Bekanntmachung. Die Maul- und Klauenseuche unter dem Rindviehbestande des Rieselgutes Hellersdorf ist erloschen. Die Guts- und Ortssperre wird hierdurch aufgehoben. Mehrow, den 1. Januar 1895. Der Amts-Vorsteher. Krüger. |
Schöffengerichts-Sitzung zu Alt-Landsberg am 2. Januar 1895. ... [2] 3) Die Kesselflicker Johann N. und Carl B. aus Neu-Weißensee sind beschuldigt, zu Hönow am 14. März v. J. ohne Wandergewerbeschein hausirt zu haben. Jeder von ihnen erhält eine Geldstrafe von 36 Mark ev. 3 Tage Haft. |
Bekanntmachung. Dienstag, den 15. Januar d. Js. von Vormittags 9 Uhr ab findet im Gasthof „Zum Deutschen Hause“ zu Blumberg der freiwillige Verkauf von
Blumberg, den 9. Januar 1895. Die Gräfl. Arnim'sche Forstverwaltung. [2] |
Bekanntmachung. Unter dem Rindvieh des Kossäthen August Grothe zu Malchow und des Bauern Carl Hagert zu Lindenberg ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Auf Grund des § 64 der Instruction zum Tierseuchengesetz vom 23. Juni 1880 wird für die Ortschaften Lindenberg, Malchow und das Rieselgut Malchow die Ortssperre angeordnet. ... Berlin, den 11. Januar 1895. Der Landrath von Waldow. [2] |
Schöffengerichts-Sitzung zu Alt-Landsberg am 9. Januar 1895. Vorsitzender: Herr Amtsrichter Schochow. Schöffen: Herr Administrator Ziegner - Blumberg und Herr Bergfactor Löser - Kalkberge-Rüdersdorf. Amtsanwalt: Herr Bürgermeister Bredow. Zur Verhandlung kamen folgende Sachen: ... [2] 9) Die Schankwirtin Minna H. aus Marzahn hatte im Mai v. J. eine Schankbude auf den Rieselfeldern bei Hellersdorf inne, für welche die ertheilte Schankerlaubniß abgelaufen war. Trotzdem hat die Inhaberin Bier geschänkt. Dafür muß sie 20 Mk. Geldstrafe zahlen. |
Ein starkes Arbeitspferd steht zum Verkauf bei Ad. Thürling in Mehrow. [2] |
Alt-Landsberg. Noch einmal flackert die Hoffnung für eine Bahnverbindung auf! Sieben unserer Stadtverordneten, also die Mehrheit, haben schriftlich den Antrag auf baldige Anberaumung einer Stadtverordnetensitzung gestellt zum Zwecke der Berathung des Baues einer Bahn nach Bahnhof Neuenhagen. Wir wollen ... uns mit dem Hinzufügen begnügen, daß ... fast Einhelligkeit über die Nothwendigkeit des Baues einer Bahn jetzt herrscht und daß man Bahnhof Neuenhagen als Einmündungspunkt wünscht mit Rücksicht auf eine nur noch nach Berlin hin mögliche Erweiterung des hiesigen Amtsbezirks. (N.A.) |
Hönow. (O.-C.) In der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag ist ein frecher Diebstahl hierselbst ausgeführt worden. An das Gehöft des Kossäthengutsbesitzers W. Bugge, welches dicht an dem nach Neuenhagen führenden Wege liegt, sind die Diebe mit einem Schlitten herangefahren, haben das hintere Thor erbrochen, und nachdem sie den Hund durch Füttern beruhigt, ein junges Schwein im Stalle geschlachtet und gestohlen. Zu ihrem Braten haben die Diebe auch gleich Brennholz aus der Nähe mitgenommen. Obwohl fast die gesamte Nacht hindurch Verkehr war, ist der Diebstahl erst am Morgen bemerkt worden und wurde die Verfolgung der Diebe, deren Spuren im Schnee zu sehen waren, gleich Morgens unternommen. Schwanebeck (O.-C.) Am 17. d. Mts. feierte der Gesangverein „Kaisertreu“ sein III. Stiftungsfest. Eingeladen waren dazu die Gesangvereine „Hoffnung“ aus Blumberg und „Immergrün“ aus Malchow. ... [2] |
Alt-Landsberg. Da von den verschiedenen Plänen, unsere Stadt durch eine Eisenbahn mit Berlin zu verbinden, keiner Aussicht auf Erfüllung hat, so hat neuerdings die Mehrheit der Stadtverordneten den Bau einer Eisenbahn nach Neuenhagen beantragt, um durch Anschluß an die Ostbahn eine Verbindung mit Berlin zu erreichen. Wie der „N.A.“ mittheilt, würde eine Kleinbahn mit 75 Centimetern Spurweite von hier nach Bahnhof Neuenhagen einschließlich Landerwerbung etwa 120-125000 Mk. kosten. ... |
Eisenbahnbau Lichtenberg-Wriezen. Bekanntlich hatte sich diese Angelegenheit wieder verzögert, weil die Stadt Berlin zur Abänderung von Beeten auf dem Rieselgut Falkenberg, welches von der projectirten Bahn zerschnitten wird, die Summe von 10000 Mark verlangt. [2] |
Dank. Allen Freunden, die uns so herzliche Gratulationen zu unserer goldenen Hochzeit gesandt, sowie auch Herrn Pastor Uhlmann und dem Gesang-Vereine sprechen wir hiermit unsern besten Dank aus. Hönow, den 24. Januar 1895. Altsitzer Friedrich Schmidt nebst Frau. [2] |
Hönow, 24. Januar (O.-C.) Gestern wurde hierselbst das schöne Fest der goldenen Hochzeit von dem Kirchenältesten, ehemaligen Ortsvorsteher Herrn Friedrich Schmidt und seiner Ehefrau Caroline geb. Döberitz gefeiert. Bei der Einsegnung des Jubelpaares durch Herrn Pastor Uhlmann wurde ihnen die Ehejubiläums-Medaille nebst kaiserlichem Cabinetschreiben überreicht. Das Ehepaar erfreut sich noch großer Rüstigkeit und konnten die Festlichkeiten gleich bis zum Geburtstage des Jubelgreises abgehalten werden. Derselbe ist nunmehr 74 Jahre und seine Ehefrau bald 72 Jahre alt. Bei der Tafel wurde auch ein Hoch auf seine Majestät den Kaiser ausgebracht. |
Lindenberg. Am Sonntag, den 3. Februar cr. findet großer Maskenball bei mir statt, wozu ganz ergebenst einladet H. Huwe, Gastwirth. [2] |
Alt-Landsberg. Die Bahnangelegenheit ist fürs erste wieder einmal zu Grabe getragen. Der Magistrat hat es mit Stimmengleichheit abgelehnt, dem Beschluß der Stadtverordnetenversammlung seine Zustimmung zu geben. Die betheiligten Stadtverordneten wollen erfreulicher Weise die Sache trotzdem nicht ruhen lassen. (N.A.) |
Nachweisung derjenigen Personen, welche im Jahre 1895 auf Grund des § 18 des Gesetzes, betreffend Ausführung des Reichsgesetzes über die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen vom 12. März 1881, zu Schiedsmännern behufs Abschätzung des Werthes der auf polizeiliche Anordnung zu tödtenden Thiere zugezogen werden können.
19. [Amtsbezirk] Blumberg
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Bekanntmachung. Unter dem Rindviehbestande des Gustav Koch zu Lindenberg ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Berlin, den 28. Januar 1895. Der Landrath von Waldow. [2] |
Verhandelt. Berlin, den 21. December 1894. Auf heute war hierselbst ein Kreistag des Niederbarnimer Kreises anberaumt. Anwesend: ..., 12. Herr Gemeinde-Vorsteher Hörnicke - Hönow, ... Es fehlten die Abgeordneten: Graf Arnim, ... [2] |
Geschäfts-Plan zur Musterung der Militair-Angehörigen im Kreise Niederbarnim pro 1895.
