Nachweisung derjenigen Personen, welche im Jahre 1894 ... zu Schiedsmännern behufs Abschätzung des Werthes der auf polizeiliche Anordnung zu tödtenden Thiere zugezogen werden können.
15. [Amtsbezirk] Neuenhagen
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In der Nacht vom 28. zum 29. d. Mts. sind mir meine beiden Hofhunde abhanden gekommen. Dem Wiederbringer sichere [ich] eine gute Belohnung zu. Kennzeichen sind: 1. Aschgrau, weiße Brust und weiße Pfoten, lange Ohren; 2. weiß und grau gefleckt, das Graue schwarz gesprenkelt und ein weißes Auge. F. Kiekebusch. Blumberg. [2] |
Verhandelt. Berlin, den 22. December 1893. Auf heute war hierselbst ein Kreistag des Niederbarnimer Kreises anberaumt. ... [2] |
Holzverkauf. Am Donnerstag, den 11. d. M., Vormittags von 10 Uhr ab werde ich in meiner Heide am Wege von Blumberg nach Börnicke folgendes Brennholz meistbietend gegen Baarzahlung verkaufen:
Theater in Blumberg. Im Saale des Herrn Müller II. Am Montag, den 8. Januar 1894: Einmaliges Gastspiel der Direction. I. Samst. Das Gefängniss. Lustspiel von Benedix. Repertoirstück des Berliner Theters mit Ludwig Barney. Näheres die Tageszettel. Es ladet ergebenst ein Die Direction. [2] |
Bekanntmachung. Auf der Chaussee in Ahrensfelde ist gestern Vormittag einem Ahrensfelder Büdner ein Pferd zugelaufen. Der rechtmäßige Eigenthümer dieses Pferdes kann sich binnen längstens 3 Monaten zur Geltendmachung seiner Rechte im hiesigen Amts-Vorsteher-Amte melden. Mehrow bei Hönow, 19. Januar 1894. Der Amts-Vorsteher Krüger. |
Alt-Landsberg. Total heruntergebrannt ist in der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag das an der Chaussee von hier nach Strausberg belegene Gasthaus „Zum hohen Fließ“, gen. „Hungriger Wolf“. Die Wirthschaftsgebäude blieben erhalten. Hülfe war nur aus Eggersdorf erschienen. (Ndb. Anz.) |
Holzverkauf. Im Gasthofe „Zum Deutschen Hause“. Am Dienstag, den 23. d. M. Vormittags 10 Uhr werde ich aus meiner Forst folgende Brenn- und Nutzhölzer meistbietend verkaufen:
Holz-Auction. Donnerstag, den 25. Januar 1894, Vormittags 9 Uhr findet im Gasthof „Zum Schwan“ zu Blumberg der freihändige Verkauf von
Das Holz steht im Jürgenbusch an dem Blumberg-Schwanebecker Wege und kann nach Meldung beim Revierförster Herrn Petow besichtigt werden. Blumberg, den 18. Januar 1894. Die Gräflich Arnim'sche Forst-Verwaltung. |
In der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch ist mir ein großer gelbgrauer Hund etwas langhaarig, auf den Namen „Graumann“ hörend, abhanden gekommen. Wiederbringer erhält gute Belohnung bei Ww. Lehmann, Lindenberg. |
Alt-Landsberg. Am Mittwoch Morgen sind die drei untersten Klassen der hiesigen Schule geschlossen worden, da nicht weniger als 81 Kinder aus diesen Klassen an den Masern krank liegen, davon aus der untersten Klasse allein 36. (N. A.) [2] |
Holz-Auction. Am Montag, den 5. Februar, Vorm. 10 Uhr kommen im Pirwitz'schen Gasthofe zu Krummensee
Amtsrath Schmidt. [2] Lindenberg. Am Sonntag, den 4. Februar 1894: Großer Wiener Maskenball, zu welchem freundlichst einladet Hermann Huwe, Gastwirth. |
Berlin. Eine Million Mark will die große Berliner Pferdebahngesellschaft an die Stadt bezahlen, wenn ihr gestattet wird, auf drei Linien die Straße Unter den Linden zu überschreiten. [2] |
Bekanntmachung. Die in Nr. 9 des Niederbarnimer Kreisblattes vom 21. v. Mts. erlassene Bekanntmachung vom 19. v. Mts., betreffend das in Ahrensfelde zugelaufene Pferd, wird hiermit, da dasselbe minderwerthig ist und auf die Zeit von 3 Monaten die Futterkosten nicht trägt, mit dem Bemerken widerrufen, daß, wenn der Eigenthümer des Thieres binnen 8 Tagen seine Ansprüche im diesseitigen Amts-Vorsteher-Amte nicht geltend macht, das Pferd öffentlich meistbietend verkauft werden wird. Mehrow bei Hönow, den 7. Februar 1894. Der Amts-Vorsteher. Krüger. |
Holz-Auction. Mittwoch, den 21. Februar 1894, Vormittags 9 Uhr findet im Gasthofe zum deutschen Haus zu Blumberg der freihändige Verkauf nachbenannter Hölzer gegen Baarzahlung statt.
Blumberg, den 14. Februar 1894. Die Gräflich Arnim'sche Forst-Verwaltung. |
Bekanntmachung. Auf dem Gutshofe zu Wuhlgarten ist ein Hund (Dogge) angefunden. Der Eigenthümer wird hiermit aufgefordert, sich zur Geltendmachung seiner Rechte binnen 3 Monaten auf dem hiesigen Amtsbureau zu melden. Mehrow, den 16. Februar 1894. Der Amts-Vorsteher. Krüger. |
Personal-Chronik. Der Lehrer Leitz zu Hellersdorf ist von dem Herrn Ober-Präsidenten zum Standesbeamten-Stellvertreter für den Standesamtsbezirk Eiche bestellt worden. [2] |
Sämmtliche Sämereien empfiehlt in bester Qualität die Handelsgärtnerei und Samenhandlung von W. Charon, Blumberg. |
400 Centner Runkelrüben sind zu verkaufen bei F. Rücker, Lindenberg. [2] |
Regulativ, betreffend die Erhebung einer Hundesteuer im Bezirk der Gemeinde Hönow. ... [2] |
Auf Schloßmeierei Blumberg wird zum 1. April ein Dienstmädchen gesucht. [2] |
Holz-Auction. Am Freitag, den 9. März 1894, Vormittags 9 Uhr findet der freihändige Verkauf nachbenannter Hölzer gegen Baarzahlung an Ort und Stelle statt:
Das Holz steht im Jürgenbusch, im Park und an der Schafwäsche und kann nach Meldung beim Revierförster Herrn Petow besichtigt werden. Blumberg, den 3. März 1894. Die Gräflich Arnim'sche Forst-Verwaltung. Rüben verkauft G. Grün, Blumberg. |
Ahrensfelde. (O.-C.) Am Mittwoch feierte unser Gesangverein „Frohsinn“ unter lebhafter Betheiligung der Einwohner von Ahrensfelde und Umgegend im Gasthause des Herrn Hase sein fünftes Stiftungsfest. Wurde dieser Tag schon alljährlich mit besonderen Veranstaltungen festlich begangen und gleichsam als Uebergangszeichen der mußenreichen Winterszeit zu der Wiederaufnahme der landwirthschaftlichen Thätigkeit angesehen, so lag in diesem Jahre, wo unser Verein auf ein Lustrum seines erfolgreichen Bestehens zurückblickt, hierin ein ganz besonderer Grund zu einer würdigen Feier. Und in der That verlief das Sangesfest in schönster Harmonie. Die Festräume des Herrn Hase, welche einige überaus geschmackvolle, dem Zweck des Tages entsprechende Ausschmückungen erfahren und das Ansehen eines kleinen Theatersaales angenommen hatten, konnten kaum die Zahl der herbeigeströmten Gäste fassen. Außer dem sehr sorgfältig einstudirten Sangesprogramm, an dem sich auch die geladenen Gesangsvereine von Hönow und Hohenschönhausen, alle drei unter Leitung der jeweiligen Herren Lehrer, mit gleichem Erfolge und zur allseitigen Anerkennung betheiligten, kamen mehrere Einzelvorträge humoristischer Art zum Vortrage, welche Stürme von Heiterkeit entfesselten. Nachdem der officielle Theil um 10 Uhr seinen Abschluß gefunden und man sich darauf bei einem solennen Festessen an Speise und Trank weidlich gestärkt hatte, trat das schon mit Sehnsucht begehrte Tanzvergnügen in seine Rechte, und tapfer und unermüdlich ward nach den lieblichen Klängen der Bernauer Kapelle des Herrn Liebisch bis zum frühen Morgen das Tanzbein geschwungen. |
Schöffengerichts-Sitzung zu Alt-Landsberg am 7. März 1894. ... [2] 7) Gleichfalls wegen Diebstahls steht der Knecht Carl W. aus Blumberg unter Anklage. Derselbe hat dem Bauergutsbesitzer Gustav G. ein Quantum Stroh entwendet, ist geständig und erhält 3 Tage Gefängniß. |
Ein Lehrling, der das Barbiergeschäft erlernen will, wird zu Ostern verlangt. Zirbel, Ahrensfelde bei Berlin. |
Ich nehme die Beleidigung gegen den Handelsmann August Ebel in Blumberg zurück und erkläre denselben für einen Ehrenmann. Wilhelm Giese, Handelsmann. [2] |
Saatkartoffel-Offerte. Reichskanzler, beste, reichtragendste Winterkartoffel für die Mark Brandenburg (statt Daber), á Ctr. 5 Mk., Magnum onum á Ctr. 3 Mk., Lübbenauer á Ctr. 3 Mk. Ruleman Hientzsch, Lindenberg. |
Alt-Landsberg. In recht beklagenswerther Weise ist vor den Augen seines Vaters der älteste Sohn Arthur des hier wohnhaften Weißbierbrauerei-Besitzers Winkelmann am 19. d. M. Vormittags 10 Uhr zu Schaden gekommen. Der junge Mann war nämlich zur Zeit bei der Braupfanne beschäftigt, kam dabei durch einen unglücklichen Zufall ins Rutschen und fiel mit dem Unterkörper in die siedende Masse. Trotzdem der Vater des Verunglückten, sowie auch der gleichfalls in der Nähe befindliche Braumeister sofort zur Stelle kamen und den Verunglückten aus seiner schrecklichen Lage befreiten, so ist doch der Zustand desselben sehr besorgniserregend, da er am Unterkörper und an den Händen schwer verletzt worden ist. (Stb.-Ztg.) |
Plan für die Abhaltung der Frühjahrs-Control-Versammlungen 1894 im Kreise Niederbarnim
Lfd. Nr. / Ort / Tag / Stunde der Versammlung
Bezeichnung der Mannschaften, welche zur Versammlung zu erscheinen haben: Kategorie / Jahresklasse, Aus den Ortschaften
