Mehrow und Umgebung in der in Niederbarnimer Zeitung (Friedrichshagen) von 1921 (37./38. Jahrgang).
Gefunden in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) auf Mikrofilm.



Niederbarnimer Zeitung
Anzeiger für Friedrichshagen, Hirschgarten, Schöneiche, Kl. Schönebeck, Fichtenau, Grätzwalde, Rahnsdorf, Rahnsdorf-Mühle, Wilhelmshagen, Hessenwinkel
Druck und Verlag:
Albert Kunzke Buchdruckerei und Verlagsanstalt (Inhaber Hugo Müller) in Friedrichshagen.


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 5. Januar 1921 (Nr. 3), Aus Stadt und Land

Altlandsberg. Unsere Kleinbahn ist jetzt ganz verödet, nur noch drei Mann von der alten Garde tun Dienst und halten den Betrieb mit drei Zügen hin und zurück aufrecht. Wann eine neue Gestaltung der Dinge eintreten wird, das steht dahin. Lange kann und darf dieser jetzige Zustand nicht dauern.


Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 7. Januar 1921 (Nr. 5), Aus Stadt und Land

Der Reichstag gegen das Vollbier. Abgeordnete der verschiedenen Parteien haben im Reichstage beantragt, die der Bierindustrie zugedachten 482000 Tonnen Gerste (dies sind 60 Prozent des zur Verfügung stehenden Gerstenvorrats) vorläufig zurückzuhalten, bis die unmittelbare Volksernährung durch Gerste (Kaffee-Ersatz, Kochgraupe, Preßhefe, Kindermehl, Malzextrakt, Suppen) gesichert ist. Die Antragsteller sind der Meinung, daß die Nahrungsmittel wichtiger sind als „Vollbier“, und daß Kranke, Kinder und stillende Mütter geschützt werden müssen.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 11. Januar 1921 (Nr. 8), Aus Stadt und Land

Die Altlandsberger Kleinbahn im Konkurs. Ueber das Vermögen der Altlandsberger Kleinbahn-Aktiengesellschaft (Hoppegarten-Altlandsberg) in Berlin ist das Konkursverfahren eröffnet worden. Die schon lange unter besonderen Schwierigkeiten arbeitende Bahn war bekanntlich der Stadt zum Kauf angeboten. In der letzten Stadtverordnetensitzung wurde mitgeteilt, daß nach dem neuesten Angebot der Gesellschaft die Stadt rund eine Million Mark aufzuwenden haben würde. Da die Bahngesellschaft in diesen Tagen verurteilt worden war, den Verkehr aufrecht zu erhalten, sah sie sich zur Konkursanmeldung gezwungen. ...


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 12. Januar 1921 (Nr. 9), Aus Stadt und Land

Vergebung von Siedlungsgelände in Mahlsdorf. Der Lichtenberger Magistrat teilt mit: Von dem städtischen Siedlungsgelände zu beiden Seiten an der Hönower Chaussee sind noch eine Reihe von Parzellen in Größe von etwa einem halben Morgen zu vergeben. Das Gelände umfaßt 700 Parzellen, wovon 600 verkauft sind. Abzugeben sind in der Hauptsache nur noch die unmittelbar an die Chaussee angrenzenden Parzellen, die bisher zurückgehalten wurden. Diese eignen sich besonders für Interessenten, die sie für Geschäftszwecke verwenden wollen. ...


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 20. Januar 1921 (Nr. 16), Aus Stadt und Land

Für die Landtagswahl am 20. Februar hat der Oberpräsident den Regierungsrat Kretschmer in Potsdam zum Kreiswahlleiter für den Wahlkreis 4 (Potsdam I: Niederbarnim usw.) ... und den Regierungsrat Baron von Löwenstern in Potsdam zum Stellvertreter ernannt.

Kreistagswahl im Niederbarnim. Am 20. Februar d. Js. findet im Zusammenhang mit der Wahl zu den Provinziallandtagen auch die Wahl zu den Kreistagen statt. Im Kreise Niederbarnim sind jetzt die öffentlichen Bekanntmachungen hierzu erfolgt. Die Zahl der Mitglieder des Niederbarnimer Kreis­tages ist auf 30 festgesetzt. Zum Wahlkommissar für die Kreistagswahl wurde Landrat Schlemminger, zum Stellvertreter Regierungsassessor Voigt ernannt. ...


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 22. Januar 1921 (Nr. 18), Aus Stadt und Land

Umbenennung eines Niederbarnimer Amtsbezirks. Nach dem durch die Einbeziehung nach Groß-Berlin erfolgten Ausscheiden der Gemeinde und des Gutsbezirks Buch aus dem Kreise Niederbarnim ist dem Amtsbezirk 27 im Kreise Niederbarnim statt des bisherigen Namens Buch der Name Zepernick beigelegt worden.


Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 28. Januar 1921 (Nr. 23), Aus Stadt und Land

Erhöhung der Krankenhausgebühren in Niederbarnim. Der Niederbarnimer Kreistag hat eine neue Gebührenordnung für die Kreiskrankenhäuser erlassen. Die Sätze sind entsprechend denen in Berliner Krankenhäusern erhöht. Die Gebührenordnung tritt am 1. Februar in Kraft.

Altlandsberg. Betriebseinstellung der Kleinbahn. Obgleich unser Bürgermeister dem Konkurs­verwalter der Kleinbahn den Vorschlag gemacht hat, auf Kosten der Stadt drei Hilfskräfte aus den früheren Angestellten einzustellen, um Betrieb und Betriebssicherheit der Bahn aufrecht zu erhalten, ist der Betrieb der Kleinbahn doch eingestellt. Der Konkursverwalter hat den Vorschlag glatt abgelehnt. Seitens der Stadt sind bei den in Frage kommenden Behörden die nötigen Schritte unternommen worden, um die Weiterführung des Betriebes zu erzielen. Inzwischen wird die Verbindung mit Hoppegarten durch einen Omnibus aufrecht erhalten.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 5. Februar 1921 (Nr. 30), Aus Stadt und Land

Die Einführung des [Berliner] Oberbürgermeisters Voeß findet in der Stadtverordnetensitzung am nächsten Donnerstag, den 10. d. Mts., nachmittags ½6 Uhr, durch den Oberpräsidenten Maier statt.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 8. Februar 1921 (Nr. 32), Aus Stadt und Land

Bernau. Nach einem kurzen Wortwechsel erschoß gestern nacht der Schlächtermeister Eschbach hierselbst seinen Schwiegersohn, den früheren Kriminalwachtmeister Kracht. Grund zu dem Wortwechsel sollen eheliche Zwistigkeiten zwischen den jungen Eheleuten gewesen sein.


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 9. Februar 1921 (Nr. 33), Aus Stadt und Land

Die Verstadtlichungspläne in Groß-Berlin. Trotz der schlechten Erfahrungen, die die Stadt Berlin mit der Uebernahme von Privatbetrieben gemacht hat, will man einen neuen Versuch machen. Es soll jetzt das Anschlagwesen durch Uebernahme des Betriebes von Nauck & Hartmann verstadtlicht werden. ... Die Uebernahme des Bestattungswesens ist eingeleitet.


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 23. Februar 1921 (Nr. 45), Aus Stadt und Land

Stimmengleichheit im Niederbarnimer Kreistag. Aus dem Kreis Niederbarnim wird soeben das Ergebnis der Wahlen für den Kreistag bekannt. Danach erhielten die Sozialdemokraten 7 Sitze, die Unabhängigen 5, die Kommunisten 3. Auf der bürgerlichen Einheitsliste (Deutschnationale und Deutsche Volkspartei) entfielen 13 Mandate, und das Zünglein an der Wage werden die Demokraten bilden, auf die zwei Sitze fielen.


Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 25. Februar 1921 (Nr. 47), Aus Stadt und Land

Altlandsberg. Die Verhandlungen wegen der Kleinbahn sind nunmehr so weit gediehen, daß der Betrieb wahrscheinlich am Mittwoch wieder aufgenommen wird. Die Strecke soll heute mit Leerzug befahren werden.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 1. März 1921 (Nr. 50), Aus Stadt und Land

Altlandsberg. Die Kleinbahn fährt wieder. Nachdem der Konkursverwalter jede Inbetriebsetzung verweigert hatte, hat der Regierungspräsident verfügt, daß der Betrieb auf Kosten der Stadt wieder aufgenommen wird.


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 7. März 1921 (Nr. 55), Aus Stadt und Land

Die Eisenbahnübergänge der Ostbahn in der Bahnhofstraße in Mahlsdorf und Biesdorf bedürfen dringend der Unterführung. Bei jedem ankommenden Zuge von Berlin stehen die im Norden wohnenden Einwohner vor den geschlossenen Barrieren, um zu warten, bis der Zug abgelassen ist. Für die Bedienung der Schranken sind drei Wärter erforderlich, die bei Berücksichtigung der Aushilfe während der Urlaubszeit und bei Krankheitsfällen einen jährlichen Kostenaufwand von 50000 Mk. oder kapitalisiert eine Million Mark erfordern. Es wird deshalb eine Unterführung der Uebergänge empfohlen. Die Ausführung derselben muß als volkswirtschaftlich bezeichnet werden. Die Kosten der Unterführung in Mahlsdorf würden heute zusammen 900000 Mk, betragen. Hiervon ab für Zuschüsse der produktiven Erwerbslosenfürsorge 200000 Mk., bleiben 700000 Mk. Die Ausführung ist dabei in einer Breite von 18 Meter gedacht. Die Verkehrsverhältnisse würden damit ganz wesentlich gebessert, außerdem würden Arbeitslose beschäftigt. In Biesdorf stellen sich die Verhältnisse ähnlich.

