Mehrow und Umgebung im Niederbarnimer Kreisblatt (Bernauer Zeitung) von 1932 (79. Jahrgang),
gefunden im Zeitungsarchiv der Staatsbibliothek (Westhafen)
[2] Ergänzung anhand der im „Zentrum für Berlin-Studien“ der Zentral- und Landesbibliothek Berlin
auf Mikrofilm vorliegenden Ausgabe (März 2019).



Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 1. Januar 1932 (Nr. 1), Zeitungskopf

Niederbarnimer Kreisblatt
Bernauer Zeitung
Tageblatt für Altlandsberg, Neuenhagen und Hoppegarten
Märkische Rundschau

Einzige werktäglich erscheinende Zeitung für Bernau und den Kreis Niederbarnim
Erscheint täglich mit Ausnahme des Tages nach den Sonn- und Festtagen in Oranienburg
Eigentümer: L. Röther, Rudolf Paepkes Witwe & Co., Bernau bei Berlin, Bürgermeisterstraße 218


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 1. Januar 1932 (Nr. 1), Anzeigen

Das neue Jahr möge allen unseren Lesern, Inserenten und Mitarbeitern ein frohes und sorgenloseres, trotzdem aber erfolgreiches Schaffen bringen.
Unverändert aber bleibe bestehen das Vertrauen zur Heimatzeitung.
Buchdruckerei Hermann Freyhoff Oranienburg und Bernau
Verlag der Tageszeitungen: Oranienburger General-Anzeiger, Niederbarnimer Kreisblatt, Zeitung für Liebenwalde und der Zeitschrift: Fahrt ins Wochenende. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 5. Januar 1932 (Nr. 3), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Der elfjährige Hans Haupt aus Hönow-Süd wurde am Sonnabend nachmittag von Seiner Mutter zu einer Besorgung weggeschickt und ist seitdem nicht wieder zurückgekehrt. Die besorgten Eltern haben Vermißtenanzeige bei der Landjägerei erstattet, die die Ermittlungen aufgenommen hat, ohne bisher eine Spur des Knaben finden zu können. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 9. Januar 1932 (Nr. 7), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Das Gestüt Blumberg des verstorbenen Grafen A. Arnim - Muskau, langjährigen Präsidenten des Union-Klubs, hat zu bestehen aufgehört. Blumberg ist verkauft worden, das Zuchtmaterial war zum größten Teil schon vorher in andere Hände übergegangen. Im Besitz der Erben sind nur noch zwei Mutterstuten (Lykaste von Landgraf-Lebenslinie und Oriola v. St. Maclou-Orla) verblieben, außerdem sind noch fünf Jährlinge vorhanden. Rennstall und Vollblutzucht sollen, wenn auch in kleinerem Umfange als bisher, weitergeführt werden.


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 12. Januar 1932 (Nr. 9), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. Einen guten Fang machte am Donnerstag die Ortspolizei. Zwei Berliner Arbeitslose hatten sich zur Aufgabe gemacht, den Lindenberger Bäckern einen Besuch abzustatten und mit einer gefälschten Liste der SPD. Gelder für die Erwerbslosen zu sammeln. Zuerst besuchten die beiden Schwindler den Mühlenbesitzer Pach, der 5,- M. in die Liste einzeichnete. Um die anderen Bäcker zu bluffen, änderten die Schwindler den Betrag in 25,- M. um, indem sie vor die 5 noch eine 2 setzten. Der Trick gelang, denn der Bäckermeister Korth zeichnete prompt 10,- M. und Bäcker Goldmann sogar 15,- M. Während der eine der Schwindler namens Gutscho in der Gast­wirtschaft Reiche auf den Ausgang der Sammlung wartete, besuchte der andere namens Grohall noch die Bäckerei von Dünnbier, wo ihm aber bedeutet wurde, in einer Stunde wiederzukommen, weil der Meister nicht anwesend sei. Inzwischen fragte Dünnbier bei Pach an und erfuhr, daß Pach tatsächlich nur 5,- M. gezeichnet hatte, worauf D. die Ortspolizeibehörde benachrichtigte. Da sich der Schwindler nicht ausweisen konnte, wurde er verhaftet. Auf dem Amtsbüro spielte der Schwindler erst den ehrlichen Funktionär der SPD., der die Ausweise zu Hause vergessen hatte. Erst nachdem auf Anfrage bei der Parteileitung der SPD. und dem Unterzeichner der Liste, Reichstagsabg. Künstler, die Liste als Fälschung bezeichnet worden war, bequemte sich Grohall zu einem Geständnis. Während der Vernehmung hatte sich natürlich Gutscho aus dem Staube gemacht. Bei der Berliner Kriminalpolizei, wo Grohall noch am selben Abend eingeliefert wurde, ist er als alter Bekannter wiedererkannt worden, und auch Gutscho ist inzwischen von der Berliner Kriminalpolizei dingfest gemacht worden und sitzt hinter Schloß und Riegel. In den letzten drei Tagen hatten die Schwindler insgesamt 284,- M. bei den Bäckern der Umgegend gesammelt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 14. Januar 1932 (Nr. 11), Anzeigen

Brennholz.
Kiefernknüppel und -kloben verkauft Rittergut Blumberg bei Berlin. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 19. Januar 1932 (Nr. 15), Anzeigen

Schmiedelehre gesucht für kräftigen Sohn, 16 Jahre.
Mentzel, Schmiedemstr., Ahrensfelde b. Berlin., Ulmen-Allee 23. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 24. Januar 1932 (Nr. 20), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Die Handballmannschaften des D. T. Felsing trugen am Sonntag ihre Verbandsspiele in Weißensee aus. Beide Mannschaften (Schüler und Männer) hatten schwere Kämpfe zu bestehen. Trotzdem hatten die Ahrensfelder Glück. Bei den Schülern, die gegen den Gaumeister vom Jahre 1930/31 (Weißensee) spielten, reichte es nur zu einem 2:2-Resultat.
Die Männer spielten gegen Schlageter 3. und siegten nach hartem Kampf 3:0, Halbzeit 0:0. Sonntag, den 24. Januar wird wieder in Ahrensfelde gespielt, und zwar: 1 Uhr Eberswalde - Scharnhorst 2., 2,15 Uhr Ahrensfelde 1. - Armin 1., 3,30 Uhr Ahrensfelde 1. - Ahrensfelde 2. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 27. Januar 1932 (Nr. 22), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Das Sicherungsverfahren im Rahmen der Osthilfe ist für den Betriebsinhaber Johannes Lüdeke in Hönow eröffnet worden. Treuhänder ist Gemeindevorsteher Grothe in Marzahn. An dieser Mitteilung des Kommissars für die Osthilfe (Landstelle Berlin) ist übrigens interessant, daß man in dieser Dienststelle Marzahn immer noch zum Kreise Niederbarnim rechnet. Seit der Schaffung des Gesetzes Groß-Berlin ist das nicht mehr der Fall. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 29. Januar 1932 (Nr. 24)

Haftbefehl gegen Graf Helldorf
Auf Antrag von Dr. Stenig.
Berlin, 28. Januar. Im Kurfürstendamm-Prozeß ereignete sich am Donnerstag ein Zwischenfall. Zu Beginn der Verhandlung war Graf Helldorf nicht erschienen, weil er am Mittwoch abend zu einer Führertagung nach München gefahren war. Auf Antrag des Vertreters der Staatsanwaltschaft, Staatsanwaltschaftsrat Dr. Stenig, erließ das Gericht einen Haftbefehl gegen ihn. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 30. Januar 1932 (Nr. 25), gekürzt

Die letzte Mühle von Bernau
„Bosheit, Halsstarrigkeit und Ungehorsam der gottvergessenen Müller“
Ein geschichtliches Denkmal
Die Stadt Bernau hat das Mühlengrundstück des Müllers Carius an der Schwanebecker Chaussee samt der Mühle angekauft. Als Kaufpreis wird die Stadt dem Müller und der Müllerin eine monatliche Rente von 45 Mark bis zu ihrem Tode, längstens jedoch zehn Jahre lang, zahlen. Dafür erwirbt sie ein Grundstück von 2600 Quadratmeter in günstiger Lage, das gegebenenfalls zwei Bauparzellen, den Quadratmeter mindestens 2,50 Mark, abgeben dürfte ... Die Stadt scheint es bei dem Kauf hauptsächlich um die Erwerbung dieses sozusagen geschichtlichen Denkmals, das sie zur Belebung des Landschaftsbildes und als Objekt kulturhistorischen Anschauungsunterrichts erhalten will, zu tun gewesen sein. Der Verein deutscher Ingenieure soll die Anregung zum Kaufe unserer alten märkischen Mühle gegeben haben, woraus zu schließen ist, daß es sich um ein erhaltungs­würdiges Stück handelt. ...
Die Windmühlen vor dem Mühlentore, deren im Jahre 1890 noch vier auf dem Mühlenberge und zwei an der Ladeburger Chaussee standen, sind ebenso wie die vor dem Königstor und Berliner Tor nach und nach verschwunden bis eben auf die von Carius an der Schwanebecker Chaussee, der letzten Mühle von Bernau. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 3. Februar 1932 (Nr. 28), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. In der Gemeindevertretersitzung am 28. Januar wurden zunächst Anträge auf Erteilung von Ausnahmegenehmigungen, Vorrangeinräumungen und eine Löschungsbewilligung behandelt und genehmigt. Als Schiedsmann wurde der Landwirt Paul Döberitz, als Vertreter der Gemeinde­vorsteher einstimmig wiedergewählt. ... Gegen das vom Landgericht III ergangene Urteil in Sachen Zimmereimer = Gemeinde auf Nachzahlung von 2500 RM. für den gefertigten Siedlungsplan wurde die Einlegung der Berufung beim Kammergericht einstimmig beschlossen. Der Gemeinde­vorsteher erklärte sodann, die Sonderzuwendungen von kostenlos zu verabfolgender Kohle und Milch im bisherigen Umfange einstellen zu müssen, da die Kassenlage das verbiete. Es soll nunmehr nur noch für Kinder Wohlfahrtsunterstützter bis zum vollendeten zweiten Lebensjahre pro Tag ½ Liter Milch kostenlos verabfolgt werden. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 9. Februar 1932 (Nr. 33), Anzeigen

