Kalender 1925
für den Kreis Niederbarnim

Herausgegeben von Walter Möller
Druck und Verlag von Wilhelm Möller, Oranienburg-Berlin

Gefunden auf BrandenburgDok - dem Dokumentenserver der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam (SLB)
als Dokument 9207 (Rep. Z48_3826_1925).

I. Reichsbehörden. [31 Behörden gelistet]
II. Preußische Staatsbehörden. [31 Behörden gelistet]
III. Kreisbehörden und -Einrichtungen. ...
VI. Verzeichnis der Dienstbezirke der Landjägerbeamten.
  • Landjägerabteilung Oranienburg: Bersuch, Landjägermeister, Oranienburg. [1...18]
  • Landjägerabteilung Wandlitz: Klaunick, Landjägermeister, Wandlitz. [19...28]
  • Landjägerabteilung Bernau: Hanisch, Landjägermeister, Bernau. [29...44]
    Zur Abteilung gehören die Oberlandjäger und deren Dienstbezirke.
    29. Skrypalle, Bernau: ..., Elisenau, ...
    30. Lindenberg, Bernau: ..., Elisenau, ...
    31. Berlin, Bernau: ..., Elisenau, ...
    33. Janner, Börnicke: ..., Elisenau, ...
    36. Kaatz, Schwanebeck: ..., Elisenaue [!], ..., Lindenberg, ...
    37. Pöschel, Lindenberg: Lindenberg, Ahrensfelde, ...
  • Landjägerabteilung Blumberg: Winterfeld, Landjägermeister, Blumberg. [45...60]
    45. Wittkowski, Blumberg: Blumberg, Elisenau.
    46. Blume, Blumberg: Blumberg, Elisenau.
    47. Weger, Ahrensfelde: Ahrensfelde, Eiche.
    48. Müller, Ahrensfelde: Ahrensfelde, Eiche.
    55. Hennig, Eiche: Eiche, Trappenfelde.
  • Landjägerabteilung Kalkberge: Heinemann, Landjägermeister, Kalkberge. [61...88]

Ortschaftsverzeichnis des Kreises Niederbarnim. [unverändert, außer:]
  • Ortschaft / Einwohnerzahl am 8. Oktbr. 1919 / Name des Gemeinde- oder Gutsvorstehers
  1. Ahrensfelde b. Berlin, Gmd. / 742 / Haase
  2. Blumberg Bez. Potsdam, Gmd. / 875 / Noack

