Mehrow und Umgebung in der in „Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung von 1929 (45. Jg.).
Gefunden in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) auf Mikrofilm.



Groß-Berliner Ost-Zeitung
Niederbarnimer Zeitung
Tageblatt für Friedrichshagen, Hirschgarten, Rahnsdorf, Rahnsdorf-Mühle, Wilhelmshagen, Hessen­winkel, Cöpenick, Schöneiche, Kleinschönebeck, Fichtenau, Grätzwalde, Hohenberge, Münchehofe, Dahlwitz-Hoppegarten, Schönblick.
Publikationsorgan für die Reichs-, Staats- und Kommunalbehörden für den 16. Groß-Berliner Verwaltungsbezirk, den Amtsbezirk Schöneiche und die Gemeinden Schöneiche und Kleinschönebeck.
Druck und Verlag:
Stakemann, Müller & Strowig, Buchdruckerei und Verlag, Berlin-Friedrichshagen.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 5. Januar 1929 (Nr.4)

Zusammenlegung benachbarter Gemeinden
Von Bürgermeister a. D. Wittstock, Kleinschönebeck.
... Falls eine Zusammenlegung der Gemeinden Kleinschönebeck, Schöneiche und Münchehofe erfolgen würde, dürfte die neue Gemeinde wohl kaum Groß-Schönebeck, sondern entweder Kleinschönebeck oder Schöneiche heißen; letztere Bezeichnung wäre wohl die gerechtfertigste, da Schöneiche in der Mitte der drei Gemeinden liegt und den kürzesten wie auch wohl schönsten Namen von ihnen hat. ...


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 7. Januar 1929 (Nr. 5)

Ungeschützte Bahnübergänge.
Endlich Warnkreuze der Reichsbahn.
Die deutsche Reichsbahngesellschaft ist dabei, vor den Eisenbahnübergängen, die bei fälligem Zugverkehr durch keine Schranke von der Durchgangsstraße abgesperrt werden können und daher keinen merkbaren Warnungsschutz gegen Unfälle boten, Warnkreuze statt der bisherigen Warntafeln aufzustellen. Diese Warnkreuze sollen durch eine besondere Formengebung weithin sichtbar und erkennbar sein im Gegensatz zu den in weiterer Entfernung kaum wahrnehmbaren Warntafeln. Die neuen Warnkreuze werden rot- und weißgestrichene Arme und dunkelgraue Pfosten haben. Es werden drei Formen verwendet werden: das einfache Halbkreuz an den Wegübergängen mit Schranken, das einfache Vollkreuz an den eingleisigen Wegübergängen ohne Schranke und das doppelte Vollkreuz an den mehrgleisigen Wegübergängen ohne Schranke. ...

Bernau. Einbrecher drangen in die Villa des Zahnarztes Hartmann ein, packten im Keller alle Lebensmittel und Kohlenvorräte zusammen und entkamen unbemerkt mit ihrer Beute.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 8. Januar 1929 (Nr. 6)

Besitzwechsel. Das altbekannte Chausseehaus an der Berliner Straße in Hirschgarten, das sich immer noch im Besitz des Fiskus befand, ging durch Kauf in den Besitz des Molkereibesitzers Trölenberg über, der auf dem Grundstück schon seit einer Reihe von Jahren eine Molkerei betreibt.

Altlandsberg. Jagdergebnis. Bei der dieser Tage stattgefundenen Jagd in der Altlandsberger Feldmark wurde Hauptmann Krupp (Berlin) Jagdkönig. Insgesamt wurden an diesem Tage 146 Hasen und eine Ente erlegt. ...


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 9. Januar 1929 (Nr. 7)

Untergrundbahn bis Karlshorst? Das Berliner Schnellbahnnetz soll bekanntlich in diesem Jahr erheblich erweitert werden. Ueber die bekannten Projekte hinaus sind noch weitere Pläne in Aussicht genommen. So soll z. B. die zur Zeit in Bau befindliche Oststrecke vom Alexanderplatz bis Friedrichsfelde Kirche, soweit die Arbeiten für diesen zunächst vorgesehenen Bauabschnitt beendet sind, bis zur Karlshorster Rennbahn durchführen. ...


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 10. Januar 1929 (Nr. 8)

Bahnbauten in Mahlsdorf. Bei der Reichsbahndirektion Berlin besteht ... die Absicht, außer einer Anzahl von kleineren Anlagen u. a. ein drittes und viertes Gleis auf der Streck Kaulsdorf-Mahlsdorf zu schaffen und dann die elektrischen Stadtbahnzüge, die bisher in Kaulsdorf endeten, bis nach Mahlsdorf durchzuführen. Gleichzeitig wird in Mahlsdorf ein neues Empfangsgebäude gebaut und der niveaugleiche Uebergang der Hönower Straße durch eine Unterführung ersetzt werden. ...


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 22. Februar 1929 (Nr. 45)

Schwieriger Verkehr auf den Niederbarnimer Kreisstraßen. Die Kreisstraßen sind durch Schnee­massen oder Glätte in einem gefahrvollen Zustand. Von Tag zu Tag wird der Verkehr schwieriger statt besser. ...

Hoppegarten. Die Kleinbahn im Schnee. Die Schneefälle sind auch für die Kleinbahn Altlandsberg-Hoppegarten verhängnisvoll geworden. Der fahrplanmäßige Frühzug am Sonntag blieb an den Seeberger Fichten im Schnee stecken. Nach langer, mühseliger Arbeit wurde die Strecke vom Schnee befreit, so daß der Zug mit erheblicher Verspätung in Hoppegarten ankahm. Die Folge davon war, daß der nächste Zug auch noch ausfallen mußte. Gegen Mittag konnte der Verkehr wieder regelmäßig aufgenommen werden.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 1. März 1929 (Nr. 51)

Verlegung der Superintendentur von Altlandsberg nach Strausberg. Die Superintendentur Altlandsberg ist vor einigen Monaten durch die Wahl des Pfarrers Ungnad neu besetzt worden. Jetzt wird bekannt, daß die Superintendentur nach Strausberg verlegt und Herr Pfarrer Ungnad nach Strausberg versetzt wird. Die Maßnahme wird vom Generalsuperintendenten damit begründet, daß bisher alle Synodalversammlungen bereits in Strausberg stattgefunden haben und es daher durchaus richtig sei, wenn die Superintendentur nach dort gelegt werde. Superintendent Ungnad ist, wie hinzugefügt wird, mit der Verlegung und Versetzung einverstanden.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 2. März 1929 (Nr. 52)

