![]() |
![]() |
Mehrow und Umgebung im Niederbarnimer Kreisblatt (Ausgabe Bernau) von 1915 (62. Jahrgang),
gefunden im Landesarchiv Berlin (Reinickendorf)
[1] Ergänzung anhand des Bandes „Amtliche Bekanntmachungen aus dem Niederbarnimer Kreisblatt. 1915.“, gefunden im Stadtarchiv Bernau (Juni 2015).
[2] Ergänzung anhand der im „Zentrum für Berlin-Studien“ der Zentral- und Landesbibliothek Berlin auf Mikrofilm vorliegenden Ausgabe (August 2015).
[3] Ergänzung im Juni 2017. / [4] Ergänzung im Oktober 2018.
|
Bekanntmachung. Nach §11 der Maß- und Gewichtsordnung ... sind sämtliche Maße, Gewichte und Wagen [!], die zum Messen und Wägen im öffentlichen Verkehr dienen, ..., innerhalb bestimmter Fristen zur Nacheichung zu bringen ... Der Landrat, I. A. von Burkersroda, Regierungsassessor.
Die Nacheichungstage werden abgehalten
für Ahrensfelde Gemeinde, Neu Ahrensfelde, Gemeinde Eiche, Gemeinde Mehrow, Gut für Blumberg Gut, Bahnhof, Forsthaus für Börnicke Gem., Gut, Forsthaus, Vorwerk Thaerfelde, Chausseehaus, Vorwerk Elisenau für Krummensee Gemeinde, Gut, Vorwerk Trappenfelde Hönow Gemeinde, Chausseehaus, Jagdschloß Glücksbg. |
Genaue Adresse bei Briefen an Kriegsgefangene. Wie wir aus unterrichteter Stelle erfahren, gehen dem dänischen Roten Kreuz in Kopenhagen, das sich auch mit der Uebermittelung von Briefen an in Rußland befindliche deutsche Kriegsgefangene befaßt ... Briefe zur Weiterbeförderung zu, die nur mit unvollkommener Adresse versehen sind. Unter diesen Umständen mußten viele derartige Briefe von Kopenhagen aus an die Absender zwecks Vervollständigung der Adresse zurückgesandt werden ... Den Briefschreibern kann deshalb im eigenen Interesse nur dringend geraten werden, auf die Adresse möglichst vollständig zu setzen: 1. Armeekorps, Division, Brigade, Regiment, Bataillon, Kompagnie des Adressaten. 2. Wenn irgend möglich auch die letzte Schlacht, an der die Adressaten teilgenommen haben, oder sonst eine Angabe über den Ort, von dem zuletzt eine Nachricht über die Gesuchten eingetroffen ist. ... |
Bekanntmachung. Zum Vertrauensmann der brandenburgischen landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft für den Gemeindebezirk Münchehofe ist an Stelle des verstorbenen Gemeinde-Vorstehers Retzlow in Münchehofe der Landwirt Franz Körper in Münchehofe gewählt worden. Berlin, den 21. Dezember 1914. Der Vorsitzende des Sektionsvorstandes. I. A. von Burkersroda, Regierungsassessor. |
Bekanntmachung. Viehseuchenpolizeiliche Anordnung. Zum Schutze gegen die Maul- und Klauenseuche wird hierdurch ... folgendes bestimmt: I. Sperrbezirk: A. Nachdem durch das Gutachten des beamteten Tierarztes unter dem Klauenviehbestande des ..., Schmidt in Hönow, Ebel in Lindenberg, ... die Maul- und Klauenseuche festgestellt worden ist, werden die vorbezeichneten verseuchten Grundstücke als Sperrbezirke bestimmt. ... Berlin, den 2. Januar 1915. Der Landrat. I. A.: von Burkersroda, Regierungsassessor. |
Baracken für kriegsgefangene Mohamedaner. In Wünsdorf bei Zossen, wo zurzeit Kriegsgefangene aller feindlichen Völker untergebracht sind, werden jetzt neue Bracken erbaut, die zum Aufenthalt von Gefangenen mohamedanischen Bekenntnisses dienen sollen. Sobald die Baracken fertig sind, sollen die Mohamedaner aus anderen Lagern nach Wünsdorf gebracht und dort vereinigt werden. Auch für ihre religiösen Bedürfnisse wird gesorgt und eine Art Moschee errichtet werden. In Krossen ist für russische Kriegsgefangene, die dort in großer Menge untergebracht sind, eine Art Kapelle für Religionsübungen nach griechisch-katholischem Ritus eingerichtet worden. |
Wer Brotgetreide verfüttert, versündigt sich am Vaterlande und macht sich strafbar. |
Nachweisung der eingegangenen Spenden zur Ausrüstung des Lazarettzuges. ... Amtsvorsteher Buchholz in Ahrensfelde 2200 M. Frau Amtsrat Schrader in Altlandsberg 500 M. ... Gemeinde Lindenberg 750 M. Summe 10824,55 M. Berlin, den 31. Dezember 1914. Niederbarnimer Kreis-Kommunalkasse. |
Der europäische Krieg. Etwa 200 Mohamedaner, die von uns kriegsgefangen gemacht und im Gefangenenlager Zossen untergebracht worden waren, haben mit anderen Kontingenten die Reise nach der Türkei angetreten, um an dem Heiligen Kriege teilzunehmen. |
Auszug aus der deutschen Verlustliste. Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 21, 3. Bataillon, Konitz. Im Osten vom 1.10. bis 27.11.14. 10. Komp.: Wehrmann Richard Lehmann aus Mehrow, gefallen. Das Eiserne Kreuz haben erhalten: Gefreiter der Reserve Erich Haase, Sohn des Bier-Verlegers H. in Altlandsberg. |
Auszug aus der deutschen Verlustliste. Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 8, Frankfurt a. O. Im Osten vom 24.10. bis 27.11.14. 4. Komp.: Wehrmann Johann Jezyk aus Dahlwitz, gefallen.
Infanterie-Regiment Nr. 41, Tilsit.
Im Osten vom 2.10. bis 7.12.14. Unteroffizier der Reserve Karl Heise aus Altlandsberg, leicht verwundet. Bernau. Mittels Lazarett-Zuges kamen am gestrigen Donnerstag abend 95 Verwundete aus dem Osten hier an. Die Verwundeten fanden in den hiesigen Lazaretten Aufnahme. |
Auszug aus der deutschen Verlustliste. Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 18, Deutsch-Eylau, Braunsberg, Osterode. Im Osten bis 10.12.14. 5. Komp.: Wehrmann Wilhelm Vetter aus Blumberg, leicht verwundet. Infanterie-Regiment Nr. 148, Elbing, Braunsberg.
Im Osten vom 11.11. bis 2.12.14. 1. Komp.: Reservist Hermann Ahlbehrend aus Altlandsberg, vermißt. 2. Komp.: Unteroffizier der Reserve Willy Juert aus Blumberg, schwer verwundet. Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 206, Frankfurt a. O.
Berichtigung früherer Angaben. 10. Komp.: Reservist Max Dräger aus Hoppegarten, bisher vermißt, verwundet. |
Bekanntmachung. Potsdam, den 15. Dezember 1914. Schluß der Jagd auf Birk-, Hasel- und Fasanenhennen. Für den Landespolizeibezirk Potsdam wird der Schluß der Jagd auf Birk-, Hasel- und Fasanenhennen auf den 1. Februar 1915 festgesetzt. Der Bezirksausschuß zu Potsdam. ... |
Auszug aus der Verlustliste. Husaren-Regiment Nr. 3, Rathenow. Gefechte vom 5. bis 25.12.14. 2. Eskadron, Gefreiter der Reserve Ernst Jure aus Marzahn, schwer verwundet. |
Auszug aus der Verlustliste. Lehr-Infanterie-Regiment, Berlin. Im Osten vom 19.11. bis 13.12.14. 5. Komp.: Füsilier Johannes Wieloch II aus Biesdorf, vermißt. Infanterie-Regiment Nr. 59, 1. Bataillon, Deutsch-Eylau.
Im Osten vom 14.11. bis 6.12.14. 3. Komp.: Wehrmann Otto Strehsow aus Altlandsberg, vermißt. Infanterie-Regiment Nr. 148, Bomberg, Braunsberg.
Im Osten vom 11.11. bis 11.12.14. 9. Komp.: Reservist Karl Silberberg aus Altlandsberg (jetzt in Bernau), vermißt. Infanterie-Regiment Nr. 175, Ersatz-Bataillon, Graudenz.
Im Osten vom 5. bis 22.12.14.
1. Komp.: Ersatzreservist Franz Darleben aus Alt-Landsberg, leicht verwundet. Landwehr-Ersatz-Bataillon Kulm.
Im Osten vom 5. bis 12.12.14. 2. Komp.: Gefreiter Hugo Gelhar aus Mahlsdorf, verwundet. |
Einen Kutscher von 17-20 Jahren sucht August Lehmann, Lindenberg bei Berlin. |
Auszug aus der Verlustliste Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 205, Frankfurt a. O. Gefechte vom 25. bis 27.12.14. 12. Komp.: Wehrmann Hermann Sanzer aus Hönow, leicht verwundet. Das Eiserne Kreuz haben erhalten: Unteroffizier im Garde-Füsilier-Regiment Alfred Krüger aus Ahrensfelde. |
Es hat Gott gefallen, heute morgen 5 Uhr nach kurzem Leiden durch Schlaganfall meinen lieben Mann, innigstgeliebten Vater, Großvater, Bruder und Schwager, den Altsitzer und Veteran Friedrich Henning im 76. Lebensjahr zu sich zu rufen. Dies zeigen mit der Bitte um stille Teilnahme schmerzerfüllt an Die trauernden Hinterbliebenen. Lindenberg, den 13. Januar 1915. ... |
Berlin, den 13. Januar 1915. Unsere Bekanntmachung vom 31. v. Mts. wird dahin ergänzt, daß die von dem Herrn Amtsvorsteher Buchholz in Ahrensfelde als Spende für die Ausrüstung des Lazarettzuges eingezahlten 2200 Mark in der Gemeinde Ahrensfelde gesammelt worden sind. In diesem Betrage sind mit enthaltenen diejenigen Summen, die von einzelnen Ortseingesessenen für volle Betten in Höhe von je 250 Mark gespendet worden sind, und zwar von: 1. Herrn Amtsvorsteher Buchholz, 2. Herrn Gutsbesitzer August Wegner, 3. Herrn Gutsbesitzer Gustav Wegner, 4. Frau Witwe Müller, 5. Herrn Julius Lehmann. Niederbarnimer Kreis-Kommunalkasse. |
Bernau. Stadtverordneten-Sitzung am Freitag, den 15. d. Mts. ... Versammlung nahm die folgende Magistrats-Vorlage ohne Widerspruch an: „Die beiden Chausseen Birkholz-Bernau (Schwanebecker Chaussee Gehrenberg) und Blumberg-Bernau über Elisenau ... wollen wir bauen, wenn die beteiligten Grundbesitzer sich rechtsverbindlich verpflichten, die zu den Chausseebauten erforderlichen Ländereien, sofern sie im Stadtbezirk Bernau belegen sind, unentgeltlich lasten- und kostenfrei abzutreten und an den Kreis Niederbarnim aufzulassen, und ferner die bewilligten Beihilfen von 12000 M. bezw. 1000 M. an die Stadt Bernau vor Beginn des Chausseebaus zu zahlen.“ ... |
Bekanntmachung. Am Donnerstag, den 21. d. M., vormittags 10 Uhr, sollen zwei herrenlose Kühe im Schulze'schen Gasthofe hierselbst öffentlich meistbietend versteigert werden. Blumberg, den 18. Januar 1915. Der Amts-Vorsteher. |
Auszug aus der deutschen Verlustliste. Garde-Reserve-Schützen-Bataillon, Berlin-Lichterfelde. Gefechte vom 9. bis 26.12.14. 3. Komp.: Kriegsfreiwilliger Fritz Müller aus Mehrow, leicht verwundet. |
Weißensee. Im Konkurs der hiesigen Genossenschafts-Weißbierbrauerei fand dieser Tage die erste Gläubiger-Versammlung statt. Der Konkursverwalter Wunderlich teilte mit, daß die Genossenschaft ein Opfer des Konkurses der Weißenseer Bank geworden ist. ... |
Bekanntmachung. Im Monat Dezember sind von mir nachstehende Jagdscheine erteilt worden. Berlin, den 12. Januar 1915. Der Königliche Landrat, I. A.: Dr. Fromm.
|
Wer mit dem Brote spart, erwirbt sich ein Verdienst vor dem Vaterland. |
Bekanntmachung. Landsturmmusterung. Die Musterung der unausgebildeten Landsturmpflichtigen der Jahrgänge 1886 bis 1888 ... ist angeordnet und bringe ich nachstehend den Geschäftsplan dieser Musterung im Kreise Niederbarnim zur öffentlichen Kenntnis. Die Magistrate, Gemeinde- und Gutsvorstände veranlasse ich, alle in ihren Bezirken aufhaltsamen unausgebildeten Landsturmpflichtigen, welche in den Jahren 1886 bis 188 geboren sind, und von den in den Jahren 1889 bis 1894 geborenen diejenigen, die sich bisher noch nicht zur Landsturmmusterung gestellt haben, an den bezeichneten Tagen morgens 7½ Uhr der Königlichen Ersatzkommission zu vorzustellen. Die Militärpapiere sind mitzubringen. Von dem persönlichen Erscheinen zur Landsturmmusterung sind nur entbunden
Berlin, den 25. Januar 1915. Der Zivilvorsitzende der Königlichen Ersatzkommission der Aushebungsbezirke Niederbarnim I und II. Königlicher Landrat Dr. Busch. Geschäftsplan der Landsturmmusterung für den Aushebungsbezirk Niederbarnim II (Jahrgänge 1886 bis 1888) und 1889-1884 hinsichtlich der noch nicht gemusterten Landsturmpflichtigen.
