![]() |
![]() |
Mehrow und Umgebung in der in Niederbarnimer Zeitung (Friedrichshagen) von 1889 (4. Jahrgang). Gefunden in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) auf Mikrofilm. (sehr lückenhaft) |
Niederbarnimer Zeitung. Tageblatt für die Kreise Niederbarnim u. Beeskow-Storkow. Publikationsorgan für die Amtsbezirke Friedrichshagen, Erkner, Rüdersdorf und Schöneiche. Herausgeber: Carl Lemke in Friedrichshagen. Erscheint täglich mit Ausnahme der Tage nach den Sonn- und Feiertagen, Abonnementspreis mit Bringerlohn pro Monat 70 Pf., pro Vierteljahr 2 Mk. durch die Post bezogen mit Bestellgeld und durch die Landbriefträger 1 Mk. 90 Pf. ... Mit verbindlicher Publikationskraft für ortspolizeiliche Verordnungen der Amtsbezirke Friedrichshagen, Erkner und Schöneiche. |
Die in den Landorten aufgestellten Postbriefkasten sind durchweg mit einer Einrichtung versehen, welche eine Kontrolle über die richtige und rechtzeitige Leerung der Briefkasten ermöglicht. Die Landbriefträger ec. sind verpflichtet, bei jedesmaliger Leerung der Briefkasten in einer an der Vorderseite derselben angebrachten Öffnung eine Platte einzuschieben, auf welcher der Tag bzw. die Zeit der nächsten Leerung angegeben ist. ... |
Da im laufenden Jahre der Geburtstag des Kaisers auf einen Sonntag fällt, so soll die Schulfeier in den höheren Lehranstalten in üblicher Weise am Sonnabend, dem 26. Januar, unter Ausfall des Unterrichts veranstaltet werden. ... |
Im Leibdienst des Kaisers giebt es jetzt keine Ausländer mehr, seitdem die französischen Küchenchefs durch deutsche ersetzt worden sind. |
Cöpenick. Ein Gesetz, betreffend die Erweiterung, Vervollständigung und bessere Ausrüstung des Staatseisenbahnnetzes ist dem Abgeordnetenhause zugegangen. ... Von spezieller Bedeutung für Cöpenick ist darunter die projektirte Strecke Johannisthal - Niederschöneweide - Spindlersfeld, für welche 215000 Mark gefordert werden. Ferner enthält die Vorlage folgende Posten: 400000 Mk. für die Eisenbahn von Lichtenberg-Friedrichsfelde nach Wriezen, ... |
Eintausend achthundert Zentner Salz hat die Große Berliner Pferderbahn in den letzten 4 Tagen im Schneeschmelzen gebraucht, um den Verkehr auf ihren Linien aufrecht zu erhalten. |
Die Bahnmeister der Stadt- und Ringbahn haben von Sonnabend früh bis Sonntag mit allen Arbeitern, die aufzutreiben waren, Tag und Nacht hindurch unausgesetzt arbeiten müssen, um den Schnee von den Schienen zu entfernen. ... |
Bei dem jetzt anhaltenden Frost und Schneefall hat das Wild viel zu leiden. In Straußberg kommen die Hasen und Rebhühner bis an die Thore der Stadt. Sie kauern sich vor Frost zusammen, um sich zu erwärmen. ... |
Vor dem Zuzug fremder Maurer warnen Berliner Zeitungen, da wegen der großen Schneefälle alle Bauten aingestellt und mehrere Tausende von Maurern arbeitslos geworden sind. |
Einen schlechten Griff haben die Spitzbuben gemacht, welche, wie wir bereits berichteten, dem Fabrikbesitzer Stracke eine Ziege gestohlen hatten. Sie nahmen ein 14jähriges Thier, während das junge Thier zurückgelassen wurde. Der Braten dürfte etwas hart gewesen sein. |
Die andauernden Schneefälle übersteigen nachgerade sebst die in Berlin vorhandenen Mittel zur Fortschaffung des ueberreichen himmlichen Segens, trotzdem die gesamten Vororte Wagen stellen. ... |
Die Bewohner der Spree- und Havelniederungen rüsten sich bereits auf den Empfang des befürchteten Hochwassers, da nun Thauwetter eintritt. ... |