1. Marzahn (Gasthof Drenske). / 10. April / 8 V.
Ahrensfelde, Eiche, Falkenberg, Hellersdorf, Hohenschönhausen, Marzahn und Wartenberg
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Alt-Landsberg. Mit der Vermessung bezüglich der projectirten Linie Bahnhof Fredersdorf - Alt-Landsberg ist am Bahnhof begonnen worden. |
Rüben á Ctr. 25 Pf., verkauft H. Ebel, Blumberg. 2 Schäferknechte werden verlangt auf Dom. Blumberg. |
Ein Kleinknecht wird bei gutem Lohn verlangt bei F. Ebel, Lindenberg. [2] |
Personal-Chronik. Der Fleischbeschauer Friedrich Dubick ist als Steuererheber der Gemeinde Marzahn bestätigt worden. |
Runkelrüben, à Ctr. 75 Pf., verkauft Wilhelm Grün, Blumberg. [2] Land-Verkauf. Ich beabsichtige ein 26 Morgen großes Stück gutes Ackerland und einen 4 Morgen großen Garten (ganz oder getheilt) sofort preiswerth zu verkaufen oder auf lange Jahre zu verpachten. Fred. Heinicke, Lindenberg. [2] Einen Milchkühlapparat hat zu verkaufen Aug. Ebel II, Blumberg. [2] |
Personal-Chronik. Der Superintendent Baethge zu Alt-Landsberg ist zum Kreisschulinspector des Inspectionskreises Strausberg I, der Superintendent a. D. Pfarrer Kramer zu Prädikow zum Kreisschulinspector des Inspectionskreises Strausberg II ernannt worden. [2] |
Danksagung. Meine beiden Füße strotzten voll Krampfadergeschwüren, die Schmerzen waren schrecklich, 13 Jahre habe ich sie ertragen müssen, bis ich durch einen Patienten auf J. Mittag, Berlin, Lietzmannstr. 6 aufmerksam wurde, wo ich in ca. 4 Wochen gänzlich geheilt bin. Ich empfehle herzlichst jedem ähnlich Leidenden diese Kur. F.a.: Schmidt, Blumberg. |
Schöffengerichts-Sitzung zu Alt-Landsberg am 18. April 1894. ... [2] 2) Der Bäckergeselle Carl R. traf auf der Reise nach Berlin in der Nähe von Hellersdorf mit dem Knecht Fritz G. zusammen und beide legten sich in der Mittagsstunde in den Chausseegraben, um auszuruhen. Fritz G. war bald eingeschlafen; sein Erwachen war aber ein recht unangenehmes, denn mit seinem Reisegefährten war auch seine Taschenuhr verschwunden. Glücklicher Weise kam der Dieb nicht weit, sondern wurde verhaftet und unter Anklage gestellt. Ihn trifft eine Gefängnißstrafe von 1 Woche. 7) Ein ... Diebstahl [von Kleidungsstücken anderer Dienstmädchen] im Werthe von 45 Mark ist der Dienstmagd Britta B. aus Blumberg zur Last gelegt. Die Angeklagte leugnet jede Schuld, wird aber durch Zeugen überführt und erhält 1 Monat Gefängniß. 12) Weil er seinem Dienstherrn 3 Mark veruntreut hat, steht der Dienstknecht Adolf G. aus Blumberg unter Anklage. Mit Rücksicht auf seine Jugend und sein offenes Geständniß kommt er mit 6 Mark Geldstrafe ev. 2 Tagen Gefängniß davon. |
Etat für den Kreis Nieder-Barnim. ...
Verhandelt
Berlin, den 10. März 1894. ... [2]
Auf heute war hierselbst ein Kreistag des Niederbarnimer Kreises anberaumt. ... Durch Acclamation ohne Widerspruch wurden neu- bezw. wiedergewählt ...
A. Zu Curatoren der Pferde-Aushebungs-Commissionen.
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Personal-Chronik. Der Bauergutsbesitzer August Klus ist als Gemeinde-Vertreter der Gemeinde Eiche bestätigt worden. |
2 neue Breaks (davon einer mit, der andere ohne Verdeck) stehen billig zum Verkauf beim Schmiedemeister Schmöcker in Ahrensfelde. [2] |
Hönow. (O.-C.) Eine eigene Berühmtheit hat unser Ort seit einigen Jahren durch die in unserer Heide stattfindenden Krähenjagden bekommen. Während die Jäger im Interesse der Jagd die Krähen zu vermindern suchen, kommt ihnen hierin eine Privatjagd zu Hilfe. In jetziger Jahreszeit kommen an jedem Sonntag und Feiertag Arbeiter aus Berlin, Friedrichsfelde, Weißensee und Landsberg nach der Heide zwischen Hönow und Eiche schon morgens um 3 Uhr zu Wagen oder zu Fuß angereist und es entwickelt sich ein wahres Krähenfest. Die hohen, schlanken Stämme werden erklettert, auch wohl die Nester mit langen Haken, die sich ein jeder mitbringt, heruntergezogen. Die jungen Krähen werden nun gefangen und in Säcke gesteckt. Es sollen dieselben einen guten Braten geben. Nun ist diese Jagd aber nicht ganz ungefährlich und ist schon einige Male Unglück vorgekommen. Einige Waghalsige schwingen sich geschickt von Krone zu Krone. Wer da nicht sehr geschickt ist, kann leicht herabstürzen. Besonders gemüthlich gestaltet sich dann die Rückfahrt, wobei eine große Korbflasche mit Branntwein die Runde macht; und kommt dann erst die Krähenfeststimmung zur rechten Geltung. Aus diesen Jagden erwachsen den Besitzern der Heide mancherlei Schaden, denn oft werden junge Stämme abgebrochen, Feuer angemacht und dergleichen mehr, und ist dadurch die Gegenwart eines Gendarmen nothwendig geworden. Die Vertilgung der Krähen wird nun allerdings gern gesehen, denn diese sind eine große Plage für unsere Gegend. Ihre Zahl steigt in die Tausend. Sie fressen die jungen Saaten ab, ziehen die gelegten Kartoffeln wieder heraus und fressen die Keime. Besonders schaden sie den jungen Hasen, auch holen sie mit großer Dreistigkeit Küchlein und junge Gänse vom Hofe. Es sollen sich diese Vögel durch Abholzen großer Heiden in der Nähe von Berlin nach hier gezogen haben und scheint auch die Nähe des Rieselfeldes diese Aasvögel anzulocken. Trotz aller Verfolgung ist ihre Zahl nicht wesentlich gemildert worden. Kaulsdorf. Auf dem hiesigen Bahnhof ist am Freitag ein Bahnunterbeamter beim Rangieren eines Güterzuges überfahren worden. Der Unglückliche war nach etwa 30 Minuten eine Leiche. [2] |
Tableau der Impfbezirke und der Bezirksimpfärzte des Kreises Niederbarnim für das Jahr 1894.
