Mehrow und Umgebung in der in Niederbarnimer Zeitung (Friedrichshagen) von 1927 (43./44. Jahrgang).
Gefunden in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) auf Mikrofilm.



Niederbarnimer Zeitung
Anzeiger für Friedrichshagen, Rahnsdorf, Rahnsdorf-Mühle, Wilhelmshagen, Hessenwinkel, Hirsch­garten, Schöneiche, Kleinschönebeck, Fichtenau, Grätzwalde
Amtl. Verkündungsblatt für den 16. Groß-Berliner Verwaltungsbezirk
ferner für den Amtsbezirk Schöneiche sowie die Gemeinden Schöneiche und Kleinschönebeck.
Druck und Verlag:
Stakemann, Müller & Strowig, Buchdruckerei und Verlag, in Friedrichshagen.


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 5. Januar 1927 (Nr. 3), Aus Stadt und Land

25 Millionen für die Schnellbahn nach Lichtenberg. Die städtische Finanzdeputation hat sich gestern mit dem Bau der Schnellbahnstrecke Alexanderplatz-Lichtenberg beschäftigt und beschlossen, die dafür nötigen Mittel in Höhe von 25 Millionen Mark durch eine Anleihe aufzubringen. Ueber die verkehrstechnische Seite des Projektes wird morgen die Städtische Verkehrsdeputation beraten.


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 6. Januar 1927 (Nr. 4), Aus Stadt und Land

Die Grippe in Groß-Berlin.
Aus aller Welt, aus den nordischen Ländern, aus südlichen Himmelsstrichen, aus den verschiedenen Gegenden des Deutschen Reiches laufen die Meldungen über ein abnorm gehäuftes Auftreten der Grippe ein und in Berlin selbst grassiert die Seuche in ungeahnter Ausdehnung. ...


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 13. Januar 1927 (Nr. 10), Aus Stadt und Land

Ausbreitung der Grippe in Berlin. Die Erwartungen der städtischen Medizinalbehörden, daß die Grippe, die glücklicherweise in Berlin bisher keinen bösartigen Charakter gezeigt hat, sich noch weiter ausbreiten werde, wenn das feuchte Regenwetter anhalten sollte, haben sich leider erfüllt. Im Laufe des gestrigen Tages ist die Zahl der Einlieferungen in die Krankenhäuser weiter erheblich gestiegen und es muß damit gerechnet werden, daß auch fernerhin der Zugang an Grippekranken in den Berliner Pflegeanstalten noch sehr erheblich wachsen wird. ...

Altlandsberg. Infolge eines Unglücksfalles verstarb in den frühen Morgenstunden an den Folgen eines Kopfschusses in der Wohnung seiner Mutter der Försterlehrling Gerhard Frühbrodt. Der tragische Vorfall ist um so betrübender, als die bedauernswerte Mutter im Weltkriege ihren Gatten verloren hat und der junge Mann, der allseitig beliebt war, zu den besten Hoffnungen berechtigte.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 15. Januar 1927 (Nr. 12), Aus Stadt und Land

Die Schnellbahn Alexanderplatz-Friedrichsfelde. Die neue Schnellbahnvorlage des Magistrats ist, wie berichtet, vom Groß-Berliner Stadtparlament dem Haushaltsausschuß überwiesen worden. Die Bahn wird über Lichtenberg hinaus bis Friedrichsfelde durchgeführt. Abweichend von dem früher ausgearbeiteten Entwurf soll die Bahn als selbständige Linie mit dem größeren Profil der Nord-Süd-Bahn geplant werden. ...


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 19. Januar 1927 (Nr. 15), Aus Stadt und Land

Die Grippe in Groß-Berlin. Die Zahl der Erkrankten hat sich gestern wesentlich erhöht. Wie das Hauptgesundheitsamt mitteilt, befanden sich am Morgen in den Berliner städtischen Krankenhäusern 1167 an Grippe erkrankte Personen. ...