Am 18. März d. J., dem Gedenktage von 1848, waren die Gräber der Märzgefallenen im Friedrichshain mit zahlreichen Kränzen geschmückt und wurde vielfach besucht. Das Grab von Friedrich Friesen auf dem Invaliden-Friedhof in der Scharnhorststraße war am Freitag aus Anlaß des 75jährigen Todestages des heldenmüthigen Jünglings mit Kränzen geschmückt. ... |
Auf der Spree hat am Dienstag schon der Dampferverkehr begonnen. Ein Raddampfer kam den Fluß herab, ein Schraubendampfer ging stromaufwärts. |
Die Nordbahn ist die einzige von Berlin ausgehende Bahn, die noch eingleisig ist. Der Eisenbahnminister hat sich neuerdings auf ein Bittgesuch geneigt erklärt, wenigstens bis Oranienburg ein zweites Gleis legen zu lassen. Eine Wettfahrt zwischen zwei Radfahrern und zwei Pferdehändlern ist am jüngsten Sonntag zum Austrag gebracht worden. Die Radfahrer behaupteten, daß sie mit ihren Stahlrossen bei gleicher Abfahrt früher in Strausberg eintreffen würden, als die Pferdehändler auf ihren leichten zweispännigen Wagen. ... An Nachmittag lief ... die telegraphische Nachricht aus Strausberg ein, daß die Radfahrer den Sieg davongetragen; sie waren 20 Minuten vor ihren Konkurrenten am Ziele. Zur Zurücklegung der vier Meilen betragenden Strecke hatten die Sieger 75 Minuten gebraucht. |
Das Wasser der Spree ist in den letzten Tagen um mehrere Fuß gestiegen. In Folge dessen ist auch der Grundwasserstand in dem anliegenden Terrain ein höherer geworden, und stellenweise soll das Wasser bereits in die Kellerräume gedrungen sein. |
Vom 1. Mai ab werden in ganz Preußen trigonometrische Vermessungsarbeiten ausgeführt. ... Die neuzuerbauende Bahn Friedrichsfelde - Werneuchen - Wriezen dürfte wahrscheinlich gleich Vollbahn werden. In einer am Sonnabend in Arnswalde abgehaltenen Kreistags-Sitzung machte der Landrat a. D. v. Meyer die angenehme Mittheilung, daß er neuerdings mit dem Minister conferirt habe und daß derselbe den Bau einer Staatsbahn von Berlin nach dem Haff (Dierschau) in Aussicht gestellt hätte. Diese Bahn würde über Arnswalde kommen. |
Die Beseitigung des Schnees aus Berlin hat in diesem Winter vom 1. Januar bis 23. März 1889 zusammen 175256 Fuhren erfordert. ... Der Winter hat demnach für die Beseitigung des Schnees, obwohl derselbe erst mit dem Beginn dieses Jahres seinen Anfang genommen hat, der Stadtverwaltung nahezu eine halbe Million Mark ... Unkosten verursacht. ... |
Alle Versammlungsauflösungen, welche vom 1. Januar bis jetzt in Berlin auf Grund des Sozialistengesetzes erfolgt sind, sind, wie die „Berl. Ztg.“ hervorhebt, ohne Ausnahme für nicht berechtigt erklärt worden. |
Vom 15. Mai ab werden, wie wir erfahren, die Züge der Stadtbahn alle fünf Minuten verkehren. Gegenwärtig kommen die Züge bekanntlich in Zwischenräumen von 10 Minuten. |
Am Sonnabend Abend wurde eine in der Greifswalderstraße 47 belegene Schänke polizeilich geschlossen. In letzter Zeit daselbst vorgenommene polizeiliche Streifzüge hatten gezeigt, das hier ein Schlupfwinkel für allerhand lichtscheues Gesindel war. So wurde denn die „Kascheme“ von Polizeimannschaften besetzt und die Gäste in drei „grünen“ Wagen nach dem Molkenmarkt geschafft. |