Am 7. Februar, nachmittags ½3 Uhr entschlief sanft nach langem, mit Geduld ertragenem Leiden und doch unerwartet meine innigstgeliebte Frau, unsere herzensgute Mutter, meine einzige Tochter und Schwägerin Elsbeth Ebel geb. Grün im 38. Lebensjahre.
In tiefer Trauer Bauerngutsbesitzer Adolf Ebel,
Alfred Ebel, Elfriede Ebel als Kinder, Bertha Grün geb. Hecht als Mutter
Blumberg, den 8. Februar 1932.
Die Beerdigung findet am Donnerstag den 11. Februar nachmittags ½3 Uhr von der hiesigen Kirche aus statt. [2]

Nach kurzem, in Geduld ertragenem Leiden verschied heute vormittag 11½ Uhr mein lieber Mann, Vater, Schieger-, Großvater und Bruder, der Altsitzer Ludwig Bolle im 79. Lebensjahre.
Dies zeigen mit der Bitte um stille Trauer an Emma Bolle geb. Döberitz, Familie Otto Wilke
Lindenberg, den 6. Februar 1932.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 9., nachmittags 3 Uhr, vom Trauerhause aus statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 9. Februar 1932 (Nr. 33), gekürzt

Bernau und Altlandsberg steigen ab
Die Handballspiele der Turner
In der Kreismeisterklasse wurde am Sonntag endgültig die Abstiegsfrage geklärt. Bernau und Altlandsberg sind zum Abstieg in die Gaumeisterklasse verurteilt. ...
Die Ergebnisse Kreismeisterklasse: Spandau 1860 - MTV. Altlandsberg 14:2, ..., MTV. Landsberg - TC. Bernau 5:3. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 11. Februar 1932 (Nr. 35), Amtsbezirk Neuenhagen

Sechs Monate Gefängnis für einen Brandstifter
Hönow, 10. Februar. In der Nacht zum 13. November brannte in der Feldmark von Hönow eine Scheune, die einer Frau Dotti gehört, nieder. Die gesamten Vorräte, die sie barg, wurden ein Raub der Flammen. Auf diese Weise gingen Erntevorräte im Werte von 30000 Mark verloren. Kurze Zeit danach meldete sich bei dem Landjäger Hirsch in Blumberg ein Mann, der angab, die in Frage kommende Scheune angezündet zu haben. Nach seiner Erklärung sei er in jener Nacht in Hönow angekommen, dort habe er nach einer Unterkunft Ausschau gehalten. Dabei habe er die Scheune der Frau Dotti bemerkt. Obwohl sie mit Erntevorräten gefüllt war und fast keinerlei Platz für den einsamen Wanderer aufwies, bohrte sich dieser ein Loch in das Stroh. In der Nacht kam er auf die Idee sich eine Pfeife anzuzünden. Dabei will er unvorsichtig mit den Streichhölzern umgegangen sein, so daß er gerade noch Zeit hatte, sich in Sicherheit zu bringen. Der Landjäger nahm den Mann fest, der sich als ein 40 Jahre alter Friedrich Kaminski entpuppte.
K. ist ein Tippelbruder, ein arbeits- und obdachloser Mensch, der wandernd durch die Lande zieht. Hätte er sich nicht selbst dem Landjäger gestellt, so wäre nie herausgekommen, daß er die Scheune in Brand gesetzt hatte. Da K. auch bestritt, es absichtlich getan zu haben, so wurde gegen ihn nur ein Verfahren wegen fahrlässiger Brandstiftung eingeleitet, mit dem sich das Schöffengericht Lichtenberg zu befassen hatte. Der Staatsanwalt beantragte 1 Jahr Gefängnis. Das Gericht sah aber den Fall milder an und verurteilte K. zu 6 Monaten Gefängnis unter Anrechnung von drei Monaten Untersuchungshaft. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 12. Februar 1932 (Nr. 36), Anzeigen

2 Futterschweine verkauft Wilhelm Ebel, Lindenberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 18. Februar 1932 (Nr. 41), Anzeigen

Für die herzliche Teilnahme und Kranzspenden bei der Beerdigung unseres lieben Entschlafenen sage ich allen herzlichen Dank. Insbesondere Herrn Pfarrer Blankenburg für die trostreichen Worte sowie dem Gesangverein für sein ehrendes Geleit.
Frau Emma Bolle geb. Döberitz.
Lindenberg, den 15. Februar 1932. [2]

Für die überaus zahlreichen Beweise herzlicher Teilnahme von nah und fern sowie die schönen Kranzspenden beim Heimgange unseres geliebten Entschlafenen sprechen wir hiermit allen, besonders Herrn Pfarrer Ramin für die trostreichen Worte, unsern tiefempfundenen Dank aus.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen Adolf Ebel
Blumberg, den 17. Februar 1932. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 19. Februar 1932 (Nr. 42), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. Schwindler trieben hier wie in vielen anderen Dörfern im Januar des Jahres ihr Unwesen. Mit einem täuschenden Ausweis versehen, sammelten sie namens der sozial­demokratischen Partei und des Gewerkschaftsbundes für eine Arbeiterwinterhilfe. Der Ausweis war auf einem Briefbogen mit dem Kopf Reichstag ausgestellt und wies neben den beiden bekannten Namen Künstler und Bredow dem Stempel der SPD.-Fraktion des Reichstages auf. Einem Gastwirt kam die Sache jedoch verdächtig vor, er benachrichtigte den Landjäger, der die Leute festnahm. Jetzt hatten sie sich vor dem Schöffengericht Pankow zu verantworten. Es stellte sich heraus, daß die Schwindler auf Grund ihres Dokumentes viel Geld eingeheimst hatten, daß aber Stempel und Unterschriften gefälscht waren, während das Briefformular stimmte. Die Angeklagten, der 31jähriger Expedient Gutschow und der 35jährige Maschinenbauer Johannes Grohall, beide aus Berlin, waren geständig und behaupteten, aus Not gehandelt zu haben. Sie wurden wegen schwerer Urkundenfälschung in Tateinheit mit Betrug zu einer Gefängnisstrafe von je 5 Monaten verurteilt bei - erstaunlicher Weise - gleichzeitiger Bewährungsfrist. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 21. Februar 1932 (Nr. 44), Amtsbezirk Neuenhagen

Hönow. Von unserer Feuerwehr. In Anwesenheit von Kreisversicherungs-Kommissar Moch und Kreisbrandinspektor Graß fand unlängst die Ueberreichung der von der Landes-Feuersozietät der Gemeinde zur Verfügung gestellten Ausrüstungsgegenstände für den Führer der Wehr und die Mannschaft der Motorspritze statt. Nachdem einleitend über die durch das Anwachsen der Siedlung notwendig gewordenen Verbesserung des Feuerschutzes eine Aussprache stattgefunden hatte, bei der sowohl Kommissar Moch wie auch Brandinspektor Graß aufklärende Vorträge hielten, wurde die Mannschaft eingekleidet. Brandinspektor Graß richtete an die die Mahnung, sich stets des Ernstes und Zweckes des Dienstes bewußt zu sein.
Der Gemeindevorsteher übergab die Ausrüstungsgegenstände den Eingekleideten und gab der Hoffnung Ausdruck, daß sie noch recht lange zum Nutz und Frommen der Gemeinde von ihnen in erfolgreicher Tätigkeit getragen werden möchten. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 3. März 1932 (Nr. 53), Bernau, gekürzt

Die Gruppe 1 des Kreiskriegerverbandes Niederbarnim hielt am 28. Februar ihre erste diesjährige Gruppensitzung außerhalb Bernaus, und zwar, dem in der letzten Gruppensitzung gefaßten Beschlusse entsprechend in Ahrensfelde ab. Eine vom Verein Ahrensfelde gestellte Musikkapelle empfing die auswärtigen Teilnehmer. Nachdem der 2. Gruppenvorsitzende Kamerad Keisdorf-Blumberg die Sitzung eröffnet hatte, erhielt der Vorsitzende des gastgebenden Vereins das Wort zur Begrüßung der erschienenen Abgeordneten der der Gruppe angeschlossenen Vereine. Die Anwesenheitsliste ergab die Teilnahme von 141 Kameraden. Es fehlten nur die Vereine Lanke und Prenden. Kamerad Schmaeck-Bernau nahm sodann das Wort, um des verstorbenen 1. Vorsitzenden der Gruppe, Wilhelm Strache, Bernau, ehrend zu gedenken. ... Die Sammlung der Fechtgelder für die Kriegerwaisenhäuser wurde dem Verein Lindenberg übertragen. ... Hierauf erhielt Kamerad Weidelt-Blumberg das Wort zu seinem Vortrage über seine Kriegserlebnisse während der Zeit vom 30. Mai 1915 bis 12. Dezember 1918. ... Hierauf wurde einstimmig durch Zuruf Konrektor i. R. Schmaeck-Bernau zum Vorsitzenden gewählt, der die Wahl annahm. ... Ein geselliges Beisammen­sein unter Mitwirkung der Musikkapelle schloß sich der geschäftlichen Sitzung an. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 8. März 1932 (Nr. 57), Anzeigen