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 20. Januar 1927 (Nr. 16), Aus Stadt und Land

Grippeschutz in den städtischen Krankenhäusern. Der Haushaltsausschuß der Stadtverordneten­versammlung hat es in Erledigung eines Antrages als notwendig bezeichnet, auch das Personal der Grippestationen in den städtischen Anstalten vor Erkrankungen und Infektionen zu schützen. Der Magistrat wird deshalb ersucht, ausreichende Schutzkleidung für das Pflegepersonal dieser Anstalten zur Verfügung zu stellen. - Wie das Hauptgesundheitsamt der Stadt mitteilt, hat sich der Stand der Grippe bezüglich der Krankenhäuser gegen gestern nicht verändert. Dagegen haben die Krank­meldungen bei der Ortskrankenkasse stärker zugenommen. Es ist hieraus der Schluß zu ziehen, daß es sich nach wie vor um leichtere Erkrankungsformen handelt, die die Befallenen zwar arbeitsunfähig machen, sie aber nicht zwingen, die Krankenhäuser aufzusuchen.

Die Spree steigt unaufhörlich weiter. Das Spreetal ist längst überflutet. Der Wasserspiegel nimmt täglich zu. Auch im Kreise Beeskow-Storkow muß infolge der Regengüsse mit neuen Ueber­schwemmungen gerechnet werden. Alle Schrecken, die noch vom Sommer in Erinnerung sind, werden wieder lastend wach. Da auch im Gebirge ein Schmelzen des Schnees gemeldet wird, so dürfte sich dadurch das Unheil noch vergrößern. ...


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 24. Januar 1927 (Nr. 19), Aus Stadt und Land

Verstärkter Zugverkehr auf den Vorortbahnen. Die Reichsbahn beabsichtigt, wie verlautet, bereits von Mitte Februar ab auf den Vorortstrecken zum Fünfminutenverkehr überzugehen. ...


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 27. Januar 1927 (Nr. 22), Aus Stadt und Land

Schulschluß wegen Grippe in Potsdam. Während die Grippeepidemie in Berlin, den Meldungen des Hauptgesundheitsamtes zufolge, so ziemlich als überwunden gelten kann, zeigt sich seit einigen Tagen in nächster Nähe der Reichshauptstadt, in Potsdam, eine Zunahme der Grippe und Erkältungs­krankheiten. In der 2. Volksschule, in der Kurfürstenstraße, der Eisenhardt-Schule, mußten zwei Klassen geschlossen werden, Auch in der 5. Volksschule in der Nauener Straße wurde vorläufig in einer Klasse der Unterricht eingestellt. Die Schließung erfolgte zunächst auf acht Tage.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 29. Januar 1927 (Nr. 24), Aus Stadt und Land

Namensänderung der Reinickendorf-Liebenwalder Eisenbahn. Der Name der Reinickendorf - Liebenwalde - Groß-Schönebecker Eisenbahn ist, vielfältigen Wünschen entsprechend, vereinfacht und in Niederbarnimer Eisenbahnaktiengesellschaft geändert worden. ...


Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 5. Februar 1927 (Nr. 29), Aus Stadt und Land

Weiterer Rückgang der Grippe. Das Hauptgesundheitsamt von Groß-Berlin teilt mit: Die Zahl der Grippe-Kranken in den städtischen Krankenhäusern sowie die Zahl der Krankmeldungen bei der Allgemeinen Ortskrankenkasse ist zurückgegangen.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 8. Februar 1927 (Nr. 32), Aus Stadt und Land

Vom Stand der Grippe. In dem Stande der Grippe-Erkrankungen ist in den städtischen Krankenhäusern eine geringe Abnahme zu verzeichnen. Die Krankmeldungen bei der Allgemeinen Ortskrankenkasse zeigen eine geringfügige Zunahme.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 12. Februar 1927 (Nr. 36), Aus Stadt und Land

Rückgang des Hochwassers. In den letzten Tagen war im Oberspreegebiet ein merkliches Fallen des Wasserstandes, der in diesem Winter lange Zeit ein ungewöhnlich hoher war, festzustellen. Der Rückgang beträgt bisher etwa 10 Zentimeter.

Die Landjägerei des Kreises Niederbarnim wird voraussichtlich am 1. April eine Verstärkung um zehn Köpfe von 91 auf 101 erfahren. Die neuen Beamten kommen aus Wilhelmsburg bei Harburg, wo am gleichen Tag staatliche Polizei den Dienst übernimmt. Die Beamten werden auf den gesamten Kreis verteilt, wobei jedoch insbesondere der Norden und Osten berücksichtigt werden wird.

Der Baubeginn der Schnellbahn nach Friedrichsfelde. Die Vorarbeiten für die Schnellbahn Alexanderplatz - Friedrichsfelde sind bereits im Gange. In der Frankfurter Allee hat man jetzt mit den Probebohrungen zur Untersuchung des Baugrundes begonnen. Die eigentlichen Bauarbeiten dürften voraussichtlich Ende dieses Monats in Angriff genommen werden. ...


Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 18. Februar 1927 (Nr. 41), Aus Stadt und Land

Der Kreistag des Kreises Niederbarnim wird, wie wir hören, am Sonnabend, den 26. März, nach dem Kreishause zu Berlin, Friedrich-Karl-Ufer, einberufen werden. Der Hauptberatungsgegenstand ist die Etatsberatung sowie die Festsetzung der Kreissteuern.

Altlandsberg. Dreister Motorraddiebstahl. In einer der letzten Nächte wurde dem Verlag des Nieder­barnimer Anzeigers aus einem verschlossenen Schuppen vom Hof ein Stock-Motorrad gestohlen. Der Dieb hat das Motorrad, das nicht betriebsfähig war, die Klinge entlang am Schützenhause vorbei bis zu den Seeberger Ausbauten und dann übers Feld auf die Neuenhagener Chaussee geschoben. Er ist später in Neuenhagen beobachtet worden.


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 7. März 1927 (Nr. 55), Aus Stadt und Land

Elchwild in der Mark. Daß auch in der Mark Elchwild gelebt hat, zeigt ein Fund in Betzin. Bei den Meliorationsarbeiten wurde ein gut erhaltenes Elchgeweih mit Kopf zutage gefördert.


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 11. April 1927 (Nr. 85), Aus Stadt und Land

Die Wasserversorgung des Kreises Niederbanim. In den Jahren 1925 und 1926 wurde der Wasserbedarf der Kreiseinwohner durch sechs verschiedene Werke gedeckt. Hiervon ist das Kreis­wasserwerk am Dämeritzsee wohl das größte; denn es versorgt nicht weniger als 19 Ortschaften mit 51947 Einwohnern und 7235 Anschlüssen mit Wasser. Zu den Ortschaften gehören Altlandsberg, Bruchmühle, Dahlwitz-Hoppegarten, Eggersdorf, Erkner, Fredersdorf, Hennickendorf, Herzfelde, Kalkberge, Kleinschönebeck, Münchehofe, Neuenhagen, Petershagen, Rüdersdorf, Schöneiche, Tasdorf, Vogelsdorf, Werlsee und Woltersdorf. In Neuenhagen ist durch den imposanten Rathaus-Wasserturm der Druck im Rohrnetz erhöht worden. Weiterhin haben wir das städtische Wasserwerk in Bernau, das Bernau mit Wasser versorgt, dann das Gemeindewasserwerk Birkenwerder, an das Birkenwerder und Borgsdorf angeschlossen sind, das Gemeindewasserwerk Hohenneuendorf, durch das die Einwohner von Hohenneuendorf ihr Trinkwasser erhalten, dann das Elektrizitäts- und Wasserwerk Oranienburg G. m. b. H., das die Stadt Oranienburg versorgt, und zuletzt die städtischen Wasserwerke Berlin A.-G., an das die Gemeinden Mühlenbeck, Schildow, Schönerlinde, Schönfließ und Stolpe angeschlossen sind. Im ganzen werden 92592 Einwohner des Kreises aus Grund­wasserwerken versorgt. ... Der ab 1. Juli 1924 festgesetzte Wasserpreis beträgt für Private 30 Pfennige pro Kubikmeter. Das Bestreben des Kreises geht dahin, die Wasserversorgung aus Zentral­grundwasserwerken immer weiter über den Kreis auszudehnen, und es wird in diesem Frühjahr mit dem Bau eines Kreiswasserwerkes in Zepernick begonnen, durch das die Orte Zepernick, Schwanebeck, Schönow, Blumberg und Lindenberg mit Wasser versorgt werden sollen.


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 13. April 1927 (Nr. 97), Aus Stadt und Land

Die Ueberschwemmungsnot im Kreise Niederbarnim. Das Gebiet um Altlandsberg und Fredersdorf leidet seit geraumer Zeit unter starkem Hochwasser. Das Grundwasser ist so weit gestiegen, daß bei Beerdigungen die Leichen direkt ins Grundwasser gesenkt werden mußten. Dieser Zustand hat jetzt zu einer großen Anfrage im Landtag geführt: „Durch die starken Niederschläge der letzten Jahre sind im südöstlichen Teil des Kreises Niederbarnim, besonders in Petershagen, Eggersdorf, Bruchmühle, Altlandsberg-Süd, Fredersdorf und Vogelsdorf die Entwässerungsverhältnisse unhaltbar geworden. Infolge der festen Unterschichten des Bodens, Lehm und Ton, ist ein Versickern des Wasser so gut wie unmöglich, Die Keller der Siedlungshäuser stehen deshalb voll Wasser, teilweise bis zur Decke. ... Wir fragen daher an, was gedenkt das Staatsministerium zu tun, um hier baldmöglichst Abhilfe zu schaffen?“


