In unserer Umgebung gibt es wohl kaum noch einen Ort, der zu Ostern nicht mit einem eigenen Osterfeuer aufwartet - die Frage ist eigentlich nur, ob es am Donnerstag oder am Sonnabend vor Ostern stattfindet. In Mehrow haben sich die Veranstalter wieder auf den Gründonnerstag geeinigt, dieses Mal allerdings auf einen etwas späteren Beginn: 19 Uhr.


Zuvor gab es nämlich noch ein Osterbasteln in der Feuerwache, und das konnte der werktätigen Eltern wegen nicht zu früh angesetzt werden.

Pünktlich und ganz bedächtig ging es los: keine große, spektakuläre Stichflamme schoss in den Himmel, statt­dessen bahnte sich das Feuer ganz allmählich seinen Weg durch den Haufen mit Baum- und Heckenschnitt, den die Mehrower in den voran gegangenen Tagen auf dem Platz hinter der Arztpraxis aufgetürmt hatten.
Die Reste von der jüngsten Weihnachtsbaum­verbrennung bildeten einen guten Grund­stock für den Scheiterhaufen.


Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr hatten ihre Fahrzeuge links und rechts vom Festplatz aufgebaut und behielten alles im Blick. Neben den Containern haben sie die "Oma" platziert, die gerade noch ihr Gnadenbrot bekommt, denn an ihrem Nachfolger wird wahrscheinlich schon geschraubt. Mehrow soll ja noch ein zweites neues Fahrzeug bekommen, damit die Freiwillige Feuerwehr ihren Aufgaben gerecht werden kann - hier, dicht an der Autobahn, muss man auf viele und schwierige Einsätze vorbereitet sein.

Dass die Rauchsäule des Feuers überhaupt zu sehen war, ist nur dem Umstand zu verdanken, dass sich das Wetter nicht an die schlechte Vorhersage gehalten hat. Für das ganze Osterfest war übles Wetter angesagt, aber es zeigte sich oft blauer Himmel.

Rings um das große Feuer waren noch ein paar kleine aufgeschichtet, welche auf die Kinder eine noch viel größere Anziehungskraft ausübten, denn hier konnte man ganz dicht heran treten und die Stöcker mit dem "Stockbrot" an der Spitze in die Flammen halten. Selbst wenn der Teig einmal verbrannt war - er schmeckte einfach köstlich!


Die Grillwurst stammte zu 100% aus Mehrower Schweinen und schmeckte entsprechend lecker. Man durfte beim Essen nur nicht daran denken, dass man vermutlich schon mal beim Sonntagsspaziergang vom Grillwurst-Inhalt freundlich angegrunzt wurde ...


Am Biertresen hat sich hingegen keiner Gedanken gemacht, ob er nicht etwa im Urlaub der jetzt im Fass befindlichen Hopfenpflanze schon mal im unvergorenen Zustand begegnet ist ...



Mit fortschreitender Tageszeit wurde es immer voller rings um das Feuer, denn inzwischen hatte es sich herum­gesprochen, dass in Mehrow eine Party steigt. Die Leute standen nun schon in mehreren Reihen um den lodernden Haufen, abwechselnd mit Vorder- oder Rückseite den Flammen zugewandt - der gleichmäßigen Bräune wegen. Und wie erhofft blieb es wieder friedlich und der Abend verlief ohne Zwischenfälle, so dass die Feuerwehren später in der Nacht unbenutzt wieder einrücken konnten.

Als wahre Experten der Wendetaktik entpuppten sich unsere Senioren, die immer gleichzeitig von Vorder- auf Hinterhitze umschalteten - auf ein Kommando hin haben immer alle Rentner auf der Bank gleichzeitig die Position geändert.

Nachdem die Kinder mit ihren Stöckern das Feld geräumt hatten, konnten es sich die Erwachsenen auch an den kleinen Feuern bequem machen. Je kleiner die Flammen wurden, desto näher rückte man einfach mit en Bänken an das Feuer heran, bis dann irgendwann die Schuhsohlen zu qualmen anfingen.


Das Osterfeuer war wieder eine schöne Gelegenheit, mit Nachbarn und Bekannten ins Gespräch zu kommen. Sowohl die älteren, als auch die jungen Leute hatten ihre Freude daran - und den Kindern hat es ohne Frage auch riesigen Spaß gemacht.


Den Organisatoren und Helfern, namentlich dem Mehrower Varieté-Verein und der Freiwilligen Feuerwehr sei ein herzlicher Dank für den schönen Abend gesagt!