Eigentlich sind wir im August 2018 in der Umgebung von Metz auf der Suche nach Friedhöfen und Denkmälern aus dem Krieg 1870/71.
Aber wir stoßen immer wieder auch auf Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkrieges.
Einen dieser Friedhöfe wollen wir uns etwas näher ansehen: den Soldatenfriedhof von Fey, 15 km südwestlich von Metz gelegen. Hier ist nämlich ein Soldat aus unserer Gegend begraben, der Gefreite Karl Sterneberg aus Blumberg.
Einen Kilometer südlich des Dorfes stoßen wir auf den direkt an der Straße (D68) gelegenen Soldatenfriedhof.
Es ist ein vergleichsweise kleiner Friedhof, auf dem „nur“ 2006 deutsche Soldaten ruhen. Die Grabstellen sind überwiegend mit eisernen Kreuzen gekennzeichnet. Manche Gräber sind auch nur durch Steinplatten mit der Inschrift „Ein unbekannter deutscher Soldat“ markiert.
Am hinteren Rand des Friedhofs finden sich auf einem kleinen Plateau zwei Gemeinschaftsgräber, in denen 521 Soldaten ruhen. 187 davon blieben unbekannt, die Namen der anderen sind auf insgesamt 14 Bronzetafeln vermerkt.
Zwischen den Gemeinschaftsgräbern erhebt sich eine Stele, in die drei große Granitbalken eingelassen sind, auf denen „Hier ruhen deutsche Soldaten“ steht.
Der gesamte Friedhof ist gut aufgeräumt und sehr gepflegt. Betrüblich ist nur, dass hier jemand das Namenbuch hat mitgehen lassen. Ein entsprechender Hinweis-Zettel findet sich hinter der Klappe, dort wo sonst das Buch zu finden ist.
Hinter der Klappe findet sich zum Glück noch das Besucherbuch - eine bisher noch nicht gesehene Variante, bei der man sich in kleine Kästchen statt in eine mehrspaltige Tabelle eintragen kann. Diese Gestaltungsvariante kommt denen entgegen, die mit 'Biquie'-, 'Yeti57'- oder 'achalin12'-Stempel statt mit einem Kugelschreiber unterwegs sind.
Wir sind zum Glück nicht auf das fehlende Namensbuch angewiesen. Wir wissen, wo der von uns Gesuchte liegt.
Auf der Suche nach Gefallen des Ersten Weltkrieges sind wir beim Volksbund für Kriegsgräberfürsorge auf einen Gefreiten Karl Sterneberg aus Blumberg gestoßen, der am 6.11.1918 gestorben ist und hier im Grab mit der Nummer 755 liegt.
Gefreiter Karl Sterneberg, geb. 4.9.1880 - Blumberg, Niederbarnim
Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 206, 11. Kompagnie
  • 27.03.1919: gestorben infolge Krankheit am 6.11.18
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  • Name: Sterneberg, Karl
  • Dienstgrad: Gefreiter
  • Geburtsdatum/-ort:
  • Todesdatum/-ort: 06.11.1918
  • Grab: Kriegsgräberstätte in Fey, Endgrablage: Grab 755
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    Die Grabstelle ist schnell gefunden, aber stammt der Gefreite Karl Sterneberg, der hier bestattet ist, wirklich aus „unserem“ Blumberg? Blumberg ist ein recht häufiger Ortsname ...
    Die Gewissheit, dass es sich um „unser“ Blumberg, also den jetzigen Ahrensfelder Ortsteil diesen Namens handelt, gibt uns die preußische Verlustliste, die unter dem 27.3.1919 mitteilt, dass am 6.11.1918 ein Gefreiter Karl Sterneberg aus Blumberg im Niederbarnim infolge Krankheit gestorben ist.
    Ein Stück weiter findet sich an einem Grabkreuz ein Friedhofslicht und ein Bild des hier ruhenden Soldaten.
    Wir freuen uns darüber, denn so hat wenigstens einer der rund 2000 hier Bestatteten ein Gesicht bekommen. Ein mit dem Bild dekoriertes Grab geht einem noch viel näher als nur das schlichte Eisenkreuz auf all den anderen Gräbern.
    Bei großer Hitze sind wir gekommen und auch als sich die Sonne langsam senkt und die Schatten länger werden, wird es nicht wirklich kühler. Es sind die letzten Tage des barbarisch heißen Sommers von 2018. Temperaturen um 35 Grad waren hier in der Gegend um Metz an der Tagesordnung. Da muss man sich nicht wundern, dass das Gras vertrocknet ist und sich überall Risse und Spalten im Boden auftun. Nach ein paar Regentagen wird hoffentlich alles wieder so ordentlich aussehen, wie wir es gewohnt sind.