Vor unüberlegten Grundstücksankäufen am Rande Berlins, besonders also im Kreis Nieder­barnim, zu Siedlungszwecken muß wieder einmal gewarnt werden. Zum wievielten Malle schon in dieser Zeitung? Immer wieder werden Fälle bekannt, in denen Siedler innerhalb unseres Berliner Randkreises in der Nähe der Vorortbahnen Grundstücke erwerben, ohne sich vorher Gewißheit darüber zu verschaffen, ob ihnen die Baugenehmigung erteilt werden kann. Besondere Vorsicht ist, wie die jüngste Erfahrung im Kreise wieder gezeigt hat, beim Erwerb aus neuaufgeteiltem Gelände geboten. Häufig lassen sich die Baulustigen durch den scheinbar günstigen Preis des Grundstücks zum Kauf bestimmen, um erst zu spät zu erfahren, daß für das Gelände ein Bebauungsplan überhaupt noch nicht besteht, oder daß im Anbaufall recht erhebliche Straßenbaukosten zu zahlen sind. Das Vorhandensein eines Bebauungsplans und Sicherstellung der Kosten für den Straßenbau sind die wesentlichsten Voraussetzungen für die Bauerlaubnis. Wer ein Baugrundstück erwerben will, erkundige sich also in seinem eigenen Interesse vor Vertragsabschluß bei den zuständigen Behörden!


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 21. März 1929 (Nr. 68)

Ausbau des Niederbarnimer Wasserwerks. Wie berichtet, tritt der Niederbarnimer Kreistag am Sonnabend, 23. d. Mts. im Kreishause zu einer Haushaltssitzung zusammen. Ihm liegt ferner ein Antrag des Kreisausschusses vor, für den Bau des Wasserwerks in Zepernick 60000 Mk. nach­zubewilligen und für die Erweiterung des Rohrnetzes 140000 neuzuwilligen. Zur Deckung der Kosten soll eine Anleihe von 200000 Mk. aufgenommen werden. Die beim Bau der Wasser­versorgungsanlage in Glienicke ersparten 40000 Mk. sind zum Bau der Wasserversorgungsanlage in Zepernick verwendet worden.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 12. April 1929 (Nr. 85)

Ein Doppel-Bergsturz in Kalkberge findet am Sonnabend dieser Woche statt. Nach Schichtschluß, um 1 1/2 Uhr, werden im neuen Tiefbau die Ostwand und die Westwand des Bruches gesprengt. Das Schauspiel ist von der Werkchaussee aus wieder am besten zu beobachten.

Neuenhagen und Bollensdorf vereinigt. Wie der Landrat des Kreises Niederbarnim bekanntgibt, ist durch Beschluß des Preußischen Staatsministeriums vom 16. März 1929 die Landgemeinde Bollensdorf mit Wirkung vom 1. April d. J. in die Landgemeinde Neuenhagen eingegliedert worden.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 13. April 1929 (Nr. 86)

Altlandsberg. 25jähriges Bestehen der Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz in Altlandsberg am 13. und 14. April 1929 das Fest ihres 25jährigen Bestehen[s], verbunden mit Fahnenweihe.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 18. April 1929 (Nr. 90)

Der Ankauf von Staaken. Der Haushaltsausschuß der Stadtverordnetenversammlung genehmigt den Ankauf des Flughafengeländes in Staaken. Abgelehnt wurde ein kommunistischer Antrag, das gesamte Gelände für Siedlungszwecke zur Verfügung zu stellen. Es bleibt also bei dem ursprünglichen Verwendungszweck, der nach der Magistratsvorlage vorgesehen war. Danach soll der Flugplatz als der geeignetste deutsche Stützpunkt im kontinentalen Luftverkehr als Luftschiffhafen verendet werden.

Ab heute elektrische Ringbahnzüge. Nachdem vor einigen Wochen, wie wir berichteten, der elektrische Verkehr auf Stadt- und Vorortbahn durchgeführt worden ist, wird diese Neuerung jetzt auch im Ringbahnverkehr einsetzen. Heute, Donnerstag, werden die ersten sieben elektrischen Züge im Ringverkehr fahren und erstmalig auch den Potsdamer Ringbahnhof berühren. Im Laufe der nächsten drei Wochen soll der gesamte Ringbahnverkehr auf den elektrischen Betrieb umgestellt sein. - Auf Grund der statistischen Erhebungen über die Besetzung der Raucher- und Nichtraucherabteile auf der Stadt-, Ring- und Vorortbahn wird die Reichsbahn Mitte Mai die Raucherabteile wesentlich vermehren. Die Züge sollen künftig etwa zur Hälfte Raucherabteile führen.

Autobusunfall in Weißensee. An der Ecke Charlottenburger und Gustav-Adolf-Straße in Weißensee fuhr gestern nachmittag ein Autobus der Linie 30 gegen einen Triebwagen der Straßenbahnlinie 71. Dabei wurden vier Personen durch Schnittwunden leicht verletzt. Der Autobus war nur mäßig besetzt. ... Wie von der Verkehrs-A.-G. mitgeteilt wird, ist der Unfall wahrscheinlich darauf zurückzuführen, daß der Autobus zu kurz vor der Straßenbahn einzubiegen versuchte.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 23. April 1929 (Nr. 94)

Gegen die wilde Grundstücksparzellierung erläßt der Landrat des Kreises Niederbarnim folgende dringliche Warnung: Die ständig fortschreitende Grundstücksparzellierung in der näheren und weiteren Umgebung Berlins läßt es geboten erscheinen, die Interessenten immer wieder darauf hinzuweisen, daß sie Gefahr laufen, Enttäuschungen zu erleben, wenn sie vor dem Ankauf eines Grundstückes verabsäumen, sich an zuständiger Stelle über alle in Frage kommenden Verhältnisse eingehend zu erkundigen. ... Als Baustelle ist nur dasjenige Grundstück anzusprechen, welches an einer im Bebau­ungsplan vorgesehenen Straße liegt, die den ortsstatutarischen und ortspolizeilichen Bestimmungen entsprechend für den öffentlich Verkehr und den Anbau fertig hergestellt ist. ...


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 26. April 1929 (Nr. 97)

Heinrich Käse +
Wer von den Fremden, der einmal in Berlin oder Hamburg war, kennt nicht die berühmten „Käses Rundfahrten“, die dem Fremdling in bequemen Autoomnibussen durch die Straßen der Stadt zur Besichtigung aller Sehenswürdigkeiten fahren. Der Schöpfer und ursprüngliche Unternehmer dieser Rundfahrten, Heinrich Käse, ist jetzt in Berlin gestorben. ...