Impfbezirk IV.:
Pract. Arzt Dr. Crusius zu Alt-Landsberg
Stadtbezirk Alt-Landsberg [und] Amtsbezirke Löhme, Blumberg, Ahrensfelde, Neuenhagen, Amt Alt-Landsberg, Fredersdorf, Dahlwitz |
Vom 6. Mai cr. an werde ich jeden Sonntag Nachmittag um 3 Uhr in meiner Wohnung Privat-Impfungen vornehmen. Vorangehende Meldung erwünscht. Dr. Rehfeld, prakt. Arzt, Ahrensfelde b. Berlin. [2] |
Bekanntmachung. Die Straße von Blumberg nach Lindenberg ist wegen Pflasterungsarbeiten in der Gemarkung Ahrensfelde für Fuhrwerksverkehr und Reiter bis auf Weiteres gesperrt. Mehrow, den 6. Mai 1894. Der Amts-Vorsteher Krüger. [2] |
Die Gemeinde Eiche bei Marzahn sieht ich veranlaßt, ein neues Gemeindehaus zu bauen und selbiges an den Mindestfordernden zu übergeben. Hierauf reflectirende Maurer- und Zimmermeister werden ersucht, sich innerhalb 8 Tagen bei dem Gemeinde-Vorstand zu melden. [2] |
Kalkberge-Rüdersdorf. Der Bergsturz hatte hierselbst am Freitag zahlreiche Zuschauer angelockt. Es waren etwa 10 Eingänge in den gegen 40 Meter hohen Felsen gearbeitet, in denen sog. Zeitzünder (geklöppelte Schnüre, welche inwendig Pulver enthalten) mit drei Minuten Brenndauer gelegt waren. Gegen 4 Uhr sah man an den Eingängen der Höhlen deutlich einige Lichter aufflammen, dann deckte sich - wie ein Schleier - ein schwacher Pulverrauch über die Eingänge und die Bergleute mußten sich im Sturmschritt entfernen. Da krachte auch schon der erste Schuß, in immer rascherer Folge kamen etwa 30 Schläge nach. Aber nur ein minutenlanger, ununterbrochener Donner, tiefe Risse zeigten sich in der Felswand, die plötzlich wankte. Laut prasselnd stürzten wohl 10000 Kubikmeter thurmhoch herunter, bis endlich statt des fortdauernden Donners nur noch einzelne Schläge hörbar wurden. Nach fünf Minuten war die Sprengung vollendet und die 40 bis 50000 Kubikmeter Kalksteine lagen unten. Die Sprengstelle war etwa 50 Meter breit und gegen 40 Meter hoch; es wurden aber 20 bis 25 Meter weit vom Felsen abgesprengt. Die Sprengung gelang vollkommen. |
Für die zahlreiche Betheiligung bei der Beerdigung meines lieben Mannes und unseres guten Vaters, des Bauergutsbesitzers Gottlieb Hecht, sowie für die reichen Kranzspenden sprechen wir hiermit unsern innigsten Dank aus. Blumberg, den 25. Mai 1894. Die trauernden Hinterbliebenen: Ww. Hecht nebst Kindern. |
Bekanntmachung. Die Kirschen an den Bäumen der Berlin-Prötzeler Chaussee von Stat. 20,3 bis 22,3 und von 27,1 bis 30,8 und aus den Bäumen der Neuenhagen-Mehrower Chaussee von Stat. 0,0-6,5 sollen am Mittwoch, den 6. Juni 1894, Nachmittags 5 Uhr im „Schützenhause“ zu Alt-Landsberg meistbietend verpachtet werden. Die Chaussee-Verwaltung. |
Obst-Verpachtung. Die Süßkirschen, sowie das Kernobst auf der Weißensee-Bernauer Kreis-Chaussee sollen am Dienstag, den 12. juni d. Js. Nachmittags 5 Uhr im Hotel „Schwarzer Adler“ (Oberreich) zu Bernau, Berlinerstr. 127 öffentlich meistbietend verpachtet werden. ... [2] Ahrensfelde. Am Sonntag, den 10. Juni, von Nachmittags 4 Uhr an Gr. Doppel-Concert (auf dem Festplatz) ausgeführt von der Liebisch'schen Capelle, Gesangverein „Deutsche Eiche“ zu Bernau und Gesangverein „Kaiserblume“ zu Mehrow. Entrée á Person 50 Pfg. Nach dem Concert Tanzkränzchen, wozu freundlichst einladet W. Hase, Gastwirth. |
Bekanntmachung. Am Donnerstag, den 28. d. Mts., Nachmittags 3 Uhr denken wir, so Gott will, das Jahresfest unseres Rettungshauses im Rettungshause zu begehen, wozu alle Vereinsmitglieder und Freunde unseres Hauses hiermit eingeladen werden. Falkenberg, den 8. Juni 1894. Das Kuratorium des Knaben-Rettungshauses. Jungck. [2] Marzahn. Sonntag, den 24. Juni feiert der Gesangverein „Harmonie“ im Locale des Herrn Groh das Fest seiner Fahnenweihe (Anfang Nachmittags 2 Uhr) und ladet hierzu ergebenst ein. Der Vorstand. |
Schöffengerichts-Sitzung zu Alt-Landsberg am 6. Juni 1894. ... [2] 2) Weil er am 17. März d. J. über die Polizeistunde Gäste in seinem Locale geduldet hat, ist der Schankwirth Friedrich K. zu Hellersdorf polizeilich mit 6 Mk. bestraft worden. Hiergegen hat K. Widerspruch erhoben, indessen sehr zu seinem Nachtheil. Denn da die Zeugenvernehmung ergiebt, daß K. dem revidierenden Beamten gegenüber sich sehr renitent benommen hat, so weist der Gerichtshof nicht nur den Widerspruch zurück, sondern erhöht die Strafe auf 15 Mk. event. 5 Tage Gefängniß. 3) Im Schönebeckschen Locale zu Kagel kam es ... zu einer Schlägerei, wobei leidender Theil der Halbbauer W. war ... |
Verwaltungsbericht für das Jahr 1893. [2] In der Zusammensetzung des Kreistages ist die Veränderung eingetreten, daß an Stelle der verstorbenen Rittergutsbesitzer Graf von Voß auf Buch und Schrobsdorff auf Mahlsdorf der Gutsbesitzer Dotti zu Neuenhagen und der Administrator Spinola zu Malchow zu Kreistagsabgeordneten gewählt sind. ... Brände. ... Schäden von 10000 Mark und darüber betrafen ... eine Scheune des Bauergutsbesitzers Haase in Ahrensfelde (10700 Mk.). ... Haushaltsverwaltung. ... Von den ... vorgesehenen Pflasterungen sind zur Ausführung gekommen: ... in den Straßen Krummensee - Mehrow, Blumberg - Börnicke, Blankenburg - Lindenberg ... Kreis-Chausseen. Die Kreis-Chausseen sind, wie dies im Kreise üblich, im abgelaufenen Jahre wieder in möglichst gutem Zustande erhalten, so daß der auf den Chausseen vorhandene lebhafte Verkehr keinerlei Störung erlitt. ... 8. Neuenhagen - Hönow - Mehrower Chaussee. Diese Chaussee von 6584 m unterhält allein der Kreis. In diesem Jahr sind weder Neuschüttungen veranschlagt noch ausgeführt worden. Das Pflaster hat sich auch gut gehalten. ... Die Chaussee-Anlagen sind in gutem baulichen Zustande erhalten worden. ... Gemeinde-Abgaben. ... Nachdem in allen Landgemeinden die Aufbringung der Gemeindeabgaben nach dem Maßstabe der directen Staatssteuern durchgeführt ist, läßt sich die Belastung gegeneinander ziffernmäßig jetzt sicherer beurtheilen wie früher. ... Bei den nachfolgenden Angaben gilt E für Einkommensteuer und G für Grund-, Gebäude und Gewerbesteuer:
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Bekanntmachung. Das Obst (Aepfel und Kirschen) aus den Bäumen an der Chaussee von Berlin bis Hönow, Station 4,0-10,6 und von 11,3 bis 16,7 soll am Donnerstag, den 21. Juni cr. Nachmittags 4 Uhr im Gasthause des Herrn Drenske in Marzahn öffentlich meistbietend verpachtet werden. Berlin, den 13. Juni 1894. Die Chaussee-Verwaltung. |