Schulgärten in der Wuhlheide. Um neue Möglichkeiten für die gartenbauliche Betätigung von Schulkindern zu schaffen, beantragt das Jugendpflegeamt der Stadt Berlin die Uebernahme des alten Oberförstereigeländes in der Wuhlheide. Das Gelände hat eine Größe von 90 Morgen, von denen 12 Morgen für gartenbauliche Betätigung hergerichtet werden sollen. Der Rest soll zur Erweiterung des Spielplatzes in der Wuhlheide dienen.

Zwei schwere Einbrecher aus Altlandsberg wurden in Kalkberge verhaftet: ein gewisser Sommerfeld und ein Schmiedemeisterssohn Schirmer. Eingestanden haben sie einen Magnetdiebstahl beim Kraftverkehr Marken, zwei Treibriemendiebstähle in Altlandsberg, einen Motorendiebstahl, Scheuneneinbrüche bei Bredereck in Seeberg sowie bei Mayer und Magdeburg in Altlandsberg und im Gut Altlandsberg. Die wertvollste Diebesbeute konnte den Bestohlenen wieder zurückgegeben werden. So der Magnet, auch die Treibriemen, von denen sich der eine bei einem Berliner Altwarenhändler wiederfand, während der zweite noch zu Hause in einem Strohsack versteckt war. Als Hehler dürfte sich in dieser Affäre noch der Schwager des Sch., Georg Tauchert, zu verantworten haben. Bemerkenswert sind noch die Pläne, die die Burschen im Verhör angaben. Ein Raubüberfall auf die Stadtkasse Altlandsberg sollte das nächste Ziel sein. Zu dem Zweck sollten die beiden Beamten beiseite geschafft werden, damit die Arbeit möglichst ungehindert vonstatten gehen könnte.


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 17. März 1921 (Nr. 64), Aus Stadt und Land

Verschickung erholungsbedürftiger Kinder im Kreise Niederbarnim. Der Kreis Niederbarnim beabsichtigt auch in diesem Jahre wieder erholungsbedürftige Kinder in Heilstätten an der See und im Gebirge unterzubringen. Der Kreis der Bewerber ist diesmal nicht auf Kinder Kriegsbeschädigter und Kriegshinterbliebener beschränkt. Meldungen bzw. Anträge sind umgehend in den Gemeindebüros, wo auch die Bedingungen eingesehen werden können, anzubringen.


Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 18. März 1921 (Nr. 65), Aus Stadt und Land

Keine Landwirtschaftskammerwahl im Niederbarnim. Im Kreise Niederbarnim ist nur ein Wahlvorschlag für die auf den 20. März angesetzte Wahl zur Landwirtschaftskammer der Provinz Brandenburg eingereicht worden. Nach den gesetzlichen Bestimmungen gelten die darin angeführten Bewerber der Reihe nach als gewählt. ...


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 30. März 1921 (Nr. 73), Aus Stadt und Land

Altlandsberg. Einbrecher statteten nachts unserer Stadtkirche einen Besuch ab. Sie hatten es vermutlich auf Silbersachen und Teppiche abgesehen, aber von dem war nichts vorhanden, und so begnügten sie sich mit dem Läufer vor dem Altare, schnitten einen Vorhang ab und nahmen die weiße Altardecke mit. Auch die Kästen mit den Kriegsorden verstorbener Krieger wurden erbrochen und beraubt.