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 27. April 1929 (Nr. 98)

„Wuhlheide“ statt „Sadowa“. Der Vorortbahnhof Sadowa zwischen Karlshorst und Cöpenick, soll den neuen Namen Wuhlheide erhalten. Reichsbahn und städtische Verkehrsdeputation haben sich mit der Umbenennung einverstanden erklärt.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 4. Mai 1929 (Nr. 103)

Wegweiser für Luftfahrer. Zur Erhöhung der Sicherheit im Luftverkehr hat der Reichsverkehrs­minister Richtlinien über die Anbringung von Ortsnamen zur Orientierung der Luftfahrer herausgegeben. Um Luftfahrzeugen auch auf größere Entfernungen eine Orientierung zu ermöglichen, sollen auf Hausdächern größerer Dörfer, kleinerer Städte, frei stehender Industriewerke und auf frei liegenden Rasenflächen die Ortsnamen in einer Buchstabenhöhe von 10 Metern oder darüber angebracht werden. Zur Erhöhung der Lesbarkeit sollen bei dunklem Untergrund weiße Buchstaben, bei hellem Untergrund schwarze Buchstaben verwendet werden.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 14. Mai 1929 (Nr. 110)

Auch die Ringbahn elektrisch.
Von Mittwoch ab. - Große Beschleunigung auf allen Strecken.
Von morgen, Mittwoch, ab fährt nun auch die gesamte Berliner Ringbahn elektrisch. Die letzten Dampfzüge werden an diesem Tage zurückgezogen. Damit ist ein zusammenhängendes, elektrisch betriebenes Netz geschaffen, bestehend aus Stadt- und Ringbahn und den von beiden ausstrahlenden Vorortstrecken. Nur die Wannseebahn fährt vorläufig noch mit Dampf. ...

Berlin kauft den Flugplatz Johannisthal. Der Magistrat hat beschlossen, den Flugplatz Johannisthal zu erwerben, um sämtliche in Berlin befindlichen Flugplätze in den Besitz der Stadt zu bringen. Der Flugplatz gehört der Terrain-Gesellschaft am Flughafen Johannisthal-Adlershof und ist über 2 Millionen Quadratmeter groß. ...


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 27. Mai 1929 (Nr. 120)

Hönow. Frühlingsfahrt. Lenzespracht, Maiengrün, Frühlingssonne und gute Stimmung - unter diesem seltenen Einklang unternahm der Landwehrverein am dritten Pfingstfeiertag seinen üblich gewordenen Ausflug, aber diesmal mit den Frauen der Mitglieder. Das Postauto brachte die Teilnehmer nach Schöneiche. Der kleine Spreewald mit all seinen Reizen lud zur ersten Rast. Dann ging es nach dem immer schönen Friedrichshagen. Auf der Rückfahrt gab man sich ein fröhliches Stelldichein in dem freundlichen Kaffee Czekalla, Hoppegarten. Eine schöne Fahrt, die auf Stunden Abkehr vom grauen Alltag brachte.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 31. Mai 1929 (Nr. 124)

Altlandsberg. Pfarrer Diedrich aus Breslau wird im Laufe dieser Woche zur kommissarischen Vertretung auf Weisung des Evangelischen Konsistoriums der Mark Brandenburg nach hier überwiesen. Pfarrer Diedrich war bisher drei Jahre in der Tschechoslowakei, dann acht Jahre in Brasilien und Chile als Geistlicher tätig. Das von Superintendenten D. Bäthge innegehabte Pfarrhaus Berliner Straße 16 ist von der Behörde für ihn und seine Familie als Wohnung auf die Dauer seiner Vertretung bestimmt worden. Möge er rechte Befriedigung an der Arbeit in der Altlandsberger Gemeinde finden.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 4. Juni 1929 (Nr. 127)

Der „Kreis-Reitertag Niederbarnim“ findet in diesem Jahre am Sonntag, dem 7. Juli, in Blumberg statt. Veranstalter des Turniers ist der Verband der Reitervereine beim Landbund Niederbarnim. Wie alljährlich, werden die Reitervereine um den vom Union-Klub gestifteten Wanderpreis kämpfen. Es folgen Dressurprüfungen, Jagdspringen, Prüfungen von Wagenpferden und Ackergespannen. Eine Schaunummer, die Reiterspeile aus dem Mittelalter in historischen Kostümen zeigt, wird die besondere Anteilnahme der Zuschauer wecken. Auch Galopp- und Trabrennen werden abgehalten. Allen Freunden des Reit- und Fahrsports wird Sehenswertes geboten werde.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 22. Juni 1929 (Nr. 143)

Großflugtag in Tempelhof. Im Rahmen der Berliner Turn- und Sportwoche findet am morgigen Sonntag auf dem Flughafen Tempelhof ein Großflugtag statt, bei dem namhafte deutsche Sport- und Kunstflieger aufsteigen werden. Außerdem Massenstart von 10000 Brieftauben, nationale Ballon­wettfahrt u. a. m. Beginn nachmittags 3 Uhr.

Morgen Gausportfest in Altlandsberg. Das am morgigen Sonntag auf dem städtischen Sportplatz in Altlandsberg auszutragende Gausportfest des Ostbahngaues der Deutschen Turnerschaft verspricht das größte turnsportliche Ereignis dieses Jahres für den Gau zu werden. Nicht weniger als 400 Meldungen sind zu den einzelnen Konkurrenzen, Einzelkämpfen, Mehrkämpfen und Staffeln eingegangen. Wer wird Sieger im Ringen? Eine Vorhersage ist ein recht heikles Unterfangen, die Entscheidung bringt oft Aschenbahn und grüner Rasen anders als die Papierform.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 27. Juni 1929 (Nr. 147)

Neuenhagen. Die Landjägerabteilung Neuenhagen erledigte ihr erstes diesjähriges dienstliches Schießen unter Leitung des Landjägerhauptmanns Späthen. Geschossen wurde mit Karabiner und beiden Pistolen auf Einheitsscheibe (Figurscheibe mit zehn Ringen). Bester Schütze im Gesamt­ergebnis wurde Oberlandjäger Wagner in Seefeld. Bester Schütze mit Karabiner wurde Oberlandjäger Jahnke in Neuenhagen mit 49 Ringen (fünf Schuß). Die Ehrenscheibe errang Landjäger Blume in Blumberg.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 3. Juli 1929 (Nr. 152)

Ein ländliches Reiterfest vor den Toren Berlins findet am kommenden Sonntag in Blumberg statt. Veranstalter ist der Verband der Reitervereine beim Landbund Niederbarnim. Zahlreiche Reitervereine werden sich an dem Aufmarsch und an der Parade beteiligen. Die Vorführungen wechseln mit Jagdspringen, Dressurprüfungen und Fahrkonkurrenzen. Eine große Schaunummer bringt Ritterspiele aus dem Mittelalter; Rennen und Trabfahren vervollständigen das Programm. Der Aufmarsch der Reitervereine beginnt um 1 Uhr mittags.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 6. Juli 1929 (Nr. 155)

Reiterfest in Blumberg. Der Verband der Reitervereine beim Landbund Niederbarnim veranstaltet am Sonntag, dem 7. Juli, in Blumberg bei Berlin ein Reitturnier, an dem sich zahlreiche Reitervereine beteiligen. Es finden Vorführungen von Reiterabteilungen, Jagdspringen, Dressurprüfungen und Fahrkonkurrenzen statt. Eine große Schaunummer bringt Ritterspiele aus dem Mittelalter. Nach Blumberg gelangt man am besten vom Schlesischen Bahnhof. Der Ausmarsch der Reitervereine beginnt um 1 Uhr mittags, ihm schließen sich um 2 Uhr die Vorführungen auf dem Turnierplatz an der Chaussee nach Seefeld an.