VI. Bernau im Richter'schen Restaurant
2. Am Freitag, den 22. März 1895: ..., Ahrensfelde, ..., Blumberg (Gemeinde und Gut), ... VII. Alt-Landsberg im Schiering'schen Restaurant „Zum Deutschen Hause“ 1. Am Dienstag, den 26. März 1895: ..., Hellersdorf, Hönow, ... 2. Am Mittwoch, den 27. März 1895: ..., Eiche, ..., Mehrow (Gemeinde und Gut) |
Runkelrüben, à Ctr. 75 Pf., verkauft A. Noack, Blumberg |
Die Beleidigung gegen den Bauergutsbesitzer Wilhelm Giese zu Blumberg nehme ich hiermit zurück. W. Wenzel. |
Blumberg. (O.-C.) Ein Schlachten wars, nicht eine Schlacht zu nennen! So könnte man ausrufen bei dem fürchterlichen Gemetzel, daß sich hier am Sonntag Abend im Gasthof zum „Deutschen Hause“ abgespielt. Der Wirth hatte rechtzeitig Feierabend geboten; Eine Anzahl Knechte verließen das Local nicht, es kam zum Streit, und bald war eine Schlägerei im Gange, bei welcher Biergläser und Messer die Hauptrolle spielten. Das Blut floß in Wirklichkeit in Strömen. Dem Amtsdiener riß man den Degen von der Seite und dem Gemeindevorsteher das Zeug vom Leibe, ein ganz unbetheiligter hiesiger Besitzer erhielt einen so fürchterlichen Schlag mit dem Bierglas ins Gesicht, daß er zur Erde stürzte und das Auge noch in größter Gefahr schwebt. Die Haupthelden, Knechte von auswärts, sind am folgenden Tage ins Gerichts-Gefängnis abgeführt, bis auf einen jedoch schon wieder vorläufig entlassen. Bei solchen unerhörten Vorkommnissen könnte man wirklich bedauern, daß die einzig wirksame Strafe für solche Rohheiten in unserem Gesetzescodex keinen Platz mehr hat. Was sagen solche Raufbolde nach einigen Wochen Gefängnißstrafe! Vor Kurzem ist hier ein anderer Fall vorgekommen, der noch mehr zu ernstem Nachdenken Anlaß giebt. Beim Spiel auf dem Eise schlug ein Schulknabe einen anderen mit einem sogenannten Todtschläger ein tiefes Loch in den Kopf, so daß er zusammenbrach und längere Zeit krank war. Solch böse Frucht kann doch nur eine Folge laxer Zucht in Haus und Schule sein, so sagt man mit Recht. Letzterer sind freilich die Hände so gebunden, daß sie in dieser Hinsicht nicht mehr viel ausrichten kann. Wird in der Schule einmal ernstlich gezüchtigt, so daß vielleicht ein paar braune Streifen zurückbleiben, dann erhebt sich ein großes Geschrei und Polizei und Staatsanwaltschaft werden gegen den bösen Lehrer zur Hülfe gerufen. |
Einen Gesellen auf Satin verlangt Meissner, Berlinerstr. 114. [Bernau] |
Runkelrüben, à Ctr. 75 Pf., mit bequemer Abfahrt unmittelbar am Dorfe hat zu verkaufen Bade, Blumberg. |
Holz-Auction. Am Donnerstag, den 7. März d. Js. von Vormittags 9 Uhr ab findet im Gasthof „Zum Deutschen Hause“ zu Blumberg der freihändige Verkauf nachbenannter Nutz- und Brennhölzer aus diesjährigem Einschlage meistbietend gegen Baarzahlung statt:
Blumberg, den 26. Februar 1895. Die Gräfl. Arnim'sche Forstverwaltung. Sämmtliche Sämereien sowie sämmtliche Blumen- und Gemüsepflanzen, Runkelrübenkerne (echte Eckendorfer Riesen-Walzen) empfiehlt en gros und en detail die Handelsgärtnerei und Samenhandlung von W. Charon, Blumberg. Die Gutsverwaltungen von Falkenberg und Hellersdorf verkaufen:
Pferdemöhren à Ctr. 1 Mk. |
Bekanntmachung. Auf dem Dominium Blumberg ist eine Kuh an Milzbrand verendet. Blumberg, den 28. Februar 1895. Der Amts-Vorsteher. |
Schöffengerichts-Sitzung zu Alt-Landsberg am 27. Februar 1895. ... [2] 2) Wegen Diebstahls von mehreren Kloben Holz aus der Blumberger Gutsforst hat sich der Arbeiter Wilhelm V. zu Blumberg zu verantworten. der Angeklagte leugnet und behauptet, das Holz auf dem Wege gefunden zu haben. Da dies nicht widerlegt werden kann, so erkennt der Gerichtshof wegen Fundunterschlagung auf 5 Mk. Geldstrafe ev. 1 Tag Gefängniß. |
Obst-Baumschule „Clarahöh“ Obstbäume und Obststräucher als: Stachel-, Johannis-, Himbeeren und Weinstöcke, empfiehlt in den besten Sorten .... R. Hientzsch, Lindenberg. Baumschulbesitzer und Mitglied des deutsch. Pomologen-Vereins. |
Blumberg. Hier ist seit dem 1. März ein Fußgendarm stationirt. Es ist ein Herr Brechtke, der direct vom 2. Garde-Regiment gekommen ist. Derselbe hat die Ortschaften Seefeld, Löhme, Birkholz, Ahrensfelde und Mehrow zu seinem Bezirk und muß außerdem dreimal monatlich nach Falkenberg. |
100 Ctr. Rosenkartoffeln hat abzugeben August Haase, Ahrensfelde bei Berlin. |
800 Centner Rosenkartoffeln (rein, zur Saat), à Ctr. 3 Mk., hat abzugeben Carl Haase, Ahrensfelde. |
Ein Dienstmädchen wird zum 1. April verlangt beim Kaufmann Bade, Blumberg. [2] |
Schöffengerichts-Sitzung zu Alt-Landsberg am 13. März 1895. ... [2] 13) Einen Strafbefehl über 15 Mark hat die Dienstmagd Wilhelmine H. aus Blumberg wegen Verlassens ihres Dienstes ohne gesetzlichen Grund erhalten, hiergegen aber Widerspruch erhoben. Letzterer wird zwar kostenpflichtig verworfen, doch ermäßigt der Gerichtshof die Strafe auf 6 Mark. [2] Jahresbericht über die Thätigkeit des landwirthschaftlichen Vereins zu Bernau im Vereinsjahre 1894/95. (Schluß.) Die niedrigen Preise aller landwirthschaftlichen Producte veranlassten die Frage: „Was in diesem Jahre vortheilhafter sei, eine Wirthschaft mit oder ohne Viehhaltung.“ Die Herren Haase zu Ahrensfelde und W. Grün zu Blumberg waren der Ansicht, daß es in diesem Jahre besser sei, wenn die Wirthschaft mit Thierhaltung eingerichtet wird. Herr W. Grün suchte durch Aufstellung einer speciellen Futterrechnung den Vortheil durch Zahlen zu beweisen. ... [2] |
Plan für die Abhaltung der Frühjahrs-Controll-Versammlungen 1895 im Kreise Niederbarnim. 1. Marzahn (Gasthof Drenske) 6.4.1895, 8 [Uhr] V.
[aus den Ortschaften:] Ahrensfelde, Eiche, Falkenberg, Hellersdorf, Hohen-Schönhausen, Marzahn, Wartenberg, Wuhlgarten
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400 Centner Rosenkartoffeln (rein zur Saat), à Ctr. 3 Mk. hat abzugeben Carl Haase, Ahrensfelde. |
Vertheilungsplan über Beiträge, welche ... von den Schulverbänden für die öffentlichen Volksschulen und für die der Ruhegehaltskasse angeschlossenen öffentlichen nicht staatlichen mittleren Schulen an die Lehrer-Ruhegehaltskasse des Regierungsbezirkes Potsdam für die Zeit vom 1. April 1895 bis 31. März 1896 zu zahlen sind.
Der Bedarf berechnet sich wie folgt:
Ruhegehälter abzüglich der gesetzlichen Staatsbeiträge pp. nach dem Stande vom 1. October 1894: 226 356,01 Mk. Renumeration des Kassenanwalts 600,- Mk. Zusammen ... 226 956,01 Mk. Hiernach sind von den Schulverbänden pp. für die öffentlichen Volksschulen zu zahlen:
Laufende No.
Bezeichnung des Schulverbandes - Standort Gesammtsumme des ruhegehaltsberechtigten Diensteinkommens von den Stellen der einzelnen Schulverbände nach Abzug von 800 Mk. für jede Stelle und Abrundung dieser Summe auf volle Hundert gemäß § 7. [Mk.] Höhe der von den einzelnen Schulverbänden für das Rechnungsjahr 1895/96 zu zahlenden Beiträge
Potsdam, den 9. März 1895.