Bis Anfang dieses Jahres waren auf den Rieselgütern Berlins 85,000 Obstbäume angepflanzt, von denen ein großer Theil auch bereits Früchte trägt. Die Böschungen der tiefen Abzugsgräben sind durchweg mit Korbweiden bepflanzt, welche jahraus jahrein geschnitten werden. Daß der Kaffeegrund sämmtlicher Kaffeetrinker Berlins eine ergiebige Einnahmequelle für die Rieselgüter bildet, dürfte unsern Lesern wohl unbekannt sein. Der Kaffeegrund setzt sich, nachdem er seine unterirdische Reise mit anderen Küchenabgängen durch die Kanalisationsröhren vollendet, in fußdicker Lage als ein äußerst zäher Schlamm ab, welcher von Zeit zu Zeit mit Spaten herausgestochen, zu Hunderten von Fuhren an die großen Gärtnereien der Umgegend zur Kompostbereitung abgegeben wird. Sauerkohl, Cichorien und Kümmel gedeihen recht gut auf den berieselten Feldern, wie überhaupt immer mehr Fruchtarten zum Anbau herangezogen werden. |
Das Bureau des Männerbundes zur Bekämpfung der Unsittlichkeit versendet gegenwärtig an seine Mitglieder ein Anschreiben, durch welches dieselben zu einer die ganze Stadt umspannenden „Ueberwachung sittengefährlicher Ausschreitungen“ auffordert und zugleich bittet, ihm „alsbald zur weiteren Kenntnißgabe etwaige Anzeigen“ zu erstatten. |
Die Diphteritis ist gegenwärtig die verheerendste Ansteckungs-Krankheit im preußischen Staat. In den fünf Jahren 1882-1886 sind an Pocken, Scharlach, Masern, Diphteritis und Keuchhusten 473936 Personen gestorben, darunter an Diphteritis mehr als die Hälfte, nämlich 254222 oder durchschnittlich 50864 im Jahre. ... Abgesehen von der schweren Cholera-Epidemie im Jahre 1886 hat in den letzten drei Jahrzehnten die Cholera in keinem Jahre so viel Opfer gefordert wie die Diphteritis. |
Wir machen Ackerbesitzer ec. darauf aufmerksam, daß sie verpflichtet sind, Grundstücke, auf welchen sich die gelbe Wucherblume ... befindet, von diesem Unkraut, bevor es in den Zustand des Abblühens oder Reifens eintritt, zu säubern, und dasselbe zu vernichten. ... Die Rüdersdorfer Kalkproduktion kann trotz aller Anstrengungen mit dem großen Bedarf Berlins nicht Schritt halten. Die Schiffer müssen drei Wochen liegen, bis sie Ladung erhalten. ... |
Die Einnahme der Chausseeeld-Hebestelle Hönow der Berlin-Prötzeler Chaussee mit einer einmeiligen Hebebefugniß, mit welcher die mit gleicher Hebebefugniß für die Berlin - Alt-Landsberger Chaussee ausgestattete Hebestelle Seeberg verbunden ist, soll laut Bekanntmachung des Kreisausschusses des Kreises Niederbarnim vom 1. Juli cr. ab auf ein Jahr öffentlich meistbietend verpachtet werden. ... |
Mit dem Bau des von den Berliner Industriellen Herren Büxenstein, Geist und Spindler gestifteten Aussichtsthurmes auf den Müggelbergen wird dieser Tage begonnen werden. ... |
Auch der Landrath des diesseitigen Kreises ersucht nun die Ortsbehörden, behufs Abwehrung der Maul- und Klauenseuche der Schweine geeignete Vorkehrungen zu treffen. |
Paris. Das elektrische Licht auf der Spitze des Eiffelthurmes wird von Fontainbleau, also in 60 Kilometer Entfernung, deutlich gesehen. ... |
Die Ballonfahrt, welche der Luftschiffer Lattemann in seinem gondellosen Ballon am Bußtag vom „Sternecker“ (Schloß Weißensee) aus unternahm, ist trotz Sturm, Donner und Blitz noch ziemlich gut abgelaufen. Lattemann wude mit unheimlicher Schnelligkeit dem Nauener Forst zugetrieben, von Blitzen umzuckt, von dem sindflutartigen Regen bis auf die Haut durchnäßt und gelangte mitten in der Haide bei Wustermark bei einbrechender Dunkelheit auf die Erde. ... |