Brennholz, Kiefernkloben und Rüsternnutzholz, für Stellmacherarbeiten usw. geeignet,
verkauft Rittergut Blumberg bei Berlin. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 12. März 1932 (Nr. 61), Anzeigen

Die Geburt unserer Tochter Eva zeigen wir an
Dr. Alfred Münzer und Frau Dorothea. Blumberg, 5.3.1932. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 13. März 1932 (Nr. 62), gekürzt

Vor dem Ende der „Materialschlacht“
Alles fiebert der Entscheidung entgegen / Versammlungssturm über Deutschland
Ein Wahlkampf ohne Beispiel ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 15. März 1932 (Nr. 63) [Formatierung geändert]

Ueber 18 Millionen für Hindenburg.
168 000 Stimmen fehlen an der absoluten Mehrheit / Ein zweiter Wahlgang erforderlich.
Das vorläufige amtliche Wahlergebnis ...:
Duesterberg [Due.]: 2 557 876 (Reichstagswahl 1930: 2 457 680)
Hindenburg [Hi.]: 18 661 736 (20 900 709)
Hitler [Hit.]: 11 338 571 (6 406 397)
Thälmann [Thäl.]: 4 982 079 (4 590 179)
Winter [Wi.]: 111 470 (-)
Die Gesamtziffer der abgegebenen gültigen Stimmen: 37 660 377
Kreis Niederbarnim: Due. 8176, Hi. 41206, Hit. 31657, Thäl. 25125, Wi. 361
Ahrensfelde: Due. 31, Hi. 257, Hit. 303, Thäl. 93, Wi. 1, ungültig 6
Blumberg: Due. 79, Hi. 269, Hit. 311, Thäl. 141, Wi 1, ungültig 1
Eiche: Due. 22, Hi. 38, Hit. 85, Thäl. 56, Wi. 1 ungültig 1
Hönow: Due. 37, Hi. 243, Hit. 224, Thäl. 268, Wi 3, ung. 5
Lindenberg: Due. 44, Hi. 241, Hit. 280, Thäl. 219
Mehrow: Due. 6, Hi. 81, Hit. 57, Thäl. 15, Wi. 1, ungültig 3


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 17. März 1932 (Nr. 65), Anzeigen

Prima Ferkel verkauft G. Lehmann, Lindenberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 19. März 1932 (Nr. 67), Bernau, gekürzt

Deutschlandfahrer in Bernau
Eine Zuverlässigkeits- und Prüfungsfahrt durch Deutschland unter offizieller Kontrolle des ADAC. findet gegenwärtig statt. ... Das Hauptziel der Fahrt ist natürlich eine Propaganda für das deutsche Kraftfahrtwesen. An der Veranstaltung sind 18 Personen- und Lastwagen beteiligt, und zwar serienmäßige Fahrzeuge, wie sie [bei der 30-Tage-Fahrt] auf dem Nürburg-Ring gelaufen sind. ...
Fahrtstrecke über 5000 Kilometer. ... Die Fahrer werden unsere Stadt [Bernau] am morgigen Sonnabend erreichen, und zwar wird mit ihrem Eintreffen gegen 3,45 Uhr nachmittags gerechnet. Es ist ein Aufenthalt von 10 Minuten vorgesehen. 3,55 Uhr wird die Weiterfahrt nach Berlin über Lindenberg angetreten, 4,30 Uhr Ankunft in Berlin-Weißensee. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 6. April 1932 (Nr. 80), Anzeigen

Der Plan über die Errichtung einer oberirdischen Telegraphenlinie in der Schulstraße in Altlands­berg, Ortsteil Landsberg-Süd, liegt bei dem Postamt in Altlandsberg von heute ab 4 Wochen aus.
Telegraphenbauamt Eberswalde. [2]

2 kräftige Arbeitspferde, 4 Futterschweine, 1 Gärtnerrollwagen, 1 vierschichtiger Achswagen und andere Ackergeräte, 100 Frühbeetfenster verkauft Reiche, Lindenberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 12. April 1932 (Nr. 85)

Hindenburg hat die absolute Mehrheit.
Er bekam 700 000 Stimmen, Hitler über 2 Millionen Stimmen mehr als am 13. März.
Das vorläufige amtliche Wahlergebnis der gestrigen Reichspräsidentenwahl (2. Wahlgang) brachte folgende Ziffern [in Klammern: Ergebnis vom 14.3.1932]:
Im Reich Im Kreis Niederbarnim In Ahrensfelde In Mehrow
Hindenburg: 19 359 642 45 375 278 (257) 84 (81)
Hitler: 13 417 460 39 739 344 (303) 57 (57)
Thälmann: 3 706 388 20 712 85 (93) 10 (15)


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 14. April 1932 (Nr. 87), Amtsbezirk Lindenberg

Ja, wer doch das auch könnte ...
Lindenberg senkt die Steuerzuschläge und schafft die Bürgersteuer ab.
Lindenberg, 13. April. Nachdem bisher immer nur von Finanzkatastrophen der Gemeinden gesprochen wurde, ist es bei der heutigen schlechten Finanzlage der Gemeinden recht erfreulich, zu hören, daß es noch eine Gemeinde gibt, die sparsam wirtschaftet und die trotz der enormen Wirtschaftslasten die Realsteuerzuschläge gesenkt und die Bürgersteuer abgeschafft hat. Im Gegen­satz zur Nachbargemeinde Schwanebeck hat Lindenberg keine Schulden und leistet sich außerdem den „Luxus“, daß es jährlich noch Straßenpflasterungen auf Kosten der Gemeinden vornimmt.
Die Oeffentlichkeit wird es schließlich interessieren, zu erfahren, wie in der Gemeinde Lindenberg gewirtschaftet wird. Die Gemeinde hat eine bürgerliche Mehrheit; aber auch die Siedler und Arbeitervertreter treiben eine gesunde Gemeindepolitik. Der Haushaltsvoranschlag für das Rechnungsjahr 1932 ist bereits von der Gemeindevertretung aufgestellt und liegt dem Landrat zur Genehmigung vor. Außer der Abschaffung der Bürgersteuer werden im neuen Rechnungsjahre auch die Realsteuerzuschläge um 20% gesenkt. Für die Pflasterung der Schulstraße sind wieder 4000 Mark und für die Befestigung der Straßen in der Kolonie Neu-Buch weitere 1000 Mark bewilligt. Da das bisherige Gemeindebüro durch die Siedlungen zu klein geworden ist, beschloß die Gemeindevertretung, das den Kochschen Erben gehörige Hausgrundstück zum Preise von 15000 Mark käuflich zu erwerben. Der Kaufpreis ist bereits voll ohne Inanspruchnahme eines Kredites bezahlt, und das Amts- und Gemeindebüro soll in den nächsten Tagen nach Dorfstraße 11 verlegt werden.
Wenn von einer sparsamen Verwaltung gesprochen wurde, so trifft das für die Gemeinde Lindenberg tatsächlich zu. Zunächst die Verwaltungskosten: der Amts- und Gemeindevorsteher Kirschbaum, der sein Amt seit 15 Jahren ehrenamtlich verwaltet, erhält von der Gemeindekasse eine jährliche Aufwandsentschädigung von 300 Mark, muß davon aber auch das Gemeindebüro stellen und die Beheizung und Beleuchtung desselben bestreiten.
Außer dem Nachtwächter, der zugleich Amtsgehilfen- und Vollziehungsbeamtendienste leistet, beschäftigt die Gemeinde nur einen Angestellten mit einem Monatsgehalt von 250 Mark. Die Wohlfahrtslasten nehmen in Lindenberg ¼ des gesamten Voranschlags in Anspruch. Im vergange­nen Jahre konnte 30 Wohlfahrtsempfängern bei der Straßenpflasterung beim Chausseebau und in der Landwirtschaft Arbeit zugewiesen werden, und auch in diesem Jahre hofft man den größten Teil der zu Unterstützenden unterzubringen. Für die Wohlfahrtsempfänger, Sozial- und Klein­rentner sind vergangenen Winter etwa 2000 Mark für Brennmaterial bewilligt worden.
Das Verhältnis zwischen dem Gemeindevorsteher und der Gemeindevertretung ist gut. Politische Debatten und Demonstrationen, wie sie in letzter Zeit in den Dorfparlamenten üblich geworden sind, fallen in Lindenberg gänzlich weg, so daß die Arbeit der Gemeindevertretung produktiv ist und der ganzen Gemeinde zum Wohle gereicht. Man sieht also, daß vernünftige Kommunalpolitik gesunde Verhältnisse schafft. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 14. April 1932 (Nr. 87), Anzeigen

Heute früh 6 Uhr verschied nach langem schweren Leiden meine gute Frau, unsere herzensgute Mutter und Schwiegermutter, Frau Bertha Kohly im 63. Lebensjahre.
Die zeigt tiefbetrübt an Hermann Kohly nebst Kindern.
Lindenberg, den 12. April 1932.
Die Beerdigung findet am Freitag den 15. April d. Js. nachm. 3 Uhr, vom Trauerhause aus statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 15. April 1932 (Nr. 88), gekürzt

SA und SS im ganzen Reich verboten.
Bei der herrschenden Wirtschaftsnot kann kein „Staat im Staate“ geduldet werden.
Notverordnung zur Sicherung der Staatsautorität ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 16. April 1932 (Nr. 89), Anzeigen

