Hier haben wir zusammengestellt, was wir bei unseren Recherchen im
Kreis-Blatt des Nieder-Barnimschen Kreises (1854-1867) bzw. im Niederbarnimer Kreisblatt (1868-1943) bezüglich Feuersbrünsten und Maßnahmen zur Feuerverhütung in unserer Gegend sowie über die Feuerwehren in Mehrow und in den Nachbarorten gefunden haben.


Freitag, den 1. September 1854 (No. 9), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
Nachdem der hiesige Kreistag ..., für die in Folge Ablaufs ihrer Wahlperiode und sonst ausgeschiedenen Distrikts=Feuer=Lösch=Kommissarien und deren Stellvertreter anderweite Wahlen getroffen, ... bringe ich hierduch zur allgemeinen Kenntniß der Kreis-Bewohner, in welche Feuer=Lösch=Distrikte der ganze Kreis eingetheilt, und wer für jeden Distrikt der Feuer=Lösch=Kommissarius resp. dessen Stellvertreter ist.

Bezirk des Feuer=Lösch=Distrikts. [insgesamt 10 Bezirke]
Derselbe begreift folgende Ortschaften des Kreises.

IV. Hönow, Krummensee, Alt=Landsberg nebst Etablissiments, Neuenhagen, Seeberg.
[Feuer=Lösch=Kommissarius:] Oberamtmann Lütke zu Alt=Landsberg.
[stellvertretender Feuer=Lösch=Kommissarius:] Gutsbesitzer Gründler zu Hönow.

V. Ahrensfelde, Birkholz, Blumberg, Börnicke, Eiche, Elisenau, Falkenberg, Löhme, Mehrow, Seefeld, Zepernick.
[Feuer=Lösch=Kommissarius:] Amtmann Jungk zu Blumberg.
[stellvertretender Feuer=Lösch=Kommissarius:] Amtmann Budde zu Löhme.
...
Berlin, den 25. August 1854.Der Kreis=Landrath. Scharnweber.


Freitag, den 22. September 1854 (No. 12), Amtlicher Theil, gekürzt

Die Orts=Polizei=Obrigkeiten auf dem platten Lande des Kreises, d.h. also die Königlichen Aemter, Dominien ec., sind heute von mir angewiesen worden, nicht bloß bei schweren Vergehen wie Todtschlag, Brandstiftung ec., sondern namentlich auch bei Diebstählen, die in ihrem Bezirk verübt worden, sich sofort nach erhaltener Nachricht an Ort und Stelle zu begeben, um daselbst die nöthige polizeiliche Untersuchung vorzunehmen.
...
Berlin, den 18. Februar 1854.Königl. Landrath Nieder=Barnimer Kreises. Scharnweber.


Freitag, den 11. September 1857 (No. 37), Amtlicher Theil, gekürzt

Mit Bezug auf die Kreisblatt=Bekanntmachungen vom 25. August 1854 ... und vom 29. December 1856 ... bringe ich hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß die von nun ab bis auf weiteres fungirenden Districts=Feuer=Lösch=Commissarien des Kreises [insgesamt 10] und deren Stellvertreter folgende sind:

Im I. District: Der Wirthschafts-Inspector und Polizei=Verwalter Herr Muihr zu Marzahn.
Stellvertreter desselben ist:
Der Gutsbesitzer Herr Dreyer=Bürckner zu Marzahn.

Im V. District: Der Rittergutsbesitzer Herr Heyse auf Mehrow.
Stellvertreter desselben ist:
Der Wirthschafts=Inspector und Polizei=Verwalter Herr Lehmann zu Blumberg.

Diesen Feuer=Lösch=Commissarien und Stellvertretern ist vorkommenden falls willfährige Folge zu leisten.
Berlin, den 9. September 1857.Der Kreis=Landrath. Scharnweber.


Freitag, den 13. März 1863 (No. 11), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
Durch meine Kreisblatt-Bekanntmachung vom 21. October pr. habe ich die Ortsbehörden dieses Kreises bereits davon benachrichtigt, daß nächstens die ... vorgeschriebene Revision sämmtlicher Gebäude=Versicherungen auf dem platten Lande auch im diesseitigen Kreis zur Ausführung kommen soll. ...
Der Feuer=Societäts=Director und Königliche Landrath des Nieder=Barnimer Kreises.
Scharnweber.

Uebersicht
der Behufs Ausführung einer allgemeinen Gebäudetax-Revision im Nieder=Barnimer Kreise gebildeten [40] Revisions=Bezirke und der dafür bestimmten Revisoren.

Nr. des Revisions-Bezirks. / Namen der dazu gehörigen Ortschaften und Etablissiments.
Name des für jeden Revisions=Bezirk bestimmten Revisors.
26.   Blumberg, Neu-Hönow, Krummensee, Amt Alt-Landsberg, Radebrück.
Oberamtmann Hehn zu Löhme.
27.   Lindenberg, Malchow, Wartenberg.
Lehnschulze Krüger zu Blankenburg.
28.   Ahrensfelde, Eiche, Falkenberg.
Gutsbesitzer Henning zu Malchow.
29.   Hönow, Mehrow, Seeberg.
Schulze Kirchbaum zu Eiche.


Freitag, den 20. März 1863 (No. 12), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
Das in neuerer Zeit in den Handel gekommene, ins Besondere aus America importierte Petroleum, oder Steinöl, auch Erdöl, rock-oil, earth-oil, coal-oil genannte, ist vermöge seines reichen Gehalts von flüchtigen Kohlenwasserstoffen von außerordentlicher Entzündbarkeit und steht in dieser Beziehung selbst in raffiniertem Zustande, dem stärksten Alkohol nicht nach. Die Gefährlichkeit wird dadurch erhöht, daß es specifisch leichter, als Wasser ist, also auf dem Wasser schwimmt und wenn es brennt, durch Wasser nicht gelöscht werden kann.
Zur Verhütung dieser Gefahr wird ... hiermit angeordnet:
...
Potsdam, den 22. Januar 1863.
Königliche Regierung, Abtheilung des Innern.


Sonnabend, den 8. Juli 1865 (No. 52), Amtlicher Theil, gekürzt

Bekanntmachung.
In Folge der anhaltenden, ganz ungewöhnlichen und außerordentlichen Dürre während der letztverflossenen Monate haben sowohl in den Königlichen Forsten als in Communal= und Privatwaldungen wiederholt zum Theil bedeutende Waldbrände stattgefunden. Wir nehmen hieraus Veranlassung, die zur Verhütung solcher gemeinschädlichen Ereignisse bestehenden Vorschriften von Neuem allgemein in Erinnerung zu bringen und den sämmtlichen Polizeibehörden sowohl, als dem gesammten Publikum die genaueste Beachtung der zur Vorbeugung von Waldbränden erlassenen Anordnungen zur besonderen Pflicht zu machen. ...

Bezirks-Polizei-Veordnung
Hülfeleistung bei Waldbränden
...
§. 1. Sobald in einem Forst ... ein Waldbrand entsteht, sind die Umwohner im Umkreise von einer und einer halben Meile von der Brandstätte gehalten, sofort ... Hülfe zu leisten.
§. 2. Es muß in Eile der vierte Theil der männlichen, arbeitsfähigen Bewohner der verpflichteten Gemeinde zur Hülfe auf die Brandstelle abgesendet werden.
§. 3. Die Hülfsmannschaften haben sich sämmtlich mit Spaten, ein Theil derselben auch mit Feuerhaken und Aexten oder Beilen zu versehen.
§. 4. Die abgesendete Hülfsmannschaft steht unter Aufsicht und Aufführung ihres Ortsschulzen ...
§. 5. Bei der Ankunft auf der Brandstelle muß sich der Anführer jeder Hülfsmannschaft sofort bei demjenigen melden, welcher die Löscharbeiten leitet, ...
§. 6. Wer vorstehenden Anordnungen nicht entspricht, wird mit Geldstrafe bis zu 10 Thalern oder verhältnißmäßiger Gefängnisstrafe belegt.

Potsdam, den 19. August 1865.       Königliche Regierung, Abtheilung des Innern


Mittwoch, den 28. August 1867 (No. 67), Amtliche Beilage, gekürzt

Bekanntmachung.
Berlin, den 11. August 1867
Zu Feuer=Lösch=Commissarien und deren Stellvertretern sind von dem Kreistage gewählt und von der Königlichen Regierung bestätigt worden:

Für den V. Bezirk:
Commissarius. Rittergutsbesitzer Heyse auf Mehrow
Stellvertreter. Amtmann Lehmann zu Blumberg
Zu No. V gehören folgende Ortschaften:
Ahrensfelde, Birkholz, Börnicke, Eiche, Blumberg, Falkenberg, Löhme, Mehrow, Seefelde [!], Zepernick.

Für den IX. Bezirk:
Commissarius. Rittergutsbesitzer Simon auf Malchow
Stellvertreter. Oberinspektor Segnitz zu Blankenfelde
zu No. IX gehören folgende Ortschaften: ..., Lindenberg, ...

[nachfolgend Auszug aus der Feuer= und Polizei=Ordnung vom 11. October 1847]



Mittwoch, den 2. April 1870 (No. 27), Vermischtes

Bernau. Am Sonntag den 27. v. M. Abends gegen 10 Uhr wurde nach Berlin zu ein starker Feuerschein bemerkt. Eingezogene Erkundigungen führten nach Lindenberg, woselbst das Wächterhaus niederbrannte. Es verlautet, daß der Wächter, welcher noch in tiefem Schlafe lag, nur mit Mühe dem schrecklichen Feuertode entging, nachdem er bedeutende Beschädigungen erhalten.


Mittwoch, den 28. Mai 1873 (No. 42), Anzeige, gekürzt
Leipziger Feuer=Versicherungs=Anstalt, gegründet 1819
versichert Gebäude, Mobiliar, Erndte [!], Vieh etc. zu billigen, festen Prämien gegen Feuersgefahr und Explosion.
Versicherungen vermitteln ..., Blumberg: W. Krüger, ...


Sonnabend, den 30. Mai 1874 (No. 41), Aus dem Kreise, gekürzt

Ein tragisches Nachspiel zu dem am 21. d. M. auf dem Elsholz'schen Kossäthenhofe zu Marzahn ausgebrochenen Feuers entwickelte sich gegen Abend desselbigen Tages eine blutige Schlägerei, bei der, wie von verschiedener Seite versichert wird, selbst das Messer eine nicht unbedeutende Rolle spielte. Eine Thatsache, die in ihren Folgen um so beklagenswerter ist, daß abgesehen von dem sich immermehr verbreitenden demoralisierenden Einfluß der Messeraffairen - die Excesse hauptsächlich von Einwohnern des betreffenden Ortes ausgingen. Am übelsten bei dieser Rauferei ist die Dorfschaft Eiche gefahren. Es sind hier ca. 4 bis 5 Fälle von Verletzungen an Löschmannschaften zu constatiren, die je nach ihrer Art und Lage einen mehr oder weniger gefährlichen Character an sich tragen. Selbst ältere Männer, die als friedliebende Einwohner bekannt, sind nicht ohne Contusionen davongekommen. Allem Anschein nach war der Streit kein zufälliger, sondern ein planmäßig gesuchter, in dem die Häupter der activen Parthei trotz ihres physischen Sieges über den mehr als zehnmal kleineren Feind leider des Kampfes Preis - "des Lorbeers" - verlustig gingen. Ohne Zweifel eine Niederlage, wenngleich nur eine moralische. ...

In der bekannten Marzahner Prügel-Affaire wurden am dritten Pfingstfeiertage die gemißhandelten Eicher Löschungsmannschaften von dem Herrn Amtmann Muhr aus Hellersdorf zu Protocoll genommen und beschlossen, der Staatsanwaltschaft die Sache zur weiteren Verfolgung zu übergeben. In der That ein Entschluß, der seines Zweckes nur zu loben ist, um bei diesem Falle einmal ein Exampel zu statuiren, das Excesse ähnlicher Art in Zukunft verhüten dürfte.


Mittwoch, den 17. Juni 1874 (No. 46), Aus dem Kreise, gekürzt

Von dem Ortsvorstande zu Marzahn geht uns folgendes Schreiben zu:

Zu dem, im nichtamtlichen Theil des Niederbarnimer Kreisblattes vom 30. Mai cr. stehenden Inserat über die Marzahner Prügel-Affaire bei dem am 21. desselben Monats stattgehabten Brande auf dem Elsholzschen Bauerngute daselbst diene dem, genanntes Blatt lesenden Publikum Nachstehendes zum besseren Verständniß, resp. zur richtigen Beurtheilung und Würdigung vorgenannten Artikels:
Der Wahrheit zur Ehre wird constatirt, daß sich leider am 21. Mai, Abends zwischen 9 und 10 Uhr eine hartnäckige Schlägerei am Ausgang des Dorfes auf der nach Landsberg führenden Chaussee entwickelte zwischen Löschmannschaften mehrerer benachbarter Ortschaften, unter ihnen auch Marzahner.
...
Es ist keinem ehrsamen Einwohner des Dorfes Marzahn eingefallen, an der Rauferei irgend einen activen Antheil zu nehmen, und wenn oben gesagt war, daß auch Marzahner unter der Raufgesellschaft waren, so gilt das von fremden hier im Dienste und Tagelohn stehenden, aber nicht ansässigen Personen.
...
Wenn nun die Mannschaft von Eiche am übelsten gefahren ist, so ist das eigentlich nicht zu verwundern; denn man könnte hier sagen: "Böse Saat trägt böse Früchte", und "Wie die Thaten, so der Lohn." Stundenlang vor der Schlägerei hat sich die Mehrzahl der Mannschaften genannten Ortes im Gasthause aufgehalten und hier gütlich gethan im bairischen Bier und - Spiritus mit Kümmel. Welche Wirkungen aber solche Erquickungen hervorgerufen haben, das können mehrere Einwohner Marzahn's bezeugen, welche diese Leute in ihrem Gebahren und den allgemein ausgestoßenen Drohungen beobachtet haben. Freilich mag der Mensch in einem solchen unzurechnungsfähigen Zustande nicht wissen, was er redet und thut. Jedenfalls sieht er seine eigenen Thaten im rosigen Lichte; die Thaten Anderer aber sind für ihn mit der schwärzesten Farbe gestrichen.
Sollten jene "älteren friedliebenden Männer", welche auch Contusionen davon getragen haben, wirklich so friedliebend sein, wie gerühmt wird? - Man sollte doch dann auch glauben müssen, daß sie den Ort der Rauferei gemieden und sich auf ihren Posten, zu ihren Feuergeräthschaften zurückgezogen hätten, falls sie Löschmannschaften waren; im andern Falle gilt von ihnen das Wort: "Wer sich muthwillig in Gefahr begibt, kommt darin um." - Was aber ihre gerühmte Friedliebe betrifft, so richten wir an die Betreffenden das Wort: "Sage mir, mit wem Du umgehst, so sage ich Dir, wer Du bist."
Der Einsender des erwähnten Inserats sagt: "Allem Anschein nach war also der Streit kein zufälliger, sondern ein planmäßig gesuchter". Wir stimmen ihm hierin vollkommen bei, nur mit dem Unterschiede, daß das Suchen nach einem Streitmotive nicht auf der Seite der Marzahner, sondern auf entgegengesetzter Seite geschah; denn die nach dem übermäßigen Trinken ausgestoßenen Drohungen der Löschmannschaften, wie auch das keineswegs unvorsichtige , sondern geradezu muthwillige Benetzen anständiger und ruhiger Bewohner des Ortes mit dem wirkenden Strahl der Feuerspritze, und noch manche andere Chicane, wo es des Einschreitens und der Zurechtweisung bedurfte, gaben hinreichend Zeugniß von dem aufgeregten und erhitzten Geblüt und somit auch von der Wahrheit unserer vorhin ausgesprochenen Behauptung. Die phrasenhafte moralische Niederlage, deren der Einsender erwähnt, dürfte somit sich jedenfalls mit der physischen vereinigen und beide dieselbe Parthei treffen.
Wenn Einsender als Nutzanwendung die Fabel vom Wolf, Fuchs und Kranich heranzieht, so gewinnt die Sache beinahe den Anschein, als kämen manche Ortschaften nur an Brandstätten aus eigennützigen Motiven, statt aus theilnehmender, helfender Liebe, wie es Christenmenschen geziemet. Wir aber denken, es heißt dabei: "Was Du willst, daß Dir die Leute thun sollen, das thue Du ihnen auch." Heichelt man aber bei solchen Liebesthaten nach dem besonderen Lohne, dann strebe man darnach, sich des Lohnes würdig zu machen, der von Seiten des Königlichen Landrathsamtes zur Prämiirung [!] festgesetzt ist, das ist dann wenigstens noch Loyalität. Zu solcher Würdigkeit gehört freilich ein anderer Eifer als der, den eine benachbarte Gemeinde dadurch entwickelte, daß sie mit zwei Pferden vor der Spritze im langsamen Trabe den Sommerweg der Chaussee daher gefahren kam, als bereits durch die eigene mit Lebensgefahr verbundene Bravour der Marzahner Einwohnerschaft das unglückselige Element besiegt und auf seinen Heerd [!] beschränkt war. ...
Es ist hier wohl auch am Orte, daß die Gemeinde Marzahn der Wahrheit zur Ehre nun auch den irrigen Zeitungsberichten entgegen tritt: den vereinten Anstrengungen benachbarter Ortschaften sei es gelungen, des Feuers Herr zu werden, ehe es sich weiter als auf die Elsholz'sche Scheune erstreckte. - Die Humanität der Gemeinde Marzahn hat den freilich falschen Ruhm der Zeitungen ihren Nachbarn gönnen wollen und darum bisher geschwiegen, wird aber durch das fragliche Inserat gleichsam herausgefordert, mit der Wahrheit an die Öffentlichkeit zu treten: Nicht fremde Hilfe ist es für diesmal gewesen, sondern einzig und allein die fast übermenschliche Kraftanstrengung der vom Unglück heimgesuchten Gemeinde, wodurch das tobende Element besiegt worden ist. ...
Die Einwohner Marzahns.


Mittwoch, den 1. Juli 1874 (No. 50), Aus dem Kreise, gekürzt

Von dem Ortsvorstande zu Eiche wird uns folgendes Schreiben zugesandt:

Als Erwiderung auf die am 17. d. M. im Niederbarnimer Kreisbl. erfolgte Gegenschrift betreffend den am 30. Mai cr. erstatteten Bericht über die am Tage des Brandunglücks im Dorfe Marzahn ausgebrochene Prügel-Affaire, möge vorbehaltlich der späteren Veröffentlichung des gerichtlichen Erkenntnisses, als erste und letzte Antwort Folgendes dienen:
...
Wie schwer die Contusionen in vielen Fällen waren, wollen die geehrten Leser daraus schließen, daß selbst heute noch der Schuhmachergeselle W. an den ihm mit einem scharfen Instrumente beigebrachten Kopfwunden zu leiden hat, während der Knecht K. an den Folgen der Mißhandlung lange Zeit Patient war und erst seit Kurzem den freien Gebrauch seiner Sprache wieder erlangte.
Außer den speciell angeführten Fällen von Verletzungen sind deren noch an 9 Löschmannschaften zu constatiren.
...
Um so mehr sehen wir uns, der Wahrheit zur Ehre, durch die Macht der Umstände getrieben, unter Hinweis auf die in Zukunft über diesen Fall von competenter Behörde getroffene Entscheidung - gegen die uns von Seiten der Marzahner Einwohnerschaft gemachten Beschuldigungen entschieden zu protestieren, indem wir erklären:
1) daß die Einsetzung des betreffenden Inserates keineswegs, wie die Gegenseite glaubt, ohne gründliche, gewissenhafte Information des wirklichen Thathergangs erfolgte. ...
2) daß der über den Verlauf der Rauferei erfolgte Bericht durchaus nicht, wie die Marzahner Einwohnerschaft annimmt, die leichtsinnige Aeußerung eines Einzelnen, sondern die besondere ausdrückliche Meinung aller Löschmannschaften, resp. der ganzen Gemeinde war;
3) daß das Verhalten der Einwohnerschaft Marzahn's zu der Schlägerei keineswegs durch das Auftreten einer Persönlichkeit zu charakterisiren ist. Es könnte dieser Vorfall höchstens ein treffendes Beispiel für das Wort bieten: "Wer sich in Gefahr begiebt, kann umkommen." Wir meinen, daß 10 bis 12 feindliche Fäuste den Arbeiter W. genug bearbeitet hatten, als ihn die energische Intervention des hiesigen Gemeindevorstehers K. aus den Händen seiner Angreifer befreite. ...
4) daß die Klassification der Einwohner in Besitzende und Nichtbesitzende unsere Behauptung hinsichtlich der Anstiftung des Excesses nicht aufhebt. Sind etwa die im Orte sich aufhaltenden Arbeiter und Dienstboten keine Marzahner, oder gehören diese einem anderen Continent an? ... Es soll uns herzlich freuen, wenn sich bei der gerichtlichen Untersuchung herausstellt, daß es keinem ehrsamen Einwohner des Dorfes M. eingefallen, an der Rauferei irgend welchen activen Antheil zu nehmen."
5) daß die den Eicher Löschmannschaften zugeführten Verwundungen nicht, wie irrthümlicherweise angegeben, eine Folge des Genusses spriritiöser [!] Getränke ec. sondern einzig und allein die sichtbaren Spuren strafbarer Handlungen durch Menschenhand sind, daß unser Ort allerdings keine Engel, aber lauter mit Vernunft begabte Wesen besitzt, folglicherweise auch die Löschmannschaften dieser Kategorie von Menschen angehören müssen. ...
6) daß das Suchen nach einem Streitmotive nicht auf Seiten der Eicher gelegen, widerlegt sich von selbst, wenn man bedenkt, daß es mehr als lächerlich wäre, wenn ein Häuflein von 13 Mann gegen eine ganze Dorfschaft in's Feld rücken wollte. Zum anderen sei bemerkt, daß alle Spritzen, außer der von Schönhausen und Eiche bereits vor der Schlägerei heimgekehrt waren.
7) daß die Einwohner Marzahn's unseres Wissens nicht die Authorisation besitzen, neue Fahrreglements zu geben. Wenn die Verdienste der Eicher Spritze im Protokoll besonders anerkannt und sie, als die erste an Ort und Stelle, die höchste Prämie erhielt, so sind das wohl die besten Beweise für die Entkräftung jener Beschuldigungen, wobei es natürlich ganz gleichgültig sein kann, ob die nach neuester Bauart construirte Spritze mit 2 oder 3 Pferden bespannt war;
8) daß der Sinn der von uns gemachten Nutzanwendung entschieden verdreht worden. ... - Wir sind durchaus keine Egoisten, am allerwenigsten haben wir für die dem Orte geleisteten Dienste speciellen Dank beansprucht. Mit Freuden gönnen wir Ihnen den Ruhm des Tages, wenngleich wir nicht umhin können, zu bemerken, "daß Eigenlob hinkt, aber fremdes Lob klingt;" "Das Werk lobt den Meister." Die Großthaten der Marzahner würden trotz der irrigen Zeitungsnachrichten ans Tageslicht gekommen sein;
9) daß unser Inserat nur gegen die Schuldigen und Messerhelden gerichtet war. ...
...
Die Einwohner von Eiche.


