. E. Bernstein, Maschinenmeister. [2] |
Bernau. Wie vorsichtig man beim Setzen resp. Aufrichten von Grenzsteinen sein muß, darüber hat das Reichsgericht am 10. März 1881 folgende Entscheidung getroffen: ... §. 274. Nr. 2 des Strafgesetzbuches lautet: Mit Gefängniß, neben welchem auf Geldstrafe bis zu dreitausend Mark erkannt werden kann, wird bestraft, wer einen Grenzstein oder ein anderes zur Bezeichnung einer Grenze oder eines Wasserstandes bestimmtes Merkmal in der Absicht, einem Andern Nachtheil zuzufügen, wegnimmt, vernichtet, unkenntlich macht, verrückt der fälschlich setzt. ... |
Am letzten Sonntag wurde mir im Hamann'schen Lokale zu Blumberg mein Hut verwechselt. Ich bitte, denselben mir umzutauschen. Adolf Müller, Steinmetz, Bernau |
Bekanntmachung. Wie mir von den Herren Impfärzten mitgetheilt, sind, obgleich die Impfzeit beinahe vorüber ist, dennoch eine große Zahl Impfpflichtiger noch nicht vorgestellt worden. Unter Verweisung auf unsere Bekanntmachung vom 24. Mai cr. machen wir nochmals darauf aufmerksam, daß die Nichtbefolgung der gegebenen Vorschriften strenge Bestrafung zur Folge hat. Bernau, den 29. August 1881. Die Polizei-Verwaltung. |
Lindenberg. Sonntag, den 4. September 1881: Große Tanzmusik, wozu einladet A. Bolle, Restaurateur. |
Für Kriegervereine liefert zum Prämienschießen leihweise Hinterladerbüchsen nebst Munition (Metallpatronen) zu billigen Preisen Central-Waffen-Depot, Berlin Centrum, Gipsstraße 26. |
Ein Mädchen für Alles wird zum 1. October verlangt bei A. Rinel, Pankow. Ein Mädchen für Alles (Lohn 90 Mark) wird zum 1. October verlangt von A. Wiedemann, Alt-Landsberg. |
Ein sehr guter Einspänner-Wagen steht zum Verkauf. Näheres ertheilt Gastwirth Hammann, Blumberg. |
Blumberg. Aus C. F. Pilger's Buchdruckerei (L. Röther) in Bernau ist soeben unter dem Titel „Nachrichten über das Dorf und Gut Blumberg im Kr. Nieder-Barnim und die damals und jetzt dazu gehörigen Ortschaften“ eine Geschichte unseres Dorfes hervorgegangen. Die kleine Schrift zerfällt in vier Theile, von denen der erste eine Biographie des märkischen Staatsmannes und Dichters von Kanitz [!], Blumberg's berühmtesten Besitzers, enthält, der zweite die Geschichte Blumberg's selbst, der dritte Kirche, Pfarre und Schule behandelt und der vierte Einiges über die Ortschaften Eiche, Hellersdorf, Elisenau. Falkenberg und Dahlwitz mittheilt. Die Kirche von Blumberg ist bekanntlich reich an Ahnenbildern und sonstigen Denkmalen aus früherer Zeit. Lindenberg bei Berlin. Am 8. September constatirte der amtliche Fleischbeschauer H. Oxner Trichinen in einem von ihm untersuchten Schlachtschweine. |
Eine Wohnung ist zum 1. October, auch später, billig zu vermiethen beim Gemeinde-Vorsteher Türling, Mehrow. [2] |
Lanke. Am 23. d. Mts. fand die Abnahme der Chaussee-Strecke Bernau-Lanke statt. ... An der Grenze der Ladeburger Feldmark stand eine Ehrenpforte, in derselben ein Gedicht: "Willkommen (darunter zwei Hände)
Ladeburg gehört zum Oberbarnimer Kreis. ...
