Zwischen
Elbe und Oder


Reisehandbuch
des
Gauverband 20 (Berlin) D.R.B.

Im Selbstverlag.
Berlin SW. 12, Kochstr. 1.
Geschäftsstelle.
1901.
Digitalisierung (Public Domain): Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2019
Seite 115-124
Strecke 10.
Berlin - Weissensee - Werneuchen - Tiefensee - Freienwalde - Zehden - Königsberg-NM. 91,5 km.

Bis Werneuchen führt der Marsch auf recht mittelmässiger Chaussee, von dort auf guter, aber bergiger Strasse, teilweise durch schönen Wald und durchschneidet die Kreise Niederbarnim, Oberbarnim und Königsberg.
0,0 Am Alexanderplatz (53 m) bis
2,8 Weissensee (59 m), Dorf. Durch die Königschaussee am Schloss vorüber in der Berlinerstrasse zur
2,7 Wegteilung beim Kilometerstein 5,5, Ecke der Falkenbergerstrasse,
  • nördlich nach Bernau 14,8 km schlechte Chaussee.
östlich (rechts ab) weiter auf Pflaster durch Rieselfelder.
2,5 Hier beim Kilometerstein 8 rechts der Strasse 1,2 km Hohen - Schönhausen, Dorf und Villen-Kolonie mit 1900 Einwohnern, am Oranke-See. Vergnügungsvorort mit elektrischer Bahnverbindung. Station der Wriezener Bahn für 0,60 bezw. 0,90 III. oder II. Klasse.
Gasthäuser: „Am Oranke-See“; Brauhaus. Sehenswürdigkeit: Alte Kirche mit Kirchhof.
Beim Kilometerstein 9,5 links der Strasse 0,8 km
1,5 Wartenberg, Dorf und Rittergut mit 540 Einwohnern passierend nach
0,6 Falkenberg (58 m), Dorf und Rittergut am Krug- und Kirch-See zwischen Kilometerstein 10,0-11,1 mit 650 Einwohnern. Waisenhaus.
Gasthaus: „Zur Berieselung“. Sehenswürdigkeit: Kirche aus 1375 mit Erbbegräbnis, mumifizierte Leichen.
Ende des Pflasters am Ausgang von Falkenberg. Die
1,9 Berlin-Wriezener Bahn kreuzend (rechts Station Arensfelde) zur
1,2 Gemeinde Arensfelde, Dorf mit 520 Einwohnern am Postberge zwischen Kilometerstein 13,2 und 14,0. Gasthaus Post.
  • Hier beim Kilometerstein 14,0 östlich 3,0 km Chaussee nach Rittergut Mehrow.
Ansteigend durch Fichtenschonung am Chausseehaus vorüber nach
4,6 Blumberg (78 m), Dorf, Rittergut und Försterei mit 1200 Einwohnern zwischen Kilometerstein 17,8 und 18,5. Station der Wriezener Bahn, für 1,00 bezw. 1,50 III. oder II. Klasse von Berlin.
Gasthäuser D.R.B.: Deutscher Kaiser. G. Ebel, Zimmer 1,00-1,50. Frühstück 0,30, Mittag 0,50-1,00, kaltes Wasser, Garten; Deutsches Haus. Post, Telegraph, Fernsprecher. Sehenswürdigkeiten: Schloss und Park des Grafen Arnim-Muskau. Zugänglich nach Anfrage beim Gärtner. 1878 restaurierte Kirche, gotischer Granitquaderbau, Trauerfahnen, Alabasterwappen, Denkmäler, Epitaphien. Geschichte: Blumberg ehemalige Stadt, schon im 13. Jahrhundert genannt als den Brandenburger Bischöfen gehörig, ging 1542 für 5000 Gulden an Kurfürst Joachim II. über und gelangte nach mehrfachem Besitzwechsel an die Grafen Arnim.
Bei Kilometerstein 20,7 am
2,9 Pietzstall-See die Bahn kreuzend nach
2,1 Seefeld (80 m), Dorf am Haussee, mit 440 Einwohnern zwischen Kilometerstein 22,8-23,6. Gasthaus Post. Station der Wriezener Bahn, für 1,20 bezw. 1,80 III. oder II. Klasse von Berlin. Hier Abzweigung beim Kilometerstein 9,9/22,8
  • süd-östlich nach Alt-Landsberg, 7,2 km gute Chaussee. Ueber die Wriezener Bahn (links der Bahnhof) nach
    2,7 Krummensee (76 m), Dorf mit 230 Einwohnern zwischen Kilometerstein 12,6 und 13,5 am Haus-See. Leicht bergab, bei der Walk-Mühle das Mühlen- und Lange Elsen-Fliess querend, zur
    4,0 Amtsfreiheit, Gutsbezirk. Hier rechts zur Bernauerstrasse und auf dieser zur Strausbergerstrasse von
    0,5 Alt-Landsberg (60 m), Einmündung in die Werneuchener Chaussee beim Kilometerstein 17,1/0,3.
An der Kirche vorüber zum Ende von Seefeld. Hier
0,5 Abzweigung beim Kilometerstein 23,3
  • nord-westlich nach Bernau, 9,4 km gute Chaussee.
Ueber die Bahngeleise zur Ziegelei und beim Kilometerstein 25,9, die
1,6 Grenze der Kreise Nieder- und Oberbarnim kreuzend, bergab nach
1,6 Werneuchen (78 m), Stadt und Rittergut mit 1700 Einwohnern, am Stienitzfliess zwischen Kilometerstein 26,5 und 27,8. Ackerbau, Dampfmühle. Brennerei. Station der Wriezener Bahn für 1,40 bezw. 2,10 III. oder II. Klasse von Berlin. Auf der Seefelderstrasse zum
0,4 Am Platz.
Gasthaus: D.R.B. Schwarzer Adler, O. Thürling. Zimmer 0,75-1,50, Frühstück 0,35, Mittag l,00, kaltes Wasser. Restaurant: Schützenhaus. Post, Telegraph, Fernsprecher, Apotheke. Reparaturen: E. Hindenberg. Ortsführer: derselbe. Sehenswürdigkeit: Vor der Kirche Grab des märkischen Dichters Schmidt, der in Werneuchen von 1704 ab Prediger, † 1838.
Abzweigungen beim Kilometerstein 20,9:
  • nördlich nach Biesenthal, 18,5 mittelmässige Chaussee.
  • nord-westlich nach Bernau, 12,5 gute Strasse.
Am Platz vorüber, das Fliess kreuzend, zur
0,4 Wegteilung am Kilometerstein 27,3:
  • südlich nach Alt-Landsberg, 7,3 km gute Chaussee, rechts ab über Vorwerk Jungsruh nach
    3,1 Wegendorf (81 m), Gemeinde mit 340 Einwohnern zwischen Kilometerstein 3,7 und 4,2. Gasthaus, Post und Telegraph. Interessante Kirche aus 1400. Hier Abzweigung links nach Gielsdorf. 8,1 km gute Chaussee, über 3,7 km Wesendahl (82 m), Dorf und Rittergut mit 300 Einwohnern am 86 m hohen Spitzberg. Bei der Kirche links am Park vorüber, durch das Rittergut in kurzem Bogen bergab an der 2,0 km Gielsdorfer Mühle (61 m) über das Fliess zwischen Kessel- und Fänger-See (lohnende Fusstouren) und am Rande des Strausberger Forstes bergan nach 2,4 km Gielsdorf (87 m). —
    Bei der Wegendorferer Kirche rechts vor der Elsenfliessbrücke links, und zwischen Fliess und Mergelgruben durch Dorf
    2,7 Neu-Hönow (66 m) mit 110 Einwohnern zur
    1,2 Amtsfreiheit, Gutsbezirk, und durch die Bernauerstrasse zur Strausbergerstrasse von
    0,3 Alt-Landsberg (60 m), Einmündung in die Berlin-Strausberger Chaussee.
nord-östlich durch die Stadt Werneuchen bis zur Ziegelei. Hier
0,9 Wegteilung (75 m) beim Kilometerstein 28,2:
  • süd-östlich nach Strausberg, 13,36 km gute, bergige Chaussee,
nord-östlich über die Geleise, ansteigend durch die Hirschfelder Heide, am
4,0 Vorwerk Werftpfuhl vorüber zur
0,9 Wegteilung (90 m) am Kilometerstein 33,1:
  • östlich 2,1 km Verbindungsstrasse zur Tiefensee-Prötzeler Chaussee, Einmündung beim Kilometerstein 30,7. Seitentour durch den Forst Blumenthal, vergl. Strecke 11.
Geradeaus ansteigend durch den Forst nach
3,0 Tiefensee (94 m), Vorwerk und Gut mit 60 Einwohnern zwischen Kilometerstein 0,0 und 0,7. Ziegelei und Forsthaus. Station der Wriezener Bahn für 1,60 bezw. 2,40 III. oder II. Klasse von Berlin. Gasthaus: „Spitzkrug“. Restaurant: Bahnhofswirtschaft. Post. Telegraph. Hier Wegteilung am Kilometerstein 36,1/32,8/0.0:
  1. süd-östlich nach Prötzel. 13,2 km, und südlich nach Strausberg, 13,9 km gute Chaussee, vergl. Strecke 11.
  2. nördlich Seitentour nach Eberswalde, 17,6 km gute, bergige, durch Wald führende Chaussee. Bei Kilometerstein 36.1/32,8 links ab an Vorwerk und Ziegelei entlang, leicht bergan bis zum Chausseehaus. Hier
    2,3 Abzweigung (95 m) bei Kilometerstein 38,4/18,6
    • östlich zur Tiefensee-Freienwalder Strasse, 2,65 km. Einmündung hei Kilometerstein 21,25/3,65 vor Leuenberg.
    • westlich nach Schönfeld, 7,4 km (Bernau 18,6 km) gute Chaussee. Ansteigend über 3,95 Freudenberg (101 m), Dorf mit 560 Einwohnern zwischen Kilometerstein 17,3 und 17,1. Gasthaus Post, Fernsprecher. Bergab 2,4 nach Gemeinde Beiersdorf (84 m) mit 580 Einwohnern zwischen Kilometerstein 14,9 und 14,4. Gasthaus, Post, Telegraph. Bergauf nach 3,8 Schönfeld, Dorf mit 460 Einwohnern zwischen Kilometerstein 11,4 und 11.1. Hier bei Kilometerstein 11,2 nördlich nach Biesenthal 9,7 km und westlich nach Bernau 11,2 km, sowie südlich nach Werneuchen 8,8 km.