Mittwoch, den 19. August 1874 (No. 64), Aus dem Kreise

Mehrow. im August 1874 (Orig.=Corr.). Am 10. August c. wurden wir in unserm sonst stillen Dörfchen in große Angst und Aufregung versetzt. Es war Mittag, etwa 1 Uhr, als mit einem Male der Aufschrei Feuer! Feuer! ertönte und die Sturmglocke die Wahrheit dieses Rufes bestätigte. Eine dicke, schwarze Rauchwolke zeigte uns den Herd des Feuers. Auf eine bis jetzt noch nicht ermittelte Weise war auf dem Thürling'schen Bauerngute in einem an der Scheune befindlichen Wagenschauer Feuer ausgebrochen, und dasselbe griff, begünstigt durch die Windrichtung, so wie feuergefährliche Strohbedachung sämmtlicher Gebäude so schnell um sich, daß in ca. 8 Minuten das ganze Gehöft in lichten Flammen stand. Zum Retten war wenig Zeit, und es verbrannten 8 Stück Rindvieh, 35 Schafe und 4 Schweine. Mobiliar wurde sehr wenig gerettet. Leider blieb das Feuer nicht auf diesem Gehöft. Sehr bald wurde das sehr nahestehende zwar massive herrschaftliche Schäferhaus, dessen Bewohner sich beim Herausbringen ihrer Habseligkeiten zuletzt durch die Giebelfenster retten mußten, von den Flammen ergriffen und in Asche gelegt. Auch hier verbrannten außer vielem Haus- und Wirthschaftsgeräth 3 Ziegen. Dem weiteren Vordringen des Feuers nach dieser Seite wurde durch herbeieilende Feuerspritzen Einhalt gethan und so das Dominium geschützt. Nach einer anderen Richtung hin aber suchte sich das Feuer Nahrung. Flugfeuer zündete jenseits der Dorfstraße und des Pfuhles, ca. 150 Schritt entfernt, das mit Stroh gedeckte Haus und den Stall des Büdners Klemmstein und ging dann die Flamme auf das nahe strohgedeckte, von 4 Familien bewonte herrschaftliche Arbeitshaus über. In kurzer Zeit waren auch sie ein Raub der Flammen und mit knapper Noth retteten die Inwohner etwas von ihrer Habe. Da indessen 18 Ortschaften mit ihren Spritzen herbeigeeilt waren, so wurde das Feuer auf diesen Brandstätten gefesselt und gedämpft. Groß ist aber der angerichtete Schaden. Sieben Familien, ihrer Habe fast ganz, oder zumeist beraubt, sind obdachlos. Darunter 3 Arbeiterfamilien, die nicht gegen Feuerschaden versichert sind und dadurch einen herben Verlust zu bestehen haben und der Zukunft traurig entgegensehen. Nicht minder drückend ist die augenblickliche Lage des Thürlings, da er das Ackergeräth, sämmtliche Wagen, das Saatkorn und Futter für sein Vieh verloren hat. Wenn man bedenkt, daß er erst im Juni cr. durch Hagelschlag erheblichen Schaden hatte, so möchte man sagen, daß dies des Unglücks zuviel sei. - *)
Nun Gott der Herr wird allen Unglücklichen helfen. Er wolle die Herzen ihrer reicheren und glücklicheren Mitmenschen lenken, daß sie die augenblicklich größere Noth durch Gaben der Liebe mildern.
Anzuerkennen ist noch die thatkräftige Hilfe beim Retten der Habe der hier beschäftigten fremden Handwerker, so wie auch die Thätigkeit, Ausdauer und Ruhe der betreffenden Spritzenmannschaften, die den ruhigen und umsichtigen Anordnungen des Feuerlösch=Commissarius, der Gemeindevorsteher und Gensd'armen willig und ruhig nachkamen.
Wir haben somit glücklicher Weise, trotz der Menge der Mannschaften, nicht von Prügel-Affairen zu berichten, wie solche jüngst bei kleinerem Feuer und geringerer Anzahl von Leuten in einem Nachbardorfe vorkam und worüber leider der Federkampf in diesem Blatte noch nicht zum Schweigen gekommen ist.

*) Mit Rücksicht hierauf ist die Redaction d. Bl. gern bereit, milde Gaben zur Weiterbeförderung an den Orts-Vorstand zu Mehrow in Empfang zu nehmen.


Sonnabend, den 30. August 1874 (No. 67a), Amtliches Extrablatt, gekürzt

Bekanntmachung.
Die Feuer- und Löschordnung für das platte Land vom 11. October 1847 (Amtsbl. S. 395) macht im §. 73 die Polizeibehörden dafür verantwortlich, daß die nöthigen Löschgeräthschaften fortwährend in gutem Stande erhalten werden und verpflichtet im §. 74 die Ortspolizeibehörden, mindestens alle zwei Jahre eine Visitation sämmtlicher Feuerlöschgeräthe, sowie eine Probe der fahrbaren Feuerspritzen vorzunehmen.
Diese Bestimmungen erscheinen, wie mehrfach gemachte Erfahrungen ergeben haben, nicht ausreichend, und verordnen wir deshalb ...:
daß in allen im diesseitigen Verwaltungsbezirke belegenen Ortschaften des platten Landes alljährlich mindestens zwei Mal eine Spritzen-Probe unter Leitung der Ortspolizeiobrigkeit und mit Zuziehung der Dorfgerichte Statt zu finden hat, deren Ergebniß regelmäßig dem Kreislandrathe durch die Ortspolizei-Behörde schriftlich anzuzeigen ist, und
daß der Spritzenmreister, namentlich nach jedesmaliger Benutzung der Spritzen sich davon zu überzeugen, beziehungsweise dafür Sorge zu tragen hat, daß letztere sich jeder Zeit in einem durchaus brauchbaren Zustande befindet (§. 43 der Feuer-Lösch-Ordnung).
Die Nichtbeachtung dieser Anordnungen zieht eine Geldstrafe bis zu 10 Thlrn. event. verhältnißmäßige Gefängnißstrafe nach sich.
Potsdam, den 7. April 1865.
Königliche Reg. Abtheilung des Innern.

Vorstehende Regierungs-Verordnung wird hierdurch mit dem Ersuchen zur Kenntniß der Herren Amtsvorsteher des Kreises gebracht, zur Ausführung der Verordnung das Weitere zu veranlassen und mir bis zum 1. Juni und 1. November jeden Jahres über den Ausfall der in den Monaten Mai und October abzuhaltenden Spritzen-Proben Bericht zu erstatten.
Berlin, den 20. August 1874.
Der Kreis-Landrath. I.V. Kaehne, Königl. Kreis-Secretair.


Sonnabend, den 17. April 1875 (No. 31), Aus dem Kreise, gekürzt

Marzahn. Am Freitag den 2. d. M. wurde unser Dorf von einem schweren Brandunglücke heimgesucht. Nachts zwischen 1 und 2 Uhr erscholl plötzlich der Feuerruf des Wächters, und im Nu loderten auch schon aus einer ganzen Reihe von Gehöften die Flammen empor. 7 Scheunen, 2 Ställe und 1 Remise waren binnen 1 1/2 Stunden niedergebrannt. Die beschädigten Besitzer, darunter der Ortsschulze Dubick, dem 1 Scheune und eine Remise zerstört wurde, sind sämmtlichst versichert. ... - Aus den Nachbarorten waren, von dem weithin sichtbaren Feuerscheine aufgeschreckt, ebenfalls zahlreiche Mannschaften mit Spritzen und Wasserwagen erschienen; nur der Feuerlösch-Commissarius fehlte und sein Stellvertreter ließ sich nicht blicken, was allgemeinen Unwillen hervorrief.


Sonnabend, den 22. Mai 1875 (No. 41), Anzeigen

Auction.
Am 28. Mai d. J., Nachmittags 2 Uhr soll hier eine alte Feuerspritze öffentlich versteigert werden.
Mehrow bei Alt-Landsberg.
Der Gemeindevorstand.


Mittwoch, den 24. November 1875 (No. 94), Aus dem Kreise

Blumberg. Der hiesige Ort ist von zwei Feuersbrünsten heimgesucht, die weniger durch ihren Umfang, als die begleitenden eigenthümlichen Umstände bemerkenswert sind.
Am Abend des 17. d. M. um 7 Uhr brannte die noch in Folge Einfahrens einer Miethe bis unter das Dach mit Getreide gefüllte Scheune eines hiesigen Bauernhofes. Glücklicher Weise kam der Wind sehr günstig, so daß für Nachbargebäude kaum eine Gefahr vorhanden war. - Nachdem die Löschmannschaften die Nacht hindurch thätig gewesen, und die auswärtigen Spritzen zum größten Theil entlassen, bricht am Morgen des 18. d. M. gegen 8 Uhr plötzlich die Flamme mit voller Gewalt aus dem zu demselben Gehöft gehörigen alten Wohnhause mit daran gebauten Stallungen. Trotzdem Spritzen und Mannschaften in Menge zur Stelle waren, konnte an Löschen nicht mehr gedacht werden; ja es war nicht einmal möglich, die drei Pferde eines Handelsmannes, der das Haus bewohnte, zu retten.
Das Beklagenswerte ist, daß diesem letzten Brande auch ein Menschenleben zum Opfer fiel. Der Knecht Carl Wille, aus Beiersdorf gebürtig, ging etwa 3/4 Stunden vor Ausbruch des Feuers in das Gebäude, wie man vermuthete, um zu schlafen. Da niemand ihn während des Brandes bemerkt hatte, so blieben nur zwei Möglichkeiten, entweder er war der Brandstifter und hatte sich heimlich entfernt; oder er war in den Flammen umgekommen. Der arme Mensch hat seine Rechtfertigung von dem auf ihn ruhenden Verdacht theuer bezahlen müssen. Beim Aufräumen fand man seinen schrecklich verstümmelten Leichnam an der Stelle, wo sein Bett gestanden. Die Annahme, er sei vielleicht mit Pfeife oder Cigarre unvorsichtig umgegangen, widerlegt sich dadurch, daß er kein Raucher war. Die Entstehungsursache der beiden so kurz aufeinander folgenden Brände insonderheit des letzten, ist mithin in vollständiges Dunkel gehüllt.


Sonnabend, den 17. Juni 1876 (No. 49), Amtlicher Theil

Berlin, den 9. Juni 1876.
Diejenigen Herren Amtsvorsteher des Kreises, welche noch nicht über den Ausfall der ersten diesjährigen Spritzenprobe berichtet haben, werden an die baldige Erstattung dieses Berichts unter Bezugnahme auf die Kreisblatt-Bekanntmachung vom 20. August 1874 (Nr. 67a) erinnert.
Der Kreis-Landrath I.V.: von Knobelsdorff


Freitag, den 10. November 1876 (No. 110), Amtlicher Theil, gekürzt

Berlin, 3. November 1876.
Diejenigen Herren Amtsvorsteher des Kreises, welche noch nicht über den Ausfall der zweiten diesjährigen Spritzenprobe berichtet haben, werden an die baldige Erstattung dieses Berichtes ... erinnert.
Der Kreis-Landrath, Geheime Regierung-Rath. Scharnweber.


Sonntag, den 28. Januar 1877 (No. 12), Amtlicher Theil

Niederbarnim.
Bekanntmachung.
Berlin, den 23. Januar 1877.
Auch in diesem Jahre ist höheren Orts ein Fonds zur Disposition gestellt, aus welchem Bau-Prämien zur Herstellung feuersicherer Bedachungen an Mitglieder der Kurmärkischen Land-Feuer-Societät gewährt werden sollen. Jedoch darf in keinem Falle über den Betrag von Einer Mark pro [Quadrat] Meter Grundfläche des umzudeckenden Gebäudes herausgegangen werden.
Diejenigen Gebäudebesitzer aus dem Verbande der Land-Feuer-Societät, welche auf eine solche Beihülfe reflectiren, wollen schleunigst, spätestens aber bis zum 10. Februar cr. ihre desfalligen Gesuche an mich einreichen. Jedem Gesuche ist eine von dem zuständigen Gemeinde- oder Guts-Vorstande ausgefertigte Bescheinigung beizufügen, aus welcher hervorgeht, zu welcher Zeit und in welcher Form das nach der Benutzungsart (ob Wohnhaus, Stall u. s. w.), Größe (Länge und Breite), Kataster-Nummer und Versicherungssumme genau zu bezeichnende Gebäude umgedeckt werden soll. Für bereits fertiggestellte feuersichere Bedachungen können Prämien nicht gewährt werden.
Der Kreis-Feuer-Societäts-Director.
Geheimer Regierungs- und Landrath, Scharnweber.


Mittwoch, den 9. Mai 1877 (No. 53), Kreis-Nachrichten

Lindenberg (versuchte Brandstiftung). Am 27. v. M., Abends gegen 9 Uhr wurde auf dem Wirthschaftsgehöft des Kossäthen Hager hierselbst unter dem Strohdache eines alten Pferdestalles, welcher mit dem Wohnhause in Verbindung steht, Feuer entdeckt. Dasselbe ist offenbar dort angelegt worden, denn der Stall ist nur niedrig und das Dach mit der Hand zu erreichen. Zum Glück ist durch die rechtzeitige Entdeckung die schändliche Absicht des Thäters ermittelt worden. Auf seine Entdeckung hat Herr Hager eine Belohnung von 100 Mark gesetzt, doch ist es bis jetzt, trotz allseitiger Bemühungen, nicht gelungen, auch nur die leiseste Spur des Schurken zu ermitteln.


Sonntag, den 2. September 1877 1877 (No. 101), Kreis-Nachrichten

Lindenberg, den 26. August (Feuer). Gestern Abend 11 1/2 Uhr brach auf dem Mühlengrundstücke des Herrn Rulemann Hientzsch hierselbst Feuer aus, wodurch Scheune und Stall in Asche gelegt wurden. Der Schaden trifft die Preußische Versicherungs-Gesellschaft. Der Besitzer wohnt in Berlin, Brunnenstraße Nr. 16. Ueber die Entstehungsart des Brandes ist noch nichts ermittelt. Spritzen und Wasserwagen hatten die Gemeinden Wartenberg, Schwanebeck, Carow, Malchow, Ahrensfelde, Falkenberg und Buch zur Hilfeleistung hierher gesandt.


Sonntag, den 29. September 1878 (No. 113), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Bernau. ... Vor Kurzem ist ein mit etwa 800 Poststücken beladener Eisenbahn-Postwagen dadurch ein Raub der Flammen geworden, daß ein wahrscheinlich mit Feuerwerkskörpern gefüllt gewesenes Paket ohne bekannte Veranlassung unterwegs explodirt ist und das Feuer sich ebenso schnell als unaufhaltsam über die ganze Postladung verbreitet hat. ...


Freitag, den 1. November 1878 (No. 127), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Berlin, den 24. October 1878.
Diejenigen Herren Amtsvorsteher des Kreises, welche noch nicht über den Ausfall der zweiten diesjährigen Spritzenprobe berichtet haben, werden an die baldige Erstattung dieses Berichts unter Bezugnahme auf die Kreisblatt-Bekanntmachung vom 20. August 1874 (Nr. 27) erinnert.
Der Kreis-Landrath, Geheime Regierungs-Rath. Scharnweber.


Freitag, den 19. September 1879 (No. 109), Kreis-Nachrichten

Weißensee. Durch Explosion einer Petroleumlampe wurde am Sonntag Abend kurz nach Beendigung des Feuerwerkes im Schloßpark zu Weißensee eine sog. Silberbude in Brand gesetzt. Das Feuer griff mit so großer Schnelligkeit um sich, daß die in der Bude stehende, am 5. d. M. von einem Kinde entbundene Verkäuferin, Frau D., nur mit Mühe und brennenden Kleidern aus den Flammen springen konnte. Auch eine neben der brennenden Silberbude befindliche Pfefferkuchenbude ist ein Raub der Flammen geworden. Weiteres Unheil wurde jedoch verhindert. Wenn bedacht wird, daß in dieser Budenreihe sich ein Athelier für Schnellphotographie, in der massenhaft Schießpulver lagert, befindet, auch viele Feuerwerkskörper sich im Schloßpaarke befinden, so ist die schnelle Hülfe nicht genug zu loben.


Freitag, den 23. Juli 1880 (No. 84), Kreis-Nachrichten

Bernau. Zur Nachachtung. Der § 44 des Feld- und Forstpolizeigesetzes vom 1. April 1880 lautet: "Wer in der Haide oder im Walde brennende oder glimmende Gegenstände, als Cigarren, Streichhölzer oder dergl. fortwirft, wird mit Geldstrafe bis zu fünfzig Mark oder Haft bis zu 14 Tagen bestraft. ...


Freitag, den 10. September 1880 (No. 105), Anzeigen

Gustav Ewald, Cüstrin,
Fabrik für Feuerlöschgeräthschaften,
liefert Saug- und Druckspritzen nach den neuesten und bewährtesten Constructionen; vorzugsweise empfehle ich meine Saug- und Druckspritzen mit liegenden Cylindern und Kegelventilen: dieselben besitzen eine sehr hohe Leistungsfähigkeit und sind unempfindlich gegen Frost und schlammiges Wasser. Garantie 5 Jahre.
Zeichnungen, Beschreibungen und Preiscourante gratis und franko.


Freitag, den 11. Februar 1881 (No. 18), Anzeigen

Eisenblech-Dächer von verzinktem Eisenblech, ohne Schaalung [!], direkt auf die Sparren gedeckt, empfehlen als feuersicherste, leichteste, billigste und dauerhafteste Dächer
W. Kranz, Lichtenberg, H. Kranz, Lindenberg.


Sonntag, den 11. Juni 1882 (No. 67), Vermischte Nachrichten

Blumberg, den 9. Juni. Heute Nachmittag gegen 5 Uhr entstand in dem Wohngebäuden des Kossäthen Wegener hierselbst ein Feuer, bei welchem das Haus völlig niederbrannte.


Freitag, den 16. Februar 1883 (No. 20), Kreis-Nachrichten (*)

Blumberg. Sein Stiftungsfest beging am Sonnabend, den 10. Februar, der hiesige Männer-Gesangverein "Hoffnung" durch Concert, Festessen und Ball im Hamann'schen Gasthof. ...
In etwas gestört wurde die Festesfreude dadurch, daß in dem Garten der Müller'schen Wirthschaft während des Concertes eine Strohmiete niederbrannte; glücklicher Weise war der Stand derselben so und die Richtung des Windes eine solche, daß weitere Gefahr nicht zu befürchten war und das Feuer auch nicht weiter um sich griff. Nach dem Concert fand ein gemeinsames Mahl statt, woran sich ein Ball anschloß, welcher die Festtheilnehmer noch lange beisammen hielt.


Mittwoch, den 21. Februar 1883 (No. 22), Kreis-Nachrichten

Blumberg. Am Mittwoch wurden wir schon wieder durch den Ruf "Feuer!" erschreckt. Es brannte in der Scheune des Schlächtermeisters Töpfer und fand man beim Eindringen in dieselbe an einer Stelle, wo Stroh sonst nicht lagert, ein einzelnes, senkrecht aufgestelltes Strohbund brennend vor, so daß böswillige Brandstiftung, vielleicht aus Rachsucht, wohl zweifellos ist. Glücklicherweise konnte das Feuer schnell gelöscht werden, da sonst wegen der dicht dabei befindlichen noch unausgedroschenen Kornvorräthe und der nahe stehenden, noch mit Stroh gedeckten Gebäude leicht größeres Unglück hätte entstehen können. Am Donnerstag wurde sodann auf der Schwelle des Ladens ein Drohbrief gefunden. Die erforderlichen Recherchen sind eingeleitet.


Sonntag, den 17. Mai 1885 (No. 56), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Mit Geldstrafe bis zu 50 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen wird bestraft, wer im Walde brennende oder glimmende Gegenstände fallen läßt, fortwirft oder unvorsichtig handhabt.
Bernau, den 7. Mai 1885.
Die Polizei-Verwaltung, Paetzold.


Mittwoch, den 12. August 1885 (No. 92), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Aus den statistischen Aufzeichnungen deutscher öffentlicher Feuerversicherungsanstalten geht hervor, daß seit 30 Jahren eine stetige Zunahme der Blitzschläge auf Gebäude in Deutschland stattgefunden hat. ... auf das Drei- bis Vierfache.
Diese besorgliche Thatsache ... hat indessen die öffentliche Aufmerksamkeit mehr als bisher dem Blitzableiter, als dem einzigen Schutzmittel gegen die Gefahr zugewandt.
Wir machen deshalb auf die erschienene Schrift "der Blitzableiter von O. Tiemann", welche bei uns zur Einsicht ausliegt, aufmerksam.
Bernau, den 4. August 1885.
Der Magistrat, Pätzold.