Es reichen einander die Hand, Nieder- und Oberbarnimer Land." |
Theater in Bernau (im Saale des Elysium) Neu einstudiert: Weibertränen wirken auf Christen, Juden, Heiden und Türken. Lustspiel in 1 Akt von A. Winterfeld. |
Bekanntmachung. Wegen Ausbesserung der Brücke zwischen Eiche und Hellersdorf ist der Weg vom Eicher Pflaster bis zu dem Hellersdorfer Pflaster, und der Weg, der nach Mahlsdorf führt, bis an die Prötzeler Chaussee auf 14 Tage gesperrt. Eiche, den 4. October 1881. Der Gemeinde-Vorstand. Giese. |
Theater in Bernau (im Saale des Elysium) Freitag, den 7. October 1881: Zum Benefiz für Herrn Hans Knapp. Neu einstudiert! Zum ersten Male! Von Sieben die Häßlichste. Lustspiel in 3 Akten und einem Vorspiel. |
Lichtenberg. Unser Ort kommt aus den Aufregungen gar nicht heraus. Kaum haben sich die Gemüther über die Schlägerei, bei der der Maurer J. tödtlich verletzt wurde, beruhigt, da wird uns schon wieder ein Vorfall mitgetheilt, der zwar noch ziemlich dunkel ist, sich durch die eingeleiteten Untersuchunge bald aufklären wird. ... (Fenstersturz der Frau des Schlächters) |
Ein durchaus tüchtiger Stellmacher, der auch mit Maschinenarbeiten bekannt ist, sowie einige Arbeiter-Familien finden zum 1. Januar 1882 gute und dauernde Stellung auf dem Dom. Mehrow. [2] |
Bekanntmachung. Berlin, den 11. October 1881. Nachstehende Verordnung
Wir, Wilhelm, von Gottes Gnaden, Deutscher Kaiser, König von Preußen ec.
verordnen auf Grund der Bestimmung im § 14. des Wahlgesetzes vom 31. Mai 1869, im Namen des Reiches, was folgt:
wird ... hiermit noch besonders publicirt.
Die Wahlen zum Reichstage sind am 27. October1881 vorzunehmen. Urkundlich unter unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Kaiserlichen Insiegel. Gegeben Berlin, den 31. August 1881. Wilhelm. Fürst von Bismarck. Der Kreis-Landrath, Geheime Regierungs-Rath. Scharnweber. Wahlbezirks-Eintheilung des Niederbarnimer Kreises zur Wahl eines Abgeordneten zum Reichstage
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Futter-Runkeln täglich zu kaufen bei Lichtenberger in Ahrensfelde. Auf den Rieselfeldern: 18 Mark p. 24 Scheffel |
Blumberg, den 21. Oct. Am gestrigen Tage, Abends 11¼ Uhr, ist zu Berlin der Besitzer des hiesigen Gutes, Graf Georg von Armin*Zichow, Erbschatzmeister der Kurmark, K. K. Kammerherr, Oberstlieutenant und Kommandeur des Garde-Kürassier-Regiments, Flügeladjutant Sr. Maj. des Kaisers, infolge eines Gehirnschlages verstorben. Graf Georg war am 15. Juli 1832 geboren und hat somit ein Alter von nur etwas über 49 Jahren erreicht. |
Blumberg, 25. October. Am Montag Nachmittag erfolgte hierselbst die Beisetzung der Leiche unseres verstorbenen Gutsherrn, Grafen Georg Friedrich von Arnim-Zichow, in die hiesige Familiengruft, nachdem am Morgen desselben Tages 9½ Uhr in dem Sterbehause in Berlin am Pariser Platz eine Trauerfeierlichkeit stattgefunden hatte. An dem Sarge, welcher mit kostbaren Blumenspenden geschmückt war, unter denen sich die Gaben des Officiercorps und der Einjährig-Freiwilligen des Garde-Kürassier-Regiments, dessen Commandeur der Verstorbene gewesen, hervorhoben, hielten zwölf Unteroffiziere in Parade-Uniform mit umflorten Helmen Wacht; in der Trauerversammlung bemerkte man den Prinzen August von Würtemberg, die Generäle von Fransecky, von Berken, Graf Lehndorf ec., sowie das gesammte Officiercorps des Garde-Kürassier-Regiments. Die Trauerrede hielt Pastor Kuhlo vom Elisabeth-Krankenhaus, ein Freund der gräflichen Familie, worauf der Sarg auf den Leichenwagen zur Ueberführung nach hier gesetzt wurde, wobei das Musikcorps leise den Trauermarsch spielte. Dem Wagen vorauf schritt ein Adjutant mit den Orden des Verstorbenen, hinter der