Billiger Sonntag im Zoo. Der nächste Sonntag, 7. d. M., ist im Zoologischen Garten billiger Sonntag. Der Eintrittspreis für Erwachsene beträgt 50 Pf., für Kinder 25 Pf.; dieselbe Ermäßigung gilt auch für das Aquarium. ...

25 Jahre Bismarckwarte. Das Wahrzeichen des Berliner Ostens. Im Oktober d. J. werden es 25 Jahre, daß die Bismarckwarte als Wahrzeichen des Berliner Ostens auf den Müggelbergen eingeweiht wurde. Die Warte wurde aus märkischem Baumaterial erbaut, und zwar wurde Rüdersdorfer Kalkstein verwandt. Die im vorigen Jahre vorgenommene Nachprüfung ergab, daß die Warte in dem einen Vierteljahrhundert ihres Bestehens den Witterungsverhältnissen gut standgehalten hat. ...

Mahlsdorf. Bahnhofsbau. Wegen der Grundwasserschwierigkeiten schreiten die Bauarbeiten für das neue Empfangsgebäude auf dem Bahnhof Mahlsdorf nur langsam vorwärts. Sobald jedoch die Grundmauerdichtungsarbeiten fertiggestellt sind, ist damit zu rechnen, daß der Bau des Gebäudes schneller vonstatten geht.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 8. Juli 1929 (Nr. 156)

Dahlwitz-Hoppegarten. Zehn-Jahrfeier der Siedlung Birkenstein. Am vorigen Sonnabend beging die Siedlungsgenossenschaft Birkenstein das Fest ihres zehnjährigen Bestehens. Die Feier, aus Instrumental- und Gesangsvorträgen bestehend, fand im Birkensteiner Genossenschaftshaus statt. Die Festrede hielt Herr Fritz Hübner. Geselliges Beisammensein mit Tanz beschloß den Abend. Am Sonntag fand auf dem Gelände der Genossenschaft ein Sommerfest statt.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 9. Juli 1929 (Nr. 157)

Mit der Vorortbahn in die schöne Umgebung Berlins. Für die Benutzung der Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen für Ausflüge wirbt die Reichsbahndirektion mit einer Pharus-Wanderkarte der Berliner Umgebung, die an den Fahrkartenschaltern verkauft wird. ... Die Pharus-Karte ist bunt in vier Farben gedruckt, im handlichen Format von 60:45 Zentimeter hergestellt und in bequemes Taschenformat gefaltet. ...


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 17. Juli 1929 (Nr. 164)

Urlaub in der Niederbarnimer Kreisverwaltung. Landrat Schlemminger nimmt seinen Sommerurlaub vom 15. Juli bis zum 18. August. Während dieser Zeit werden die Geschäfte des Landrats durch Regierungsassessor Dr. Blaesing geführt. - Der Leiter des Feuerwehrwesens im Kreise Niederbarnim, Kreisbrandinspektor Graß ist vom 15. Juli bis 4. August beurlaubt. Die laufenden Dienstgeschäfte erledigt während dieser Zeit die Dienststelle I, 3 im Zimmer 22 des Landratsamtes.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 19. Juli 1929 (Nr. 166)

Östlicher Umgehungsplan und Heimatschutz.
... Die über 3000 Morgen große bäuerliche Feldmark von Kleinschönebeck soll zur Besiedlung vollständig aufgeteilt werden. Von der Reichsbahn wird hier der östliche Teil der großen Güterumgehungsbahn durchgelegt. Zwei neue Personenbahnhöfe werden hier entstehen, und an der Nordgrenze des Amtsbezirks ist ein Verschiebebahnhof mit nicht weniger als 56 Parallelgleisen vorgesehen ...


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 24. Juli 1929 (Nr. 170)

Der Wassermangel im Kreis Niederbarnim - auch in den Krankenhäusern. Trotz der in Kalkberge an der neuen Brücke auf Rüdersdorfer Gelände in Betrieb genommenen Pumpstation gibt es in vielen Haushaltungen von mittags bis gegen 10 Uhr abends kein Wasser. Am schlimmsten wirkt sich dieser Zustand für das Kreiskrankenhaus Herzberge aus. Es kann der Fall eintreten, daß dringende Operationen wegen Wassermangel unterbleiben müssen. Für wichtige medizinische Bäder ist ebenfalls Wasser nötig. ...


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 31. Juli 1929 (Nr. 176)

Neuenhagen. Brand auf dem Pfarrhof. Eine hohe Rauchsäule, weithin sichtbar, stieg nachmittags von dem Hof des Pfarrhauses auf. Der Hilfsprediger hatte einen Reisighaufen angezündet, dessen Feuer bald so gewaltig aufloderte, daß er desselben nicht mehr Herr werden konnte und die benachbarten Gebäude in ernstliche Gefahr gerieten. Die alarmierte Feuerwehr konnte den Brand bald löschen, jedoch war die Wasserbeschaffung bei der bestehenden Wassersnot äußerst schwierig und umständlich; denn das Wasser mußte in Jauche- und Wasserwagen, ja sogar eimerweise durch Hilfskräfte herbeigeholt werden. Außer dem ausgestandenen Schreck sieht der Hilfsprediger noch einer Anzeige entgegen.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 1. August 1929 (Nr. 177)

Wieder großes Fischsterben in der Spree. Wie im vorigen Jahre, so kann man auch in diesem Jahre das große Fischsterben in der Spree beobachten. An der Oberfläche schwimmen unzählige tote Fische, nicht nur kleine, sondern auch recht große Fische bis zu 30 Zentimeter Länge sieht man an der Oberfläche der Spree treiben. Vermutlich ist das große Fischsterben darauf zurückzuführen, daß Abwässer das Wasser verseuchen. Das Berliner Gesundheitsamt ist bereits im Begriff, die genauen Ursachen für dieses allgemeine Fischsterben festzustellen.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 7. August 1929 (Nr. 182)

Das Knatternlassen der Motorräder ist nicht gestattet. Das Kammergericht hat entschieden, daß übermäßig knatternde Motorräder eine Belästigung der der Oeffentlichkeit bilden und die Fahrer sich strafbar machen. ... Der Gesetzgeber geht davon aus, daß die Technik in der Lage sei, solche Kraftfahrzeuge herzustellen, die weder Rauch noch Geräusch verursachen.