Schöffengerichts-Sitzung zu Alt-Landsberg am 13. Juni 1894. ... [2] 9) Auf der Fahrt nach Berlin am 21. Februar d. J. fand der Knecht August B. aus Hönow einen Sack mit Kartoffeln, den er aufnahm und in Berlin verkaufte. Er hat sich dadurch der Fund-Unterschlagung schuldig gemacht und wurde mit Rücksicht auf sein offenes Geständniß zu 10 Mk. Geldstrafe ev. 2 Tagen Gefängniß verurtheilt. |
Blumberg. Am Sonntag, den 24. Juni feiert der hiesige Krieger-Verein sein diesjähriges Sommerfest im Walde, verbunden mit Schießen und Tanz, wozu ergebenst einladet W. Müller, Deutsches Haus. |
Bekanntmachung. Bei dem Schwein des Schneidermeisters und Büdners Karl Vetter zu Ahrensfelde ist die Rothlaufseuche ausgebrochen. Mehrow, den 19. Juni 1894. Der Amts-Vorsteher Krüger. [2] |
Blumberg. Am Sonntag feierte der hiesige Kriegerverein sein alljährliches Sommerfest, das, vom schönsten Wetter begünstigt, einen recht fröhlichen Verlauf nahm. Den ersten Preis erschoß sich Herr Stellmachermeister Schmidt, den zweiten Herr Böttchermeister Stabe, beide hier. Das Fest beschloß ein Ball im Saale des Deutschen Hauses, der die Theilnehmer in nicht minder fröhlicher Stimmung lange zusammenhielt. (N. A.) [2] |
Bekanntmachung. Unter Bezugnahme auf ... bringe ich nachstehend das Verzeichnis derjenigen Personen zur öffentlichen Kenntnis, welche aus dem Kreis Niederbarnim für das Mobilmachungsjahr 1894/95 hinter den letzten Jahrgang der Landwehr 2. Aufgebots, sowie der Landsturmpflichtigen des 1. und 2. Aufgebotes zurückgestellt worden sind. Alle übrigen, um Zurückstellung vorstellig gewordenen, hierunter aber nicht aufgeführten Personen sind mit ihren Gesuchen zurückgewiesen. Berlin, den 23. Juni 1894. Der Civil-Vorsitzende der Ersatz-Commision des Aushebungsbezirks Niederbarnim von Waldow, Landrath.
Bekanntmachung. Unter dem Schweinebestande des Bauerngutsbesitzers Adolf Thürling zu Mehrow ist die Rothlaufseuche ausgebrochen. Die Rothlaufseuche unter dem Schweinebestande des Büdners Karl Vetter zu Ahrensfelde ist erloschen. Mehrow, den 29. Juni 1894. Der Amts-Vorsteher Krüger. |
Bernau. Der Sängerbund „Teutonia“, bestehend aus 5 Gesang-Vereinen feierte am vergangenen Sonntag sein 10. Gesangfest. ... [2] Jagdkalender pro Juli. Schießzeit für männliches Roth- und Damwild, Rehböcke, Enten, Trappen, Schnepfen, Sumpf- und Wasservögel. ... [2] |
Danksagung. Für die am 30. v. M. bei dem Begräbniß meines so plötzlich gestorbenen lieben Mannes, unseres guten Vaters, Schwiegervaters und Großvaters, des Altsitzers Aug. Rühle bewiesene große Theilnahme sagen wir Allen, insbesondere für die vielen Kranzspenden, sowie auch dem Gesang-Verein „Lyra“ unsern herzlichsten und innigsten Dank. Lindenberg, den 30. Juni 1894. Die trauernde Gattin nebst Kindern. [2] 3 Accord-Mäher, welche den Roggen gleich in Mandeln stellen, werden bei hohem Lohn sofort verlangt bei Albert Rühle, Lindenberg. |
Bekanntmachung. Dem Kossäthen Wilhelm Schmöcker und dem Milchpächter Hermann Schulz zu Ahrensfelde ist je ein Schwein an der Rothlaufseuche gefallen. Mehrow, den 5. Juli 1894. Der Amts-Vorsteher. Krüger. |
Nachtwächterhörner, stark im Ton, empfiehlt in großer Auswahl J. Altrichter, Hof-Instrumenten-Fabrik, Berlin, Königsstraße 69, a. d. Kurfürstenbrücke. [2] |
Vorschriftsmäßige Nachtwächter-Hörner hält vorräthig Pomm Nachflg., Berlin, Landsbergerstraße 72, Musikinstrumentenfabrik. |
Blumberg. Am Sonntag Nachmittag ertrank beim Baden in dem zwischen hier und Krummensee belegenen Pfühlen der älteste, 17 Jahre alte Sohn des Kossäthen Gathow hierselbst. Er war mit mehreren Altersgenossen gegangen und erhitzt in's Wasser gesprungen, worin er sofort unterging. Der Schmerz der Eltern ist unbeschreiblich. (N.A.) |
Alt-Landsberg. Der hiesige Turnverein feiert am Sonntag sein 31. Stiftungsfest. |
Danksagung. Für die liebevolle Theilnahme bei der Beerdigung unseres unvergeßlichen Sohnes Gustav sagen wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten, sowie dem Herrn Pastor Blasche für die tröstenden Worte am Grabe, insbesondere der Mitjugend des Verstorbenen für die zahlreichen Beweise der Liebe durch Kranzspenden, welche unserem Herzen so wohlgetan haben, unsern innigsten Dank. Blumberg, den 2. August 1894. W. Gathow nebst Frau und Kindern. [2] Heirath. Für meinen Neffen, 29 Jahre alt, evang., ehrenwerther Charakter, aus achtbarer Familie, Inhaber eines alten rentablen Geschäfts mit gutem Einkommen und in geordneten Verhältnissen, dem es an passender Damenbekanntschaft fehlt, suche ich eine Lebensgefährtin passenden Alters mit etwas Vermögen ... |
Alt-Landsberg. Ein ganz entsetzliches Unwetter hat gestern den ganzen nördlichen Theil der Mark Brandenburg heimgesucht und unendlichen Schaden angerichtet, es ist eine vergrößerte Auflage jenes Unwetters, das vor wenigen Wochen in unserer Gegend herrschte. Mit colossaler Schnelligkeit zogen die unheimlich aussehenden Wolkenballen herauf, begleitet von einem orkanartigen Sturme, der den herniedergießenden Regen und den bis über nußgroßen Hagelstücken doppelte Kraft verlieh. Unsere Umgegend hat übrigens nur die Ausläufer des Unwetters gehabt, das Centrum desselben ist über die Gegend Oranienburg-Bernau-Bad Freienwalde a.O. gezogen. Bei den Eisenbahnzügen wurde an mehreren Wagen die Decke beschädigt, ferner sind durch den Hagel sämmtliche Fenster an der dem Unwetter ausgesetzten rechten Seite zertrümmert worden. Durch die Glassplitter wurden einzelne Fahrgäste verwundet ... Abgesehen von diversen abgebrochenen Bäumen und Baumästen und abgesehen von der unendlichen Menge von Obst, das abgeschlagen wurde, hat der Blitz auch mehrere Male eingeschlagen. In Neu-Hönow tödtete er eine Ziege des Gastwirths Hetzer und setzte zugleich eine Luke des Stallgebäudes in Brand. Ein anderer Schlag, der jedenfalls auf eine im Freien stehende Leitungsstange niedergegangen war, suchte und fand seinen Weg nach unserm Postamt. Wie durch ein Wunder ist unser Postvorsteher Daehnert einer Verletzung durch die electrische Entladung entgangen, denn wenige Minuten vorher hatte er seinen Platz in der Nähe der einmündenden Drähte verlassen. Trotzdem erhielt sowohl er wie mehrere andere Postbeamte nicht unbedeutende electrische Schläge. Ein dritter