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 4. April 1921 (Nr. 77), Aus Stadt und Land

Ansichtskarten. Für Ansichtskarten sind am 1. April nicht weniger als fünf verschiedene Gebühren in Kraft getreten. Schreibt man auf die Karte nur den Absender und den Absendungstag, so kann man sie für 10 Pfg. als Drucksachenkarte nach ganz Deutschland mit Danzig und Memel schicken. Fügt man außerdem noch fünf Höflichkeitsworte auf der Vorderseite bei, so kostet sie im Inland mit Danzig und Memel, Luxemburg, Oesterreich, Ungarn und Westpolen 15 Pfg. Schreibt man mehr als fünf Worte, so muß sie im Ort mit 30 Pfg. und auswärts mit 40 Pfg. freigemacht werden. Nach dem Ausland kostet sie als Drucksache oder Drucksachenkarte 30 Pfg., als Postkarte 80 Pfg.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 12. April 1921 (Nr. 84), Aus Stadt und Land

Welche Orte gehören zum postalischen Ortsverkehr Groß-Berlin? Zur Vermeidung von Irrtümern geben wir nachstehend ein Verzeichnis der innerhalb der Stadtgemeinde gelegenen Postorte. Briefe und Postkarten, die in den aufgeführten Orten aufgeliefert und nach einem dieser Orte gerichtet sind, unterliegen den Gebührensätzen des Ortsverkehrs: Berlin, ..., Falkenberg b. Berlin, ..., Malchow b. Berlin, Marzahn b. Berlin, ... Folgende Orte unterliegen den Gebührensätzen des Fernverkehrs: ..., Ahrensfelde b. Berlin, ..., Hönow (Kreis Niederbarnim), Lindenberg b. Berlin, ...


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 2. Mai 1921 (Nr. 101), Aus Stadt und Land

Die Finanzkasse Niederbarnim befindet sich seit 25. April ab in den Geschäftsräumen des Finanz­amtes Niederbarnim in Berlin C. 25, Dircksenstraße 26/27, wohin alle für sie bestimmten Postsachen, Geld- pp. Sendungen zu übermitteln sind. ...


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 11. Mai 1921 (Nr. 108), Aus Stadt und Land

Markstücke aus Aluminium werden demnächst verausgabt werden. Im ganzen soll 1921 wieder für 110 Millionen Mark Kleingeld von 5 Pfg. bis 1 Mk. ausgegeben werden.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 14. Mai 1921 (Nr. 111), Aus Stadt und Land

Wieder Beleuchtungszwang für Fuhrwerke. Die Bestimmungen über die Beleuchtung der Fuhrwerke während der Dunkelheit konnten im Kriege aus Mangel an Beleuchtungsstoffen häufig nicht ausgeführt, mußten teilweise sogar ganz außer Kraft gesetzt werden. Nachdem aber der Verkehr mit Fahrzeugen sich gegen die Kriegszeit sehr gehoben hat und die Beleuchtungsmittel wieder in ausreichender Menge im freien Handel zu haben sind, ist jetzt der Beleuchtungszwang allgemein wieder eingeführt worden. Für strenge Durchführung der Beleuchtungsvorschriften wird Sorge getragen werden.


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 18. Mai 1921 (Nr. 113), Aus Stadt und Land

Erlegung einer Fischotter bei Hirschgarten. Ein gefährlicher Fischräuber, der schon längere Zeit unsere Gewässer heimsuchte, konnte in den letzten Tagen zur Strecke gebracht werden, und zwar gelang es Herrn R. Schütze, das Muttertier des Fischotterpärchens, welches in der Gegend von Hirschgarten unter den Fischbeständen aufräumte, zu erlegen. Es ist ein ausgewachsenes Exemplar von 1 Meter Länge.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 21. Mai 1921 (Nr. 116), Aus Stadt und Land

Drei freie Tage in den Berliner Museen. Die Eintrittsgeldfrage bei den Berliner Museen, die so viel Staub aufgewirbelt hat, ist nun erfreulicher Weise neu geregelt worden, und die in der Oeffentlichkeit geäußerten Wünsche haben dabei Berücksichtigung erhalten. Jedes Museum in Berlin wird nunmehr an drei Tagen in der Woche unentgeltlich zugänglich sein, am Sonntag und an zwei Werktagen. Und zwar wird an jedem Tage ein Museum unentgeltlich zugänglich sein.


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 23. Mai 1921 (Nr. 117), Aus Stadt und Land

Die schweren Lasten der deutschen Presse werden offensichtlich durch folgende Meldung: Mit dem 1. April sind infolge der neu eingetretenen Teuerungen nicht weniger als 80 Zeitungen und 62 Korrespondenzen eingegangen.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 24. Mai 1921 (Nr. 118), Aus Stadt und Land

Der Weiterbau der Umgehungsbahn auf der Strecke Michendorf-Mahlsdorf, die von Grünau an Spindlersfeld vorbei nach dem Bahnhof Cöpenick führt, soll nun erfolgen, nachdem seit Kriegsbeginn die Arbeiten ins Stocken geraten waren. Im Etat der Reichseisenbahnen sind 10 Millionen Mark dafür ausgeworfen.