Königliche Regierung, Abtheilung für Kirchen- und Schulwesen |
Bekanntmachung. Unter dem Rindviehbestande der Epileptischen Anstalt zu Wuhlgarten bei Biesdorf ist der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche festgestellt worden. Der Ort wird deshalb gegen den Durchtrieb von Rindvieh, Schafen und Schweinen gesperrt. Mehrow, den 26. März 1895. Der Amts-Vorsteher. Krüger. |
Einen Milchkühl-Apparat, fast neu, hat preiswerth zu verkaufen Aug. Ebel II, Blumberg. Einige Fuhren Kaff hat zu verkaufen Gustav Grün, Blumberg. |
Schöffengerichts-Sitzung zu Alt-Landsberg am 27. März 1895. ... [2] 4) Weil er trotz des Verbots im Januar d. J. von Seeberg nach Hönow eine Kuh getrieben, hat der Schlächtergeselle Paul G. aus Neu-Weißensee ein polizeiliches Strafmandat über 10 Mk. erhalten, hiergegen aber Widerspruch erhoben. Letzterer wird kostenpflichtig verworfen. 6) Wegen Hausirens mit Bier während des Manövers im September 1894 hat der Händler Friedrich H. aus Brandenburg einen gerichtlichen Strafbefehl über 48 Mk. erhalten, gegen denselben jedoch Widerspruch erhoben. Da der Angeschuldigte im heutigen Termin nicht erschienen ist, so wird der Widerspruch kostenpflichtig verworfen. |
50 ctr. gute Rosenkartoffeln hat abzugeben Brunow, Bauergutsbesitzer, Ahrensfelde. |
Ein Bäckerlehrling wird sogleich oder zu Ostern verlangt. Näheres beim Gastwirth E. Küntzel, Bernau, oder beim Bäckermeister Höft, Lindenberg. [2] Warnung. Hiermit warne ich jedermann, meiner Frau Pauline Wegener geb. Schulz auf meinen Namen etwas zu borgen, da ich für nichts aufkomme. W. Wegener, Zimmergeselle, Ahrensfelde. [2] |
Schöffengerichts-Sitzung zu Alt-Landsberg am 3. April 1895. ... [2] 2) Der 15jährige Arbeitersohn Gustav P. zu Blumberg steht wegen gefährlicher Körperverletzung unter Anklage, weil er den Knaben Fritz V. mit einer Knute geschlagen hat. Bei der Jugend des geständigen Angeklagten kommt dieser für diesmal mit einem Verweise davon. 10) Als der Kuhfütterer Johann W. zu Blumberg von dem Wirthschafts-Eleven S. bei der Arbeit einen Verweis erhielt, wurde er so wüthend, daß er der S. mit dem Dungforkenstiel schlug. Nur mit Rücksicht darauf, daß die Verletzung ganz unbedeutend war, kommt der Angeklagte mit einer Gefängnißstrafe von 1 Woche davon. |
Einen Lehrling verlangt Grün, Schmiedemeister, Blumberg. [2] |
Heute Mittag 12 Uhr entschlief sanft nach kurzem Leiden mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater Daniel Salemann im Alter von 73 Jahren. Dies zeigen mit der Bitte um stilles Beileid an Die trauernden Hinterbliebenen. Lindenberg, den 13. April 1895. Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 17. d. Mts., Nachmittags 3 Uhr statt. [2] |
Bekanntmachung. Unter dem Rindviehbestande des Gutsbesitzers Dotti zu Hönow ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen und wird deshalb über Hönow die Ortssperre verhängt. Neuenhagen, den 13. April 1895. Der Amts-Vorsteher. Dotti. [2] Bekanntmachung. Unter dem Rindviehbestande des Rittergutes Mehrow ist der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche festgestellt worden. Der Ort wird deshalb gegen den Durchtrieb von Rindvieh, Schafen und Schweinen gesperrt. Mehrow, den 17. April 1895. Der Amts-Vorsteher. Krüger. |
Es sind noch ca. 400 Centner Runkelrüben abzugeben bei Gebrüder Ebel, Lindenberg bei Berlin. |
Etat für den Kreis Nieder-Barnim für das Rechnungsjahr vom 1. April 1895 bis dahin 1896. [2] Ausgaben.
Kapitel VII. Für Chausseen und Wege. Titel IX. Für die Chaussee Neuenhagen-Hönow-Mehrow. Summa 6499,- (Material: 4954,80, Unterhaltung: 1444,20, Verwaltung: 100,-) Es werden erforderlich 518 cbm Steine und 105 cbm Kies, Sand und Lehm. 900 lfd. m neue Decklage vor Hönow. |
Schöffengerichts-Sitzung zu Alt-Landsberg am 24. April 1895. ... [2] 4) Eine versteckte Schnapsflasche war am 10. Februar d. J. in Blumberg die Veranlassung zu einer umfangreichen Schlägerei, die auf der Dorfstraße entstand und später im Müller'schen Gasthofe fortgesetzt wurde. Bei derselben erhielt ein Bauergutsbesitzer, der Frieden stiften wollte, einen derartigen Schlag mit einem Glase ins Gesicht, daß er noch heute augenkrank ist, und auch der Gemeinde-Vorsteher wurde von den Excedenten körperlich verletzt und beschimpft. Von den angeklagten 8 Knechten sind im heutigen Termine nur 5 erschienen, die anderen haben Blumberg verlassen und sind noch nicht ermittelt. Nach Schluß der umfangreichen Beweisaufnahme, die fast 4 Stunden dauerte, verurtheilt der Gerichtshof alle 5 Angeklagte und zwar Anton K. zu 3 Monaten und 3 Tagen Gefängniß, Wilhelm K. zu 2 Monaten Gefängniß, Carl M. zu 14 Tagen Gefängniß, Albert B. und Carl C. zu je 15 Mk. Geldstrafe ev. 3 Tagen Haft. |
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Bekanntmachung. Die Maul- und Klauensuche unter dem Rindviehbestand der epileptischen Anstalt zu Wuhlgarten ist erloschen. Die Ortssperre wird hierdurch aufgehoben. Mehrow, den 1. Mai 1895. Der Amts-Vorsteher. Krüger. |
Schöffengerichts-Sitzung zu Alt-Landsberg am 1. Mai 1895. ... Zur Verhandlung kamen folgende Sachen: 9) Eine böse Sorte von Knechten hatte der Bauergutsbesitzer L. zu Eiche. Dieselben waren so frech und anmaßend, daß der Dienstherr sich kaum etwas zu sagen getraute. Als er dies dennoch that, schlugen die beiden Knechte mit Knüppeln auf ihn ein und er mußte in das Haus flüchten. Dies führte zur Verhaftung der beiden Leute und auf erhobene Anklage wird jeder von ihnen heute zu 4 Monaten und 1 Woche Gefängniß verurtheilt. |
Bekanntmachung. Die Maul- und Klauensuche unter dem Rindviehbestand des Rittergutes Mehrow ist erloschen. Die Ortssperre wird hierdurch aufgehoben. Mehrow, den 8. Mai 1895. Der Amts-Vorsteher. Krüger. |
Runkelrüben verkauft Wilhelm Keisdorf, Blumberg. [2] |
Bekanntmachung. Bei 13 Kühen des Bauerngutsbesitzers Doeberitz zu Hönow ist die Maul- und Klauenseuche festgestellt worden. Der Landrath von Waldow. [2] Personal-Chronik. Die Amts-Vorsteher Ziegner- Blumberg, Krüger- Mehrow, Feldtmann- Neu-Weißensee, Seeger- Zerpenschleuse und die Amts-Vorsteher-Stellvertreter Haase- Ahrensfelde und Borchert- Malchow sind als solche auf die Dauer von 6 Jahren wiederernannt. |
Alt-Landsberg. Am Sonntag, den 19. Mai, nachm. 2 Uhr findet hierselbst die Versammlung des Unterverbandes der freiwilligen Feuerwehren des Kreises Niederbarnim statt. ... |
Bekanntmachung. Die Maul- und Klauenseuche ist erloschen in den Rindviehbeständen der Rittergüter Mahlsdorf, Mehrow und des Kossäthen Loeper zu Dahlwitz. Die für das Dorf und Gut Dahlwitz, sowie für Dorf und Gut Mehrow angeordnete Ortssperre wird hiermit wieder aufgehoben. Berlin, den 14. Mai 1895. Der Landrath. I. A.: Graf Pilati, Regierungs-Assessor. [2] |