Am Donnerstag, den 14. April, abends 9½ Uhr erlöste ein sanfter Tod unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Groß- und Urgroßmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, die Altsitzerin
Bertha Baurath geb. Thürling im 74. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen Fritz Gahtow und Frau.
Lindenberg, den 15. April 1932.
Die Beerdigung findet am Sonntag nachmittag 3 Uhr vom Trauerhause aus statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 19. April 1932 (Nr. 91), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. Unter die Düngerstreumaschine geraten ist der ältere Landarbeiter Leuschert, der bei dem Landwirt Wilhelm Ebel beschäftigt ist und am Sonnabend auf dem Felde an der Maschine zu tun hatte. Er hat sich in das Kreiskrankenhaus Bernau begeben, wo man Quetschungen an der Brust und an einem Fuß feststellte. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 20. April 1932 (Nr. 92), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Die ersten Spiele um den Jahnschild des Gaues Brandenburg im deutschen Turner­bunde fanden am Sonntag statt. Ahrensfelde I mußte gegen Weißensee I (Meisterklasse) antreten, während unsere Elf in der Klasse 3b (Anfänger) spielt. Da der Schiedsrichter nicht zur Stelle war, wurde das Spiel nur als Freundschaftstreffen ausgetragen. Die zahlreichen Zuschauer erlebten ein sehr gutes Spiel. Es endete mit 8:7 Toren für Weißensee. Die Mannschaft von Ahrensfelde ist sehr gut, nur die Außenstürmer müssen noch sehr viel lernen.
Nach dem Spiel der Männer fand ein Spiel der Schüler Felsings gegen H. J. Ahrensfelde statt. Die Gegner waren stets überlegen und gewannen 10:1.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 20. April 1932 (Nr. 92), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Wegen Ausführung von Instandsetzungsarbeiten ist die Straße Berlin-Schwedt zwischen Ahrensfelde und Blumberg von Klm. 14.030 bis Klm. 16.800 jeweils auf eine Länge von 300 Meter, und zwar für Richtung Ahrensfelde-Blumberg und dann für Richtung Blumberg-Ahrensfelde vom 18. April 1932 an auf die Dauer von 3 Wochen für den Gesamtverkehr gesperrt. Der Verkehr wird über den Sommerweg umgeleitet. Vorsicht an der Baustelle ist geboten. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 22. April 1932 (Nr. 94), Anzeigen

Für die herzliche Teilnahme und die vielen Kranzspenden beim Heimgange unserer lieben Entschlafenen Bertha Baurath sagen wir allen Verwandten und Bekannten sowie Herrn Pastor Blankenburg für die trostreichen Worte, dem Gesangverein Lyra für den erhebenden Gesang unsern herzlichsten Dank.
Fritz Gahtow und Frau.   Lindenberg, den 20. April 1932. [2]

Danksagung.
Für die herzliche Teilnahme an der Beerdigung unserer lieben Entschlafenen sowie für die zahlreichen Blumenspenden sagen wir hiermit unsern herzlichen Dank. Inbesondere danken wir Herrn Pastor Blankenburg für die trostreichen Worte sowie der Evangelischen Frauenhilfe und dem Gesangverein „Lyra“ für den erhebenden Gesang.
Hermann Kohly nebst Kindern.   Lindenberg, im April 1932. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 29. April 1932 (Nr. 100), Anzeigen

Für die herzlichen Gratulationen zu ihrer Vermählung danken
Richard Hönicke u. Frau geb. Halpap
Blumberg / Herzberg (Elster) im April 1932. [2]

50 Zentner Blaue Odenwäld. Kartoffeln hat anzugeben Albrecht, Ahrensfelde. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 11. Mai 1932 (Nr. 109), Anzeigen

Ca. 5000 Dachsteine hat abzugeben Georg Baurath, Lindenberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 15. Mai 1932 (Nr. 113), Amtsbezirk Lindenberg

Um die Autobuslinie 40
Lindenberg, 14. Mai. Eine Interessentenversammlung der Einwohner von Lindenberg, Wartenberg und den Siedlungen Neu-Lindenberg, Klarahöhe und Neu-Wartenberg fand kürzlich im Lokal von Reiche statt mit dem Thema „Verlängerung der Omnibuslinie Nr. 40 von Malchow über Linden­berg, Klarahöhe, Neu-Wartenberg nach Hohenschönhausen.“ Trotz des schlechten Wetters hatten sich ca. 600 Interessenten eingefunden. Der Vorsitzende des Grundbesitzervereins Klarahöhe, Herr Reinke, der die Versammlung leitete, schilderte zunächst die überaus schlechten Verkehrs­verhältnisse für die Siedler der Siedlungen Neu-Lindenberg, Klarahöhe und Neu-Wartenberg.
Wie Gemeindevorsteher Kirschbaum mitteilte, ist ein vor 2 Jahren von der Gemeinde Lindenberg gestellter Antrag auf Verlängerung der Aboag-Omnibuslinie aus finanziellen Gründen abgelehnt worden. Ohne Widerspruch beschloß die Versammlung, nochmals an die BVG heranzutreten und ernstlich die Verlängerung der Omnibuslinie 40 zu beantragen. Die Siedlungen in Wartenberg und Lindenberg sind in den letzten 2 Jahren dermaßen gewachsen, daß von der BVG die beantragte Verlängerung der der Omnibuslinie nicht mehr abgelehnt werden kann. Aufgabe der Gemeinde Lindenberg müßte es nun sein, die Verbreiterung der Wartenberger Straße zu betreiben. Daß die Kosten von der Gemeinde Lindenberg getragen werden, ist ausgeschlossen, da bereits die vor­handenen Mittel für die Pflasterung der Schulstraße vorgesehen sind. Annehmbar wäre evtl. die Anregung der Versammlung, zu den Instandsetzungsarbeiten der Wartenberger Straße die Parzellierungsunternehmer Frau Eckelt und Ernst Koch, evtl. auch Wilke heranzuziehen. Koch hat sich bereits bereit erklärt, zu den Kosten prozentual beizusteuern, und auch Frau Eckelt bzw. Wernitz wird sich auf Basis einer friedlichen Verhandlung, die vom Gemeindevorstand zu führen wäre, bestimmt mit einem Kostenanteil beteiligen.
Da zwischen Frau Eckelt und den Siedlern das beste Einvernehmen besteht, wird Frau Eckelt bestimmt mit zu der beantragten Omnibusverbindung beisteuern. Wünschenswert wäre es, wenn der in Lindenberg wohnhafte Kreistagsabgeordnete Wendland beim Kreisamt Niederbarnim ebenfalls für die Verlängerung der Omnibuslinie eintreten würde. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 20. Mai 1932 (Nr. 116), Anzeigen

Am Mittwoch vormittag 9 uhr verschied plötzlich und unerwartet nach schwerer, kurzer Krankheit unsere heißgeliebte einzige Tochter und liebe Schwester
Alice Lindenberg im fast vollendeten 18. Lebensjahre.
Dies zeigen hiermit tiefbetrübt an
Fritz Lindenberg u. Frau Helene geb. Wilke, Georg Lindenberg als Bruder.
Eiche b. Ahrensfelde, den 18. Mai 1932.
Die Beerdigung findet am Sonnabend, den 21. Mai, nachm. 4 Uhr, vom Trauerhause aus statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 27. Mai 1932 (Nr. 122), Anzeigen

Statt Karten
Ueberwältigt von so vieler Liebe und Verehrung, die unserer geliebten Alice von allen Seiten erwiesen wurde, sprechen wir jedem Einzelnen unsern herzinnigsten Dank aus. Insbesondere danken wir dem Herrn Geistlichen, Pastor Ramin, für seine tröstenden Worte, dem Sport-Verein und der Jugend von Eiche für ihre Kranzspenden, überhaupt allen von nah und fern, die ihre Liebe gezeigt haben.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen
Fritz Lindenberg, Helene Lindenberg geb. Wilke, Georg Lindenberg
Eiche, den 25. Mai 1932. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 29. Mai 1932 (Nr. 124), gekürzt

Landrat Schlemminger zum Etat
79,8 Prozent aller Ausgaben gehen auf das Wohlfahrtskonto ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 29. Mai 1932 (Nr. 124), Aus Altlandsberg

Der früherer Oberpfarrer der [Altlandsberger] Stadtkirchengemeinde und Superintendent D. Ernst Bäthge, der jetzt in Mahlsdorf-Süd bei Köpenick im Ruhestande lebt, feiert am 1. Juni mit seiner Gattin das Fest der goldenen Hochzeit. Der Jubilar, der kürzlich in großer Rüstigkeit sein 81. Lebensjahr vollendete, konnte auch bereits sein 50jähriges Amtsjubiläum feiern. Nach seiner Ordination am 5. Juni 1879 erhielt er die erste Priesterstelle als Diakonus in Woltersdorf; später wirkte er in Werder a. H. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 31. Mai 1932 (Nr. 125), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. In der letzten Gemeindevertretersitzung ... nahm die Gemeindevertretung Kenntnis von dem Voranschlag für das Etatsjahr 1932 der Amtsunkosten. Die Mittel für zwei Schubkarren, der Erdabfuhr von der Mahlsdorfer Straße und für Reparatur des Brunnens im Six-Gelände wurden bewilligt. Von einer Umwandlung des Schmiedebauplatzes zu einer Parkanlage wird abgesehen. Dieser soll verpachtet werden. Die Zuschrift des Schulrats, daß Hilfslehrer nicht zur Verfügung stehen, wurde bekanntgegeben. ... Hinsichtlich der Meldung für das Wasserrohrnetz an der Grenze Mahlsdorf ist festgestellt, daß die Beteiligung nur sehr schwach ist. Größere am Abwassergraben der Schule erforderliche Maurerarbeiten (Ausbesserungen) warfen die Frage auf, ob sich diese ständigen Reparaturen nicht durch Verlegung von Rohren erübrigen würden. Die Erledigung wurde der Baukommission aufgegeben. Es wurde der Antrag eingebracht, in Anbetracht der wirtschaftlichen Notlage einen größeren Betrag zur Beschaffung von Schulmaterialien für Minder­bemittelte im Etatsjahr 1932 vorzusehen. Die bisher nicht vorgenommene Numerierung der Grundstücke wird als Mangel bezeichnet. Es soll darauf hingewirkt werden, daß diese noch im Laufe des Jahres erfolgt. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 3. Juni 1932 (Nr. 128), Anzeigen