Friedrichsfelde, im „Schloßrestaurant“, Wilhelmstraße 17a.
|
Bekanntmachung. Zum Schutze gegen die Maul- und Klauenseuche wird hierdurch ... folgendes bestimmt: Nachdem die Maul- und Klauenseuche unter dem Klauenviehbestande des ..., Hartmann in Altlandsberg, ..., der Domäne Altlandsberg, des Kalis in Altlandsberg Amt, ... erloschen ist, werden die ... ergangenen Sperr- und Schutzmaßregeln für die vorbezeichneten Grundstücke aufgehoben. Berlin, den 23. Januar 1915. Der Landrat. I. A.: von Burkersroda, Regierungsassessor. |
Ein Mittel-Pferd ist zu verkaufen. Gustav Adler, Blumberg. |
Bekanntmachung. Landsturmmusterung. Die Musterung der unausgebildeten Landsturmpflichtigen der Jahrgänge 1886 bis 1888 (unter Jahrgang ist Geburtsjahr zu verstehen) ist angeordnet ... |
Nachruf. Auf dem Felde der Ehre fiel im Osten unser lieber Turnbruder Ernst Jure. Wir verlieren in ihm einen guten Freund und ein treues Mitglied. Ehre seinem Andenken. Turn-Verein „Jahn“, Lindenberg. |
Auszug aus der deutschen Verlustliste. Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 64. Im Osten vom 12.11. bis 25.12.14. 5. Komp.: Grenadier Emil Wille I aus Mahlsdorf, schwer verwundet. 10. Komp.: Grenadier Richard Ebel aus Biesdorf, leicht verwundet. |
Auszug aus der deutschen Verlustliste. Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 8. Gefechte vom 9. bis 19.1.15. 2. Komp.: Gefreiter Albert Birkholz aus Kaulsdorf, schwer verwundet. Infanterie-Regiment Nr. 152.
Im Osten vom 25.10.14 bis 10.1.15. 1. Komp.: Reservist Emil Schneider aus Mahlsdorf, gefallen. |
Auszug aus der deutschen Verlustliste. I. Pionier-Bataillon Nr. 3. Gefechte vom 4. bis 14.1.15. 2. Feld-Komp.: Kriegsfreiw. Max Köhler aus Altlandsberg, leicht verwundet. Das Eiserne Kreuz haben erhalten: Unteroffizier im Garde-Füsilier-Regiment Fritz Koch aus Lindenberg. |
Ein neuer Jagdschlitten steht zum Verkauf bei F. Weber, Lindenberg. |
Bekanntmachung. Viehseuchenpolizeiliche Anordnung. Zum Schutze gegen die Maul- und Klauenseuche wird hierdurch ... folgendes bestimmt: I. Sperrbezirk: A. Nachdem durch das Gutachten des beamteten Tierarztes unter dem Klauenviehbestande des Dotti in Neuenhagen, des C. A. Schmidt in Hönow, ..., der Domäne Altlandsberg ... die Maul- und Klauenseuche festgestellt worden ist, werden die vorbezeichneten verseuchten Grundstücke als Sperrbezirke bestimmt. ... Berlin, den 30. Januar 1915. Der Landrat. I. A.: von Burkersroda, Regierungsassessor. |
Auszug aus der deutschen Verlustliste. Jäger-Bataillon Nr. 2 Gefechte vom 4. bis 14.1.15. 3. Komp.: Jäger Adolf Keller aus Blumberg, gefallen. Das Eiserne Kreuz haben erhalten: 1. Klasse. Unteroffizier Erich Brauer, Sohn des Oberpostschaffners B. in Altlandsberg. |
Rasse-Eber steht zum Decken bereit bei Otto Bolle, Gastwirt, Mehrow. Ein neuer Jagdschlitten steht zum Verkauf bei F. Weber, Lindenberg. |
Versorgt Euch mit Vorrat an Schweinefleischdauerware! |
Auszug aus der deutschen Verlustliste. Infanterie-Regiment Nr. 8. Gefechte vom 6. bis 14.1.15. 4. Komp.: Hornist-Gefreiter Paul Ohlbehrendt aus Alt-Landsberg, schwer verwundet. 9. Komp.: Unteroffizier der Reserve Wilhelm Dumdry aus Kaulsdorf, schwer verwundet.
Infanterie-Regiment Nr. 52.
Gefechte vom 3. bis 20.1.15. 11. Komp.: Musketier Ernst Büttner aus Lindenberg, verwundet. |
Bekanntmachung. Zum Schutze gegen die Maul- und Klauenseuche wird hierdurch ... folgendes bestimmt: Nachdem die Maul- und Klauenseuche unter dem Klauenviehbestande des ..., des Baurath in Lindenberg, ... erloschen ist, werden die ... ergangenen Sperr- und Schutzmaßregeln für die vorbezeichneten Grundstücke aufgehoben. Berlin, den 30. Januar 1915. Der Landrat. I. A.: von Burkersroda, Regierungsassessor. 2. Nachweisung der Spenden zum Lazarettzug. ... Gemeinde Kaulsdorf 250 M. ... Gemeindekasse Biesdorf 250 M. ... Gemeinde Dahlwitz 250 M. ... Amtsvorsteher Buchholz (2. Rate) in Ahrensfelde 10 M. ... Kirchl. Gemeindepflege-Verein in Mahlsdorf 500 M. ... Gemeinde Mehrow 250 M. ... Gemeinde Mahlsdorf 500 M. ... George William Long in Hoppegarten 250 M. Trainer-Club in Hoppegarten 250 M. ... Reiterverein in Marzahn 500 M. ... Gemeinde Eiche 342 M. ... Sammlung der Gemeinde Hönow 541,40 M. ... Summe Januar 44150,90 M. Dazu bis Ende Dezember 1914 10824,55 M. Summe 54975,45 M. Berlin, den 29. Januar 1915. Niederbarnimer Kreis-Kommunalkasse. |
Verschwendet kein Brot! Jeder spare so gut er kann. |
Keine Apfelsinenschalen wegwerfen! Im Kriege heißt es auch für die Daheimgebliebenen, sparsam sein. Nicht einmal die Apfelsinen- oder Mandarinenschalen dürfen wir jetzt wegwerfen. Vielmehr wollen wir sie auf der Herdplatte oder im Ofenrohr trocknen, dann reiben und als Gewürz benutzen. ... |
Das Gedenkblatt für gefallene Krieger. Bei den Militärbehörden gehen bereits in größerer Zahl Gesuche von Angehörigen der gefallenen Krieger um Zusendung des von seiner Majestät dem Kaiser verliehenen Gedenkblattes ein. Das Kriegsministerium weist darauf hin, daß das Gedenkblatt erst im Entwurf vorliegt, und daß seine Fertigstellung noch einige Zeit beansprucht. Es wird den Angehörigen seinerzeit ohne besonderen Antrag unmittelbar zugestellt werden. (W. T.-B.) |
Heute vormittag entschlief sanft nach langem, schweren Leide meine inniggeliebte Frau, unsere herzensgute Mutter, Schwiegermutter und Großmutter Emilie Hübner geb. Bredereck im Alter von 64 Jahren. Dies zeigen tiefbetrübt an Albert Hübner, als Gatte. Anna Wegener geb. Keß, als Tochter. Gustav Wegener, als Schwiegersohn. Johanna Wegener [und] Fritz Wegener, als Enkelkinder. Ahrensfelde, den 9. Februar 1915. Die Beerdigung findet am Freitag, den 12. d. Mts., nachmittags 3 Uhr vom Trauerhause aus statt. |
Bekanntmachung. Zum Schutze gegen die Maul- und Klauenseuche wird hierdurch ... folgendes bestimmt: Nachdem die Maul- und Klauenseuche unter dem Klauenviehbestande ..., des Rittergutes Blumberg, ... erloschen ist, werden meine viehseuchenpolizeilichen Anordnungen ... aufgehoben. Berlin, den 12. Februar 1915. Der Landrat. I. A.: von Burkersroda, Regierungsassessor. |
Lindenberg. In dem hiesigen Fließgraben wurde am 12. d. Mts. der Rekrut Arnold Hahn vom Kaiser Alexander Garde-Regiment tot aufgefunden. Wie bisher festgestellt werden konnte, liegt Selbstmord vor. Was den Lebensmüden zu dieser Tat getrieben hat, ist nicht bekannt. |
Für die beim Heimgange unserer lieben Entschlafenen erwiesene Teilnahme sagen wir unsern herzlichen Dank. Ahrensfelde, den 15. Februar 1915. Albert Hübner. Anna Wegener geb. Keß. Gustav Wegener. Hannchen Wegener. Fritz Wegener. |
Die Bezeichnung „Kriegsverstümmelte“ soll auf Anordnung des Kriegsministeriums an Stelle des bisher im Sprachgebrauch üblichen Wortes „Kriegskrüppel“ in allen amtlichen Schriftstücken angewandt werden. ... |
Sparsamkeit mit dem Brote ist eine patriotische Pflicht. Jeder gebe ein gutes Beispiel. |
Knecht mit guten Zeugnissen gesucht. Kost, Wohnung u. 300 M. p. Jahr. Eckelt, Lindenberg b. Berl. |
Bekanntmachung. Zum Schutze gegen die Maul- und Klauenseuche wird hierdurch ... folgendes bestimmt: Nachdem die Maul- und Klauenseuche unter dem Klauenviehbestande ..., des Ferdinand Schmidt in Hönow, ... erloschen ist, werden die in meinen viehseuchenpolizeilichen Anordnungen ... ergangenen Schutzmaßregeln für die vorbezeichneten Grundstücke aufgehoben. Berlin, den 13. Februar 1915. Der Landrat. I. A.: von Burkersroda, Regierungsassessor. |
Das Eiserne Kreuz haben erhalten: Zugführer in einem Sanitäterkorps Paul Kothe aus Altlandsberg. |
Vier russische Gefangene entflohen. Aus dem Gefangenenlager in Döberitz sind vier russische Gefangene, darunter ein Unteroffizier und zwei Einjährige entflohen. Die Flüchtlinge tragen ihre Uniform, an der sie ebenso wie an ihrem mangelhaften Deutsch leicht zu erkennen sind. |
Der Austausch der schwerverwundeten Deutschen und Engländer hat am 15. und 16. Februar stattgefunden. Die niederländische Regierung hatte in entgegenkommender Weise ihr Rotkreuzpersonal und ihre Lazarettzüge zur Verfügung gestellt. Erfreulicherweise kann festgestellt werden, daß sowohl die zurückgekehrten Deutschen wie auch die abgereisten Engländer einstimmig erklärt haben, daß ihre Behandlung in Deutschland bzw. in England in jeder Beziehung einwandfrei gewesen wäre. ... Der Austausch der schwerverwundeten Franzosen kann leider noch nicht stattfinden, da Frankreichs Zustimmung immer noch aussteht. (W. T.-B.) |
Bekanntmachung. Im Monat Januar sind von mir nachstehende Jagdscheine erteilt worden: Berlin, den 15. Februar 1915. Der Königliche Landrat. I. A.: Dr. Fromm.
|
Bekanntmachung. Unter dem Rindviehbestande des Besitzers Ernst Meißner in Mehrow ist die Maul- und Klauenseuche amtstierärztlich festgestellt worden. Die Gehöftsperre ist angeordnet worden. Ahrensfelde, den 24. Februar 1915. Der Amts-Vorsteher, Buchholz. |
Bekanntmachung. Frau Adelheid Heil geb. Brüggemann ist aus ihrem Amte als Trichinenschauerin im Beschaubezirk Nr. 5 (Biesdorf) ausgeschieden. Die Trichinenschau in Biesdorf übt jetzt der Trichinenschauer Schulz in Kaulsdorf aus. Berlin, den 23. Februar 1915. Der Landrat. I. A.: von Burkersroda, Regierungsassessor. |
3. Nachweisung der Spenden zum Lazarettzug des Kreises Niederbarnim. ... Ertrag des am 31. Januar 1915 vom katholischen Frauen- und Jungfrauenverein zu Hoppegarten veranstalteten Wohltätigkeit-Konzerts 275 M. ... Vaterländischer Frauen-Verein in Biesdorf durch den 1. Schriftführer Herrn Bernhard Siefert 100 M. ... Geheimrat Dr. W. v. Siemens in Biesdorf 750 M. ... Direktion der Anstalt für Epileptische in Wuhlgarten durch Herrn Direktor Dr. Hebold 180 M. ... Berlin, den 27. Februar 1915. Niederbarnimer Kreis-Kommunalkasse. |
Bekanntmachung. Frau Else Ritter aus Biesdorf ist unter dem Vorbehalte des jederzeitigen Widerrufs zur öffentlichen Aushilfstrichinenschauerin im Beschaubezirk 20 - Berlin-Friedrichsfelde - bestellt worden. Berlin, den 26. Februar 1915. Der Landrat. I. A.: von Burkersroda, Regierungsassessor. |
Biesdorf. Zum Gemeindevorsteher ist Herr Braunsdorf auf weitere sechs Jahre wiedergewählt worden. Er wird in zwei Jahren sein 25jähriges Gemeindevorsteherjubiläum feiern können. |
Bekanntmachung. Die Maul- und Klauenseuche unter dem Viehbestande des Landwirts Ernst Meißner in Mehrow ist erloschen. Die Sperre ist aufgehoben. Ahrensfelde, den 11. März 1915. Der Amts-Vorsteher Buchholz. |
Polizei-Verordnung. ... [betrifft Straßenreinigung und -unterhaltung im Amtsbezirk] Malchow, den 3. März 1915. Der Amts-Vorsteher von Pressentin. |
Malchow (O.-B.). Ein beträchtlicher Trupp von russischen Gefangenen durchwanderte am Montag den hiesigen Ort, um nach dem benachbarten städtischen Gute in Falkenberg zu gelangen. Zu gleicher Zeit hielten auch von den russischen Vaterlandsverteidigern 100 Mann ihren Einzug in der hiesigen Baracke. Die Gefangenen werden zur Verrichtung landwirtschaftlicher Arbeiten herangezogen. Der Eindruck, den diese russischen Landeskinder machten, war nicht gerade der Beste, zumal man in ihnen Soldaten erblickte. Die meisten waren bartlose Jünglinge. Aber nicht nur die Jugend der Leute fiel auf, sondern auch ihre Kleidung, die mehr der eines Erdarbeiters denn einer Uniform glich. Viele trugen an den Füßen Holzschuhe. Nicht etwa niedergeschlagen und traurig kamen diese Moskowiter dahergeschritten, wie wir uns unsere teuren Krieger als Gefangene vorstellen, sondern lachenden Gesichts hielten sie auf fremden Boden Umschau, so daß man den Eindruck gewann, diese Leute müssen sich hier doch recht wohl fühlen. Wie mag es mit unseren deutschen Gefangenen im Feindesland bestellt sein? |
Habe die Praxis des verstorbenen Hrrn San.-Rat. Dr. Dörffler, Weißensee übernommen und halte in dessen bisheriger Wohnung Pistorius-Straße 1 Sprechtunden von 8-10 und 3-4 ab. Bestellungen, besonders Nachtbesuche, werden bis Anfang April noch in meiner jetzigen Wohnung Weißensee, Langhans-Straße 55, angenommen. Fernsprecher: Weißensee 3403. Dr. med. Kurt Quandt, prakt. Arzt und Geburtshelfer. |
Bekanntmachung. Im Monat Februar 1915 sind von mir nachstehende Jagdscheine erteilt worden: Berlin, den 9. März 1915. Der Königliche Landrat, I. A.: Dr. Fromm.