Freitag, den 20. November 1885 (No. 135), Kreis Nachrichten, gekürzt

Alt-Landsberg. Kaum hatten sich die Gemüther nach dem Brande am 11. d. M. beruhigt, da brach am 16. d. M, Mittags um 1 Uhr von Neuem Feuer in hiesiger Stadt aus. Es brannte ein Scheunen- und Stallgebäude des Mühlenbesitzers Naubauer am Blumberger Wege. Das Feuer, jedenfalls durch Unvorsichtigkeit ausgelöst, griff so schnell um sich, daß das Vieh nur mit Mühe gerettet werden konnte. ... Die Spritzen von Krummensee, Wegendorf, Seeberg und Neuenhagen waren zur Hülfe herbeigeeilt und auch beim Löschwerk in Thätigkeit.


Sonntag, den 22. December 1889 (No. 150), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Alt-Landsberg. Unsere Stadt hat jetzt eine freiwillige Feuerwehr. Dieselbe besteht aus 40 Mann und ist von dem Oberfeuerwehrmann Krause aus Berlin ausgebildet. Sie ist vollständig uniformiert, besitzt eine neue Saug- und Druckspritze von Ewald - Cüstrin und einen nach Berliner Muster erbauten Uebungsturm. Am 14. d. M. fand die Schluß-Uebung und Vorstellung der Wehr statt, ...


Mittwoch, den 23. December 1891 (No. 149), Kreis-Nachrichten

Seefeld. Am Sonntag Abend ist die Scheune des Predigers hierselbst total niedergebrannt. Zur Hilfeleistung waren Spritzen aus Alt-Landsberg, Krummensee, Werneuchen, Löhme, Weesow und Blumberg herbeigeeilt. Die Scheune ist an drei hiesige Einwohner, von denen nur einer versichert ist, verpachtet.


Mittwoch, den 26. Juli 1893 (No. 86), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Alt-Landsberg, 24. Juli. Zur Prüfung der Zweckmäßigkeit des Rauchhelms, den die hiesige freiwillige Feuerwehr schon seit Jahresfrist besitzt, waren gestern 11 Mitglieder der Bernauer freiwilligen Feuerwehr, darunter deren Oberführer, Herr Lotterie-Collecteur Lück, hier anwesend. Die Stadt Bernau will, wie wir erfahren, der dortigen Wehr einen Rauchhelm schenken, nur ist man noch nicht einig, welcher der verschiedenen Constructionen man den Vorzug geben soll. - Unsere jetzt 40 Mann zählende Wehr war zur Probe fast vollzählig erschienen. Letztere wurde wieder, wie eine frühere, in dem für diesen Zweck sich außergerwöhnlich gut eignenden, am Mehrower Wege belegenen Thürling'schen Keller vorgenommen. Man hatte in demselben Sägespäne und Lumpen, beides mit Steinöl und Thran getränkt, zusammengelegt und bald entwickelte sich in dem fast luftdicht verschlossenen Gewölbe nach der Entzündung des Hereingebrachten ein Qualm und Geruch, wie er bei einem Schadensfeuer auch nicht annähernd vorkommen dürfte. ... Darauf gingen noch mehr Feuerwehrleute mit dem Rauchhelm in den Keller; einer von ihnen hielt es 5 Minuten 20 Sek. aus. Damit dürfte wohl wiederum bewiesen sein, daß der Rauchhelm unserer Wehr seinen Zweck erfüllt. ...


Sonntag, den 21. Januar 1894 (No. 9), Kreis-Nachrichten

Alt-Landsberg. Total heruntergebrannt ist in der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag das an der Chaussee von hier nach Strausberg belegene Gasthaus "Zum hohen Fließ", gen. "Hungriger Wolf". Die Wirthschaftsgebäude blieben erhalten. Hülfe war nur aus Eggersdorf erschienen. (Ndb. Anz.)


Freitag, den 10. August 1894 (No. 92), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Alt-Landsberg. Ein ganz entsetzliches Unwetter hat gestern den ganzen nördlichen Theil der Mark Brandenburg heimgesucht und unendlichen Schaden angerichtet, es ist eine vergrößerte Auflage jenes Unwetters, das vor wenigen Wochen in unserer Gegend herrschte. Mit kollossaler Schnelligkeit zogen die unheimlich aussehenden Wolkenballen herauf, begleitet von einem orkanartigen Sturme, der den herniedergießenden Regen und den bis über nußgroßen Hagelstücken doppelte Kraft verlieh. Unsere Umgegend hat übrigens nur die Ausläufer des Unwetters gehabt, das Centrum desselben ist über die Gegend Oranienburg-Bernau-Bad Freienwalde a.O. gezogen. Bei den Eisenbahnzügen wurde an mehreren Wagen die Decke beschädigt, ferner sind durch den Hagel sämmtliche Fenster an der dem Unwetter ausgesetzten rechten Seite zertrümmert worden. Durch die Glasspplitter wurden einzelne Fahrgäste verwundet ... Abgesehen von diversen abgebrochenen Bäumen und Baumästen und abgesehen von der unendlichen Menge von Obst, das abgeschlagen wurde, hat der Blitz auch mehrere Male eingeschlagen. In Neu-Hönow tödtete er eine Ziege des Gastwirths Hetzer und setzte zugleich eine Luke des Stallgebäudes in Brand. Ein anderer Schlag, der jedenfalls auf eine im Freien stehende Leitungsstange niedergegangen war, suchte und fand seinen Weg nach unserm Postamt. Wie durch ein Wunder ist unser Postvorsteher Daehnert einer Verletzung durch die electrische Entladung entgangen, denn wenige Minuten vorher hatte er seinen Platz in der Nähe der einmündenden Drähte verlassen. Trotzdem erhielt sowohl er wie mehrere andere Postbeamte nicht unbedeutende electrische Schläge. Ein dritter electrischer Schlag hat die Stange vor der Lindhorst'schen Scheune an der Straußberger Chaussee getroffen, die die Drähte der Telephonleitung Berlin-Königsberg trägt. Der Strahl hat ein Stück Holz vom oberen Ende der Stange abgerissen und ist dann auf die Leitung nach unserer Stadt zu übergegangen. Die nächste Stange hat er ohne Seitensprünge passiert, bei der folgenden hat es ihm jedenfalls der zum Geradehalten derselben angebrachte Draht angethan, denn auch diese Stange ist (wohl durch einen Blitztheil) beschädigt worden. Der andere Theil hat seinen Weg auf der Leitung fortgesetzt; das dadurch verursachte Geräusch ist von mehreren Einwohnern gehört worden. Ob der Blitz noch bis Berlin gekommen ist oder sich inzwischen "verkrümelt" hat, wissen wir nicht. - Über das Unwetter schreibt man uns ferner: Werneuchen. Das Gewitter am Dienstag Nachmittag mit Orkan hat in der Umgegend großen Schaden angerichtet. Obst ist wenig an den Bäumen hängen geblieben. Von Wesow aus fuhr ein Wagen nach Bernau, wurde aber gleich von dem Unwetter überrascht, so daß derselbe vom Sturm umgeworfen und alles daran zerbrochen wurde; ... In der Gegend von Heckelberg hat es noch schlimmer gehaust. Es war furchtbares Hagelwetter, viele Fenster sind eingeschlagen; es fielen Schloßen wie Hühnereier groß, die wie Kugeln durch die Verdeckwagen schlugen. Auf der Freienwalder Chaussee wurden große Heufuhren umgestürzt, ebenso Alleebäume, und in der Forst soll großer Schaden angerichtet worden sein. In Tempelfelde hat der Sturm die Mühle umgeworfen. ...


Mittwoch, den 15. August 1894 (No. 94), Kreis-Nachrichten

Bernau. Unsere freiwillige Feuerwehr feierte am vergangenen Sonnabend in hergebrachter Weise ihr 12jähriges Stiftungsfest durch Ausmarsch, Concert, Commers und Ball im Schützenhause. Die Zahl der Mitglieder hat sich seit dem letzten Stiftungsfeste bedeutend vermehrt und beträgt jetzt ca. 80. Oberführer der Wehr ist seit dem 3. Januar d. J. der Fabrikbesitzer, Herr Premierlieutenant Jasper.


Mittwoch, den 15. Mai 1895 (No. 56), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Alt-Landsberg. Am Sonntag, den 19. Mai, nachm. 2 Uhr findet hierselbst die Versammlung des Unterverbandes der freiwilligen Feuerwehren des Kreises Niederbarnim statt. ...


Mittwoch, den 10. Juli 1895 (No. 78), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Alt-Landsberg. Ein colossaler Feuerschein in östlicher Richtung verursachte am Sonntag Abend gleich nach 11 Uhr Feueralarm in unserer Stadt. Auch unsere Freiwillige Feuerwehr wollte ausrücken, hatte jedoch keinen Vorspann. Die Landspritze eilte zur Brandstätte. Es sind durch das Feuer auf dem Buchholzer Amte eine 250 Fuß lange Lehmfachwerkscheune mit 3 Thoren und ein Kohlenschuppen vollständig eingeäschert worden; halb verbrannt ferner ein neuer massiver 200 Fuß langer Stall. ...


Sonntag, den 25. August 1895 (No. 98), Anzeigen

300 Mark Belohnung
erhält Derjenige, der mir den Thäter, welcher in letzter Zeit auf meinem Gehöft wiederholt Brandstiftung verübt hat, so nachweist, daß derselbe gerichtlich belangt werden kann
Carl Gathow, Lindenberg.


Mittwoch, den 28. August 1895 (No. 99), Kreis-Nachrichten

Alt-Landsberg. Das Gewitter am Sonnabend, das mehrere außerordentlich schwere Schläge aufwies, hat in uns Umgegend auch leider ein Menschenleben gefordert. Eine Frau Dumcke aus Hirschfelde befand sich bei der Feldarbeit und wurde von einem Blitzstrahl, der direct auf ihren Kopf ging, auf der Stelle getödtet. Die Leiche war ganz schwarz gebrannt, als man sie nach der Wohnung brachte.


Freitag, den 10. April 1896 (No. 43), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Auf der Feldmark des Rittergutes Mehrow soll in der Zeit vom 13. bis 20. April d. J. Unkraut verbrannt werden. Zur Vermeidung unnöthigen Feuerlärmes wird solches hierdurch bekannt gemacht.
Ahrensfelde, den 7. April 1896.
Der Amts-Vorsteher.


Mittwoch, den 17. November 1897 (No. 135), Kreis-Nachrichten

Bernau. Ein gewaltiger Feuerschein in südlicher Richtung gab am Montag Abend kurz nach 8 Uhr Veranlassung zur Alarmirung der hiesigen freiwilligen Feuerwehr. Letztere rückte alsbald aus, und zwar nach Lindenberg, woselbst die Scheune des Bauerngutsbesitzers Seeger in Flammen stand. Die Wehr konnte jedoch hier nicht mehr in Thätigkeit treten, da der Brand bei ihrem Eintreffen so ziemlich bewältigt war. Gegen 11 Uhr kehrten die Mannschaften wieder zurück. Bald nachdem wurde ein zweiter Feuerschein bemerkt, welcher von einem Schadenfeuer auf dem Heinicke'schen Gehöft, ebenfalls in Lindenberg, herrührte. Die hiesige Feuerwehr rückte zu diesem Brande nicht aus.


Freitag, den 19. November 1897 (No. 136), Kreis-Nachrichten

Bernau. Ueber die schon in voriger Nummer erwähnten Brände in Lindenberg schreibt man uns von dort folgendes: Am Montag Abend suchte ein wüthendes Schadenfeuer unser Dorf heim. Kurz vor 8 Uhr erscholl Feueralarm im Dorfe. Es brannte eine mit Erntevorräthen dicht gefüllte Scheune des Bauerngutsbesiters Seeger. Sofort eilten die benachbarten Spritzen und Wehren herbei, so daß bald ca. 10 Spritzen an der Brandstelle waren. Allein die Hilfe war vergebens, man mußte sich blos darauf beschränken, die benachbarten Gebäude vor dem verheerenden Element zu bewahren. Darum rückte auch schon die größte Zahl der Spritzen wieder um 1/2 10 Uhr in ihre Quartiere ab. Der größte Theil begab sich nun in die Gasthäuser, um die überstandene Arbeit und Sorge beim Glase Bier zu vergessen. Da plötzlich ertönte gegen 11 Uhr noch einmal der Schreckensruf "Feuer". Frevelhafte Hand hatte die Scheune des Kossäthen August Heinicke in Brand gesetzt. Man eilte sofort herbei und rettete das Vieh und sonstige Wirthschaftssachen, da auch der Stall und das Wohnhaus bedroht waren. Abermals mußten die braven Mannschaften an die Arbeit gehen, und ihren Bemühungen gelang es, das Feuer auf seinen Heerd zu beschränken. Stall und Scheune waren allerdings nicht mehr zu retten. Glücklicherweise waren die von dem Brandunglück betroffenen versichert; die Berlinische Feuer=Versicherungsanstalt und die Land=Feuer=Societät haben den Schaden zu decken.


Freitag, den 7. Januar 1898 (No. 2), Kreis-Nachrichten

Lindenberg. (O.-B.) Die Hoffnung auf Ruhe vor den Brandstiftungen im neuen Jahre hat sich als eine trügerische erwiesen. Am Dienstag Abend 3/4 9 Uhr wurden die hiesigen Einwohner schon wieder durch Feuerlärm aufgeschreckt. Es brannte eine zur Bauer Saalemann'schen Wirthschaft gehörige Strohdachscheune. Da in Folge des Mondscheins und des Nebels wenig von dem Feuerschein in der Umgebung zu sehen war, so wurden die benachbarten Spritzen sofort telephonisch um Hilfe angerufen. Bald darauf trafen dann auch die Spritzen von Malchow und Wartenberg an der Brandstelle ein. Allein an Rettung war nicht mehr zu denken. Die Scheune mitsamt den Erntevorräthen wurde ein Raub der Flammen. Wie die früheren Brände, so ist auch dieser auf Brandstiftung zurückzuführen.


Mittwoch, den 9. Februar 1898 (No. 16), Kreis-Nachrichten

Lindenberg. (O.B.) Nachdem wir hier nun einen Monat lang vor Schadenfeuer bewahrt geblieben sind, hat am Mittwoch wieder ruchlose Hand Brandstiftung versucht. Abends um 1/2 9 Uhr bemerkte nämlich der Kossäth Carl Heinicke, daß es in seiner Scheune zu brennen anfing. Seinem schnellen Eingreifen gelang es nur noch mit Mühe, das Feuer zu löschen. Der Brandstifter hatte vom Garten aus das Brett von einem Scheunenfenster herabgerissen und durch die Oeffnung ein Bund Stroh gesteckt. Es ist als ein großes Glück anzusehen, daß das Feuer sogleich bemerkt wurde, da bei dem herrschenden starken Sturme das Feuer große Ausdehnung hätte gewinnen können. - Am Donnerstag fand eine Auction des Wirthschaftsinventars des Schlächters Puhlmann statt, der unter der Anklage der vorsätzlichen Brandstiftung sich in Untersuchungshaft in Moabit befindet.
[Artikel wird später dementiert]


Freitag, den 11. Februar 1898 (No. 17), Kreis-Nachrichen

Hönow, 7. Februar. Gestern Nacht brannte die Scheune des Bauern Gathow total nieder. Als muthmaßliche Brandstifter sind der hiesige Sattlermeister mit seinen beiden Söhnen verhaftet und ins Untersuchungsgefängniß nach Alt-Landsberg eingeliefert worden. (N. A.)


Mittwoch, den 16. Februar 1898 (No. 19), Kreis-Nachrichten

Die in Nr. 16 unseres Blattes unter Lindenberg enthaltene Notiz beruht, wie uns der betr. Berichterstatter mittheilt, auf einem Irrthum. Der Einsender des Berichts war nach seiner Angabe falsch unterrichtet worden.


Mittwoch, den 5. October 1898 (No. 115), Kreis-Nachrichten

Weißensee. Explosion in einem Feuerwerks-Laboratorium. In der Nähe der hiesigen Rennbahn hat der frühere Artillerie-Officier Albert ein Feuerwerks-Laboratorium errichtet, in dem eine Anzahl Leute mit der Herstellung von Patronen für Feuerwerkskörper beschäftigt sind. Als sich am Sonnabend Mittag der Feuerwerker Schulenburg aus Berlin in einem Schuppen befand, in dem feuergefährliche Chemicalien lagerten, entstand dort plötzlich aus bisher nicht aufgeklärten Ursachen eine Explosion, durch die der Schuppen gänzlich zerstört wurde. Schulenburg wurde schwer verletzt aus den Trümmern hervorgezogen und nach dem Krankenhause am Friedrichshain gebracht. Wie weit ihn die Schuld an dem Unglück trifft, ließ sich noch nicht feststellen.


Sonntag, den 4. December 1898 (No. 141), Kreis-Nachrichten

Lindenberg. Der Schlächter Puhlmann, Grundeigenthümer zu Lindenberg, stand am Freitag vor dem Schwurgericht des Berliner Landgerichts II. Ihm sind 15 Brandstiftungen, die in der Umgegend seines Wohnortes sowie in Lindenberg im November und December 1897 stattgehabt haben, und zwar 12 vollendete vorsätzliche Brandstiftungen und 3 versuchte Brandstiftungen zur Last gelegt. Für die Erledigung der Anklagesache sind zwei Sitzungstage, Freitag und Sonnabend, in Aussicht genommen. Der Angeklagte leugnete. Insbesondere bestritt er, in der Nähe der Brandstätten vor Ausbruch der Brände gewesen zu sein, die meistens bei den Gläubigern des Puhlmann jedesmal dann ausgebrochen sein sollen, wenn letzterer an Bezahlung seiner Schulden erinnert worden, oder mit Klagen bedroht worden war. Zur Beweisaufnahme sind etwa 70 Zeugen vorgeladen worden. Ueber den Ausgang der Sache werden wir in nächster Nummer berichten.


Sonntag, den 1. Januar 1899 (No. 1), Nichtamtlicher Theil

Bekanntmachung.
Mittwoch, den 4. Januar 1899
lasse ich von Morgens 8 Uhr an auf meiner Plantage das Spargelkraut verbrennen.
Lindenberg, den 1. Januar 1899.
Hientzsch.


Freitag, den 19. Mai 1899 (No. 58), Kreis-Nachrichten

Lindenberg. (O.-B.) Am Dienstag früh 1/2 2 Uhr brach in einem vor zwei Jahren neuerbauten Stalle des Bauerngutsbesitzers Herrn A. Wilke hierselbst Feuer aus, wodurch der Dachstuhl, sowie die noch auf dem Stallboden lagernden Heu- und Strohvorräthe eingeäschert wurden. Das Vieh konnte aus dem gewölbten Stalle glücklicherweise noch gerettet werden.


Mittwoch, den 29. November 1899 (No. 140), Kreis-Nachrichten

Blumberg. (O.-B.) Ein hochaufloderndes Feuer, welches trotz des nebeligen Wetters in der Richtung auf Mehrow von Blumberg aus sichtbar war, veranlaßte die Blumberger Pflichtfeuerwehr am 27. d. Mts. etwa um 8 Uhr Vormittags zum Löschen eines vermeintlichen Schadensfeuers auszurücken. An Ort und Stelle angekommen, stellte sich heraus, daß der Feuerschein von Kartoffelkraut herrührte, welches der Arbeiter Pohle, wie er erklärte, auf Anordnung des Meiers Engel des Rittergutes Mehrow in Brand gesetzt hatte. Blumberg war mit Spritze, 2 Wasserwagen, 1 Mannschaftswagen und 14 Mann auf der Brandstelle erschienen. Die entstandenen Kosten sind nicht ganz gering und dürfte Blumberg sich deshalb schwerlich bereit finden, dieselben aus der Gemeindekasse zu laden, ohne den Urheber des Brandes ersatzpflichtig zu machen.


Freitag, den 1. December 1899 (No. 141), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Auf der Gutsfeldmark Mehrow wird in diesen Tagen eine größere Menge Kartoffelkraut verbrannt, was hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird.
Ahrensfelde, den 29. November 1899.
Der Amts-Vorsteher.


Mittwoch, den 23. Mai 1900 (No. 59), Amtlicher Theil

Bekanntmachung.
Die Gutsverwaltung zu Mehrow beabsichtigt, am Mittwoch, den 23. d. Mts., Kartoffelkraut zu verbrennen.
Ahrensfelde, den 21. Mai 1900.
Der Amts=Vorsteher, Haase


Mittwoch, den 6. Februar 1901, Kreis-Nachrichten

Blumberg. Vor Kurzem tagte hier behufs Begründung einer freiwilligen Feuerwehr eine größere Versammlung, welcher als Vertreter des Landrathes Herr Assessor von Berg beiwohnte. Ferner waren Abordnungen der Wehren von Alt=Landsberg, Erkner, Friedrichshagen und Lichtenberg erschienen. Den Vorsitz führte der Unterverbands=Vorsitzende Oberführer Spindller=Erkner. Nach längeren Debatten, an denen sich u. A. die Vertreter der Behörden und die von außerhalb erschienenen Kameraden betheiligten, wurde die Gründung einer freiwilligen Feuerwehr hierselbst beschlossen. Zum Beitritt meldeten sich sofort 16 Herren als active und 40 als passive Mitglieder.


Freitag, den 23. August 1901, Kreis-Nachrichten

Mehrow. Am Dienstag früh 1/4 4 Uhr brannte hier eine gefüllte, massive, mit Schiefer gedeckte Scheune des Bauerngutsbesitzers Adolf Thürling nieder. - Am Sonntag vor acht Tagen wurde das angrenzende Arbeiterwohnhaus des Rittergutsbesitzers Stock hierselbst ebenfalls ein Raub der Flammen.


Freitag, den 15. November 1901 (No. 133, Beilage), Kreis-Nachrichten

Ahrensfelde. (O.=B.) Vorsätzliche Brandstiftung ward vor dem Schwurgericht des Berliner Landgerichts II dem aus der Untersuchungshaft vorgeführten, früher in Bernau, zuletzt in Ahrensfelde wohnhaft gewesenen Arbeiter Karl Kolbe zur Last gelegt. Im April d. J. war K. hierselbst als Landarbeiter beschäftigt gewesen. Am 24. April d.J. hatte er etwa 5 Fuhren Kartoffelkraut in Brand gesetzt, welches dem Kossäthen August Haase gehörte und von diesem - weil Stroh im vergangenen Sommer mißrathen war - zum Eindecken von Kartoffelmiethen verwendet werden sollte. Das Kartoffelkraut hatte für den Besitzer einen Werth gleich 5 Fuhren Stroh, und deshalb war K. wegen Inbrandsetzung landwirthschaftlicher Vorräthe unter Anklage gestellt. - Dem Wahrspruch der Geschworenen gemäß lautete das Urtheil des Gerichtshofes auf 1 Jahr Gefängnis.