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 19. April 1927 (Nr. 90), Aus Stadt und Land

Erhöhung der Stadtbahnsteige. Neuerdings sind auf verschiedenen Bahnhöfen der Stadt- und Ringbahn Umbauarbeiten zu beobachten, die sich besonders auf die Erhöhung der Bahnsteige um etwa 25 bis 35 Zentimeter erstrecken. Diese Bahnsteigerhöhungen erfolgen im Zusammenhang mit der Einführung des elektrischen Zugbetriebes. ...


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 28. April 1927 (Nr. 98), Aus Stadt und Land

Landjägerwechsel in Niederbarnim. Der Oberlandjäger Ruddat wurde von Wilhelmsburg nach Neuenhagen versetzt. Ferner wurde der Oberlandjäger Müller aus Wilhelmsburg an Stelle des nach Borcksdorf versetzten Oberlandjägers Westphal nach Hönow versetzt.


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 5. Mai 1927 (Nr. 104), Aus Stadt und Land

Die Friedrichsfelder Schnellbahn behördlich genehmigt. Die Genehmigungsurkunde für die Ostschnellbahn, die Linie Alexanderplatz-Friedrichsfelde, ist jetzt vom Polizeipräsidenten ausgestellt worden. Die Linie läuft vom Alexanderplatz bis zur Wilhelmstraße in Friedrichsfelde durchweg als Untergrundbahn. ... Die Genehmigung läuft, wie bei allen Schnellbahnen, auf 90 Jahre.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 7. Mai 1927 (Nr. 106), Aus Stadt und Land

Großkraftwerk „Klingenberg“. Das Großkraftwerk Rummelsburg hat in der gestrigen Aufsichtsrats-Sitzung der Berliner Städtischen Elektrizitäts-Werke den Namen „Großkraftwerk Klingenberg“ erhalten. ... Der vor zwei Jahren verstorbene Geheimrat Georg Klingenberg hat den Bau des großen Elektrizitäts-Werkes an der Spree angeregt und energisch gefördert. Auf seine Pläne ist die ganze Anlage des Rummelsburger Kraftwerkes in seiner heutigen Gestalt zurückzuführen. ...


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 10. Mai 1927 (Nr. 108), Aus Stadt und Land

Eine neue Fernleitung für Berlin. Das Preußische Staatsministerium hat der im Reichsbesitz befindlichen Elektro-Werke-A.-G. das Enteignungsrecht zum Bau einer 100000-Volt-Doppelleitung vom Kraftwerk Trattendorf im Kreise Spremberg nach Berlin verliehen. ...

Selbstmord des Direktors der Märkischen Elektrizitätswerke. In Liebenstein in Thüringen hat sich der Direktor der Märkischen Elektrizitätswerke in Eberswalde, Brockhob, erschossen. Brockhob war schon seit mehreren Jahren schwer nervenleidend. Da sich sein Leiden in der letzten Zeit erheblich verschlimmert hatte, sollte er in Liebenstein Erholung suchen. Einen Revolver führte er stets bei sich, seit er vor kurzem bei einer Autofahrt überfallen worden war.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 14. Mai 1927 (Nr.112)

Die Eröffnung des größten europäischen Kraftwerkes.
Am heutigen Sonnabend, den 14. Mai, ist das in seiner technischen Anlage gigantische Großkraftwerk Rummelsburg, die größte elektrische Anlage Europas und die technisch vollkommenste der Welt, der Stadt Berlin übergeben worden. ...


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 24. Mai 1927 (Nr. 120), Aus Stadt und Land

Die Einweihung des Müggeltunnels in Friedrichshagen findet morgen, Mittwoch, nachmittags statt. Zu der Feier haben nur geladene Gäste Zutritt. Die Freigabe des Tunnels für den öffentlichen Verkehr erfolgt am Himmelfahrtstage.