Blumberg. (O.-C.) Wegen Unterschlagung bezw. Hehlerei hatten sich am Sonnabend die Dienstknechte August Padtke, Carl Gramm, Gustav Neumann, Hermann Voigt und Adolf Schmidt aus Blumberg, sowie der Handelsmann Ankienitz und dessen Ehefrau aus Berlin vor der zweiten Strafkammer des Landgerichts II zu Berlin zu verantworten. Die ersten 5 Angeklagten standen als Knechte im Dienste des Grafen Arnim auf dem Dominium Blumberg und hatten als solche häufig Kartoffeln und andere Feldfrüchte nach Berlin zum Verkauf zu bringen. Auf dem Rückwege sollen sie dann zu wiederholten Malen die als Sitz mitgenommenen Futtersäcke mit ca. ¼ Centner Inhalt an Ankienitz verkauft haben. Von Seiten der Gutsverwaltung wurde die Sache zur Anzeige gebracht und daraufhin Anklage erhoben. Vor der Strafkammer gaben die Dienstknechte die ihnen zur Last gelegte Strafthat zu, die Ankienitz'schen Eheleute dagegen stellten ihre Schuld in Abrede. Sie hätten für das gekaufte Futter den ganz normalen Preis von 50 Pfg. gezahlt, auch nicht gewußt, daß die Knechte nicht zum Verkauf berechtigt seien, da es sehr häufig vorkäme, daß ihnen von Landleuten derartige Sachen angeboten würden. Der Gerichtshof schenkte diesen Angaben Glauben und erkannte auf Freisprechung. Im Uebrigen wurde Padtke und Gramm zu je 3, Neumann zu 9, Voigt zu 15 und Schmidt zu 18 Mark Geldstrafe verurtheilt. [2] |
Alt-Landsberg. Die hiesige Schützengilde feiert am 9. bis 11. Juni cr. ihr 50jähriges Bestehen. |
Heute Vormittag 9 Uhr starb nach langem schweren Leiden unser einziger lieber Sohn und Bräutigam Paul Müller im 26. Lebensjahre. Um stille Theilnahme bitten Die trauernden Eltern und Braut. Blumberg, den 6. Juni 1895. Die Beerdigung findet am Sonnabend, den 8. d. Mts., Nachm. 3 Uhr vom Trauerhause aus statt. [2] Ahrensfelde. Am Sonntag, den 9. Juni findet das große Sommerfest des Gesang-Vereins „Sängerlust“, unter Mitwirkung von 4 Vereinen und der Liebisch'schen Capelle statt, wozu freundlichst einladet Der Vorstand. |
Hinter den letzten Jahrgang der Landwehr II. Aufgebots zurückgestellt:
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Die Kirschennutzung auf den Chaussee-Strecken Seeberg- Alt-Landsberg - Hohefließ, Neuenhagen - Hönow - Mehrow soll am Sonnabend, den 15. Juni d. Js. Nachmittags 5 Uhr im Welle'schen Gasthause hierselbst verpachtet werden, und lade ich Pachtlustige hierzu ein. Alt-Landsberg, den 12. Juni 1895. Die Chaussee-Commission. Bredow. |
Wriezen. Die Vermessungen der Bahn Wriezen-Berlin sind jetzt in vollem Gange. Mit dem eigentlichen Bau wird aber wohl erst im nächsten Herbst begonnen werden, so daß vielleicht das Jahr 1900 herankommt, ehe man die neue Strecke befährt. [2] |
Bekanntmachung. Das Schwein des Arbeiters Wilhelm Wilke in Lindenberg ist an der Rothlaufseuche verendet. Malchow, den 12. Juni 1895. Der Amts-Vorsteher. |
Verwaltungsbericht für das Jahr 1894. ... Bevölkerung des Kreises. ... Die erhebliche procentuale Vermehrung bei Hellersdorf und Rahnsdorf ist wesentlich eine Folge der Belegung der in diesen Ortschaften gegründeten Anstalten, in Rahnsdorf der Krankenanstalt der Baugewerks-Berufs-Genossenschaft und in Hellersdorf der Berliner städtischen Anstalt für Epileptische. Aus dem gleichen Grunde - der weiteren Belegung der Berliner städtischen Irrenanstalt Herzberge - erklärt sich die starke Vermehrung bei Gut Lichtenberg. ... Es stiegen: 1. Gut Hellersdorf um 85 (=15,4%) auf 272 Einwohner ... Gesundheitspflege. ... Von Cholera blieb der Kreis im Berichtsjahre verschont. Unterleibstyphus erforderte 12 Todesfälle ... Diphteritis und Bräune verliefen 221mal tödlich gegen 334mal im Vorjahre. In den letzten Monaten d. Js. kamen zur Heilung der Diphteritis bereits die Einspritzungen des Behringschen Antitorin zur Anwendung. ... Scharlach trat ebenfalls geringer auf als im Vorjahr und lieferte 34 Todesfälle ... Masern ... Es starben daran 36 Kinder gegen 61 im Vorjahre. Influenza ... forderte 28 Todesfälle. ... Haushaltsverwaltung. ... Unterhaltung der älteren Chausseen. Die für die Unterhaltung der Kreis-Chausseen für das Etatsjahr 1895/96 veranschlagten Summen von insgesamt 175000 Mk. werden nicht ausreichen, da das Freimachen der Chaussee von Schnee recht hohe Kosten verursacht hat. ... 8. Neuenhagen - Mehrower Chaussee. ... Neuschüttungen sind auf derselben nicht nothwendig geworden. Dagegen ist das Pflaster in Hönow von Stat. 3,4 - 4,3 mit 528 qm ausgebessert worden, wobei 15 cbm Pflastersteine und 23 cbm Kies und Sand verwendet sind. ... In Ergänzung der Baumpflanzung sind 66 Stück Bäume nachgepflanzt worden. ... [2] |
Schöffengerichts-Sitzung zu Alt-Landsberg am 12. Juni 1895. ... [2] 3) Aus der Gefangenen-Anstalt in Wronke vorgeführt, erscheint der Arbeiter Gustav J. aus Lindenberg, der angeklagt ist, in Hönow im Monat Juni 1893 dem herrschaftlichen Kutscher mehrere Kleidungsstücke gestohlen zu haben. Der Angeklagte leugnet, wird aber durch die Zeugen überführt und zu einer Zusatzstrafe von 5 Wochen Gefängniß verurtheilt. |
Bekanntmachung. Zwei der Bauerwittwe Lenz gehörige Schweine sind an Rothlaufseuche verendet. Marzahn, den 17. Juni 1895. Der Amts-Vorsteher. Dubick. Bekanntmachung. Auf dem Wege durch die Bauernhaide [ai!] nach Krummensee ist am Sonntag, den 16. Juni cr., Abends gegen ½10 Uhr von dem Gärtner Glase zu Mehrow ein Hammel gefunden worden. Der rechtmäßige Eigenthümer kann sich binnen längstens 3 Monaten zur Geltendmachung seiner Rechte im hiesigen Amtsbureau melden. Mehrow bei Hönow, den 17. Juni 1895. Der Amts-Vorsteher. Krüger. |
Bekanntmachung. Die Kirschennutzung auf der Chausseestrecke von Berlin nach Hönow soll am Sonnabend, den 22. Juni cr., nachmittags um 6 Uhr im Drenske'schen Gasthause zu Marzahn verpachtet werden, wozu Kauflustige eingeladen werden. Die Chaussee-Verwaltung. [2] Obst-Verpachtung. Die Süßkirschen, sowie das Kernobst auf der Weißensee-Bernauer Kreis-Chaussee sollen am Montag, den 24. Juni d. Js., Nachmittags 5 Uhr im Hotel zum „Schwarzen Adler“ (Oberreich) zu Bernau, Berlinerstraße 127, öffentlich meistbietend verpachtet werden. Als Caution ist in dem Termine die Hälfte der Bietungssumme zu deponieren. Bernau, den 17. Juni 1895. Die Chaussee-Verwaltung. A. Wernicke. [2] |
Allen guten Freunden und Bekannten für die Theilnahme bei dem Hinscheiden meines unvergeßlichen Mannes und unseres guten Vaters, dem Krieger-Verein, dem Gesang-Verein und allen Gemeindemitgliedern, welche ihm das Geleit zur letzten Ruhestätte gaben, sowie dem Herrn Pastor Braun für den uns gespendeten Trost sagen wir unsern tiefgefühlten Dank. Lindenberg, den 21. Juni 1895. Im Namen der Hinterbliebenen. Ww. Andrae. |
Blumberg. Unser Kriegerfest, zu dem von auswärts viele Gäste gekommen waren, verlief in gewohnter Weise ungestört. Den ersten Preis errang Herr Tischlermeister Lewicke hier, den zweiten Herr Stellmacher Schmidt auf Amt Blumberg, den dritten Herr Bauergutsbesitzer Giese hier. [2] |
Gestern Abend um 11¾ Uhr entschlief sanft nach dreitägigem Krankenlager in seinem 78. Lebensjahre der Rentier, frühere Bauergutsbesitzer Friedrich Grün hierselbst. Dies zeigt allen Freunden und Bekannten tiefbetrübt an Die trauernde Familie. Blumberg, den 27. Juni 1895. Die Beerdigung findet am Sonnabend, den 29. d. Mts. Nachm. 3 Uhr vom Trauerhause aus statt. [2] Den geschätzten Kunden meines verstorbenen Mannes für das demselben geschenkte Vertrauen hiermit dankend, mache ich die ergebene Mittheilung, daß ich das Sattler- u. Tapezier-Geschäft in bisheriger Weise weiterführe. Indem ich gute Arbeit und reelle Bedienung zusichere, zeichne [ich] Hochachtungsvoll Ww. Andrae. Lindenberg. [2] |
Schöffengerichts-Sitzung zu Alt-Landsberg am 26. Juni 1895. ... [2] 11) Weil er in der Nacht vom 30. zum 31. Juli 1893 widerrechtlich in das Schnitterhaus des Gutes Hellersdorf eingedrungen ist, hat sich der Arbeiter Paul Sch. daselbst wegen Hausfriedensbruchs zu verantworten. Er ist geständig und lautet sein Urtheil auf 1 Woche Gefängniß. |