Sonntag, den 11. Mai 1902 (No. 55, Beilage), Kreis-Nachrichten

Blumberg. Am Sonntag, den 11. d. Mts. findet hierselbst die Vorstellung der durch den Instrukteur Fielitz - Alt-Landsberg ausgebildeten hiesigen freiwilligen Feuerwehr statt. Die benachbarten Wehren sind hierzu herzlich eingeladen worden.


Sonntag, den 4. Oktober 1903, Vermischte Nachrichten, gekürzt

Werneuchen. Am Donnerstag mittag gegen 1/2 1 Uhr wurden die hiesigen Einwohner plötzlich durch Feuersignale erschreckt. Es brannte in der Chausseestraße die Scheune des Handelsmanns Otte. ...


Sonntag, den 8. November 1903 (No. 131, Beilage), Kreis-Nachrichten

Mahlsdorf. Die hier gebildete freiwillige Feuerwehr soll am morgigen Sonntag vorgestellt werden.


Mittwoch, den 17. Februar 1904 (No. 21), Amtlicher Teil

Bekanntmachung
Auf der Feldmark des Rittergutes Mehrow soll vom Donnerstag, den 18. d. Mts. ab eine Hecke verbrannt werden.
Ahrensfelde, den 14. Februar 1904.
Der Amts-Vorsteher.


Freitag, den 19. August 1904 (No. 97), Kreis-Nachrichten

Ahrensfelde. Gelegentlich des Besuches des hiesigen Bauern-Wettreitens ist am Sonntag eine Berliner Dame schwer verbrannt. Dieselbe kam im Taxameter auf dem Rennplatze an, als beim Aussteigen ihre leichten Kleider plötzlich Feuer fingen. Trotzdem die Flammen durch Ueberwerfen von Decken sofort erstickt wurden, hatte sie doch schon so schwere Brandwunden erlitten, daß eine Ueberführung in ein Krankenhaus nötig wurde. (Niederb. Anz.)


Mittwoch, den 19. Oktober 1904 (No. 123), Kreis-Nachrichten

Blumberg. Am Sonnabend morgen brannten auf dem früher Wenzel'schen Grundstück Stallung und Scheune nieder. Vieh ist bei dem Feuer nicht umgekommen. Es wird Brandstiftung vermutet.


Mittwoch, den 11. Januar 1905 (No. 5), Kreis-Nachrichten

Krummensee. In der Nacht zum Montag, zwischen 3 und 4 Uhr morgens brach im Hause der Wittwe Birkholz Feuer aus, das in kurzer Zeit gelöscht wurde. Das Feuer war in der Küche zum Ausbruch gekommen und hat Küche und Kochmaschine vollständig unbrauchbar gemacht.


Mittwoch, den 30. August 1905 (No. 103), Vermischte Nachrichten, gekürzt

Werneuchen. Am Sonntag wütete hierselbst ein furchtbares Unwetter, bei welchem verschiedene Stadtteile unter Wasser gesetzt wurden. Ein Blitzschlag zündete in der Scheune der Frau Gastwirtin Thürling und setzte die gesamten Erntevorräte in wenigen Minuten in Flammen. Die Scheune ist vollständig ausgebrannt, dagegen haben die Nachbargebäude nur wenig Schaden erlitten. ...


Freitag, den 9. Februar 1906 (No. 17), Kreis-Nachrichten (*)

Mehrow. (O.-B.) Unser Ort sollte 1696 haben: 8 Hüfner mit zusammen 43 Hufen, 3 Kossäten, 1 Hirt und 1 Laufschmied. ... Auch Christian Meißner besaß "ein gar altväterliches Haus" und es "seindt eine gefährliche Feuerstelle darin".


Sonntag, den 20. Mai 1906 (No. 60, Beilage), Kreis-Nachrichten

Krummensee. Am Freitag früh um 4 Uhr brannte auf dem zur Domäne Krummensee gehörigen Vorwerk Wilhelminenhof ein mit Stroh bedeckter Schafstall nieder. Löschversuche erwiesen sich als erfolglos. In dem Feuer kamen ca. 300 Schafe und mehrere, den auf Wilhelminenhof wohnenden Arbeitern gehörigen Ziegen und Schweine, sowie Federvieh um.


Sonntag, den 1. Juli 1906 (No. 77), Kreis-Nachrichten

Ahrensfelde. (O.-B.) Nach einer fast tropischen Hitze der letzten Tage ging am Freitag vormittag gegen 8 Uhr ein kurzes aber recht kräftiges Gewitter nieder. Ein Blitzstrahl traf das Wohnhaus des Gärtnereibesitzers H. Adler, ohne jedoch großen Schaden anzurichten. Der Strahl fuhr an der Giebelwand herunter und setzte im Wohnzimmer ein Sofa in Brand, der jedoch schnell gelöscht war. Eine Tochter war kurze Zeit vorher noch in dem Zimmer gewesen und entging nur dadurch dem Schicksal, daß sie an eine andere Arbeit ins Nebenzimmer gerufen wurde.


Sonntag, den 8. Juli 1906 (No. 80, Beilage), Kreis-Nachrichten

Ahrensfelde. (O.-B.) Am Donnerstag mittag hatten wir wiederum ein sehr schweres Gewitter. Ein Blitzstrahl traf das Gestänge der Telephonleitung auf dem Rob. Wolff'schen Hause ohne Schaden anzurichten. Nur wurden die in der Nähe weilenden Personen durch den starken Luftdruck zurückgeworfen. Das Gewitter war von einem starken Regen begleitet, der mit wenig Hagel untermischt war.


Freitag, den 19. April 1907 (Nr. 47, Beilage), Kreis-Nachrichten

Ahrensfelde. (O.-B.) Ein Waldbrand entstand am Sonntag nachmittag auf dem Gelände des Zentralfriedhofes der Stadtsynode Berlin. Nur der günstigen Windrichtung ist es zu verdanken, daß das Feuer nicht größere Dimensionen angenommen hat. Den schnell zur Hilfe geeilten Löschmannschaften gelang es, den Brand zu dämpfen. - In eine gefährliche Lage kam der Kirchhofsverwalter L. als er die Personalien von drei verdächtigen Männern feststellen wollte, welche sich auf dem Gelände herumtrieben, und der Brandstiftung verdächtig erschienen. Erst als Hilfe aus dem Orte kam, gelang die Feststellung. Ob die Männer für die Brandstiftung in Frage kommen, wird die Untersuchung ergeben.


Freitag, den 31. Mai 1907 (Nr. 63), Amtliche Beilage, gekürzt

Bekanntmachung.
Feuerpolizei- und Löschordnung [4 Seiten]


Freitag, den 5. Juli 1907 (Nr. 78), Kreis-Nachrichten

Blumberg. Das Unwetter am letzten Sonnabend hat hier und in der Umgegend großen Schaden angerichtet. So schlug der Blitz in einen Stall des Besitzers W. Kaisdorf; jedoch gelang es Herrn K., den Brand rechtzeitig zu löschen. Der niederströmende Regen riß die Straßendämme auf und der niedergegangene Hagel hat in Feld und Garten ebenfalls arge Verwüstungen angerichtet.


Mittwoch, den 3. Juni 1908 (Nr. 66, Beilage), Kreis-Nachrichten

Ahrensfelde. Am Sonnabend schlug der Blitz in den Schornstein des Bäckermeisters Junghans und riß denselben auf.


Freitag, den 31. Juli 1908 (Nr. 91), Amtlicher Teil, gekürzt

Bekanntmachung.
Folgende Personen sind in den einzelnen Gemeinden des Kreises zu Vertrauensmännern der Land-Feuersozietät der Provinz Brandenburg bestellt worden:
1. Ahrensfelde: Amtssekretär Anton Lutz
11. Blumberg: Ortssteuererheber Johannes Hoy
18. Eiche: Gemeinde-Vorsteher Klus
53. Lindenberg: Ortssteuererheber August Puhlmann
61. Mehrow: Gem.-Vorst. Ernst Meißner
Berlin, den 28. Juli 1908.
Der Kreisdirektor, Graf von Roedern.


Sonntag, den 2. August 1908 (Nr. 92), Amtlicher Teil, gekürzt

Bekanntmachung.
Nachstehende Personen sind als vereidete Bauschätzer der Land-Feuersozietät der Provinz Brandenburg im hiesigen Kreise tätig: ...
26. Weidelt; Maurermeister; Blumberg (Bezirk Potsdam)
...

Sonntag, den 30. August 1908 (Nr. 104), Amtlicher Teil

Bekanntmachung.
Auf dem Gelände des Ostkirchhofes zu Ahrensfelde, am Lindenberger Weg, wird beabsichtigt, vom 31. d. Mts. ab, ca. 8 Tage lang, Unkraut zu verbrennen.
Vorstehendes wird hierdurch zur öffentlichen Kenntnis gebracht.
Ahrensfelde, den 29. August 1908.
Der Amts-Vorsteher.


Sonntag, den 21. August 1910 (Nr. 99, 2. Beilage), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Blumberg. (O.-B.) Am Donnerstag, den 25. d. Mts. wird die Brandenburgia, die Gesellschaft für Heimatkunde zu Berlin, einen Nachmittagsausflug hierher unternehmen, um unter Führung des Herrn Pfarrers Blasche die Kirche und den Park zu besichtigen. Unser Ort wird erstmals 1253 genannt: 1375 besaß die Feldmark 100+24 Hufen. Zu dieser Zeit wurde Blumberg als "ein Städtchen" (oppidum) bezeichnet. ...
1695 brach in Blumberg ein großes Feuer aus, das den Krug und 4 Gehöfte, sowie verschiedene Häuser in Asche legte. Soweit das Revisionsprotokoll von 1695. Blumberg ging 1805 aus dem Besitz der Familie von der Schulenburg in den der Familie v. Goldbeck über, von der es 1836 Graf Friedrich Ludwig von Arnim kaufte.


Freitag, den 13. Mai 1910 (Nr. 56, Beilage), Kreis-Nachrichten

Lindenberg. (O.-B.) Vom Oberführer der Freiwilligen Feuerwehr in Weißensee, Herrn Rathmann, wurde hierselbst eine gleiche Wehr ins Leben gerufen. Es traten derselben sofort 12 Mitglieder bei.


Mittwoch, den 26. Juli 1911 (Nr. 88), Kreis-Nachrichten

Ahrensfelde (O.-B.). Am vergangenen Sonntag prangte das freundliche, schmucke Ahrensfelde im Festgewand. Es galt, den Ehrentag der neugegründeten freiwilligen Feuerwehr zu begehen, die zeigen sollte, was sie in der Zeit der Ausbildung gelernt hatte. Zahlreiche Wehren der Umgegend und alle Vereine aus Ahrensfelde waren zugegen, um gleichermaßen Zeugen zu sein bei der Prüfung der jungen Wehr durch den Herrn Kreisbrandmeister Spindler. Eine ganz besondere Ehre wurde der jungen Wehr und dem Orte aber zuteil durch die Anwesenheit des Herrn Landratsamtsverwalters Geheimen Finanzrats Dr. Busch, unter dessen Augen die Vorführungen stattfanden. Die Mitglieder taten auch, was in ihren Kräften stand, um nur Gutes zu leisten beim Fußexerzieren, an der Spritze, am Steigerturm und beim angenommenen Feuerangriff, wobei zugleich die Rettung gefährdeter Personen und die erste Hilfe an einer verunglückten Person gezeigt wurde. Auf dem Festplatz brachte der Herr Landratsamtsverwalter in kurzen, markigen Worten zugleich ein Hoch auf Se. Majestät den Kaiser aus, in das die Anwesenden begeistert einstimmten. Herr Amtsverwalter Buchholz, der sich um die Gründung der freiwilligen Feuerwehr sehr verdient gemacht hat, sprach sehr beherzigenswerte Worte über die rechte Würdigung der Feuerwehr. Für die tadellos verlaufenen Uebungen bei der Vorstellung wurde der jungen Wehr von Ahrensfelde durch den Herrn Kreisbrandmeister die wohlverdiente, volle Anerkennung ausgesprochen. Ein Festzug durch den Ort schloß die würdige Feier. In den Abendstunden kam die Gemütlichkeit zur Geltung, wobei die fremden und Ahrensfelder Vereine Gelegenheit hatten, sich einander kennen und schätzen zu lernen.


Sonntag, den 23. Juni 1912 (Nr. 74), Kreis-Nachrichten

Ahrensfelde. Die Kapelle des Zentralfriedhofs hierselbst wurde am Freitag ein Raub der Flammen. Als die Reinigungsfrau die Kapelle verlassen, sah man Rauch aus dem Innern aufsteigen, und bald schlugen die Flammen empor. Die fünf Särge mit Leichen, die in der Halle standen, wurden schnell hinausgebracht. Aus Ahrensfelde und den umliegenden Ortschaften Blumberg, Mehrow, Falkenberg und Eiche waren bald die Freiwilligen Feuerwehren zur Stelle, doch konnte die Kapelle nicht gerettet werden. Sie brannte vollständig nieder. Mit den Nachlösch- und Aufräumarbeiten hatten die Wehren bis in die Nachmittagsstunden zu tun.


Sonntag, den 5. Juli 1914 (Nr. 155, Beilage), Kreis-Nachrichten

Altlandsberg. Am heutigen Sonntag feiert die hiesige Freiwillige Feuerwehr ihr 25jähriges Bestehen.


Donnerstag, den 18. Juni 1914 (Nr. 140), Kreis-Nachrichten

Blumberg. Am heutigen Mittwoch nachmittag 1/4 3 Uhr fuhr Se. Majestät der Kaiser, im offenen Automobil von Eberswalde kommend, durch unseren Ort. Die freiwillige Feuerwehr und der Kriegerverein sowie die Schulkinder bildeten Spalier. Se. Majestät wurde mit brausenden Hochrufen empfangen. Der Kaiser hielt an und ließ sich mit einigen Kindern in ein kurzes Gespräch ein, sodann fuhr er in langsamem Tempo in der Richtung nach Berlin weiter.

[Der Kaiser war zwecks Eröffnung des Großschiffahrtsweges Berlin-Stettin in Eberswalde]


Sonntag, den 5. Juli 1914 (Nr. 155, Beilage), Kreis-Nachrichten

Altlandsberg. Am heutigen Sonntag feiert die hiesige Freiwillige Feuerwehr ihr 25jähriges Bestehen.


Sonntag, den 26. Juli 1914 (Nr. 173), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Altlandsberg. Feuerlärm ertönte am Freitag in früher Morgenstunde. Es brannte die Otto Bredereck'sche Scheune am Bollensdorfer Wege. ... Mit Hilfe unserer freiwilligen und der Pflichtfeuerwehr wurde der Brand bald gelöscht.


Mittwoch, den 19. August 1914 (Nr. 193), gekürzt

Feuerwehr im Kriege.
Durch die Einberufung der wehrfähigen Mannschaft zu den Fahnen wird der Mannschaftsbestand der Feuerwehren vielfach erheblich geschwächt und auf dem flachen Lande die Organisation einer wirksamen Feuerlöschhilfe in Frage gestellt sein, falls nicht von Aufsichts wegen für die Herstellung eines ordnungsmäßigen Zustandes gesorgt wird. ...


Freitag, den 12. Juli 1918 (Nr. 161), Kreis-Nachrichten

Altlandsberg. Die Schulzsche Schneidemühle hierselbst ist dieser Tage nachts mit sämtlichen Vorräten an Balken, Brettern und sonstigen fertigen Waren niedergebrannt.


Freitag, den 16. August 1918 (Nr. 191), Kreis-Nachrichten (*)

Gegen die Wanderunsitten wendet sich der Arbeitsausschuß zur Bekämpfung der Wanderunsitten (Geschäftsstelle: Alfred Lange, Berlin-Niederschönhausen, Schloß-Allee 42) mit einem Anschlag, in dem es u.a. heißt: Deutsche Jugend! Kleidet euch auf Wanderungen einfach und anständig! Fort mit Zipfelmützen, bunten Narren- und Maskenkostümen, unnützem Zierrat! Betragt euch anständig und unauffällig! Singt und spielt, aber lärmt nicht ohne Unterlaß, vorallem nicht in Ortschaften, auf den Bahnhöfen und in den Zügen. Schützt unsere Wälder und Felder! Beschädigt nicht Bäume, Sträucher, bestellte Aecker usw. Hetzt, quält und tötet nicht die Tiere! Besudelt nicht den Wald durch Papier, Abfälle und Unrat. Zündet kein Feuer im Walde an! ...


Sonntag, den 24. November 1918 (Nr. 276), Kreis-Nachrichten, gekürzt

Falkenberg. Am Freitag entstand auf dem hiesigen städtischen Rieselgut Feuer. Vormittags war das Rieselhaus mit der Trockenanlage für Futterzwecke in solcher Ausdehnung in Flammen geraten, daß die Ortsfeuerwehr machtlos war. Der herbeigerufenen Berliner Feuerwehr gelang es, des Feuers Herr zu werden. Der Schaden soll leider erheblich sein.


Sonntag, den 23. Februar 1919 (Nr. 46), Kreis-Nachrichten

Weißensee. Einem Großfeuer fiel das bekannte Vergnügungslokal "Schloß Weißensee" zum Opfer. Der Brand brach mittags um 12 1/2 Uhr aus und ist auf Unvorsichtigkeit zurückzuführen. Der eigentliche Brandherd war der große Sommertanzsaal, der während des Krieges als Kaserne benutzt wurde. Infolge der Demobilmachung sollte nunmehr das große Etablissiment von den Soldaten geräumt werden. Diese waren Freitag vormittags mit der Räumung beschäftigt, um nach einer Gemeindeschule überzusiedeln. Sie schafften die Füllung der Strohsäcke aus dem Gebäude, errichteten einen großen Scheiterhaufen in unmittelbarer Nähe des Gebäudes und steckten die Holzwolle an. Da die Strohsäcke sich vielfach als "verlaust" erwiesen, so warf man schließlich die ganzen Strohsäcke in das Feuer. Plötzlich ertönten starke Detonationen, und Feuergarben wurden durch den Luftdruck der Explosion umhergestreut. Vermutlich waren mit den Strohsäcken einige Handgranaten auf den Scheiterhaufen geworfen worden. Fast im selben Augenblick brach auch in dem Sommertanzlokal Feuer aus. Die Soldaten retteten ihre Habseligkeiten, versuchten auch das Feuer zu löschen, doch dieses ergriff mit rasender Schnelligkeit den ganzen Holzbau, aus dem nun hin und wieder ebenfalls Detonationen von Gewehrmunition und stärkere, anscheinend von Handgranaten, ertönten. Die Ortswehr, verstärkt durch Teile der Berliner Wehr, nahm zwar von allen Seiten sofort die Löscharbeiten auf, aber gegen die Gewalt des Feuers war nichts auszurichten. Das Schloß brannte völlig nieder. Der Brandschaden wird auf rund 750000 M. geschätzt.


Sonntag, den 22. Februar 1920 (Nr. 45), Anzeigen

Lindenberg.
Sonntag, den 22. d. Mts. feiert die "Freiwillige Feuerwehr" im Gasthof "Zum Kronprinzen" (Inh. P. Reiche) ein Wohltätigkeitsfest, wozu herzlichst einladet
Der Vorstand.


Dienstag, den 8. November 1921 (Nr. 262), Aus dem Kreise ...

Börnicke. Am gestrigen Sonntag spät nachmittags brannte auf der hiesigen Feldmark am Wege nach Elisenau ein dem Gemeindevorsteher Huwe gehöriger Roggenschober mit 500 Mandeln Roggen ab. Es liegt ohne Zweifel Brandstiftung vor.


Freitag, den 24. März 1922 (Nr. 71), Aus dem Kreise ...

Altlandsberg. Durch die Winterstürme war das Storchnest stark beschädigt, es war ganz schief gerückt und lud gerade nicht zum trauten Wohnsitz ein. Am Sonntag vormittag machte sich nun die Freiwillige Feuerwehr an die Ausbesserung der Storchwohnung. Freund Langbein wird bei seinem Kommen sich dieses Entgegenkommens freuen und gerne aus Dankbarkeit in jedem Heim sein Geschenk abgeben.


Sonntag, den 27. August 1922 (Nr. 201), Aus dem Kreise ..., gekürzt

Bernau. Niederbarnimer Feuerwehrverbandstag. Im Kreishause von Niederbarnim tagte vor kurzem der Feuerwehrverband unseres Kreises. Im Kreise Niederbarnim hat man schon von jeher dem freiwilligen Feuerwehrwesen überall auf dem Lande großes Interesse entgegengebracht; selbst nach der großen Eingemeindung bestehen heute noch im Restkreise 64 freiwillige Feuerwehren mit 1357 freiwilligen Feuerwehrmännern. Der Kreis Niederbarnim marschiert auch nach seiner gewaltsamen Verkleinerung, was das Feuerlöschwesen betrifft, an der Spitze der 31 Landkreise unserer Provinz. ...


Sonnabend, den 6. Januar 1923 (Nr. 3), Aus dem Kreise Nieder-Barnim und Groß-Berlin

Falkenberg. In der dritten Morgenstunde des 3. Januar bemerkten die beiden Nachtwachehabenden von Falkenberg einen auflodernden Feuerschein in Richtung Ahrensfelde Friedhof. Die Wachhabenden schlugen sofort Alarm und in 25 Minuten war die erst im Sommer vorigen Jahres gegründete hiesige Feuerwehr an der Brandstelle. Im Verein mit der Ahrensfelder Ortswehr gelang es, wenigstens das Hauptgebäude des Gastwirts Fischer zu retten, während ein angebauter Vorraum, in dem sich Tische und Stühle und ein Quantum Kohlen befanden, ein Raub der Flammen wurde. Gegen 5 Uhr konnte unsere Wehr wieder abrücken, während die Ahrensfelder Wehr die Aufräumungsarbeiten und Brandwache übernahm. Der Materialschaden ist sehr bedeutend. Durch das Eingreifen der beiden Feuerwehren ist ein größerer Sachschaden verhütet worden. Die Entstehung des Feuers konnte noch nicht festgestellt werden.