[Adlershof.] Der Rauchklub Vesuv wird am Sonnabend den 18. Mai im Leopold'schen Saale ein Familienkränzchen abhalten. ... Kalkberge-Rüdersdorf. Begünstigt vom schönsten Wetter fand am Dienstag Nachmittag im Tiefbau ein Bergsturz statt, wie er schöner selten gesehen wurde. Eine zahlreiche Menschenmenge war erschienen, um sich das interessante Schauspiel anzusehen. Während des Sturzes wurde die Bergwand photographirt. Ob auf dem Bilde auch einige sich kräftig prügelnde Berliner Platz gefunden, können wir leider unseren Lesern nicht verrathen. ... |
Der Benutzung der Stadtbahn-Coupées seitens der Liebespaare zu einem vertrauten Verkehr wird von der Eisenbahn-Verwaltung energisch entgegengetreten. Die Zugbegleiter haben den Auftrag erhalten, während der Fahrt zwischen den einzelnen Stationen solche Coupées besonders zu beaufsichtigen, in denen sich nur ein Herr und eine Dame befinden. ... |
[Cöpenick.] Die hiesige Polizeiverwaltung fordert die Besitzer der an die Wuhle und ihre Zuflüsse grenzenden Grundstücke auf, die anstoßenden Theile der betreffenden Gräben bis zum 1. Juni 1889 gründlich zu räumen, widrigenfalls dies auf ihre Kosten bewerkstelligt werden wird. ... |
Gegen des Scharfrichter Krauts ist die Voruntersuchung nunmehr geschlossen worden. Die Anklage lautet auf schwere Körperverletzung mit tödtlichem Ausgang. ... |
Die Arbeiten an dem Aussichtsthurm auf den Müggelbergen haben begonnen. In diesem Sommer wird der Bau jedoch nicht mehr vollendet werden. |
Niederbarnimer Zeitung. (Friedrichshagener Nachrichten.) ... Mit rechtsverbindlicher Publikationskraft für ortspolitische Verordnungen des Amtsbezirks Friedrichshagen. Verlag und Redaktion: Carl Lemke, Friedrichshagen. - Druck von Carl Lemke's Buchdruckerei in Friedrichshagen. |
Wriezen. Das Kriegsministerium hat auf eine amtliche Anfrage kürzlich erklärt, daß es zur Zeit nicht in der Absicht der Militärverwaltung liegt, die Stadt Wriezen wieder mit Garnison zu belegen. Durch diese Erklärung dürften alle in letzter Zeit ausgestreuten entgegenstehenden Gerüchte in sich selbst zerfallen. |
Neuenhagen. Am Mittwoch Vormittag fiel auf dem hiesigen Dominium ein Dachdecker aus Berlin vom Dache und spatete sich den Schädel. |
Alt-Landsberg. Am Donnerstag Nachmittag machte der neue ernannte Regierungspräsident Graf Huyde Grais aus Potsdam unserer Stadt einen Besuch. Um den Regierungspräsidenten zu begrüßen, hatten sich der Landrath, Geheime Regierungsrath Scharnweber, die Amtsvorsteher der Umgegend, die hiesigen Rathmänner, die Geistlichen ec. auf dem Rathhause eingefunden. Von hier aus begab sich der Regierungspräsident über Hoppegarten nach Friedrichshagen. |
Kalkberge-Rüdersdorf. Wie mitgetheilt wird, werden vom hiesigen Kalkwerk Kothen und Brennsteine in diesem Jahre nicht mehr abgegeben. Von ersteren sind 300, von letzteren 331 Ladungen glatt verkauft. Von Bausteinen sind bis jetzt 131, Geröll 53 und Gruß 133 Ladungen abgegeben worden. |
Für die preußischen Staatsbahnen sind, wie wir jedoch unter Vorbehalt mittheilen, folgende Aenderungen vorgesehen: Die 4. Wagenklasse, welche nummerisch weitaus am stärksten besetzt ist, erhält bequeme Holzbänke. Wagen dieser Klasse werden nur in Lokalzüge und in solche durchgehende Züge eingestellt, welche von der Arbeiter- und Landbevölkerung erfahrungsmäßig viel benutzt werden. Freigepäck fällt ganz weg. Dafür erhält die 3. Klasse Lederbezüge, wie man sie bereits in der 2. Klasse der französischen Eisenbahnen hat. ... Weitere Verdeutschungen im Eisenbahnverkehr. ... nachdem schon hier und da Bahnsteig, Fahrkarten-Ausgabe, Gepäck-Abfertigung und Abort auf