    • nördlich vom Chausseehaus durch die Freudenberger Heide nach
      4,0 Heckelberg (89 m). Dorf mit 470 Einwohnern zwischen Kilometerstein 42,4 und 43,4. Gasthaus: D.R.B. Robert Diemert, Zimmer 1,00-2,50, Frühstück 0,35, Mittag l,00, kaltes Wasser. Post. Telegraph, Fernsprecher. Vor Heckelberg bei Kilometerstein 42,4/12,5 Kreuzung der Biesenthal-Steinbecker Chaussee,
    • westlich nach Grünthal 8,5 km (Biesenthal 12,5 km) über 3,6 Beerbaum (86 m), Rittergut mit 280 Einwohnern zwischen Kilometerstein 8,9 und 8,7, viel Graskultur, zum 2,2 Vorwerk Gratze und 2,8 Grünthal (67 m), Dorf und Rittergut mit 280 Einwohnern zwischen Kilometerstein 4,0 und 3.4. Gasthaus, Post, Telegraph, Fernsprecher. Aelteste bayrische Bierbrauerei Norddeutschands (Grünthaler Unterhöhler). Durch das anschliessende Dorf Sydow nach Biesenthal. — Bei Kilometerstein 42,4/12,5
      östlich nach Steinbeck 6,55 km, ansteigend über 2,1 Brunow (101 m), Dorf und Rittergut zwischen Kilometerstein 14,6 und 14,9 mit 210 Einwohnern. Ausflug zum Buch- und Langen-See. An diese vorüber bergan nach 4,45 Steinbeck (124 m), Einmündung in die Berlin-Freienwalder Chaussee bei Kilometerstein 19,05/7,3. —
    Am Ausgang von Heckelberg Wegteilung beim Kilometerstein 43,2/0,0
    • nord-östlich nach Hohen-Finow, 9,8 km bergige, teilweise durch Wald führende Chaussee über 2,8 Kruge (90 m), Rittergut zwischen Kilometerstein 2,8 und 3,1 mit 150 Einwohnern, 1,5 Alt-Gersdorf (87 m) mit 508 Einwohnern zwischen Kilometerstein 4,3 und 4,9, sowie 1,3 Kolonie Neu-Gersdorf rechts der Strasse mit 167 Einwohnern Spaziergang: zu den Gamenseeen im Köthener Forst. — Leicht hüglig weiter durch Wald nach
      4,3 Hohen-Finow (59 m). Einmündung in die Eberswalde-Freienwalder Chaussee bei Kilometerstein 9,8/7,4. —
    Von Heckelberg hüglig, meist bergab nach
    3,9 Trampe (68 m), Dorf und Rittergut zwischen Kilometerstein 46,6 und 47,5, am Trampe-Graben, 600 Einwohnern Ziegeleibetrieb, Försterei, Gasthaus, Post, Telegraph, Fernsprecher. Am Eingang bei der Schäferei am Kilometerstein 46,6 Abzweigung:
    westlich nach Grünthal, 9,2 km bergab. An der Ziegelei vorbei nach 2,3 Klobbicke, Dorf mit 360 Einwohnern zwischen Kilometerstein 2,3 und 3.3. Post. Origineller Uhrturm. Bei der Wassermühle über das Nonnenfliess zur 1,7 Gemeinde Tuchen mit 300 Einwohnern links der Chaussee. (Lohnender Spaziergang längs des Nonnenfliesses durch Wald an den Wassermühlen entlang über Liesenkrüz nach Spechthausen, ca. 7,5 km.) Nach 5,2 Grünthal. Einmündung bei Kilometerstein 3,9 in die Biesenthal-Steinbecker Chaussee.
    An Tramper Schlosspark und Kirche entlang, rechts ab über den Brennengraben am Chausseehaus vorüber, hüglig, längs der Schiessstände des Lausebergs zum Kilometerstein 52,8 am
    6,2 Kirchhof (66 m) jäh bergab (Achtung! Warnungstafel!) zur Einmündung in die
    0,3 Freienwalde-Eberswalde Chaussee bei Kilometerstein 53,1/0,0. Links ab im Fall durch die schlecht gepflasterte Breitestr zum
    0,6 Markt (18 m) am Kilometerstein 53,8 von Eberswalde.
Durch Tiefensee in steter Steigung nördlich an den rechts liegenden Gamengrund entlang bis zur
3,65 Abzweigung (102 m) bei Kilometerstein 3,65/21,25. Hier
  • westlich zum Freudenberger Chausseehaus 2,3 km.
In kurzer Kurve rechts bergab zum
0,35 Gamengrund (80 m), dann scharf bergauf durch
0,2 Leuenberg (100 m), Dorf und Rittergut zwischen Kilometerstein 4,2 und 5,0 mit 410 Einwohnern am Röth- und Langen-See. Haltestelle der Wriezener Bahn für 1,80 bezw. 2,70 III. oder II. Klasse von Berlin. Ziegelei, Försterei.
0,6 Bei der Kirche
Gasthaus. Rad einstellen und Wanderung längs der 3 Seeen des Gamengrundes, Langer, Mittel- und Gamensee. Weiter im eigentlichen Gamengrund prächtiger Eichwald. Hin und zurück ca. 4 Stunden. Erlaubnis beim gräflichen Forstamt in Prötzel einholen gegen Zahlung von 1,00 für 1; 2,00 für 2; 3,00 für 3-7 Personen Vergl. Strecke 11, Blumenthal.
In gleichmässiger Steigung nach
1,7 Steinbeck (124 m), Dorf und Rittergut mit 390 Einwohnern, zwischen Kilometerstein 6,5 und 7,3. Gasthaus, Post. — Beim Gasthaus am Kilometerstein 7,1 links zur Kreuzung der
0,3 Biesenthal-Wriezener Chaussee bei Kilometerstein 7,3/19,05:
  • westlich nach Biesenthal, 19,05 km gute, bergabführende Chaussee,
  • östlich nach Schulzendorf. 12,75 km (Wriezen 16,45 km) gute Chaussee. Durch die Steinbecker Heide zur Kreuzung der 6,25 Hohen-Finow-Prötzeler Chaussee (120 m) bei Kilometerstein 25,3/28,6. — In kurzem Bogen nach
    1,2 Haselberg (119 m), Dorf und Rittergut zwischen Kilometerstein 26,5 und 27,3 mit 250 Einwohnern Gasthaus, Post, Telegraph. Hinterm
    0,8 Chausseehaus bergab. Bei Kilometerstein 30,1 an
    2,8 Lüdersdorf (96 m), Dorf und Rittergut mit 280 Einwohnern, vorüber nach
    1,7 Schulzendorf (70 m), Dorf und Rittergut mit 275 Einwohnern, zwischen Kilometerstein 31,5 und 31,8. Hier Einmündung in die Wriezen-Prötzeler Chaussee bei Kilometerstein 31,8/9,1; links ab nach Wriezen 3,6 km.
Am Rande des Waldes leicht bergauf zum
3,0 Gasthaus und Schmiede (130 m) bei Kilometerstein 10,1.
  • Links der Strasse, 1,3 km Mühle und Gemeinde Wölsikendorf, Dorf und Rittergut mit 250 Einwohnern, Post und Telegraph. Rechts der Strasse 1 km Wollenberg, Dorf und Rittergut mit 270 Einwohnern.
Die Chaussee zieht weiter durch den Freienwalder Forst und umgeht be
0,8 Vorwerk Sternkrug in scharfer Steigung den 158 m h. Semmelberg, um bei
2,5 Vorwerk Platzfelde (149 m) am Kilometerstein 13,4 die Hohen-Finow-Prötzeler Chaussee zu kreuzen. Hier Wegteilung:
  1. nördlich nach Hohenfinow. 7,5 km bergab führende gute Chaussee. Am Chausseehaus bei Kilometerstein 0,1 bergab nach
    2,5 Dannenberg (107 m), Dorf und Rittergut mit 300 Einwohnern, zwischen Kilometerstein 2,5 und 2,9. Gasthaus, Post, Fernsprecher. Den Gutshof passierend, am Rande des Köthener Forstes nach
    2,6 Köthen (82 m), Rittergut mit 260 Einwohnern, zwischen Kilometerstein 5,1 und 5,8. Post, Telegraph. Schloss der Familie v. Jena seit 1721, mit herrlichem Park, Lavagrotte, römischen Altertümern, Sophientempel. Schwer zugänglich. Hinterm Schloss bei Kilometerstein 5,3 am Rettungshaus für verwahrloste Kinder rechts bergab (Achtung!) 2 km Pflaster nach Falkenberg (56 m). — Geradeaus au der Kirche entlang, bei Kilometerstein 6,6 links die
    1,5 Braunkohlenzeche passierend, zur
    0,9 Eberswalde-Freienwalder Chaussee (51m). Einmündung beim Kilometerstein 7,5/7,55 am Eingang von Hohen-Finow.
  2. östlich nach Prötzel, 14,7 km bergige, durch Wald führende Chaussee.
Hinter Platzfelde bei Kilometerstein 14,3 in den Freienwalder Forst in scharfem, langem Fall (Achtung!) zum
1,8 Forst-Haus Torgelow (105 m), Vorwerk mit 90 Einwohnern am Kilometerstein 15,2. Erfrischungen.
  • Spaziergang in Pittgrund und Brunnenthal.
In mehreren Windungen zum
1,4 Forst-Haus Sparrenbusch am Kilometerstein 16,6.
  • Hübsche Spaziergänge: 1) rechts durch den düsteren Grund zum Restaurant: Grüne Tanne und Brunnenthal, ca. 15 Min. 2) links auf dem Fischweg zum Hammerthal und Untere Kietz- Mühle, ca. 30 Min. 3) links zur Waldschänke und Teufelssee, ca. 20 Min. 4) auf dem Majorswege zur Ahrendskehle und Alaunwerk. ca. 1 Std.
0,7 Von der schönen Aussicht (Blick auf das Brunnenthal rechts) bei Kilometerstein 17,3 in stetem Fall (Vorsicht! Warnungstafel!) an dem
0,8 Restaurant Königshöhe (Spaziergang zu den Heiligen Hallen und Berliner Schlösschen) am Kilometerstein 18,1 vorbei nach
0,1 Freienwalde a. O. (12 m), Kreisstadt am Nieder-Oderbruch zwischen Kilometerstein 18,2 und 20,0 mit 7700 Einwohnern Landratsamt des Kreises Oberbarnim. Brauereien, Ziegeleien, Ofen-, Schamottewaren-, Glas-, Syrup- und Stärkefabriken. Krankenhaus, Amtsgericht, Gefängnis. Oberförsterei. Eisenquellen am Kurbad Gesundbrunnen im Brunnenthal. Vielbesuchte Sommerfrische. Station der Berlin-Frankfurter Bahn (für 2,60 bezw. 3,90 III. oder II. Klasse von Berlin) und Angermünde-Frankfurter Bahn. — Durch die Berliner-, Brunnen- und Königstrasse zum
0,5 Markt am Kilometerstein 19,4.
