Während der Regen am Nachmittag noch manche Sorge bereitete, war das Wetter am Abend Schnurz. Da stand von vorn herein fest, daß es heiß hergehen wird, egal, ob es draußen regnet oder schneit. Aber während am Nachmittag trotz aller Widrigkeiten das Timing klappte, haben abends selbst Hauptdarsteller in der Garderobe getrödelt und sind dann in aller Eile noch mit Lockenwicklern im Haar auf die Bühne gestürmt.


Das hat der guten Laune aber keinen Abbruch getan und manche wurden sogar auf Händen durch das Publikum getragen, selbst wenn nur das Mikrofon echt war.
Während man andernorts Gleichstellungsbeauftragte braucht, um eine Gleichbehandlung der Geschlechter sicher zu stellen, haben wir das in Mehrow nicht nötig: Hier zählt ein behaartes Männerbein genau so viel wie das weibliche Original!

Der Abend enthielt so ziemlich alles, was ein gutes Varieté-Programm ausmacht: Klamauk, Gesang, Tanz und so manche tragisch-komische Vorführung wie die jenes Herrn, der wegen des noch nicht eröffneten Mehrower Hofes auf der Straße trinken muß.


Dem Publikum hat das abwechslungsreiche Programm gefallen und nur in den Pausen konnte man ein Schlückchen nehmen, ohne sich gleich beim Lachen zu verschlucken.


Warum es immer noch Leute gibt, die viel Geld fürs Pariser Moulin Rouge ausgeben, statt 10 Euro für einen Platz im Mehrower Festzelt, ist angesichts der reizenden Damen, die unser märkisches Dorf zu bieten hat, völlig unverständlich.

Gleich einem Torero, der einen Stier zum Äußersten reizt, hat offenbar dieser in geschmackvollen Silber gekleidete Herr die Damen mit einem verwegen geschwenktem roten Tuch wild gemacht und durch den Saal getrieben.
Wenn das die Mutti wüßte!
Die würde den Sohn im zarten Alter von Mitte Vierzig vor die Tür setzen oder ihm zumindest morgens kein Müsli mehr bereiten!

Musikalisch war auf der Bühne alles vertreten - angefangen von unserem 250-jährigen Mozart (Amadeus) ...

... bis hin zu mitreißenden Robert-Weiß-Imitationen, die weit eindrucksvoller waren, als das Original.


Da jeder Landbewohner wissen sollte, daß gute Früchte auch gut präsentiert werden müssen, enthielt der Abend auch noch eine Lehrveranstaltung zu diesem Thema.


Auch wenn die Veranstaltung kaum zu toppen ist, wird es schon bald eine Neuauflage mit einem neue Programm geben: beim Dorffest am ersten September-Wochenende. Vielleicht erfährt man bis dahin noch was darüber auf www.mehrower-variete.de?

Die Bildvorlagen für diese Seite hat uns freundlicherweise André Reinkober geliefert.