|
Altlandsberg. Opfer eines Schwindlers sind in unserer Stadt zwei Kaufleute geworden, die in gutem Glauben diesem verschiedene Waren ausgehändigt haben. Kommt da dieser Tage ein graubärtiger, ungefähr 60 Jahre alter Mann in ein Geschäft, um eine Schippe auf Rechnung eines in der Umgegend befindlichen Gutes zu holen, da er hier in der Nähe beschäftigt sei. Sie wird ihm gegeben. Dann ging er in ein anderes Geschäft, um 20 Säcke auf Rechnung eines in der Nähe wohnenden Gutsbesitzers zu holen, da derselbe gerade Kartoffeln zu verladen habe, und die Säcke nicht reichen. Beide Geschäftsleute warten heute noch auf ihr Geld, denn es war alles Schwindel. Mögen diese Zeilen allen Geschäftsleuten zur Warnung dienen. |
Großes Hauptquartier, den 21. März 1915. Die Zahl der feindlichen Kriegsgefangenen in Deutschland übertrifft mit 810000 Mann, darunter reichlich 9000 Offiziere, den Bestand der französischen Kriegsgefangenen des Jahres 1870/1871, der 338000 Mann betragen hatte, um mehr als das Doppelte. ... |
Was der einzelne am Brotverbrauch spart, dient der Allgemeinheit. |
Gebührenordnung für die Genehmigung und Beaufsichtigung von Neubauten, Umbauen und anderen baulichen Herstellungen im Amtsbezirk Biesdorf. ... Berlin, den 17. März 1915. Der Kreisausschuß des Kreises Niederbarnim. gez. Dr. Busch. Gebührenordnung für die Genehmigung und Beaufsichtigung von Neubauten, Umbauen und anderen baulichen Herstellungen im Amtsbezirk Dahlwitz. ... Dahlwitz, den 27. November 1914. Der Amts-Vorsteher von Treskow. |
Das Verbot des Kuchenbackens zum Osterfeste ist nunmehr Tatsache geworden. Das Verbot der Hefe- und Backpulverwendung tritt sofort in Kraft, um zu verhindern, daß schon in den nächsten Tagen Osterstollen und Napfkuchen auf Vorrat gebacken werden. ... |
Bekanntmachung. Zum Schutze gegen die Maul- und Klauenseuche wird hierdurch ... folgendes bestimmt: Nachdem die Maul- und Klauenseuche unter dem Klauenviehbestande des ..., des Dotti in Neuenhagen, des Schmidt in Hönow, der Domäne Altlandsberg, ..., des Gutes Biesdorf, ... erloschen ist, werden die ... ergangenen Sperr- und Schutzmaßregeln für die vorbezeichneten Grundstücke ... aufgehoben. Berlin, den 25. März 1915. Der Landrat. I. A.: von Burkersroda, Regierungsassessor. |
Im hiesigen Reserve-Lazarett (Schützenhaus) gab es am letzten Donnerstag einen frohen Abend. Die Konzertsängerin Frau Martha Schaefer-Knebel sang unseren Verwundeten eine Reihe der schönsten Lieder ... [4] |
Denkt daran, daß auch das Brot zu unseren Waffen gehört. Sparsamkeit mit dem Brot ist Kriegspflicht. |
Flüchtige Russengefangene. In der Nacht zu Sonntag sind vierzehn russische Kriegsgefangene, und zwar zwei Feldwebel, ein Unteroffizier und elf Mann aus dem Gefangenenlager zu Königsbrück bei Dresden entwichen. |
Bernau. Am Donnerstag, den 15. April 1915, vormittags 11 Uhr findet im Sitzungssaale des Kreishauses zu Berlin ein Kreistag des Kreises Niederbarnim statt. Auf der Tagesordnung stehen folgende Punkte: ...
|
Zuchteber, Stamm Holzendorf, ist auf Empfehlung der Landwirtschaftskammer der Provinz Brandenburg hier eingestellt. Reiche, Gastwirt, Lindenberg bei Berlin. |
Gebührenordnung für die Genehmigung und Beaufsichtigung von Neubauten, Umbauen und anderen baulichen Herstellungen im Amtsbezirk Ahrensfelde. ... Ahrensfelde, den 5. September 1914. Der Amts-Vorsteher Buchholz. ... |
Die Kirche und die gefallenen Helden. Auf eine kirchliche Anregung hin hat der Minister des Innern bei den zuständigen Stellen veranlaßt, daß die beurkundeten Todesfälle von Kriegern etwa am Schlusse jedes Monats von den Standesämtern an die Kirchen mitgeteilt werden. Für diese Mitteilung besteht zwar kein gesetzlicher Zwang; sie soll aber aus Pietät gegen die gefallenen Krieger und im Interesse ihrer Hinterbliebenen geschehen. |
Ferkel verkauft W. Knape, Lindenberg. |
Wieder ergriffen. Die in der Nacht zum 28. März aus dem Gefangenenlager zu Königsbrück entwichenen vierzehn russischen Kriegsgefangenen sind sämtlich wieder aufgegriffen und festgenommen worden. |
Fluchtversuch deutscher Kriegsgefangener. (Meldung des Reuterschen Bureaus.) Einige Deutsche, die in Maidenhead interniert waren, haben einen Fluchtversuch gemacht. Sie erbaten sich die Erlaubnis, Gartenarbeiten zu machen, was ihnen gewährt wurde. Sie begannen darauf, große Blumenbeete anzulegen, aber schließlich entdeckte man, daß diese einen Tunnel verbargen, der mit Holz gestützt war und sogar unter dem Fundament einer großen Steinmauer hindurchlief. |
Deutsche Kriegsgefangene aus französischer Haft entkommen. Nach der „Neuen Zürcher Zeitung“ sind vier in der Zitadelle von Sisteron, Departement Bass-Alpes, internierte deutsche Kriegsgefangene mit Hilfe einer Strickleiter entwichen, unter ihnen befinden sich ein Ingenieur und ein Schulleiter. Sie haben vermutlich die Richtung nach Italien eingeschlagen. |
Kreistag des Kreises Niederbarnim am 15. April 1915.
Auf dem am heutigen Donnerstag im Kreishause in Berlin stattgehabten Kreistage erfolgte u. a. die Prüfung und Entlastung der Rechnungen
...
Die übrigen Rechnungen ergeben folgende Abschlüsse: ...
|
In ein deutsches Haus gehört in dieser Zeit kein Kuchen. |
Die Lage in den deutschen Gefangenenlagern. ... [Brotknappheit, neutrale Staaten sollen helfen] |
Kreistag des Kreises Niederbarnim am 15. April 1915. (Ausführlicher Bericht) Der Kreistag wurde vom Landrat Geh. Oberregierungsrat Dr. Busch eröffnet und geleitet. ... Der Landrat gab hierauf einen kurzen Ueberblick über den trotz der Kriegszeit günstig zu nennenden Abschluß des Rechnungsjahres 1914 und die Aufstellung des Voranschlages für 1915. ... 21. Wahl der Vertrauensmänner zur Auswahl der Schöffen und Geschworenen für das Jahr 1915. ... Amtsgericht Altlandsberg: Grün-Blumberg, Hörnicke-Hönow, Schmäcke-Neuenhagen, Zahl-Altlandsberg, Schneider-Seefeld; ... |
Saat-Kartoffeln, Kaiserkrone, sind zu haben bei Herbst, Lindenberg. |
Wie nutze ich meinen Vorgarten aus? Für Blumen und Zierstauden darf in diesem Jahre kein Platz sein. ... |
Was Ihr am Brote spart, gebt Ihr dem Vaterland. |
Bekanntmachung. Der Weg von Eiche nach Mahlsdorf ist wegen Tieferlegung des Entwässerungsgrabens vom 21. bis 24. April d. Js. für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Ahrensfelde, den 21. April 1915. Der Amts-Vorsteher, Buchholz. |
Berlin, 22. April. An der gefährlichen Stelle am Reichstagsufer, wo bereits im vorigen Jahre ein Automobilomnibus beinahe abgestürzt, jedoch durch einen Zufall am Geländer hängengeblieben war, hat sich in der Nacht ein furchtbares Unglück ereignet. Etwa um ¾1 Uhr nachts sprang ein Wagen der Straßenbahnlinie Nr. 1, der mit ungefähr 20 Personen besetzt war, in der scharfen Kurve an der Nordostecke des Reichstagsgebäudes aus den Schienen, fuhr gegen das Geländer am Reichstagsufer, das er durchbrach, und stürzte mit allen Insassen ins Wasser. Der rasch erschienenen Feuerwehr, die mit herbeigeeilten Schiffern unter Zuhilfenahme von Scheinwerfern das Rettungswerk begann, gelang es bis zu später Nachtstunde, drei Personen den Fluten zu entziehen. Die Geretteten wurden nach der Charité gebracht, wo sie sich in Behandlung befinden. |
Schweres Straßenbahnunglück. Ueber das bereits kurz gemeldete Straßenbahnunglück am Reichstagsufer zu Berlin, wobei ein Straßenbahnwagen des Stadtrings 1 in die Spree fuhr, wird noch folgendes berichtet: Der Führer des Straßenbahnwagens und der Schaffner sowie zwei Soldaten, die auf der hinteren Plattform standen, vermochten noch rechtzeitig abzuspringen. Der Wagen selbst mit 14 Insassen fiel ins Wasser. Die sofort alarmierte Feuerwehr konnte zwei Männerr und drei Frauen nur als Leichen bergen, während die Uebrigen sich teils selbst auf das Dach des Wagens retteten, teils von Schiffern gerettet wurden. Getötet wurden der Kellner Karl Tschaplowitz, der Architekt Joseph Lepper, die Gattin des zur Fahne einberufenen Polizeileutnants Feugler, die Frau des Krankenhausbeamten Nitschke und eine Frau, deren Personalien noch nicht ermittelt wurden. Zwei Personen wurden erheblich, die übrigen nur unbedeutend oder gar nicht verletzt. Nach Angabe des Straßenbahnführers hat sich der Wagen vor der Kurve in langsamer Fahrt befunden; es sei ihm unerklärlich, wie der Wagen plötzlich in rasende Fahrt habe übergehen können. Man rechnet damit, daß eine plötzliche überstarke Stromzufuhr das Unglück veranlaßte. Bei den Rettungsarbeiten zeichnete sich besonders der Unteroffizier eines Pionier-Ersatzbataillons Drey aus, der sich auf einem dem verunglückten Wagen folgenden Straßenbahnwagen befand. Er machte sofort einen in der Nähe der Unfallstelle sich befindenden Kahn los und rettete sechs oder sieben Personen. Der Schiffer Karl Konrad aus Lehnin, dessen Zille in der Nähe festgemacht hatte, rettete ebenfalls mehrere Personen. Das übrige Rettungswerk besorgte dann die Feuerwehr. Erwähnt sei noch, daß beinahe an derselben Unfallstelle vor Jahresfrist ein Omnibus in die Spree gestürzt wäre. Der Führer des verunglückten Wagens war ein Aushilfsschaffner namens Robert Teschke aus Neukölln. Er war am Tage vor dem Unfall dienstfrei. Am Unglückstage selbst tat er von 1 Uhr 53 Min. mittags bis 5 Uhr 36 Min. nachmittags und von 8 Uhr 24 Min. bis zum erfolgten Unfall Dienst. - Wie die Direktion der Großen Berliner Straßenbahn mitteilt, ist festgestellt worden, daß der Wagen unmittelbar vor dem Unfall mit Höchstgeschwindigkeit fuhr. Das widerspricht der Vorschrift, nach der in die Kurven stromlos und mit stark verminderter Geschwindigkeit eingefahren werden soll. Diese Vorschrift wurde erst in letzter Zeit und ganz besonders dem neuen Ersatzpersonal eingeschärft. Die Kurve selbst hat einen Krümmungsradius von 24 m, war erst im vorigen Jahre neu verlegt worden und befand sich in tadellosem Zustande. Bisher war an dieser Stelle noch niemals eine Entgleisung eines Straßenbahnwagens vorgekommen. Als Beweis für die übergroße Geschwindigkeit des Wagens ist der Umstand anzusehen, daß der Wagen nach der Entgleisung über 25 m über den Asphalt gelaufen, die Bordschwelle übersprungen, den Bürgersteig in der Breite von 4 m überquert, das Ufergitter durchbrochen hat und dann erst ins Wasser gestürzt ist. Daß etwa die Schuld auf Uebermüdung des Fahrers geschoben werden könnte, ist ausgeschlossen. Er hatte den Tag vorher dienstfrei. Daß die Luftdruckbremse in Ordnung war, gesteht er selbst zu. Die Arbeiten zur Hebung des Wagens sind im Gange. |
Saat-Kartoffeln (Dabersche u. Up to date) hat noch abzugeben Rudolf Gahtow, Lindenberg. |
Dabersche Saat-Kartoffeln hat noch abzugeben Otto Wilke, Lindenberg. Saat-Kartoffeln, Daber und Wohltmann, erstklassige Ware, hat preiswert abzugeben Albert Rühle, Lindenberg bei Berlin. |
„Spart Brotmarken!“ |
Bekanntmachung. Landsturmmusterung. Die Musterung der unausgebildeten Landsturmpflichtigen der Jahrgänge 1869 bis 1879 ... ist angeordnet, ... Geschäfts-Plan der Landsturmmusterung für den Aushebungsbezirk Niederbarnim II (Jahrgänge 1869 bis 1879) und 1880-1894 hinsichtlich der noch nicht gemusterten Landsturmpflichtigen. Berlin-Friedrichsfelde, im „Schloßrestaurant“, Wilhelmstraße 17a.
Landsturm I. Aufgebots (Jahrgänge 1876 bis 1879) ...