Allen denen, welche meinem lieben Mann, unserm theuren Vater und Großvater die letzte Ehre erwiesen haben und denen wir zu danken persönlich nicht Gelegenheit hatten, sagen wir hierdurch unsern tiefgefühltesten Dank. Wir danken ferner für die reichen Kranzspenden, den Trägern und insbesondere dem Herrn Prediger Blasche für die so tröstenden und uns wohlgethanen Worte bei der Leichenfeier. Blumberg, den 30. Juni 1895. Die Familie Grün. [2] |
Bekanntmachung. Hier hat sich ein junger Hühnerhund angefunden (etwas langhaarig, schwarz und weiß melirt, kleine weiße Stirn und Blesse). Der betr. Besitzer kann denselben bei dem unterzeichneten Amtsvorsteher abholen. Amt Blumberg, den 3. Juli 1895. Der Amts-Vorsteher. |
Am Mittwoch Abend 8 Uhr entschlief sanft nach langen Leiden mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Onkel und Großvater, der Altsitzer Carl Salemann im 77. Lebensjahre. Lindenberg, den 3. Juli 1895. Die trauernde Wittwe Salemann. Die Beerdigung findet am Sonnabend Nachmittag 5 Uhr vom Trauerhause aus statt. [2] Lindenberg. Am Sonntag, den 7. Juli cr.: Einweihung meines neugemalten Saales, verbunden mit großer Tanzmusik, wozu freundlichst einladet H. Huwe, Gastwirth. |
[Berlin.] Der Verein der Strohwittwer und verwandten Berufsgenossen hat am Montag in aller Frühe seinen ersten Sommerausflug in fünf festlich geschmückten Kremsern, deren erster das Vereinsbanner mit der Devise „Frei von Muttern!“ und den Hausschlüssel trug, mit Trompetenmusik unternommen. Das Rendezvous der in stattlicher Zahl versammelten Mitglieder fand präcise 6 Uhr statt. Nachdem der Oberbonze der fröhlichen Compagnie die „Hausschlüssel-Parade“ abgenommen hatte, wurden die Vorposten-Rollen ausgegeben, welche einen etwaigen Ueberfall der Hausmütter verhüten sollen; dann wurde mit lautem „Halloh, Halloh, bei uns gehts immer je oller je doller!“ die bereitstehenden Kremser bestiegen und unter Trompetengeschmetter gings über Reinickendorf in einen nördlichen Vorort. [2] |
Alt-Landsberg. Ein colossaler [!] Feuerschein in östlicher Richtung verursachte am Sonntag Abend gleich nach 11 Uhr Feueralarm in unserer Stadt. Auch unsere Freiwillige Feuerwehr wollte ausrücken, hatte jedoch keinen Vorspann. Die Landspritze eilte zur Brandstätte. Es sind durch das Feuer auf dem Buchholzer Amte eine 250 Fuß lange Lehmfachwerkscheune mit 3 Thoren und ein Kohlenschuppen vollständig eingeäschert worden; halb verbrannt ferner ein neuer massiver 200 Fuß langer Stall. ... |
Milch-Verpachtung. Täglich 120-130 Liter Milch sind zum 1. October cr. zu verpachten, beim Bauerngutsbesitzer August Wilke, Lindenberg. [2] Lindenberg. Am Sonntag, den 7. Juli cr.: Einweihung meines neugemalten Saales, verbunden mit großer Tanzmusik, wozu freundlichst einladet H. Huwe, Gastwirth. [2] |
Bekanntmachung. Ein dem Arbeiter Radach zu Hellersdorf gehöriges Schwein ist an Rothlauf verendet. Mehrow, den 15. Juli 1895. Der Amts-Vorsteher Krüger. [2] |
Alt-Landsberg. Eine hocherfreute Nachricht geht uns bezüglich der Ostbahn zu. Danach ist für den Vorortverkehr der Ostbahn die Einführung des Stunden-Verkehrs in Aussicht genommen und zwar zum 1. October d. Js. ... |
Bekanntmachung. Ein dem Bäckermeister Albert Zinn zu Ahrensfelde gehöriges Schwein ist an Rothlauf verendet. Mehrow, den 29. Juli 1895. Der Amts-Vorsteher. Krüger. |
Ahrensfelde. Sonntag, den 4. August cr. Großes Sommerfest des Gesang-Vereins „Frohsinn“, wozu freundlichst einladet Der Vorstand. |
Bekanntmachung. Ein Schwein des Schmiedemeisters Rudolf zu Hönow ist an Rothlauf verendet. Neuenhagen, den 9. August 1895. Der Amts-Vorsteher Dotti. [2] |
Schöffengerichts-Sitzung zu Alt-Landsberg am 7. August 1895. [2] Vorsitzender: Herr Amtsrichter Dr. Hirsch, Schöffen: Herr Bauunternehmer Zimmermann - Werneuchen und Herr Uhrmacher Schulze - Kalkberge-Rüdersdorf. Amtsanwalt: Herr Bürgermeister Bredow. Zur Verhandlung kamen folgende Sachen:
11) Der Knecht Robert H. zu Mehrow hat gegen einen polizeilichen Strafbefehl über 10 Mk. wegen groben Unfugs Widerspruch erhoben, aber ohne Erfolg; denn da der Zeuge eidlich bestätigt, daß H. sich an dem Unfuge betheiligt hat, so wird der Widerspruch kostenpflichtig abgewiesen.
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Ahrensfelde. Am Sonntag, den 18. und Montag, den 19. August: Großes Erntefest, wozu freundlichst einladet W. Hase, Gastwirth. |
Bekanntmachung. Gebührenordnung für die Beaufsichtigung von Musikaufführungen, Schaustellungen, theatralischen Vorstellungen und sonstigen Lustbarkeiten im Amtsbezirk Blumberg. Auf Grund des § 6 des Communalabgabengesetzes vom 11. Juli 1893 ... wird für den Amtsbezirk Blumberg die nachstehende Gebührenordnung erlassen: ...
Blumberg, den 18. Juli 1895. Der Amts-Vorsteher. Ziegner. |
Ahrensfelde. Am Sonntag, den 18. und Montag, den 19. August cr. findet bei mir das diesjährige Erntefest statt, wozu ergebenst einladet W. Barthel, Gastwirth. |
Alt-Landsberg. Am Sonnabend Morgen rückte ein Russe aus dem hiesigen Gefängniß aus. Derselbe saß hier in Untersuchungshaft, weil er in Herzfelde einen andern Ziegeleiarbeiter derart auf einen Arm schlug, daß der verletzte Körpertheil amputirt werden mußte. |
Lindenberg. Sonntag, den 25. und Montag, den 26. August: Großes Erntefest (auch Umzug). Hierzu laden ganz ergebenst ein Die Gastwirthe: A. Bolle, H. Huwe. Die Beleidigung, die ich dem W. Steeger zugefügt habe, nehme ich hiermit zurück. A. Heinicke, Lindenberg. [2] |
Bernau. Einen am Montag Abend hier in südlicher Richtung wahrnehmbaren Feuerschein verursachte der Brand eines Stalles auf dem nur aus massiven Gebäuden bestehenden Gehöft des Bauergutsbesitzers Carl Gahtow zu Lindenberg. Seit December v. Js. ist dies bereits das dritte Schadenfeuer, welches auf dem Gehöft des Herrn Gahtow ausgekommen ist, während es einmal gelang, das in einer Scheune augenscheinlich angelegte Feuer zu löschen. Wie aus verschiedenen Umständen zu schließen, liegt in sämmtlichen Fällen vorsätzliche Brandstiftung vor, weshalb sich Herr Gathow nunmehr veranlaßt gesehen hat, auf die Ermittelung des ruchlosen Thäters eine Belohnung von 300 Mark auszusetzen. [2] Neuenhagen. (O.-C.) Am 2. September d. Js., Mittags 12 Uhr findet hierselbst die feierliche Enthüllung des Kriegerdenkmals statt ... [2] |
Ein ordentliches sauberes Hausmädchen verlangt zum 1. October Schmiedemeister Grün, Blumberg. [2] |
Schöffengerichts-Sitzung zu Alt-Landsberg am 21. August 1895. Vorsitzender: Herr Amtsrichter Schochow, später Herr Gerichts-Assessor Daniel. Schöffen: Herr Bauunternehmer Zimmermann - Werneuchen und Herr Uhrmacher Schulze - Kalkberge-Rüdersdorf. Amtsanwalt: Herr Bürgermeister Bredow. Zur Verhandlung kamen folgende Sachen:
4) Ein eigenthümlicher Betrugsfall lag gegen die beiden Knechte Hermann H. und Richard O. zu Eiche vor. Dieselben waren vom Amts-Vorsteher in je 10 Mk. Strafe genommen. Als der Amtsdiener die Strafe beitreiben wollte, erklärten beide, sie hätten kein Geld und wurde in Folge dessen die Haftstrafe vollstreckt. Nachher stellte sich jedoch heraus, daß jeder der Knechte ein ansehnliches Sparkassen-Guthaben besaß. Der Gerichtshof sah in dem Verhalten der Angeklagten keinen Betrug und gelangte zur Freisprechung.