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 8. Juni 1921 (Nr. 131), Aus Stadt und Land

Friedensbier. Berliner Brauereien bringen vom 8. Juni d. Js. ab nur noch Vollbiere in alter Friedens­qualität in Fässern und Flaschen zum Ausstoß.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 11. Juni 1921 (Nr. 134), Aus Stadt und Land

131 Polizeieinheitsreviere in Groß-Berlin. Die Einrichtung der Einheitsreviere in Groß-Berlin ist, wie aus dem Polizeipräsidium mitgeteilt wird, jetzt beendet worden. Es sind insgesamt 131 Reviere, die fortlaufend numeriert sind, doch trägt jedes Revier noch eine besondere Bezeichnung nach dem Polizeiamt, zu dem es gehört. ...


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 14. Juni 1921 (Nr. 136), Aus Stadt und Land

Das Sammeln von Kornblumen schädigt unsere Ernte und muß deshalb unter allen Umständen unterbleiben. Eltern und Vormünder sollen es ihren Kindern und Pflegebefohlenen strengstens untersagen. ...


Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 24. Juni 1921 (Nr. 145), Aus Stadt und Land

Spritdiebstahl auf der Eisenbahn. Auf der Strecke Schlesischer Bahnhof - Wriezen wurde ein großes Faß Sprit aus einem Güterwagen gestohlen. Die Täter hatten sich, wie jetzt festgestellt ist, auf dem Bahnhof Blumberg an den Wagen herangeschlichen, ihn erbrochen und unterwegs ein Faß mit 500 Liter Sprit abgeworfen. Zwei seit langem als gewerbsmäßige Güterdiebe bekannte Personen, die mit den beiden Helfern offenbar eine gut organisierte Güterdiebstahlsbande bildeten, wurden verhaftet.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 25. Juni 1921 (Nr. 146), Aus Stadt und Land

Beleuchtung der Fuhrwerke und Fahrräder. Nach einer Polizeiverordnung des Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg müssen vom 1. Juli ab alle Fuhrwerke und Fahrräder während der Dunkelheit wieder beleuchtet sein.


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 27. Juni 1921 (Nr. 147), Aus Stadt und Land

Das Verhalten am Telephon bei Gewitter. Es ist beobachtet worden, daß Fernsprechteilnehmer beim Herannahen von Gewittern den Fernhörer vom Haken nehmen in der Meinung, daß die Sprechstelle dadurch vor Blitzschlag besser gesichert sei. Dies ist ein Irrtum. Die Apparate sind durch die vorgeschalteten Blitzvorrichtungen hinreichend geschützt. Für alle Fälle sollen jedoch bei herannahenden Gewittern telephonische Gespräche unterbleiben und Apparate und Leitungen nicht berührt werden.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 5. Juli 1921 (Nr. 154), Aus Stadt und Land

Die Gastwirte gegen das hochprozentige Bier. Der Verband Brandenburg der Gast- und Schankwirte beschloß in seiner Vorstandssitzung, nur noch das 8prozentige Bier zum Preise von 180 Mk. je Hektoliter zu beziehen und das hochprozentige Bier für 240 Mk. nicht weiterzuführen.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 26. Juli 1921 (Nr. 172), Aus Stadt und Land

Gleislose Straßenbahnen. Das Verkehrsamt der Stadt Berlin hat die Frage einer Verkehrsverbesserung zwischen Berlin und den Vororten und zwischen den Vororten selbst geprüft. Im Vordergrund des Interesses stand dabei die Einrichtung gleisloser Straßenbahnen, wie sie früher bereits zwischen einzelnen Vororten von Berlin verkehrten. Diese Straßenbahnen haben in der letzten Zeit wesentliche Verbesserungen in den technischen Einrichtungen erfahren. Die wesentlichen Unterschiede sind das Fehlen von Schienen und eine doppelte Oberleitung, gegen die von unten her ein Stromabnehmer gepreßt wird. ... Als erstes Projekt ist die Verbindung von Weißensee mit Hohenschönhausen beabsichtigt. ...


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 28. Juli 1921 (Nr. 174), Aus Stadt und Land

Einführung von Motorspritzen. Die Provinzial-Feuersozietät beabsichtigt, in der ganzen Provinz Auto-Feuerspritzen einzuführen. Im ganzen sollen 100 Spritzen zur Verteilung kommen. ... Der Preis einer Spritze beträgt 180000 Mk., wovon 80000 Mk. die Feuersozietät als Zuschuß gibt, während 100000 Mk. von den betreffenden Gemeinden aufgebracht werden müssen.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 30. Juli 1921 (Nr. 175), Aus Stadt und Land

An unsere Leser!
Die Niederbarnimer Zeitung konnte am gestrigen Freitag infolge Störung in der elektrischen Stromzuführung von Cöpenick nicht erscheinen. Auch heute Sonnabend ist bis zur Drucklegung unserer Zeitung noch kein Strom vorhanden. Wir lassen daher notgedrungen unsere heutige Nummer nur 4 Seiten stark erscheinen, um die wichtigsten Anzeigen und lokalen Ereignisse zu veröffentlichen. ...


