Seit etwa einem Jahr baut die Firma NCC mit Sitz in Fürstenwalde auf dem Grundstück Dorfstraße 16 (ehemals Thürlings Hof) eine kleine Neubausiedlung aus je zwei Doppel- und 4er-Reihenhäusern, die in zwei Reihen parallel zur Dorfstraße stehen.

Die hintere Reihe (unten Bild links) ist bereits seit ein paar Monaten fertig gestellt und bewohnt, in der vorderen Reihe (unten Bild mitte) stand bisher nur ein Doppelhaus, das ebenfalls schon einige Zeit bewohnt ist. Daneben klaffte einige Zeit die Baulücke für ein geplantes 4er-Reihenhaus. Aber jetzt sind auch diese Wohneinheiten verkauft und binnen weniger Wochen ist dort der Rohbau hochgezogen worden (Bild unten rechts).


Heute, am 4. September 2003 war es nun so weit:

Auch dieses letzte Haus hat nun seinen Dachstuhl und damit war die letzte Gelegenheit gegeben, auf diesem Baufeld Richtfest zu feiern.

Die Firma NCC, die uns übrigens dankenswerter Weise im vorigen Jahr die Gelegenheit geboten hatte, auf einem vieltausendfach verteilten Prospekt ihrer Neubauten für unsere 675-Jahr-Feier zu werben, lud deshalb die Bewohner dieses Neubaugebietes und die angrenzenden Nachbarn zu einem kleinen Fest.

Höhepunkt dabei war natürlich der traditionelle Richtspruch eines Zimmermannes in "Uniform", vorgetragen von der obersten Platform des Gerüstes und stilvoll beendet mit dem Wurf des hastig leer getrunkenen Sektglases an die Fassade.

Den Richtkranz hatte man schon zuvor am Dachfirst befestigt, quasi als Einladung an alle Mehrower, doch einfach mal vorbei zu schauen. Aber getraut haben sich das doch nur wenige.

So waren die Neu-Mehrower dieser kleinen Siedlung ganz unter sich und leider war damit eine Chance vertan, daß sich Alteingesessene, Vor-ein-paar-Jahren-Hergezogene und diese ganz neuen Mitbürger etwas näher kennen lernen. Letztere haben uns immerhin beim Überspringen der 500-Einwohner-Grenze geholfen.

Damit die frisch gebackenen Mehrower trotzdem nicht ganz blind durch ihren neuen Heimatort tappen, hat unser Bürgermeister an alle Familien Exemplare unserer Festschrift zur 675-Jahr-Feier Mehrows verteilt, in der man ja manches über unseren Ort und seine Geschichte erfährt.
Vielleicht wird dadurch auch mancher auf diese, unsere Webseite aufmerksam, wo man ja auch hin und wieder was Interessantes über unseren Ort lesen kann.

Mit dem Abhalten einer Rede hat sich hingegen Arno Lüdke, unser Bürgermeister, schwer getan. Erst nach massivem Drängen der Umsitzenden, und als sich Fragen unserer neuen Mitbürger häuften, war er bereit, eine Rede an das Volk zu halten.

Kurz und knackig hat er unsere gegenwärtige Situation geschildert und auf die in Kürze anstehende Fusion mit Ahrensfelde sowie die inzwischen unvermeidbar erscheinene Bildung einer Großgemeinde verwiesen.

Angesprochen hat er auch die laufenden, geplanten und angedachten Bauprojekte im Ort, darunter die für nächstes Jahr vorgesehene Neugestaltung der Uferzone des Dorfteiches (falls der in Anbetracht des bedrohlich sinkenden Wasserstandes im nächsten Jahr noch so genannt werden kann) und die Aufstellung von Laternen entlang der Dorfstraße. Erwähnt wurde auch die Trauerhalle auf dem Friedhof (wo übrigens in der nächsten Woche der Dachstuhl gesetzt wird), der Weg zur Robert-Stock-Straße, die Bushaltestellen am südlichen Dorfende und der Radweg nach Eiche.

Fragen gab es verständlicherweise zur Gaststätte im Ort. Hier konnte Arno Lüdke darauf verweisen, daß es nunmehr einen weiteren Interessenten für das ehemalige "Schloß" mit der darin befindlichen Gaststätte gibt und Aussicht besteht, daß es diesmal nicht an der Finanzierung scheitert, wie bei vorherigen Bewerbern.

Höchste Zeit wird es aber auch, daß wir in Mehrow wieder eine funktionierende Gaststätte bekommen.

Heute ging's nochmal, dank des köstlichen Büfetts, das der Bauträger nebst sehr willkommenen Getränken anläßlich des Richtfestes angerollte hatte, und das nicht nur den Bauarbeitern geschmeckt hat.

Letztere haben ja immer mal ein Richtfest zu feiern, aber unser einer? Wenn sich bei uns nach dieser guten Bewirtung wieder Hunger und Durst einstellen, stehen wir vor einer verschlossenen Kneipentür. Das hat kein Mehrower verdient!

Stand: September 2003