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300 Mark Belohnung erhält Derjenige, der mir den Thäter, welcher in letzter Zeit auf meinem Gehöft wiederholt Brandstiftung verübt hat, so nachweist, daß derselbe gerichtlich belangt werden kann Carl Gathow, Lindenberg. |
Alt-Landsberg. Das Gewitter am Sonnabend, das mehrere außerordentlich schwere Schläge aufwies, hat in uns Umgegend auch leider ein Menschenleben gefordert. Eine Frau Dumcke aus Hirschfelde befand sich bei der Feldarbeit und wurde von einem Blitzstrahl, der direct auf ihren Kopf ging, auf der Stelle getödtet. Die Leiche war ganz schwarz gebrannt, als man sie nach der Wohnung brachte. |
Bekanntmachung. Ein Schwein des Arbeiters Gustav Göritz zu Hellersdorf ist an Rothlauf verendet. Mehrow, den 27. August 1895. Der Amts-Vorsteher. Krüger. |
Bekanntmachung. Ein Schwein des Halbbauern Friedrich Ebel zu Lindenberg ist an Rothlauf verendet. Malchow, den 30. August 1895. Der Amts-Vorsteher. |
Radfahrsport! Großes Lager von Adlerrädern, ... Einen größeren Posten Brennabor-Räder mit gutem Pneumatic verkaufe ich so lange der Vorrath reicht, für 185 Mk. das Stück per Casse unter einjähriger schriftlicher Garantie. Preisliste gratis und franco. E. Hindenberg, Werneuchen. |
Neuenhagen. Am vergangenen Montag wurde hier in feierlicher Weise ein Denkmal enthüllt, welches Herr Schloßbesitzer Dotti selbst entworfen und modelliert hat. ... (Stb. Ztg.) |
Bekanntmachung. Ein der Epileptischen Anstalt zu Wuhlgarten gehöriges Schwein ist an Rothlauf verendet. Mehrow, den 6. September 1895. Der Amts-Vorsteher. Krüger. |
Bekanntmachung. Hiermit bringe ich zur öffentlichen Kenntniß, daß der an der Bahnstrecke Berlin-Straußberg zwischen den Stationen Kaulsdorf und Hoppegarten neu errichtete Haltepunkt Mahlsdorf am 1. September d. Js. für den Personen- und Gepäckverkehr eröffnet worden ist. ... Berlin, den 7. September 1895. Der Landrath von Waldow. [2] |
Bekanntmachung. Im Monat August 1895 sind von mir nachbezeichnete Jagdscheine ertheilt worden. Berlin, den 12. September 1895. Der Landrath, von Waldow.
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Bekanntmachung. Wegen der in Ahrensfelde herrschenden Masernepidemie wird für den Gemeindebezirk Ahrensfelde ... die allgemeine Anzeigepflicht hiermit unter Androhung der gesetzlichen Strafen angeordnet. Die Anzeigepflicht besteht darin, daß alle Familienhäupter, Haus- und Gastwirthe, sowie Medicinalpersonen schuldig sind, von den in ihrer Familie, ihrem Hause und ihrer Praxis vorkommenden Fällen der Krankheit dem Herrn Amts-Vorsteher ungesäumt schriftlich oder mündlich Anzeige zu erstatten. Berlin, den 14. September 1895. Der Landrath I. V.: Graf Pilati, Regierungs-Assessor. [2] |
Obst-Baumschule „Clarahöh“, Obstbäume und Obststräucher. als: Stachel-, Johannis-, Himbeeren- und Weinstöcke, empfiehlt in den besten Sorten ... R. Hientzsch, Lindenberg. Baumschulbesitzer und Mitglied des deutsch. Pomolog.-Vereins. [2] |
Personal-Chronik. Es sind neu bezw. wieder bestätigt worden: ... 4. Für den Schiedsmannsbezirk No. 56, bestehend aus der Gemeinde Lindenberg, der Bauergutsbesitzer Carl Bolle zu Lindenberg als Schiedsmann, der Tischlermeister August Müller ebenda als Stellvertreter; 7. Für den Schiedsmannsbezirk Nr. 33, bestehend aus Gemeinde und Gut Mehrow, sowie Gemeinde Ahrensfelde, der Bauergutsbesitzer Carl Haase zu Ahrensfelde als Schiedsmann, der Bauergutsbesitzer Carl Wegener ebenda als Stellvertreter; [2] |
Personal-Chronik. Es sind neu bezw. wieder bestätigt worden: ... 4. für den Schiedsmannsbezirk Nr. 25, bestehend aus den Gemeinden Hönow und Seeberg, der Schmiedemeister Menz zu Seeberg als Schiedsmann, der Mühlenmeister Großkreuz ebenda als Stellvertreter; [2] |
Einen Schäferknecht verlangt sogleich Dom. Blumberg. |
Schöffengerichts-Sitzung zu Alt-Landsberg am 2. October 1895. ... [2] 3) Der Gastwirthstochter Helene F. aus Wartenberg kam in Bernau im Juli d. J. ein Armband abhanden, welches später von dem recherchirenden Gensdarmen bei der Stellmachersfrau P. zu Blumberg gefunden wurde. Wegen Unterschlagung angeklagt, wird Frau P. schuldig befunden und zu 15 Mk. Geldstrafe ev. 5 Tagen Gefängniß verurtheilt. |
Bekanntmachung. Unter dem Rindviehbestande des Rittergutes Blumberg ist die Lungenseuche ausgebrochen. es wird hiermit über das Rittergut Blumberg und das dazu gehörige Vorwerk Elisenau die Gehöftsperre verhängt. Berlin, den 12. October 1895. Der Landrath von Waldow. [2] Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß unter dem Rindvieh auf dem Gute Blumberg die Lungenseuche ausgebrochen ist. Bernau, den 11. October 1895. Die Polizei-Verwaltung. Paetzold. [2] Bekanntmachung. Auf dem Dominium Blumberg ist eine Kuh an Lungenseuche verendet. Blumberg, den 10. October 1895. Der Amts-Vorsteher. |
15 bis 20 Cubikmeter Pflastersteine sucht zu kaufen Ad. Thürling, Mehrow. [2] |
Bekanntmachung. Des Königs Majestät haben mittelt Allerhöchster Ordre vom 1. d. Mts. den Privat-Secretair Heinrich Engel zu Blumberg das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht. Berlin, den 21. October 1895. Der Landrath von Waldow. [2] |
Danksagung. Allen Denen, welche unsere unvergeßliche Mutter, Groß- und Urgroßmutter zur letzten Ruhestätte geleitet haben, insbesondere dem Herrn Prediger Blasche für die tröstenden Worte am Sarge der Entschlafenen, ebenso den Herrn Trägern und für die Blumenspenden sagen wir unsern herzlichsten Dank. Blumberg, den 23. October 1895. Die Geschwister Adler. [2] |
Plan für die Abhaltung der Herbst-Controll-Versammlungen 1895 in dem Kreise Niederbarnim
1. Marzahn (Gasthaus Drenske) 11.11.95 9 Uhr Vormittags
Sämmtliche Reservisten der Garde- und Provinzialtruppen, [Jahrgangsklasse] 1895-88 aus den Ortschaften: Ahrensfelde, Eiche, Falkenberg, Hellersdorf, Hohen-Schönhausen, Marzahn, Wartenberg, Wuhlgarten 2. Alt-Landsberg (Marktplatz) 11.11.95 2 Uhr Nachmittags Desgl. [aus den Ortschaften:] Bollendorf, Eggersdorf, Hönow, Alt-Landsberg (Stadt und Amtsbezirk), Mehrow, Neuenhagen, Krummensee und Seeberg 19. Bernau Land (Schützenhaus-Garten) 21.11.95 11½ Uhr Vormittags Desgl. [aus den Ortschaften:] Löhme, Börnicke, Schönow, Zepernick, Seefeld, Blumberg (Gut und Dorf), Birkholz, Schwanebeck, Lindenberg und Helenenau |
Am Sonntag, den 10. November cr., Nachmittags 2 Uhr findet im Locale des Herrn Hase zu Ahrensfelde die General-Versammlung der Ortskrankenkasse für den Amtsbezirk Ahrensfelde statt. Tagesordnung:
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Alt-Landsberg. Der hier am 23. d. M. stattgehabte Jahrmarkt ist leider nicht ohne Messerstecherei verlaufen. Im Unterlaufschen Tanzsaale kam es zwischen Hiesigen und Eggersdorfern zu Reibereien, wobei ein Eggersdorfer Schlächtergeselle drei Messerstiche erhielt. Kaum war dieser Streit beendet, so hieb ein Eggersdorfer von neuem auf einen hiesigen Schuhmachermeister, der sich vorher bemüht hatte, den Streit zu schlichten und zum nach Hause gehen wollte, mehrere Male ein, damit eine Keilerei entfachend, die Herr Gendarm Hempel nur dadurch bewältigen konnte, daß er blank zog. |
Schöffengericht-Sitzung zu Bernau am 30. October 1895. ... [2] 2) Der Arbeiter Friedrich W. und der Arbeiter Johann W. zu Elisenau sind beschuldigt, sich der gegenseitigen Körperverletzung schuldig gemacht zu haben. Auf Grund der Beweisaufnahme wurde gegen Friedrich W. auf 14 Tage und gegen Johann W. auf 10 Tage Gefängniß erkannt. |