Gute Futterkartoffeln verkauft Eckelt, Lindenberg-Clarahöh. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 5. Juni 1932 (Nr. 130), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. Ueber die Gemeinde Lindenberg werden von der Berliner Presse in den letzten Tagen schaurig-schöne Geschichten geschrieben. Es wird da auch manches übertrieben, so daß man fast schon auf den Gedanken kommt, daß bei dieser Presse die sogenannte „Sauregurkenzeit“ begonnen hat. Es ist nicht alles Gold, was glänzt, und von rosigen Zeiten oder von einem Steueridyll, wie ein Berliner Mittagsblatt schreibt, hat der Lindenberger Steuerzahler noch nicht viel gemerkt. Was bedeutet auch für den Steuerzahler eine 20prozentige Senkung der Grundvermögenssteuer und die Abschaffung der Bürgersteuer, wenn alle anderen unzähligen Steuerarten dauernd erhöht werden und den Besitz und das Gewerbe auspowern? Na, aber trösten wir uns als Lindenberger Steuerzahler, wenn wir auch selbst davon nicht profitieren, so haben doch wenigstens die Berliner Zeitungsreporter dabei ihr Geld verdient. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 10. Juni 1932 (Nr. 134), Amtsbezirk Lindenberg, gekürzt

Lindenberg. [2] Auf den Lobgesang in der Berliner Presse über die Gemeinde Lindenberg haben sich auch die Pressefotografen in Lindenberg eingefunden, und unsere Gemeindevertreter mußten in der am Dienstag nachmittag 5 Uhr stattgefundenen Gemeindevertretersitzung vor die Kamera. Die Photographen arbeiten für verschiedene illustrierte Zeitungen, so daß unsere Gemeindeväter nun auch das Vergnügen haben werden, in illustrierten Zeitungen als Musterparlament vorgestellt zu werden. Hoffen wir aber, daß die Geschichte nun bald ein Ende hat und Lindenberg seine Ruhe wiederfindet. ... Da die Sitzung schon um 7.30 Uhr beendet war, beschloß man eine Rundfahrt zur Straßenbesichtigung durch alle Siedlungen. Schöffenstellvertreter Garbuzinski stellte hierzu seinen Kraftwagen zur Verfügung. Zuerst besichtigte man die Kolonie Klarahöhe, hinterher die Straßen­verhältnisse in der Kolonie Neu-Lindenberg und vor Eintritt der Dunkelheit auch noch Neu-Buch.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 12. Juni 1932 (Nr. 136), Sonderausgabe

Festausgabe
zur 700-Jahrfeier der Stadt Bernau und zur 500. Wiederkehr des Hussitenfestes ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 14. Juni 1932 (Nr. 137), gekürzt

Das Doppeljubiläum der Stadt Bernau
Zum Gedächtnis an die Stadtgründung vor 700 und den Sieg über die Hussiten vor 500 Jahren ...
Die Zahl der am Bahnhof Bernau am Sonntag abgegebenen Fahrkarten betrug 18600. Diese Karten dürften samt und sonders von auswärtigen Besuchern Bernaus stammen. ... Man kann die Zahl der fremden Gäste in Bernau am Sonntag ruhig mit 25000 angeben. Manche Schätzungen lauten sogar auf 30000. ...
In den meisten Lokalen ging während des Nachmittags das Bier aus, so daß die Brauereiwagen in fieberhafte Tätigkeit treten mußten. ... Schwarzbier gab es schon lange nicht mehr. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 24. Juni 1932 (Nr. 146), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Das Rittergut Blumberg ist in der Matrikel der Rittergüter des Kreises Niederbarnim gelöscht worden.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 29. Juni 1932 (Nr. 150), gekürzt

Von der 700-Jahrfeier in Oranienburg
Max Rehbergs Festspiel „Bötzow-Oranienburg“
In 14 Bilder gruppiert Max Rehberg sein Festspiel. Es beginnt mit einer Episode „Die ersten Deutschen kommen nach Bötzow“ und schließt mit einer tragikomischen Szene in der Gastwirtschaft zur Traube (anno 1877), als die Eisenbahn die Postkutsche in die Rumpelkammer verwies. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 6. Juli 1932 (Nr. 156), Anzeigen

Industriebahn Tegel-Friedrichsfelde
Mit Wirkung vom 4. Juli 1932 wird für den Uebergangsverkehr der Industriebahn Tegel-Friedrichsfelde ein Ausnahmetarif mit besonders ermäßigten Frachtsätzen für Weißkohl, Wirsing­kohl, Rotkohl und Kartoffeln eingeführt. Auskunft erteilen die Güterstellen.
Niederbarnimer Eisenbahn. Direktion. [2]

Verkaufe: 2 schwere Belgier, Rotschimmel, 8- und 9-jährig, Wallache,
auch Tausch gegen 2 gleichwertige leichte Ackerpferde, ferner:
1 Dreschkasten mit einfach. Reinigung.
August Zybell, Blumberg Bez. Potsdam. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 8. Juli 1932 (Nr. 158), Anzeigen

Schon ein Jahr nach dem Tode unseres guten Vaters rief Gott der Herr heute um ½10 Uhr unsere liebe, treusorgende Mutter, Schwieger- und Großmutter, die Altsitzerin
Frau Anna Gathow geb. Ebel zu sich in die Ewigkeit.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Richard Gathow.
Blumberg, den 6. Juli 1932.
Die Beerdigung findet am Sonnabend den 9. Juli, um 3 Uhr, von der Kirche aus statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 17. Juli 1932 (Nr. 166), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Verpflichtet wurde der Bauerngutsbesitzer August Keisdorf in Blumberg als Schieds­mannstellvertreter für den Schiedsmannbezirk Nr. 32, umfassend die Gemeinde Blumberg, für eine vom 25. Juni 1932 an laufende dreijährige Amtsdauer.


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 2. August 1932 (Nr. 178), gekürzt

Keine eindeutige Mehrheit im Reichstag.
NSDAP stärkste Partei / Die kommunistische Gefahr / Nicht Parteipolitik, sondern Staatspolitik / Regierung Papen bleibt.
Das berichtigte vorläufige amtliche Endergebnis.
Der Reichswahlleiter gibt folgendes berichtigtes vorläufiges Endergebnis der Reichstagswahl bekannt [in Klammern Anzahl der Sitze]:
Gültige Stimmen insgesamt: 36 862 434
1.Sozialdemokratische Partei [Soz.]7 953 986 (133)
2.Nationalsozialistische Dt. Arbeiterpartei [Natsoz.]13 772 748 (230)
3.Kommunisten [Komm.]5 365 666 (89)
4.Zentrum [Z.] 4 587 477 (75)
5.Deutschnationale Volkspartei [Dtnt.]2 184 971 (37)
6.Deutsche Volkspartei [Vpt.]435 547 (7)
7.Reichspartei des Dt. Mittelstandes [Wip.] 146 107 (1)
8.Deutsche Staatspartei [Stp.]373 560 (4)
9.Bayerische Volkspartei1 202 617 (22)
10.Dt. Landvolk [Ldv.]91 287 (1)
11.Christl.-soz. Volksdienst [Chr.]364 986 (4)
11aVolksrechtspartei40 927 (-)
12.Deutsche Bauernpartei137 090 (2)
13.Landbund96 868 (2)
Splitter108 597

Ahrensfelde: Soz. 246, Natsoz. 367, Komm. 179, Z. 14, Dtnt. 44, Vpt. 3, Wip. 2, Stp. 6, Ldv. 1, Chr. 3, Sap. 2
Mehrow: Soz. 64, Natsoz. 54, Komm. 16, Dtnt. 12, Vpt. 3


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 14. August 1932 (Nr. 190), gekürzt

Röhm und Helldorf beim Kanzler
Berlin, 13. August Reichskanzler v. Papen empfing am Freitag den Besuch der national­sozialistischen Abgeordneten Röhm und Graf Helldorf, der die Besprechungen des Reichskanzlers mit Adolf Hitler vorbereiten sollte. Adolf Hitler wird im Laufe des Sonnabendvormittag sowohl vom Reichskanzler wie auch vom Reichspräsidenten empfangen werden. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 20. August 1932 (Nr. 195), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Das Bauernwettreiten findet am Sonntag, den 21. d. M. statt. Der Beginn ist auf 3 Uhr festgelegt, und der Eintritt, der Notzeit entsprechend, auf 0,80 M festgesetzt. 10 Rennen kommen insgesamt zum Austrag. Alles Nähere wird durch Inserat bekanntgegeben.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 20. August 1932 (Nr. 195), Anzeigen

Gut erh., fahrbar. Dreschkasten mit einfach. Reinigung, Welle auf Kugellager,
verkft. f. 150 M. August Zybell, Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 26. August 1932 (Nr. 200), Anzeigen

Amtsbezirk Wandlitz
Oeffentliches Baden im Wandlitzer See.
Auf Grund der in der Preuß. Gesetzsammlung Nr. 48 abgedruckten Badepolizeiordnung des Herrn Ministers des Innern vom 18. August 1932 gebe ich folgendes bekannt.
Verboten ist:
  1. Die Verwendung der dreieckigen Badehose, auch in Trikotart, als Badebekleidung, da diese als anstößig angesehen wird.
  2. Nur mit einem Badeanzug bekleidet, öffentliche Gaststätten, auch das Seebadrestaurant zu betreten oder sich in diesen aufzuhalten.
  3. Das Verlassen der Seebadanlage in Badebekleidung.
  4. Das Entkleiden auf dem freien Badegelände.
Ferner gebe ich ... bekannt, daß Hunde in die gesamte Seebadeanlage, also in das Restaurant und in das Badegelände keinen Zutritt haben. ...
Wandlitz, den 24. August 1932.
Der Amtsvorsteher als Ortspolizeibehörde. Jünemann. [2]