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 9. Juni 1927 (Nr. 132), Aus Stadt und Land

Personenauto durchbricht Bahnschranke. Auf der Mahlsdorf-Hönower Chaussee fuhr ein von Hönow kommender Personenkraftwagen gegen die geschlossene Schranke des Eisenbahnübergangs, durchbrach sie und wurde von dem aus Strausberg kommenden planmäßigen Personenzug Strausberg-Berlin erfaßt und zur Seite geschleudert. An dem Kraftwagen wurde dabei der Motor vollkommen eingedrückt. Personen sind glücklicherweise nicht verletzt worden.

Bundessängerfest. Der „Sängerbund an der Wriezener Bahn“, dem die Männergesangsvereine „Harmonie“-Marzahn, „Frohsinn“-Ahrensfelde, „Edelweiß“-Falkenberg, „Eintracht“-Hohenschön­hausen, „Hoffnung“-Blumberg, „Humor“-Seefeld und Männergesangverein Werneuchen angehören, feiert am Sonntag, den 19. Juni, in Blumberg (Bez. Potsdam) sein 8. Bundessängerfest.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 14. Juni 1927 (Nr. 136), Aus Stadt und Land

Ein Kugelblitz wurde in Altlandsberg beobachtet. Er spaltete einen Mast der Telefonleitung und richtete auch sonst an den elektrischen Leitungen vielen Schaden an. Man sah die feurige Kugel verschiedentlich durch Straßen und Höfe wandern, bis sie schließlich verschwand.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 5. Juli 1927 (Nr. 154), Aus Stadt und Land

Anwachsen der Diphterie in Berlin. Vom Hauptgesundheitsamt der Stadt Berlin wird darauf hingewiesen, daß die Diphterie-Erkrankungen in Berlin an Zahl und Schwere zugenommen haben. In dem ersten Vierteljahr 1927 hat sich die Zahl der gemeldeten Erkrankungen gegenüber dem gleichen Zeitpunkt des Vorjahres nahezu verdoppelt. Außerdem sind die Erkrankungen wesentlich schwerer geworden.


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 15. Juli 1927 (Nr. 162), Aus Stadt und Land

Hönow. Beim Baden ertrank hier ein etwa 15jähriger junger Mann, der in Mahlsdorf zum Besuch weilte und hier ein erfrischendes Bad im See nahm. Anscheinend machte ein Herzschlag dem jungen Leben ein Ende.


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 11. August 1927 (Nr. 186), Aus Stadt und Land

Altlandsberg. Schweres Autounglück bei einer „Schwarzfahrt“. In Altlandsberg verunglückte das Auto des Fabrikbesitzers Albert Blohm, das sich der Bierverleger Haase ohne Zustimmung des Besitzers „geliehen“ hatte. Der Chauffeur Stolz, der früher bei Blohm angestellt war, steuerte den Wagen beim Ausweichen in schneller Fahrt gegen einen Laternenpfahl. Das Auto wurde völlig zertrümmert. Die beiden Insassen flogen auf den Fußsteig, wo sie besinnungslos liegen blieben. Sie wurden ins Krankenhaus gebracht.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 13. August 1927 (Nr. 188), Aus Stadt und Land

Altlandsberg. Die Motorspritze, die vor einiger Zeit in Auftrag gegeben wurde, wird Ende diesen Monats angeliefert. Mit der Bedienung der Motorspritze sollen drei Feuerwehrleute betraut werden. Die Lieferfirma übernimmt diese Ausbildung umsonst, während die beiden Autoführer sich den Führerschein erst auf einer Fahrschule erwerben müssen, was etwa 150 Mk. Kosten verursachen wird. Die Ausbildungskosten werden von der Stadt übernommen.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 3. September 1927 (Nr. 206), Aus Stadt und Land

Altlandsberg. Die Wassersnot in Altlandsberg-Süd, mit der sich schon einmal der Landtag befaßt hatte (er hat Abhilfe versprochen, aber nichts getan), hat sich durch die starken Niederschläge der letzten Tage zu einer Katastrophe ausgewachsen. Die ganze Ernte ist vernichtet, die Keller stehen unter Wasser, und die Feuerwehr ist machtlos, da das durchnäßte Erdreich kein Wasser mehr aufnimmt. Eine Reihe von Häusern ist vom Einsturz bedroht. Nur beschleunigte Hilfe von Staats wegen kann den Siedlern noch helfen, denn die Gemeinde hat nicht die nötigen Mittel.