Dienstag, den 7. August 1923 (Nr. 152), Aus dem Kreise Nieder-Barnim und Groß-Berlin

Berlin. Wegen eines eigenartigen Unfalls wurde Sonnabend nachmittag die Feuerwehr nach dem Hause Bauhofstraße 10 gerufen. Dort war der Schornsteinfeger Rampf beim Reinigen der Heizungsanlage in einem Heizungsrohr stecken gebliebnen, so daß er weder vor- noch rückwärts konnte. Die Wehr befreite ihn aus der "Gefangenschaft".


Dienstag, den 29. Januar 1924 (Nr. 24), Aus dem Kreise Niederbarnim

Alt-Landsberg, 28. Januar. Ein Kellerbrand entstand in den frühen Morgenstunden in der Berliner Allee (Verlag des Niederbarnimer Anzeigers). Die sofort herbeigerufene Feuerwehr und einige zur Arbeit gehende Einwohner löschten den Brand in kurzer Zeit.


Dienstag, den 12. Februar 1924 (Nr. 36), Aus dem Kreise Niederbarnim, gekürzt

Alt-Landsberg, 11. Februar. Schadenfeuer brach Sonnabend früh bei dem Landwirt Fritz Jürgen, Klosterstraße, in der letzten Morgenstunde aus. Der Brand konnte nach kurzer Zeit gelöscht werden.


Freitag, den 29. Februar 1924 (Nr. 51), Aus dem Kreise Niederbarnim

Lindenberg. Die Freiwillige Feuerwehr feierte am Sonnabend voriger Woche im Lokal von Reiche ihr 11 jähriges Bestehen. Den ergangenen Einladungen war zahlreich entsprochen worden. Nach einer einleitenden Musik und einem gut gesprochenen Prolog durch Frl. K. Bader erfolgte die Begrüßung der Gäste durch den 1. Brandmeister Herrn T. Gathow im rechten kameradschaftlichen, der Feuerwehr entsprechenden Sinne. Die dann von den Kameraden der Wehr dargestellten lebenden Bilder, die darauffolgenden humoristischen Vorträge durch den Kameraden Haase ernteten gebührenden Beifall. Das Theaterstück "Papas Sommerreise", von den Mitwirkenden mit viel Talent gespielt, dürfte den Gästen, nach dem Beifall zu urteilen, gute Unterhaltung geboten haben. Darauf hielt der Tanz alles noch in fröhlicher Stimmung lange beisammen. Alles in allem, ein wohlgelungenes Fest, auf das alle Teilnehmer in rechter Freude zurückblicken können. Die Musik der Bucher Feuerwehrkapelle entsprach allerdings diesmal nicht ganz, im Konzert und auch in der Tanzmusik, den Erwartungen. Hoffen wir deshalb, daß sie beim nächsten Feuerwehrfest diese kleine Scharte wieder auswetzt.


Donnerstag, den 13. März 1924 (Nr. 62), Aus dem Kreise Niederbarnim, gekürzt

Lindenberg. Feueralarm brachte Dienstag morgen gegen 7 1/2 Uhr die Einwohner in Aufregung. Die Windmühle des Mühlenbesitzers Pach stand in Flammen, und diese fanden bis zum Eintreffen der Feuerwehr genügend Nahrung in den in der Mühle befindlichen Mehl- und Kornvorräten. Das Feuer entstand durch unvorsichtiges Hantieren des Müllerlehrlings beim Anwärmen des in der Mühle befindlichen Motors mit der Lötlampe. Die hiesige Feuerwehr war ebensowenig wie die noch inzwischen von Weißensee, Malchow, Wartenberg und Blankenburg erschienenen Wehren in der Lage, noch irgend etwas zu retten, da die Bekämpfung des Brandes durch vollständigen Wassermangel fast unmöglich gemacht wurde. Die Mühle ist deshalb bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Gegen 11 Uhr konnten die auswärtigen Wehren wieder abrücken, da eine Gefahr für die umliegenden Gebäude nicht mehr bestand. Die Aufräumungsarbeiten, die von der hiesigen Wehr ausgeführt wurden, dauerten bis in den späten Nachmittag hinein, Menschenleben sind nicht zu beklagen.


Sonnabend, den 15. März 1924 (Nr. 64), Aus dem Kreise Niederbarnim

Hönow. Die Räucherkammer des Maurerpoliers Kasper, die in dem zur Wirtschaft des Landwirts H. Henze gehörigen Nebengebäude liegt, brannte am Dienstag vollständig aus. Die hiesige Feuerspritze und die sehr schnell aus Mahlsdorf herbeigeeilte Feuerwehr traten nicht mehr in Tätigkeit.


Donnerstag, den 20. März 1924 (Nr. 68), Aus dem Kreise Niederbarnim, gekürzt

Ahrensfelde. Unsere tüchtige und stramme freiwillige Feuerwehr hatte am 15. März Freunde und Gönner ihrer Sache zu ihrem 13. Stiftungsfest eingeladen. Zahlreich war die Anzahl der Erschienenen. Nach Begrüßung der Gäste durch den stets rührigen und vorbildlichen Brandmeister der Wehr, Herrn Langmann, wurde ein Prolog zu Gehör gebracht, dessen Worte wohl nicht allein hinzunehmen, sondern zu beherzigen wären. Großer Beifall gebührt der "Theatergesellschaft", die wahrlich in nicht besserer Art, sei es in der Auswahl des Theaterstückes, noch in der Ausführung desselben, für fröhliche Stimmung hätte sorgen können und den Zuschauern in der über zwei Stunden dauernden Aufführung: "Die neuen Reichen" den "Höhenrekordhimmel" dieser Menschen sehr geschickt und naturgetreu zu schildern wußte. ... - Unterhaltungsmusik und ein Tänzchen hielten die Teilnehmer bis 2 Uhr zusammen. Es ist sehr zu begrüßen und anzuerkennen, daß die Feuerwehr auch bei dieser Veranstaltung nach dem Wahlspruch "dem Nächsten zur Wehr" das Vergnügen nicht über die Polizeistunde hinaus verlängerte mit Rücksicht auf den augenblicklichen Notstand und der deutschen Brüder im Osten, Westen und in der Pfalz. Dieses sollte bei allen Vereinsvergnügungen Selbstverständlichkeit sein.


Sonntag, den 27. April 1924 (Nr. 99), Aus dem Kreise Niederbarnim

Alt-Landsberg. Im Kreise Niederbarnim besteht ein Revisionsverband für Blitzableiter, der s. Zt. im Interesse von Besitzern von Blitzschutzanlagen gegründet worden ist. Interessenten wird auf Erfordern nähere Auskunft im Magistratsgeschäftszimmer erteilt.


Mittwoch, den 7. Mai 1924 (Nr. 107), Aus dem Kreise Niederbarnim

Blumberg. Ein Großfeuer ist in der heutigen Nacht um 3/4 2 Uhr im Sägewerk des Maurer- und Zimmermeisters Albert Weidelt ausgebrochen. Der Brand kam im Sägewerk aus, woraus man schließt, daß Brandstiftung vorliegt. Das Feuer breitete sich mit großer Geschwindigkeit aus, und alle der Holzbearbeitung dienenden Maschinen fielen ihm zum Opfer. Die im Freien lagernden Holzvorräte konnten in der Hauptsache geschützt werden. Die sofort herbeigeeilte Freiwillige Feuerwehr unseres Ortes hatte bei der Ausbreitung des Feuers einen sehr schweren Stand. Sie wurde jedoch in den Löscharbeiten durch zahlreiche andere Wehren, darunter die Wehren aus Ahrensfelde, Eiche, Seefeld, Falkenberg und Bernau unterstützt, die z.T. durch die amtliche Telephonleitung der Bahn von dem Brande benachrichtigt worden waren. Die Hohenschönhausener Motorspritze wurde auch erwartet, traf jedoch nichtmehr ein. Den vereinigten Bemühungen der Feuerwehren gelang es, die in der Nähe liegenden Stallgebäude und Wohnhäuser zu schützen. Ein Teil der Wehren konnte dann gegen Morgen, als die Hauptgefahr beseitigt war, wieder abrücken. Unsere eigene Wehr, war in den Vormittagsstunden noch mit den Lösch- und Aufräumungsarbeiten beschäftigt. Als ein besonderer Glücksumstand ist es zu bezeichnen, daß es gestern verhältnismäßig stark geregnet hatte, denn bei trockener Witterung hätte der gefährliche Brand möglicherweise viel weiter um sich gegriffen und auch die Gebäude in der Nachbarschaft vernichtet.


Donnerstag, den 8. Mai 1924 (Nr. 108), Aus dem Kreise Niederbarnim

Blumberg. In Ergänzung unseres Berichtes über den Brand bei Herrn Maurer- und Zimmermeister Albert Weidelt erfahren wir noch, daß, als gegen 2 Uhr der Feueralarm ertönte, schon ein großer Schuppen, in dem Bauholz, Kohlen und Zement lagerten, in hellen Flammen stand. Obwohl die Wehr bald zur Stelle war, war vom Schuppen und den in ihm lagernden Vorräten nichts mehr zu retten. Auch der Maschinenraum brannte vollständig aus.


Dienstag, 14. Oktober 1924 (Nr. 242), Aus dem Kreise Niederbarnim

Blumberg. Die hiesige große Schneidemühle des Herrn Maurer- und Zimmermeisters Albert Weidelt, die im Frühjahr einem großen Brand zum Opfer fiel, ist jetzt wieder vollständig aufgebaut und neu in Betrieb genommen. Ein neuer Beweis deutscher Tatkraft! Wir verweisen auf das Inserat in der heutigen Nummer.


Mittwoch, den 5. November 1924 (Nr. 261), Aus dem Kreise Niederbarnim

Lindenberg.
Die Scheune des Schwiegersohnes angezündet.
Selbstmord des Brandstifters.
Brandstiftung und Selbstmord verübte gestern nachmittag in einem Anfall geistiger Umnachtung der hier ansässige Karl Heinicke, der bei seinem Schwiegersohne in der Dorfstraße 77 wohnt. H., der als sehr leicht erregbarer Mensch bekannt war und der mit seiner Frau und mit seinen Kindern oft in Unfrieden lebte, hatte sich in unbewußten Anwandlungen schon verschiedentlich an seinen Angehörigen vergriffen, so daß er vor Jahresfrist in die Landesirrenanstalt Eberswalde eingeliefert werden mußte. Auf seine besonderen Bitten hin sahen sich die Angehörigen dann veranlaßt, ihn von dort wieder nach Hause zu holen.
Der alte Zustand stellte sich jedoch bald wieder ein und man mußte im Kreise der Familie erneut eine Ueberführung in eine Anstalt erwägen. H. hatte nun gestern wieder seine Frau und seine Kinder mit dem Revolver bedroht, den er sich auf unerklärliche Art und Weise zu verschaffen gewußt hatte.
Als dann die Frau um 2 Uhr nachmittags nach ihrem Manne sehen wollte, fand sie die Scheune des Schwiegersohnes in hellen Flammen stehend vor. Mit lauten Hilferufen stürzte sie in das Haus zurück, wurde aber, bevor sie dieses erreichen konnte, von dem Manne, der die Scheune in Brand gesetzt hatte, mit dem Revolver beschossen, ohne glücklicherweise getroffen zu werden [!]. Während sich die Leute, darunter auch die Angehörigen, mit dem Feuer beschäftigten, begab sich H. in seine Wohnung, schloß sich in sein Zimmer ein und richtete die Waffe gegen sich selbst. Als man nach dem lauten Knall des Schusses die Tür des Zimmers gewaltsam öffnete, fand man den Bedauernswerten in seinem Blute liegend tot vor. Er hatte sich eine Kugel durch den Kopf geschossen, die sofort den Tod herbeiführte. Die Scheune des Schwiegersohnes des H., des Kossäten Georg Hagert, brannte bis auf die Umfassungsmauern nieder.
Die hiesige Wehr war sofort nach der Meldung des Brandes zur Stelle, konnte jedoch zur Rettung der brennenden Scheune nichts mehr tun, sondern mußte sich darauf beschränken, die Nachbargebäude zu schützen. Auch die Nachbarwehren aus Wartenberg, Malchow, Karow und Falkenberg waren bald zur Stelle und konnten tatkräftig in die Abwehrarbeit mit eingreifen. Nach etwa einstündiger angestrengter Arbeit war man des verheerenden Elementes Herr geworden.


Niederbarnimer Kreisblatt, 19. Mai 1926, Amtsbezirk Ahrensfelde

Mehrow. Zur Gründung einer Feuerwehr war die feuerlöschpflichtige Einwohnerschaft unseres Ortes am letzten Sonntag nachm. 3 Uhr in den Gasthof Meißner eingeladen. Kreisbrandinspektor Graß war mit noch zwei Feuerwehrkameraden aus Karlshorst persönlich zu der Versammlung erschienen, um als erster Fachmann des Kreises uns in dieser Angelegenheit mit gutem Rat zur Seite zu stehen.
Nach der Eröffnung der Versammlung durch Gemeindevorsteher Meißner hielt Inspektor Graß einen eingehenden, interessanten Vortrag über "Brandgefahr und Feuerlöschwesen". Der Vortragende zeigte zunächst die verschiedenartigen Ursache für Zimmer- und Gebäudebrände und sprach dann von der Bekämpfung des Feuers und vom Feuerlöschwesen. Der Vortrag wurde mit großem Interesse angehört.
Da sich die Vertreter von der Gemeinde und vom Rittergut auf eine Freiwillige Feuerwehr nicht einigen konnten, wurde die Gründung einer organisierten Pflichtfeuerwehr, bestehend aus einem Führer, einem Stellvertreter und 6 Mann, ins Auge gefaßt. In dieser Richtung konnten die nötigen Beschlüsse zwischen Gut und Gemeinde, die einen gemeinschaftlichen Feuerlöschbezirk bilden, bald gefaßt werden. Die Kosten für eine erstmalige Ausrüstung der kleinen Wehr wurde auf etwa 700 Mark veranschlagt, die vom Gut und der Gemeinde anteilig getragen werden müssen.
Von dem Feuerwehrmann Kegler - Karlshorst, Vertreter für die Firma Ewald - Küstrin, wurden sogleich zwei angehende Feuerwehrmänner aus der Versammlung probeweise in die neue Uniform eingepuppt und den Anwesenden vorgestellt. Als Instrukteur für die zu bildende Wehr wurde uns Herr Langmann - Führer der Freiwilligen Feuerwehr Ahrensfelde - der persönlich anwesend war, warm empfohlen.
Nun wollen wir hoffen, daß die Anregungen des Kreisausschusses und die Bemühungen des Kreisbrandinspektors in dieser wichtigen Angelegenheit nicht im Stadium der Erwägungen stecken bleiben, sondern daß bei unserm feuergefährlichen Betriebe im Orte bald etwas unerläßlich Notwendiges geschaffen wird.


Niederbarnimer Kreisblatt, 11. April 1928, Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Feueralarm ertönte am 6. April 1.45 Uhr in unserem Ort. Die Wehr wurde nach der Gräfl. Arnimschen Gutsverwaltung gerufen, wo ein Brand in der Brennerei in der 2. Etage aus bisher noch nicht festgestellter Ursache ausgebrochen war. Durch das schnelle Eingreifen der Wehr gelang es, das Feuer nach kurzer Zeit zu löschen. Zum ersten Mal trat die Feuerspritze in Tätigkeit, die sich vorzüglich bewährte. Um 3.30 Uhr rückte die Wehr wieder ab. Eine Brandwache blieb zurück.


Niederbarnimer Kreisblatt, 26. Juli 1929, Amtsbezirk Ahrensfelde, gekürzt

Ahrensfelde. Ein Waldbrand brach am 23. Juli gegen 10 Uhr auf dem Gelände des Zentralfriedhofes von Ahrensfelde aus, der aber bald gelöscht werden konnte. Es brannten in der Nähe der Waldkapelle eine Grasnarbe von 200 Quadratmetern in dem dort stehenden lichten Hochwalde sowie Ginstersträucher Die Feuerwehr von Ahrensfelde war schnell zur Stelle und ging dem Feuer mit Spaten und Wasser erfolgreich zu Leibe. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, 23. Januar 1930, Amtsbezirk Blumberg, gekürzt

Blumberg. Die freiwillige Feuerwehr hielt ihre Hauptversammlung im Vereinslokal Otte ab. Die einzelnen Punkte wurden schnell erledigt. Eine Erhöhung des Beitrages wurde abgelehnt ...


Niederbarnimer Kreisblatt, 6. Februar 1930, Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Feuer brach heute nacht kurz nach 12 Uhr in einer mit Gerstenstroh gefüllten Scheune des Rittergutes Blumberg aus. Die Scheune wurde durch den Brand vollständig eingeäschert. Erschienen waren die Feuerwehren von Blumberg, Ahrensfelde, Eiche und Krummensee. Das schnelle Eingreifen der auswärtigen Wehren, besonders der aus Ahrensfelde und Eiche, muß lobend anerkannt werden. Die Entstehungsursache des Feuers ist unbekannt. Man vermutet Brandstiftung. Der geldliche Schaden ist durch Versicherung gedeckt, der volkswirtschaftliche Schaden, der in der Vernichtung der gefüllten Scheune liegt, läßt sich natürlich nicht decken.


Niederbarnimer Kreisblatt, 28. Oktober 1930, Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Der neue Feuerlöschbrunnen wurde am 21. Oktober durch Amtmann Siebert von der Feuersozietät abgenommen. Der 48 Meter tiefe Brunnen kostet 2000 Mark. Er gab 900 Liter in der Minute. Anwesend war der Kreisbrandinspektor Gratz, Inspektor Wilhelm, Gemeindevorsteher Haase, der 1. Brandmeister Krüger, der Amtsvorsteher Wegener sowie Mitglieder der Feuerwehr und der Gemeindevertretung. Brandmeister Krüger erhielt einen Führerhelm von der Feuersozietät als Geschenk überwiesen.


Niederbarnimer Kreisblatt, 9. November 1930, Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Die Freiwillige Feuerwehr beging kürzlich die Feier ihres 29jährigen Bestehens. Aus Anlaß dieses Tages war die Tagung des 4. Bezirks von Kreis Niederbarnim nach Blumberg einberufen. Die Wehren von Bernau, Ahrensfelde, Lindenberg, Zepernick und Schönow waren vertreten.
Durch die schwere Erkrankung des Bezirksvorsitzenden Behrendt wurde die Wahl eines Stellvertreters nötig. Gewählt wurde Schäfer.
Nach der Verteilung der Kreisbrandberichte wurde der Brandmeistertag, in Verbindung mit dem 20. Stiftungsfest der Ahrensfelder Wehr, für Januar 1931 nach Ahrensfelde gelegt.
Der Brandursachenfeststellung soll erhöhte Aufmerksamkeit zugewandt werden. Das Feuermeldesystem soll noch besser ausgebaut werden. Die von der Wehr Schönow entworfenen 10 Gebote für das Meldewesen sind als gut erkannt worden. Eine interessante Aussprache beschäftigte sich mit den sogenannten Zubringersystem. Durch dieses System soll eine erhöhte Strahlwirkung erreicht werden. Die Versuche sind noch nicht abgeschlossen.
Die Amtsbezeichnung Brandinspektor fällt in Zukunft fort. Es gibt nur Branddirektoren, Oberbrandmeister, 1. Brandmeister, stellv. Brandmeister. Bei dieser Gelegenheit werden Vetter*Blumberg und Schildke*Schönow zu Oberbrandmeistern vorgeschlagen. Die Amtsvorsteher Noack und Stroemann gaben sofort die Bestätigung.
Als nächster Tagungsort wurde Lanke bestimmt. Mit dem Dank an alle schloß der Bezirksvorsitzende die Tagung.
Der Abend sah alle Festteilnehmer bei fröhlichem Tanze im Lokal Otte vereint. Oberbrandmeister Vetter überreichte die Ehrenauszeichnungen. Es wurden ausgezeichnet: Oskar Ladenthin für 25jährige Mitgliedschaft, Otto Knabe für 20jährige Mitgliedschaft und Richard Ebel, Georg Zybell, Hermann Stahn und Fritz Ulfert für 10jährige Mitgliedschaft, der stellvertretende Brandmeister Grothe wurde zum 1. Brandmeister ernannt. Kreisbrandinspektor Gratz wandte sich nun noch in einer markigen Rede an die Festteilnehmer. Er bat, jede Parteipolitik von den Wehren fernzuhalten. Die Wehren stehen im Dienste wahrer Nächstenliebe, sie sind Schutz für Alle und Jeden. Der dritte Vers des Deutschlandliedes schloß die eindrucksvolle Feier.


Niederbarnimer Kreisblatt, 13. November 1930, Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Die Feuersozietät der Provinz Brandenburg hat der Freiwilligen Feuerwehr Blumberg 20 Meter B-Schläuche und dem 1. Brandmeister und Oberführer Vetter einen Brandmeisterhelm als Geschenk überreicht.


Niederbarnimer Kreisblatt, 4. Dezember 1930, Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Die Feuersozietät der Porvinz Brandenburg hat der Gemeinde zum Bau eines Feuerlöschbrunnens einen Zuschuß von 250 Mark in bar sowie einen Feuerlöschbrunnenständer und ein Brunnenanschlußstück gewährt. Der Brunnen hat über 2000 Mark gekostet.


Niederbarnimer Kreisblatt, 20. Januar 1931, Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Die Feuersozietät der Provinz Brandenburg hat unserer Gemeinde für den Brandmeister Grothe einen Führerhelm geschenkt.