Trigonometrische Marksteine stehen unter dem Schutz des Gesetzes. Häufig beobachtet man, daß trigonometrische Marksteine beschädigt, verrückt oder gar verschleppt werden. Es sei daran erinnert, daß diese Marksteine sowie die Marksteinschutzflächen, eine kreisförmige Bodenfläche um den Markstein von zwei Quadratmeter, als Eigentum des Staates gelten und daher nicht beschädigt werden dürfen. Zuwiderhandlungen sind mit Geld- und Haftstrafen bedroht.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 10. August 1929 (Nr. 185)

Heinrich Zille gestorben.
Der Maler urwüchsigen Berlinertums.
Der Maler und Zeichner Heinrich Zille, den man den „berlinischsten“ unter den Künstlern Berlins nannte, ist nach schwerem Leiden Freitag in Berlin gestorben. Er stand im 72. Lebensjahre. Zille, den man noch vor zwanzig Jahren selbst in Berlin, das er in seinen köstlichen Zeichnungen so lebenswahr geschildert hat, kaum dem Namen nach kannte, starb als Professor und als Mitglied der Akademie und als einer der populärsten Berliner. ...


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 13. August 1929 (Nr. 187)

Waldschule in der Wuhlheide. Das Bezirksamt Friedrichshain will auf dem städtischen Gelände in der Wuhlheide eine Waldschule einrichten, wie sie bereits seit mehreren Jahren in Charlottenburg besteht. ...

Der projektierte Tierpark in der Wuhlheide. Der an dieser Stelle schon mehrfach besprochene Plan, einen Tierpark in der Gegend von Sadowa anzulegen, erregt in der Umgebung größtes Interesse. So begrüßt auch die Arbeitsgemeinschaft Wuhletal-Dammfeld, dem zahlreiche Grundbesitzervereine der Bezirke Cöpenick und Lichtenberg angeschlossen sind, dieses Unternehmen als der Entwicklung des östlichen Berlin förderlich.

Städtisches Ehrenbegräbnis für Heinrich Zille. Die Familie des Meisters hat dem Vorschlag der Stadt für ein Ehrenbegräbnis des Verstorbenen zugestimmt. Die Trauerfeier fand heute mittag 12 Uhr in der großen Kapelle des Südwestfriedhofs in Stahnsdorf statt.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 15. August 1929 (Nr. 189)

Die Beisetzung Heinrich Zilles. Die sterblichen Ueberreste Heinrich Zilles sind Dienstag mittag auf dem Gemeindefriedhof in Stahnsdorf zur letzten Ruhe gebettet worden. Am Grabe, das ebenso wie die Friedhofskapelle von der Friedhofsverwaltung mit Blumen reich geschmückt war, sprachen im Namen der Stadt Berlin Oberbürgermeister Böß, für die Akademie der Künste Professor Kraus. Dr. Heilborn, der dem Verstorbenen als Freund nahestand, hielt die eigentliche Gedächtnisrede. Georg Engel als Vertreter des deutschen Schrifttums legte einen Kranz am Grabe nieder.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 20. August 1929 (Nr. 193)

Bahnhof „Wuhlheide“. Wie die Reichsbahndirektion Berlin mitteilt, wird der Name des Bahnhofs Sadowa an der Vorortstrecke Berlin-Erkner in „Wuhlheide“ geändert. Die neue Bezeichnung tritt am 6. Oktober in Kraft. Zum gleichen Termin wird auch der Name des Bahnhofs „Niederschöneweide-Johannisthal“ an der Strecke Berlin Görlitzer Bahnhof - Königswusterhausen in „Berlin-Schöneweide“ geändert.

Strausbergs zehntausendster Einwohner. Als zehntausendster Einwohner der Stadt Strausberg ist nach der Statistik der am 23. Juli d. J. geborene Wolfgang Paul Deutsch, Sohn des Büroangestellten Paul Deutsch, festgestellt worden. Der Magistrat der Stadt Strausberg hat den Eltern für die Stellung des 10000. Einwohners als Ehrengabe ein Sparbuch mit einem namhaften Betrag überreicht.

Folgenschwerer Blitzschlag. Während eines kurzen, aber heftigen Gewitters, das am Sonnabend über Krummensee bei Altlandsberg niederging, schlug der Blitz in den Kuhstall des Gutes in Krummensee. Sämtliches Vieh, das sich im Stall befand, wurde zu Boden geschleudert, vier Kühe wurden getötet, darunter eine tragende. Die beiden Schweizer, die sich im Stall befanden, und ein Schulknabe, der Roßwerk auf dem Hof bediente, wurden vom Schlag zur Seite geschleudert, ohne nennenswerte Verletzungen davonzutragen. Der Blitz ging vom Dach aus an den Eisenpfeilern entlang, sprang von einem Pfeiler zum andern und fuhr dann an der Wasserleitung in die Erde. Die Wirkung des Einschlags machte sich im ganzen Umkreis bemerkbar. Aus den Drähten der Lichtleitungen sprangen lange Funkenregen. Ein Blitz muß sich auch einen Weg über Telephondrähte gesucht haben, da der Telephonverkehr während des Sonnabends und Sonntags an mehreren Stellen gestört war.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 28. August 1929 (Nr. 200)

Altlandsberg. Pfarrer Ungnad als Superintendent. Nach langjähriger erfolgreicher Tätigkeit an der Himmelfahrtskirche im Berliner Norden verläßt Pfarrer Ungnad seinen Wirkungskreis, um der Berufung zum Superintendenten des Kirchenkreises Strausberg zu folgen.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 31. August 1929 (Nr. 203)

Niederbarnimer Kreisstraße gesperrt. Die Kreisstraße Hönow-Mahlsdorf wird bis auf weiteres vom 2. September d. J. ab von Km 0,0 bis Km 1,7 wegen Herstellung einer neuen Decklage für jeden Verkehr gesperrt. Umleitung des Verkehrs über Neuenhagen.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 4. September 1929 (Nr. 206)

„Graf Zeppelin“ in Friedrichshafen.
Landung heute vormittag 8.49 Uhr.
Aus Friedrichshafen wird gemeldet: Das Luftschiff „Graf Zeppelin“ ist heute vormittag 8.48 Uhr in Friedrichshafen glatt gelandet. Das Luftschiff hat damit seine Weltreise, die für die amerikanischen Mitreisenden schon in Lakehurst zu Ende ging, glücklich vollendet. Als das Luftschiff um 8.24 Uhr in Friedrichshafen gesichtet wurde, läuteten die Glocken sämtlicher Kirchen. Die Begeisterung war ungeheuer.