Leiche wurde sein Leibroß geführt, worauf die Leidtragenden zu Fuß, sodann die Wagen des Kaisers, des Kronprinzen ec. folgten. Der Trauercondukt bewegte sich die Linden entlang durch die Königstraße bis zum Thor, wo die Musik abschwenkte, während der Leichenwagen von dem Schwiegersohn des Verstorbenen, Grafen zu Stolberg-Roßla und dem Bruder der Wittwe, Grafen Solms, nach hier geleitet wurde. In Falkenberg und Ahrensfelde, wo sich der dortige Kriegerverein dem Wagen anschloß, wurde derselbe mit Glockengeläut, an der Blumberger Grenze von den herrschaftlichen Beamten und Arbeitern, sowie dem hiesigen Kriegerverein, am Eingange des Dorfes von dem Geistlichen, den Schulen und der Gemeinde empfangen. Nachdem der Sarg unter dem Geläut sämmtlicher Glocken in der Kirche vor dem mit einer Pflanzengruppe decorirten Altar aufgestellt worden, fand um 4½ Uhr auch hier eine Trauerfeier statt, an welcher außer den nächsten Verwandten, der Wittwe, der Schwester des Verstorbenen, Gräfin Anna von Arnim, Oberin des Elisabeth-Krankenhauses zu Berlin, dem Schwiegersohn, Graf zu Stolberg-Roßla, dem Grafen Arnim-Boitzenburg, dem Grafen Solms, dem Grafen Lehndorf und vielen anderen Officieren, sowie den gräflichen Beamten und Dienern, auch die Gemeinde so zahlreich Theil nahm, daß die ganze Kirche gefüllt war. Die von Herzen kommende und zu Herzen gehende Trauerrede hielt der hiesige Ortsgeistliche, Pastor Blasche, worauf der Sarg in die Gruft getragen wurde und hier die Einsegnung erfolgte. Das hiesige Erbbegräbniß birgt nunmehr die irdischen Hüllen von fünf Mitgliedern der gräflichen Familie Arnim, die des Wirkl. Geh. Raths Grafen Friedrich Ludwig (geb. 24. Juli 1796, gest. 24. April 1866), dessen Gemahlin, Gräfin Sophie Amalie geb. von Heister, (geb. 28. October 1800, gest. 19. Febr. 1855); beider Tochter, Gräfin Antoinette Florentine Amalie Clara (geb. 14. Mai 1831, gest. 17. April 1846); beider Sohn, Grafen Friedrich Adolph von Arnim-Blumberg (geb. 5. Nov. 1836, gest. 18. Mai 1871) und die des am 20. d. Mts. verstorbenen Grafen Georg Friedrich von Arnim-Zichow, geb. 15. Juli 1832, seit 9. Juni 1857 vermählt gewesen mit Marka, Gräfin Solms-Sonnenwalde. Requiescant in pace. [2] |
Jeden Posten Brennerei-Kartoffeln kauft das Dominium Mehrow bei Berlin. |
Bernau. Wir bringen nachstehend aus den einzelnen Ortschaften die uns bis jetzt zugegangenen Nachrichten über das Ergebniß der Reichstagswahl am 27. October cr.
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Hönow. Am 21. d. Mts. ist unser neu erbautes Schulhaus feierlich eingeweiht worden. Um 2 Uhr nachmittags versammelten sich die Gemeindemitglieder in der Schulstube des alten Hauses, wo auch unsere Schuljugend zum letzten Male Platz genommen hatte. ... Nachdem noch die Melodie gesungen „Laß mich Dein sein und bleiben“, erfolgte der Umzug nach dem neuen Schulhause. ... Vor dem Eingange zum neuen Schulhause überreichte der Maurermeister Herr Liesegang aus Alt-Landsberg, welcher den Bau ausgeführt hat, den Schlüssel mit der entsprechenden Anrede dem Pastor Uhlmann, welcher die Thür mit den Worten öffnete „Unsern Eingang segne Gott ec.“. Das neue Klassenzimmer war mit den Portraits Sr. Majestät des Kaisers und Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen geschmückt, welche der Kaufmann Herr Louis Pasch aus Berlin aus Anlaß der Einweihungsfeier der hiesigen Schule zum Geschenk gemacht hat. ... Nach Beendigung dieser Rede sang die Gemeinde ... worauf der Geistliche sich mit der Schule, dem Baumeister und einer Anzahl Gemeindemitglieder nach dem Keller begab, um hier noch die von dem Amts-Secretair Herrn Wagner aus Neuenhagen mit großer Sorgfalt ausgearbeitete Urkunde der Geschichte des Dorfes dem Fundament einzufügen. ... |