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 4. August 1921 (Nr. 179), Aus Stadt und Land

Das Gesamtnetz der Berliner Straßenbahnen umfaßt heute rund 930 Kilometer Gleislänge und mit den Vorortbahnen, Teltower Kreisbahnen usw. zusammen rund 1250 Kilometer mit 2580 Motorwagen und 1800 Anhängewagen. 1920 betrugen die Einnahmen über 700 Millionen Mark und der Fehlbetrag 130 Millionen Mark.


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 15. August 1921 (Nr. 188), Aus Stadt und Land

Altlandsberg. Ein großer Brand wütete auf dem Grapp'schen Grundstück. Das Vieh konnte gerettet werden. Der Schaden dürfte 40-50000 Mk. betragen.


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 25. August 1921 (Nr. 197), Aus Stadt und Land

Der Stadtbahnhof Warschauer Straße wird zurzeit durch die Neuanlage eines zweiten Vorort­bahnsteiges zu einem wichtigen Umsteigebahnhof umgebaut. Die umfangreichen und kostspieligen Vorarbeiten hierzu wurden schon mehrere Jahre vor Ausbruch des Krieges begonnen und durchgeführt, so die Anlage des neuen Abstellbahnhofes bei Rummelsburg u. a. m., dann aber durch den Krieg unterbrochen. Von der Inbetriebnahme des neuen Bahnsteiges an werden in Warschauer Straße sämtliche Vorortzüge halten, die über die Stadtbahn verkehren, insbesondere die Züge der Linie Friedrichshagen-Erkner. ...


Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 26. August 1921 (Nr. 198), Aus Stadt und Land

Moorbrand auf den Friedrichshagener Buschwiesen. Bereits am vergangenen Freitag entstand in dem südlich der Chaussee Kaulsdorf-Mahlsdorf belegenen, zu den sogenannten Friedrichshagener Buschwiesen gehörigen Moor ein Brand, dem zunächst keine große Bedeutung beigemessen wurde. Man glaubte das Feuer schon erloschen, als am Dienstag starke Rauchentwicklung darauf hindeutete, daß die Flammen neue Nahrung gefunden hatten. Der Brand hat sich inzwischen auf etwa einen Hektar Fläche ausgedehnt. Jetzt sind die Feuerwehren von Kaulsdorf, Mahlsdorf und Biesdorf dabei, durch Ausheben von Gräben dem Brande einen Wall entgegenzusetzen.


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 29. August 1921 (Nr. 200), Aus Stadt und Land

Reichspräsident Ebert in der Filmstadt Woltersdorf. Die May-Filmstadt Woltersdorf hatte am Freitag den Besuch des Reichspräsidenten Ebert, seiner Gemahlin und der Ressortchefs der Reichskanzlei. Der Reichspräsident besichtigte mit großem Interesse die Bauten für den in Kürze erscheinenden Film „Das indische Grabmahl“ und äußerte seine höchste Anerkennung für die geleistete technische und künstlerische Arbeit. ...


Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 2. September 1921 (Nr. 204), Aus Stadt und Land

Keine Sedanfeiern in den Schulen. Das Provinzialschulkollegium hat alle Schulfeiern am 1. und 2 September untersagt. Es dürfen weder Schülerausflüge noch Klassenfeiern unternommen werden. Auch Hinweise und Ansprachen sollen in den Schulen unterbleiben.


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 7. September 1921 (Nr. 208), Aus Stadt und Land

Die verlängerte Polizeistunde in der Provinz Brandenburg. Der Oberpräsident hat für den Umfang der Provinz Brandenburg gleichfalls neue Polizeistunden festgesetzt. Danach sind Vergnügungsparks, sogenannte Rummelplätze, in der Zeit vom 1. Mai bis 15. September um 10 Uhr, in der Zeit vom 16. September bis 30. April um 8 Uhr zu schließen. ... Gast-, Speise und Schankwirtschaften sowie Kaffees sind spätestens um 12 Uhr und Sonnabends um 1 Uhr nachts zu schließen. ...