Bericht über die Sitzung des landwirthschaftlichen Vereins für Bernau und Umgegend am Mittwoch, den 30. October. Die auf heute anberaumte erste Wintersitzung war von circa 150 Mitliedern besucht. ... Der Fall Ebel zu Blumberg, siehe Protokoll vom 22.5.95, wird dabei angeregt und erklärt Herr Ebel auf Anfrage, daß er zwar vom 1. Richter - Schöffengericht - verurtheilt worden, in Folge eingelegter Berufung aber freigesprochen worden sei. ... Unter Mittheilungen weist der Vorsitzende hin auf die großartigen Erfolge, die in dem verflossenen Sommer Herr Dr. Wetzstein mit dem Heilserum als Heilmittel bei Diphteritis-Erkrankungen in Blumberg gehabt hat und will Herr Dr. Wetzstein hierüber persönlich referiren. ... Herr Dr. Wetzstein, der inzwischen erschienen war, erhielt jetzt das Wort zu seinem Bericht über die Heilerfolge durch Impfung mit dem Heilserum. Der Redner erwähnt drei schwierige Fälle in Blumberg, woselbst er persönlich jede Hoffnung auf Genesung aufgegeben hatte. Die Diphteritis war bereits bräuneartig und doch hat die Impfung schnell und wunderbar gewirkt. Es hat sich gezeigt, daß das Heilserum ein scharf und schnell wirkendes Mittel gegen Diphteritis ist und kann die Anwendung nicht genug empfohlen werden. Im Anschluß erwähnte Herr W. Grün, daß auch seine Tochter in Berlin an Diphteritis erkrankt war. Dieselbe sei dort auch geimpft worden und innerhalb sechs Tagen konnte sie als geheilt aus dem Krankenhause entlassen werden. ... Herr W. Grün berichtete jetzt über das Probemähen auf seiner Feldmark über eine von Gebrüder J. und P. Wissinger - Berlin gelieferte amerikanische Mähmaschine mit Bindeapparat. Einige Tage vorher hatte ein Probemähen auf der Bötzow'er Feld ... stattgefunden. Die Maschine hat hier nicht gut gearbeitet; ebenso ungünstig fiel das Probemähen auf der Blumberger Feldmark aus. Der Roggen war zu lang und bewickelte die Maschine. Ein Versuch beim Gerstemähen fiel günstiger aus und hat die Maschine gut gearbeitet. ... Der Vorsitzende erklärte sich als ein Feind aller landwirthschaftlichen Maschinen, viel Geld beim Einkauf, alle Augenblicke theure Reparaturen, dann gehören immer Pferdekräfte zur Maschine, die man anderweitig nothwendiger gebrauchen kann. ... Herr A. Grün - Blumberg hat von seinem Vater eine Champion-Mähmaschine übernommen und gebraucht diese etwa 20 Jahre lang zum Mähen von Klee und Luzerne und ist mit deren Leistungen sehr wohl zufrieden. ... [2] |
Bericht über die Sitzung des landwirthschaftlichen Vereins für Bernau und Umgegend am Mittwoch, den 30. October. (Schluß) ... Der Vorsitzende bemerkte ..., daß die Milchpreise im allgemeinen viel zu niedrige seien. Börnicke erhält 11¾ Pf., Blumberg dagegen nur 11¼ Pf.; 14 Pf. pro Liter wäre ein angemessener Preis. Zur Prämiirung im December d. J. werden 17 Dienstboten angemeldet und zwar 8 Knechte und 9 Mägde. Es sind dies 1) Knecht Gustav Wegener in Ahrensfelde, daselbst seit 1. April 1890 bei C. Hoppe; 2) Knecht Gustav Scholz in Lindenberg, daselbst seit 2. Januar 1891 bei Baurath; 6) Knecht Hermann Baak in Blumberg, das. im Dienst beim Kaufmann Baade seit 26. Oct. 1890; 10) Magd Auguste Müller, 5 Jahr lang bei Rentier Westphal zu Berlin, früher in Blumberg; 12) Magd Anna Noack, seit 1. April 1890 bei Frd. Ebel in Lindenberg; |
Bekanntmachung. Im Monat October sind von mir nachbezeichnete Jagdscheine ertheilt worden. Berlin, den 5. November 1895. Der Landrath, von Waldow.
Bekanntmachung. Die unter dem 14. September d. J. für den Gemeindebezirk Ahrensfelde wegen der Masernepidemie angeordnete allgemeine Anzeigepflicht wird hiermit wieder aufgehoben. Berlin, dem 5. November 1895. Der Landrath von Waldow. [2] |
Bekanntmachung. Polizei-Verordnung über den Handel mit Giften. ... |
Bekanntmachung. Polizei-Verordnung über die Ausführung des Gast- und Schankwirthschafts-Gewerbes mit Kellnerinnen-Bedienung. ... § 1. In den Schankräumen der Gast- und Schankwirthschaften, in welchen Kellnerinnen zur Bedienung der Gäste gehalten werden, sind alle Einrichtungen verboten, durch welche Räume oder plätze versteckt, verhüllt, oder in irgendeiner Weise dem freien Ein- und Ueberblick entzogen werden. ... § 6. Die im Schankgewerbe thätigen Kellnerinnen haben anständige und durchaus unauffällige Kleidung zu tragen. Die Kleider müssen insbesondere am Halse geschlossen sein und mindestens bis zum Fußgelenk herabreichen. § 7. Den Kellnerinnen ist es verboten, in unanständiger oder auch nur auffälliger Weise an den Fenstern oder Thüren der Schankräume oder an den Hausthüren zu verweilen oder durch Worte und Geberden [!] oder andere Zeichen Personen in die Schankräume anzulocken. § 8. Die Kellnerinnen dürfen weder für sich noch für Andere Speisen oder Getränke von Gästen erbitten, noch Gäste zum Trinken auffordern oder bereden. Es ist ihnen fern unbedingt untersagt, an den Gasttischen in Gemeinschaft mit Gästen Platz zu nehmen. ... Berlin, den 7. November 1895. Königlicher Landrath des Kreises Niederbarnim von Waldow. [2] Personal-Chronik. Der Administrator Petersen zu Friedrichsfelde ist als Gutsvorsteher-Stellvertreter für den Gutsbezirk Mehrow bestätigt worden. |
Schöffengerichts-Sitzung zu Alt-Landsberg am 13. November 1895. ... [2] 14) Nach dem Feuer in Buchholz am 7. Juli d. J. Kamen der Diener Georg F. und der Bauer Julius W. aus Wesendahl in den Gasthof zu Buchholz und urinierten dort in eine Petroleum-Flache und in ein Weißbierglas. Ersterer wird dafür zu 30 Mk., letzterer zu 20 Mk. Geldstrafe verurtheilt. |
Ahrensfelde. Wegen thätlicher Beleidigung, Körperverletzung, Sachbeschädigung und Bedrohung wurde am 16. d. Mts. der Dienstknecht Hermann Semmlack von hier vor der 1. Strafkammer des Landgerichts II zu Berlin zu 2 Monaten Gefängniß verurtheilt. Der Dienstknecht G. Grube erhielt einen Verweis. |
Bekanntmachung. Unter den Kühen des Kossäthen Wilhelm Grunow zu Eiche ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Die Gehöftssperre ist angeordnet. Ahrensfelde, den 24. November 1895. Der Amts-Vorsteher-Stellvertreter. Haase. |
Bekanntmachung. Mit Rücksicht auf die unter dem Rindviehbestande des Kossäthen Wilhelm Grunow zu Eiche ausgebrochenen Maul- und Klauenseuche wird die Ortschaft Eiche und deren Feldmark gegen das Durchtreiben von Rindvieh und Schweinen gesperrt. Ahrensfelde, den 27. November 1895. Der Amts-Vorsteher-Stellvertreter. Haase. |
Bekanntmachung. Montag, den 2. December, Morgens von 7 Uhr ab wird das Spargelkraut auf meiner Plantage in Lindenberg verbrannt. Ruleman Hientzsch. [2] |
Bekanntmachung. Unter dem Rindvieh des Kossäthen Wilhelm Grunow zu Eiche ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Auf Grund des § 64 der Bundesinstruction zur Ausführung des Reichsviehseuchengesetzes vom 27. Juni 1895 wird hiermit für das Dorf Eiche die Ortssperre angeordnet. Berlin, den 27. November 1895. Der Landrath von Waldow. [2] |
Schöffengerichts-Sitzung zu Alt-Landsberg am 27. November 1895. ... [2] 3) Im October 1893 kam es in einer Schankbude auf den Rieselfeldern in Hellersdorf zwischen Wirth und Gästen zu einem Streit, in dessen Verlauf der Schankwirth Friedrich K. einen Revolver ergriff, damit auf die Gäste schoß und zwei von ihnen unerheblich verletzte. Wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt, erhält der Revolverheld 3 Monate Gefängniß. |
Reichstagsabgeordneter Rechtsanwalt a. D. Stadthagen wurde wegen mehrerer Beamtenbeleidigungen zu einem Jahr Gefängniß verurtheilt. [2] |
Bericht über die Sitzung des landwirtschaftlichen Vereins für Bernau und Umgegend ... Zur Prämiirung (!) wurden 17 Dienstboten, 8 Knechte und 9 Mägde bestimmt. Sämmtliche 17 Dienstboten sollen zum ersten Male prämiirt werden und sind mindestens seit dem 1. Januar 1891 bei derselben Dienstherrschaft. Es sind dieses A. Knechte:
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Bekanntmachung. Ein großer, junger gelber Hund hat sich angefunden. Der rechtmäßige Besitzer kann seine Ansprüche auf den Hund binnen 14 Tagen gegen Erstattung der gesetzlichen Futter- und Insertionskosten geltend machen. Ahrensfelde, den 3. December 1895. Der Amtsvorsteher-Stellvertreter. |
Bekanntmachung. Bei einem dem Lehrer Schröder zu Mehrow gehörigen Schweine sind bei der Untersuchung Trichinen gefunden. Die Untersuchung ist durch den amtlichen Fleischbeschauer, den Schuhmachermeister August Gröpler zu Eiche, ausgeführt. Ahrensfelde, den 5. December 1895. Der Amts-Vorsteher-Stellvertreter. Haase. |
Die Freigabe sämmtlicher Berliner Straßen für die Radfahrer steht zum 1. Januar sicher bevor und zwar ohne jegliche Einschränkung durch Nummerierung oder Fahrprüfung. [2] |
Schöffengerichts-Sitzung zu Alt-Landsberg am 4. December 1895 Vorsitzender: Herr Amtsrichter Dr. Hirsch, Schöffen: Herr Gemeinde-Vorsteher Schrock - Werder und Herr Stellmachermeister Loewicke - Rüdersdorf, Amtsanwalt: Herr Bürgermeister Bredow Zur Verhandlung kamen folgende Sachen:
8) Eine umfangreiche Schlägerei in Blumberg am 10. Februar d. Js. bildete den Gegenstand der nächsten Verhandlung. Die meisten Angeklagten sind bereits verurtheilt. Heute hat sich noch einer der Anführer, der Arbeiter Friedrich M., der erst jetzt ermittelt ist, wegen Hausfriedensbruch, Körperverletzung, Widerstandes und Beleidigung zu verantworten. Ihm werden 3 Monate Gefängniß zudictirt.