Heute Zeppelin-Schulferien. ... Die städtischen Schulverwaltung hat den ihr unterstellten Volks-, Mittel- und höheren Schulen Groß-Berlins empfohlen, sofern nicht eine unerwartete Verzögerung der Rückkehr des „Graf Zeppelin“ eintritt, die Schulferien heute abzuhalten. Anschließend fiel dann der Unterricht aus.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 16. September 1929 (Nr. 216)

Autofahrer, achtet auf die Warnungstafeln!
Das Autounglück auf dem Bahnübergang bei Seefeld (Strecke Berlin-Wriezen)
Oben links: Diese Warnungstafel haben die Fahrer nicht beachtet - so fuhren sie in den Tod. Zwischen Seefeld und Blumberg fuhren Berliner Autofahrer, die die Warnungstafel übersahen, auf eine geschlossene Eisenbahnschranke, durchbrachen sie und wurden von dem vorbeifahrenden Zug 100 m weit geschleift. Das Auto wurde völlig durchschnitten, einer der Mitfahrer getötet, die beiden andern schwer verletzt.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 20. September 1929 (Nr. 220)

Der Kreisfeuerwehrverband Niederbarnim hält am kommenden Sonntag seinen 12. Kreis-Feuerwehr-Verbandstag in Altlandsberg im Hotel Friedrichslust ab. Die Veranstaltung gliedert sich in ein Vormittags- und ein Nachmittagsprogramm. Das erste sieht die Tagung des Verbandes um 10 Uhr vor, bei der u.a. Prüfungszeugnisse und Ehrungen ausgehändigt werden. Nachmittags ist eine Feuerwehrübung der Altlandsberger Wehr in Vereinigung mit Löschzügen der Nachbarorte. ... Am gleichen Sonntag und in Verbindung mit der Kreistagung begeht die Freiwillige Feuerwehr von Altlandsberg die Feier ihres 40jährigen Bestehens sowohl in den Räumen des eben genannten Hotels wie in denen des Schützenhauses. Alle Feuerwehrkameraden aus dem Kreise sind zu dieser Festlichkeit eingeladen und haben, soweit sie Uniform tragen, dazu unentgeltlich Zutritt.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 24. September 1929 (Nr. 223)

Der neue Bischof von Berlin.
Ab 1. Oktober.
In den katholischen Kirchen Berlins wurde ein Hirtenschreiben des Fürstbischofs von Breslau, Kardinals Bertram, verlesen, mit dem er sich als Oberhirt von der jetzt selbständig gewordenen Diözese Berlin verabschiedet. Mit dem 1. Oktober übernimmt Dr. Schreiber (Bautzen) das Amt des Administrators des neuen Bistums Berlin. Seine Ernennung zum Bischof wird nach Bildung des Domkapitels und der sonstigen Neueinrichtungen für die Diözesenverwaltung später erfolgen. ...


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 25. September 1929 (Nr. 224)

20 Jahre Kreiskrankenhaus Kalkberge. Am 12. September 1909 ist das Krankenhaus Kalkberge, das jetzige Kreiskrankenhaus, seiner Bestimmung übergeben worden. Damals ein nüchternes, einfaches Haus, das Räume für 40 Betten bot, hat es durch den Anbau der beiden Seitenflügel sehr gewonnen. Mit seinen 150 Betten ist es eins der größten Krankenhäuser des Kreises. Seit Bestehen des Hauses war Dr. Wolf der Leiter desselben. Gegenwärtig steht Dr. Lamprecht an seiner Stelle.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 28. September 1929 (Nr. 227)

Für den neuen Niederbarnimer Kreistag hat sich, wie mitgeteilt wird, eine bürgerliche Einheitsfront nicht erzielen lassen. ... Die Hausbesitzerorganisation hat bereits eine eigene Liste veröffentlicht. ... Auch die Deutschnationale Volkspartei, mit der der Stahlhelm und der Landbund zusammengehen, ist mit ihrer Listenaufstellung fertig. Als Spitzenkandidat ist Landwirt Wendland (Lindenberg) aufgestellt worden. ...


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 3. Oktober 1929 (Nr. 231)

12. Kreisfeuerwehr-Verbandstag und 40jähriges Bestehen der Altlandsberger Wehr.
Der 12. Kreisfeuerwehr-Verbandstag fand in der vorigen Woche in Altlandsberg statt. Er fiel zusam­men mit dem 40jährigen Bestehen der Altlandsberger Wehr, so daß sich Verbandstag und Jubiläum zu einer machtvollen, festlichen Kundgebung des Feuerlöschwesens im Kreise Niederbarnim gestalteten. Viele hundert Feuerwehrkameraden, Freunde, Gönner und Vertreter der Behörden und Organisationen waren im Hotel Friedrichslust und am Nachmittag auf dem Übungsplatz versammelt. ...


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 4. Oktober 1929 (Nr. 232)

Altlandsberg. Pfarrerwahl. Am 27. September wurde Pastor Diedrich, der die erledigte Pfarrstelle schon seit Juni d. J. vikarisch verwaltet, zum Pfarrer gewählt.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 23. Oktober 1929 (Nr. 248)

Beschleunigte Fertigstellung des Nordgrabens. Im Bezirk Rosenthal werden 29 Grundstücke aufgekauft. Die Fertigstellung des Entwässerungsgrabens zur Abführung der Niederschlagswässer von der Kreuzung der Industriebahn mit der Pasewalker Chaussee bis zum Tegeler See, des sogenannten Nordgrabens, ist nunmehr beschlossene Sache. ...

Die Numerierung der Hausnummern soll bei der Anlage neuer Berliner Straßen in Zukunft nicht mehr fortlaufend erfolgen, sondern auf der linken Seite sollen die ungeraden, auf der rechten Seite die geraden liegen. ...


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 25. Oktober 1929 (Nr. 250)

Eberswalde. (Explosion im Elektrizitätswerk.) Im städtischen Elektrizitätswerk in Eberswalde er­eignete sich eine Explosion, die u. a. die Umschalter und die Leitungen zerstörte. Die ganze Stadt war bis 1 Uhr mittags ohne Strom. Der Straßenbahnverkehr und der Betrieb in den großen industriellen Werken, die fast alle mit Elektrizität arbeiten, war stillgelegt.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 29. Oktober 1929 (Nr. 253)

Zur Provinzial- und Kreistagswahl.
Die große Liste der bürgerlichen Rechten, die „Brandenburgische Heimatliste für Stadt und Land“ für die Wahlen zum 17. November liegt nunmehr auch für den Kreis Niederbarnim vor. Wie bekannt, sind an ihr der Landbund, der Stahlhelm, die Deutsch-nationale Volkspartei, die Christlich-nationale Bauern- und Landvolkpartei und die Deutschvölkische Freiheitspartei beteiligt.
Die Kreistagsliste zeigt folgende Namen: Landwirt Adolf Wendland, Lindenberg. ... Landwirt Rudolf Devrient, Bernau. ... Domänenpächter Dr. Hellmuth Schrader, Altlandsberg. ...
Die Provinziallandstagsliste, die unter dem gleichen Namen läuft, zeigt folgende Namen: ... Domänenpächter Dr. Hellmuth Schrader, Altlandsberg. ... Landwirt Rudolf Devrient, Bernau. ...