Niederbarnimer Zeitung, x, den x. x 1921 (Nr. x), Aus Stadt und Land

Eröffnung des Kindererholungsheims im Gutshaus Mahlsdorf. Das ehemalige Rittergut Mahlsdorf wurde vor Jahren von der Stadt Lichtenberg angekauft und ist inzwischen zu Siedlungszwecken aufgeteilt worden. Das Herrenhaus an der Cöpenicker Straße stand längere Zeit ungenutzt, bis die Wohlfahrtsdeputation der Stadt Lichtenberg den Plan faßte, das Haus zu renovieren und in den Dienst der Wohlfahrtspflege zu stellen. Inzwischen ist die Ausgestaltung zu einem Erholungsheim für Kinder durchgeführt. Vor einigen Tagen wurde die Anstalt ihrer Bestimmung übergeben. 50 Kinder, Mädchen und Jungen, denen in den nächsten Tagen noch 20 weitere folgen, bilden ihre erste Belegschaft.

Tumultszenen bei Bernau. Zu schweren Ausschreitungen bei einer Feier zu Ehren der Gefallenen kam es am Sonntag in der Ortschaft Willmersdorf bei Bernau. Die drei sozialistischen Parteien hatten in Bernau eine Kundgebung „gegen die Reaktion“ angesagt, zu der auch Hunderte von Kommunisten, namentlich Jugendliche, aus Berlin und den nördlichen Vororten erschienen waren. Gleichzeitig fand im benachbarten Willmersdorf die Enthüllung eines Denkmals für die im Krieg gefallenen Ortsangehörigen statt, an der auch die Kriegervereine aus der Umgegend teilnahmen. Als die Demonstranten davon erfuhren, zogen sie nach dem Orte. Die Kommunisten drangen auf die Teilnehmer an der Denkmalsfeier ein. Die aufgestellten Fahnen und die am Denkmal niedergelegten Kränze wurden zerrissen, das Denkmal wurde beschädigt. Dem Fahnenträger wurde der Rock vom Leibe gerissen, er selbst erlitt durch Schläge erhebliche Kopfverletzungen. Die Standarte wurde zerfetzt und der Schaft zerbrochen. Das Lokal, in dem sich vorher die Teilnehmer versammelt hatten, wurde von den Demonstranten gestürmt. Die Girlanden wurden heruntergeholt; eine Kaiserbüste, ebenso verschiedene Bilder wurden zertrümmert. Einer Anzahl von Kriegervereinsmitgliedern wurden die Orden abgerissen, einigen Teilnehmern die Degen zerbrochen. Während des Tumultes fielen auch zwei Schüsse, durch die jedoch niemand verletzt wurde. Die für die Feier bestimmte Kapelle wurde zum Spielen revolutionärer Stücke gezwungen; unter Vorantritt dieser Kapelle marschierte man nach Bernau zurück.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 1. Oktober 1921 (Nr. 229), Zeitungskopf

[Ab hier im Zeitungskopf:]
Amtliches Verkündungsblatt für den 16. Groß-Berliner Verwaltungsbezirk
ferner für den Amtsbezirk Schöneiche sowie die Gemeinden Schöneiche und Klein Schönebeck.


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 12. Oktober 1921 (Nr. 238), Aus Stadt und Land

Die „Los von Berlin“-Bewegung. Die Zahl der Eingaben von Berliner Außengemeinden an den Landtag um Ausgemeindung aus Berlin mehrt sich. Die Außengemeinden weisen nach, daß Berlin an ihnen nichts tue, als die Abgaben zu erhöhen. ...


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 1. November 1921 (Nr. x), Aus Stadt und Land

Der 9. November kein Feiertag. Die Reichsregierung hat auf eine sächsische Anfrage hin entschieden, im Hinblick auf die entstehenden Schwierigkeiten von einer Verordnung, wonach der 9. November für staatliche Betriebe als dienstfrei zu gelten hat, in diesem Jahre Abstand zu nehmen.


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 10. November 1921 (Nr. 260), Aus Stadt und Land

Der gestrige 9. November verlief ohne jede Störung. In den Werken für Gas, Wasser und Elektrizität wurde nach einem Uebereinkommen zwischen Magistrat und Belegschaften der Betrieb aufrecht erhalten. Bei der Straßenbahn herrschte auf Beschluß der Betriebsräte uneingeschränkter Verkehr ...


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 24. November 1921 (Nr. 271), Aus Stadt und Land

Altlandsberg. Plötzlich verstorben ist der Besitzer und Leiter des hier erscheinenden „Niederbarnimer Anzeigers“, Buchdruckereibesitzer Georg Hiller. Auf dem Kleinbahnhof am Amtsgericht machte ein Schlaganfall seinem Leben ein Ende.