11) Am 6. Oct. d. J. benahmen sich die Knechte Wilhelm B. und Adam St. zu Eiche bei einer Tanzmusik so ungebührlich, daß sie aus dem Locale gewiesen werden mußten. Sie gingen jedoch nicht, so daß der anwesende Gendarm einschreiten mußte. Diesem leisteten sie Widerstand und beleidigten ihn. Jeder der Radaubrüder erhält dafür 24 Tage Gefängniß. |
Bekanntmachung. Eine dunkelgraue Pferdedecke mit rothen und blauen Streifen ist in Ahrensfelde gefunden worden. Der rechtmäßige Eigenthümer kann dieselbe gegen Erstattung der Unkosten zurückerhalten. Ahrensfelde, den 11. December 1895. Der Amts-Vorsteher-Stellvertreter. Haase. |
50 Mark Belohnung erhält Derjenige, der mir den Thäter nachweist, welcher in der Zeit vom 1. bis 2. December cr. an meinen 36 Kirschbäumen zwischen Lindenberg und Buch die Kronen ausgebrochen hat, so daß ich denselben gerichtlich belangen kann. Carl Hagert, Bauergutsbesitzer, Lindenberg. [2] |
Schöffengerichts-Sitzung zu Alt-Landsberg am 11. December 1895. Vorsitzender: Herr Amtsrichter Dr. Hirsch, Schöffen: Herr Gemeinde-Vorsteher Schrock-Werder und Herr Stellmachermeister Loewicke-Rüdersdorf, Amtsanwalt: Herr Bürgermeister Bredow. Zur Verhandlung kamen folgende Sachen:
6) Die beiden Knechte Wilhelm L. und Otto B. zu Eiche waren am 15. October cr. sehr auffällig gegen ihren Dienstherrn, so daß dieser den Wilhelm L. - den Anstifter - sofort entließ. In Folge dessen kamen beide Knechte in die Wohnung des Dienstherrn und machten Scandal. Mehreren Aufforderungen zum Verlassen der Wohnung folgten die Knechte nicht; Wilhelm L. schlug sogar mit der Faust auf seinen Dienstherrn ein. Auf erhobene Anklage wird L. zu 40 Mk. Geldstrafe ev. 8 Tage Gefängniß verurtheilt, B. dagegen mangels Beweises freigesprochen.
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Verhandelt. Berlin, den 29. November 1895. [2] Anwesende: ... 12. Gemeinde-Vorsteher Hörnicke - Hönow. ... Auf heute war hierselbst ein Kreistag des Niederbarnimer Kreises anberaumt. ... Es fehlen die Abgeordneten Brädikow, Graf Arnim, Dr. Mendel und von Veltheim. Die Abgeordneten Brädikow und von Veltheim hatten ihr Ausbleiben entschuldigt. Ueber die Gegenstände der Tagesordnung wurde wie folgt verhandelt. 7. In die Vorschlagsliste der zu Amts-Vorstehern geeigneten Personen wurden durch einstimmigen Beschluß aufgenommen:
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Warne hiermit einen Jeden, meinem Mann Wilhelm Wenzel zu Ahrensfelde auf meinen Namen etwas zu borgen, da ich für nichts aufkomme. Frau Wenzel, Lindenberg. [2] |
Bekanntmachung. Unter dem Rindviehbestande des Bauergutsbesitzers Julius Lindemann zu Eiche ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Die Gehöftssperre ist angeordnet. Ahrensfelde, den 18. December 1895. Der Amts-Vorsteher-Stellvertreter. [2] |
Schöffengerichts-Sitzung zu Alt-Landsberg am 18. December 1895. ... [2] 6) Am 16. November 1894 hausirte in Blumberg ein Mann mit fertigen Kleidungsstücken ohne Wandergewerbeschein. Vom Gemeinde-Vorsteher nach dem Namen gefragt, nannte der Mann sich Leopold K. aus Berlin und ist nunmehr gegen diesen Anklage erhoben. Im heutigen Termin gestand indessen der als Zeuge geladene Kaufmann R. aus Berlin, daß er der Thäter gewesen sei und den Namen Leopold K. nur fingirt habe. Unter diesen Umständen erkennt der Gerichtshof auf Einstellung des Verfahrens, indem er sein lebhaftes Bedauern ausspricht, dem R. nicht die Kosten des Verfahrens auferlegen zu können. Natürlich wird nunmehr gegen den R. Anklage erhoben werden. |
Bekanntmachung. Die Maul- und Klauenseuche unter dem Rindviehbestande des Kossäthen Wilhelm Grunow zu Eiche ist erloschen und wird die Gehöftssperre hierdurch aufgehoben. Ahrensfelde, den 22. December 1895. Der Amts-Vorsteher-Stellvertreter. [2] |
Bernau. Der Kreisausschuß des Kreises Niederbarnim hat aus Anlaß der 25jährigen Erinnerungsfeier des siegreichen Feldzuges 1870/71 etwa 100 im Kreise wohnhaften, in dürftigen Verhältnissen lebenden Kriegs-Theilnehmern aus dem Ertrage der am diesjährigen Sedanfeste stattgehabten Kreissammlung eine Ehrengabe in baar in verschiedener Höhe bewilligt. [2] Bernau. In der vergangenen Nacht nach 12 Uhr ertönte plötzlich die Sturmglocke und den aus dem Schlafe geschreckten Einwohnern bot sich ein intensiver Feuerschein nach Süden zu dar. Da man annahm, daß das Feuer in Birkholz sei, so rückte unverzüglich die Pflichtfeuerwehr aus. Während der Fahrt stellte sich jedoch heraus, daß die Brandstätte viel weiter entfernt war; nach einer kurzen Rast in Birkholz kehrte deshalb die Feuerwehr zurück. - Wie wir hören, soll der Brand in Ahrensfelde gewesen sein. Näheres hat sich noch nicht ermitteln lassen. [2] |
Bekanntmachung. Die Maul- und Klauenseuche ist erloschen in dem Rindviehbestande des Bauern Silberberg zu Malchow und des Kossäthen Grunow zu Eiche. Ausgebrochen ist dieselbe unter dem Rindvieh des Bauern Lindemann zu Eiche. Dieser Neuausbruch ist durch eine Dienstmagd vermittelt worden, welche in einem verseuchten Gehöfte verkehrt hat. Ich mache die Viehbesitzer daher erneut auf die Gefahr der Seuchenverschleppung durch Personen aufmerksam. Berlin, den 23. December 1895. Der Landrath von Waldow. [2] |
Der zur Zeit dem Landrathe des Kreises Niederbarnim zugetheilte Regierungsassessor Graf Pilati von Thassul zu Daxberg ist dem Königlichen Ober-Präsidium zu Potsdam zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen worden. [2] |
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