Stürme, bei denen Bäume umstürzen und mal ein Dach abgedeckt wird, sind hier eigentlich nicht so selten, daß man noch Jahre später davon berichten müßte. In Gesprächen mit älteren Mehrowern kommt aber immer mal wieder das Thema auf einen besonders heftigen Sturm Ende der 50er Jahre. Sei es bei Frau Dietrich, die dabei ihre Scheune eingebüßt hat, oder bei Familie Klopsteg, die schräg gegenüber wohnt und auf der Suche nach Bildern ihrer Eltern Otto und Frieda Klopsteg plötzlich ein Bild aus jenen Tagen hervorzaubert.

Auf diesem Bild von Ende 1959 ist Familie Klopsteg (Dorothea und Erich mit den Kindern Dieter, Bernd und Ingrid) auf der Trappenfelder Straße zu sehen.
Im Hintergrund das Haus von Richard und Elise Dietrich - rechts daneben die Reste der beim Sturm vom Blitz getroffenen und eingestürzten Scheune. Die Bäume ringsum zeigen auch noch deutliche Sturmschäden.

Bei der Sichtung alter Unterlagen sind wir jetzt auf eine Feuerwehr-Akte gestoßen, die Auskunft über den 59er Sturm und seine Folgen gibt.


Weiter unten im Bericht ist gelistet, wer bei der Beseitigung der Sturmschäden geholfen hat:
Anfang Juli 1959 war es hier wohl unheimlich warm und trocken, denn in der Akte finden sich Anweisungen und Einsatzpläne zur Verhinderung von Wald- und Feldbränden wegen anhaltender Dürre. Am 13. Juli hatte das dann aber (im wahrsten Sinne des Wortes) mit einem Schlag ein Ende. Da ist über Mehrow ein Unwetter niedergegangen, das die ganze Feuerwehr in Trab gehalten hat:


Folgende Einwohner waren im Einsatz:
G. Micheel, L. Micheel, W. Licht, E. Zimmer, H. Prötzsch, B. Schulz, K. Berg, E. Pfeil,
R. Steppat, P. Filusch, K. Kaiser, W. Kasperzyk, W. Baganz, Riemer, R. Dietrich

Von der örtl. Wehr waren es folgende Kameraden:
Lm. Karl Raetz, Lm. Heinz Ehlert, Hf. Ad. Kasperzyk, Obf. B. Grabolle, Obf. W. Conrad,
Fw. G. Kaiser, Fw. M. Baganz, Fw. G. Timm, Fw. H. Hässler, Fw. G. Janisch,
Fw. H. Huth, Fw. H. Brauer


Am selben Tag (13. Juli 1959) ist noch die Schadensmeldung an die Katastrophenkommission des Kreises nach Bernau gegangen:


Wenige Tage später, am 17. Juli ist dann der Materialbedarf zur Behebung der Schäden an die Katastrophenkommission nachgereicht worden.


Bei einem Blick auf diese Liste kommt einem bei Kenntnis der damaligen Versorgungslage die Ahnung, daß es bis zur Behebung der Sturmschäden eine Weile gedauert hat ...