Landsturm II. Aufgebots (Jahrgänge 1869 bis 1875) ...
|
Entwichene Kriegsgefangene wieder eingefangen. Von den vor einiger Zeit nachts aus dem Offiziersgefangenenlager in Hann. Münden entwichenen Kriegsgefangenen hat nicht einer über die Grenze zu gelangen vermocht. Alle Flüchtlinge wurden inzwischen wieder festgenommen. |
Bernau. Ein Probewaschen mit einem neuen deutschen Waschapparat, genannt „Der kleine Schnell-Wascher“, findet am Montag, den 3. und Dienstag, den 4. Mai im kleinen Saale des „Elysium“ nachmittags 4 und abends 8 Uhr statt. Den Vorführungen geht ein Vortrag voraus. ... |
Biesdorf. Ein heimtückischer Ueberfall auf den Luftschiffhafen Biesdorf ist bei Nacht versucht worden, ohne daß jedoch die Absicht den Verbrechern gelang. Der Wache habende Posten sah in der Dunkelheit zwei Männer heranschleichen, die auf seinen Anruf hin flohen. Durch die Schüsse des Postens wurde die Wache alarmiert und es entspann sich nun in der Dunkelheit ein regelrechtes Feuergefecht zwischen den Soldaten und den zwei Männern, die ebenfalls mit Schußwaffen versehen waren. Es wurde niemand verletzt und den Angreifern gelang es, unerkannt zu entkommen. Die Polizeibehörden von Berlin und Umgebung sind fieberhaft tätig, um die beiden Personen zu ermitteln, die wahrscheinlich im Auftrage einer feindlichen Macht gehandelt haben dürften. Der Luftschiffhafen selbst blieb infolge der Wachsamkeit des Postens unbeschädigt. |
Verzeichnis IX der Spenden zum Kriegsausschußfonds des Kreises Niederbarnim. ... Gemeindekasse in Kaulsdorf 5 M. ... 4. Nachweisung der Spenden zum Lazarettzug des Kreises Niederbarnim. Gemeinde-Kasse Mahlsdorf 300 M. ... |
800 Zentner Saatkartoffeln, Magnum bonum, verkauft Rittergut Mehrow bei Ahrensfelde. Runkelrüben á Zentner 1,25 M. W. Grün, Blumberg. |
Aus Queenstown wird vom 7. Mai berichtet: Meldung des Reuterschen Bureaus. Der Cunarddampfer „Lusitania“ ist torpediert worden und gesunken. - Die „Lusitania“ ist nicht ungewarnt auf den Meeresgrund geschickt worden. Die „Times“ meldet nämlich aus New-York: Bekannte Persönlichkeiten, die am Sonnabend an Bord der „Lusitania“ gingen, um nach Liverpool zu reisen, wurden telegraphisch davor gewarnt, die Reise anzutreten. Alfred Vanderbilt erhielt ein Telegramm, daß die „Lusitania“ torpediert werden würde. In Liverpooler Schiffahrtskreisen hegte man keine Besorgnis, da Maßregeln ergriffen worden sind, um die Routen der transatlantischen Dampfer zu beschützen. - Die „Lusitania“ hat in diesem Kriege schon mehrfach eine Rolle gespielt: sie hat sich Anfang Februar aus Furcht vor einem deutschen Angriff nicht gescheut, zu dem Mittel der falschen Flagge ihre Zuflucht zu nehmen. Am 8. Februar wurde aus London mitgeteilt, daß Passagiere der „Lusitania“, die in Liverpool eintraf, erzählten, daß, als sich das Schiff der irischen Küste näherte, eine drahtlose Nachricht der Admiralität eintraf, das Schiff solle die amerikanische Flagge hissen. Die „Lusitania“ fuhr nun unter amerikanischer Flagge nach Liverpool. Dieser Fall des Mißbrauchs der amerikanischen Flagge hatte zur Folge, daß die Vereinigten Staaten in England vorstellig wurden und Grey eine Erklärung in seiner bekannten ausweichenden heuchlerischen Art abgab. Bei ihrer nächsten Ausfahrt hatte die „Lusitania“ die englische Flagge, wie lange sie sie auf See trug, ist unbekannt. Erwähnt sei noch, daß man in New-York später auf dem Schiff eine genaue Untersuchung anstellte, da man einen Bombenanschlag befürchtete. - Die „Lusitania“ lief im Juni 1906 vom Stapel und war damals der größte Dampfer, den bis dahin je eine englische Schiffswerft gebaut hatte. Sie hatte eine Raumverdrängung von 31550 Tonnen, war 232 Meter lang, 26,8 m breit, hatte vier Turbinen und lief 25 Knoten. Mit ihrem Schwesterschiff „Mauretania“ war sie für die Cunardlinie nach Plänen der britischen Admiralität mit einer Staatshilfe von 54½ Millionen M. gebaut worden; sie war seinerzeit weniger zum Hilfskreuzer für den Kriegsfall, als zum Truppentransportschiff ausersehen. Erinnerlich dürfte noch der Kampf und das „Blaue Band des Ozeans“ sein, den die „Lusitania“ 1907 zur Friedenszeit mit den deutschen Dampfern „Kaiser Wilhelm II.“ und „Deutschland“ ausgefochten hat. Im Laufe des heutigen Sonnabend vormittag ging noch folgende Meldung ein: „Liverpool, 8. Mai. (Tel. Mitt.) Laut hier eingegangener Nachrichten ist der Cunarddampfer „Lusitania“ gestern an de Küste Irlands torpediert worden und gesunken. Die Cunard-Linie London bestätigt die Tatsache. Ueber das Los der Reisenden ist nichts bekannt. Es waren an Bord: 290 Reisende I. Klasse, 662 II. Klasse, 361 III. Klasse und 665 Köpfe Besatzung. Der Dampfer wurde um 2 Uhr 32 Minuten gestern nachmittag getroffen, 8 Seemeilen südwestlich vom Kap Olk Head of Kinsale an der irischen Küste. Unter den Reisenden befand sich u. a. Alfred Vanderbilt und der Kapitalist Dr. S. S. Pearson, der bekannte Petroleum-Magnat. Zahlreiche Dampfer sind zur Rettung ausgelaufen. Weitere Einzelheiten sind noch nicht bekannt. (Kölnische Zeitung)" |
Hatten wir ein Recht zur Torpedierung der „Lusitania“? Diese Frage beschäftigt augenblicklich unsere Feinde und auch Amerika und auch in England hoffen die vor Entsetzen gelähmten Engländer, daß sich aus diesem Vorfall eine Verwicklung der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Amerika ergeben möge. Dies ist aber kaum anzunehmen, denn abgesehen davon, daß die amerikanischen Interessen augenblicklich durch das Vorgehen Japans nach einer bestimmten Richtung festgelegt sind, wissen die Amerikaner selbst zu genau, daß die Vernichtung der „Lusitania“ nur eine selbstverständliche Kriegsmaßnahme Deutschlands ist. Dazu kommt, daß alle amerikanischen Reisenden wiederholt von der deutschen Botschaft in Washington gewarnt worden sind, sich auf englischen Schiffen in die englischen Kriegsgewässer zu begeben. Wenn sie es nun doch getan haben, tragen sie allein jedes Risiko. Das Recht, die „Lusitania“ zu versenken, bestand unbestritten durch die Tatsache, daß erstens der Riesendampfer als englischer Hilfskreuzer mit Geschützen zur Vernichtung deutscher Schiffe ausgerüstet war und daß er ferner Kriegsmaterial aus Amerika nach England brachte. Die versenkte Ladung der „Lusitania“ hatte einen Wert von elf Millonen Mark, es befanden sich ferner noch für 4 Millionen Mark Goldbarren an Bord. Da das kleine deutsche Tauchboot, welches die Aufgabe der Vernichtung dieses Riesendampfers hatte, möglichst die Passagiere schonen wollte, geschah die Torpedierung in der Nähe der drahtlosen Station Head Kiesele an der südlichen Küste Irlands, um so dem torpedierten Schiff die Möglichkeit einer schnellen Verständigung mit den nahen Rettungsstationen zu geben. Es ist gewiß zu beklagen, daß trotzdem von den fast 2000 Passagieren etwa 1500 ertrunken sind, um so mehr, als sich unter ihnen hervorragende Amerikaner wie Alfred Vanderbilt und der berühmte Petroleumkönig Pearson befanden, aber die Schuld teilt sich lediglich zwischen diesen waghalsigen Passagieren selbst, die trotz aller Warnungen sich in das gefährdete Gebiet begaben, und der englischen Admiralität, welche auf diese Warnungen hin großspurig erklärte, daß die Amerikadampfer nichts zu befürchten hätten, da sie Maßregeln ergriffen habe, um die Route der transatlantischen Schiffe zu sichern. Wie von zuständiger Seite gemeldet wird, befanden sich an Bord der „Lusitania“ 5400 Kisten Munition. Bei weitem der größte Teil der Ladung bestand aus Kriegskonterbande. |
Bernau. In althergebrachter Weise wurde am heutigen Montag das Hussitenfest durch Gottesdienst, Prozession usw. gefeiert. Die bisher am Nachmittag des Hussitenfestes stattgehabte Partie nach dem Liepnitzsee fiel in diesem Jahr in Anbetracht der kriegerischen Verhältnisse aus. |
Bekanntmachung. Die Königliche Staatsregierung hat die Herstellung einer geologischen Karte vom Königreich Preußen unternommen. Mit der Ausführung der betreffenden Arbeiten in dem Kreise Niederbarnim sind der königliche Landesgeologe Geheimrat Professor Dr. Schroeder aus Berlin, der Königliche Landesgeologe Geheimer Bergrat Professor Dr. Jentzsch aus Berlin und der Königliche Landesgeologe Professor Dr. Kaunhowen aus Berlin beauftragt worden. Mit Rücksicht auf die Gemeinnützigkeit dieser Arbeiten und ihre Wichtigkeit für die Interessen der Land- und Forstwirtschaft und der Industrie ist es dringend erwünscht, daß die Ortsbehörden und Kreiseingesessenen die Genannten bei ihren Arbeiten unterstützen und sie namentlich von etwa gemachten geologischen Funden und Beobachtungen, welche für die Kartenaufnahme von Interesse sein können, in Kenntnis setzen. Von Seiten der Geologischen Landesanstalt sind die genannten Beamten mit Legitimationskarten versehen worden. Berlin, den 29. April 1915. Der Landrat des Kreises Niederbarnim. I. A.: Frhr. von Münchhausen, Regierungsassessor. |
Ohnmächtiges Wutgeheul wegen der Versenkung der „Lusitania“ in England und bei all unseren sich neutral nennenden, von England erkauften Feinden dringt an unser Ohr und wird in den Wochen hindurch weiter mißtönig rauschen. Das deutsche Volk läßt sich dadurch nicht beirren. Der 7. Mai hat für uns die Bedeutung einer gewonnenen Schlacht. ... Die „Morning Post“ meldet aus Washington, daß, obgleich die öffentliche Meinung in den Vereinigten Staaten sehr aufgeregt ist, Präsident Wilson sich sehr ruhig verhält und zur Ruhe mahnt. Aus Einsendungen an die Zeitungen und Interviews, die die Presse veröffentlicht, geht die Stimmung deutlich hervor. Es ist daraus zu erkennen, daß der Tod von 150 oder mehr Amerikanern nicht als Casus belli angesehen werden soll, und daß selbst wenn der Vorfall eine Ursache zum Krieg wäre, die Vereinigten Staaten nicht imstande seien, mit Deutschland Krieg zu führen. ... |
300 Zentner Futterrüben verkauft Rittergut Mehrow bei Ahrensfelde. |
Wie W. T. B. meldet, ist der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika und den Regierungen der neutralen Mächte in Europa durch die bei ihnen beglaubigten kaiserlichen Vertreter eine Mitteilung folgenden Inhalts gemacht worden: „Die Kaiserliche Regierung bedauert aufrichtig den Verlust von Menschenleben durch den Untergang der „Lusitania“, muß jedoch jede Verantwortung ablehnen. England hat Deutschland durch seinen Aushungerungsplan zu entsprechenden Vergeltungsmaßregeln gezwungen und das deutsche Anerbieten, für den Fall des Aufgebens des Aushungerungsplans den Unterseebootkrieg einzustellen, mit verschärften Blockademaßnahmen beantwortet. Englische Handelsschiffe können schon deshalb nicht als gewöhnliche Kauffahrerschiffe behandelt werden, weil sie gewohnheitsmäßig armiert sind und wiederholt durch Rammen Angriffe auf unsere Schiffe unternommen haben, so daß schon aus diesem Grunde eine Durchsuchung ausgeschlossen ist. ... Übrigens gibt die Presse offen zu, daß die „Lusitania“ mit gefährlicher Geschützstärke ausgerüstet war. Der Kaiserlichen Regierung ist ferner bekannt, daß die „Lusitania“ auf ihren letzten Reisen wiederholt große Mengen Kriegsmaterial beförderte, wie überhaupt die Cunarddampfer „Mauretania“ und „Lusitania“ infolge ihrer Schnelligkeit als besonders geschützt gegen Unterseebootangriffe betrachtet und mit Vorliebe zum Transport von Kriegsmaterial benutzt wurden. Die „Lusitania“ hatte auf ihrer letzten Reise erwiesenermaßen fünftausendvierhundert Kisten Munition an Borg, auch die sonstige Ladung war größtenteils Konterbande. ...“ |
Auch das Brot ist unser Rüstzeug. Geht sparsam damit um. |
Inzwischen hat auch unser Unterseeboot-Krieg der Welt weiter gezeigt, was es mit ihm eigentlich auf sich hat. Durch die Versenkung der „Lusitania“ ist er in ein neues Stadium getreten. Die Welt tat zuerst erschreckt. So etwas hatte man doch nicht erwartet! England versuchte dementsprechend die Neutralen und ganz besonders die nordamerikanische Union gegen uns aufzuhetzen. ... |
Amtlich wird durch W. T. B. gemeldet: Aus dem Bericht des Unterseebootes, das die „Lusitania“ zum Sinken gebracht hat, ergibt sich folgender Sachverhalt: „Das Boot sichtete den Dampfer, der keine Flagge führte, am 7. Mai zwei Uhr zwanzig nachmittags an der Südküste Irlands, bei klarem, schönen Wetter. Um drei Uhr zehn Minuten gab es einen Torpedoschuß auf „Lusitania“ ab, die an Steuerbordseite in Höhe der Kommandobrücke getroffen wurde. Der Detonation des Torpedos folgte unmittelbar eine weitere Explosion von ungemein starker Wirkung. Das Schiff legte sich schnell nach Steuerbord über und begann zu sinken. Die zweite Explosion muß auf eine Entzündung der im Schiff befindlichen Munitionsmengen zurückgeführt werden. Der Stellvertretende Chef des Admiralsstabes. gez. Behncke.“ |
Bekanntmachung. Beginn der Schonzeit für Birk-, Hasel- und Fasanenhähne. Für den Landespolizeibezirk Potsdam bleibt es hinsichtlich des Beginns der Schonzeit für Birk-, Hasel- und Fasanenhähne im Jahre 1915 bei dem gesetzlich festgelegten Termine (1. Juni 1915). Der Bezirksausschuß zu Potsdam. Bekanntmachung. Schonzeit für Rehkälber! Die Schonzeit für Rehkälber wird innerhalb des Landespolizeibezirks Potsdam für 1915 auf das ganze Jahr ausgedehnt. Indessen gilt für Eigenjagdbezirke von mindestens 2500 ha Größe, in denen nicht die Rehwildjagd zu einem Teile verpachtet ist, lediglich die gesetzliche Schonfrist vom 1. Januar bis 31. Oktober. ... Der Bezirksausschuß zu Potsdam. Bekanntmachung. Wir machen wiederholt darauf aufmerksam, daß in Bernau eine Eichnebenstelle des Königlichen Eichamts Berlin eingerichtet ist, die sich in dem früheren städtischen Krankenhause, Kronenstraße 260/62 befindet. Dieselbe wird am ersten Mittwoch jeden Monats zur Eichung und Nacheichung von Längenmaßen, Flüssigkeitsmaßen, Handelsgewichten und Handelswagen [!] bis ausschließlich 3000 kg Tragfähigkeit mit Ausschluß von Landmaßen und Präzisionsmeßgeräten aller Art den Beteiligten geöffnet sein. ... Bernau, den 15. Mai 1915. Der Magistrat Paetzold. |