Niederbarnimer Kreisblatt, 9. Mai 1931, Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Seinen 80. Geburtstag beging am letzten Sonnabend der ehemalige Gastwirt Wilhelm Hase sen. in großer Frische. Das seit dem Jahre 1858 im Besitz der Familie befindliche Lokal wurde von dem Jubilar im Jahre 1867 übernommen und bis zum Jahre 1922, als es sein Sohn Wilhelm übernahm, in vorbildlicher Weise geführt.
Die 55jährige Tätigkeit als Gastwirt hat die Kraft dieses echten deutschen Mannes nicht gebrochen. Heute noch arbeitet er Tag für Tag mit seiner ebenfalls noch sehr rüstigen Gattin auf seiner Parzelle. Wegen der großen Beliebtheit, der sich Herr Hase in der ganzen Umgegend erfreut, hatte sich eine große Anzahl von Gratulanten eingefunden. Durch den Reiterverein Ahrensfelde, dessen 25jähriges Bestehen er als 75jähriger hoch zu Roß mitfeierte, den Gastwirteverein Ahrensfelde und Umgegend, sowie die Freiwillige Feuerwehr Ahrensfelde wurde der Jubilar durch Ueberreichung von Andenken geehrt. Die am Abend stattfindende Feier, bei der in gewohnter Weise die Becher geschwungen und geleert wurden, nahm einen frohen und ungetrübten Verlauf.


Niederbarnimer Kreisblatt, 3. Juli 1931, Amtsbezirk Blumberg


Blumberg. Die Landfeuersozietät der Provinz Brandenburg hat der Freiwilligen Feuerwehr Blumberg 20 Meter B-Schlauch als Geschenk überwiesen.


Niederbarnimer Kreisblatt, 21. September 1932, Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Die Kleinmotorspritze, die vor einiger Zeit von der Gemeinde angekauft war, wurde vergangenen Sonntag der Freiwilligen Feuerwehr übergeben. In der Festansprache, die Gemeindevorsteher Haase vor großem Publikum hielt, dankte er besonders Kreisbrandinspektor Graß, Amtmann Moch und der Feuersozietät für die großen Bemühungen und Beihilfen für die heimische Wehr.
Zur Probe, die zu aller Zufriedenheit ausfiel, markierte man einen Brandangriff und entnahm das Wasser mittels der neuen Spritze aus dem Feuerlöschteich. Hierbei zeigte die Pumpe sowohl wie die hierzu ausgebildete Mannschaft, daß sie im Falle eines Brandes gut ihren Mann stehen können. Nachmittags gab es einen Umzug, an dem sich auch die Nachbarwehren von Lindenberg, Falkenberg, Marzahn und Blumberg beteiligten.
Abends war Feuerwehrball - und wer kennt nicht die dort immer herrschende Gemütlichkeit! - Zu erwähnen ist vielleicht doch noch, daß zu Anschaffung dieser Spritze, die fast 3000 Mark kostet, die Sozietät mit fast der Hälfte der Summe eingesprungen ist. Bravo!


Niederbarnimer Kreisblatt, 8. April 1933, gekürzt

Das Feuerlöschwesen in Niederbarnim
76 Freiwillige Feuerwehren mit 1987 Mitgliedern
Rückblick auf 1932 ...
Neue Feuerwehrgeräte und Fahrzeuge wurden geprüft und abgenommen:
... b) je eine Kleinmotorspritze in Ahrensfelde, Oranienburg und Werlsee ...


Niederbarnimer Kreisblatt, 16. Januar 1934

Das Feuerlöschwesen auf dem Lande
Einheitliche Regelung

Für ganz Preußen ist das Feuerlöschwesen durch das Gesetz vom 15. Dezember 1933, dessen Bestimmungen mit Beginn des Jahres bereits in Kraft getreten sind, einheitlich geregelt worden. Es ist damit die Grundlage geschaffen, die nunmehr überall auf dem Lande einer zweckentsprechenden Organisation der Brandbekämpfung die Wege ebnet. Künftig muß in jedem Ortspolizeibezirk, wie in einem Artikel von Bürgermeister Bickel - Ihringshausen näher ausgeführt wird, eine leistungsfähige und den örtlichen Verhältnissen entsprechend ausgerüstete Feuerwehr vorhanden sein. Besteht ein Ortspolizeibezirk aus mehreren Gemeinden, so ist in jeder Gemeinde für genügenden Feuerschutz zu sorgen. Verantwortlich für einen sachgemäßen Feuerschutz ist der Ortspolizeiverwalter. Auch die Abwehr sonstiger Gefahren kann der Feuerwehr durch die Polizeiaufsichtsbehörde übertragen werden, z. B. Hilfe bei Wassernot, Beseitigung von Schneewehen.

Drei Arten von Feuerwehr unterscheidet das Gesetz; die Berufsfeuerwehr, die Freiwillige Feuerwehr, die Pflichtfeuerwehr. Alle drei bedürfen der Anerkennung der Polizeiaufsichtsbehörde. Berufsfeuerwehren müssen in Gemeinden über 100000 Einwohnern und können in Gemeinden mit geringerer Einwohnerzahl eingerichtet werden. Für Landgemeinden wird die Berufsfeuerwehr kaum in Frage kommen. Dagegen sollte die Bildung freiwilliger Feuerwehren überall da angestrebt werden, wo sich die Möglichkeit dazu bietet. Als Organisationsform ist der Verein vorgeschrieben. Die aktiven Mitglieder müssen das achtzehnte Lebensjahr vollendet und dürfen das sechzigste Lebensjahr noch nicht überschritten haben. Der Minister des Innern trifft Bestimmungen über Ausbildung, Uniformierung und Führerbezeichnung. Die Vereinssatzung bedarf der Genehmigung der Polizeiaufsichtsbehörde. Wo genügend Auswahlmöglichkeiten vorhanden sind, darf die Satzung das vorgeschriebene Mindestalter für den Eintritt heraufsetzen, das für das Ausscheiden vorgeschriebene Höchstalter mindern. Praktischerweise wird das jedoch unterbleiben. Die jüngeren Jahrgänge sind für die Ausbildung die beweglichsten und aufnahmefähigsten, das gereifte Alter ist vorzugsweise als Ordnungsmannschaft geeignet. Die Gliederung erfolgt in der Steigermannschaft für Rettung von Personen und Sachen, Ablöschen des Feuers durch die Strahlrohrführer, etwa erforderlich werdendes Niederlegen von Gebäuden und Gebäudeteilen; die Löschmannschaft für Legen der Schlauchleitungen, Zuführung des benötigten Wassers, Bedienung der Spritze, Wegschaffung und Bewachung geretteter Gegenstände. Wo die freiwillige Feuerwehr fehlt oder für die Brandbekämpfung unzureichend ist, liegt der Pflichtfeuerwehr diese Verpflichtung ob. Durch Polizeiverordnung werden Rechte und Pflichten, Uniformierung, Ausbildung, Führerbezeichnung geregelt.

Die Beschaffung und Unterhaltung der erforderlichen Löschgerätschaften, Ausrüstungsstücke, Alarmeinrichtungen, Wasserstationen und Gerätehäuser ist Aufgabe der Gemeinden. Das war seither schon so. Für die Beschaffung der notwendigen Einrichtungen und Ausrüstungen Sorge zu tragen, ist in erster Linie Sache des Ortspolizeiverwalters. Wo er, was meist der Fall sein wird, zugleich der Leiter einer Gemeinde ist, wird er die für die Mittelbewilligung zuständigen Stellen entsprechend aufklären und von der Dringlichkeit seiner Wünsche und Forderungen überzeugen müssen. Dringt er damit nicht durch, so entscheidet nach den neuen gesetzlichen Bestimmungen auf seinen Antrag der Landrat über die Notwendigkeit der Aufwendungen. In der Vergangenheit ist den Ortspolizeiverwaltern, mehr noch den Bürgermeistern und Gemeindevorstehern, von den Feuerwehrführern oft der Vorwurf gemacht worden, die Feuerwehrbelange vernachlässigt, sie nicht in ausreichender Weise vertreten zu haben. Der Vorwurf ist zum Teil berechtigt. Die Abneigung gegen gemeindliche Einrichtungen jeder Art, die an alte militärische Straffheit erinnerten, hatte zum Teil auch auf die Gemeindekörperschaften übergegriffen. Dazu kam die größer und größer werdende Armut der Landgemeinden. Es konnte nur das Allerdringlichste geleistet, manches Gute und Wünschenswerte mußte zurückgestellt werden. Mit Eintritt der erhofften gemeindlichen finanziellen Entlastung werden auch die Leiter der Gemeinden sich williger finden, der Feuerwehr zu geben, was der Feuerwehr ist. Doch auch in Zukunft wird die größte Sparsamkeit überall, auch in der Feuerwehr, angebracht sein; es wird erforderlich sein, Geräte und Ausrüstung pfleglich zu behandeln. Manche unnütze Ausgabe wird dadurch vermieden. Es darf gehofft werden, daß in Zukunft bei der vorgesehenen Schulung der Erziehung zu schonendster Behandlung von Gerät und Ausrüstung entsprechender Wert beigemessen wird.


Niederbarnimer Kreisblatt, 18. Januar 1934, gekürzt

Einheitssatzungen für freiwillige Feuerwehren
Arierparagraph auch hier

Auf Grund des Gesetzes über das Feuerlöschwesen sind bekanntlich in allen Ortspolizeibezirken Preußens freiwillige Feuerwehren zu errichten. Wie die "Wandelhalle" meldet, hat der Minister des Innern jetzt eine Einheitssatzung für alle freiwilligen Feuerwehren im Bereich des Freistaats Preußen aufgestellt und die Polizeiaufsichtsbehörden ersucht, die Genehmigung für die Satzung einer freiwilligen Feuerwehr nur zu erteilen, wenn diese der einheitlichen Mustersatzung entspricht. Das gilt sowohl für die neuzubildenden freiwilligen Feuerwehren wie für die bereits bestehenden. Für Berlin ergeht eine Sonderregelung.

Die Einheitssatzung sieht aktive Mitglieder, Mitglieder der Altersabteilungen und Ehrenmitglieder für die freiwilligen Feuerwehren vor. Als aktive Mitglieder werden nur gesunde, kräftige und gewandte Männer aufgenommen, die den Anforderungen des Dienstes in der Wehr zu genügen imstande sind, einen guten Ruf haben und arischer Abstammung sind. Sie müssen das 18. Lebensjahr vollendet und sollen das 40. Lebensjahr möglichst noch nicht überschritten haben. Bei neuzubildenden Wehren ist jedoch erstmalig auch die Aufnahme älterer Mitglieder gestattet. Die freiwilligen Feuerwehrmänner müssen Bürger einer Gemeinde sein. Jedes neuaufgenommene aktive Mitglied wird zunächst durch den Wehrführer als Feuerwehrmannanwärter für mindestens sechs Monate verpflichtet. Nach erfolgreicher Ausbildung, vorwurfsfreier Dienstzeit und abgelegter Prüfung vor versammelter Mannschaft beschließt der Führerrat über die endgültige Aufnahme. Bei der endgültigen Aufnahme hat das neue Mitglied folgende Erklärung abzugeben:

"Ich gelobe, im Sinne des nationalsozialistischen Staates meinen Führern Gehorsam und meinen Kameraden ein treuer Kamerad zu sein, meine freiwillig übernommenen Pflichten pünktlich und gewissenhaft zu erfüllen, und mich als freiwilliger Feuerwehrmann unter Einsatz meiner ganzen Kraft bereit zu halten: Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr."

Die Dienstzeit für die aktiven Mitglieder endet für Führer und Mannschaften mit Vollendung des 60. Lebensjahres. ... Mitglieder der Altersabteilung sind diejenigen aktiven Mitglieder, die das 60. Lebensjahr vollendet haben oder infolge körperlicher Gebrechen den Dienst in der Wehr nicht mehr ausüben können. Ehrenmitglieder werden auf Vorschlag des Führerrats von dem Wehrführer ernannt. Es kommen hierfür in Frage besonders verdiente Feuerwehrkameraden der Altersabteilung und andere deutsche Männer, die sich ganz besondere Verdienste um das Feuerlöschwesen erworben haben. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, 10. Februar 1934, gekürzt

Feuerwehrversammlung im Landratsamt
Neue Mustersatzung / Noch keine Umorganisation
Keine Gemeinde ohne Wehr!

Eine Mitgliederversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Niederbarnim war zu Freitag nachmittag in das Landratsamt einberufen worden. Mit der für unsere neue Kreisleitung charakteristischen Pünktlichkeit eröffnete Landrat Dr. M. Weiß die Zusammenkunft, an der sich laut Anwesenheitsliste 4 Amtsvorsteher, 16 Gemeindevorsteher und 98 Feuerwehrführer beteiligt haben. Es fehlte die Wehr Birkholz. Nach einem Begrüßungswort durch den Landrat und dem Hinweis auf den Zweck der Tagung, Annahme der neuen Kreisfeuerwehrverbandssatzung, hob der Vorsitzende des Kreisverbandes, Kreisbrandinspektor Graß, die treue Gefolgschaft der Niederbarnimer Wehren im vergangenen Jahre hervor und sprach den Wunsch aus, daß es so weiter gehen möge, getreu dem Grundsatz der freiwilligen Feuerwehr: Einer für alle - alle für einen! Durch ein stilles Gedenken ehrte man die im vorigen Jahre verstorbenen 20 Kameraden, deren Namen verlesen wurden.
Aus dem Geschäftsbericht für 1933 erfuhr man, daß der Kreis 76 Wehren mit 1987 Wehrmännern zählte und jetzt 77 mit 1934 zählt. Strausberg ist infolge der Neueinteilung der Verbände nach Kreisen ausgeschieden und zu Oberbarnim eingegliedert worden, ...
Gemäß dem Gesetz über das Feuerlöschwesen vom 15. Dezember 1933 bilden die im Kreise vorhandenen freiwilligen Feuerwehren den Kreisfeuerwehrverband als Körperschaft öffentlichen Rechtes, während alle Ortswehren, von denen für jeden Amtsbezirk eine, aber auch nur eine zu bestehen hat, eingetragene Vereine sein müssen. Demzufolge war eine neue Satzung für den Feuerwehrverband im Landkreise Barnim anzunehmen, die diese Punkte und eine Reihe weiterer regelt. ...
Zum Punkte Feuerwehrdienst und Feuerwehrverbands-Angelegenheiten hört man, daß Feuerwehr in Uniform und Polizei sich fortan mit dem deutschen Gruß begrüßen sollen; während bei geschlossener Aufstellung die Feuerwehr auf den Gruß ihrer Führer mit "Es lebe Deutschland" antwortet. Feuerwehrpflichtdienst geht laut einem Erlaß des Stabschefs dem SA.- oder SS.-Dienst vor; eine Einigung über den Dienstplan mit örtlicher SA.-Stelle ist ratsam. ...
Amtmann Moch von der Provinzialfeuersozietät sprach kurz über die Richtlinien der Sozietät für Beihilfen zur Anschaffung von Geräten und zur Anlage von Löscheinrichtungen. Die Mittel scheinen knapper und die Bedingungen strenger geworden zu sein. ...
Es kann noch mitgeteilt werden, daß mit ein paar Ausnahmen alle Landgemeinden unseres Kreises Ortswehren besitzen und daß die noch fehlenden in den nächsten Tagen gegründet werden. Dann dürfte der Kreis Niederbarnim, was seine Feuerwehrorganisation angeht, mustergültig unter den preußischen Landkreisen sein.


Niederbarnimer Kreisblatt, 20. März 1934

Die neuen Feuerwehren im Kreise
Dienstversammlung im Landratsamt

Zur Besprechung aller einschlägigen Fragen hatte der Landrat des Kreises Niederbarnim für die Vertreter der neugegründeten 15 freiwilligen Feuerwehren des Kreises zu Freitag im Landratsamt eine besondere Feuerwehrdienstversammlung anberaumt. Dazu waren geladen worden die Gemeindevorsteher, das Kommando der Ortsfeuerwehr und das Kommando der Ausbildungswehr der in Frage kommenden Ortschaften. Bei er Versammlung, die unter dem Vorsitz des Landrats Dr. M. Weiß vor sich ging, waren vertreten die Gemeinden und Wehren Bernöwe, Birkholz, Börnicke, Eiche, Hönow, Kienbaum, Krummensee, Lobetal, Löhme, Mehrow, Münchehofe, Prenden, Schwanebeck, Seefeld und Spreeau durch die Gemeindevorsteher sowie durch die erwähnten beiden Kommandos, im ganzen durch 35 Personen. An der Sitzung nahmen außerdem der Dezernent für das Feuerlöschwesen des Kreises, Regierungsrat Jacobi, als Sachbearbeiter Kreisbrandinspektor Graß, als Vertreter der Feuersozietät Amtmann Moch, sowie für den Kreisfeuerwehrverband Branddirektor Doßke wie die Oberbrandmeister Behrendt, Köhler, Fischer und Brandmeister Lau teil. Es hatten sich auch die Amtsvorsteher von Neuenhagen und Prenden und die Gemeindevorsteher von Ahrensfelde, Blumberg und Kagel eingefunden.

Es wurde das Gesetz über das Feuerlöschwesen vom 15. Dezember 1933 besprochen, lt. welchem die Freiwilligen Feuerwehren nach Ortspolizeibezirken zusammengeschlossen werden, während die Träger des Feuerlöschwesens die Gemeinden bleiben, welche auch fernerhin für die Kosten der Geräte, Ausrüstungen usw. aufzukommen haben. Die Gliederung der Wehr und die Besetzung der Führerstellen wurde den Versammelten an Hand der einschlägigen ministeriellen Beschlüsse dargetan. Danach erhalten alle oben erwähnten Wehren je einen Brandmeister, sowie mit Ausnahme der Gemeinde Seefeld, welcher 4 zustehen, 3 Oberfeuerwehrmänner. Löschmeister kommen in Frage für Birkholz, Börnicke, Hönow, Krummensee, Mehrow, Prenden, Schwanebeck und Seefeld, während bei den übrigen die Aufgaben des Löschmeisters jeweils ein Oberfeuerwehrmann übernimmt. Sämtliche 15 neugegründeten Feuerwehren sind hinsichtlich ihrer Mannschaftsstärke sowie nach Art und Zahl der vorhandenen Großgeräte in die Einheit A, d. h. in einen Halbzug, einzugliedern.

Ueber die Uniformierung und Ausrüstung der Mannschaften, von der dann die Rede war, ergeht an die Ortspolizeibehörden, Ortsbehörden und Feuerwehren einen besondere Rundverfügung. Von besonderem Interesse für die Teilnehmer der Dienstversammlung waren die Hinweise auf die Anschaffungskosten und Zuschüsse, die vom Kreisausschuß und der Feuersozietät für die neuen Wehren genehmigt worden sind. Die Zuschüsse der Provinzialfeuersozietät richten sich nach deren jeweiligem Versicherungsstand in den betreffenden Gemeinden, die Kreisbeihilfen aber prozentual nach der Wehrstärke. Dadurch will die Kreisverwaltung möglichst starke Beteiligung der Einwohner in den Wehren erzielen. Es erfolgte dann die Ausgabe der Unfallverhütungsvorschriften sowie ein Hinweis auf die einheitliche Ausbildung der Führer und Mannschaften nach der Uebungsordnung für die Feuerwehren der Provinz Brandenburg. Zu diesem Punkte stellte der Landrat an einzelne Führer Fragen nach dem Ausbildungsstande ihrer Wehren. Der Punkt Verschiedenes erbrachte Fragen der Gemeindevorsteher und der örtlichen Feuerwehrführer zu Einzelheiten aus dem Feuerlöschwesen.

Die Dienstversammlung der neugegründeten Freiwilligen Wehren hat dazu beigetragen, den Feuerwehrgedanken und das Feuerwehrwesen in den erwähnten 15 Gemeinden des Kreises Niederbarnim zu vertiefen und zu festigen. Es darf nunmehr noch einmal festgestellt werden, daß jetzt sämtliche Gemeinden des Kreises wohl ausgerüstete und gut durchorganisierte Freiwillige Feuerwehren besitzen.


Niederbarnimer Kreisblatt, 27. April 1934, gekürzt

Aus der Brand- und Unfallchronik unseres Kreises
Aufschlußreicher Jahresbericht der Niederbarnimer Feuerwehr

(Die Katze auf dem Kirchendach und der verbrannte Kanarienvogel - 13 Großfeuer, 7 tödliche Unfälle und 11 verletzte Kameraden, Ehrenzeichen, Diplome und Litzen)
Uebung macht den Meister!

Die Brandübersicht in dem Jahresbericht des Kreisverbandes Niederbarnim der freiwilligen Feuerwehren, der sich über das Kalenderjahr 1933 und das erste Quartal 1934 erstreckt, weist gegenüber dem Vorjahre eine Abnahme von mehr als 70 Bränden auf. Zu bekämpfen waren in der Berichtszeit 131 Brände, und zwar Brände an und in Wohngebäuden, Fabriken, sowie in sonstigen gewerblichen und landwirtschaftlichen Betrieben. 34 Kleinfeuer, 34 Mittelfeuer, 12 Großfeuer, 2 Schornstein- bzw. Rußbrände, 2 Preßkohlenbrände in Lagerräumen. Außerdem erfolgte eine Alarmierung bei der Explosion eines überhitzten Kachelofens;
Wald-, Wiesen- und ähnliche Brände: 18 Waldbrände, 3 Wiesenbrände, 12 Heide- und Brachlandbrände, 2 Eisenbahnböschungsbrände, 1 Müllplatzbrand und 1 Dunggrubenbrand. Mietenbrände: 1 Getreide- bzw. Strohmietenbrand und 2 Reisigmietenbrände. Brennende Fahrzeuge: 3 Kraftwagenbrände, 1 Personen-Motorboot und ein Kajütenbrand in einem Lastkahn. Außerdem wurden auch die Feuerwehren des Kreises zur Löschhilfe bei Großfeuern außerhalb der Kreisgrenzen angefordert.