Lindenberg.
Sonntag d. 28. u. Montag, d. 29. Aug: Großes Erntefest
wozu freundlichst einladet Reiche, Gastwirt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 26. August 1932 (Nr. 200), Amtsbezirk Ahrensfelde

Mehrow. Ein seltenes Jubiläum begeht der Schmiedemeister Krause. Am 28. August ist Krause auf dem Rittergut in Mehrow 50 Jahre als Schmiedemeister tätig. Er selbst hat die Schmiede vor 50 Jahren eingerichtet, und noch jeden Tag sucht er seine ihm liebgewordene Werkstätte auf. Krause steht im 77. Lebensjahr und erfreut sich in Mehrow großer Beliebtheit. Er hat auch der Gemeinde große Dienste erwiesen. Er war 47 Jahre lang Spritzenmeister und über 20 Jahre Schulvorsteher; 40 Jahre war er in der Kirchenvertretung. Seit 6 Jahren ist er Kirchenältester. Wir wünschen ihm und seiner Ehefrau einen frohen Lebensabend.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 3. September 1932 (Nr. 207), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. Eine Schwadron des 4. Reiter-Regiments wird vom 3. bis 5. September in Lindenberg einquartiert. Die Soldaten werden am Sonnabend mit Musik in unseren Ort einziehen. Zu Ehren der Gäste findet ein Reiterball statt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 4. September 1932 (Nr. 208), Amtsbezirk Ahrensfelde

Mehrow. Sein 50jähriges Dienstjubiläum feierte am 28. August der Schmiedemeister Krause. Am diesem Tage wurden ihm große Ehrungen zuteil. Der Reichspräsident ließ dem Jubilar am 28. August durch die Post eine Ehrenurkunde mit eigenhändiger Unterschrift zustellen. Auch die Gutsverwaltung hat dem Jubilar ein Glückwunschschreiben zugestellt.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 7. September 1932 (Nr. 210), Bernau, gekürzt

Bernaus neuer Gaskessel
Am gestrigen Montag nachmittag besichtigten die Mitglieder des Magistrats ... den bereits seit einiger Zeit im Betrieb befindlichen neuen Gaskessel, den die Bamag-Meguin-Gesellschaft auf dem Grundstück des städtischen Gaswerks errichtet hat. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 7. September 1932 (Nr. 210), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. In Anwesenheit von 11 Mitgliedern der Gemeindevertretung eröffnete der Gemeinde­vorsteher die auf den 1. September einberufene Gemeindevertretersitzung im Schulhaus. ... Ein für das Siedlungsgebiet Rosengarten eingegangener Antrag auf Ausweisung und Anerkennung desselben als vorstädtische Kleinsiedlung wurde der Gemeindevertretung zur Kenntnis gegeben. Eine eingehende Aussprache ergab, daß die Vertretung sich der Anschauung des Gemeinde­vorstehers anschloß, nach der Umstände und Verhältnisse eine Zustimmung versagen. Der Voranschlag des Gemeindehaushalts für 1932 wird in Einnahme und Ausgabe mit 88060,- RM festgesetzt. Es werden danach wie bisher im Rechnungsjahr 1932 100% Grundvermögenssteuer, 200% Gewerbesteuer und die Bürgersteuer zum einfachen Landessatz erhoben. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 10. September 1932 (Nr. 213), Anzeigen

Zwei Pferde zu verkaufen bei Otto Rücker, Lindenberg, Wartenberger Str. 15. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 15. September 1932 (Nr. 217), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Die ersten Punktspiele der Turner-Handballer im Gau Brandenburg des Deutschen Turnerbundes wurden am Sonntag ausgetragen. Der D.T.V. Felsing beteiligte sich mit zwei Männermannschaften und einer Schülerelf an den Spielen. Die Schüler, Gaumeister von 1931/1932 spielten gegen Hermsdorf und gewannen 5:1. Die 2. Männermannschaft kämpfte gegen Scharnhorst I. Auch hier konnte ein klarer Sieg von 6:4 Toren errungen werden. Die 1. Männer­mannschaft spielte 1931/32 in der 3b-Klasse und war nicht zu schlagen. Jetzt rückte sie auf und spielt nun in der Meisterklasse B. Am Sonntag fand das Spiel gegen die alte Meistermannschaft Oberschöneweide I statt. Unerwartet siegte Ahrensfelde 11:3 (6:0). Die nächsten Spiele finden am 25. September statt.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 16. September 1932 (Nr. 218), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. Ueberfallen und blutig geschlagen wurde in der Nacht zum Montag der Schlächter Fritz D. Der Name des Täters ist jedoch bekannt, so daß die Angelegenheit für den Angreifer ein gerichtliches Nachspiel haben wird. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 21. September 1932 (Nr. 222), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Die Kleinmotorspritze, die vor einiger Zeit von der Gemeinde angekauft war, wurde vergangenen Sonntag der Freiwilligen Feuerwehr übergeben. In der Festansprache, die Gemeinde­vorsteher Haase vor großem Publikum hielt, dankte er besonders Kreisbrandinspektor Graß, Amtmann Moch und der Feuersozietät für die großen Bemühungen und Beihilfen für die heimische Wehr. Zur Probe, die zu aller Zufriedenheit ausfiel, markierte man einen Brandangriff und entnahm das Wasser mittels der neuen Spritze aus dem Feuerlöschteich. Hierbei zeigte die Pumpe sowohl wie die hierzu ausgebildete Mannschaft, daß sie im Falle eines Brandes gut ihren Mann stehen können. Nachmittags gab es einen Umzug, an dem sich auch die Nachbarwehren von Lindenberg, Falkenberg, Marzahn und Blumberg beteiligten.
Abends war Feuerwehrball - und wer kennt nicht die dort immer herrschende Gemütlichkeit! - Zu erwähnen ist vielleicht doch noch, daß zu Anschaffung dieser Spritze, die fast 3000 Mark kostet, die Sozietät mit fast der Hälfte der Summe eingesprungen ist. Bravo!


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 22. September 1932 (Nr. 223), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Beim Schaufrisieren, das am 18. September im Elysium Bernau stattgefunden hat, erhielt der Lehrling Rudi Discher beim Friseurmeister P. Schulze für Haararbeiten (Zopf und Damenperücke) den 1. Preis des ersten und zweiten Lehrjahres. Im vergangenen Jahre war es ihm möglich, in der Wertung für Haararbeiten den zweiten und für Frisieren den 3. Preis zu erlangen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 22. September 1932 (Nr. 223), Kreis Oberbarnim, gekürzt

Vorbildliches märkisches Heimatarchiv
Eberswalde, 21. Sep.
Der Leiter des Eberswalder Heimatmuseums, der bekannte märkische Heimatforscher Rudolf Schmidt, erstattete soeben einen Rechenschaftsbericht über die bisherige Entwicklung und Aus­gestaltung des heimatkundlichen Archivs, das 1905 in Verbindung mit dem dortigen Heimat­museum angelegt wurde. In dreijähriger Arbeit hat Rudolf Schmidt den reichen Inhalt des Archivs gesichtet, geordnet und katalogisiert. Es umfaßt vier große Abteilungen: das Akten- und Urkunden­archiv, das Bildarchiv, die Bücherei mit Landkartenarchiv und das Weltkriegsarchiv. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 28. September 1932 (Nr. 228), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Alle drei Mannschaften des DTV. „Felsing“ traten am Sonntag zu Handball-Punktespielen an. Die Schülerelf gewann gegen Weißensee kampflos. Die 2. Männermannschaft spielte gegen Seefeld und gewann nach hartem Kampf 3:0. Die 1. Männermannschaft hatte ihren schwersten Gegner vor sich, und zwar Hohenschönhausen. Durch Fehlurteile des Schiedsrichters verlor Ahrensfelde den Mut und unterlag schließlich 7:2.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 2. Oktober 1932 (Nr. 232), Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Bestätigt wurde der Feld- und Forstaufseher August Bomke, wohnhaft in Blumberg auf dem Gut, als Feld- und Forsthüter für das Gebiet der Gutsverwaltung Blumberg. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 5. Oktober 1932 (Nr. 234), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Ganz überlegen spielte die Schülerelf des DTV. „Felsing“ gegen den DTV Löhme. 20 Tore konnte Ahrensfelde erzielen, während Löhme leer ausging. Auch gegen Seefeld wurde der Kampf gewonnen. Hier gab es ein Resultat von 14:0. Wenn die Erfolge anhalten, könnte die Mannschaft es zur Gaumeisterschaft bringen.