electrischer Schlag hat die Stange vor der Lindhorst'schen Scheune an der Straußberger Chaussee getroffen, die die Drähte der Telephonleitung Berlin-Königsberg trägt. Der Strahl hat ein Stück Holz vom oberen Ende der Stange abgerissen und ist dann auf die Leitung nach unserer Stadt zu übergegangen. Die nächste Stange hat er ohne Seitensprünge passiert, bei der folgenden hat es ihm jedenfalls der zum Geradehalten derselben angebrachte Draht angethan, denn auch diese Stange ist (wohl durch einen Blitztheil) beschädigt worden. Der andere Theil hat seinen Weg auf der Leitung fortgesetzt; das dadurch verursachte Geräusch ist von mehreren Einwohnern gehört worden. Ob der Blitz noch bis Berlin gekommen ist oder sich inzwischen „verkrümelt“ hat, wissen wir nicht. - Über das Unwetter schreibt man uns ferner: Werneuchen. Das Gewitter am Dienstag Nachmittag mit Orkan hat in der Umgegend großen Schaden angerichtet. Obst ist wenig an den Bäumen hängen geblieben. Von Weesow aus fuhr ein Wagen nach Bernau, wurde aber gleich von dem Unwetter überrascht, so daß derselbe vom Sturm umgeworfen und alles daran zerbrochen wurde; ... In der Gegend von Heckelberg hat es noch schlimmer gehaust. Es war furchtbares Hagelwetter, viele Fenster sind eingeschlagen; es fielen Schloßen wie Hühnereier groß, die wie Kugeln durch die Verdeckwagen schlugen. Auf der Freienwalder Chaussee wurden große Heufuhren umgestürzt, ebenso Alleebäume, und in der Forst soll großer Schaden angerichtet worden sein. In Tempelfelde hat der Sturm die Mühle umgeworfen. ... |
Bernau. Unsere freiwillige Feuerwehr feierte am vergangenen Sonnabend in hergebrachter Weise ihr 12jähriges Stiftungsfest durch Ausmarsch, Concert, Commers und Ball im Schützenhause. Die Zahl der Mitglieder hat sich seit dem letzten Stiftungsfeste bedeutend vermehrt und beträgt jetzt ca. 80. Oberführer der Wehr ist seit dem 3. Januar d. J. der Fabrikbesitzer, Herr Premierlieutenant Jasper. |
Verzeichniß I der zum Wahlverband der größeren ländlichen Grundbesitzer gehörenden Grundbesitzer, Gewerbetreibenden und Bergwerksbesitzer im Kreise Niederbarnim.
Abtheilung A. Grundbesitzer.
Verzeichniß III der Landgemeinden im Kreise Niederbarnim.
Laufende No.
Namen der Gemeinden. Civil-Einwohner-Zahl nach der Zählung vom 1. December 1890. Zahl der von jeder Gemeinde zu wählenden Wahlmänner.
Der Kreis-Ausschuß des Kreises Niederbarnim. gez. von Waldow. von Veltheim. Witte. Springer. Wernike. Feldtmann. |
Blumberg. Am Sonntag, den 26. u. Montag, den 27. August findet bei mir Großes Erntefest statt, wozu ergebenst einladet W. Müller, Gastwirth z. Deutschen Kaiser. |
Blumberg. Wegen des ungünstigen Wetters wird das für Sonntag, den 26. d. Mts. angekündigte Erntefest bis auf weiteres aufgehoben. W. Müller, Gastwirth z. Deutschen Kaiser. Lindenberg. Am Sonntag, den 26. u. Montag, den 27. August: Große Erntefest-Musik, wozu ganz ergebenst einladen Die Gastwirthe A. Bolle, H. Huwe Ahrensfelde. Am Sonntag, den 26. u. Montag, den 27. August: Großes Erntefest, wozu freundlichst einladet W. Hase, Gastwirth. |
Schöffengerichts-Sitzung zu Alt-Landsberg am 29. August 1894. ... [2] 1) Der Arbeiter Hermann B. aus Bernau ist angeklagt, in der Nacht zum 8. August v. J. zu Blumberg in die Kammer der Dienstmädchen eines dortigen Besitzers eingedrungen zu sein und die Dienstmagd P. thätlich beleidigt zu haben. Der geständige Angeklagte erhält 50 M. Geldstrafe ev. 10 Tage Gefängniß. 10) Der Schlächtergeselle Otto E. zu Hönow hat wegen Ruhestörung ein polizeiliches Strafmandat über 9 Mk. erhalten, hiergegen aber Widerspruch erhoben. Da jedoch die Beweisaufnahme keinen Zweifel an der Schuld des E. läßt, wo wird der Widerspruch kostenpflichtig verworfen. |
Am 17. und 18. September wird das 3. Armeecorps in der Umgegend von Alt-Landsberg das Corps-Manöver abhalten. [2] Jagd im September: Schießzeit für Elch-, männliches Roth- und Damwild, Rehböcke, Hasen, Rebhühner, Auer-, Birk- und Haselwild, Fasanen, Wachteln, Trappen, Enten, Schnepfen, Sumpf- und Wasservögel. ... [2] Hönow, 5. September. (O.-C.) Die Bewohner hiesiger Gegend hatten heute Vormittag ein schönes Schauspiel. Es wurde nämlich zwischen Hönow und Alt-Landsberg nördlich von Seeberg ein Brigademanöver vom Generalmajor und Commandeur der X. Brigade Herrn Bock von Wülfingen abgehalten. Frühmorgens bis 9 Uhr hielten die Herrn Officiere am Ende Hönow's eine Vorberathung ab. Dann zog um 9 Uhr das Infanterie-Regiment und mehrere Batterien auf Seeberg zu und nahmen dann, eine Schlucht durchziehend, auf den Hügeln nördlich von Seeberg Aufstellung. Der Feind hatte seine Stellung bei Alt-Landsberg. Nachdem die Artillerie den Kampf eröffnet hatte, rückte die Infanterie in Schützenketten gegen Alt-Landsberg vor, wo sich dann ein heftiges Infanteriegefecht entwickelte. Um ½12 Uhr versammelten sich dann nördlich von Seeberg die Herren Officiere und zogen die Truppen um 1 Uhr wieder in die Quartiere. Neuenhagen. (O.-C.) Dem Vernehmen nach wird Se. Königliche Hoheit Prinz Leopold von Bayern Mitte September beim Herrn Rittergutsbesitzer Dotti hierselbst auf einige Tage Quartier nahmen, um den bei Alt-Landsberg stattfindenden Truppenübungen beizuwohnen. [2] |
Bekanntmachung. Ein Schwein des Bauergutsbesitzers Hagert zu Lindenberg ist an der Rothlaufseuche verendet. Malchow, den 5. September 1894. Der Amts-Vorsteher. |
Bekanntmachung. In der Zeit vom 4. bis 17. September d. Js. werden im der Gegend um Alt-Landsberg voraussichtlich mit Flurschäden verbundene Herbstübungen von Truppentheilen des III. Armeecorps stattfinden. Zur Vermeidung größerer Beschädigungen ist von den Ortsvorständen dafür Sorge zu tragen, daß die von jeder Benutzung bei Truppenübungen ausgeschlossenen und im offenen Felde belegenen, nicht von weither erkennbaren, sowie auch andere werthvolle Culturen und vorzugsweise zu schonende Ländereien durch Strohwiepen oder auf sonstige Weise kenntlich gemacht werden. ... Die Grundbesitzer sind aufgefordert, die vorkommenden Flurbeschädigungen und den Anspruch auf Entschädigung sofort, spätestens aber innerhalb 3 Tagen ... anzumelden. ... Jede Ortsbehörde, bei der Anmeldungen eingehen, hat darüber eine Nachweisung nach dem nachfolgenden Muster aufzustellen und ... in keinem Falle später als 3 Tage nach den betreffenden militairischen Uebungen