den Schildern zu lesen ist, wird es auch in kürzester Zeit keine Bahnhofs-Restauration, sondern eine Bahnhofs-Wirthschaft geben, natürlich muß da auch ein Bahnhofswirth und kein Restaurateur, ebenso ein Speisezimmer und Schänkzimmer oder Schänkraum für Restauration und ein Schänktisch für Buffet vorhanden sein. Auch die Toilette wird beseitigt und tritt dafür ein Waschzimmer für Herren bezw. Frauen; für Garderobe heißt es künftig Handgepäckraum, für Vestibüle Vorhalle, Gang für Korridor und eine Abfertigung oder Ausgabe und Annahme für Güter, Eilgüter ec. statt bisher Expedition. Diese Bezeichnungen sollen in ganz Deutschland eingeführt werden. Schießprämien für erlegte Raubvögel. Es ist wahrscheinlich den Jägern und Forstbeamten noch wenig bekannt, daß der Militärfiskus auf die Erlegung der Raubvögel, wie Habichte, Falken u. s. w. mit Ausschluß der Bussarde eine nicht ganz unbedeutende Schießprämie gesetzt hat. Dies ist geschehen im Interesse der Brieftauben-Stationen, die in Betreff des Nachrichtendienstes, besonders im Kriege, militärischen Zwecken dienen. ... |
Der Torfkahn ist eine auf der Spree immer seltener werdende Erscheinung. Während er noch vor zwölf bis fünfzehn Jahren um die gegenwärtige Zeit die Ufer dicht besetzte, sieht man jetzt nur sehr vereinzelt ein Fahrzeug mit dem früher so beliebten Heiz- und Feuerungsmaterial. ... |
Der praktische Arzt Dr. med. Eugen Pfleger zu Plötzensee ist zum Kreis-Wundarzt des Kreises Nieder-Barnim ernannt worden. |
Ein durchgegangener Luftballon! Herr Josef Brunner, der bekannte Seilkünstler und Aeronaut, der gestern in Begleitung seines Sohnes abermals mit seinem Ballon vom „Sternecker“ in Weißensee aufgestiegen ist, hat bei dieser Luftfahrt insofern Pech gehabt, als ihm beim Versuch der Landung der mächtige Ballon entwischt und durchgegangen ist. ... |
Friedrichsfelde. Unser Kriegerverein marschirte am Sonntag mit klingendem Spiel und wehender Fahne nach Marzahn, zum dortigen Kriegerfest. Es waren neun Vereine aus der Umgegend erschienen, so daß in dem kleinen Ort sich sein recht lustiges Treiben bemerkbar machte. Gegen 9 Uhr langte unser Verein hier wieder an. |
Dreirädrige Fahrräder, welche nicht durch das treten mit den Füßen, sondern mittels kleiner Kurbelwerke, deren Stangen aufrecht stehen und mit den Händen bewegt werden, sind seit einiger Zeit in Gebrauch. |
Friedrichsfelde. Die Sekundärbahn nach Wriezen sollte sich bekanntlich von uns aus hinter dem städtischen Kirchhofe von der Ostbahn abzweigen, und über Werneuchen nach Wriezen gehen. Diese Angelegenheit scheint jetzt aber eine andere Wendung zu nehmen. Es soll nämlich Aussicht vorhanden sein, daß die Bahn nunmehr von Werneuchen über Alt-Landsberg und Strausberg geführt wird, und zwar heißt es, daß die Bahn nicht bei Friedrichsfelde, wie anfangs angenommen wurde, sondern bei Kaulsdorf von der Ostbahn abgehen würde. Die Aenderung soll durch die Schwierigkeiten, welche die Abzweigung bei Friedrichsfelde bietet, veranlaßt worden sein. ... Als einflußreiche Förderer des Projektes werden Baron von Eckardstein Prötzel und Baron vom Pfuel-Wilkendorf genannt. |
Alt-Landsberg. Unsere Stadt hat nun auch eine freiwillige Feuerwehr. Dieselbe besteht aus 40 Mann und ist von dem Oberfeuerwehrmann Krause ausgebildet. Sie ist vollständig uniformirt, besitzt eine neue Saug- und Druckspritze von Ewald-Küstrin und einen nach Berliner Muster erbauten Uebungsthurm. |
Jahrgang 1896 |