Bei Verkehrsunfällen und sonstigen Gefahren haben die Feuerwehren des Kreises in 34 Fällen, gegenüber 11 Fällen im Jahre 1932, Hilfe geleistet und zwar: 7mal bei Kraftwagenunfällen, 3mal beim Bergen Ertrunkener, 1mal Rettung eines Ertrinkenden, 1mal bei einer Leuchtgasvergiftung, 1mal bei Blitzschlag in einen Baum (2 Personen getötet), 1mal beim Retten eines in eine Kalkgrube gefallenen Pferdes, 1mal beim Retten einer Katze vom Kirchendach, 1mal bei einem Kranken- und einem Leichentransport, 2mal beim Beseitigen von Hornissennestern, 1mal beim Sinken eines Lastkahnes, 6mal beim Beseitigen von Verkehrshindernissen infolge von Sturmschäden, 6mal beim Auspumpen der Keller bzw. Gruben infolge Wolkenbruches und 2mal bei Rohrbrüchen der Hauswasserleitungen und 1mal bei eine Ammoniakvergasung in einem Kühlraum.
...
Hierbei haben 11 Feuerwehrleute und 5 Zivilpersonen leichtere Körperschäden bzw. Brandverletzungen, sowie bei den Straßenverkehrs- und sonstigen Unfällen 5 Personen schwere und 7 Personen den Tod erlitten. Aus einem mehrgeschossigen Wohnhause wurde ein Kind und in einem anderen Falle vor dem Tode des Ertrinkens ein Erwachsener gerettet. Bei den vorbenannten Bränden sind erstickt bzw. verbrannt: 14 Schweine, 2 Ziegen, 8 Hunde, 5 Kaninchen, 57 Hühner, 3 Enten, 40 Tauben und 1 Kanarienvogel. ...
...
Neue Feuerwehrgeräte und Fahrzeuge wurden geprüft und abgenommen je ein Mannschafts- und Gerätekraftwagen in Ahrensfelde, Friedrichsthal, Glienicke, Hohen Neuendorf, Kalkberge-Rüdersdorf, Kalkberge-Tasdorf, Kleinschönebeck-Fichtenau, Schönerlinde, Werlsee und Petershagen, sowie je eine Kleinmotorspritze in Groß-Schönebeck, Jagdhaus Döllnsee, Petershagen und Wensickendorf. Außerdem haben viele Gemeinden Druckschläuche, Kübelspritzen und Ausrüstungsstücke anderer Art beschafft.
Die Löschwasserversorgung wurde verbessert durch den Bau von Feuerlöschbrunnen in den Gemeinden Dahlwitz-Hoppegagten, Neuholland, Oranienburg-Wilhelminenhof, Schönow, Schwanebeck, Friedrichsthal und Zinndorf, durch den Bau eines Feuerlöschteiches in Wensickendorf, durch die Räumung und Tieferlegung des Dorfteiches in 7 Gemeinden und durch den Bau eines Saugeschachtes in Krummensee.

Ein neues Feuerwehrgerätehaus mit Uebungsturm und Schlauchtrocknungsanlage hat die Gemeinde Seeberg und einen Feuerwehrübungsturm mit Schlauchtrocknungsanlage hat die Gemeinde Eggersdorf errichtet.
Neue freiwillige Feuerwehren haben die Gemeinden Kienbaum, Schwanebeck, Bernöwe, Birkholz, Börnicke, Eiche, Hönow, Krummensee, Lobetal, Löhme, Mehrow, Münchehofe, Prenden, Seefeld und Spreeau gegründet.


Niederbarnimer Kreisblatt, 5. Juni 1934, Amtsbezirk Blumberg

Eine Scheune niedergebrannt
Die Weidelsche Scheune in der Landsberger Straße brannte in der Nacht zum Montag vollständig nieder. Da mit der Scheune ein Wohnhaus zusammenhängt, rief man sofort die Nachbarwehren zu Hilfe. Durch vier Motorspritzen von Ahrensfelde, Blumberg, Bernau und Werneuchen wurde das Wasser vom Haarteich zur Brandstätte gepumpt. Unterstützt vom Freiwilligen Arbeitsdienst Blumberg gelang es den Wehren, das Wohnhaus zu retten.
In der Scheune verbrannte eine größere Menge ausgedroschenen Roggens und eine Dreschmaschine. Da man die Wohnungen in aller Eile ausräumte, wurden viele Möbelstücke beschädigt, so daß die 7 Mieter, alles Arbeiter, manchen Verlust zu beklagen haben. Zwei Familien sind nicht versichert. Man vermutet Brandstiftung.


Niederbarnimer Kreisblatt, 27. Juni 1934, Amtsbezirk Blumberg

Hohe Belohnung für Ermittlung eines Brandstifters
Blumberg, 27. Juni. Der am 4. Juni von uns gemeldete Brand der Weidelt-schen Scheune hat noch keine Aufklärung gefunden. Die Feuersozietät hat eine Belohnung von 2000 RM. für Ermittlung des Brandstifters ausgesetzt. Bisher gelten zwei Personen als verdächtig: Ein Mann mit einem Rade, der am Vormittag des Brandtages an der Brandstätte gesehen wurde, und ein Motorradfahrer, der nach dem Brande ohne Licht von Blumberg in der Richtung zum Bahnhof fuhr. Die Bevölkerung wird gebeten, die Nachforschungen zu unterstützen. Angaben können bei der Ortspolizei gemacht werden, die auf Wunsch vertraulich behandelt werden.


Niederbarnimer Kreisblatt, 9. Juli 1934, gekürzt

Niederbarnimer Feuerwehren in Bergfelde
Erste Versammlung des Kreisfeuerwehrverbandes nach Durchführung des Feuerlöschgesetzes
...
Nach einigen Bekanntgaben wurden die Kameraden Paul Haase, Ahrensfelde, Erich Ahrendhold, Kalkberge, Fritz Goethe, Herzfelde und Paul Netzeband, Oranienburg mit dem staatlichen Erinnerungszeichen für Verdienste um das Feuerlöschwesen ausgezeichnet, ...


Niederbarnimer Kreisblatt, 17. Juli 1934, Amtsbezirk Ahrensfelde, anonymisiert

Eiche. Zu dem Übergabetag der Freiwilligen Feuerwehr waren außer den örtlichen Vereinen die Nachbarvereine und als Ehrengäste der Vertreter des Landrats, Regierungsrat Jacobi, Kreisfeuerwehrführer Gratz, Brandmeister Schäfer, Amtsvorsteher Wegener, die Gemeindevorsteher und Ahrensfelde und Mehrow, der Ortsgruppenleiter der NSDAP. von Ahrensfelde, Pg. K., und der Stützpunktleiter, Pg. E. erschienen. Bei den Steigerübungen, dem Fuß- und Geräteexerzieren sowie dem Brandangriff zeigte die junge Wehr vorbildliche Leistungen, was allseitig anerkannt wurde. Nach dem Festzug durch den Ort und die Siedlung vereinte der Tanz noch lange die Teilnehmer.


Niederbarnimer Kreisblatt, 28./29. Juli 1934, Amtsbezirk Ahrensfelde


Ahrensfelde. Bei der Kreisverbandstagung der Freiwilligen Feuerwehren in Bergfelde wurde auch unser Gemeindeschulze für die großen Verdienste um das Feuerlöschwesen mit der Dienstauszeichnung nebst Urkunde ausgezeichnet. Unsere Feuerwehr ist bereits im Besitze einer Motorspritze und eines Mannschaftskraftwagens. Außerdem wurde ein Tiefbrunnen gebaut, aus dem zu gleicher Zeit drei Motorspritzen Wasser entnehmen können.


Niederbarnimer Kreisblatt, 13. August 1934, Amtsbezirk Ahrensfelde, anonymisiert

Ahrensfelde. Durch den Reichsluftschutzbund fanden am Sonnabend Vorführungen von Brandsätzen statt. Eine große Menschenmenge hatte sich eingefunden. Trotzdem es nur kleine Brandsätze waren, so war doch die Wirkung ungeheuerlich. Außer Sand gab es für diese Bomben kein Hindernis. Wasser vergrößerte sogar noch die Wirkung. Theoretisch und praktisch wurden auch die Bekämpfungsmaßnahmen vor Augen geführt, die, mit Ruhe durchgeführt, keinerlei Gefahr bieten. Eine gewaltige Aufgabe ist hier noch zu erledigen.


Niederbarnimer Kreisblatt, 28. September 1934, Altlandsberg und Umgebung

Blumberg. Feuerwehrtag. Nachdem die neuen Feuerwehren in Seefeld und Löhme unter der Leitung unsres Oberbrandmeisters Vetter ihre Ausbildung erhalten haben, erfolgte am Sonntag die Prüfung durch den Kreisfeuerwehrführer Graß. Da nur Blumberg einen Steigeturm besitzt, fand der erste Teil der Prüfung in Blumberg statt. Viele Wehren der Umgegend hatten Vertreter entsandt, u. a. Ahrensfelde, Eiche, Mehrow, Neuenhagen, Lanke, Friedrichstal und Bernöwe. Die Leitervorführungen wurden von den Führern der neuen Wehren, Helmer - Seefeld und Bredereke - Löhme geleitet. Während dieser Vorführungen erschien auch Landrat Dr. Weiß, um der weiteren Prüfung beizuwohnen. Um 2,10 Uhr fuhren die Wehren nach Seefeld und Löhme, wo Fußdienst und praktische Uebungen vorgeführt wurden.


Niederbarnimer Kreisblatt, 11. September 1934, Altlandsberg und Umgebung, gekürzt

Hönow. Die Uebergabe der Freiwilligen Feuerwehr findet am Sonntag, mittags 1 Uhr, in Hönow statt. Nachdem im Januar 1934 die Gründung der Feuerwehr stattgefunden hatte, ist die Ausbildung durch den Oberbrandmeister der Feuerwehr Neuenhagen erfolgt. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, 26. September 1934, Altlandsberg und Umgebung

Blumberg. Der erste Ausbildungslehrgang der Ortsgruppe Blumberg des NLB. hat sein Ende erreicht. Branddirektor Arndt aus Eberswalde sprach über "Brandschutz im Luftschutz". Die sehr interessanten Ausführungen brachten viel Neues und zeigten, wie man mit einfachen Mitteln (Schaufel mit Sand, Eimer mit Wasser und der Wasserpatsche) den entstehenden Brand ablöschen kann. Auf dem Hof wurden dann von Kursusteilnehmern an einem Dachbodenmodell Brandsätze gelöscht. Durch diesen Kursus, der 6 Wochen dauerte, wurde ein Stamm von Mitgliedern theoretisch und praktisch im Luftschutz ausgebildet. Weitere Lehrgänge werden folgen.


Niederbarnimer Kreisblatt, 6. November 1934, Altlandsberg und Umgebung

Blumberg, Feuerwehrtag. Auf dem Berliner Platz versammelten sich am Sonntag die Wehren von Blumberg und der umliegenden Ortschaften. Der Landrat Dr. Weiß, Kreisfeuerwehrführer Graß und Sozietätsamtmann Moch erschienen um 1,30 Uhr, um den 2. Löschzug abzunehmen und die Blumberger Wehr neu zu verpflichten. Oberbrandmeister Vetter führte Fußdienst, Parademarsch und Geräteübungen vor. Am Steigeturm zeigte darauf der 2. Löschzug (Elisenau), was er gelernt hat. Dann ging es, voran unser Spielmannszug und eine Kapelle, durch die Gartenstraße zum Feuerlöschbrunnen in der Schloßstraße. Hier wurde ein Brandangriff gezeigt. Kreiswehrführer Graß sprach der Wehr seine Anerkennung über das gezeigte Können aus, ermahnte sie zur Weiterarbeit und verpflichtete sie auf den Führer. Der Landrat begrüßte die anwesenden Gemeindevertreter und sprach seine Zufriedenheit über das Geleistete aus und schloß mit einem Sieg-Heil auf den Führer. Danach marschierten die Wehren zum Lokal Otte, wo am Abend das Stiftungsfest der Blumberger Feuerwehr gehalten wurde.


Niederbarnimer Kreisblatt, 14. November 1934, Altlandsberg und Umgebung

Ahrensfelde. Die Freiwillige Feuerwehr feierte am Sonnabend im Lokal Dubick ihr Wintervergnügen. Der Feuerwehrmann Richard Wegener I wurde für 15-jährige Dienstzeit ausgezeichnet. Ein Anerkennungsschreiben des Landrates für die tatkräftige Bekämpfung der beiden Scheunenbrände in der Nacht zum 29.10. wurde vom Oberbrandmeister verlesen. Ehrenbrandmeister Schäfer wies auf das gute Einvernehmen zwischen Feuerwehr und Einwohnerschaft hin. Deutscher Tanz hielt alle Teilnehmer bis zum Eintritt der Polizeistunde zusammen.


Niederbarnimer Kreisblatt, 20. November 1934, Altlandsberg und Umgebung, (*)

Ahrensfelde. ... In Verfolg des Zieles, die Wasserversorgung bei Feuersgefahr in der Gemeinde sicher zu stellen, wurde beschlossen, zunächst einen weiteren Tiefbrunnen im östlichen Teil des Ortes zu errichten. Für den Ortsteil Friedhof und den Siedlungsblock B soll versucht werden, eine Wasserabnahmestelle an der Lindenberger Straße durch Herleitung aus dem Wasserwerk der Berliner Stadtsynode zu errichten, Verhandlungen mit der Synode werden eingeleitet.


Niederbarnimer Kreisblatt, 21. Januar 1935, Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Wasserrohrbruch im unbewohntem Haus: Am Freitag wurde die Feuerwehr zur Elisenauer Siedlung gerufen. Ein Haus in der Börnicker Straße ist zurzeit unbewohnt. Infolge der Kälte platze ein Wasserrohr. Der Schaden wurde erst entdeckt, als der Nachbar das Wasser aus dem Hause laufen sah. die Feuerwehr mußte den Keller leerpumpen.


Niederbarnimer Kreisblatt, 29. Januar 1935, Amtsbezirk Ahrensfelde

Mehrow. Unsere Freiwillige Feuerwehr feierte ihr erstes Stiftungsfest. Die Kameraden der Wehr mit ihren Angehörigen, Abordnungen der Nachbarwehren und Einwohnern unserer Gemeinde waren zahlreich vertreten. Außerdem waren der Ehrenbrandmeister Schäfer und Vertreter der Ortsbehörden erschienen. Nach einem von Frau Pose vorgetragenen Prolog begrüßte Brandmeister Müller die Kameraden und Gäste. Danach schilderte Kam. Schäfer die Gründung und Entwicklung der Wehr bis zum heutigen Tage. Dann folgten Theaterstücke und etliche Kouplets. Auch wurde eine sehr gut gestiftete Tombola verlost. Ein gemütlicher Tanz hielt die Festteilnehmer in froher Geselligkeit noch einige Stunden beisammen.


Niederbarnimer Kreisblatt, 2. Februar 1935, gekürzt

Arbeitsreiche Feuerwehr-Dienstversammlung
Die neue Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehren.

Der Landrat des Kreises Niederbarnim hatte für die Ortspolizeibehörden und Feuerwehren des Kreises eine Feuerwehr-Dienstversammlung auf Dienstag den 29. Januar im Sitzungssaal des Landratsamtes anberaumt. ... Von besonderer Bedeutung war die Teilnahme des Provinzialfeuerwehrführers, des Landesbranddirektors Gaedicke, und seines Adjutanten, des Branddirektors Lehmann. Aus dem Landratsamte waren erschienen Landrat Dr. M. Weiß, sein Stellvertreter, Regierungsrat Jacobi, der Feuerwehrdezernent, Regierungsassessor Dr. Zenke, Kreisbrandinspektor Graß, der Vertreter der Kreisdirektion der Feuersozietät, Rentsch, und der Gendarmerieinspektor Hinzmann.

... Bei der Besprechung der neuen Dienstvorschrift, die jetzt überall eingeführt ist, wurden die Fragen der Sicherheitswachen bei Kostümfesten, das Auftreten der Feuerwehrkapellen und die Grußpflicht berührt. Wichtig sind, so wurde des weiteren hervorgehoben, die Sicherungsmaßnahmen für den Straßenverkehr bei Bränden und Alarmübungen, die grundsätzlich Sache der Polizei sind, bei denen aber die Feuerwehr mitwirkt. Zu dem Punkte der Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Gendarmerie nahm auch der Gendarmerieinspektor das Wort, der Teilnahme der Feuerwehr an polizeilichen Dienstversammlungen wünschte. Von Bedeutung war noch der Hinweis auf die Sicherstellung der Löschwasserversorgung, d.h. auf den Schutz der Hydranten, Feuerlöschbrunnen und Brunnenständer der Zisternen gegen Frostgefahr, sowie auf die Pflege der Feuerwehrgeräte im Winterhalbjahr. Die Schaffung ausreichender, von der Ortswasserleitung unabhängiger Löschwasserstellen gehört zu den vordringlichen Aufgaben der Feuerwehren.

... Zu den Richtlinien für die Aufstellung des Haushaltsplanes der örtlichen Feuerwehrabteilungen innerhalb des Gemeindehaushaltsplanes verbreitet sich Regierungsrat Jacobi über die Aufbringung der Mittel zur Finanzierung des Feuerlöschwesens, und schlug vor, in den einzelnen größeren Gemeinden Fördervereinigungen zu bilden, die dann einen Teil der Gelder aufzubringen hätten. Im übrigen hat in den Haushaltsplänen Sparsamkeit zu herrschen, wenngleich die erforderlichen Geräte zu beschaffen sind. Verfügungen des Regierungspräsidenten über die Normung im Feuerwehrwesen, die auch im Kreise Niederbarnim weitergeführt wird, sowie über die Prüfung der örtlichen Wehren durch den Provinzial- oder Kreisfeuerwehrführer wurden bekanntgegeben. Der Provinzialfeuerwehrführer erklärte dazu, daß er überall dort wo es nottue, selbst nach dem Rechten sehen werde. Feuerwehrführer kann nur der werden, der die vorgeschriebene Prüfung in Bahrensdorf bestanden hat. Auch die Feuerwehrgasschutzlehrgänge bei der Auer-Gesellschaft in Oranienburg werden fortgesetzt.

Das Verhältnis der Feuerwehr zur SA und SS ist noch nicht völlig geklärt; die Klärung wird im Zuge es Neuaufbaues der SA. erfolgen. ...

Provinzialfeuerwehrführer Gaedicke faßte zum Schluß das Ergebnis der einzelnen Punkte der Tagesordnung zusammen und erläuterte es an Hand seiner Kenntnisse und Erfahrungen. Er betonte die neue Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehren auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen, wies auf die Zusammenarbeit der Feuerwehr mit dem Arbeitsdienst hin und verlangte, daß die Wehren überall die ihnen zukommende Stellung behaupten sollten. Innerhalb der Wehren gelte es, den Geist der Kameradschaft zu pflegen. Ein Wort des Dankes an alle Erschienenen und Mitarbeiter fand dann Regierungsrat Jacobi, der auch noch einmal auf die günstigen Ergebnisse der Besichtigungen und Uebungen im Kreise Niederbarnim hinwies. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, 5. Februar 1935, Amtsbezirk Ahrensfelde

Eiche. Nach einjährigem Bestehen beging die Freiwillige Feuerwehr ihr Stiftungsfest, bei dem der zahlreiche Besuch zeigte, welches Interesse alle hiesigen Kreise der Feuerwehr entgegenbringen. Nachdem Brandmeister Seelisch die Anwesenden begrüßt hatte, überreichte er dem Ausbildner [!] der Wehr, Oberbrandmeister Schäfer, als Zeichen der Anerkennung eine Ehrenurkunde und ein gerahmtes Gruppenbild sämtlicher Mitglieder der Wehr. Kamerad Lindemann sprach den Prolog. Die beiden Einakter "Die Zukunftsfeuerwehr" und "Ede und Lude bei der Feuerwehr" fanden allseitigen Beifall. Der darauf folgende Ball sorgte für weitere frohe Stimmung. Auch die hier übliche Verlosung von gestifteten Gegenständen fehlte nicht.


Niederbarnimer Kreisblatt, 20. Februar 1935, Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. Eine Dienstversammlung der Freiwilligen Feuerwehr fand am Sonnabend im Lokal Müller statt. Nach Erledigung der einzelnen Punkte erstattete Oberbrandmeister Krüger Bericht über die im Landratsamt am 29. Januar stattgefundene Dienstversammlung. Er hob besonders die Theatersicherheitswachen, Grußpflicht gegenüber der Polizei und Unterstützung des Luftschutzes hervor. Unfallrentenempfänger und Kriegsbeschädigte sind als Feuerwehrmänner aufzunehmen, ganz besonders wird Wert auf die Teilnahme an den in Oranienburg stattfindenden Gasschutzlehrgängen gelegt. Nach der Dienstversammlung fand noch eine Instruktionsstunde statt. Brandmeister Grube instruierte über die Gefahren der Elektrizität bei der Feuerbekämpfung.

Ahrensfelde. Die Freiwillige Feuerwehr, stellte sich am Sonntag in den Dienst der Winterhilfe und sammelte Eintopfgerichtspenden. Es wurden 114,90 RM einkassiert.