Gasthäuser: D.R.B. Micha, Inhaber C. Löhe. Bruunenstr 12, Zimmer 2.00 bis 5,00, Frühstück 0,75, Mittag 1,50, kaltes Wasser, Garten, Trinkgeld 0,50 mit Sommertheater; C. Thiemann, Königstrasse 40, Zimmer 1,50-5,00, Frühstück 0,75, Mittag nach der Karte, kaltes Wasser, Bad 1,00. Garten; Zu den 3 Kronen, für Lange, Königstrasse 11, Z. 1,00-4,00, Frühstück 0,75, Mittag nach der Karte, kaltes Wasser, Garten; Heuer, Buchelt, beide am Bahnhof; Stadt Berlin, Marktstr 5; Löwe, Königstrasse 5; Schertz, ebenda 40; de Rome, ebenda 50; Brunnenhotel, Table d’hôte 1 Uhr, 2,00, vornehmes Restaurant: Bahnhofswirtschaft; Schützenhaus, Brunnenstr, Mittag 1,25; Berliner Schlösschen, Berlinerstrasse 16, Bürgerliches Mittag; Königshöhe ebenda; Brauerei, Marktstr 7. Wein: Prüfert, am Markt. Konditorei: Dressel, Königstrasse 14. Bad: nördlich vom Bahnhof. Post, Telegraph: Marktstrasse 19. Gesundbrunnen. Apotheke: Marktstrasse. Reparatur: G. Kramer, Königstrasse 48; R. Pröter, Bahnhofstr 9; A. Renné, Grünstrasse 4. Ortsführer: O. Schrakamp, Kaufmann, Marktstrasse 28. Klub: R. V. 89, Mi, 3 Kronen. Geschichte: Freienwalde ist uralte slawische Niederlassung, im Mittelalter recht bedeutend durch Fischerei und Weinhandel, von 1374-1604 denen von Uchtenhagen gehörig, wurde Freienwalde im 30jährigen Kriege durch Kroaten, 1675 durch Schweden, im 7jährg. Kriege von Russen geplündert. 1683 Mineralquellen entdeckt, 1685 schon 1500 Kurgäste, seit 1872 in steter Entwicklung. Saison 15. Juni bis 15. August. Sehenswürdigkeiten: Königliches Schloss mit vielen Altertümern, Schlosspark, Eingang Schlossstrasse; gotische, 1866 restaurierte Nikolaikirche, Denkmal des Volksdichters Karl Weise, † 31. 3. 1888, im Brunnenthal; Kriegerdenkmal auf der 80 m hohen Wilhelmshöhe in der Melcherstrasse, 26 m hoher Aussichtsturm. Eintritt 10 Pfennige, prächtiger Rundblick bis Wriezen, Oderberg, Nieder-Finow, Brunnenthal mit Papenteich, Landhaus, Kurhaus, Monte Caprino, Casa Rivera. Königshöhe, Heilige Hallen; Kreisständehaus am Markt, 64 m hoher Ruinenberg, Falkenberger Chaussee, künstliche Ruine mit schöner Aussicht auf Oderniederung. Spaziergänge: Durch Brunnenthal zur grünen Tanne, Königskiefer, Baa-See. Abzweigungen vom Markt: nord-westlich nach Eberswalde, 15,6 km mittelmässige hüglige Strasse. Vom Markt durch Uchtenhagener- und Eberswalderstrasse. süd-östlich nach Wriezen, 10,8 km gute Chaussee. Vom Markt durch König- und Wriezenerstrasse.
Vom Markt am Kilometerstein 19,4 vor dem Postamt nördlich durch die Marktstrasse zur
0,1 Kanal- oder Landgrabenbrücke, weiter durch die Bahnhofstrasse (hier rechts zum Bahnhof), die Geleise der
0,2 Eberswalde-Frankfurter Bahn kreuzend und auf der
0,4 Jungfernbrücke den Bauerngraben querend (links Badeanstalt), am Vorwerk Eduardhof und Dammwärter vorüber zum
1,5 Neu-Kietz (6 m), Dorf mit 100 Einwohnern bei Kilometerstein 21,6. Oel- und Zuckerfabrik, Sägewerk. Die alte Oder und damit die Grenze der Kreise Oberbarnim und Königsberg, sowie der Regierungs-Bezirke Potsdam und Frankfurt kreuzend, zur sogenannte von Neuer und Alter Oder umflossenen Neuenhagener Insel. Links prächtiger Blick auf die Höhen bis Falkenberg. Hier
0,3 Wegteilung bei Kilometerstein 21,9. Restaurant: Prinz Friedrich, Wilhelmshöhe.
  • östlich Landweg nach Gabow, 2,5 km, über Schiffsmühle, Dorf an der Alten Oder, gegenüber Neu-Kietz mit 300 Einwohnern und Neu-Tornow.
Westlich an der Ziegelei vorüber bis zum
0,3 Fährkrug, hier rechts um die Granitkoppe mit schöner Rundsicht (von Gabow aus steil bergan, umgekehrt Vorsicht!) bis zum
0,6 Kilometerstein 22,7 (Warnungstafel, 28 m); durch Wald an den
1,0 Ziegeleien (Achtung! Geleise) entlang zur
1,4 Gabelung (27 m) beim Kilometerstein 25,1/5,581.
  1. süd-östlich nach Gabow, 1 km Landweg, altes wendisches Dorf mit 4S0 Einwohnern. Gasthaus. Sehenswürdigkeit: Rundblick von der 75 m hohen Granitkoppe, besonders gegen Sonnenuntergang.
  2. nord-westlich nach Oderberg-, 5,581 km schlechte Chaussee und Pflaster. Am Denkstein Friedrich Wilhelms IV. links vorüber nach
    0,98 Neuenhagen, Dorf und Dom. mit 1550 Einwohnern. Ziegeleibetrieb. Gasthaus, Post, Telegraph, Fernsprecher Sehenswürdigkeit: Reste ehemliger Uchtenhagenscher Burg, Meldung beim Oberamtmann. Alte Kirche, bei dieser links Landweg nach Bralitz. Durch Wald bergab, die Geleise der
    2,4 Freienwalde-Angermünder Bahn kreuzend, links der Bahnhof, an diesem vorüber 2,5 km Pflaster nach Bralitz, Dorf an der Oder mit 1150 Einwohnern. Gasthaus, Post, Telegraph, Fernsprecher. — Nun an den Schneidemühlen entlang zur
    2,2 Oderbrücke von Oderberg- (5 m); kurz vor Beginn des Pflasters beim Kilometerstein 0,65 l zum Bärenkasten, eheml. Festung, jetzt Vorwerk.
Bei der Gabelung in nord-westlicher Richtung an den Ziegeleien vorüber nach
0,9 Alt-Glietzen (5 m), Dorf mit 820 Einwohnern, zwischen Kilometerstein 26,0 und 27,4, Mahl-, Schneidemühlen und Ziegeleien (Gasthaus, Post, Telegraph, Fernsprecher) und am Kilometerstein 26,2 zur
3,6 Oderfähre mit Fährkrug, 0,10 Ueberfahrt. Jenseit der Oder zur Johannesmühle, hier
1,3 Abzweigung beim Kilometerstein 24,9:
  • östlich nach Alt-Rüdnitz, 5,2 km Pflaster über Alt-Küstrinchen.
Dann folgt anschliessend Niederwutzow (5 m). Dorf mit 540 Einwohnern zwischen Kilometerstein 24.9 und 24,7. Ueber den Oderarm, das Rittergut
2,4 Hagershorst passierend, nach
2,4 Zehden (5 m), Stadt rechts der Oder mit 1900 Einwohnern zwischen Kilometerstein 20,2 und 19,0. Brauerei, Weberei, Pferde- und Wollmarkt, Fischerei und Ziegelei, Amtsgericht und Gefängnis. Nächste Bahn-Station Klemzow, 9,0 km, Omnibus.
Gasthäuser D.R.B.: Schützenhaus, O. Beholz, Zimmer 1,25-2,50, Frühstück 0,35, Mittag 1,00, kaltes Wasser, Garten, Trinkgeld 0,50; Hôtel Obst; Hotel Bartsch. Post, Telegraph, Apotheke. Sehenswürdigkeiten: Kriegerdenkmal auf dem Schützenberg: mit 14 m hohem Aussichtsturm. Kirchhof mit Rundblick. Geschichte: Das malerisch an den Hängen des Baltischen Höhenrückens gelagerte Zehden war schon 1235 Burg des Bischofs Heinrich von Lebus und gehörte einem Cisterzienser-Nonnenkloster.
Durch Zehden aufwärts in scharfer Steigung bis zum
2,1 Kilometerstein 18,1 (47 m) (umgekehrt Vorsicht!), weiter bergan bis zur
0,8 Wegteilung (67 m) bei Kilometerstein 17,3:
  • nördlich nach Vorwerk Parchnitz, 1,6 km Pflaster,
  • südlich nach Bahnh. Zackerick, 11,3 km Pflaster, über Karlstein und Alt-Rüdnitz.
Bergab bis Vorwerk Idashof am Bärensee, dann ansteigend an der
2,7 Abzweigung beim Kilometerstein 14,6 am Krebssee,
  • südlich nach Grüneberg und Dürren-Selchow, 5 km Pflaster
vorüber zur Strassenhöhe von
0,9 Wrechow (79 m), Dorf und Rittergut mit 375 Einwohnern, zwischen Baumgarten-, Krebs-, und Großen Ferchland-See am Kilometerstein 13,7-13,0. Schäferei. Gasthaus, Post, Telegraph. Hier Abzweigungen:
  • südlich bei Kilometerstein 13,7 nach Haltestelle Klemzow der Lichtenberg-(Berlin)-Königsberger Bahn, 2,1 km Landweg.
  • nördlich bei Kilometerstein 13,0 nach Zachow, 3,9 km Pflaster.