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 2. November 1929 (Nr. 257)

Die schädliche Wollhandkrabbe.
Eine neue Sorge für die märkischen Fischer.
Den Wollhandkrabben, die jetzt in die märkischen Gewässer eingedrungen sind, wird von den Berufsfischern nachgesagt, daß sie bei ihrem Eindringen in Reusen und Stellnetzen schwere Schäden verursachen. Von der Preußischen Landesanstalt für Fischerei sind deshalb in dieser Richtung genaue Untersuchungen angestellt worden, die die Richtigkeit dieser Behauptungen ergeben haben. ...


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 6. November 1929 (Nr. 260)

Der Kreis-Feuerwehrverband Niederbarnim hält seine Brandmeistertagung am Sonntag, den 10. November, in Germendorf bei Oranienburg ab. ... Nach gutem Brauch wird der Brandmeistertag immer an den Sitz einer Freiwilligen Feuerwehr gelegt, die ein besonderes Ereignis festlich zu begehen hat, sei es die Einweihung einer Motorspritze oder die Verbesserung sonstiger Löschgeräte der etwa die Feier eines Stiftungsfestes besonderer Art. In diesem Falle handelte es sich um das letztere, denn die Freiwillige Feuerwehr begeht am gleichen Tage ihr 25. Stiftungsfest und freut sich natürlich, wenn recht viele Kameraden aus dem ganzen Kreis dieses Fest verschönern helfen. ...


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 9. November 1929 (Nr. 263)

Die neue Sicherung der Bahnübergänge.
Der freie Uebergang wird durch ein weißes Blinklicht angezeigt, das 45mal in der Minute aufleuchtet. Die Annäherung eines Zuges schaltet automatisch ein rotes Licht ein, das 80mal in der Minute blinkt.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 19. November 1929 (Nr. 271)

Die Wahlen in Berlin.
Besonderes Interesse erweckt natürlich der Wahlausfall in Berlin. Das Ergebnis der Berliner [Kommunal-] Wahlen sieht folgendermaßen aus: Sozialdemokraten: 64 (73), Deutschnationale: 40 (47), Kommunisten: 56 (43), Demokraten: 14 (21), Volkspartei: 16 (14), Wirtschaftspartei: 10 (10), Zentrum: 8 (8), Christlicher Volksdienst: 3 (2), Nationalsozialisten: 13 (-), Völkische: 1 (4). [Zusammen:] 225 Mandate Die Wahlbeteiligung war zeitweise sehr stark. ...

Die zukünftige Zusammensetzung des Kreistages Niederbarnim.
Nach den Wahlen am Sonntag hat der Kreistag Niederbarnim folgende Zusammensetzung: Soz. 11, Komm. 8, Brandenbg. Heimatliste 5, Nat.-Soz. 2, Unabh. Soz. 0, Bürgerl. Einheitsliste 6, Dem. 1, Zentrum 1. Es stehen also 19 Vertretern der Linken nur 15 Vertreter der Rechten gegenüber. Bisher war das Verhältnis 17:17 Sitze.
Eine wesentliche bürgerliche Mehrheit wird dagegen der Provinziallandtag aufweisen. Hier erhielten: Sozialdemokraten 34, Kommunisten 9, Wirtschaftspartei 8, Block der Mitte (Zentrum und Demokraten) 4, Brandenburgische Heimatliste 29, Bürgerliche Vereinigung 0, Deutsche Volkspartei 6, Nationalsozialisten 6 (früher keinen Sitz) Sitze. Es stehen also 43 Vertretern der Linken 53 Vertreter der Rechtsparteien gegenüber.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Freitag, den 22. November 1929 (Nr. 273)

Der neue Niederbarnimer Kreistag setzt sich nach der letzten Kreistagswahl wie folgt zusammen:
  • Sozialdemokraten. 1. Breitinger, Carl, Neuenhagen. 2. Hahn, Juliane, Rüdersdorf. 3. Trosse, Otto, Hohenneuendorf. 4. Bauer, Max, Erkner. 5. Knötschke, Ernst, Bernau. 6. Finke, Bruno, Amts- und Gemeindevorsteher, Zerpenschleuse. 7. Zirke, Berthold, Blumberg. 8. Matthes, Otto, Amts- und Gemeindevorsteher, Herzfelde. 9. Willkommen, Otto, Oranienburg. 10. Jung, Paul, Schöneiche. 11. Maeß, Franz, Bernau.
  • Kommunisten. 1. Eisenberger, Erich, Mühlenbeck. 2. Wenzel, Hugo, Fichtenau-Hohenberge. 3. Alm, Klara, Bernau. 4. Schneider, Karl, Petershagen. 5. Sägebrecht, Willy, Liebenwalde. 6. Göhring, Hans, Erkner. 7. Loewenthal, Mathilde, Hennickendorf.
  • Heimatliste. 1. Wendland, Adolf, Lindenberg. 2. Kühn, Willi, Birkenwerder. 3. Wrede, Julius, Amtsrat, Schöneiche. 4. Albert, Dr., Franz, Bürgermeister, Liebenwalde. 5. Müller, Hermann, Amtsvorsteher, Werder.
  • Nationalsozialisten. 1. Weidlich, Alfred, Erkner. 2. Decker, Dr., Wilhelm, Sachsenhausen.
  • Bürgerliche Einheitsliste. 1. Dechert, Adolf, Oranienburg. 2. Lange, Otto, Petershagen. 3. Krenzien, Waldemar, Amtsgerichtsrat, Oranienburg. 4. Kayser, Gerhard, Woltersdorf. 5. Schramm, Otto, Kleinschönebeck-Hohenberge. 6. Guse, Wilhelm, Bernau.
  • Demokraten. 1. Jünemann, Carl, Amts- und Gemeindevorsteher, Wandlitz.
  • Zentrum. 1. Theiß, Germanus, Erkner.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 23. November 1929 (Nr. 274)

Rattenkampf auch im Niederbarnim. Eine allgemeine Rattenvertilgung ordnet der Landrat für den Kreis Niederbarnim für die Tage vom 30. November bis zum 2. Dezember 1929 (Sonnabend, Sonntag, Montag) an. Diese Rattenkampftage fallen mit denen in Groß-Berlin zusammen, so daß für ein weites Gebiet eine Einheitsfront gegen die gefräßigen Nager hergestellt ist.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 26. November 1929 (Nr. 276)

Ein Heldendenkmal bei Freienwalde a. d. Oder
Auf dem Gipfel des Hainberges bei Freienwalde wurde am Totensonntag das neue Heldendenkmal enthüllt, vor dessen wuchtigem Bau sich eine Frauengestalt als Sinnbild der trauernden Mutter abhebt.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Sonnabend, den 7. Dezember 1929 (Nr. 286)