A. Vanderbilt ein Opfer der Lusitaniakatastrophe. Wie der „Temps“ aus London meldet, ist nunmehr festgestellt, daß A. Vanderbilt bei der Lusitaniakatastrophe umgekommen ist. Seine Leiche wurde gefunden und nach Queenstown gebracht. Vanderbilt hat sich und der englischen Regierung seinen Tod zuzuschreiben. Wie früher in der Presse mitgeteilt wurde, war gerade er kurz vor der Fahrt gewarnt worden, die Europafahrt auf der „Lusitania“ anzutreten. |
Bekanntmachung, betr. Vorratserhebung und Beschlagnahme über Gummibereifung für Kraftfahrzeuge aller Art. ... Bekanntmachung, betr. Herstellungsverbot, Beschlagnahme und Bestandserhebung für Militärtuche. ... Bekanntmachung. Die Musterung der unausgebildeten Landsturmpflichtigen der Jahrgänge 1869 bis 1879 (unter Jahrgang ist Geburtsjahr zu verstehen) ist angeordnet. ... |
1 Fuhre Haferkaff hat billig abzugeben Heinrich Wenzel, Blumberg, Bez. Potsdam. |
Bekanntmachung. Während der Zeit vom 26. Mai bis 15. Juni d. J. werden zur Vertilgung von Raubzeug in der zum Rittergut Blumberg gehörenden Feldmark und Forst und zwar: Fasanerie, Rehhahn, Jürgenbusch sowie in den Ahrensfelder, Birkholzer und Elisenauer Grenzgebieten mit Phosphorgift gefüllte Eierschalen ausgelegt werden. Blumberg, den 21. Mai 1915. Der Amts-Vorsteher. |
Mahlsdorf. Dem Kriegsfreiwilligen, Postgehilfen Fritz Demmer hier ist die Rettungsmedaille am Bande verliehen worden. D. hat im März 1914 den Arbeiter Schütz mit hoher Lebensgefahr vom Tode des Ertrinkens errettet. Der Brave ist leider in Polen durch einen Schuß in den Oberschenkel verwundet worden und in russische Gefangenschaft geraten. |
Bekanntmachung. Ein grauer Schäferhund zugelaufen. Meldungen im Amtsbureau. Ahrensfelde, den 21. Mai 1915. Der Amts-Vorsteher, Buchholz. |
Am dritten Feiertag früh verschied plötzlich und unerwartet unser innigstgeliebter Vater, Schwieger-, Groß- und Urgroßvater, der Altsitzer Karl Vetter im 89. Lebensjahre. Dies zeigen tiefbetrübt an Familien Adler, Dittrich, Löwe. Ahrensfelde, den 25. Mai 1915. Die Beerdigung findet am Freitag, den 28. d. Mts., nachmittags 4 Uhr vom Trauerhause aus statt. |
Jagd-Verpachtung. Die als vorzüglich bekannte Blumberger Gemeindejagd, ca. 5200 Morgen groß, 18 km von Berlin, Station der Berlin-Wriezener Bahn, gut gepflegt, viel Rehe und Fasanen, kommt Montag, den 14. Juni, nachmittags 4½ Uhr im Gasthause „Zum Deutschen Kaiser“ hierselbst auf sechs Jahre, vom 24. August 1915 ab, öffentlich meistbietend zur Verpachtung. Blumberg, Bez. Potsdam. Der Jagd-Vorsteher Juert. |
Bekanntmachung. Durch Kinder, welche Kornblumen pflücken, wird das Getreide niedergetreten und entsteht hierdurch den Grundbesitzern erheblicher Nachteil. Wiederholt ersuchen wir deshalb die Eltern und Vormünder, ihren Kindern und Pflegebefohlenen das Einsammeln von Kornblumen strengstens zu untersagen und bemerken, das Uebertretungen mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft geahndet werden. Bernau, den 25. Mai 1915. Die Polizei-Verwaltung. Paetzold. |
Heute vormittag ½9 Uhr verschied nach kurzem Krankenlager mein lieber Mann, unser guter Vater, der Schmiedemeister Heinrich Bolle im Alter von 65 Jahren. Dies zeigen, um stilles Mitleid bittend, tiefbetrübt an Die trauernden Hinterbliebenen. Löhme, den 28. Mai 1915. Die Beerdigung findet am Montag, den 31. Mai, nachmittags 3 Uhr vom Trauerhause aus statt. |
Für die vielen Beweise der Liebe und Teilnahme beim Heimgange unseres teuren Entschlafenen sagen wir hierdurch allen unsern herzlichsten Dank. Ganz besonders danken wir Herrn Pastor Benecke für seine trostreichen Worte am Grabe und ferner für die vielen Kranzspenden. Ahrensfelde, den 29. Mai 1915. Familien Adler, Dittrich, Löwe. |
Rollwagen, ein- und zweispännig zu fahren, 30 bis 40 Ztr. tragend, in gutem Zustande, verkauft Aug. Zybell, Bäckermeister, Blumberg i. M. |
Wer „K“-Brot ißt, erweist dem Vaterland einen Dienst. |
Eyth-Grasmäher (deutsche Arbeit), Getreidemäher (deutsches Material), Binder bestellen Sie sofort bei Max Noack, Lindenberg b. Berlin. |
Eine gute Milchkuh und eine tragende Kuh verkauft Gustav Wenzel, Blumberg. Obst-Verpachtung. Die Obst-Verpachtung auf der Chaussee von Hönow bis zur Kreisgrenze wird am 12. Juni, nachmittags 5 Uhr im Deutschen Hause zu Altlandsberg meistbietend vergeben. Der Chausseekommissar v. Bothe. |
Bernau. Vom prächtigen Hohenzollernwetter begünstigt, fand am Montag ein Ausflug der in den hiesigen Reserve-Lazarettanstalten untergebrachten Kranken und Verwundeten sowie des ganzen Lazarettpersonals statt. Unter Vorantritt einer Musikkapelle fuhren die Teilnehmer in einer Reihe von Wagen, die mit Fahnen und Blumen festlich geschmückt waren, unter Leitung der Aerzte und in liebenswürdiger Weise begleitet von zwei Vertretern der Stadt hinaus nach Uetzdorf. ... |
Wilsons neue Lusitania-Note wurde New-Yorker Meldungen zufolge abgesandt und sollte am Freitag veröffentlicht werden. Wir werden also dieses Aktenstück bald kennen lernen. Daß es die wohlerwogenen und gerechtfertigten Richtungslinien der deutschen Kriegsführung nicht ändern kann, ist selbstverständlich. Die Reutermeldung, daß die geplant gewesene Entsendung eines Teils des Atlantischen Geschwaders Amerikas nach San Franzisko zu Ehren der dortigen Weltausstellung rückgängig gemacht worden sei, ändert an der Sachlage und deren Beurteilung nichts. |
Am Freitag mittag um 12 Uhr 30 Minuten hat der amerikanische Botschafter Gerard in Berlin die ihm am Abend vorher zugegangene Lusitania-Note des Präsidenten Wilson dem Staatssekretär des Auswärtigen Amtes von Jagow überreicht. Das sehr ausführliche Dokument zerfällt in neun Absätze. Die Beantwortung der Note wird laut „Voss. Tzg.“ längere Zeit in Anspruch nehmen. Sicher ist, daß sie nicht vor vierzehn Tagen fertig sein kann, da zunächst die Ankunft des Herrn Meyer-Gerhard abgewartet werden muß, den Botschafter Graf Bernstorff mit persönlichen Instruktionen an die deutsche Regierung und einem Immediatvortrag an den Kaiser betraute. ... |
Mahlsdorf. Dieser Tage geriet ein Geflügelschuppen der Nutzgeflügel-Zuchtanstalt am Bahnhof Mahlsdorf infolge Flugfeuers der Eisenbahn in Brand und wurde total vernichtet. |
Eine gute Milchkuh und eine tragende Kuh verkauft Gustav Wenzel, Blumberg. |
Der Inhalt der amerikanischen Note. Aus dem genauen Wortlaut der amerikanischen „Lusitania“-Note, die am Sonnabend veröffentlicht worden ist, ersieht man wieder mal, daß es lange nicht so schlimm gekommen ist, wie das feindliche Ausland sich gewünscht hat. Die im durchaus freundlichen Tone gehaltene Note stellt sich auf denselben Standpunkt, wie die früheren Noten des Präsidenten Wilson, und läßt vollkommen die Möglichkeit zu weiteren Verhandlungen zu. Die deutsche Annahme, daß die „Lusitania“ mit Kriegsmaterial versehen sei, wird von der amerikanischen Seite glatt bestritten und um die Beibringung des Beweismaterials gebeten. ... |
Ueber einen Vorfall im Offiziers-Gefangenenlager Hannov.-Münden wurde Ende Mai nach der „Deutschen Tagesztg.“ berichtet. Danach sollte ein Landsturmmann, der abends nach 10 Uhr im Offiziersgefangenenlager seiner Instruktion gemäß die einzelnen Schlafräume der Gefangenen revidierte, etwa zehn russische Offiziere auf dem Korridor getroffen haben und nach seiner Aufforderung, sich sofort in ihre Räume zu begeben, von zwei russischen Offizieren gefaßt und aus dem Fenster hinaus ins Freie gestürzt worden und an inneren Verletzungen gestorben sein. Jetzt schreibt nun das Oberkommando in den Marken, daß diese Nachricht nicht den Tatsachen entspricht. „Richtig ist nur, daß ein Landsturmmann aus dem Fenster gestürzt ist. Dagegen ist die Ursache des Sturzes nicht aufgeklärt. ... Unrichtig ist auch, daß der Hinabgestürzte gestorben sei. ...“ Ein deutscher Zeuge in der „Lusitania“-Affäre wegen Meineidsverdachts verhaftet. Die Federal Grandjury hat, wie Reuters Büro behauptet, nach den Zeugenaussagen des deutschen Reservisten Gustav Stahl dessen Verhaftung wegen Verdachts des Meineids angeordnet, weil er erklärt hatte, daß er auf der „Lusitania“ Kanonen aufgestellt gesehen habe. - Amerikanische Neutralität! |
Weißensee. Während des Unterichts verstarb in seiner Klasse plötzlich infolge Herzschlages der Oberlehrer Dr. Schöneberg vom Realgymnasium. |
Das Echo der Note. Die Spannung über den Inhalt der neuesten „Lusitania“-Note ist vorüber. Fraglich jedoch ist, ob die Lage durch sie besonders geklärt worden ist. Darüber wird man erst ein Urteil fällen können, wenn die Antwort unserer Regierung bekannt sein wird. ... |
Bernau. In der Nacht zum heutigen Dienstag war die Temperatur dermaßen kühl, daß das Thermometer fast bis auf 0 Grad fiel. |
Bekanntmachung. Die Berlin-Schwedter Chaussee wird von Blumberg bis Seefeld vom 14. bis 20. Juni d. Js. wegen Neuschüttung einzelner Strecken für Fahrzeuge gesperrt. Der Sommerweg wird für den Verkehr freigelassen. Berlin, den 14. Juni 1915. Der Landrat Dr. Busch. |
Amtlich wird folgendes bekanntgegeben: „Bei der anhaltenden Wärme leidet keine Frucht mehr als die Kartoffel ...“ |
Bernau. Das Thermometer fiel in der Nacht zum heutigen Sonnabend abermals bis hart an den Gefrierpunkt. |
Bernau. Ein Unglücksfall, der den Tod eines Menschen zur Folge hatte, ereignete sich am gestrigen Dienstag im benachbarten Börnicke. Dort wird die Mühle des Bäckermeisters Hindenberg abgerissen, welche Arbeit von Leuten des Bachschen Baugeschäfts hierselbst ausgeführt wird. Als einige Arbeiter auf dem Dache der Mühle tätig waren, stürzte plötzlich infolge eines Fehltritts der Zimmermann Wilhelm Schreiber von hier herab. Bei dem Sturz hatte sich Sch. so schwere Verletzungen zugezogen, daß er nach dem hiesigen städtischen Krankenhause gebracht werden mußte, wo er aber bald nach seiner Aufnahme verstarb. Bernau. Auf dem am heutigen Mittwoch hierselbst stattfindenden Krammarkt herrscht nur mäßiger Verkehr. Verkaufsbuden sind bedeutend weniger als sonst aufgestellt worden; auch die sog. fliegenden Händler waren schwach vertreten. An Käufern mangelte es sehr; Landleute waren nur wenige in die Stadt gekommen. In den Todesanzeigen und Nachrufen für Gefallene dürfen nach strenger militärischer Anordnung nur die reinen Personalien der Verstorbenen, also Name, Alter, Rang, Regiment und Todestag. Jeder andere Zusatz ist unzulässig. Wir müssen also aus Anzeigen wie aus textlichen Mitteilungen Armeekorps, Gefechtsort und Kriegsschauplatz streichen. Paßzwang in den Ostseebädern. Jeder Gast, der dauernd oder auch nur vorübergehend an die Ostsee reist, muß sich von der zuständigen Polizeibehörde seines Wohnortes einen Paß ausstellen lassen, wofür eine Gebühr von drei Mark erhoben wird. |
Bernau. Das leidige Erklettern von mit Spitzen versehenen eisernen Vorgartengittern, das man so häufig beobachten kann, hat am heutigen Sonntag vormittag für einen Schulknaben üble Folgen gehabt. der Junge stieg in der Kaiserstraße auf ein derartiges Gitter; er glitt aber dabei ab und die Spitzen drangen ihm in den Unterleib, wodurch das Bauchfleisch verletzt wurde. Ein in der Nähe wohnender Arzt nahm sich des Knaben an und sorgte für eine Ueberführung nach dem städtischen Krankenhause. |
Nachruf. Auf dem Felde der Ehre fiel mit Gott für König und Vaterland unser lieber Turnbruder Hermann Oxner. Deutscher Turnverein „Jahn“ Lindenberg. Ehre seinem Andenken. |
Bekanntmachung. Die am 17. März d. J. verfügte Sperre der Kreischaussee in Ahrensfelde (Richtung nach Mehrow) wird aufgehoben. Berlin, den 22. Juni 1915. Der Landrat Dr. Busch. |
Bernau. Der Schulknabe, der am gestrigen Vormittag beim Erklettern eines Vorgartengitters abglitt und durch das Eindringen der Gitterspitzen in den Unterleib schwer verletzt wurde, ist seinen Verletzungen erlegen. Bereits am Nachmittag desselben Tages ist der Kleine im städtischen Krankenhause gestorben. |
Merkblatt für die Hinterbliebenen der gefallenen oder infolge von Wunden und sonstigen Kriegsbeschädigungen gestorbenen Teilnehmer am Kriege 1914. ... |
Bekanntmachung. Gemäß § 6 des Statuts des Feuerlöschverbandes Mehrow vom 3. März / 23. August 1911 wird unter Vorbehalt jederzeitigen Widerrufs der Gutsverwalter Noack in Mehrow zum Verbandsvorsteher des Feuerlöschverbandes Mehrow an Stelle des bisherigen Verbandsvorstehers Krause hiermit ernannt. Berlin, den 23. Juni 1915. Der Landrat I. A. von Burkersroda, Regierungsassessor. |
Bekanntmachung. Bundesratsverordnung über den Verkehr mit Brotgetreide und Mehl vom 28. Juni 1915. § 17. Die Kommunalverbände haben auf Grund von Ernteflächenerhebungen ... und der Ermittelung der Ernte nach den Schätzungen durch Sachverständige bis zum 1. August 1915 der Reichsgetreidestelle anzugeben, wie groß die Ernteerträge ihres Bezirks nach den einzelnen Getreidearten zu schätzen sind. ... Veröffentlicht Berlin, den 23. Juni 1915. Der Landrat Dr. Busch. Beschluss des Kreisausschusses.