In nord-östlicher Richtung ansteigend nach Rühls Etablissement, Vorwerk. Hier
2,9 Abzweigung (82 m) bei Kilometerstein 10,8:
nord-westlich nach Altenkirchen, 3 km Pflaster. Von hier bergab in kurzer Kurve (Achtung! Vorsicht!) zwischen Kilometerstein 9,6 und 7,6 nach
3,3 Gross-Mantel (50 m), Dorf und Rittergut mit 360 Einwohnern, zwischen Kilometerstein 7,5 und 7,1 (Gasthaus, Post, Telegraph) und dem anschliessenden
0,8 Klein-Mantel, Dorf am Mantel-See mit 120 Einwohnern. zwischen Kilometerstein 6,7 und 6,4. Hier Seitentour (lohnend) bei Kilometerstein 6,7
  • südlich nach Mohrin, 8,7 km gute, bergige Chaussee. Ansteigend über
    2,7 Dölzig, Dorf mit 210 Einwohnern, und
    3,8 Butterfelde, Dorf mit 374 Einwohnern am Mohriner See. Gasthaus, Post, Telegraph. Station der Lichtenberg-Königsberger Bahn, für 3,80 bezw. 5,70 III. oder II. Klasse von Berlin. Die Geleise überschreitend, vor Butterfelde rechts ab, am Bahnhof vorüber, um den See nach
    2,2 Mohrin (45 m), Stadt mit 1420 Einwohnern. Ackerbau, Fischerei. Koch’sche Erziehungsanstalt. Gasthaus Beccards Hötel. Post. Telegraph. Sehenswürdigkeiten: Stadtkirche, umfangreicher, 3 schifffiger kreuzförmiger Granitbau des 13. Jahrhundert mit Turmdurchfahrt; Alte Befestigung; Schlossberg, ausgedehnter Burgwall auf Halbinsel im Mohriner See, Sage vom großen Krebs. — Von Mohrin um den Mohriner See südlich weiter, dann östlich über Vorwerk Guhden und Haltestelle Vietznitz der Küstrin-Stetiner Bahn nach Gemeinde Vietznitz, 8,5 km Pflaster, an der Küstrin-Königsberger Chaussee Einmündung bei Kilometerstein 11,7. Von Vietznitz nördlich nach Königsberg, 11,7 km.
Längs des Mantel-Sees ansteigend durch Wald an
3,7 Vorwerk Horney vorüber zur Höhe bei Kilometerstein 3,0 (Blick übers Oderthal!),dann leicht bergab zum Johannesstift am Kilometerstein 0,0/0,4 vor
3,0 Königsberg, N.-M. (19 m), Kreisstadt an der Röhricke mit 6050 Einw.. Berühmt durch seine mittelalterlichen Backsteinbauten. Station der Lichtenberg-Königsberger Bahn für 6,00 bezw. 8,70 III. oder II. Klasse von Berlin. — Durch die Schwedterstrasse zum
0,4 Markt.
Gasthäuser: Engel, am Markt; Beyer, Holzstrasse; Krumau, am Schwedter Thor; Knorre, am Bahnhof. Restaurants: Bahnhofswirtschaft; Ziegler; Schützenhaus. Post, Telegraph. Apotheke: Markt. Repräsentant: Siennerlein, Schwedterstrasse. Klub: R. V. 95, Do., Ziegler. Rennbahn vor dem Bernickower Thor. Sehenswürdigkeiten: Mittelalterliche Bauwerke und Befestigungen mit beachtenswerten Türmen, wie Schwerter- und Bernikower Thor; Georgskapelle; Marienkirche, 3 schiffige Hallen, Backsteinbau, mit um das Altarhaus herumgehendem Seitenschiff und 97 m hohem Turm, dem höchsten in der Mark, 1884 Inneres der Kirche restauriert, Küster wohnt Klosterstrasse 289; Rathaus am Markt, doppelgiebliger Backsteinbau aus 14. Jahrhundert; prächtiger Ostgiebel; Augustinerkloster aus 1290, Klosterstrasse; wohlerhaltene, vieltürmige Stadtmauer. Geschichte: Königsberg wird urkundlich 1244 zuerst genannt, war von der Mitte des 14. bis Ende des 16. Jahrhundert hochbedeutend, wies 1443 die Hussiten ab, wurde aber im 30jährigen Kriege fast verwüstet. Durch den Großen Kurfürsten vielfach unterstützt, blüht in neuerer Zeit Königsberg wieder auf. Abzweigungen:
  • östlich nach Soldin, 33,9 km. Vom Markt durch die König-, Bernickowerstr, gleiches Thor bis Kilometerstein 0,5, hier links auf guter, bergiger, viel durch Wald führender Chaussee.
  • südlich nach Küstrin, 49,3 km. Wie oben bis Kilometerstein 0,5, hier rechts gute bergige, nur wenig durch Wald ziehende Strasse.
  • nordöstlich nach Schwedt, 15,6 km gute, wenig hügelige Chaussee, ohne Wald.

Seite 125-137
Strecke 11.
Berlin - Alt-Landsberg - Strausberg - Prötzel - Wriezen - Güstebiese - Bärwalde
86,03 km.

Der Marsch führt auf Pflaster bis Ahrensfelde, hügliger mittelmässiger Chaussee bis Alt-Landsberg, dann auf guter, bergiger Chaussee bis Bärwalde und durchschneidet die Kreise Nieder- und Oberbamim, sowie Königsberg/Neumark
0,0 Vom Alexanderplatz (53 m), da die Landsbergerstrasse bis zur Gollnowstrasse für den Radfahrverkehr gesperrt ist, durch die Neue Königstrasse zur Gollnowstrasse, rechts in diese hinein zum
1,05 Büschingplatz, von dem es links durch Landsbergerstrasse, Landsbergerplatz und
-Allee (links der Friedrichshain, Parkanlage mit den Gräbern der 300 in den Märzkämpfen 1848 Gefallenen; Denkmal Friedrichs II. Am Ende das Allgemeine Stadtische Krankenhaus.) Über die
2,25 Ringbahnunterführung (rechts der Städtische Schlacht- und Viehhof) zur
0,30 Weichbildgrenze Berlins bei Kilometerstein 3,9 geht. Hier auf der Landsberger Chaussee an der Kreuzung der Weissenseeerstrasse
1,2 Abzweigung bei Kilometerstein 5,1:
  • nördlich nach Weissensee 3 km, durch die Weissenseeerstrasse über Kolonie Wilhelmsberg und Hohenschönhausen zur Königschaussee von Weißensee, Einmündung dort bei Kilometerstein 5,2.
  • südlich nach Lichtenberg 1,35 km, durch die Weissenseeerstrasse, den Röderplatz und die Dorfstrasse zum Wilhelmsplatz, Ecke Eldenaerstrasse
Zur Rechten die Städtischen Wasserwerke, welche das aus dem Müggelsee entnommene Wasser verteilen, wird Kolonie
2,2 Weisse Taube (63 m), Gasthaus, mit der dahinter aufragenden Provinzial-Irrenanstalt Herzberge mit 1300 Einwohnern passiert, und hinter Gutshof Bürknersfelde die
1,9 Lichtenberg-Königsberger Bahn (Station Marzahn links) bei Kilometerstein 9,2 gekreuzt, dann geht’s an der
1,0 Wegteilung bei Kilometerstein 10,2
  • süd-westlich nach Friedrichsfelde (41,5 m), 3,5 km Chaussee. Einmündung in die Berlin-Müncheberger Chaussee bei Kilometerstein 8,5
am Chausseehaus vorüber nach
0,6 Marzahn (63 m), Dorf mit 613 Einwohnern zwischen Kilometerstein 10,8 und 11,3. Gasthäuser: Groh; Drenske. Post, Telegraph. Hier rechts durch das Dorf bis zur Kirche, dann links, längs der Rollberge, zur
1,9 Kolonie Neu-Ahrensfelde an der Wuhle. Bei Kilometerstein 12,9 Abzweigung:
  • nord-östlich nach Falkenberg, 3,5 km fahrbarer Landweg.
Leicht ansteigend nach
4,0 Hönow (68 m), Dorf am Haus- und Röt-See mit 500 Einwohnern links der Chaussee. Gasthaus, Post, Telegraph. Hier Abzweigung bei Kilometerstein 16,7:
  • nördlich nach Ahrensfelde, 6,1 km Chaussee. Durch Hönow zwischen Röt- und Schmale-See nach
    3,1 Mehrow, Dorf und Rittergut mit 300 Einwohnern. Hier links durch Mehrow wenig hüglig nach
    3,0 Ahrensfelde, Einmündung bei Kilometerstein 14,0 in die Berlin-Werneuchener Chaussee.
Gleich am Ausgange des Dorfes Hönow bei Kilometerstein 17,2
0,5 Gabelung:
  • süd-östlich zur Berlin-Tasdorfer Chaussee, 7,3 km mittelmässig. Im Fall über den Zochengraben (48 m), die Kleinbahn Hoppegarten-Alt-Landsberg kreuzend, nach
    3,5 Neuenhagen, Dorf und Rittergut mit 1170 Einwohnern links der Chaussee. Ofenfabrik und Ziegelei, Gasthaus, Post, Telegraph. Nach
    1,6 bei Kilometerstein 5,1 die Ostbahn kreuzend, im Bogen über das Neuenhagener Fliess, nach
    0,8 Bollensdorf, Dorf und Rittergut mit 270 Einwohnern zwischen Kilometerstein 5,9 und 6,0. Ziegeleibetrieb und Töpferei. Wenig bergig zur Chaussee
    1,4 Berlin-Tasdorf (60 m), Einmündung bei Kilometerstein 7,3/21,0.
östlich links am Mittel-See vorüber, den Zochengraben (49 m) kreuzend, durch
2,6 Seeberg (51 m), Dorf mit 220 Einwohnern am Spitzberg zwischen Kilometerstein 19,8 und 20,3. Post. Rechts an der Schonung beim Reit-See entlang zur
2,5 Berliner Mühle (52 m), Wassermühle am Neuenhagener Fliess bei Kilometerstein 23,3. Restaurant: Schützenhaus. Hier Abzweigung:
  • südlich nach Neuenhagen, 3,6 km Chaussee.
Leicht ansteigend nach
0,6 Alt-Landsberg (59 m), Stadt und Königliches Domänen-Amt am Langen Elsen- und Neuenhagener Fliess mit 2500 Einwohnern. Ackerbau, Viehzucht, Ziegelei- und Mühlenbetrieb. Amtsgericht und Gefängnis. Station der Alt-Landsberger Kleinbahn für 0,65 bezw. 1,10 III. oder II. Klasse zur Ostbahnstation Hoppegarten. — Durch die Berlinerstrasse zum
0,7 Markt.
Gasthaus: D.R.B. Deutsches Haus, Schlossstrasse 101, Zimmer 1,50-3,00, Frühstück 0,60, Mittag nach der Karte, kaltes Wasser, Garten. Restaurants: G. Fieke; Schützenhaus. Post, Telegraph. Apotheke: am Markt. Sehenswürdigkeiten: Alte Stadtmauer; Berliner- und Strausberger Thorturm; Stadtkirche, schmuckloser Granitquaderbau. Im Innern Grabmäler, unter anderem das des ersten protestantischen Predigers Leutinger, † 1581, Schlosskirche der reformierten Gemeinde; Anlagen. Geschichte: Uralter slavischer Ort, wird Alt-Landsberg 1225 zuerst erwähnt, erhielt durch Ludwig den Römer 1355 Stadtrechte und Privilegien. 1409 wurde Alt-Landsberg von Jobst an die von Krummensee verkauft. Von 1654 ab Besitz derer von Schwerin, die hier ein Schloss bauten, das Friedrich I., der die Herrschaft kaufte, verschönerte und viel besuchte. 1547 [?] brannte es nieder.
