Wie in vorangegangenen Gemeindevertreter-Sitzungen gab es auch am 7. März wegen Fehlens einer kompletten Fraktion und damit Ausbleibens früher üblicher Kontroversen viel Raum für Informationen des Bürgermeisters.

Auf eine in der vorangegangenen Sitzung gestellte Anfrage bzgl. des Hebesatzes der Grundsteuer hat der Bürgermeister vom Amt die Auskunft mitgebracht, dass eher zu erwarten ist, dass Ahrensfelde alsbald auf die in Mehrow üblichen 400% geht (um keine staatlichen Zuschüsse zu verlieren), als dass für Mehrow nach dem Zusammenschluss der bislang niedrigere Ahrensfelder Steuersatz von 300% wirksam wird.
Eine Erklärung dafür könne man sich im Amt holen ... Das ist ärgerlich und in der Art der Begründung ziemlich unbefriedigend!

Für der "neuen" Mehrower Friedhof sind ein paar Veränderungen vorgesehen oder zumindest angedacht:
  • Der Weg zur Trauer"halle" soll gepflastert werden, die Trauer"halle" selbst soll ein Vordach bekommen - offiziell, um auch einer größeren Trauergemeinde gewachsen zu sein, vielleicht aber auch, um die "Halle" von einer Garage unterscheiden zu können

  • Der Friedhof soll an das Wassernetz angeschlossen werden, um die oft nicht funktionsfähige Handpumpe zu erübrigen: Der Wasserverband will den Friedhof kostenfrei anschließen - die Verrohrung auf dem Gelände müsste aber durch die Gemeinde erfolgen. Die Gemeinde ist bereit, dies zu tun und auch die Verbrauchskosten zu tragen.

  • Um den Wasserverbrauch in Grenzen zu halten und explodierenden Kosten durch nachlässig oder böswillig offen gelassene Wasserhähne zu begegnen, ist eine zeitlich beschränkte Wasserbereitstellung angedacht.

  • Da wiederholt nach einer Stelle für anonyme Bestattungen angefragt wurde, ist vorgesehen, eine solche auf dem Mehrower Friedhof einzurichten.

Die Deutsche Bahn reagiert auf Anfragen aus der Bevölkerung und erklärt, dass sich die Arbeiten an der Strecke Ahrensfelde-Tiefensee auf die Verkehrstechnik beschränken und bzgl. des Oberbaus nur eine Wartung erfolgt. Ein vielerorts erhoffter 2-gleisiger Ausbau ist nicht vorgesehen, es wird beim 60-Minuten-Takt bleiben.

Der von Fabian Fehlberg gestellte Abrissantrag für die baufällige Scheune auf dem elterlichen Grundstück Grundstück Dorfstraße 10 a (hinter dem "Schloss") wurde genehmigt.
Bleibt zu hoffen, daß das Abrissvorhaben bald in die Tat umgesetzt wird!

Für das Grundstück Dorfstraße 2-3 (Meißners Hof) wurde der Abriss bzw. Umbau der Scheune genehmigt - ein anderswo im Ort vollzogener Anbau eines Wintergarten wurde hingegen nicht nachträgllich bewilligt und dem "Wintergärtner" droht Bußgeld oder Abriss ...
Nur mal so zur Warnung ...

Etwas Diskussion gab es beim Thema Bäume, Poller, Feldsteine, Zäune und Hecken auf öffentlichem Straßenland. Dabei ging es insbesondere um das Gebiet Blumberger Weg, Wiesenweg, An der Schmiede: Dort haben manche Anlieger wohlwollend Bäume, Hecken und sonstige Pflanzen vor ihre Zäune gesetzt, was in der Mehrheit nicht so richtig stört, aber auch nicht rechtens ist. Störender werden da schon Feldsteine empfunden, die zwar nett aussehen und Anliegers Zaun schützen, aber auf den engen Straßen leicht zum Verkehrshindernis und -risiko werden, zumal sie bei Dunkelheit schwer sichtbar sind.

Als wirklich unverschämt und nicht hinnehmbar wurden von allen Diskutierenden Einfriedungen angesehen, die in das Straßenland hinein ragen und den Verkehrsfluss zu Gunsten eines vergrößerten eigenen Grundstücks einschränken. Bau- und Ordnungsamt wurden aufgefordert, in diesen Fällen auf einem unverzüglichen Rückbau zu drängen.

Die Vertreter des Amtes wurden auch darauf hingewiesen, dass die Gemeinde und damit auch das übergeordnete Amt mit der Übernahme der Baulast für die Straßen im Wohngebiet "Blumberger Weg" gewisse Verpflichtungen übernommen hat und dass sich diese nicht nur auf die gepflasterten Bereiche, sondern auf die gesamte Straßenfläche beziehen - und zwar unabhängig von den Eigentumsverhältnissen.

Zugleich wurde angeregt, die zu erarbeitenden Grundsätze für die Nutzung öffentlichen Verkehrsraumes so abzufassen, dass sie nicht nur für die o.g. Straßen, sondern für den gesamten Ort anwendbar sind.