Zur Durchführung der Ernteschätzung für 1915 werden ... folgende Kommissionsbezirke und Kommissionen im Kreise Niederbarnim gebildet:
V. Kommissionsbezirk. Amtsbezirke: Kaulsdorf, Berlin-Hohenschönhausen, Ahrensfelde. 1. Amtsvorsteher Buchholz, Ahrensfelde, Vorsitzender. 2. Gemeindevorsteher Braunsdorf, Biesdorf, 3. Gutsbesitzer Thürling, Mehrow. |
Gestern abend 8 Uhr verschied nach schwerem Leiden unsere geliebte Tochter, Schwester, Enkelin und Nichte Frida Meißner im fast vollendeten 14. Lebensjahre. Dies zeigt betrübt an Familie Meißner. Mehrow, den 3. Juli 1915. Die Beerdigung findet Montag, den 5. d. Ms., um 4 Uhr nachmittags vom Trauerhause aus statt. |
Personal-Nachweisung. Bestätigt: ... Der Amtssekretär Emil Bode aus Blumberg als Ortssteuererheber der Landgemeinde Blumberg. ... |
Heute nachmittag 5 Uhr starb plötzlich mein herzensguter Mann, unser lieber Vater, Schwieger- und Großvater, der Schmiedemeister Fritz Grün im 56. Lebensjahre. Dies zeigen tiefbetrübt an Emilie Grün geb. Grün. Frieda Wiebach geb. Grün und Tochter. Kurt Wiebach, im Felde. Blumberg, den 7. Juli 1915. ... Danksagung. Für die vielen Beweise innigster Teilnahme und die reichlichen Kranzspenden bei der Beerdigung unserer unvergeßlichen Tochter Frida sagen wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten, sowie Herrn Pfarrer Benecke, Ahrensfelde, für seine trostreichen Worte unsern herzlichsten Dank. Mehrow, 7. Juli 1915. Die trauernden Eltern: E. Meißner u. Frau. |
Bekanntmachung. Im Monat Mai d. Js. sind von mir nachstehende Jagdscheine erteilt worden. Berlin, den 1. Juli 1915. Der Königliche Landrat. I. A.: Dr. Fromm.
Bekanntmachung. Die Besitzer und Pächter von Obstbäumen in der Nähe von elektrischen Hochspannungs-Freileitungen werden darauf aufmerksam gemacht, daß das Berühren der Leitungen, auch mit Leitern oder Pflückstangen, mit Lebensgefahr verknüpft ist. Berlin, den 6. Juli 1915. Der Landrat. Dr. Busch. |
Austausch der in Gefangenschaft geratenen deutschen und französischen Sanitätsmannschaften. ... Nach dem neuen Uebereinkommen werden Aerzte, Seelsorger, Apotheker, Verwaltungsoffiziere, Sanitätsmannschaft, Krankenwärter und Krankenträger beider Armeen gleichzeitig freigelassen werden mit Ausnahme derjenigen, die vorläufig zur Pflege der Kranken, Verwundeten und Gefangenen ihrer eigenen Nationalität zurückgehalten werden. Eine Anzahl von Aerzten und Sanitätssoldaten wird mit den ersten Transporten Kriegsuntauglicher von Konstanz und Lyon aus heimbefördert, die übrigen werden mit Sondertransporten zurückgeschickt. |
Bekanntmachung. Im Monat Juni d. Js. sind von mir nachstehende Jagdscheine erteilt worden. Berlin, den 3. Juli 1915. Der Königliche Landrat. I. A.: Dr. Fromm.
|
Deutsch-französischer Invalidenaustausch. Sonntag abend kam der erste Transport deutscher Kriegsinvaliden aus Lyon durch Genf. Die Kriegsinvaliden wurden am Bahnhofe von Mitgliedern des deutschen Konsulates und des Genfer Roten Kreuzes bestens empfangen und gestärkt, nach einstündigem Aufenthalt fuhr der Zug nach Konstanz weiter. ... Der erste Transport invalider Franzosen traf am Montag morgen in Genf ein. |
Sonnabend, d. 17. Juli d. J., 5 Uhr nachmittags, sollen im Gasthofe von A. Hörnicke in Hönow die Aepfel an der Kreischaussee zwischen Marzahn und Hönow meistbietend gegen gleich bare Bezahlung verpachtet werden. Dotti, Chaussee-Kommissar. |
Künstliche Glieder für verstümmelte Kriegsgefangene. Kürzlich hat in der Kaiser-Wilhelm-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen zu Berlin unter dem Vorsitz des Chefs der Medizinalabteilung des Kriegs-Ministeriums eine Sitzung von Chirurgen, Orthopäden und Vertretern des Gewerbes der Orthopädie-Mechaniker aus den verschiedensten Teilen des Reiches stattgefunden, in der die Frage der Beschaffung von künstlichen Gliedern für verstümmelte Kriegsgefangene eingehend beraten worden ist. Vom Ergebnis der Beratungen kann man hoffen, daß es den Verstümmelten zum Segen gereichen wird. |
Einen tüchtigen, verheirateten Kutscher stellt sofort ein: Albert Weidelt, Blumberg. |
Bekanntmachung. Bei einem gefallenen Schwein, dem Arbeiter Willuhn in Hellersdorf gehörig, ist amtstierärztlich die Schweineseuche festgestellt. Das Gehöft ist gesperrt. Ahrensfelde, den 16. Juli 1915. Der Amts-Vorsteher, Buchholz. |
Personal-Nachweisung. Ernannt: Der Gemeindevorsteher Schmäcke in Neuenhagen zum Amtsvorsteher und der Gutsbesitzer Fritz Dotti in Hönow zum Amtsvorsteher-Stellvertreter für den Amtsbezirk 15 „Neuenhagen“. |
Nachruf. Den Heldentod fürs Vaterland starb am 6. Juni in treuester Pflichterfüllung der Arbeiter Herr Wilhelm Schöneich Wehrmann im ... Inf.-Regt. der K. und K. Süd-Armee im Alter von 37 Jahren. Wir verlieren in dem Gefallenen einen braven, pflichtgetreuen Mitarbeiter, welcher uns 14 Jahre treu zur Seite stand. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Blumberg, im Juli 1915. Aug. Zybell u. Familie. Ruhe sanft in fremder Erde. |
Alt Landsberg. Wie der hier erscheinende „Niederb. Anz.“ mitteilt, ist der hiesige Schloßpfarrer Julius Knape, der sich seit sechs Wochen zur Kur in Woltersdorf aufhielt, ... bei dem ersten Versuch, ein Bad im offenen Wasser zu nehmen, am Sonnabend nachmittag vom Herzschlag getroffen worden und im Kalksee bei Woltersdorf ertrunken. ... |
Wriezen. Häuslich eingerichtet hatten sich in einer Bretterbude im Weidenheger drei russische Kriegsgefangene, die von einer Arbeitsstelle entwichen sein müssen. Als ein Arbeiter auf dem Felde in der Nähe der Bretterbude beim Umpflügen des Ackers beschäftigt war, schaute er neugierig durch das zertrümmerte Glasfenster in die Bude. Zu seinem nicht geringen Schrecken gewahrte er drei Russen, die sich hier ein gemütliches Heim geschaffen hatten. Alles, was zum notwendigen Lebensunterhalt gehört, war in der Bude zu finden, selbst ein Teekessel fehlte nicht. Als man später die entwichenen Russen festnehmen wollte, waren sie ausgeflogen. |
Die neue amerikanische Note. Am 9. Juli war von der deutschen Regierung dem amerikanischen Botschafter in Berlin die Antwort auf die amerikanische „Lusitania“-Note überreicht worden. Daraufhin ist am 23. Juli in Berlin die Entgegnung auf die deutsche Antwortnote durch den amerikanischen Botschafter eingegangen. ... Die am Freitag überreichte Note schlägt einen keineswegs freundlichen Ton an, so sehr und so oft auch darin betont wird, wie großen Wert die amerikanische Regierung auf die lange und ununterbrochene Freundschaft zwischen Volk und Regierung der Vereinigten Staaten und Volk und Regierung Deutschlands legt. ... Der Hauptteil der Note versucht uns ... das Recht streitig zu machen, unseren Unterseebootkrieg in bisheriger Form fortzuführen. Die Vereinigten Staaten wollen ihn nicht einmal als Vergeltungsmaßregel gelten lassen ... [4] |
Am 15. d. Mts. fand den Heldentod für König und Vaterland bei einem Gefecht im Osten unser lieber Kamerad und Ehrenmitglied, der Königliche Polizeileutnant, Hauptmann der Landwehr und Kompagnieführer in einem Infanterie-Regiment Paul Hientzsch Ritter des Eisernen Kreuzes. Als reges Mitglied hat er sich schon in frühen Jahren allseitige Zuneigung und Hochachtung erworben und wird sein Andenken in unserem Verein besonders fortleben. Krieger- u. Landwehr-Verein Lindenberg. |
Alt Landsberg. Die Leiche des im Kalksee bei Woltersdorfer Schleuse ertrunkenen Schloßpfarrers Knape von hier ist jetzt geborgen worden. |
Die klassische Straßenfernfahrt „Rund um Berlin“, die im vorigen Jahre wegen des Krieges nicht ausgefahren werden konnte, wird jetzt vom Gau 20 - Berlin des Deutschen Radfahrer-Bundes für den 29. August ausgeschrieben. Die Kriegsfahrt ist außer für Herren- und Geldpreisfahrer auch für Militärfahrer offen. Die über 226,1 Kilometer führende Strecke nimmt am Bahnhof Heerstraße ihren Anfang und führt über Nauen, Kremmen, Sommerfeld, Oranienburg, Biesenthal, Alt-Landsberg, Erkner, Königs-Wusterhausen, Groß-Machnow , Groß-Beeren zum Ziel vor Drewitz am Jagdschloß Stern. Nennungsschluß ist Sonnabend, 21. August. |
Bekanntmachung. Verbot der Aufnahme entwichener Kriegsgefangener ec. Auf Grund der §§ 4 und 9 des Gesetzes über den Belagerungszustand vom 4. Juni 1851 bestimme ich im Interesse der öffentlichen Sicherheit für das Gebiet der Stadt Berlin und der Provinz Brandenburg: Es wird hiermit verboten, entwichene Kriegsgefangene oder entwichene Zivilgefangene feindlicher Länder aufzunehmen, verborgen zu halten, zu verpflegen oder sie sonst auf irgendeine Weise mit Rat und Tat bei ihrem Fernbleiben von der Ueberwachungsstelle, der sie zugewiesen sind, zu unterstützen. Wer von dem Aufenthalte eines solchen Gefangenen Kenntnis hat, ist verpflichtet, hiervon der nächsten Polizeibehörde oder dem nächsten Gemeindevorsteher Mitteilung zu machen. ... Berlin, den 15. Juli 1915. Der Oberbefehlshaber in den Marken. |
Bernau. Ein eigenartiges Vorkommnis wurde am gestrigen Mittwoch abend gegen 9 Uhr in fast allen Teilen der Stadt und deren näheren Umgebung beobachtet. Um die genannte Zeit wurde in vielen Häusern eine Erschütterung mit einem Geräusch wahrgenommen, welches sich so anhörte, als ob an den Türen gerüttelt würde; an einzelnen Stellen sollen auch die Fensterscheiben geklirrt haben. Bisher konnte noch nicht festgestellt werden, welche Ursache diese sonderbare Erscheinung hatte. |
Nachruf. Am 4. August verstarb hierselbst der Gemeinde-Vertreter, Herr Altsitzer Gottlieb Giese. Wir betrauern in dem Dahingeschiedenen, der ein fleißiger Besucher der Sitzungen der Gemeinde-Vertretung war, ein ehrenwertes Mitglied, das die Interessen der Gemeinde seit dem Jahre 1900 mit voller Hingabe vertreten hat. Ehre seinem Andenken! Eiche, den 11. August 1915. Die Gemeinde-Vertretung. |
Verdeutschung von Fremdwörtern im Obstbau. Man ist jetzt bei uns in allen Zweigen des öffentlichen und gewerblichen Lebens bemüht, Fremdwörter, die sich durch gute deutsche Wörter ersetzen lassen, ohne daß der Sinn des bisher gebräuchlichen Fremdwortes beeinträchtigt wird, durch deutsche Wörter zu ersetzen. Auch die deutschen Obstzüchter, Baumschulenbesitzer und Gärtner müssen sich dieser Pflicht unterziehen. Okulieren, Kopulieren, Pinzieren, Rigolen und viele ähnliche bisher gebrauchte Wörter können sehr wohl durch kurze, treffende, jedermann vollkommen verständliche deutsche Wörter ersetzt werden. Der Vorstand des Deutschen Pomologen-Vereins in Eisenach fordert daher jetzt seine Mitglieder auf, sich an dieser Aufgabe zu beteiligen und ihm Vorschläge zu machen. Die endgültige Festsetzung wird gemeinsam mit dem Allgemeinen Deutschen Sprachverein erfolgen. |
Zuchteber Stamm Holzendorf, ist auf Empfehlung der Landwirtschaftskammer der Provinz Brandenburg hier eingestellt. Reiche, Gastwirt, Lindenberg bei Berlin. |
Hohenschönhausen. (O.-B.) Wegen Obstdiebstahls wurden zwei Frauen und sechs schulpflichtige Kinder von der hiesigen Polizei angehalten. Das Obst war in Falkenberg entwendet worden. |
Keine Männerkleidung zu Vogelscheuchen verwenden! Um geflüchteten Kriegsgefangenen keine Gelegenheit zu geben, ihre Uniformen mit Zivilkleidern zu vertauschen, ist es notwendig, daß die Vogelscheuchen in den Feldern usw. nicht mit vollständigen Männersachen, sondern nur mit Lumpen oder Frauensachen zu bekleiden sind. |
Bekanntmachung. Im Monat Juli d. Js. sind von mir nachstehende Jagdscheine erteilt worden. Berlin, den 12. August 1915. Der Königliche Landrat, I. A.: Dr. Fromm.