Mehrow. Honig und Wachs, diese edlen Produkte, welche wir nur den Bienen verdanken, werden in unserm Vaterlande noch lange nicht in der Menge producirt, als der Consum erfordert. Beweis ist, daß noch jährlich für Millionen Mark ausländischer Honig, wie auch Wachs bei uns eingeführt werden. So wurden z. E. im Vorjahre rund 2500 Tonnen Honig, 1500 Tonnen Wachs und 9000 Bienenvölker vom Auslande nach hier gebracht. Dieser fremdländische, namentlich amerikanische, polnische und russische Honig, welcher freilich zu niedrigeren Preisen, wie der deutsche verhandelt wird, steht aber diesem im Gehalte und Geschmacke bei Weitem nach. ... Leider aber hat die Bienenzucht hier noch nicht solche Anerkennung und Würdigung gefunden, wie sie es verdient. Zum größten Teil wird sie, einige Gegenden ausgenommen, als eine ganz nebensächliche Beschäftigung getrieben. Man imkert, um einigen Honig zum wirthschaftlichen Gebrauch zu gewinnen. Es beschäftigen sich mit der Imkerei zumeist nur Priester, Lehrer, Förster, Handwerker in geringem Maße. Zu Seltenheiten gehört es, wenn sich Landwirthe, namentlich größere, mit der Betreibung derselben abgeben. Und gerade letztere haben den Bienen außer Honig und Wachs auch die vermehrte Fruchttragung ihrer Gewächse zu verdanken. ... In neuerer Zeit hat man daher auch einsehen gelernt, daß die Bienenzucht als ein Zweig der Landwirthschaft zu betrachten ist und seitens des landwirthschaftlichen Ministeriums werden den Central-Bienenzucht-Vereinen jährlich dankenswerthe Geldzuwendungen zur Ermunterung zur Bienenzucht, zu Hebung und Verbreitung derselben gemacht. Daß Einigkeit stark macht und vereinter Fleiß Großes schafft, zeigen und lehren uns die Bienen. Deshalb sind viele Bienenväter zusammengetreten und haben Vereine gegründet. ... Der Nutzen solcher Vereine ist für den lernbegierigen Züchter nicht zu verkennen. Auch im hiesigen Orte ist ein solcher Zweig-Verein, ein Glied des großen, etwa 900 Mitglieder zählenden Märkischen Central-Bienenzüchter-Vereins für die Provinz Brandenburg, für diesen und die Umgegend vor fast 5 Jahren gegründet worden und zählt derselbe gegenwärtig 25 Mitglieder. ... Daß auch unser Verein in der kurzen Zeit seines Bestehens nicht vergeblich, sondern für den allgemeinen Zweck gearbeitet hat, daß in demselben sich auch mancher rationelle Züchter befindet, ist nicht zu leugnen. Bei der Ausstellung, welche der Märkische und Pommersche Central-Bienenzucht-Verein gemeinsam unter dem Protektorat Ihrer Königl. Hoheit der Frau Kronprinzessin vom 9. bis 12. September d. J. zu Potsdam veranstaltete, und die, wie allgemein anerkannt worden, eine in jeder Beziehung wohlgelungene ... war, betheiligten sich auch 7 Mitglieder unseres Vereins und fast alle ihre Gegenstände sind mit Preisen gekrönt worden. ... [2] |
Jagd-Verpachtung. Die hiesige Jagd soll, da der bisherige Pächter, Herr Graf von Arnim - Blumberg, verstorben ist, anderweitig verpachtet werden. Dieselbe umfaßt ein Areal von ca. 3900 Morgen, incl. der Forst. Der hiesige Ort liegt ca. 1½ Meilen von Berlin, unmittelbar an der Berlin-Stettiner Chaussee. Die Jagd ist bisher sehr geschont. Hierzu steht ein Termin auf Mittwoch, den 16. November cr. Vormittags 11 Uhr im hiesigen Gasthofe an, wozu Jagdliebhaber mit dem Bemerken eingeladen werden, daß die näheren Bedingungen im Termin bekannt gemacht werden. Ahrensfelde bei Berlin, 7. November 1881. Der Gemeinde-Vorsteher, Haase. |
Mittwoch, den 9. November ist auf dem Wege von der Hirschfelder Forst bis Blumberg eine Axt, gez. H.H., verloren worden. Gegen gute Belohnung abzugeben bei Wittwe Hecht, Bernau. |