0,2 Abzweigungen in der Strausbergerstrasse:
  • nord-westlich bei Kilometerstein 23,6 nach Bernau, durch die Bernauerstrasse, 17,1 km,
  • süd-östlich bei Kilometerstein 23,8 nach Tasdorf, 9,8 km. Durch flaches Gelände bis zur
    4,1 Gabelung am Kilometerstein 27,9. Hier rechts ab, die Ostbahn kreuzend, nach 2,3 km Fredersdorf, Dorf und Rittergut mit 660 Einwohnern am gleichnamigen Fliess. Eisengiesserei. Maschinenfabrik. Gasthaus, Post, Telegraph. Bei der Wegteilung links ab am
    0,7 Bahnhof Fredersdorf der Vorortbahn Berlin-Strausberg beim Kilometerstein 28,6 vorüber (für 0,40 bezw. 0,60 III. oder II. Klasse von Berlin), Fliess und Geleise kreuzend, nach
    0,7 Petershagen, Dorf am Fredersdorfer Fliess mit 460 Einwohnern zwischen Kilometerstein 29,3 und 30,3. Gasthaus: Berndt. Bei der Schäferei rechts der Chaussee, über die Zweigbahn
    2,7 Rüdersdorf zur Berlin-Müncheberger Chaussee nach
    1,6 Tasdorf, Einmündung bei Kilometerstein 33,6/27,0.
Hinterm Strausberger Thor Alt-Landsbergs, ansteigend, Vorwerk Wolfshagen und Chausseehaus passierend, zur
3,0 Kolonie Radebrück zwischen Kilometerstein 26,8 und 26,9 am Fredersdorfer Fliess mit 80 Einwohnern. Forsthaus, Wassermühle. Durch die Alt-Landsberger Forst, im Fall über das Mühlen-Fliess beim Gasthaus zum Hohenfliess oder »Hungriger Wolf« (Ausflug nach Egersdorf) die
4,0 Grenze der Kreise Nieder- und Oberbarnim bei Kilometerstein 30,8 überschreitend, um die Südspitze des Bötz-Sees (schöne Fusspartien zur Spitz- und Wesenthaler-Mühle) im Bogen zum Fusse des bewaldeten Marienberges. Hier am Restaurant Wolfshof
2,9 Wegteilung bei Kilometerstein 33,7:
  • südlich nach Herzfelde 9,64 km mittelmässige Chaussee, rechts ab die Strausberger Kleinbahn bei
    0,30 Haltestelle Hegermühle querend, leicht bergan durch den Strausberger Stadtforst vorüber an Chausseehaus und Restaurant
    1,50 Schlagmühle, längs des Stienitzfliesses, im Villenviertel zum
    1,85 Restaurant Landhaus (69 m). Hier rechts ab zu den Bahnhöfen: „Vorstadt“ der Strausberger Kleinbahn, für 0,40 bezw. 0,30 II. oder III. Klasse von Strausberg; „Strausberg“ der Vorortbahn für 1,00 und 0,65 II. oder III. Klasse von Berlin; ebenso der Ostbahn für 2,90 und 2,00 II. oder III. Klasse von Berlin und der Herzfelder Kleinbahn für 1,00 und 0,65 II. oder III. Klasse von Herzfelde. — Geradeaus, die Geleise beim Restaurant Wa1dsch1össchen querend, an der alten Walkmühle und der Neuen Mühle vorüber, im Haken nach links bergab über das Stienitzfliess und aus dem Walde tretend beim Torfhaus über den Stranggraben, Grenze zwischen Kreis Ober- und Nieder-Barnim, links am Kleinen-, rechts am Stienitz-See entlang (schöner Blick über den See) nach
    3,4 Hennickendorf (40 m), Dorf am Ostufer des Stienitz-Sees mit 900 Einwohnern zwischen Kilometerstein 3,4 und 3,6. Ziegeleien. Haltestelle der Herzfelder Kleinbahn. Gasthaus: „zum fröhlichen Waidmann“. Bei der Kirche links ab, am Ausgang von Herzfelde über Feldbahngeleise zwischen Ziegeleien ansteigend und
    2,79 Herzfelde (61 m). In der Strausbergerstrasse Gasthaus zum deutschen Wirtshaus. Die Strasse durchschreitend zur Einmündung in die Berlin-Müncheberger Chaussee bei Kilometerstein 0,0/31,4.
Bei der Wegteilung nord-östlich weiter zum
0,1 Restaurant Waldkater.
  • Lohnende Spaziergang: 1) Rad eventuell im Waldkater lassend, auf den 94 m hohen Marienberg, alte Kultstätte, oben auf den Grundmauern einer Kapelle, Pavillon mit Blick auf den Straus-See; 2) vom Berg auf einer Treppe zum See und durch Anlagen am Westufer zum Restaurant Seebad und Spitzmühle, mit der Fähre vom Seebad zum Ostufer zur Stadt Strausberg.
Längs der ehemaligen Weinberge nach
1,2 Strausberg (66 m), Stadt mit 7200 Einwohnern am 3,8 km langen und 0,6 km breiten Straus-See zwischen Kilometerstein 35,0 und 37,0. Viel Webereien, Fischerei, Gerberei, Schneidemühlen und Ziegeleien. Beliebte Sommerfrische und Ausflugsort. Landarmen- und Korrektionsanstalt, Provinzial-Schul- und Erziehungsanstalt für arme Kinder, Amtsgericht, Gefängnis, Station der Strausbergerer Kleinbahn. Vom Landsberger Thor durch die Grossestrasse zum
1,2 Markt.
Gasthäuser: D.R.B, Schützenhaus, B. Neubarth, Zimmer 1,00-2,00, Frühstück 0,50, Mittag 1,00, kaltes Wasser, Bad 0,30, Garten; Städtefeld, Grossestrasse 55, Zimmer 1,00-3,00, Frühstück 0,30-0,50, Mittag 1,00-1,20, kaltes Wasser, Garten. Restaurants: Proske, Grossestrasse; Sonne, Gerber, nördlich vom Markt; Schützenhaus; Deutscher Kaiser mit Konzert, beide vorm Landsberger Thor. Post, Telegraph am Markt; Apotheke: ebenda. Rep.: C. Schulz, Grossestrasse 45; Max Klaucke, Wilhelmstrasse 9. Bad: Seebad. Ortsführer: C. Schulz, Grossestrasse 45. Sehenswürdigkeiten: Lustgarten mit Kriegerdenkmal und Georgskapelle, Landsberger Thorturm und ehemalige Befestigung, dreischiffige gotische Marienkirche aus dem XVI. Jahrhundert. Im Innern Malereien, Grabstein des Historikers Angelus, † 1598 in Strausberg. Landarmenanstalt an Stelle des ehemaligen Klosters in der Klosterstrasse. Geschichte: Strausberg ist alter und bedeutender slawischer Ort, erhielt 1254 durch Otto III. ein Dominikanerkloster, das nach der Säkularisation 1540 verfiel. In den Kämpfen mit den Quitzows und Pommern 1402 und mit den Hussiten 1432 zerstört, wurde Strausberg im 30jährigen Kriege (1627 und 1628 war Wallenstein in der Stadt) total verwüstet, sodass es sich nur langsam wieder erholen konnte.
  • Seitentour nach Buckow, 15,5 km (Abzweigung nördlich Schulzendorf, 29,5 km) gute, bergige Chaussee. Vom Markt bei Kilometerstein 36,2/6,0 rechts ab durch die Klosterstrasse zur Hohensteiner Chaussee. Auf dieser mehrere Ziegeleien und Vorwerk Treuenhof links, Vorwerk Wilhelmshof rechts passierend, beim Chausseehaus am Fusse der 88 m hohen Hortenberge zur
    4,1 Kreuzung (70 m)
    nord-westlich nach Klosterdorf, 2,9 km schlechter, bergiger Landweg,
    süd-westlich nach Garzau, 4,3 km fahrbarer Landweg nach Garzau, Dorf und Rittergut mit 300 Einwohnern, anmutig zwischen Brand- und Haussee sowie dem 87 m hohen bewaldeten Weinberg gelegen. Schloss und Park derer von Rohrscheidt, Interessante Belvedère-Ruine aus dem 18. Jahrhundert. Gasthaus. Station Rehfelde, 1 km südlich der Berlin-Küstriner Bahn für 1,60 bezw. 2,40 III. und II. Klasse von Berlin. Zwischen Feldern weiter durch
    2,1 Hohenstein (68 m), Dorf mit 270 Einwohnern zwischen Kilometerstein 12,3 und 12,6 am Spitzberg nach
    1,6 Ruhlsdorf, Gemeinde mit 95 Einwohnern am gleichnamigen See, zwischen Kilometerstein 13,8 und 14,3. Bergan zur Ziegelei. Hier bei Kilometerstein 17,0/12,1
    3,2 Kreuzung (80 m) der Prötzel-Müncheberger Chaussee
    südlich nach Müncheberg, 12,1 km,
    nördlich nach Prötzel, 7,2 km, gute, bergige Strasse. Ansteigend weiter nach
    1,0 Bollersdorf (82 m), Dorf und Rittergut der Familie von Itzenplitz, mit 180 Einwohnern zwischen Sophienfliess und Schermützel-See von Kilometerstein 18-18,4. Braunkohlenbergwerk. Gasthaus. Sehenswürdigkeiten: Gotische Feldsteinkirche mit Schnitzaltar aus 1585. Malerische Schluchten der Bollersdorferer Höhen.
