6.6.2002, Jubiläum: Ein Gemeindevertreter fehlt nun schon genau ein Jahr unentschuldigt - ein anderer aus der gleichen Fraktion fast genau so lange, allerdings immer brav entschuldigt, was wenigstens die Bezüge sichert.

1. Bericht des Bürgermeisters

Bewohner eines Grundstücks am Krummenseer Weg haben vor einigen Monaten den Zustand der Bäume am Straßenrand beanstandet und wegen angeblich drohender Gefahr eine Fällung beantragt. Das Ordnungsamt hat geprüft und befunden, dass die Bäume mit 2/3 Restwandstärke noch eine ausreichende Standsicherheit aufweisen. Gefahr im Verzug ist nicht zu erkennen, trotzdem erfolgt eine regelmäßige Zustandsüberwachung.

Meine Empfehlung in einem solchen Falle: Wer ein schattiges Grundstück kauft, sollte zum Sonne-Schnappen einfach mal einen Spaziergang über die Felder machen, statt der Sonne durch Baumfällungen Zugang zum eigenen Grundstück zu verschaffen.

Die Strausberger Verkehrsgesellschaft hat die eingebrachten Vorschläge zum Fahrplan akzeptiert: morgens im 30-Minuten-Takt, dafür am Vormittag eine längere Pause (siehe Gemeindevertreter-Sitzung vom 2.5.2002)

Die angeregte Umbenennung der Haltestelle von derzeit "Mehrow Kita" in "Mehrow Kirche" muss gesondert beantragt werden. Da wird's aber keine Probleme geben.

2. Bürgerfragestunde

Keine Fragen - es ist ja auch noch nicht Ende Juni. Zu diesen Termin hat die Gemeindevertretung ja eine Klärung der Probleme mit der Straße nach Trappenfelde versprochen. Der Countdown läuft und diesbezügliche Fragen wird es ganz sicher bei der nächsten Sitzung geben.

3. Beschlussfassungen

Die Dorferneuerungsplanung ist angestoßen. Frau Formazin vom gleichnamigen Ingenieurbüro hat dazu erste Vorstellungen vorgetragen. Es wird ein Arbeitskreis gebildet, der das weitere Vorgehen festlegt: als Erstes die Abgrenzung des Geltungsbereiches, denn da taten sich schon bei der Vorstellung des Planungsstandes erste Unstimmigkeiten auf. Dem Arbeitskreis sollen angehören: Herr Bree jun., Herr Rahlf, Herr Lüdke, Herr Hein, Herr Schmidt, Frau Guse.

Herr Fehlberg wünscht übrigens in seinem Entschuldigungsschreiben der Dorferneuerung "endlich nach 10 Jahren" viel Erfolg. Danke!

Im Nachtragshaushalt, der zu beschließen war, wurden diverse Posten hin- und hergeschoben. Die größte Planungsabweichung zeichnet sich bei den Grundstücksverkäufen ab, weshalb da schon mal die geplanten Einnahmen von 200 T€ auf 100 T€ reduziert wurden. Na, wer will schon die Bruchbuden haben, die wir da zu bieten haben ...

Im Haushalt noch nicht berücksichtigt ist die Kopfprämie von zusammen ca. 75 T€, die wir uns durch unseren "freiwilligen" Zusammenschluss mit Ahrensfelde gesichert haben. (Früher gab's für so was nur 30 Silberlinge ...)
Auch der Verkaufserlös des Hauses Dorfstraße 14 ist noch nicht berücksichtigt, da bis zuletzt darum gefochten wurde, ob der Erlös der Gemeinde oder übergeordneten Behörden zusteht. Hier haben wir mal gewonnen, was den Bürgermeister bei der Verkündung der frohen Botschaft stolz strahlen ließ.

Für den geplanten Bau einer neuen Trauerhalle auf dem Mehrower Friedhof liegt eine erste Kostenschätzung vor. Eine abgespeckte Variante der Trauerhalle in Eiche soll ca. 96 T€ kosten - das Original hat wohl 119 T€ gekostet.
(Anm.: das kryptische "T€" wird hier benutzt, da "Tausend Euro" zu lang und "Teuro" zu dicht an der Wahrheit ist.)
Von den Zuhörerbänken regte sich jedoch Unmut bezüglich der geplanten Abspeckung. So spart zwar sicher der Wegfall des kleinen Türmchens auf dem Dach ein paar Euro, aber das ganze Ding sieht dann hinterher auch wieder wie eine Garage aus. Wenn man sich den hübschen Neubau in Eiche ansieht und das bisschen Schmuck wegdenkt, bleibt da nur ein 08/15-Bau übrig. Da sollte man also wirklich noch etwas verhandeln und versuchen, den Preis anderweitig zu drücken. Beim Kauf von zwei Fernsehern gibt es Rabatt - warum nicht auch bei einer zweiten Trauerhalle (oder in diesem Fall sogar der dritten im Amtsbereich) ?

Die Beschlussvorlage, die Projektierung für den Neubau eines Gemeindezentrums an der Feuerwehr auszulösen, kam so nicht durch. Hier hat man sich darauf verständigt, zunächst noch einmal die Varianten
    a) Erhalt und Ausbau des jetzigen Gemeindehauses,
    b) Anbau an die Feuerwehr
    c) separater Neubau
gegeneinander abzuwägen. Der Bürgermeister drängte jedoch im Hinblick auf die bevorstehende Fusion darauf, dies nicht auf die "lange Bank" zu schieben, sondern kurzfristig mit engen Terminstellungen anzugehen. Er verwies auch noch einmal darauf, daß die gesamte Realisierung von der Bereitstellung externer Mittel abhängig ist und die jetzt diskutierte Planung dazu dient, gut gerüstet in den Startlöchern zu stehen, wenn sich solche Finanzierungshilfen abzeichnen.

(Anm.: Insgesamt ein sehr beachtens- und lobenswertes Engagement eines Bürgermeisters, dessen Amtsverlust in einem guten Jahr feststeht und der sich eigentlich bis dahin "auf die faule Haut legen" könnte ...)

Benedikt Eckelt (webmaster@mehrow.de)

Anmerkung: Wie immer handelt es sich hierbei um subjektive Wahrnehmungen aus der Zuschauerreihe, die unverbindlich und ohne Gewähr sind!
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