einzureichen. Die Ortsbehörden wollen sich möglichst von der Beschaffenheit der Felder vor und nach der Beschädigung unterrichten, um beim Eintreffen der Abschätzungs-Commission Auskunft geben zu können. Berlin, den 24. August 1894. Der Landrath von Waldow. [2] Auszug aus dem Gesetz über die Naturalleistung für die bewaffnete Macht im Frieden. ... § 11. Wenn cultivirte Grundstücke zu Truppenübungen benutzt werden sollen, so sind davon zuvor die betreffenden Ortsvorstände zu benachrichtigen, damit die vorzugsweise zu schonenden Ländereien durch Warnungszeichen kenntlich gemacht werden können. ... § 12. Die Besitzer von Brunnen und Tränken sind verpflichtet, marschirende, bivouakirende, kantonirende und übende Truppen ... zur Mitbenutzung der Brunnen und Tränken zuzulassen, auch wenn zu diesem Zwecke Wirthschafts- und Hofräume betreten werden müssen. ... § 13. Die Besitzer von Schmieden sind verpflichtet, marschirende, bivouakirende und kantonirende Truppen zur Mitbenutzung der Schmieden gegen angemessene Vergütung zuzulassen. § 14. Alle durch die Benutzung von Grundstücken zu Truppenübungen ... entstehenden Schäden werden aus Militairfonds vergütet. ... Auszug aus der Instruction zur Ausführung des Gesetzes über die Naturalleistungen für die bewaffnete Macht im Frieden vom 13. Februar 1875. Entstehen bei Truppenübungen Flurschäden, so fordert der Ortsvorstand die Beschädigten zur Anmeldung ihrer Entschädigungsforderungen auf und stellt letztere ...in einer Nachweisung ... zusammen. Diese Nachweisungen sind ... der Abschätzungscommission bei ihrem Eintreffen vorzulegen. [2] Bekanntmachung. An Stelle des behinderten Herrn Amts-Vorstehers Dotti wird Herr Kreisdeputirter Oppenheim am 17. d. Mts. die Sammlung, Abnahme und Uebergabe der seitens der Gemeinde- und Gutsbezirke zu gestellenden Vorspannwagen für das in Neuenhagen zu errichtende Manöver-Proviant-Amt als Commissar leiten. Die betheiligten Gemeinde- und Gutsvorstände mache ich hierbei nachmals ganz besonders darauf aufmerksam, daß sie für die pünktliche Gestellung des angeforderten Wagenbedarfs persönlich verantwortlich sind. Berlin, den 7. September 1894. Der Landrath von Waldow. [2] |
Prima Briquettes gibt billigst ab das Braunkohlenbergwerk Freienwalde bei Freienwalde a. O. [2] |
Einquartierung. Die Manöverzeit ist die Zeit der „Einquartierung“. Die Einen sehen in der Einquatierung die Quelle von mancherlei Freuden und Annehmlichkeiten ... Andere wieder kehren ... vornehmlich die Last hervor, die Gemeinden und Bürgern auferlegt wird. Aber diese Last wird doch überwiegend gern getragen; denn das Soldatenleben bringt auch dort, wo man aus wirthschaftlichen Gründen weniger Anlaß zu freundlicher Stimmung zu haben vermeint, so viel willkommene Abwechslung mit sich und fordert zur Bethätigung patriotischen Gefühls heraus ... Die Last aber, wenn es eine solche ist, ist keineswegs schwer zu tragen. Denn der Quartiergeber erhält eine Entschädigung, die doch mindestens die Last sehr wesentlich zu erleichtern im Stande ist. ... Es werden für die Verpflegung im Voraus gleichmäßig für das ganze Reich Vergütungen festgesetzt, die sich für jeden Mann und für die volle Kost einschließlich Brod auf 80 Pf. und für gewöhnlich höchstens auf 1 Mark belaufen. Für dieses Jahr ist die Vergütung bei den derzeitigen Lebensmittelpreisen auf 80 Pf. festgesetzt. ... [2] |
Alt-Landsberg. Ein lebhaftes militairisches Treiben wird sich in den Tagen vom 15. zum 18. September in unserer Stadt entwickeln. Während dieser Tage findet in der Umgegend von Alt-Landsberg das Corps-Manöver des 3. Armee-Corps statt. Der commandirende General, Prinz von Hohenzollern, quartiert sich mit seinem Stabe auf dem hiesigen Amte beim Amtsrath Schrader ein. Die Stadt erhält Einquartierung von der Corps-Telegraphen-Abtheilung, welche hier eine Station errichtet, vom Stabe der 11. Infanterie-Brigade, der 3. Artillerie-Brigade, des Infanterie-Regiments Nr. 20 und des 3. Feld-Artillerie-Regiments, ferner von 2 Bataillonen des Infanterie-Regiments Nr. 20, 2 Compagnien des Füsilier-Regiments Nr. 35, von 3 Batterien Artillerie und 2 Compagnien Pioniere. Am 18. September liegt hier das ganze Leib-Regiment Nr. 8. Die Gesammt-Einquartierung für die 4 Tage beziffert sich auf etwa 177 Officiere, 3700 Mann und 400 Pferde. [2] |
Die beleidigende Aeußerung gegen den Herrn F. Matthes am 2. September nehme ich hiermit zurück. Lindenberg, d. 12. September 1894. F. Meier. [2] |
Bernau. Der Fernsprechverkehr zwischen Bernau und Berlin ist eröffnet worden. Die Gebühr für ein Gespräch bis zur Dauer von drei Minuten beträgt 50 Pf. Theilnehmer hierselbst sind: ... [insges. 12] [2] Hönow, den 17. September. (O.-C.) Das große Manöver zwischen Werneuchen, Krummensee und Wegendorf hatte wohl viele Tausende von Menschen in jene Gegenden geführt. Denn das Dorf Krummensee war nach dem Rückzuge so voll Militair und Publikum, daß, wie man sagt, kein Apfel zur Erde fallen konnte. Interessant war besonders der Rückmarsch der Truppen, welche dann bei Mehrow, Ahrensfelde und Eiche Nothquartiere und Biwak bezogen. Da lohten dann Abends ringsum die Wachtfeuer, die Soldaten kochten ihr schmackhaftes Mahl und vertrieben sich die Zeit mit den üblichen Manöverscherzen und Kriegsgesängen. Um 9 Uhr war Zapfenstreich. Schon am frühen Morgen des 17. September brachen die diesseitigen Truppen auf und nahmen nordöstlich von Mehrow Aufstellung. Der Feind kam von Alt-Landsberg und Krummensee in großen Colonnen herangezogen und begann schon um 7 Uhr das Gefecht. Da beide Heere auf Anhöhen standen und sich das Treffen im Thal ereignete, so bot sich hier ein großartiges Manöverbild. Auch bildeten die Truppen ein großes Schlachtviereck. Die Stellung diesseits war eine so auffallend günstige, daß der Feind zurückgeschlagen worden wäre. Das Geschütz- und Gewehrfeuer war sehr heftig. Besonders prächtig war der Durchzug der Truppen durch Hönow mit voller Regimentsmusik. |