|
Bekanntmachung. Die Kreischaussee in Hönow, von der Berlin-Strausberger Chaussee bis zur Kirche, wird sofort bis auf weiteres wegen Pflasterarbeiten für Fuhrwerke gesperrt. Berlin, den 24. August 1915. Der Landrat. I. V.: v. Schmidtfeld. |
Infolge eines Kopfschusses starb am 21. August mein treuer Arbeiter Friedrich Anders der seit 12 Jahren, von seinem 14. bis 26. Lebensjahre, bei mir tätig war, den Heldentod fürs Vaterland. Seine Treue und sein hingebender Fleiß sichern ihm ein bleibendes Gedenken. Lindenberg b. Bln., den 24. August 1915. Friedrich Gahtow, Besitzer. |
Allzu früh und fern von seinen Lieben starb den Heldentod fürs Vaterland durch Bauchschuß am 12. August ... Rudolf Salzmann (Res.-Jäger-Batl. 3, 4. Komp.) im Alter von 30 Jahren. Dies zeigt tiefbetrübt an Im Namen aller Hinterbliebenen: Familie Wilhelm Salzmann Lindenberg, den 27. August 1915. ... Nachruf. Auf dem Felde der Ehre starb fürs Vaterland unser lieber Turnbruder, der Jäger Rudolf Salzmann. Wir werden ihm stets ein treues, ehrendes Andenken bewahren. Deutscher Turnverein „Jahn“, Lindenberg. |
Berlin. Das folgenschwere Straßenbahnunglück, wobei am 22. April ein vollbesetzter Straßenbahnwagen in die Spree stürzte und das fünf Menschenleben forderte, während eine ganze Zahl schwer verletzt wurde, hat jetzt sein gerichtliches Nachspiel gefunden. Der Straßenbahnfahrer Robert Teschke, der an jenem Tage den Unglückswagen lenkte, hatte sich unter der Anklage der fahrlässigen Tötung und Körperverletzung zu verantworten. Da von Zeugen übereinstimmend bekundet wurde, daß der Fahrer zu schnell gefahren war, erfolgte seine Verurteilung zu drei Jahren Gefängnis. |
Bernau. Die große Radrundfahrt „Rund um Berlin“, die am Sonntag, den 29. August stattfindet, hat eine zahlreiche Besetzung gefunden. 111 Nennungen gingen ein, darunter 42 Militär, 54 Herren- und 15 Berufsfahrer, die sich wohl ausnahmslos am Start, der morgens 6 Uhr am Bahnhof Heerstraße stattfindet, einstellen werden. |
Fahrpreisermäßigung zum Besuch verwundeter Krieger. Die den Angehörigen zum Besuch verwunderter Militärpersonen und zur Beerdigung Gefallener bisher gewährte Fahrpreisermäßigung ist nunmehr bis zu den Uebergangsstationen nach Belgien und Frankreich ausgedehnt worden, um Besuche von Verwundeten in französischen Lazaretten und Teilnahme an Beerdigungen in Frankreich zu erleichtern. ... Hohenschönhausen. (O.-B.) Die hiesigen Barbiere geben bekannt, daß sie gezwungen sind, infolge der Erhöhung der Lebensmittelpreise und der Bedarfsartikel für Rasieren 20 Pf. und für Haarschneiden 40 Pf. zu nehmen. ... |
Bekanntmachung. Die am 24. August d. J. angeordnete Sperre der Kreischaussee in Hönow wird hierdurch aufgehoben. Berlin, den 3. September 1915. Der Landrat Dr. Busch. Bekanntmachung. Das Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 262 in Döberitz ist bereit, genesende garnison- und arbeitsverwendungsfähige Mannschaften zur Hilfeleistung bei Erntearbeiten (auch Obsternte) landwirtschaftlichen Betrieben zur Verfügung zu stellen. ... |
Verzeichnis I der zum Wahlverbande der größeren Grundbesitzer gehörigen Grundbesitzer, Gewerbetreibenden und Bergwerksbesitzer im Kreise Niederbarnim
Abteilung A. Grundbesitzer
Verzeichnis II
der zum Wahlverbande der Landgemeinden gehörigen Besitzer selbständiger Gutsbezirke und wahlberechtigten Gewerbetreibenden und Bergwerksbesitzer im Kreise Niederbarnim
Verzeichnis III
der zum Wahlverbande der Landgemeinden gehörenden Landgemeinden im Kreise Niederbarnim [Zivileinwohnerzahl nach der Volkszählung am 1. Dezember 1910 / Zahl der von jeder Gemeinde zu wählenden Wahlmänner]
|
Bekanntmachung. Zur Erhaltung des vorgeschriebenen Normalzustandes des Marzahn-Hohenschönhauser Grenzgrabens ist von den Verpflichteten eine Räumung des Flußbettes vorzunehmen, die bis spätestens am 30. September 1915 beendet sein muß. Die Räumung hat von unten aufwärts zu erfolgen. Die Schau beginnt Mittwoch, den 6. Oktober 1915, vormittags 9½ Uhr in Berlin-Lichtenberg an der Mündung des Grabens in die Spree. Berlin-Friedrichsfelde, den 6. September 1915. Der Vorsitzende des Schauamts für den Marzahn-Hohenschönhausener Grenzgraben. Ungewitter. |
Bekanntmachung. Sämtliche im wehrpflichtigen Alter befindliche, im Kreise Niederbarnim aufhaltsame Personen, welche wegen geistiger und körperlicher Gebrechen dauernd dienstunbrauchbar befunden und von jeder weiteren Gestellung vor den Ersatzbehörden im Frieden befreit sind - also alle diejenigen, welche den gelben Schein besitzen - sowie sämtliche Landsturmpflichtige I. und II. Aufgebots, soweit sie nicht zurückgestellt sind oder bei einer früheren Musterung nicht die Entscheidung tauglich zum Dienst mit der Waffe, ohne Waffe (kriegs- und garnisionsverwendungsfähig) oder zu Arbeitszwecken (L. o. W. A.), erhalten haben, werden hiermit angewiesen, sich bis spätestens den 16. September 1915 bei der Ortsbehörde ihres Aufenthaltsortes unter Vorlage ihrer Militärpapiere zur Landsturmrolle zu melden. Von diesem Aufruf werden alle am 8. September 1870 und später geborenen ... betroffen. ... Der Zivilvorsitzende der Ersatzkommission der Aushebungsbezirke Niederbarnim I und II. Landrat, I. A. von Burkersroda, Regierungsassessor. |
Bekanntmachung. Verabfolgung verbotener Genußmittel und anderer Gegenstände an Kriegsgefangene. Es ist zur Kenntnis gekommen, daß den auf Arbeit befindlichen Kriegsgefangenen von Zivilpersonen verbotene Genußmittel und andere Gegenstände zugesteckt werden, darunter sogar auch Geld und Kleidungsstücke, durch welche eine Flucht begünstigt wird. Ich mache darauf aufmerksam, daß die betreffenden Personen sich der Gefahr schwerer Bestrafung aussetzen. ... Wer an Kriegsgefangene unbefugt Alkohol, Streichhölzer, Feuerzeuge, Geld oder Kleidungsstücke gibt oder ihnen zu deren Beschaffung behilflich ist, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre bestraft. ... Berlin, den 25. August 1915. Der Oberbefehlshaber in den Marken. |
Bekanntmachung. Eine Uhr gefunden. Meldungen im Amtsbureau. Ahrensfelde, den 16. September 1915. Der Amts-Vorsteher, Buchholz. |
Ankunft von Kriegsgefangenen aus Frankreich. Am Mittwoch abend sind die ersten französischen Austauschgefangenen, 300 Mann an der Zahl, in Konstanz eingetroffen. Sie wurden in Lazarette gebracht, wo sie von einer Kommission noch einmal untersucht werden. Gefangenenaustausch zwischen Deutschland und England. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ meldet: Durch neutrale Vermittlung ist zwischen der deutschen und großbritannischen Regierung nunmehr eine Verständigung dahin getroffen worden, daß von beiden Teilen den im Gebiete des anderen Teiles zurückgehaltenen Männern zwischen 17 und 55 Jahren die Abreise gestattet wird, soweit sie für eine militärische Verwendung während der Dauer des Krieges untauglich sind. |
Bernau. In den letzten Nächten hat sich bei uns bereits Frost eingestellt. So sank in der Nacht vom 19. zum 20. d. Mts. das Thermometer bis 1½ Grad unter Null. Den letzten Frost in diesem Jahre hatten wir hier in der Nacht vom 31. Mai bis 1. Juni. |
Zwei Flieger tödlich abgestürzt. In den Morgenstunden des Sonntags sind in der Nähe des Flugplatzes Adlershof bei Berlin zwei Flugzeuge von den Militär-Fliegerschulen Adlershof und Johannisthal in der Luft zusammengestoßen. Beide Flugzeugführer, Unteroffizier Alfred M. aus Adlershof und Leutnant Z. aus Johannisthal wurden getötet. |
Bekanntmachung. Wir machen wiederholt darauf aufmerksam, daß das unbefugte Nachlesehalten verboten ist und wir jeden Uebertretungsfall strenge bestrafen müssen. Bernau, den 16. September 1915. Die Polizei-Verwaltung, Paetzold. |
Belohnung aus Anlaß der Ergreifung flüchtiger Kriegsgefangener. ... Künftig werden daher im diesseitigen Befehlsbereich den Personen, die sich um die Ermittelung oder Festnahme entwichener Kriegsgefangener besonders verdient gemacht haben, neben öffentlicher Belobigung auch Belohnungen zuteil werden. Weibliche Nachtwachtbeamte sind das Neueste auf dem Gebiete der durch den Krieg geschaffenen Notstandsverhältnisse. Nachdem zahlreiche Wächter der „Berliner Wach- und Schließgesellschaft“ zu den Fahnen einberufen worden sind, hat diese jetzt den Versuch unternommen, weibliche Hilfskräfte einzustellen. Es werden hierzu besonders kräftige und stattliche Frauen gewählt, zumeist Ehefrauen der im Felde stehenden Wächter. Sie tragen Mantel und Uniformmütze und haben an der Leine einen scharf dressierten Wachthund. Den Frauen sind die Reviere überwiesen, bei denen erfahrungsgemäß wenig Zwischenfälle vorkommen. Die weiblichen Wächter sind guten Mutes, treten sehr beherzt auf und meinen, daß die Spitzbuben bald gehörige Angst vor ihnen haben werden. - Das ist ihnen ohne weiteres zu glauben. Sie werden an ihrem Teile schon dafür sorgen, daß die Sage von dem sogenannten schwächeren Geschlecht bald der Vergangenheit angehören wird. |
Bernau. Der Unterricht an den Schulen fiel auch hier am heutigen Sonnabend auf Anordnung des Kaisers wegen des glänzenden Erfolges der Kriegsanleihe aus. Bernau. Zur dritten Kriegsanleihe wurden seitens des Landwehrvereins Bernau bezw. seiner Mitglieder 21000 Mark gezeichnet. |
2 Pferde stehen zum Verkauf bei Herbst, Lindenberg i.M. |
Bekanntmachung. Ein Huhn, welches zugelaufen ist, soll am Dienstag, den 28. d. Mts., nachmittags 2 Uhr auf dem hiesigen Rathaushofe meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Rechte an vorbezeichnetem Gegenstand sind bis zum Termin bei der unterzeichneten Behörde geltend zu machen. ... Bernau, den 27. September 1915. Die Polizei-Verwaltung. I. V.: Plettner. |
1 starkes Arbeitspferd und eine tragende Kuh verkauft Gustav Wenzel, Blumberg. |
Auskunftstellen für Kriegsgefangene. Der „Hamburgische Landesverein vom Roten Kreuz Ausschuß für Kriegsgefangene“ teilt folgendes mit: Gemäß einer Vereinbarung mit dem Zentralkomitee der deutschen Vereine vom Roten Kreuz, Abteilung für Gefangenenfürsorge in Berlin, soll der Ermittlungs- und Fürsorgedienst für die deutschen Gefangenen in den Ausschüssen für deutsche Kriegsgefangene der Vereine vom Roten Kreuz in Frankfurt a. M. und Hamburg möglichst konzentriert werden. Infolgedessen hat das Königlich Preußische Kriegsministerium neben der Abteilung für Gefangenenfürsorge des Zentralkomitees auch den genannten beiden Ausschüssen die behördliche Eigenschaft einer Auskunftsstelle für Kriegsgefangene im Sinne des Artikels 14, Abs. 1 der Haager Landkriegsordnung zuerkannt. Auf Grund dieser amtlichen Stellung genießen der Hamburger und der Frankfurter Ausschuß Portofreiheit, sofern Briefe an sie offen und mit dem Vermerk „Kriegsgefangenensendung“ gesandt werden. |
Altlandsberg. Am 1. Oktober waren 50 Jahre verflossen, daß Herr Amtsrat Schrader die Pachtung der Königlichen Domäne Altlandsberg übernahm. Aus diesem Anlaß ist Herrn Schrader der Kronenorden 2. Klasse verliehen worden. In dankbarem Gedenken der vergangenen 50 Jahre stiftete Herr Amtsrat Schrader ein Kapital zu Gunsten der Kinder der arbeitenden Bevölkerung. |
Die Jagd im Oktober. Im Monat Oktober dürfen nach der Jagdordnung geschossen werden: Hasen, männliches und weibliches Rot- und Damwild, und Kälber, Rehböcke, Dachse, Biber, Birk-, Fasanen- und Haselhähne, und -hennen, Rebhühner, schottische Moorhühner und Wachteln, wilde Enten, Schnepfen, Trappen, Drosseln (Krammetsvögel), wilde Schwäne, Kraniche, Brachvögel, Wachtelkönige und alle anderen jagdbaren Sumpf- und Wasservögel. |
Birkholz. (O.-B.) Hier fand eine Sitzung des Kanalisations-Verbandsausschusses der Gemeinden Weißensee, Hohenschönhausen und Heinersdorf unter Vorsitz des Herrn Bürgermeisters Dr. Woelck statt. Beschlossen wurde, zum Bau der Chaussee Birkholz-Bernau, Birkholz-Zepernick und Blumberg-Bernau einen Zuschuß von 14000 M. zu bewilligen. |
Bekanntmachung. Im Monat August d. Js. sind von mir nachstehende Jagdscheine erteilt worden. Berlin, den 8. September 1915, Der Königliche Landrat. I. A.: Dr. Fromm.