    Hinterm Chausseehaus, erst scharf ansteigend, dann im Fall zur
    1,3 Abzweigung beim Kilometerstein 19,3. Hier südlich in Serpentinen im Sophienfliessthale bergab (Achtung! Vorsicht!) nach
    1,1 Buckow (28 m), Stadt mit 1850 Einwohnern. Anmutig zwischen dem 2,2 km langen und 1 km breiten Schermützel-See, dem Buckow-, Griepen-, Abendrot-, Schwarzen, Weissen See und dem Stobberow, einem kleinen Nebenfluss der Oder, in den Waldbergen des Oberbamim gelegen. Beliebter Ausflugsort und Sommerfrische der Berliner. Sonntags und an Feiertagen Quartier vorher bestellen. Ackerbau, Fischerei, Bienenzucht, Kuranstalten. Station der Kleinbahn Buckow-Müncheberg für 3,00 bezw. 2,00 II. oder III. Klasse von Berlin. Durch die Wriezenerstrasse zum
    1,1 Markt
    Gasthäuser: D.R.B.: Central-Hôtel, am Markt, G. Schulze, Zimmer 1,50 bis 3,00, Frühstück 0,30, Mittag nach der Karte, kaltes Wasser Luftpumpe; Hôtel Bellevue, Berlinerstrasse, Garten, Aussicht auf Buckower See; Kronprinz, Berlinerstrasse am Buckower See mit Garten, Bad, Boote; Eck, am Markt, Garten; Märkische Schweiz, Berlinerstrasse, Garten; Deutscher Kaiser, Lindenstrasse; Deutsches Haus, Königstrasse, Garten. Restaurants: Rosenberg, Fruchtweinkelterei, Wriezenerstrasse; Schweizerhaus, Lindenstrasse. Post, Telegraph, Fernsprecher. Apotheke am Markt. Bad: Kronprinz und Pohl, Berlinerstrasse 152. Geschichte: Buckow ist alter slavischer Ort, 1253 urkundlich zuerst genannt, war lange Besitz derer von Pfuel, seit 1681 Eigentum der Grafen Flemming. Sehenswürdigkeiten: Schloss und Park nördlich vom Markt, Speisesaal, Bildergalerie, Ausblick vom 60 m hohen Schlossberg. Kirche am Markt, mit Barockaltar vom Jahre 1737, Totenschild des Generals Adam von Pfuel, † 1672. Spaziergänge: Vom Markt durch die Wriezenerstrasse bei Kilometerstein 1,2 links zur 82,5 m hoen Bollersdorfer Höhe, Aussicht über den 35 m tiefen Schermützel-See (Sage von versunkener Stadt) und Buckow bis Müncheberg. Wanderung auf Poetensteig über die Höhen: Moritzgrund, Jena’s Höhe (112 m hoch, Blick auf Schermützel-See), Finkenherd, 130 m hoher Krugberg, Wolfsschlucht, Dachsberg mit Teufelsstein, von dem bester Rundblick, Silberkehle, Teufelsbrücke, Elysium, Gr. Tornow-See, Pritzhagener Mühle mit Restaurant und Fernsprecher, zur Hölle, Blutbuche, Schweizerhaus Griepen-See, Linden- und Königstrasse zum Markt.
    Abzweigungen:
    1. Nach Müncheberg, 10,55 km. Vom Markt durch die Berlinerstrasse (Ecke Philippstrasse Bahnhof der Kleinbahn) und Mühlenstrasse, zwischen Weissem und Abendrot-See an der Buckower Ziegelei vorüber zum
      3,45 Chausseehaus bei Wüste-Sieversdorf, Dorf und Gut am Stobberow mit 80 Einwohnern. Einmündung in die Müncheberg-Prötzeler Chaussee bei Kilometerstein 7,1.
    2. Nach Schulzendorf. 14,0 km. Zur Bollersdorfer Chaussee bei der Abzweigung am Kilometerstein 19,3 zurück. Hier rechts ab stetig bergan durch den Pritzhagener Forst, am Kusse des Krugbergs und dem rechts der Chaussee liegenden Dorf und Rittergut Pritzhagen entlang in freiem Gelände nach
      4,7 Reichenberg (80 m), Dorf und Rittergut mit 250 Einwohnern zwischen Kilometerstein 2,4 und 2,43/00,0 am 87 m hohen Galgenberg. Gasthaus, Post, Telegraph, Fernsprecher. Sehenswürdigkeit: Die Reichenberger Hölle am Höllenbach. Bergab nach
      2,6 Batzlow (50 m), Dorf und Rittergut mit 300 Einwohnern, am gleichnamigen Fliess zwischen Kilometerstein 2,3 und 2,8. Wassermühle, Gasthaus, Post, Telegraph, Fernsprecher. Im welligen Geläude über B'er Fliess und Bütnitz-Fliess nach
      3,9 Möglin (60 m), Rittergut mit 195 Einwohnern zwischen Kilometerstein 6,3 und 6,6 am Bütnitz-Fliess. Post, Gasthaus, Fernsprecher. Möglin war bis 1752 Besitz der Familie von Barfuss, Feldmarschall vou Barfuss 1635 hier geboren. 1806-56 Mustergut und landwirtschaftliche Schule Thaers, † 1828. Gusseiserner Obelisk vor der Kirche. Bergab zur Kreuzung der
      2,2 Lichtenberg-Wriezener Bahn und ansteigend nach
      0,6 Schulzendorf (70 m), Einmündung in die Strausberg-Wriezener Chaussee bei Kilometerstein 9,0.
Vom Marktplatz in Strausberg durch die Grossestrasse, nördlich das Waisenhaus und die Badeanstalt passierend, zur Gabelung (70 m) beim Kilometerstein 37,6/0,0. Hier
  1. nördlich nach Werneuchen, 13,36 km gute, hüglige Chaussee. Um die nördliche Spitze des Straussees ansteigend den Schlächterberg entlang zur
    1,7 Wegteilung (68 m) bei Kilometerstein 38,7. (Hier rechts ab 2 km Landweg nach Wilkendorf, Rittergut und Schloss mit 200 Einwohnern zwischen dem 107 m hohen Schwarzen Berg und dem Ihland-See. An diesem das sehenswerte, reizende ehemaliges v. Pfuel'sche Schloss. Im Dorf interessante Kirche mit Flügelaltar.) Links in kurzer Wendung nach
    1,2 Gielsdorf (87 m), Dorf und Rittergut mit 350 Einwohnern zwischen Kilometerstein 2,9 und 3,8, beim 122 m hohen Fuchsberg. Gasthaus. Sehenswürdigkeiten: Alte romanische Kirche mit Denkstein der Gutserwerbung durch die Pfuels 1460. Bei der Kirche links ab 3,7 km gute Chaussee nach Wesendahl. Ansteigend bis zum Chausseehaus. Hier
    1,4 Gabelung (91 m) bei Kilometerstein 4,3
    nördlich nach Heidekrug, 8,1 km (Prötzel-Tiefenseeer Chaussee 9,8) gute Chaussee. Scharf austeigend an 1,8 Vorwerk Eichenbrand (115 m) durch den Gielsdorfer Forst nach 1,9 Heidekrug (125 m), Forsthaus mit Erfrischung. Lohnende Spaziergänge zum Grenzgrund, Latt-See und Dachsberg. Ueber die alte Berliner Strasse (im Mittelalter Verkehrsweg zwischen Berlin und Oderniederung) durch den Wald zur Prötzel-Tiefenseeer Chaussee (133 m). Einmündung bei Kilometerstein 28,4/9,8.
    In nord-westlich Richtung scharf bergab im Bogen über das hübsche
    1,9 Mühlenfliess (57 m), im südlichen Teil des Gamengrundes, dann ansteigend nach
    3,1 Hirschfelde (96 m), Dorf und Rittergut mit 380 Einwohnern zwischen Kilometerstein 9,2 und 10,1. Brennerei. Post, Telegraph. Weiter bergab zur
    4.16 Werneuchen-Freienwalder Chaussee (75 m), Einmündung bei Kilometerstein 28,2 an der Ziegelei.
  2. westlich nach Reichenberg, 15,85 km. Gute, recht bergige Chaussee. Jäh in 1,2 km zu 83 m ansteigend, wellig nach
    3,8 Klosterdorf (91 m), Dorf und Gut mit 500 Einwohnern zwischen Köter- und Kiekeberg. Gasthaus, Post, Telegraph, Fernsprecher. Bergauf über den
    1,5 Dreihufenberg (117 m) durch den südlichen Zipfel des Prötzeler Forstes im mählichen Fall zum
    3,7 Vorwerk und Forsthaus Ernsthof (85 m) mit 110 Einwohnern. Kreuzung der Prötzel-Müncheberger Chaussee bei Kilometerstein 9,0/14,1 nördlich nach Prötzel 4,8, südlich nach Müncheberg 14,1 gute, bergige Chaussee.
    östlich weiter bergab über
    0,85 Grunow (80 m), Dorf und Rittergut mit 340 Einwohnern am Sophienfliess, Gasthaus. Durch die Grunower Heide nach
    3,0 Ihlow (75 in), Dorf und Rittergut mit 280 Einwohnern Brennerei. Post, Telegraph, Fernsprecher. Von hier nach
    3,0 Reichenberg Gasthaus, Post, Telegraph, Fernsprecher.
Von der Gabelung bei Kilometerstein 37,6/0,0 in nord-östlicher Richtung an einzelnen zu Strausberg gehörigen Ausbauten vorüber. Beim
2,8 Klostersee (80 m) am Kilometerstein 39,4 links der Strasse Abzweigung:
  • links nach Wilkendorf, 2,0 km Ldwg.
  • rechts nach Klosterdorf, 2,9 km Ldwg.
Hinter der Ziegelei und den zu Klosterdorf gehörigen Ausbauten durch den Prötzeler Forst, das Chausseehaus passierend, nach
5,6 Prötzel (92 m), Dorf und Rittergut mit 570 Einwohnern zwischen dem 114 m hohen Wunderberg und dem Schlosssee an Kilometerstein 46,0/18,9 und 46,5/19,4. Forsthaus, Brennerei und Schäferei. Gasthaus: Goldene Kartoffel. Post, Telegraph, Fernsprecher. Schloss und Park der Eckardstein'schen Familie. Sehenswürdigkeit: Gehege mit weissen Hirschen, Meldg. beim Gärtner, Dorfstrasse gegenüber Parkeingang. — Bei der Schäferei am Kilometerstein 46,5/19,4
0,5 Abzweigungen und Seitentour:
  1. Westliche Seitentour durch den prächtigen 4600 ha grossen Blumenthal-Forst nach Tiefensee, 13,4 km. Hinter Prötzel ansteigend am Steinbruch vorüber bis zum
    2,0 Waldanfang (111 m). Durch den gemischten Bestand bergab bis
    2,2 Fussweg (99 m) bei Kilometerstein 23,6. Hier rechts ab zwischen Faulem und Blumenthal-See zum Forsthaus Blumenthal, 1,5 km. Zur Beachtung! Zur Durchwanderung des Blumenthal (der der Abholzung unterliegt) bedarf es eines Erlaubnisscheines, der in Prötzel vom Forstamt zu beziehen gegen Zahlung von 1,00 pro Person, 3,00 für 3-7 Personen, 5,00 für 8 bis 10 Personen, 7,00 für 10-19 Personen, 10,00 für 20 Personen und mehr. Vom Forsthaus Blumenthal Spaziergang durch den Eichen- und Buchenbestand zu den Piche-Seeen und -Bergen, durch den Russengrund zurück, ca. 5 km. Weiter bis zum
    0,6 Kilometerstein 24,2. Hier kurz vorm Vorwerk Blumenthal links ab 0,6 km Fussweg zur Stadtstelle, 264 ha grosses, welliges Hochplateau (117 m) mit unzähligen Feldsteinen. Stätte eines vor 1375 verwüsteten Ortes, auf den Gebäudefundamente, Brunnen und anderes mehr hinweisen. Nur für Forscher. Dicht dabei ein 2 m hoher Mark- oder Opferstein der Semnonen. Am
    0,2 Vorwerk Blumenthal mit 25 Einwohnern vorüber zum ehemaligen
    0,9 Chausseehaus (96 m) bei Kilometerstein 25,5. Hier lohnende Wanderung links hinab zum Grunde der Latt-Seeen, ca. 3 km. — Am Heidekruger Theerofen vorüber, die alte Berliner Landstrasse kreuzend, in Steigung bis zur
    2,9 Abzweigung (133 m) am Kilometerstein 28,4/9,8. Hier links über Gielsdorf, 9,8 km Chaussee nach Strausberg. Weiter im jähen Fall (Achtung!) zum
    1,0 Gamengrund (80 m). Schöner Ausblick nach beiden Seiten. Nun jäh ansteigend im Bogen bis zur
    1,3 Gabelung (116 m) bei Kilometerstein 30,7,
    links über Werftpfuhl nach Werneuchen, 2,1 km gute Chaussee,
    rechts bergab im Bogen, die Geleise der Wriezener Bahn kreuzend, zum
    2,1 Vorwerk Tiefensee (94 m) Gasthaus, Bahnhof.