Todesfälle an Infektions-Krankheiten im Kreise Niederbarnim im Monat October 1881 Scharlach: 7, Diph. und Croups: 17, Scharlach und Diph.: 4, Unterleibstyphus: 2, Kindbettfieber: 1
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Deutsches Reich. Berlin. Das Befinden Sr. maj. des Kaisers ist noch nicht derart, daß Allerhöchstderselbe das Zimmer verlassen kann. ... [2] |
Bernau. Auswanderungslustigen diene nachfolgende, der „Newyorker Staatsztg.“ entnommene Mittheilung zur Belehrung: „Nicht weniger als 14000 Einwanderer, von denen etwa 80 pCt. Landarbeiter sind, befinden sich gegenwärtig in mittellosem Zustande im Staate New-York und müssen von den betreffenden Armenbehörden unterhalten werden.“ [2] |
Der Lahrer Hinkende Bote, Jahrgang 1882, ist wieder erschienen. Er ist ganz der alte; vieler empfehlender Worte wird er bei den Freunden echt populärer Lectüre darum nicht bedürfen. (Neue Frankfurter Presse) Vorräthig à 50 Pf. bei L. Röther in Bernau. |
Bekanntmachung. Mittels Einbruchs sind dem Gastwirth W. Giese zu Eiche in der Nacht vom 25. d. M. aus dem verschlossenen Ladentischkasten
Mehrow, den 28. November 1881. Der Amts-Vorsteher. |
Bekanntmachung. Berlin, den 30. November 1881. Wie in den Vorjahren, so soll auch in diesem Jahre eine einmalige Collecte für die beiden Rettungshäuser zu Rüdersdorf und Falkenberg abgehalten werden, da die der Letzteren zufließenden regelmäßigen Beiträge der Mitglieder und die einkommenden Verpflegungsgelder bei Weitem nicht die erforderlichen Ausgaben decken. Die Ortsbehörden des Kreises, welchen zu diesem Zweck die erforderlichen Formulare zu den Sammellisten in diesen Tagen zugehen werden, ersuche ich, diese Collecte schleunigst zu veranstalten, die gesammelten Beiträge an die Kreis-Communal-Kasse abzuführen und die abgeschlossenen Sammellisten mir bis spätestens zum 10. Januar 1882 einzureichen. ... Wie segensreich die beiden Anstalten in den 29 Jahren ihres Bestehens gewirkt haben, davon geben die alljährlich erstatteten, den Ortsbehörden zugefertigten Berichte beredtes Zeugniß. Beide Häuser sind zur Zeit bis auf den letzten Platz besetzt und tritt bei der vermehrten Inanspruchnahme derselben seitens der Gemeinden des Kreises um so mehr die Nothwendigkeit hervor, erweiterte Einrichtungen zu schaffen, als die gegenwärtigen Räumlichkeiten lange nicht die so wünschenswerthe Berücksichtigung aller Aufnahme-Gesuche gestatten. Ich gebe mich der Hoffnung hin, daß die diesjährige Collecte recht reichlich ausfallen wird, damit die edlen Zwecke der Anstalten wirksam gefördert werden und eine fortgesetzte Ausdehnung ihrer mühevollen Thätigkeit gesichert wird. Der Landrath, Geheime Regierungs-Rath Scharnweber. [2] |
Bernau. (Theure Weihnachtsäpfel.) Die Hoffnungen unserer Hausfrauen auf sehr billigen Einkauf von Aepfeln für den Weihnachtstisch werden wahrscheinlich zu Wasser werden. Obwohl die ernte in unserer Gegend ausgezeichnet gewesen ist, steht gute Waare doch hoch im Preise. Hauptsächlich aber gehen von Amerika, wo im Gegensatz zu dem Vorjahre die Ernte ganz mißrathen ist, so zahlreiche Bestellungen ein, daß die Preise bald auch bei uns die vorjährige Höhe erreicht haben werden. [2] |
Der Lahrer Hinkende Bote ist erschienen. Eines weiteren Hinweises auf diesen Kalender, den wir auch im fernsten Westen Amerika's bei den deutschen Ansiedlern stets gefunden haben, bedarf es wahrlich nicht. (Norddeutsche allg. Zeitung) ... |
Holz-Auction. Am Montag, den 12. December cr. von Vormittags 10 Uhr ab sollen in der Ahrensfelder Kirchenheide an Ort und Stelle, wo die Birkholzer und Lindenberger Wege sich kreuzen, 18 rm Kloben, 15 rm Knüppel, 37 rm Stubben und 140 rm Reiser Kiefernholz meistbietend verkauft werden. Die Bedingungen des Verkaufs werden im Termin bekannt gemacht. Ahrensfelde, den 5. December 1881. Der Gemeindekirchenrath. Uhlmann, P. |