Corps-Manöver des III. Armeekorps. Die Divisions-Manöver der 5. und 6. Division hatten am letzten Tage die Truppen in der Umgegend von Alt-Landsberg zusammengeführt. Die 5. Division, die bis zum Sonnabend zwischen Straußberg, Wriezen und Buckow manöverirt hatte, war in der Gegend Straußberg, Schönfeld, Werneuchen, Bollensdorf, Prötzel, Leuenberg, Beiersdorf einquartirt worden. Die 6. Division hatte am 15. einen Kriegsmarsch aus der Gegend von Cöpenick in Richtung auf Neuenhagen unternommen und dann in Alt-Landsberg, Neuenhagen, Dahlwitz, Mahlsdorf, Marzahn, Ahrensfelde, Blumberg Quartier bezogen. Das Generalcommando lag in Alt-Landsberg beim Amtsrath Schrader und war mit den beiden Divisionsstäben in Neuenhagen und Straußberg durch die Corpstelegraphen-Abtheilung telegraphisch und telephonisch verbunden worden. Die Manöver begannen am Montag gegen 8½ Uhr damit, daß die 5. (Ost-) Division in mehreren Colonnen die Defiléen zwischen Gamm und Straußsee überschritt. Ihre rechte Colonne kam mit der ber Alt-Landsberg gegen Werneuchen vorgehenden 6. (West-) Division zuerst ins Gefecht. ... Zwischen Alt-Landsberg und Werneuchen also trat die rechte Colonne der angreifenden Ost-Division zuerst auf die von Alt-Landsberg her vorgehende West-Division. Es entwickelte sich bei Werneuchen ein lebhaftes Gefecht, das jedoch durch die überlegene Artillerie der West-Division bald zum Stillstand gebracht wurde. Um der West-Division den Sieg streitig zu machen, griff nun die bei Wesendahl vereinigte 10. Infanterie-Brigade, die 12er und die 52er also, ... in das Gefecht ein; ... Die im Vormarsch auf Werneuchen begriffene 12. Infanterie-Brigade (24er und 64er) machte eine rasche Schwenkung und entwickelte sich mit solchem Geschick, daß die Chancen des Sieges sich noch einmal der West-Division zugeneigt hätten, wenn die lebhaft eingreifende Ost-Artillerie sie nicht zum Rückzug gezwungen hätte. Die 12. Infanterie-Brigade marschirte, gedeckt durch die Westartillerie auf Krummensee zurück. ... Der Gegner, auch durch Infanteriefeuer stark geschwächt, machte in der Linie Werneuchen - Alt-Landsberg halt, um hier Biwak zu beziehen. Die West-Division, die Ihre Aufgabe, den Gegner am Eingreifen in den Kampf der beiderseitigen Hauptarmee zu verhindern, vortrefflich erfüllt hatte, obwohl die Uebermacht sie zum Rückzug gezwungen hatte, bezog ebenfalls Biwak, und zwar in der Nähe von Mehrow. Es entfaltete sich nun ein großartiges Biwaktreiben. Soweit das Auge reichte, sah man bei Einbruch der Dunkelheit die Lagerfeuer brennen und von allen Seiten erklangen lustige Soldatenlieder durch die herrliche Mondnacht. Es war das letzte Biwak vor Entlassung der Reserven und man kann sich vorstellen, wie üppig da der Soldatenhumor sich noch einmal entfaltete. Das Wetter war überdies so günstig wie nur irgend möglich, und die Stimmung des nächtlichen Soldatenbildes wurde durch die silbernen Strahlen des Mondes zu unvergeßlicher Schönheit verklärt. Der zweite und letzte Tag des Corpsmanövers brachte nur ein kurzes Gefecht zwischen Alt-Landsberg, Seefeld, Mehrow, dessen Schwerpunkt in dem Eingreifen der Artillerie lag. Hierauf marschirten die einzelnen Truppentheile an die verschiedenen Bahnstationen, um von hier aus im Laufe des Dienstag und Mittwoch in ihre Garnisonen befördert zu werden. Dem Manöver wohnte außer dem Corpscommandeur, Prinz Friedrich von Hohenzollern, auch der Inspecteur der VI. Armeeinspection, Prinz Leopold von Bayern bei. Der erstgenannte wohnte während des Manövers in Alt-g beim Amtsrath Schrader, der letztgenannte in Neuenhagen beim Gutsbesitzer Dotti. ... Die Corps-Telegraphenabtheilung hatte im Verlauf des Montag Vormittags die Leitungen nach Straußberg und Neuenhagen eingezogen und sich in Alt-Landsberg versammelt. Nach Schluß des Gefechtes erhielten sie Befahl, die neuen Divisionsstabsquartiere (Buchholz für die Ost-, Mehrow für die West-Division) mit dem in Alt-Landsberg verbliebenden Generalcommando zu verbinden. Diese mit überraschender Schnelligkeit gelegte Leitung wurde am Dienstag Morgen ebenfalls wieder eingezogen. Die Ost-Division commandirte während beider Manövertage Generallieutenant Vogel von Falkenstein, die West-Division der württembergische Generallieutenant v. Pfaff. Das flache Gelände erschwerte den Ueberblick oft sehr, einige Male aber boten sich den zahlreich herbeigeeilten Zuschauern wundervolle Kriegsbilder. Das ganze Manöver der Brandenburger machte einen vortrefflichen Eindruck. [2] |
Alt-Landsberg. In der am 19. d. M. abgehaltenen Stadtverordneten-Sitzung wurde der Herr Bürgermeister Bredow, dessen Wahlperiode am 15. Mai 1895 ausläuft, einstimmig auf eine weitere Amtszeit von 12 Jahren wiedergewählt. ... [2] Neuenhagen. (O.-C.) Am 16. d. Mts. Abends kurz nach 7 Uhr traf Se. Königl. Hoheit Prinz Leopold von Bayern von Berlin kommend hier ein und war bis zum 18., Nachmittags 2¾ Uhr Gast des Herrn Rittergutsbesitzers Dotti hierselbst. ... Am Mittwoch verließen die letzten hier einquartiert gewesenen Truppen den hiesigen Ort. Drei Wochen lang hatte Neuenhagen Einquartierung, aber trotzdem wurden die Truppen von allen Seiten gut aufgenommen, was auch von diesen dankend anerkannt wurde. [2] |
Obst-Baumschule „Clarahöh“. Obstbäume und Obststräucher, als: Stachel-, Johannis- und Himbeeren, empfiehlt in besten Sorten ... Lindenberg. R. Hientzsch, Baumschulbesitzer und Mitglied des deutsch. Pomolog.-Vereins. [2] |
Bekanntmachung. Seine Excellenz der Generallieutennt und Commandeur der 6. Division, Herr von Pfaff, hat mich ersucht, im Namen der Division den betheiligten Besitzern und Gemeinden für die den Truppen während der diesjährigen Herbstübungen durchweg zu Theil gewordene bereitwillige und gute, Angesichts der theilweise starken Belegung besonders anzuerkennende Aufnahme seinen Dank auszusprechen. Diesem Ersuchen komme ich hierdurch gern nach. Berlin, den 29. September 1894. Der Landrath von Waldow. [2] |
Schöffengerichts-Sitzung zu Bernau am 3. October 1894. ... [2] 4) Am 2. März cr. passirte der Dienstknecht Friedrich P. zu Lindenberg die Hebestelle der Weißensee-Bernauer Kreis-Chaussee. Wegen des Bezahlens des Chausseegeldes geriet er mit dem Chausseegeld-Pächter Hermann G. in Streit, im Verlaufe desselben erhob er einen etwa einen Meter langen Knüppel gegen den S. und drohte diesem damit. Es wurde nun gegen P. Anklage wegen Beleidigung erhoben und derselbe im heutigen Termin mit 30 Mark eventl. 10 Tagen Gefängniß bestraft, außerdem dem Beleidigten Publikationsbefugniß zugesprochen. |
Plan für die Abhaltung der Herbst-Control-Versammlungen 1894 in dem Kreise Niederbarnim. 1. Marzahn (Gasthof Drenske) 6.11.94, 9 Uhr Vorm.