  2. Abzweigung nördlich nach Platzfelde, 8,6 km. Bergige Chaussee, zum Teil landschaftlich sehr schön. Bei Kilometerstein 19,25/0,0 gegenüber dem Schloss jäh bergan längs des
    0,6 Wunderberges (110 m) hüglig weiter, bei Kilometerstein 2,2 wiederum ansteigend bis zum
    2,1 Kilometerstein 2,7 (125 m). Nun bergab bis
    1,2 Sternebeck (102 m), Dorf und Rittergut mit 230 Einwohnern zwischen dem Sternebecker See und Schloss-See am Kilometerstein 3,9 und 4,1. Ueber die Berlin-Wriezener Bahn am
    0,6 Bahnhof (für 3,00 bezw. 2,10 II. oder III. Klasse von Berlin) vorüber längs der Seeen nach
    1,3 Harnekop (98 m), Dorf und Rittergut am Grossen und Schloss-See, mit 200 Einwohnern zwischen Kilometerstein 5,8 und 6,3. Gasthaus, Post, Telegraph, Fernsprecher. Gegenüber dem Dorf Schloss und Park Monchoix, Besitz des Generals Grafen Häseler. Rubens’sche Gemäldesammlung. Besichtigung nur nach Anfrage. Den Grossen See entlang zur
    2,8 Kreuzung (93 m) der Steinbeck-Schulzendorfer Chaussee am Kilometerstein 8,6/25,3.
    westlich nach Steinbeck, 6,25 km
    östlich nach Schulzendorf, 6,50 km gute Chaussee. In leichter Steigung zum
    1,5 Chausseehaus (105 m) bei Kilometerstein 10,1 und durch die Forst am
    2,4 Vorwerk Platz (109 m) vorüber. Bei Kilometerstein 13,6 Ausflug rechts durch das Brunnenthal (Rad teilweise schieben) nach Freienwalde 6 km. Bei Kilometerstein 13,8 durch den Pittgrund. — Nochmals ansteigend zur
    2,7 Kreuzung der Berlin-Freienwalder Chaussee am Vorwerk Platzfelde (149 m) am Kilometerstein 14,7/13,4/0,0.
  3. Abzweigung süd-östlich nach Müncheberg, 19,2 km Chaussee, bergig.
Vom Schloss bei Kilometerstein 19,2 bergan bis zum Kilometerstein 1,5 (105 m), dann eben bis zum
3,5 Braunkohlenbergwerk Blitz (90 m). Am Vorwerk Herzhorn vorüber bis zur
1,1 Abzweigung am Kilometerstein 4,6. Hier
  • süd-östlich nach Reichenow (71 m), 3,2 km Landweg. Dorf und Rittergut mit 390 Einwohnern am Langen See. Schäferei. Gasthaus.
Die Geleise der Berlin-Wriezener Bahn kreuzend, am
1,8 Bahnhof Schulzendorf, Post, Telegraph, Fernsprecher (für 3,60 bezw. 2,40 II. oder III. Klasse von Berlin), vorüber und Vorwerk Marienberg passierend, nach
2,8 Schulzendorf (70 m), Dorf und Rittergut mit 270 Einwohnern zwischen Kilometerstein 9,2 und 9,8. Gasthaus. Hier bei Kilometerstein 9,0/31,8 Kreuzung:
  • nord-westlich nach Steinbeck, 12,75 km,
  • südlich nach Bollersdorf (Buckow), 15,3 km, [jeweils] gute bergige Chaussee.
Hinter Schulzendorf in freiem Gelände, rechts eine Spritfabrik passierend, bergab am
3,2 Bockrestaurant auf „Liebers Höhe“ (prächtiger Ausblick auf die Stadt Wriezen und Oderbruch) vorüber zur Einmündung in die Wriezen-Seelower Chaussee bei Kilometerstein 12,7/0,0 vor
0,3 Wriezen a. 0. (5 m), Stadt mit 7200 Einwohnern am schiffbaren Landgraben (Oderkanal) am Rande des Oderbruchs. Bedeutende Landwirtschaft mit Sprit-, Syrup-, Oel- und Seifenfabriken; Brauerei, Eisengiesserei und Kalkbrennerei. Realprogymnasium, Provinzial-Taubstummenanstalt, Amtsgericht, Gefängnis. Station der Stettiner Bahn über Eberswalde und der Ostbahn über Werneuchen, für 4 bezw. 2,70 II. oder III. Klasse von Berlin. — Durch Frankfurter-, Hospital- und Ratsstrasse zum
1,0 Markt
Gasthäuser: D.R.B. Goldener Löwe, E. Rathenow, Oderstrasse, Zimmer 1,50 bis 3,50, Frühstück 0,50, Mittag 1,50, kaltes Wasser, Garten, Trinkgeld 0,50; Kronprinz, ebenda, Zimmer 1,50, Frühstück 0,75, Mittag 1,50; Kloninger, am Bahnhof, einfach. Restaurants: Schützenhaus, Exerzierplatz; Bock, Liebers Höhe, Strausberger Chaussee. Post, Telegraph, Fernsprecher am Bahnhof. Apotheke: am Markt. Geschichte: Wriezen ist alte slavische Ansiedlung, 1303 genannt. Durch den ausgedehnten Fischhandel im Mittelalter bedeutend, besass Wriezen schon 1337 eigene Gerichtsbarkeit, 1429 sogar Obergericht. 1432 von den Hussiten verwüstet, 1633 von den Kroaten gebrandschatzt und 1664 durch Feuer verheert, überstand Wriezen doch all die Heimsuchungen. Sehenswürdigkeiten: Alte Gebäude sind nicht vorhanden bis auf die dreischiffige gotische Marienkirche aus 14. Jahrhundert, am Markt. Im einfachen Rathause hübscher Sitzungssaal. Wunderschöner Terrassen-Kirchhof. Vorm Schützengarten Denkmal des Gründers der ersten Freiwilligen Feuerwehr Brandenburgs, Bürgermeisters Mahler.
Abzweigungen:
  1. süd-östlich nach Neu-Hardenberg, 16,01 km meist gute, am Ostrande der Oberbarnimer Höhen hinziehende Chaussee, Ausblicke in den Oderbruch. Durch Rats-, Hospital- und Frankfurterstrasse bis zur
    1,0 Gabelung am Kilometerstein 12,7/0,0. Hier südlich die
    0,6 Geleise der Lichtenberg-Wriezener Bahn querend und das Chausseehaus passierend (links Bliesdorf) nach
    1,4 Vevais (5 m), Dorf mit 220 Einwohnern. Ehemalige Schweizerkolonie zwischen Kilometerstein 2,0 und 2,7. An der Dornbuschmühle am Ende von Vevais vorüber auf Allee nach
    2,4 Kunersdorf (9 m), Dorf und Rittergut am Oderbruch zwischen Kilometerstein 4,4 und 5 mit 250 Einwohnern Gasthaus, Post, Telegraph, Fernsprecher. Schloss und Park der Familie von Oppen, ehemals Besitz derer von Barfuss, 1765 von General v. Lestwitz gekauft, dessen Tochter Frau von Friedland Kunersdorf zum Mustergut machte. Hier weilte Chamisso und schrieb seinen Peter Schlemihl. Auf dem Kirchhofe sehr sehenswerte künstlerische Grabdenkmäler. Beim Schloss (am Eingang von Kunersdorf) vorbei rechts über die Bütnitz durch
    1,4 Metzdorf, Gemeinde mit 170 Einwohnern zwischen Kilometerstein 6,8 und 7,0, und über das Batzlower Fliess, das
    2,3 Vorwerk Gottesgabe mit 160 Einwohnern zwischen Kilometerstein 9,1 und 9,3 passierend, den Kloster-See entlang, nach
    2,9 Alt-Friedland (8 m), Dorf und Gut mit 780 Einwohnern zwischen Kloster- und Kietzer See, in letzterem viele Aale. Gasthaus, Post, Telegraph, Fernsprecher Ehemaliges Cisterzienserkloster (Refektorium jetzt Wirtschaftsgebäude) gehörte bis 1763 den Markgrafen von Schwedt; Friedrich der Große schenkte es General v. Lestwitz, dem „Sieger von Torgau“, z. Z. Besitz der Familie von Oppen. Sehenswürdigkeiten: Schloss und alte Klosterkirche. — Längs des Kietzer Sees bis zur
    1,0 Gabelung (10 m) bei Kilometerstein 13,0 dicht vor Damms-Mühle. Hier westlich nach Reichenberg, 6,5 km gute, aber recht bergige, durch Wald führende Chaussee. Ansteigend nach 1,8 Karlsdorf, Gemeinde mit 130 Einwohnern zwischen Stobberowfluss und Lettin-See. Weiter bergauf am Vorwerk Lupinenhof am Dolgensee vorüber, durch den Forst nach 3,0 Ringenwalde, Dorf und Rittergut mit 320 Einwohnern, Gasthaus, und 1,7 Reichenberg. Einmündung bei Kilometerstein 24,3 der Bollersdorf-Schulzendorfer Chaussee. — An
    0,2 Damms-Mühle über den Stobberow durch den Forst nach
    2,6 Neu-Hardenberg (12 m), Dorf und Rittergut mit 1620 Einwohnern am Fliessgraben. Auf der Gusower Chaussee bis zum Kilometerstein 16,01/7,2/32,4. Hier nach 0,21 km Gasthaus D.R.B. A. Hauschner, Zimmer 1,25-2,00, Frühstück 0,35, Mittag 0,75-1,50, kaltes Wasser, Garten. Post, Telegraph, Fernsprecher. Sehenswürdigkeiten: Schloss und Park, Denkmal in diesem, Kirche mit originellem Turm, Grabdenkmäler. Geschichte: Friedrich der Große schenkte 1763 seinem Retter in der Kunersdorfer Schlacht, von Prittwitz, das ehemals den Markgrafen von Schwedt gehörige Gut Quilitz, das 1814 Friedrich Wilhelm III. unter Aenderung des Namens in Neu-Hardenberg nebst 12 anderen Gütern dem Kanzler Fürst Hardenberg übergab. Denkmal darüber in der Dorfaue.