Großfeuer in einer Fabrik. Die Berliner Feuerwehr wurde unter drittem Alarm zu dem großen Gebäude der Deutschen Telefonwerke auf dem Grundstück Zeughofstraße 6-9 gerufen, dessen Dachstuhl in Brand geraten war. Die Wehr erschien mit drei Zügen, mußte jedoch bald weitere Züge zu Hilfe rufen, da das Feuer sich mit rasender Schnelligkeit ausbreitete. Das gesamte Dachgeschoß stand in Flammen.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Montag, den 9. Dezember 1929 (Nr. 287)

Märkische Lebensretter.
Von 18 bis 81 Jahren.
Seit 1926 ist die Rettungsmedaille, deren Bändchen bekanntlich Bismarck einerzeit als einziges Ordensabzeichen trug, wieder eingeführt worden, nachdem sie 1918 mit anderen Orden und Medaillen abgeschafft worden war. Im Bezirk Berlin-Brandenburg tragen das orange-silbergestreifte Band 220 Personen. Darunter haben ein 18jähriger, ein 81jähriger und mehrere Frauen diese Auszeichnung für Rettung aus Lebensgefahr erhalten.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 10. Dezember 1929 (Nr. 288)

Deutschlands größter Fleischgroßmarkt auf dem Berliner Zentralviehhof in Lichtenberg wurde dem Verkehr übergeben. Er umfaßt 30000 Quadratmeter gedeckte und gekühlte Verkaufshallen.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Mittwoch, den 11. Dezember 1929 (Nr. 289)

Niederbarnimer Kreistag am 11. Januar. Der Kreisausschuß hat beschlossen, den neuen Kreistag zum erstenmal am 11. Januar zusammenzurufen. Der Plan, noch vor Weihnachten eine Sitzung abzuhalten, ist fallen gelassen worden.

Niederbarnimer Landgemeindetag. Die Kreisabteilung Niederbarnim des Landgemeindeverbandes hält am Freitag dieser Woche im Kreishaus einen Landgemeindetag ab.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 12. Dezember 1929 (Nr. 290)

Die Amtsvorsteherwahlen im Kreis Niederbarnim. Der neue Niederbarnimer Kreistag hat in einer der ersten Sitzungen die wichtige Aufgabe zu erfüllen, sämtliche Amtsvorsteher und deren Stellvertreter neu zu wählen. Dabei besteht natürlich die Gefahr, daß in einzelnen Fällen Männer gewählt werden, die wohl das Vertrauen des Kreistages, nicht aber das der Einwohner genießen. In verschiedenen Orten sind daher bereits die kommunalen Kreise zusammengetreten, um sich über die Vorschläge zu verständigen.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 17. Dezember 1929 (Nr. 295)

Der Mord in Malchow.
Keine Spur des Täters.
Gestern in den frühen Morgenstunden wurde an der Kreuzung der Karower-Blankenburger und Lindenberger Chaussee kurz vor Malchow von einem Mann, der die angrenzenden Rieselfelder zu beaufsichtigen hat, ein furchtbares Verbrechen entdeckt. In der Kraftdroschke I A 8053, die der Firma Grüntax G. m. b. H. in der Dahlmannstraße gehört, wurde von dem Wächter der 34 Jahre alte Chauffeur Ewald v. Schalepanski, der bei seiner Tante in der Dahlmannstraße 10 zu Charlottenburg wohnte, mit zwei Revolverschüssen im Kopf tot aufgefunden. Die Bluttat dürfte gegen 5 Uhr morgens erfolgt sein. ... Seine Stellung als Droschkenchauffeur hatte der ehemals vermögende Mann erst seit zwei Wochen inne. Sein Mörder, der den Wagen mutmaßlich gegen 2 Uhr nachts irgendwo in der Stadt gemietet hat, ließ den Wagen offenbar über Pankow nach Blankenburg fahren und dort hinter dem Bahnhof nach der Dorfaue, Karower Damm und dem Lindenberger Weg einbiegen. Zweifellos muß sich der Mörder in der dortigen Gegend genau auskennen und gewußt haben, daß um diese nächtliche Stunde niemand auftauchen würde. ... Wieviel der Mörder erbeutet hat, läßt sich nicht feststellen. Als ein Wächter der Rieselfelder in den Morgenstunden den Wagen auffand, stand der Taxameter auf 30 Mark 40 Pfennig.

Großfeuer in Malchow.
Ein Großfeuer kam in Malchow bei Weißensee zum Ausbruch. Als die Feuerwehr an der Brandstelle eintraf, stand bereits ein 150 Quadratmeter Grundfläche enthaltende Scheune mit Erntevorräten sowie ein Stall in Flammen. Es gelang, das Großvieh zu retten und die angrenzenden Gebäude zu erhalten. Die Scheune mit den sämtlichen Erntevorräten, Geräten usw. und der Stall konnten dagegen nicht mehr gerettet werden und sind vollständig niedergebrannt. Die Entstehungsursache ist noch nicht ermittelt.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Donnerstag, den 19. Dezember 1929 (Nr. 296)

Die Arbeitslosigkeit im Kreis Niederbarnim steigt weiter. In der Berichtswoche vom 2. bis 7. Dezember hat sich trotz des günstigen Wetters die Lage des Arbeitsmarktes weiter verschlechtert. ...

Der elektrische Betrieb Kaulsdorf-Mahlsdorf. Zur Einführung des elektrischen Zugbetriebes auf der Vorortstrecke Kaulsdorf-Mahlsdorf hat die Stadt Berlin, wie erinnerlich, zu Anfang dieses Jahres mit der Reichsbahn einen Vertrag abgeschlossen. Die Stadt gibt der Reichsbahn ein Darlehn von 2215000 Mk. und übernimmt außerdem mehrere Verpflichtungen, vor allem den Bau der Unterführung der Hönower und Bahnhofstraße in Mahlsdorf. Die Bauten sind im Gange. Die Reichsbahndirektion Berlin hofft, den elektrischen Betrieb auf dieser Strecke nicht, wie vorgesehen, Ende nächsten Jahres, sondern schon im August 1930 aufnehmen zu können.


Groß-Berliner Ost-Zeitung / Niederbarnimer Zeitung, Dienstag, den 31. Dezember 1929 (Nr. 304)

Zusammenschluß der Brennabor- und Corona-Werke. Die Brennabor-Werke in Brandenburg a. H. haben mit den Corona-Fahrradwerken A.-G. ein Arbeitsabkommen getroffen, wonach bei Wahrung der Eigenart beider Fahrradfabrikate die Brennaborräder und auch die Coronaräder in einer Betriebsstätte hergestellt werden. ...


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