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 28. November 1921 (Nr. 274), Aus Stadt und Land

11 Grad Kälte! In der verflossenen Nacht sank das Thermometer auf 11 Grad unter Null.

Das Betreten des Eises des Müggelsees ist, weil mit Lebensgefahr verbunden, polizeilich verboten. Jeder Uebertretungsfall wird, sobald er zur Kenntnis der Behörden kommt, streng bestraft.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 29. November 1921 (Nr. 275), Aus Stadt und Land

Der Müggelsee zugefroren. Die für den November ungewöhnliche strenge Kälte der letzten Tage und Nächte hat zu starken Eisbildungen auf unseren Gewässern geführt. Auch der Müggelsee ist, begünstigt durch das windstille Wetter, bereits von einer Eisdecke überspannt. Da die Dampfer durchfahren, ist natürlich eine geschlossene Eisdecke noch nicht vorhanden. ...


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 1. Dezember 1921 (Nr. 277), Aus Stadt und Land

Die Kälte hat in den letzten Tagen noch zugenommen. An freigelegten Stellen der Umgegend wurden nachts bis zu 13 Grad unter Null gemessen. Das ist etwas viel für diese Zeit. ...


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 3. Dezember 1921 (Nr. 279), Aus Stadt und Land

Die Müggelsee-Eisbahn freigegeben. Nachdem das Eis die genügende Stärke aufweist, ist der Müggelsee von morgen, Sonntag, ab polizeilich freigegeben. ... Die Zugänge zur Eisbahn sind auf der Friedrichshagener Seite, vom Freibad Rahnsdorf und von der Cöpenicker Waldseite aus.

Die Eisernte auf dem Müggelsee hat begonnen. man sieht an verschiedenen Stellen Gastwirte, Schlächter usw. mit dem Bergen von Eisvorräten beschäftigt. Da die Eisbildung schnell vor sich gegangen und weder durch Schnee noch Regen beeinträchtigt worden ist, hat sich ein vorzügliches Kerneis ergeben.


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 8. Dezember 1921 (Nr. 283), Aus Stadt und Land

Der Witterungsumschlag. Die für diese Zeit ziemlich ungewöhnlich lange Frostperiode hat ihr Ende gefunden. Am Dienstag vollzog sich eine wesentliche Veränderung der Luftdruckverteilung. ...

Das Betreten der Müggelsee-Eisbahn verboten. Infolge des eingetretenen Tauwetters ist das Betreten der Eisbahn von heute ab polizeilich verboten worden.

Die Prägung der Kriegsdenkmünze 1814/18 nach dem Entwurf von Prof. Hosaeus (Berlin) ist der Aktien-Gesellschaft Gladenbeck & Sohn in Friedrichshagen übertragen worden. Die Wahl dieser bekannten Bildgießerei gewährleistet eine in jeder Beziehung vollendete Prägung dieser Kriegs­denkmünze, die aus Goldbronze bestehen wird.

Altlandsberg. Holzpreise. Bei der dieser Tage hier abgehaltenen Holzversteigerung, der ersten in diesem Winter, wurden enorme Preise bezahlt. ...


Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 9. Dezember 1921 (Nr. 284), Aus Stadt und Land

Altlandsberg. Güterwagenbrand. Eine Waggonladung Stroh, die auf dem Kleinbahnhofe von der Domäne Buchholz verladen war und mit dem 5½-Uhr-Zug nach Hoppegarten befördert wurde, fing kurz vor Neuenhagen Feuer. Die Neuenhagener Feuerwehr, die gleich zur Stelle war, verhinderte ein Uebergreifen des Feuers auf andere Gegenstände, konnte aber von dem Stroh nichts retten. Von dem Waggon sind die Seitenwände verbrannt. Man nimmt an, daß das Feuer durch Funken der Lokomotive entstanden ist.


Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 30. Dezember 1921 (Nr. 301), Aus Stadt und Land

Der Anmarsch der Grippe. Die gefürchtete Krankheit, die während des Krieges und kurz nach ihm so viele Opfer gefordert hat, macht sich wieder empfindlich bemerkbar. Die Krankheit verfolgt zurzeit wieder eine aufsteigende Linie, ohne daß man indessen zunächst von einer Epidemie sprechen kann. Oft werden die Betroffenen während der Arbeitszeit befallen und müssen ihre Arbeit unterbrechen. Da die Fälle nur leicht auftreten, begeben sich die meisten nicht in Anstalts- oder Krankenhauspflege, sondern lassen sich zu Hause betreuen. Der ungebetene und unerwünschte Gast weicht auch meistens bald wieder von dannen. Nur wer seine Ungeduld, wieder hinauszukommen, nicht zügeln kann, muß oft genug schwer büßen.


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