|
Bekanntmachung. Des Kaisers und Königs Majestät haben geruht, mittels Allerhöchster Order vom 26. September ds. Js. dem Domänenpächter, Amtsrat Schrader in Altlandsberg-Amt, Kreis Niederbarnim, den Kronenorden II. Klasse zu verleihen. Berlin, den 6. Oktober 1915, Der Kreisausschuß des Kreises Niederbarnim, Dr. Busch. |
Altlandsberg. Eine Anzahl hiesiger Lehrlinge hatten sich zu Diebstahlszwecken vereinigt und übten mit Geschick und Erfolg ihr Handwerk aus, bis vor kurzem die Entdeckung erfolgte. Nun sehen die Burschen ihrer Strafe entgegen. |
Weißensee. Auf dem hiesigen Straßenbahnhofe wurde morgens der 65 jährige Schlosser Karl Reichert von hier besinnungslos, aus mehreren Kopfwunden blutend aufgefunden. Er war in die sogenannte Reparaturgrube gestürzt, die sich unterhalb des Gleises befindet und zur Vornahme von Ausbesserungen an der unteren Seite der Straßenbahnwagen dient. Reichert wurde nach dem Krankenhause gebracht, wo man einen schweren Schädelbruch feststellte, dem der Verunglückte bald danach erlag. |
Bekanntmachung I. Verwendung von Kriegsgefangenen in der Landwirtschaft
|
Autoöle, Motoröle, konsistente Fette, Maschinentalg, Wagenfette zu haben bei Oel- und Fettwerke Emil Weidemann, Berlin-Weißensee, Langhansstraße 27. |
Weißensee. (O.-B.) Die Verlegung eines Truppenteils nach hier wird am kommenden Freitag stattfinden. Da die Truppe nicht als Einheit in den neuen Garnisonort einziehen kann, so findet am Sonnabend nachmittag 3 Uhr auf dem früheren Trabrennbahngelände, woselbst Aufstellung genommen wird, die offizielle Begrüßung durch Herrn Bürgermeister Dr. Woelk in Gegenwart der Vereine und Schulen statt. Nach der Begrüßung ist eine Bewirtung der Offiziere und Mannschaften vorgesehen. Auch läßt die Gemeinde die Zugangsstraßen, welche von der Truppe berührt werden, festlich ausschmücken. |
Die anthropologische Untersuchung der Kriegsgefangenen Der Krieg, der sonst die wissenschaftlichen Forschungen vielfach hemmt, bietet der Anthropologie eine einzigartige Forschungsmöglichkeit. Ungezählte Scharen von Völkerschaften des europäischen und asiatischen Rußlands wurden seit Kriegsbeginn als Gefangene ins Innere des Deutschen Reiches und der österreichischen Monarchie eingebracht, und die Gefangenenlager bieten eine Völkerschau über fast alle Nationen des russischen Reiches. ... Der Präsident der österreichischen anthropologischen Gesellschaft, Professor Toldt, hat, wie er kürzlich in einem Vortrage ausführte, mit seinen Schülern 3700 Mann untersucht, ein ausgewähltes, tüchtiges Menschenmaterial im wehrfähigen Alter, wobei nur der weibliche Teil der Bevölkerung und die Kinder fehlen. Professor Toldt erläuterte, worauf die anthropologischen Untersuchungen ausgingen, nämlich die zur Rassencharakterisierung notwendigen Merkmale festzustellen, so Haut-, Haar- und Augenfarbe, Haarform, Gesichtsform, Nase, Augenlider, Mund, Ohr, Wangen usw. Von besonderer Wichtigkeit sind meßbare Merkmale, da dieses Zahlenmaterial anthropologische Fragen mathematisch zu behandeln gestattet. Dazu gehören die Maße des Kopfes, des Körpers und der Glieder und ihrer Verhältnisse untereinander. ... |
Weißensee. Zu einem regelrechten mehrstündigen Stiergefecht kam es dieser Tage hierselbst. Aus einem Schlachthause war ein junger Bulle ausgebrochen und auf ein Laubengelände gedrungen, wo er Holzzäune und dergleichen einfach niedertrat und sich an dem noch nicht abgeernteten Gemüse gütlich tat. Nach vielen vergeblichen Anstrengungen, wobei es einigen Männern beinahe schlecht ergangen wäre und sie nahe daran waren, aufgespießt zu werden, fiel das Tier schließlich einer List zum Opfer. Es wurden auf dem Erdboden Schlingen aus starken Wäscheleinen ausgelegt, der Bulle hineingelockt und durch Zuziehen der Schlingen zu Fall gebracht. |
Weißensee. (O.-B.) Die offizielle Begrüßung der neuen Garnison hierselbst fand am Sonnabend nachmittag um 3 Uhr unter starker Beteiligung der Bevölkerung auf dem Gelände der früheren Trabrennbahn statt. Der zu begrüßende Truppenteil, ein Ersatzbataillon des 1. Garde-Reserve-Regiments, hatte hierselbst im offenen Viereck Aufstellung genommen. Gegenüber dem Bataillon standen die Gemeindekörperschaften, Schulen und Vereine. Herr Bürgermeister Dr. Woelck hieß namens der Gemeinde die Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften herzlich willkommen und brachte zum Schluß ein Hoch auf die Truppe aus, der Kommandeur des Bataillons, Herr Major v. Schack, dankte für den überaus freundlichen Empfang und unter den Klängen der Regimentsmusik scholl das begeisterte Kaiserhoch über das Feld. Nach einem Vorbeimarsch des Bataillons, an dem sich auch die Militärvereine beteiligten, versammelte sich das Offizierskorps in den Festräumen des Gymnasiums zu einem gemeinschaftlichen Essen. Die Unteroffiziere und Mannschaften wurden auf Kosten der Gemeinde im Schloßrestaurant bewirtet. |
Bernau. Zu einem Wohltätigkeitskonzert zum Besten der Verwundeten des Reservelazaretts Bernau war am gestrigen Sonntag nachmittag der Saal des Restaurants „Elysium“, das gegenwärtig selbst zu einem Lazarett hergerichtet wird, noch einmal freigegeben worden. ... |
Ein starkes Arbeitspferd (braune Stute), weil überzählig, steht zum Verkauf. Heinrich Ebel, Blumberg (Bez. Potsdam). |
Bekanntmachung. Die Herbst-Kontrollversammlungen 1915 werden im Kreise Niederbarnim wie folgt abgehalten: ...
Kontrollversammlungsort: Alt-Landsberg (Schützenhaus)
Waffengattung:
Aus den Ortschaften: Alt-Landsberg Stadt mit Forsthaus, Alt-Landsberg, Baufelde, Paulshof, Berliner Mühlen, Neues Vorwerk, Neu-Hönow, Bruchmühle mit Radebrück, Bollensdorf mit Elisenhof, Eggersdorf mit Hohefließ, Neue Mühle, Bahnhof Strausberg, Neuenhagen mit Fürstenberg, Niederheide, Hönow, Krummensee, Mehrow mit Trappenfelde, Seeberg, Wilhelminenhof bei Seefeld, Wolfshagen, Alt-Landsberg Domänenamt u. Amtsfreiheit, Buchholz mit Ausnahme von Spitzmühle Kontrollversammlungsort: Marzahn (Gasthof Drenske) Marzahn mit Bürknersfelde, Ahrensfelde mit Neu-Ahrensfelde, Eiche, Falkenberg, Hellersdorf mit Wuhlgarten, Wartenberg
Kontrollversammlungsort: Bernau (Kaisergarten Stöwe)
Bernau, ..., Blumberg mit Elisenau, Börnicke mit Helenenau, Thaerfelde, Lindenberg, ...
Königliche Kommandos der Landwehrbezirke I, II, III, IV, V, VI Berlin
... Berlin, den 19. November 1915. Der Landrat, I. A.: Freiherr von Schmidtfeld, Regierungsrat. |
Pankow. Ein Unglücksfall hat sich in der Nacht zum Mittwoch auf dem Pankower Rangierbahnhof zugetragen. Hier geriet beim Ankuppeln von Wagen der Hilfsschlosser Osten von hier zwischen die Puffer. Er wurde nach dem hiesigen Krankenhause überführt, starb aber bereits auf dem Wege dorthin. |
Verwundetenaustausch. Am Mittwoch abend ging der erste schweizerische Lazarettzug mit französischen schwerverwundeten Kriegsgefangenen von Konstanz nach Lyon ab. Am Freitag, den 3. Dezember, traf der erste Zug mit deutschen Schwerverwundeten in Konstanz ein. Am Sonnabend, den 4. Dezember, ging der zweite schweizerische Lazarettzug mit französischen Schwerverwundeten nach Lyon ab. |
Schimmelstute, 1,70 hoch, 10 Jahre alt, weil überzählig, zu verkaufen. August Ebel, Gutsbesitzer, Blumberg. |
Ende der Mission des russischen Roten Kreuzes in Deutschland. Die zum Besuch der russischen Kriegsgefangenen nach Deutschland entsandten drei russischen Schwestern und drei Herren des dänischen Roten Kreuzes sind nach Beendigung der Lagerbesuche nach Kopenhagen abgereist. ... Die russischen Schwestern äußerten ihre uneingeschränkte Anerkennung über die Lagereinrichtungen, Unterbringung, Hygiene und Post. Mit Bewunderung sprachen sie von den vorzüglichen Lazaretten und der Wund- und Krankenbehandlung, die den Kriegsgefangenen mit der gleichen Sorgfalt und ärztlichen Gewissenhaftigkeit zuteil wird, wie den deutschen Gefangenen. Nur die von den Mitgliedern der Kommission vorgebrachte Bitte um Erhöhung der Brotportionen und vermehrte Verpflegung mußte wegen der auch der deutschen Bevölkerung auferlegten Sparsamkeit ... ablehnend beschieden werden. (W. T.-B.) |
Weißensee. (O.-B.) Im Birkenwäldchen nahe beim Amtsgericht wird gegenwärtig ein Schützengraben vom Ersatz-Bataillon des 1. Garde-Reserve-Regiments ausgehoben. |
Besichtigung der deutschen Gefangenenlager in Rußland. Die Patronin des russischen Roten Kreuzes, Kaiserin Maria Feodorowna hat am Mittwoch im Anitschkowpalast die deutschen Schwestern in Audienz empfangen, die zu einer Besichtigung der Kriegsgefangenenlager eingetroffen sind. Der Delegierte des dänischen Roten Kreuzes, Oberst Meier, begleitete sie und wohnte der Audienz bei. Die Besichtigungen der Lager werden nunmehr stattfinden. Bei der großen Ausdehnung des Gebietes, auf welches die Gefangenenlager verteilt sind, werden bestimmte Teile durch je einen dänischen Delegierten und eine Schwester besucht. ... [Aufzählung der Lager] |
Bernau. Das Reserve-Lazarett hierselbst veranstaltet eine Ausstellung der Arbeiten der Kranken und Verwundeten in den Räumen der Abteilung „Elysium“ ... |
Bekanntmachung. betreffend Enteignung, Ablieferung und Einziehung der ... beschlagnahmten Gegenstände. Nachstehende Verordnung wird auf Ersuchen des Königlichen Kriegsministeriums hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht mit dem Bemerken, daß jede Uebertretung ... bestraft wird. ...
§ 2. Von der Verordnung betroffene Gegenstände
Klasse A. Gegenstände aus Kupfer und Messing
§ 3. Von der Verordnung betroffene Personen und Betriebe
§ 7. Uebernahmepreise
Für die enteigneten Gegenstände werden die nachstehenden Uebernahmepreise angeboten und im Falle gütlicher Einigung alsbald gezahlt. Uebernahmepreis für jedes Kilo [in Mark]:
§ 8. Zwangsvollstreckung
Wer bis zum 31. März 1916 die übereigneten Gegenstände nicht abgeliefert hat, macht sich strafbar; außerdem erfolgt die zwangsweise Abholung durch die beauftragte Behörde. ... ... Berlin, den 8. Dezember 1915. Oberkommando in den Marken. |
Lindenberg. Gasthof zum goldenen Stern (Herm. Huwe) Sonntag, den 12. Dezember, nachmittags 5 Uhr: Großes Militär-Konzert (ausgeführt vom Musikkorps der Verwundeten des Vereinslazaretts Buch) Jensch, Dirigent. / Herm. Huwe, Gastwirt. |
Weißensee. (O. B.) Die an der Malchower Grenze befindlichen Schießstände der Schützengilde werden fortan von dem Ersatzbataillon des 1. Garde-Reserve-Regiments zum Schulschießen benutzt. Als Zeichen, daß geschossen wird, dienen fünf rote Fahnen, die bei Beginn des Schießens an bestimmten Stellen aufgezogen und nach Beendigung wieder eingeholt werden. ... |
Der weibliche Straßenbahnführer genehmigt. Der Mangel an männlichem Personal hat, wie bekannt, die Direktion der Großen Berliner Straßenbahn veranlaßt, neben den Schaffnerinnen auch das Fahrpersonal durch weibliche Kräfte versuchsweise zu ersetzen. Das Berliner Polizeipräsidium hatte sich dem Versuch gegenüber nicht ablehnend verhalten, die endgültige Entscheidung darüber jedoch dem Ministerium des Innern überlassen. Jetzt hat nun der Minister seine Zustimmung erteilt. Man wird daher in wenigen Tagen auch den weiblichen Straßenbahnführer im Straßenbild erblicken. |
Bekanntmachung. Am 22. Dezember sind aus der oberirdischen Reichs-Fernsprechlinie an der Landsberger Chaussee bei Hönow zwischen den Telegraphenstangen 228-230 (km 16,0-16,1) aus 3 Fernsprechdoppelleitungen vier Hartkupferdrähte von 3 und 4 mm Durchmesser im Gesamtgewichte von rd. 44 kg und im Werte von 68 M. herausgeschnitten und gestohlen worden. Durch den Diebstahl ist der Betrieb in den betr. Leitungen verhindert worden (§ 317 St. G. B.). Für die Ermittlung der Täter ist eine Belohnung von 50 M. ausgesetzt. Ich ersuche die Ortspolizeibehörden und Gendarmen nach den Tätern zu fahnden und im Ermittlungsfalle der Kaiserlichen Oberpostdirektion Berlin C. 2 und mir Mitteilung zu machen. Berlin, den 28. Dezember 1915. Der Landrat. I. A.: Frhr. von Schm... Regierungsrat. |
Vorheriger Jahrgang (1914) | Nächster Jahrgang (1916) |