[Aus den Ortschaften:] Ahrensfelde, Eiche, Falkenberg, Hellersdorf, Hohen-Schönhausen, Marzahn und Wartenberg
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Schöffengerichts-Sitzung zu Bernau am 17. October 1894. ... [2] 7) Der Arbeiter Julius B. zu Lindenberg ist des Jagdvergehens angeklagt. Derselbe wurde am 29. April 1894 von dem Gemeindeförster und Jagdaufseher H. zu Zepernick auf dem Gemeindejagdrevier Schwanebeck, woselbst B. zu jagen nicht berechtigt war, jagend angetroffen und zwar während der gesetzlichen Schonzeit. Im heutigen Termin wurde B. zu 4 Monaten Gefängniß verurtheilt; außerdem wurde die Einziehung des Jagdgewehres ausgesprochen. |
Alt-Landsberg. In der letzten Stadtverordneten-Versammlung wurde beschlossen, vorläufig von einer weiteren Berathung der Bahnangelegenheit Alt-Landsberg - Bahnhof Fredersdorf abzusehen. Begründet wurde der Beschluß damit, daß die Sache noch nicht eilig sei, und man weitere Zeit zur Ueberlegung brauche. ... |
Werneuchen. Mit der Feststellung der Trace der Bahn Wriezen-Berlin ist augenblicklich hierselbst ein Baumeister mit einigen 20 Gehilfen und Arbeitern beschäftigt. [2] |
Nachruf. Gestern früh 3 Uhr ist der Geheime Regierungs- und Landrath a. D. Herr Georg Scharnweber im ehrwürdigen Alter von 78 Jahren aus dieser Zeitlichkeit abberufen. In tiefem Schmerze stehen die Einwohner des Kreises Niederbarnim an der Bahre dieses hervorragenden Mannes, der vom 1. Januar 1843 bis dahin 1892, volle 49 Jahre hindurch, ihr Landrath, ihr Berater und Vertreter gewesen ist. ... Berlin, den 28. October 1894. Der Kreis-Ausschuß des Kreises Nieder-Barnim. ... [2] |
Bernau. Die Beisetzung unseres früheren Landraths, Geheimen Regierungsraths Scharnweber hat am 30. October unter zahlreicher Betheiligung auf dem Matthäikirchhofe in Berlin stattgefunden. |
Nachruf. Durch den Tod des Geheimen Regierungs- und Landraths a. D. Herrn Scharnweber hat das Knaben-Rettungshaus zu Falkenberg einen seiner Mitbegründer und einen langbewährten Wohlthäter verloren. Wir erfüllen hiermit eine Pflicht der Dankbarkeit, wenn wir es trauernd bezeugen, daß er sich unserm Hause nicht nur stets wohlwollend gezeigt, sondern unser Werk auch thatkräftig gefördert und durch persönliche und reichliche Opferwilligkeit gestützt hat. Das Kuratorium des Knaben-Rettungshauses zu Falkenberg. Jungk. Hosemann. Blasche. Braun. Ziegner. [2] |
Bekanntmachung. Die mit der Einreichung des Berichtes über den Ausfall der diesjährien Herbstspritzenproben noch rückständigen Herren Amts-Vorsteher des Kreises werden hiermit um schleunige Erledigung ersucht. Berlin, den 6. November 1894. Der Landrath von Waldow. [2] |
General-Versammlung der Ortskrankenkasse für den Amtsbezirk Ahrensfelde findet am Sonntag, den 18. November 1894, Nachmittags 3 Uhr im Hase'schen Local statt. Tages-Ordnung:
Eine 2. Hebamme findet in Alt-Landsberg und Umgegend guten Verdienst. [2] |
Bernau. Unsere Stadt scheint der Wallfahrtsort für Berliner Pferdediebe zu sein. ... [2] |
Bericht über die Sitzung des landwirthschaftlichen Vereins für Bernau und Umgegend am Mittwoch, den 14. November d. J. Die von 120 Mitgliedern besuchte Versammlung des hiesigen landwirthschaftlichen Vereins wurde ... von dem Vorsitzenden Herrn Peters - Börnicke eröffnet. ... Ihre Aufnahme in den Verein haben beantragt der Herr Kossäth Gustav Bredeck zu Blumberg und der Herr Rittergutspächter Regeler zu Werftpfuhl bei Werneuchen. - Von den in der Octobersitzung angemeldeten 21 Dienstboten sollen auf Grund des Prämierungsstatuts folgende 16 Dienstboten in der Sitzung am 12. December d. J. prämiirt werden: ...; 8) Magd Bertha Schojan aus Ahrensfelde, seit dem 1. April 1877 daselbst im Dienste bei dem Herrn Bauerngutsbesitzer Carl Haase, zum 2. Mal prämiirt; 9) Magd Anna Rosine Müller aus Strumgang, seit 16 Jahren im Dienste bei dem Bauerngutsbesitzer Herrn Lehmann in Ahrensfelde, dieselbe wird zum 5. Male prämiirt; ... Wie in den Vorjahren, so sollen dieselben auch in diesem Jahre ein Geldgeschenk von 15 Mark und ein Ehrendiplom erhalten. Die Magd Anna Noack bei Herrn Fr. Ebel in Lindenberg, ... und Knecht Gustav Wegener bei Herrn Carl Hoppe zu Ahrensfelde mußten zurückgewiesen werden, weil sie erst 4¾ Jahre bei ihren Herrschaften gedient haben, ... [2] |
Schöffengerichts-Sitzung zu Alt-Landsberg am 14. November 1895. ... [2] 6) Beim Erntefest in Hönow kam es zwischen den Knechten zum Streit, bei welchem die Knechte Carl F., Franz N. und Otto Sch. gemeinschaftlich den Knecht Theodor Sch. geprügelt und mit Urin bespritzt haben sollen. Auf erhobene Anklage werden die beiden ersten zu je 35 Mk. ev. 1 Woche Gefängniß, der letztere zu 30 Mk. ev. 6 Tage Gefängniß verurtheilt. |
Hönow. (O.-C.) Die Bauernaltsitzer Friedrich Schmidt'schen Eheleute hierselbst werden am 23. Januar 1895 ihre goldene Hochzeit feiern. |
Bekanntmachung. Unter dem Rindviehbestande des Rittergutes Mehrow ist der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche festgestellt worden. Der Ort wird deshalb gegen den Durchtrieb von Rindvieh, Schafen und Schweinen gesperrt. Mehrow, den 22. November 1894. Der Amts-Vorsteher Krüger. Bekanntmachung. Auf der Chaussee bei Hönow ist eine Eisenplatte gefunden worden. Der rechtmäßige Eigenthümer wird hierdurch aufgefordert, seine Ansprüche binnen 3 Monaten bei dem Unterzeichneten geltend zu machen. Neuenhagen, den 22. November 1894. Der Amts-Vorsteher Dotti. [2] |
Bekanntmachung. Unter dem Rindviehbestand des Rieselgutes Hellersdorf ist der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche festgestellt worden. Der Ort wird deshalb gegen den Durchtrieb von Rindvieh, Schafen und Schweinen gesperrt. Mehrow, den 27. November 1894. Der Amts-Vorsteher. Krüger. |
Bekanntmachung. Auf der Chaussee von Ahrensfelde nach Falkenberg ist eine eiserne Wagenbremse gefunden worden. Der rechtmäßige Eigenthümer kann sich binnen längstens 3 Monaten zur Geltendmachung seiner Ansprüche im hiesigen Amtsbureau melden. Mehrow, den 28. November 1894. Der Amts-Vorsteher. Krüger. |
Lindenberg. Großes Ausschieben Am Sonntag, den 9. d. Mts. werden bei mir folgende Gegenstände auf dem Billard ausgeschoben: 1) ein preußisches Reit- und Wagenpferd, 2) eine Kiste gute Cuba-Cigarren, 3) eine große Preßwurst, 4) eine Schlackwurst. á Loos 50 Pf. Hierzu ladet ganz ergebenst ein W. Lehmann, Gastwirth. |
Wriezen. Der im Anfang des Jahres 1884 verstorbene Bürgermeister Mahler ist bekanntlich der Begründer der freiwilligen Feuerwehren der Provinz Brandenburg. Im Jahre 1855 gründete er hier unsere Wehr, die somit die älteste ist ... [2] |
Lindenberg. (O.-C.) Am 26. d. Mts. feiert das früher Nachtwächter Heinike'sche Ehepaar hierselbst das seltene Fest der goldenen Hochzeit. Der Ehemann steht bereits im 80., die Frau im 79. Lebensjahre und befinden sich beide trotz des hohen Alters noch ziemlich wohl. |
Alt-Landsberg. In diesen Tagen sind die Gelder zur Entschädigung der Flurschäden, die in hiesiger Umgegend durch die diesjährigen Manöver verursacht sind, zur Auszahlung gelangt. Für unsere Stadtflur beträgt die Summe 9228,90 Mk. und wir constatiren mit Genugthung, daß von den etwa 60 Betroffenen nur ein oder zwei sind, die nicht ganz zufrieden mit der ihnen gewährten Entschädigung sind. - Die Seeberger sollen etwa 2000 Mk. erhalten haben. [2] |
Bekanntmachung. Die Maul- und Klauenseuche unter dem Rindviehbestande des Rittergutes Mehrow ist erloschen. Die Guts- und Ortssperre wird hierdurch aufgehoben. Mehrow, den 18. December 1894. Der Amts-Vorsteher. Krüger. |
Solide Capitalisten mache ich ergebenst darauf aufmerksam, daß meine Geschäftsfreunde, soweit sie lediglich die von mir als unbedingt sicher empfohlenen Papiere gekauft haben, seit 1882 vor Enttäuschungen bewahrt geblieben sind. Robert Springsklee, Berlin N., Friedrichstraße 122 B. |
Die letzten Nachtwächter Berlins werden Neujahr ihre Kündigung erhalten, und zwar werden 173 Mann von diesem Schicksal betroffen werden. Insgesammt gab es vor der Reorganisation des Nachtwachtwesens 513 derartiger Beamten, von denen nur 323 fest angestellt waren. Von den letzteren hat sich der größte Theil pensionieren lassen, während die erwähnten 173 Beamten später in städtische Dienste übergehen werden. Die 190 nicht fest angestellt gewesenen Nachtwächter, die zu übernehmen die Stadt keine Verpflichtung hat, sind von der Wirthschaftsgenossenschaft des Berliner Grundbesitzerbundes als Privatwächter engagirt worden. [2] |
Lindenberg. Ein Boxhund, weiß und gelb, hat sich am 1. Weihnachtsfeiertage bei mir angefunden. Derselbe kann bei mir in Empfang genommen werden. H. Huwe, Gastwirth. [2] |
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