Beim erfreulicherweise stattgefundenen Abriss verschiedener Schuppen an der Friedhofsmauer ist ein ziemlicher Berg an Abfall zusammengekommen, der offenbar eine magische Anziehungskraft auf jeden ausübt, der noch irgendwelchen Müll in Keller, Hof und Garten hat.
Leute macht schnell mit der Entrümpelung ! Es ist vorgesehen, den Müllhaufen verschwinden zu lassen, und das noch vor unserem Fest Ende Mai !

Alsbald wird der Müllhaufen vermessen (was etwa so sinnvoll ist wie das Vermessen einer Wanderdüne bei Sturm) und eine Ausschreibung bezüglich der Beseitigung des Mülls vorgenommen. Es kann also wirklich passieren, dass der Dreckhaufen in den nächsten Jahren plötzlich verschwunden ist!

Bald verschwinden soll auch die Lücke in der Mauer des Mühlengeländes, die lt. Herrn Rahlf mal bei einer Verfolgungsjagd von Verkehrs-Rowdy und Polizei entstand. Der Milchhof Blumberg hat Steine spendiert und die im Ort tätigen ABM's werden versuchen, diese zu einer Mauer aufzuschichten.

Das gemeindeeigene Haus Dorfstraße 8 (ehemaliger Kindergarten) wird grundlegend rekonstruiert. Die Projektierung ist abgeschlossen und die Baumaßnahmen sollen alsbald beginnen. Der Großteil der Erhaltungs- und Ausbauarbeiten soll im Juni erfolgen, wenn die im Gebäude untergebrachte Arztpraxis Betriebsferien macht.

Auf die Anfrage aus dem Publikum, ob denn irgendwann mal mit einem Radweg von Mehrow nach Ahrensfelde zu rechnen ist, kam vom Bürgermeister die unerwartete und erfreuliche Nachricht, dass dieses Projekt von Listenplatz 23 in der Prioritätenliste des Landkreises auf einen vorderen Listenplatz gerutscht ist und damit eine Verwirklichung noch zu Lebzeiten der Anwesenden denkbar ist.

Der Spielplatz im Ort, der viele Mehrower und Durchreisende anzieht, soll noch bis zur 675-Jahr-Feier überholt und erweitert werden. Der Spielsand soll ausgetauscht werden (was alle 2...3 Jahre vorgeschrieben und längst überfällig ist) und ein neues, zusätzliches Spielgerät soll aufgestellt werden.

Die Fa. Rahlf, die sich um einen Wartungsvertrag für den Spielplatz bemüht, will das neue Spielgerät (dem Vernehmen nach eine Wippe) kostenfrei aufstellen - als Sponsoring an die Gemeinde ...
Auf Herrn Rahlfs besorgte Frage "Komm' ich dann ins Internet?" können wir ihm antworten: "Aber selbstverständlich, Sie sind schon drin!"

Frustriert gab der Bürgermeister bekannt, dass nun bezüglich der Kleingarten-Siedlung an der Straße nach Hönow ein neuer Rechtsstreit ausgebrochen ist. Die Gemeinde will an die Kleingärtner verkaufen und diese wollen auch kaufen. Die Oberfinanzdirektion hat nach langem Hin-und-Her die Einnahmen der Gemeinde zugesprochen. Dagegen hat die BVVG Klage eingereicht. Das heißt, nach 10 Jahren Streit und nachdem alles klar schien, geht es in die nächste Runde. Die bundeseigene [!] Boden-Verwaltungs- und Verwertungsgesellschaft (BVVG) klagt gegen die Bundesrepublik Deutschland ...
Na, da weiß man doch als Steuerzahler wenigstens, wo die Steuergelder bleiben !

Nicht, weil wirklich eine erfreuliche Antwort erwartet wurde, sondern nur, weil es interessant erschien, wie schnell sich die Gesichtsfarbe eines Bürgermeisters ändern kann, wurde aus den Zuschauerreihen [ist ein bisschen übertrieben, aber drei Stühle waren wirklich besetzt!] angefragt, wie es denn um die für Ende März avisierte Öffnung der Trappenfelder Straße durch das ehemalige KIM-Gelände steht.

Die Antwort des Bürgermeisters war nicht sehr erquicklich ("Es ist am Laufen ..., aber wird sich sicher noch etwas hinziehen ..."), aber Farb- und Formenwechsel seines Gesichtes waren grandios - blitzartig zeigten sich neben Zornesröte auch reichlich Zornesfalten.
[siehe Gemeindevertreter-Sitzung vom 10.1.2002]

Eine Zusatzfrage nach der Krötenwanderung am Walzenweg hätte das Fas wohl zum Überlaufen gebracht ... (siehe Gemeindevertreter-Sitzung vom 7.2.2002)

Benedikt Eckelt (webmaster@mehrow.de)

Anmerkung: Wie immer handelt es sich hierbei um subjektive Wahrnehmungen aus der Zuschauerreihe, die unverbindlich und ohne Gewähr sind!
Berichte vorangegangener Gemeindevertretersitzungen finden Sie im Archiv.