Bekanntmachung. Berlin, den 12. December 1881. Diejenigen Herren Bezirks-Impfärzte, welche noch mit Einreichung der Uebersichten über das Ergebniß der diesjährigen Impfungen im Rückstande sind, ersuche ich, mir die qu. Uebersichten, nebst der gesammelten Impflisten bis spätestens den 20. d. Mts. bestimmt einzureichen. Der Landrath, Geheime Regierungsrath. Scharnweber. |
Todesfälle an Infektions-Krankheiten im Kreise Niederbarnim im Monat November 1881. Masern: -, Scharlach: 13, Diph. und Croups: 12, Scharlach und Diph.: 6, Unterleibstyphus: 1, Ruhr: 1, Kindbettfieber: 2
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Die ganze Haltung des Kalenders (Lahrer Hinkender Bote) ist eine echte und freisinnige und dazu maßvolle und in jedem braven Hause und Herzen einen wohltuenden Eindruck zurücklassend, wie der ist, den wir empfinden, wenn wir so glücklich waren, eine Stunde mit einem Biedermanne von echtem Schrot und Korn zugebracht zu haben. (Heidelbg. Ztg.) ... |
Das populärste Weihnachtsgeschenk ist immer der Kalender, der ja in keinem Hause fehlen darf. Unter den Volkskalendern verdient vor allen der Lahrer Hinkende Bote genannt zu werden. (Ueber Land und Leute) ... |
Bekanntmachung. Berlin, den 12. December 1881. Nachdem der Provinzialrath der Provinz Brandenburg in Uebereinstimmung mit dem § 64 der Provinzial-Ordnung vom 29. Juni 1875 ... die Revision und endgültige Feststellung der von dem Herrn Minister des Innern ... in den Kreisen des Regierungsbezirks Potsdam gebildeten Amtsbezirke vorgenommen hat, ... wird das definitive Tableau der [insgesamt 50] Amtsbezirke des Kreises Niederbarnim hierdurch nachstehend zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Der Kreis-Landrath, Geheime Regierungsrath. Scharnweber.
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Auf Grund des §. 1 der Polizei-Verordnung vom 20. August 1857 (Amtsblatt Seite 332) habe ich zu Bezirks-Kehrmeistern ernannt: ... 9. für den Bezirk IX. Alt-Landsberg: den Schornsteinfegermeister Kielblock daselbst.
Tableau
der Schornsteinfeger-Kehrbezirke des Kreises Nieder-Barnim
Berlin, den 19. December 1881. Der Landrath, Geheime Regierungs-Rath. Scharnweber. |
Der „Lahrer Hinkende Bote“ ist wieder da, ein guter alter Bekannter! Man weiß ja seine feine Art, wie er Ernstes und Unterhaltendes, nützliche Mittheilungen und lustige Geschichten im bunten Kranze bringt. So ist auch der neue Jahrgang 1882. Man blättert und liest mit Behagen darin und findet auf jeder Seite, was einen ergötzt und interessiert. (Pfälzischer Kurier) ... |
Blumberg. Dem Bauergutsbesitzer Gottfried Ebel wurde am 3. Weihnachtsfeiertag Nachmittags gegen 1 Uhr ein seltsamer Besuch abgestattet. Ein Rehbock kam nämlich im wilden Laufe auf dessen Hof gesprengt. Nachdem er mit dem Kopfe gegen die Wand eines Gebäudes gelaufen, verkroch er sich in einem offen stehenden Holzschuppen des Gehöfts, von wo das am ganzen Leibe zitternde, fast atemlose, sonst aber gesunde Thier abgeführt und in einen leeren Stall gesperrt wurde, woselbst er sich noch jetzt befindet. Obwohl der p. Ebel es an nichts fehlen läßt, den seltsamen Gast auf's Beste zu bewirthen, so lehnt er doch jede Freundlichkeit seines Wirthes bescheiden ab; ihm scheint nichts lieber zu sein, als die Freiheit, denn voltigirend probt er die Festigkeit der Wände und mißt die Höhe des hoch an der Decke befindlichen Fensters. Alles aber nützt ihm nichts, er wird seiner Entlassung oder Erlösung ruhig harren müssen. |
2 tüchtige Arbeiterfamilien sucht zum 1. April Rittergut Hellersdorf. [2] |
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