Das Feuerlöschwesen im Kreise Niederbarnim.
Von Wilhelm Graß, Kreisbrandmeister des Kreises Niederbarnim, Berlin-Kaulsdorf.
... Während des Krieges war es den Gemeinden nicht möglich, an die Neuanschaffungen von Feuerlösch- und Rettungsgeräten zu denken. Im Gegenteil, man war froh, wenn die vorhandenen Geräte von den wenigen Feuerwehrmännern, die ihres vorgerückten Alters wegen nicht zu den Fahnen einberufen waren, instandgehalten werden konnten. Ueberall mußten außerdem ältere Männer oder heranwachsende Jünglinge als Hilfsmannschaften herangezogen werden. In vielen Ortschaften haben sogar Frauen den Feuerwehrdienst tatkräftig ausgeübt. ...
In der Nachkriegszeit waren die Verhältnisse nicht viel besser. Die Reihen der Feuerwehren waren stark gelichtet. ... Hinzu kamen noch die Verluste, die dadurch entstanden, daß Parteipolitik in die Feuerwehren getragen, wodurch die Kameradschaft gestört wurde und infolge der Verärgerung bewährte Kameraden, hautsächlich aus den Reihen der Führer, von der Kommandoführung zurück­getreten oder gar ausgeschieden sind. ...
Was der Krieg nicht erreicht hatte, brachte das Gesetz „Groß Berlin“ zustande. 49 Landgemeinden bzw. Gutsbezirke, mit 34 zum Teil vorbildlich ausgerüsteten und gut ausgebildeten freiwilligen Feuerwehren wurden von dem Kreis Niederbarnim abgetrennt. Jetzt drohte das Werk des verdienst­vollen Kreisbrandmeisters Spindler vollständig zusammenzubrechen. Der hochbetagte Veteran des freiwilligen Feuerlöschwesens hat diesen Verlust dann auch nicht lange überlebt. Am 5. Januar 1922 ist er mit Feuerwehrehren in Erkner zu Grabe getragen worden, „Ehre seinem Andenken!“. ...
Weit schwieriger als die Beschaffung der Geräte gestaltete sich die Ergänzung des aktiven Mitglieder­bestandes. Aber auch hier wurde unermüdlich die Werbetätigkeit betrieben. In fast allen freiwilligen Feuerwehren sind nicht nur die entstandenen Lücken ausgefüllt worden, sondern ist sogar die Zahl der Mannschaften gestiegen. ... Am 1. Juli 1924 bestanden im Kreise Niederbarnim 63 freiwillige Feuerwehren mit 1453 aktiven Kameraden. ...
Die von den freiwilligen Feuerwehren zu erfüllenden Aufgaben sind in den letzten Jahren bedeutend größere geworden. ... Fabriken und gewerbliche Anlagen, die während des Krieges wie Pilze aus der Erde emporschossen, haben in der Nachkriegszeit die Friedensfabrikation aufgenommen. Hier werden die freiwilligen Feuerwehren, die früher nur Wohnhaus- oder Stall- und Scheunenbrände zu bekämpfen hatten, vor Aufgaben gestellt, die bis dahin nur Berufsfeuerwehren zu lösen hatten. ...
Zur Erhaltung der Schlagfertigkeit einer Feuerwehr ist aber auch erforderlich, das Feuermeldewesen so auszubauen, daß der Feueralarm in jedem Falle durchgreift. Wir haben heute noch im Kreise Niederbarnim den lauten Alarm (Hupensignale), auch in einzelnen Orten wird noch nebenher „Sturm“ geläutet. Diese Einrichtung hat sich wohl überall bewährt und kann rein örtlich noch ausgebaut werden. Anders ist es mit der nachbarortlichen Löschhilfe. Aber auch hier sind von der Kreis­verwaltung und dem Feuerwehrverbande mit der Reichspost Verbesserungseinrichtungen beraten worden. ... Ein Faktor, der ebenfalls beachtet werden muß, ist die Bespannung der Feuerwehr­fahrzeuge. Einzelne Gemeinden haben mit bestimmten Fuhrhaltern Verträge abgeschlossen und dadurch die Vorspanngestellung gesichert. In den übrigen Ortschaften besteht die gesetzliche Verpflichtung aller Gespannhalter zur Vorspannleistung.
Die Versicherung der Kameraden gegen Unfall war in früheren Jahren dem Ermessen der einzelnen Gemeinden überlassen. Mit Unterstützung des Kreises wird jetzt ... die Versicherungsfürsorge einheitlich für alle Wehren des Kreises durch den Feuerwehrverband geregelt. Neben der Unfall­versicherung für die Feuerwehren ist gleichzeitig eine Versicherung der Zugtiere vorgesehen, so daß die Pferdebesitzer bei Feuerwehrvorspanngestellung für Verluste ... entschädigt werden. Nebenher soll noch eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden, welche die Schadensersatzansprüche regelt, die ... dritten Personen zugefügt werden könnten. ...

Heuschreckenplage.
in Klein-Schönebeck und Neuenhagen (1777), Seeberg (1784), Zinndorf (1829), Eggersdorf (1831)
Von Lehrer P. Tramp, Neuenhagen (Ostbahn).
siehe Presse_und_Literatur/Kalender_des_Kreises_NB/Heuschreckenplage.html

Zur älteren Geschichte der Haupteisenbahnlinien unseres Kreises.
Von Max Rehberg.
Vier Haupteisenbahnen durchschneiden den Kreis Niederbarnim, die Nordbahn, die Stettiner Bahn, die Ostbahn und die Niederschlesisch-Märkische Bahn. Nachdem am 7. Dezember 1835 die erste deutsche Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth dem Verkehr übergeben worden war, folgte in Preußen als erste Bahnlinie die Potsdamer Bahn und zwar am 29. Oktober 1838. Vier Jahre später erhielt auch unser Kreis seine erste Eisenbahn, die Berlin-Stettiner Eisenbahn, dem Alter nach die dritte der von Berlin ausgehenden Bahnlinien.
In demselben Jahre noch wurde die Frankfurter Strecke der Niederschlesisch-Märkischen Bahn eröffnet. 1867 folgte die Ostbahn und endlich 1877 als letzte die Nordbahn. ...


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