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 6. Oktober 1932 (Nr. 235)

Der vorschriftsmäßige Badeanzug.
In der preuß. Gesetzsammlung Nr. 56 wird für das Land Preußen folgende Polizeiverordnung erlassen: ..
Der § 1 der Badepolizeiverordnung vom 18. August 1932 ... erhält folgende Fassung:
  1. Das öffentliche Nacktbaden ist untersagt.
  2. Frauen dürfen öffentlich nur baden, falls sie einen Badeanzug tragen, der Brust und Leib an der Vorderseite des Oberkörpers vollständig bedeckt, unter den Armen fest anliegt sowie mit angeschnittenen Beinen und einem Zwickel versehen ist. Der Rückenausschnitt des Badeanzugs darf nicht über das untere Ende der Schulterblätter hinausgehen.
  3. Männer dürfen öffentlich nur baden, falls sie wenigstens eine Badehose tragen, die mit angeschnittenen Beinen und einem Zwickel versehen ist. In sogenannten Familienbädern haben Männer einen Badeanzug zu tragen. ...
Das Kernstück dieser Verordnung scheint der mehrfach erwähnte „Zwickel“ zu sein. Da erhebt sich die Frage was ist ein Zwickel?
Man sieht im Geiste das badende Publikum in größter Verlegenheit ... Wir schlagen den Meyer auf. Dort steht unter Zwickel: „s. Pendentif“ ... „das meist dreieckige Gewölbefeld zwischen je zwei eine Kuppel tragenden Bogen“ ... Und es ist nur noch von Interesse, ob auch alle Polizeibeamten rechtzeitig über die Bedeutung des Zwickels aufgeklärt worden sind. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 6. Oktober 1932 (Nr. 235), Amtsbezirk Börnicke

Börnicke. Ein Naturwunder kann man hier im Garten des Landwirts Bergemann feststellen. Ein Kirschbaum befindet sich dort in voller Blütenpracht. Um diese Jahreszeit sicher eine Seltenheit! [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 7. Oktober 1932 (Nr. 236), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Der Turnverein „Felsing“ hielt kürzlich eine Mitgliederversammlung ab. Der Vorsitzende Wolff gedachte vorerst mit ehrenden Worten eines verstorbenen Mitgliedes. Ferner gab der Vorsitzende kurze Schilderungen der gefallenen Turnbrüder. - Sorgen bereiten dem Vorstande die rückständigen Beiträge. Tbr. Willi Jauert konnte im Turnbericht einen Aufschwung aller Abteilungen feststellen. Zum Bezirkswetturnen am 28. Erntemonds bemerkte er, daß dies durch die Unpünktlichkeit der Berliner Vereine nicht folgerichtig durchgeführt werden konnte. Für die Zukunft sei zu empfehlen, nicht nur rechtzeitige Meldungen, sondern auch pünktliches Antreten zu verlangen. Der Verein errang von 53 Siegen allein 35. Zum Lehrgang des Gauturnwarts meldeten sich drei Turnfreunde, denen die Unterstützung des Vorstandes zugesagt wurde.
Im Anschluß an Verlautbarungen in den Kreismitteilungen konnte festgestellt werden, daß Bundes­turnzeitungen über Pflichtbezug gehalten werden. Zum Wintervergnügen wurde der 3. Julmonds vorgemerkt. Der Verein blickt im nächsten Jahr auf ein 25jähriges Bestehen zurück. Mit Veranstaltungen aus diesem Anlaß wird sich die Vorstandsversammlung beschäftigen. Ferner wurde noch die Besprechung über die Gründung einer „Altherrenriege“ vorgemerkt.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 8. Oktober 1932 (Nr. 237), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Am Sonntag finden folgende Verbandsspiele des deutschen Turnerbundes (Gau Brandenburg) statt. Ahrensfelde Männer 1. gegen Waidmannslust 1. von 4-5 Uhr in Waidmannslust. Ahrensfelde Männer 2. gegen Löhme 1. von 2-3 Uhr in Ahrensfelde, Ahrensfelder Schüler 1. gegen Rosenthal von 10-11 Uhr in Ahrensfelde. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 9. Oktober 1932 (Nr. 238), Anzeigen

Junge, graue Schäferhündin entlaufen. Geg. gute Belohnung bittet abzugeben Walter Arnold, Oberschweizer, Rittergut Mehrow. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 12. Oktober 1932 (Nr. 240), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Einen Sieg auf der ganzen Linie konnte der DTV. Felsing bei den Handballspielen des Sonntags verzeichnen. Die Schüler-Elf gewann kampflos gegen Rosenthal. Die 2. Männer-Mannschaft gewann 4:0 gegen Löhme. Das Hauptereignis war das Spiel der 1. Männermannschaft gegen Waidmannslust. Es endete 14:1 für Ahrensfelde.


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 23. Oktober 1932 (Nr. 250), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Der DTV. „Felsing“ beteiligte sich am Sonntag am Schauturnen des Gaues Brandenburg mit 10 Männern und 5 Jungmädchen. Das Turnen stand hauptsächlich im Zeichen des Wehrgedankens. - Die Verbandshandballspiele und damit der Kampf um die Punkte, nehmen am Sonntag ihren Fortgang. Ahrensfelde spielt folgendermaßen: Schüler 1 gegen Hohenschönhausen von 10-11 Uhr, Männer 2 gegen Weißensee von 2-3 Uhr in Weißensee, Männer 1 spielt gegen Charlottenburg von 3-4 in Charlottenburg (Eichkamp).


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 26. Oktober 1932 (Nr. 252), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Die Männer-Mannschaften des DTV. „Felsing“ waren am Sonntag beim Handball­spielen vom Pech verfolgt. Die 2. Männerelf, die in Weißensee spielte, konnte nur mit 10 Mann antreten, darunter einen Ersatzmann. Da der Schiedsrichter nicht erschien, fand ein Freundschafts­spiel gegen Weißensee 5 statt. 5:5 war das Ergebnis. Die 1. Mannschaft, die gegen Charlottenburg antrat, mußte mit 9 Mann spielen. Ahrensfelde verlor 6:8. Erfolgreich war nur der Gaumeister, die Schülermannschaft. Nach hartem Kampf gewann Ahrensfelde gegen Hohenschönhausen 4:2.


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 26. Oktober 1932 (Nr. 252), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. In der letzten Gemeindevertretersitzung wurde die von den Gemeindevertretern P. Döberitz und Helmcke vorgeprüfte Gemeinderechnung für das Jahr 1931 ... festgestellt, so daß sich ein Bestand von 2495,74 RM. ergab. Entlastung wurde einstimmig erteilt. ... Die Gemeinde­vertretung lehnte in ihrem Beschluß die Erhöhung der Bürgersteuer ab ... Dem vorgelegten Bebauungsplan Bugge-Gathow am Reethsee wurde zugestimmt. ... Einer Anregung folgend, soll das Besitzverhältnis auf dem Schmiedeplatz festgestellt und ein dort zur Unterbringung eines Mannschaftswagens errichteter, baufällig gewordener Schuppen abgerissen werden. Sodann beschloß die Gemeindevertretung ..., den eventuell aus dem Verkauf des ... überfällig gewordenen Straßenlandes einkommenden Betrag von 203 RM. zur Beschaffung von Schuhwerk für Pflichtarbeitleistende zu verwenden. ... Einem Antrag Helmcke, den zwischen Straße am Kornfeld und Barschsee liegenden Platz dem Arbeiter-Sportverein zur Benutzung zur Verfügung zu stellen, wurde stattgegeben. ...[2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 29. Oktober 1932 (Nr. 255), Bernau, gekürzt

Bernauer Bürgersteuer 800 Prozent
Der Regierungspräsident in Potsdam hat die Bürgersteuer der Stadt Bernau für das Rechnungsjahr 1933 auf das Achtfache des Landessatzes festgesetzt. Diese Festsetzung ist erfolgt, um die Ausgaben des städtischen Haushalts in diesem Jahre einigermaßen zu decken. Eine vollständige Deckung wird auch durch diese ungeheure Erhöhung nicht erzielt. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Dienstag, den 8. November 1932 (Nr. 263), gekürzt

Die Reichsregierung bleibt bei ihrem Kurs.
Berlin 7. November. Zum Wahlergebnis wird an zuständiger Stelle heute festgestellt, daß sich an der Lage nichts Wesentliches geändert hat. Die Reichsregierung habe keine Veranlassung, von ihrem bisherigen Kurs abzuweichen. Es werde nunmehr Sache der Parteien sein, ob der Reichstag in der Lage sei, positive Arbeit zu leisten. Die Reichsregierung sei bestrebt, ihre Grundlage zu verbreitern und, wie der Kanzler auch in seiner Rundfunkrede zum Ausdruck gebracht habe, für jeden die Arme offen zu halten, der gewillt sei, mitzuarbeiten. ...
Statt 608 nur noch 582 Mandate
1½ Millionen weniger, NSDAP verliert 35, SPD 13, DRBP gewinnt 14, KPD 11, DBP 4
1. Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei [Natsoz.]11 713 785 (195)
2. Sozialdemokratische Partei [Soz.]7 237 894 (121)
3. Kommunisten [Kom.]5 974 209 (100)
4. Zentrum [Z.]4 228 633 (69)
5. Deutschnationale Volkspartei [Dtnt.]3 064 977 (51)
6. Bayerische Volkspartei1 081 932 (19)
7. Deutsche Volkspartei [Vpt.]660 092 (11)
8. Deutsche Staatspartei [Stp.]338 064 (2)
9. Christlich-Sozialer Volksdienst [Chr.]412 685 (5)
10. Wirtschaftspartei [Wip.]110 181 (2)
11. Hannoveraner63 999 (1)
12. Deutsche Bauernpartei und Landvolk255 488 (3)
13. Thüring. Landbund60 065 (1)
14. Württembergischer Bauernbund105 188 (2)
Gültige Stimmen 35 402 306 (36 862 434) - zersplittert155 114
[In Klammern Anzahl der Mandate]
Der bisherige Reichstag war wie folgt zusammengesetzt: Nationalsozialisten: 230 Mandate, Sozialdemokraten 133, Kommunisten 89, Zentrum 75, Deutschnationale 37, Deutsche Volkspartei 7, Staatspartei 4, Christsoziale 3, Wirtschaftspartei 2, Landvolk 1 Mandate.
Wie wählte der Kreis Niederbarnim ?
Kreis Niederbarnim: NSDAP 35284, SPD 25278, KPD 30598, Zentrum 2421,
DNVP 11023, DVP 873, Staatspartei 960, Christl.-soz. 691, Wirtsch.-Partei 372,
Landvolk 9, SAP 95
Einzelergebnisse aus dem Kreis:
Ahrensfelde: Natsoz. 323, Soz. 165, Komm. 213, Z. 7, Dtnt. 51, Vpt. 9, Stp. 3, Chr. 7, Wip. 1
Blumberg: Natsoz. 351, Soz. 148, Komm. 162, Z. 4, Dtnt. 90, Vpt. 2, Stp. 1, Chr. 7
Eiche: Natsoz. 84, Soz. 42, Komm. 71, Z. 3, Dtnt. 30, Stp. 1
Hönow: Natsoz. 256, Soz. 172, Komm. 404, Z. 23, Dtnt. 48, Vpt. 1, Stp. 4, Chr. 11, Ldv. 2
Lindenberg: Natsoz. 282, Soz. 161, Komm. 320, Z. 13, Dtnt. 88, Vpt. 2, Chr. 2, Ldv. 2
Mehrow: Natsoz. 45, Soz. 66, Kom. 22, Dtnt. 14, Chr. 1