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 7. September 1927 (Nr. 209), Aus Stadt und Land

Das Märkische Elektrizitätswerk hat in der Zwangsversteigerung das gesamte Eigentum der Kursächsischen Braunkohlenwerke in Fürstenberg (Oder), deren Betriebe gegenwärtig vollständig ruhen, erstanden, um später die anstehende Kohle zu fördern und für ihre eigenen Zwecke zu benutzen.


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 19. September 1927 (Nr. 219), Aus Stadt und Land

Weitere Geländeankäufe für den Nordkanal. Der Plan eines Nordkanals Tegel-Rosenthal, der in letzter Zeit in den Hintergrund getreten ist, wird gleichwohl von den städtischen Behörden zur Verbesserung der Berliner Schiffahrtsverhältnisse weiter verfolgt. Es sind umfangreiche Gelände in Rosenthal und Wittenau für die Durchführung des Nordkanals erworben worden; weitere Ver­handlungen finden statt. So hat inzwischen das Bezirksamt Reinickendorf ein Gelände von 154200 Quadratmeter zum Einheitspreis von 2 Mk. erworben. Der Gesamtkaufpreis beträgt 308400 Mk. Da es sich um Altbesitz handelt, kommt eine Wertzuwachssteuer nicht in Frage.


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 20. September 1927 (Nr. 220), Aus Stadt und Land

220 Volt in ganz Berlin. Nach der Vereinheitlichung des Berliner Stromnetzes, die vorkurzem zustande gekommen ist, wird nun auch eine Vereinheitlichung der Stromspannung durchgeführt. Bisher gab es in Groß-Berlin hauptsächlich zwei verschiedene Spannungen: im größten Teil der Innenstadt und der Vororte 220 Volt, in Charlottenburg 110 Volt. ...


Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 23. Septemberx 1927 (Nr. 223), Aus Stadt und Land

Untergrundbahn bis Karlshorst. Die neuesten Pläne beim Untergrundbahnbau gehen dahin, die bis zur Kirche in Friedrichsfelde bestimmte Strecke sofort nach Beendigung der Bauarbeiten bis Karlshorst durchzuführen. Endstation soll die Rennbahn in der Treskowallee sein. Man hofft, mit den Bauarbeiten bis 1929 fertig zu sein.


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 26. September 1927 (Nr. 225), Aus Stadt und Land

Die ungesicherte Schranke in Neuenhagen. Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete sich auf der Kleinbahnstrecke Altlandsberg-Hoppegarten. Ein Personenzug hatte soeben den Kleinbahnhof Neuenhagen in Richtung Hoppegarten verlassen, als an der Kreuzung der Landhausstraße ein mit Ziegelsteinen beladener Autolastzug herankam. Die Schienenkreuzung ist hier durch Schranken nicht gesichert, doch versuchte der Lokomotivführer, den Führer der Lastkraftwagen durch Läuten und Signalgeben mit der Dampfpfeife zu warnen. Allem Anschein nach hat der Chauffeur diese Signale bei dem Geräusch der schweren Wagen überhört. Das vordere Auto prallte an der unübersichtlichen Stelle mit der Lokomotive des Kleinbahnzuges zusammen und wurde von dieser umgeworfen und etwa fünf Meter weit mitgeschleift. ...


Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 28. September 1927 (Nr. 227), Aus Stadt und Land

Bärenjagd in der Wuhlheide. In der Wuhlheide wurde gestern abend bei Beginn der Dunkelheit von entsetzten Arbeitern, die auf dem Heimwege waren, ein großer brauner Bär gesichtet, der einen Nasen­ring trug. Das Tier war anscheinend den Zigeunern entlaufen, die in der letzten Zeit die südlichen und südöstlichen Vororte Berlins unsicher machen. Die sofort alarmierte Polizei benachrichtigte, wie das zunächst das Vernünftigste war, den Zoologischen Garten, der alsbald seine bewährtesten Tierfänger mit einem Wagen schickte, um das immerhin wertvolle Tier lebendig zu fangen. Das gelang aber nicht. Die Bestie gebärdete sich derart wütend und bösartig, daß nichts anderes übrig blieb, als sie zu erschießen. Der Kadaver wurde nach dem Zoologischen Garten gebracht.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 8. Oktober 1927 (Nr. 236), Aus Stadt und Land

Altlandsberg. Zusammenstoß zweier Fuhrwerke. In der Dunkelheit stießen auf der Amtsfreiheit zwei Gespanne zusammen. Während das eine, das schwere Fuhrwerk eines hiesigen Landwirts, bei dem Anprall unbeschädigt blieb, ging das andere, ein leichter Ponnywagen, in Trümmer. Wagen, Pferd und die beiden Insassen flogen in den leider bereits berühmt gewordenen „Amtsschlamm“ ...


Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 11. Oktober 1927 (Nr. 238), Aus Stadt und Land

Altlandsberg. Gerichtsrevision. Dieser Tage weilten hier der Kammergerichtspräsident und der Präsident des Landgerichts III zur geschäftsmäßigen Revision des hiesigen Amtsgerichts.


Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 17. Oktober 1927 (Nr. 243), Aus Stadt und Land

„Neuenhagen bei Berlin“. Die Fälle, in denen Ortschaften vor den Toren Groß-Berlins die Bezeichnung „bei Berlin“ zugelegt wird, mehren sich. Jetzt hat der Regierungspräsident in Potsdam bestimmt, daß auch die Gemeinde Neuenhagen fortan die amtliche Bezeichnung „Neuenhagen bei Berlin“ führt.


Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 21. Oktober 1927 (Nr. 247), Aus Stadt und Land

Diebstahl. In der Nacht zu gestern wurde vor dem Hause Friedrichstraße 67 [in Friedrichshagen] ein Automat mit Kaugummikugeln gestohlen. Von den Tätern fehlt jede Spur.


Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 22. Oktober 1927 (Nr. 248)

Kurse für Motorpflugführer und -monteure.
Das Reichsernährungsministerium teilt mit: Die Deutsche Landkraftführerschulen G. m. b. H. Deulakraft hat seit dem vergangenen Frühjahr vierwöchige Kurse zur Ausbildung von Motorpflug­führern abgehalten und in diesen bisher etwa 300 Führer ausgebildet. Außerdem haben etwa 100 Landwirtschaftslehrer, Betriebsleiter, Studenten usw. an den Kursen teilgenommen. In den Wintermonaten sollen nicht nur Motorpflugführer ausgebildet, sondern auch besondere Monteurkurse abgehalten werden, um auch das Reparaturwesen für Motorpflüge in der Landwirtschaft zu fördern. ...


Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 17. November 1927 (Nr. 269), Aus Stadt und Land

Altlandsberg. Die Stahlhelm-Ortsgruppe veranstaltete einen „Deutschen Abend“ im Schützenhause, der einen eindrucksvollen Verlauf nahm. ... Der Gauführer, Major von Arnim, hielt eine launige, aber kernige Ansprache über die Aufgaben der vaterländischen Verbände und des deutschen Volkes hinsichtlich des Wiederaufbaues des Vaterlandes. ... Vorträge, Theateraufführungen, Melodramen u. a. bildeten den sonstigen Inhalt der Feier, die mit einem fröhlichen Tanz beendet wurde.

Altlandsberg. Einbruchsdiebstähle. Altlandsberg wird anscheinend jetzt von einer Diebeskolonne heimgesucht. In der vorigen Woche wurden zwei Einbrüche ausgeführt. Einem Kaufmann wurden seine drei Aushängekästen ausgeräumt, ohne daß man die Täter ermitteln konnte, und einem anderen Einwohner der Stadt wurden die Hühner aus dem Stall gestohlen, nachdem sie an Ort und Stelle abgeschlachtet waren.


Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 25. November 1927 (Nr. 276), Aus Stadt und Land

Keine Kreis-Biersteuer in Niederbarnim. Der Kreisausschuß hat sich kürzlich damit beschäftigt, ob der Kreis für sich eine Biersteuer in den Orten erheben soll, wo die Gemeinde das Recht für sich nicht in Anspruch nimmt. Man hat sich für die Ablehnung entschieden. Gemeinden, welche die Biersteuer nicht eingeführt haben oder wieder abschaffen wollen, brauchen also nicht zu befürchten, daß der Kreis von sich aus die Gastwirte mit dieser ungerechten Sondersteuer belastet.


Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 23. Dezember 1927 (Nr. 300), Aus Stadt und Land

Die Führung der Niederbarnimer Kreisarztgeschäfte hat bis auf weiteres vertretungsweise der Medizinalrat der Regierung in Potsdam, Herr Dr. Huwe. Amtsärztliche Sprechstunden im Büro der Kreisarztes in Berlin, Alexanderufer 1, von 9-10 1/2 Uhr.


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