  2. nord-westlich nach Freienwalde, 11,1 km ziemlich gute Chaussee, vom Markt durch die Wilhelm- und Freienwalderstrasse.
  3. östlich zum Bahnhof vom Markt durch die Bahnhofstrasse.
Vom Markt durch die Wilhelmstrasse und Odervorstadt; hier bei Kilometerstein 0,0
0,5 Gabelung:
  • nord-westlich nach Freienwalde, 10,8 km gute, bergige Strasse.
In östlich Richtung die Frankfurt-Eberswalder Bahn und den
0,5 Hauptgraben kreuzend, nach rechts über die
0,6 Alte Oder-Brücke beim Chausseehaus, dann bei Kilometerstein 0,25, die
0,25 Wriezen - Jaedickendorfer Bahn querend, zur
0,35 Grenze der Stadt Wriezen bei Kilometerstein 0,6 am Rande des Oderbruchs, eines etwa 67000 ha umfassenden fruchtbaren Marschlandes, das sich in 90 km Länge am West-Ufer der Oder durch die Kreise Lebus, Königsberg und Oberbarnim, von der Stadt Lebus bis nach Schwedt hinzieht und dessen Hauptorte Küstrin, Wriezen, Freienwalde sind.
Früher eine wüste, sumpfige und unzugängliche aber fischreiche Einsenkung, fasste schon Friedrich Wilhelm I. 1736 den Plan, dieses Gebiet den Ueberschwemmungsfluten zu entreissen, und Friedrich der Große führte das Werk zwischen 1747 und 56 mit etwa 1 Million Thaler aus. 11 Meilen Dämme schlossen den 1752 eröffneten Kanal zwischen Güstebiese und Hohen-Saaten, die heutige Neue Oder, sowie die Alte Oder gegen das Bruch ab und unzählige Abzugsgräben sammelten das Binnenwasser und führten es in den von Wriezen in den Lieper-See fliessenden Landgraben. In 33 neuangelegten Ortschaften wurden 1252 Kolonistenfamilien angesiedelt, die die „im Frieden eroberte Provinz“ erhielten. 1832 wurde die Alte Oder bei Güstebiese geschlossen und 1849-59 die Deiche erhöht. Wehr und Schleuse bei Hohen-Saaten, sowie der Hohen-Saaten - Stütztower Kanal angelegt. Ausgezeichnete Rindviehzucht, Rübenkultur, Zuckerfabrikation, Gerste- und Weizenbau beschäftigen die meist wohlhabenden Bewohner der fruchtbarsten, märkischen Gegend. (Loose sind ausserhalb der Ortschaften erbaute. Gehöfte.)
Längs der Alten Oder zum Chausseehaus beim Kilometerstein 2,2, hier
1,6 Abzweigung:
  1. nördlich über Bruchdörfer zur Zäckericker Zollbrücke, 12,9 km Chaussee. Ueber die Alte Oder durch das einförmige Gelände nach
    1,2 Neu-Kietz, Dorf mit 150 Einwohnern. Dann durch
    0,9 Neu-Mädewitz, Dorf mit 230 Einwohnern, Zuckerfabrik, über die Bahn nach
    1,5 Alt-Madewitz, Dorf mit 310 Einwohnern. Haltestelle der Lichtenberg-Königsberger Bahn. Die Grenze der Kreise Oberbarnim und Königsberg kreuzend, nach
    1,6 Alt-Reetz (7 m), Dorf mit 770 Einwohnern. Haltestelle der genannten Bahn. Gasthaus, Post, Telegraph, Apotheke. Hier Abzweigung links nach Königlich Reetz, 3,5 km.
  2. östlich die Geleise kreuzend links die Haltestelle nach
    2,1 Neu-Wustrow, Dorf mit 250 Einwohnern, an das sich
    1,7 Alt-Wustrow mit 140 Einwohnern anschliesst. Nun nord-östlich, Neu-Lietzegöricke, 1,2 km rechts der Strasse bei
    1,4 Domäne Ferdinandshof passierend, zur Kolonie
    2,5 Zollbrücke mit 120 Einwohnern Gasthaus, Post, Telegraph. Hier Fähre über die Oder zur Gemeinde Zäckerick.
Der Marsch führt vom Chausseehaus östlich an den Gehöften von
1,5 Jäckelsbruch, Dorf und Rittergut am Volzinebach mit 85 Einwohnern, entlang nach
0,1 Eichwerder (6 m), Dorf und Gut mit 300 Einwohnern zwischen Kilometerstein 3,8 und 4.3. (Grosse Meierei) Weiterhin Kolonie
0,7 Thöringwerder, Zuckerfabrik, passierend, zur
3,4 Posedinbach-Brücke (6 m).
Hier beim Chausseehaus Abzweigung (Kilometerstein 8,4):
  • süd-östlich nach Letschin, 10,9 km gute, ebene Chaussee.
Vor der Brücke des Posedinbaches nord-östlich an Gehöften und Mühlen entlang durch
1,5 Neu-Lewin, Dorf mit 1000 Einwohnern zwischen Kilometerstein 9,9 und 12,2. Gasthaus, Post, Telegraph, Fernsprecher und das anschliessende
0,1 Karlsbiese, Gemeinde mit 250 Einwohnern, längs der Karlsbieser Loose und der Schneidemühle zum
2,4 Chausseehaus beim Kilometerstein 15,4 am Oderdamm. Prächtiger Blick auf die Oder und das gegenüberliegende Güstebiese. Von hier auf gepflasterter Strasse bis zur
0,9 Fähre (5 m), 10 Pfg. Gebühr, über die Oder nach Güstebiese (10 m). Dorf mit 1700 Einwohnern zwischen Kilometerstein 12,0 und 11,7. Viel Hopfen- und Tabaksbau, rege Schifffahrt. Dampferverbindung mit Stettin und Küstrin. Försterei, Gasthaus, Post, Telegraph. Bekannt durch den Oderübergang Friedrich des Großen am 23.8.1758 (Schlacht bei Zorndorf). — Vom Ufer ansteigend zum
0,43 Postamt bei Kilometerstein 12,0. Hier Abzweigung:
  • nord-westlich nach Alt-Rüdnitz, 13,6 km meist Pflaster. Am Rande des ausgedehnten Forstes von
    5,2 Alt-Lietzegöricke, Dorf und Oberförsterei mit 1150 Einwohnern, Gasthaus, Post, Telegraph, längs des Oderlaufs nach
    3,1 Zäckerick, Dorf mit 1600 Einwohnern. Gasthaus, Post, Telegraph. Hier Kahnfähre. Aus dem Forste tretend, am Fusse der Hochfläche zum Mühlenfliessthal, durch das die Berlin-Königsberger Bahn aufwärts zieht. Hier
    2,0 Haltestelle Zäckerick - Alt-Rüdnitz der genannten Bahn für 3,20 bezw. 4,50 III. oder II. Klasse von Berlin. — Weiter nach
    3,3 Alt-Rüdnitz, Dorf mit 1690 Einwohnern. Viel Tabaksbau. Gasthaus, Post, Telegraph. Hier Fähre. Weiter nach Alt-Küstrinchen zur Freienwalde-Zehdener Chaussee.
Vom Güstebieser Postamt nord-östlich bergan durch den schönen Alt-Lietzegöricker Forst. Steigend wird
1,2 Neu-Blessin, Kolonie zwischen Kilometerstein 11,5 und 10,8, der Brunnen und
2,0 Chausseehaus bei Kilometerstein 9,5 passiert, dann geht's fast eben in langer Waldfahrt zum
7,1 Ende des Forstes bei Kilometerstein 2,4. Bald darauf taucht das
1,1 Schützenhaus links der Strasse bei Kilometerstein 1,4 auf und über die Hunitzfliessbrücke, an der Badeanstalt vorbei, werden die
0,6 Geleise der Breslau-Stettiner Bahn gekreuzt und rechts der Bahnhof passiert von
0,2 Bärwalde (51 m), Ackerbürgerstadt mit 3900 Einwohnern. Mühlenbetrieb und Brennerei. Eisenbahnstation. Historisch denkwürdig, durch den Tod der Markgrafen Otto IV. mit dem Pfeil († 1309) und Waldemar († 1319); ferner durch den 1631 hier zwischen Gustav Adolf und Frankreich geschlossenen Vertrag. — Durch die Königsbergerstrasse zum
0,5 Markt.
Gasthäuser: D.R.B. Deutsches Haus, für Jacobs, Markt, Zimmer 1,50 bis 2,75, Frühstück 0,50, Mittag 1,50, kaltes Wasser, Trinkgeld 0,50; Goldener Hirsch, ebenda. Restaurant: Schützenhaus. Post, Telegraph, Apotheke: am Markt. Bad: an der Güstebieser Chaussee. Ortsführer: Steffen, Kaufmann, Markt 194. Sehenswürdigkeiten: Alte Befestigung mit vielen Türmen, Promenade; Granitquaderkirche mit Ziegelaufbau und mächtigem Turm aus dem XIII. Jahrhundert.
Abzweigungen am Markt:
  1. nördlich durch die Königsbergerstrasse nach Königsberg-Neumark, 21,3 km gute, bergige Chaussee über Falkenwalde, Vienitz, Jädickendorf.
  2. südlich durch die Königs- und Wilhelmstrasse nach Küstrin, 28,9 km bergige, gute Chaussee über Fürstenfelde, Quartschen, Zorndorf. Einmündung in Küstrin II (kurze Vorstadt), Ecke der Zorndorfer- und Landsbergerstrasse bei Kilometerstein 0,0.

Bibliografische Daten:
Zwischen Elbe und Oder
Urheber: Deutscher Radfahrer-Bund. Gau (Berlin)
Titel: Zwischen Elbe und Oder : Reisehandbuch des Gaues 20 Berlin D.R.B. / Deutscher Radfahrer-Bund, Berlin
Erschienen: Berlin: Im Selbstverlag, Berlin SW. 12, Kochstr. 1, Gaugeschäftsstelle, 1901
Sprache: Deutsch
Digitalisierung: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2019
Umfang: 319 Seiten
Berlin: B 911 Verkehr: Individualverkehr
DDC: 914.3 Landeskunde Deutschlands
URN: urn:nbn:de:kobv:109-1-15364305
Standort der Druckausgabe: Zentral- und Landesbibliothek Berlin
Signatur: B 911 Rad 113
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