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 11. November 1932 (Nr. 266), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. Zwecks Ausführung von Verbreiterungs- und Instandsetzungsarbeiten wird hiermit die Provinzialstraße Berlin-Bernau zwischen Malchow und Lindenberg von Kilometer 11.308 bis 12.271 von heute an auf die Dauer von 3 Wochen in einer Länge von jeweils 300 Metern halbseitig gesperrt. Zuwiderhandlungen gegen dieses Sperrverbot werden mit Geldstrafe bis zu 150 RM. bestraft, an deren Stelle im Nichteintreibungsfalle entsprechende Haft tritt. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Mittwoch, den 16. November 1932 (Nr. 270), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. Die Provinzialstraße Berlin-Bernau wird zwischen Malchow und Lindenberg vom 15. November an auf 3 Wochen für den Gesamtverkehr gesperrt. Der Verkehr wird über Malchow, Blankenburg, Buch, Schwanebeck und umgekehrt umgeleitet. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 18. November 1932 (Nr. 271), Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Bestätigt wurde der Polizeiverwaltungsbeamte Ludwig Dubick in Ahrensfelde als Polizeisekretär des Amtsbezirks Ahrensfelde.


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 9. Dezember 1932 (Nr. 289), Amtsbezirk Lindenberg

Lindenberg. Die Sperrung der Provinzialstraße Berlin-Bernau zwischen Malchow und Lindenberg von km 11,308 bis km 12,271 wird hiermit bis auf weiteres verlängert. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Freitag, den 16. Dezember 1932 (Nr. 295), Amtsbezirk Neuenhagen, gekürzt

Hönow. Zur letzten Gemeindevertretersitzung waren sämtliche Gemeindevertreter anwesend. ... Einem Antrag der Wohlfahrtserwerbslosen auf Gewährung von Sonderunterstützung konnte, wie in den Fällen vorher, nicht entsprochen werden, da es an Mitteln fehlte. Es wurde auf die von der Gemeinde und der Evangelischen Frauenhilfe eingeleitete Winteraktion verwiesen. ... Der Schmiedebauplatz an der Mahlsdorfer Ecke Berliner Chaussee wird von Jahr zu Jahr zum Preise von 8 RM. verpachtet. ... Sodann nahm die Gemeindevertretung Kenntnis von der Einrichtung einer öffentlichen Fernsprechstelle bei Kaufmann Urthel, Kirschallee Ecke Dahlienstraße, und bewilligte die Garantieübernahme. Ein inzwischen vom Katasteramt eingegangener Plan läßt nunmehr erkennen, wo die Grenze zwischen Gemeindeeigentum und Schmiede sich befindet. Der Schuppen soll abgerissen, und die auf dem Gemeindekomplex befindliche Dunggrube entfernt werden. ...
Es wurde ferner berichtet, daß auf Grund des Antrages auf Genehmigung der Bürgersteuer zum fünffachen Landessatz von seiten des Kreises eine Prüfung stattgefunden hat und die Notwendig­keit anerkannt wurde. Gemeindevertreter Helmcke stellte den Antrag, den der Gemeinde gehörenden Wald abzuholzen und das Holz den Wohlfahrtserwerbslosen zu Heizzwecken zur Verfügung zu stellen. Es sollen zunächst durch den Schöffen Lindenberg die Eigentumsverhältnisse am Walde festgestellt werden. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 17. Dezember 1932 (Nr. 296), gekürzt

Die heutige Sitzung des Preußischen Landtages ...
Im Verlaufe der Beratung wird auch die Badepolizei-Verordnung des Reichskommissars Dr. Bracht, die sogenannte Zwickel-Verordnung, im Landtag erörtert werden. [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 17. Dezember 1932 (Nr. 296), Amtsbezirk Lindenberg, gekürzt

Lindenberg. Einen recht guten Fang machte am Donnerstag vormittag 8 Uhr der Schwanebecker Oberlandjäger Günther. Auf der Dienstfahrt von Schwanebeck nach Lindenberg begegnete der Landjäger einem schwer beladenen Radfahrer, den er bis zum Dorfe Lindenberg im Auge behielt und in Lindenberg vor dem Amtsbüro stellte. Der Sack und auch der Rucksack enthielt[en] nicht weniger als 8 Mastgänse. Bei näherer Visitation der Stücke kam aber auch eine Stahlsäge zum Vorschein, so daß an einem Gänsediebstahl kein Zweifel betstand. In der Manteltasche führte der Einbrecher außerdem noch schußbereit einen scharf geladenen 12-Millimeter-Revolver bei sich mit einem Karton Reservemunition. Auf dem Amtsbüro entpuppte sich der Gänsedieb als schwerer Junge, und zwar handelt es sich um einen Maler Max Birkholz aus Berlin, der trotz seiner 26 Jahre bereits mehrere Zuchthausstrafen, zuletzt 5 Jahre wegen versuchten Mordes, verbüßt hat. ... [2]


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonnabend, den 17. Dezember 1932 (Nr. 296), gekürzt

Erntefest mit Saalschlacht in Birkholz ...
Am Sonntag, den 6. September feierte man in der Gastwirtschaft von Puhlmann in Birkholz das diesjährige Erntefest durch ein großes Tanzvergnügen, zu dem man aus dem Dorf, vom Gute und aus den benachbarten Gemeinden zusammengeströmt war. Auch der Schutzpolizist Gabriel aus Potsdam, der zu dem Schupokommando gehörte, das damals die Felder vor Diebstählen schützen sollte, nahm daran teil. Er lag im Quartier bei dem Gutsbetriebsführer Helm, hatte sein Lederzeug mit den Waffen in der Küche von Puhlmann abgelegt, war also lediglich Gast unter Gästen. ...
Mitten im Tanze, gegen 1 Uhr nachts, paßte dem Betriebsführer Helm seine Tänzerin nicht mehr und er wandte sich an den ebenfalls tanzenden Fleischergesellen Puhlmann aus Lindenberg, einen Neffen des Gastwirts, mit den Worten „Paare wechseln“. Da Puhlmann sich aber nicht von seiner Tänzerin, einem jungen Mädchen aus Birkholz, trennen wollte, kam es zu einer Rauferei zwischen beiden Tänzern.
Dies sah die Wirtschafterin von Helm, Fräulein Burmeister, und sie veranlaßte ihren Tänzer, den Schupowachtmeister Gabriel, seinen Quartiergeber beizustehen, was dieser auch tat, worauf ihn Puhlmann kurzer Hand durch ein Glasfenster warf, so daß der Schupo stark blutete. Nun wandten sich die Birkholzer gegen den Lindenberger, während der übel zugerichtete Schupo in die Küche eilte, um seinen Gummiknüppel zu holen. Dem Puhlmann wäre es schlimm ergangen, wenn nicht der Schachtmeister Maruschke aus Blumberg im beisgesprungen wäre. Puhlmann rettete sich vor dem Schupo in die Räume seines Onkels, während im Saale die Keilerei weiterging.
Da griffen die beiden Landjäger ein, Günter griff den Maruschek an der Hemdbrust, wobei diese in Fetzen ging, und suchte ihn hinauszuwerfen. Da versetzte Maruschke dem Günther einen Schlag gegen den Kopf, daß diesem das Tschako zur Erde fiel. Nun schlugen beide Beamte mit ihren Polizeiknüppeln auf Maruschke los und schlugen, wie Friseur Bahl aus Blumberg, der Schwieger­sohn des Gastwirts Puhlmann, Maurer Ulfert aus Birkholz und Landwirt Otto Schreiber aus Birkholz, auch Bäcker Zibell aus Blumberg und Arbeiter Schlecht aus Birkholz, der ans Kellner fungierte, gesehen haben wollen, auch noch auf ihn ein, als Helm die Hände über den Kopf zusammenhielt und, wie der Fachausdruck heißt, der Angriff bereits gebrochen war. ...
Die Folge dieses Erntefestes war eine Anklage gegen den bisher unbestraften Maruschke ...
Das Urteil, das Amtsgerichtsrat Dr. Sieler fällte, lautete auf 30 Mark Geldstrafe wegen Wider­standes gegen die Staatsgewalt. Dem Angeklagten wurden mildernde Umstände zugebilligt. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Sonntag, den 18. Dezember 1932 (Nr. 297), Amtsbezirk Ahrensfelde

Mehrow. Ein seltenes Dienstjubiläum konnte die bei Adolf Thürling in Mehrow angestellte Luise Bahr feiern, denn sie hat vor kurzem ihr 35. Dienstjahr bei derselben Dienstherrschaft vollendet. Ihr ist aus diesem Anlaß die Emaillebrosche der Landwirtschaftskammer für langjährige treue Dienste verliehen worden.


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