Niederbarnimer Kreisblatt, 16. März 1935, Amtsbezirk Blumberg (*)

Blumberg. Gemeinderatssitzung. An Donnerstag fand im Gemeindezimmer eine Sitzung der Gemeinderäte statt. Eine reichhaltige Tagesordnung wurde durchgearbeitet. ...
2. Bekanntgabe der Ergebnisse in der endgültigen Auseinandersetzung mit der Gemeinnützigen Treuhandsiedlungsgesellschaft. Die Gemeinde erhält nach dem Leistungsbescheid die Schloßmeisterei, ein Arbeiterhaus, auf dem Gut gelegen, als Armenhaus, ein Gelände an der Birkholzer Grenze zum Sportplatz mit Sand- und Kiesgrube und eine Barentschädigung für Gemeinde und Schule.
3. Besprechung über die Verwertung des vorhin genannten Meistereigrundstückes. Es ist geplant, in diesem Grundstück Räume für die Feuerwehr, Durchwanderer, Raum für den Leichenwagen und einen Sezierraum zu schaffen. Im Wohnhaus sollen außerdem die Amts- und Gemeindebüroräume eingerichtet werden.
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Niederbarnimer Kreisblatt, 27. März 1935, Amtsbezirk Ahrensfelde, anonymisiert

Ahrensfelde. Zu einer eindrucksvollen Begrüßungsfeier der sieben Saardeutschen, die zu einem 14tägigen Erholungsurlaub im Ort weilen, versammelten sich am Sonntag abend die Parteigenossen, Vereinsführer und Volksgenossen im Parteilokal. Ortsgruppenleiter Pg. R. K. hieß die Saardeutschen herzlich willkommen. Es sprach dann der Gemeindeschulze und Ortsamtsleiter der NSV. Pg. H.. Nach gemeinsamem Gesang des Saarliedes folgten Begrüßungsansprachen des Truppführers des SA.-Reitersturmes Pg. A., der die Saarländer zu dem am Sonnabend stattfindenden Kameradschaftsabend einlud, des Vereinsführers des Krieger- und Landwehrvereins Pg. A. K., des Oberbrandmeisters der Freiwilligen Feuerwehr, der Führerin des BDM. und des Kulturwarts Pg. J., der als Dietwart des Turnvereins "Felsing" sprach. Nach dem Gesang des Deutschlandliedes ergriff der Saardeutsche Vg. Michel das Wort und sprach über die Erlebnisse unter der Fremdherrschaft und über die Zeit des Abstimmungskampfes. Anschließend blieben alle bei frohem Tanze vereint.


Niederbarnimer Kreisblatt, 22. Juli 1935, Amtsbezirk Ahrensfelde

Brandstiftungung als Racheakt.
Ahrensfelde, 22. Juli
Anfang März d. J. war die Scheune des Bauern W. in Ahrensfelde in Flammen aufgegangen. Als Täterin wurde die 30jährige Ella Bollmow ermittelt, die als Hausangestellte im Orte tätig war.

In der Verhandlung vor dem Berliner Landgericht war sie geständig. Sie gab an, sich an dem Bauern habe rächen zu wollen. Wie sich herausstellte, handele es sich um Phantastereien. Der ärztliche Sachverständige bezeichnete die Angeklagte als schwere Psychopathin, die für ihr gefährliches Treiben nicht mehr verantwortlich zu machen ist. Das Gericht sprach die Angeklagte unter Zubilligung des Paragraphen 51 frei, ordnete aber ihre Ueberweisung in eine Heil- und Pflegeanstalt an, damit die Oeffentlichkeit vor dieser triebhaften und unberechenbaren Kranken geschützt ist.


Niederbarnimer Kreisblatt, 2. September 1935, Amtsbezirk Blumberg

Feuer in der Gutssiedlung Blumberg
Blumberg, 2. September
Feueralarm rief unsere Wehr in der Nacht von Sonnabend zu Sonntag um Mitternacht zum Gut Blumberg, wo Stallung und Scheune des Siedlers O. brannten. Außer der Ortswehr waren die Wehren von Birkholz, Ahrensfelde, Mehrow, Schwanebeck, Seefeld, Eiche, Löhme, Hönow, Lindenberg und Krummensee mit drei Motorspritzen und einigen Handdruckspritzen erschienen. Glücklicherweise war kein Wind, sonst hätte der Brand noch viel mehr Schaden angerichtet. Durch Wassermangel war die Bekämpfung sehr schwierig, der Hydrant der Wasserleitung reichte nicht aus, so daß die Blumberger Besitzer aus dem Dorfteich 51 Wasserwagen zur Brandstelle brachten. Außer Stallung und Scheune verbrannten die Hühner, landwirtschaftliche Maschinen, rund 40 Zentner Getreide, das am Tage vorher ausgedroschen war, und das Stroh. Die Entstehungsursache ist noch nicht geklärt.


Niederbarnimer Kreisblatt, 4. September 1935, Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Der Landrat des Kreises Niederbarnim, Dr. M. Weiß, besichtigte am Sonntag mittag die Brandstätte in der Siedlung "Gut Blumberg" (über den Brand berichteten wir am Montag) und stellte hier durch Vernehmungen fest, daß bedauerlicherweise eine Verzögerung in der Alarmierung dadurch entstanden ist, daß der einzige in der Nähe befindliche Telephonapparat nicht erreichbar war, weil der Besitzer, Administrator Busse, nicht anwesend war. Ferner hatte sich herausgestellt, daß die Wasserversorgung wohl für den normalen Verbrauch der Siedler genügt, keinesfalls aber bei Brandgefahr. Es wird dafür gesorgt werden, daß die beiden Mängel sobald als möglich abgestellt werden.


Niederbarnimer Kreisblatt, 3. Januar 1936, Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Schadenfeuer. Das neue Jahr hat sich bei uns nicht sehr gut eingeführt. In der Neujahrsnacht wurde die Feuerwehr alarmiert. Es brannte der an der Berliner Straße gelegene Stall des Bauern August Keisdorf. Da der Stall gewölbt ist, konnte das Vieh gerettet werden. Es verbrannte das auf dem Stallboden lagernde Heu und der Dachstuhl. Zur Hilfeleistung waren auch die Wehren der Nachbardörfer Birkholz, Ahrensfelde, Zepernick, Seefeld und Löhme erschienen. Es ist dies der dritte Stallbrand im Ort innerhalb eines Vierteljahres.


Niederbarnimer Kreisblatt, 24. Januar 1936, gekürzt

Niederbarnimer Feuerwehrabend in Berlin
Dienstversammlung und Kameradschaftstreffen unserer Wehrführer
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Niederbarnimer Kreisblatt, 4. Februar 1936, Amtsbezirk Ahrensfelde, anonymisiert

25 Jahre Freiwillige Feuerwehr
Landrat Dr. Weiß in Ahrensfelde

Die Freiwillige Feuerwehr Ahrensfelde konnte auf ein 25jähriges Bestehen zurückblicken und beging dieses Jubiläum am Sonnabend im Lokal Müller. Folgende Nachbarwehren waren vertreten: Eiche, Mehrow, Blumberg und Berlin-Marzahn. Als Vertreter der Behörden waren erschienen Kreiswehrführer Brandinspektor Graß, Feuersozietätsamtmann Hauptbrandmeister Moch, Amtsvorsteher Pg. W., Ortgruppenleiter der NSDAP. Pg. R. K., Bürgermeister Pg. H. und der damalige Amtsvorsteher Buchholz als Gründer der Wehr.
Nach der Begrüßungsansprache des Amtsvorstehers Pg. W. verlaß der Brandmeister Pg. G. einen Auszug aus der Chronik der Feuerwehr, die die Gründung, Entwicklung und Tätigkeit in den 25 Jahren schilderte. Kreiswehrführer Graß übermittelte die Glückwünsche der Kreisverwaltung und überbrachte der Wehr die Glückwünsche der Feuersozietät und übergab der Wehr ein Schreiben, wonach der Wehr dreißig Meter Druckschlauch als Geschenk überwiesen werden. Für die Gemeinde Ahrensfelde brachte Bürgermeister Pg. H. die Glückwünsche dar mit der Ueberraschung, der Wehr 150 Meter Druckschlauch zu beschaffen. Ein Spender, der nicht genannt sein will, hat sich gemeldet und will 20 Meter Druckschlauch stiften. Von den Kameradenfrauen überreichte Frau Kaiser ein von den Frauen gestiftetes Tischbanner. Ortsgruppenleiter der NSDAP., Pg. K., übergab im Auftrage der Vereine und Verbände der Wehr zwei vernickelte Paradeäxte.
Mit der Dienstlitze für 15jährige Tätigkeit wurden die Kameraden Paul Wegener I, Paul Wegener II und Fritz Jauert, und mit derselben für zehnjährige Tätigkeit die Kameraden Helmut Dubick, Willy Schröder und Adolf Degen ausgezeichnet. Mit Ueberreichung einer Ehrenurkunde wurde der Mitbegründer und langjährige Brandmeister der Wehr, Kamerad Karl Langmann, zum Ehrenmitglied ernannt. Von den fördernden Mitgliedern erhielten Ehrenurkunden für 25jährige Mitgliedschaft die Kameraden Reinhold Krüger, Wilhelm Schäfer, Hermann Grube, Otto Brülke, Paul Haase, Richard Adler, Wilhelm Dubick, Reinhold Meißner, Wilhelm Hase, Gustav Jost, Gustav Degen und Julius Lehmann.
Landrat Dr. M. Weiß sprach der Wehr seine Anerkennung und Glückwünsche aus. Zu Ehren der Behördenvertreter und der ausgezeichneten Kameraden wurde unter der Leitung des Kreiswehrführers ein Feuerwehrsalamander, an dem sich alle beteiligten, gebracht.
Unter den Klängen der Musik des Liedes vom guten Kameraden gedachte der Oberbrandmeister Krüger der im Weltkrieg gefallenen Feuerwehrkameraden.
Lustige Marsch- und Tanzmusik der Kapelle Liebisch - Bernau hielt alle Teilnehmer in bester Kameradschaft beisammen.


Niederbarnimer Kreisblatt, 13. Februar 1936, gekürzt

Die Feuerwehr im Dritten Reich
Erweiterung ihres Aufgabengebietes
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Ihr obliegt nicht allein die Bekämpfung von Schadenfeuer, sie kann vielmehr nach der ausdrücklichen Bestimmung des Gesetzes auch zur Abwehr sonstiger Gefahren eingesetzt werden.
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Niederbarnimer Kreisblatt, 29. Februar 1936, Amtsbezirk Blumberg

Blumberg. Auf der Baustrecke von Blumberg nach Mehrow der Reichsautobahn brannte eine Baubude ab. Da zahlreiche Geräte und Handwerkzeuge verbrannten, entstand ein größerer Schaden. Das Feuer soll durch einen überheizten Ofen entstanden sein.


Niederbarnimer Kreisblatt, 23. März 1936, Amtsbezirk Blumberg, (*)

Blumberg. ... Durch die Bereitstellung von Mitteln konnte das Feuerlösch-, Sanitätswesen und der Luftschutz erheblich gefördert werden. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, 31. März 1936, Amtsbezirk Ahrensfelde

Ahrensfelde. In den nächsten Tagen erhält auch unser Ort endlich eine Motorspritze, geliefert von der Firma Magirus - Berlin-Tempelhof.


Niederbarnimer Kreisblatt, 4. April 1936, Amtsbezirk Ahrensfelde

Eiche. Am Donnerstag nachmittag zog ein schweres Gewitter über unsern Ort. Dabei schlug der Blitz in der Siedlung Hoheneiche in das Haus der Siedlerin Kleinschmidt ein, zertrümmerte einen Teil des Daches und fuhr durch die Decke in die Küche, ohne zu zünden. Zum Glück befand sich in dem Augenblick die Besitzerin neben ihrem Hause, um Wasser auszuschöpfen. Sie wurde vom Blitz für kurze Zeit betäubt und gelähmt. Außer einigen leichten Verletzungen im Gesicht trug sie weiter keine Schädigungen davon. Es war ein Glück, daß es nur ein kalter Schlag war, sonst wäre ihr Haus unrettbar abgebrannt.


Niederbarnimer Kreisblatt, 2. Juli 1936, gekürzt

Der Kreisfeuerwehrverband tagt
Die Mitgliederversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Niederbarnim, Körperschaft des öffentlichen Rechts, findet am Sonntag, den 19. Juli in Wandlitz statt. Dort versammeln sich die Kameraden von 8.30 Uhr ab und marschieren dann zu Sportplatz, wo um 9.30 Uhr die Alterskameraden geehrt werden.

Die Mitgliederversammlung findet im Lokal von Huwe statt. Sie enthält außer den üblichen geschäftlichen Punkten einen Vortrag über die gesetzliche Regelung des Feuerwehrwesens. Nach gemeinsamem Mittagessen währenddessen ein Platzkonzert stattfindet, wird dann um 15 Uhr wieder angetreten zur Gefallenenehrung am Ehrenmal. Den Abschluß bildet der Festmarsch zum Feuerwehrübungsplatz, wo die Ortswehr zeigen wird, was sie kann.
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Niederbarnimer Kreisblatt, 19. August 1936, Oranienburger General-Anzeiger, gekürzt

Das Feuerlöschwesen im Kreise Niederbarnim
Ein aufschlußreicher Bericht des Kreisbranddirektors für die Zeit vom 1. April 1935 bis zum 31. März 1936

Mit Beihilfen des Kreises und Unterstützung er Feuersozietät der Provinz Brandenburg war es selbst leistungsschwachen Gemeinden des Kreises möglich, das Feuerlöschwesen zu verbessern.
Am 1. Juni 1935 bestanden in den 44 Ortspolizeibezirken des Kreises 85 Freiwillige Ortsfeuerwehrabteilungen mit 2093 aktiven Mitgliedern, 2 Freiwillige Betriebsfeuerwehren mit 69 aktiven Mitgliedern und 1 Freiwillige Anstaltsfeuerwehr mit 17 Mitgliedern, zusammen 2179 Mitglieder.
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Neue Feuerlöschgeräte und Fahrzeuge wurden geprüft und abgenommen: a) je ein Mannschafts- und Gerätekraftwagen in Basdorf, Bernöwe, Glienicke, Herzfele, Sachsenhausen, Schwanebeck und Zepernick; b) je eine Kleinmotorspritze in Birkholz, Eiche, Löhme, Marienwerder, Schöneiche und Zühlsdorf; c) je eine Wasser- und Schaummotorspritze in Erkner-Ortsfeuerwehr und Erkner-Rütgerswerke; d) ein Spezial-Waldbrandlöschgrät in Birkenwerder, ein gleiches Gerät erhielt die Försterei Klein-Dölln (Schorfheide); e) eine fahrbare mechanische Ganzmetalleiter (18 Meter Steighöhe) in Altlandsberg.
Außerdem haben viele Gemeinden Druckschläuche, Handfeuerlöschgeräte, Rauchschutzmasken und Ausrüstungsstücke anderer Art beschafft.
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Eine Jugendfeuerwehr wurde aufgrund der einschlägigen Bestimmungen des Reichsluftschutzbundes in der Stadt Oranienburg aus 40 Angehörigen der HJ. und des BDM. aufgestellt und theoretisch und praktisch in der Bekämpfung von Entstehungsbränden ausgebildet.
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Niederbarnimer Kreisblatt, 14. Januar 1937, Oranienburger Generalanzeiger, gekürzt

Die Feuerwehrführer Niederbarnims ehren ihren ausscheidenden Vorgesetzten
Tagung im Landratsamte und Kameradschaftsabend in den Germaniasälen in Berlin

Zu der Tagung der Feuerwehrführer aus dem ganzen Kreise Niederbarnim am Dienstag nachmittag im Landratsamt waren sämtliche Ortspolizeibehörden, Ortsbehörden und Ortsfeuerwehrführer geladen und persönlich erschienen oder vertreten, insgesamt mit Gästen 220 Personen. Die sachlichen Verhandlungspunkte wurden rasch und mühelos erledigt; war doch der eigentliche Zweck der Zusammenkunft, den am 1. April wegen Erreichung der Altersgrenze ausscheidenden Kreisfeuerwehrführer Graß kameradschaftlich zu ehren.
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Der Dezernent für das Feuerlöschwesen des Kreises, Regierungsassessor Stier, appellierte an die Wehrführer, bereit zu sein, alles einzusetzen für Staat und Bewegung und sprach dann über das gute Zusammenarbeiten der Feuerwehr mit dem Luftschutz im Kreise Niederbarnim; auch der örtliche Luftschutz untersteht dem Ortspolizeiverwalter. Das gute Verhältnis zwischen beiden Organisationen ist dem Kreisluftschutzführer Schulz aus Birkenwerder mit zu verdanken, der als Gast anwesend war. Auch Jugendwehren sollen in Niederbarnim aufgestellt werden. Da es aber für solche noch an Versicherungsschutz fehlt, sind einstweilen nur Vorarbeiten möglich. Luftschutzführer Schulz unterstrich die Worte des Feuerlöschdezernenten über das gute Zusammenwirken von Feuerwehr und Luftschutz im Kreise Niederbarnim. Das gleiche gilt für das Rote Kreuz, was Kam. Graß ebenfalls betonte. Zu einigen organisatorischen und feuerwehrtechnischen Fragen nahmen noch Kreisfeuerwehrführer Graß und Hauptbrandmeister Lubnow kurz Stellung.

Landrat Dr. Weiß sprach nach Abschluß dieser Verhandlungspunkte in aller Form dem Kreisfeuerwehrführer Graß seinen und der Kreisverwaltung Dank aus, weil unter Graß´ Leitung und durch sein Verdienst der Kreis Niederbarnim eine mustergültige Feuerwehr besitze. Seit 30 Jahren, so sagte Dr. Weiß, ist Kamerad Graß Feuerwehrmann, seit 15 Jahren steht er an der Spitze der Feuerwehren unseres Kreises und hat unermüdlich deren Schlagkraft auf die Höhe gebracht und darauf erhalten. Seine Arbeit war aufgebaut auf Kameradschaft und auf dem Vertrauen aller Dienststellen. Wir bedauern, daß Graß nach den gesetzlichen Bestimmungen aus seinem Amt scheiden wird. Der Kreisausschuß wird in seiner nächsten Sitzung den Nachfolger bestellen und bekanntgeben. ...

In einem Saale der Germaniasäle in der Chausseestraße trafen sich dann die Tagungsteilnehmer bei einem kameradschaftlichen Schoppen, bei dem es noch eine kleine Ovation für den Kameraden Graß gab. Es sprach Assessor Stier, und Kamerad Doßke, Bernau, brachte den Feurwehrsalamander aus. Zu den Klängen eines Flügels, den bald dieser, bald jener Feuerwehrmann "bediente", sang man gemeinschaftliche Lieder, bis es Zeit war, nach Hause zu fahren. Tagung und Kameradschaftsabend haben ein ansprechendes Bild von der Verbundenheit unserer Feuerwehren untereinander gegeben. So wird es auch in Zukunft bleiben.
* * *
Zur Bestallung eines neuen Kreisfeuerwehrführers ist folgendes zu sagen: Im Kreise Niederbarnim bestand Personalunion zwischen dem Kreisfeuerwehrführer, früher Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes genannt, und dem Feuerwehraufsichtsbeamten des Landratsamtes, der zugleich Sachbearbeiter für das Feuerlöschwesen ist und früher Kreisbrandmeister oder Kreisbrandinspektor genannt wurde. Der Kreisfeuerwehrführer wird als solcher vom Landrat bestimmt nach Anhörung des Provinzialfeuerwehrführers und des Führerrates des Kreisfeuerwehrverbandes: der Feuerwehraufsichtsbeamte wird, nachdem der Kreisausschuß zugestimmt hat, vom Landrat bestellt. Er ist Beamter der Kreisverwaltung. Die Personalunion zwischen den beiden Aemtern, die sich trefflich bewährt hat, wird beibehalten. Die erforderliche Fühlungnahme zwischen allen in Frage kommenden Instanzen und auch mit der Kreisleitung der NSDAP. über die Person des neuen Kreisfeuerwehrführers ist erfolgt und hat Einigung auf einen Kameraden ergeben. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, 1. April 1937, gekürzt

Wilhelm Graß nahm Abschied - Max Lubnow stellt sich vor
als Kreisfeuerwehrführer in Niederbarnim
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Niederbarnimer Kreisblatt, 12. Mai 1937, Oranienburger General-Anzeiger, gekürzt

Arbeit und Leistung unserer Feuerwehr
Aus dem Bericht über das Feuerlöschwesen im Kreise Niederbarnim für die Zeit vom 1. April 1936 bis zum 31. März 1937
...
Es bestanden in den 44 Ortspolizeibezirken des Kreises Niederbarnim am 1. Juni 1936 85 freiwillige Ortsfeuerwehrabteilungen mit 2137 aktiven Mitgliedern ...
und am 1. Januar 1937 85 freiwillige Ortsfeuerwehrabteilungen mit 2131 ... aktiven Mitgliedern.
...
Die Löschwasserversorgung haben nachgenannte Gemeinden verbessert ...
... durch den Bau einer Löschwasserzisterne vom 70 Kubikmetern Inhalt: Blumberg, Liebenwalde und Schmachtenhagen
... durch den Bau eines Feuerlöschteiches: Lindenberg (Ortsteil Klarahöh). ...
Einen neuen Feuerwehrgeräteraum hat die Gemeinde Ahrensfelde geschaffen.
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Niederbarnimer Kreisblatt, 31. Juli 1937, gekürzt

Blitzschlag in den Bernauer Pulverturm
Das Storchennest zertrümmert / Ein anständiger Sachschaden
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Niederbarnimer Kreisblatt, 29. November 1937, gekürzt (*)

NS.-Bezirkstagung in Blumberg
... Die Kreisfrauenschaftsleiterin über Frauenschaft und Frauenwerk

Die Kreisleitung der NSDAP. des Kreises Niederbarnim hatte die Ortsgruppen des Bezirkes III der Kreisorganisation zu einer Tagung am Sonntag nach Blumberg befohlen. ...
Frau Daßler [Kreisfrauenschaftsleiterin Pgn. Elsa Daßler - Oranienburg] zählte dann die Abteilungen der Frauenschaft mit ihren Spezialaufgaben auf ... Der Hilfsdienst kann in Niederbarnim auf 1295 ausgebildete Frauen für Feuerwehr und Luftschutz hinweisen, auf 800 Samariterinnen und auf 2- bis 3000 Mitarbeiterinnen für die NSV. ... Die Verstärkung der Roten Kreuzes durch Frauen und Mädchen aber sei eine der dringlichsten Frauenaufgaben.
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Niederbarnimer Kreisblatt, 21. Dezember 1937, gekürzt

Unsere Freiwilligen Feuerwehren - Hilfskorps der Polizei
Brandschäden um ein Sechstel zurückgegangen / Neue Aufgaben des Feuerlöschwesens
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Bei den anerkannten oder neu geschaffenen Organen bleibe nur noch die Frage, ob ihr Bestehen auch notwendig ist, wenn im Ernstfalle die ganze Nation in einer einzigen klaren Zielsetzung in geschlossener Abwehrbereitschaft dazustehen hat.
...
Dann schildert der General [Daluege] die Erhebung der freiwillige Feuerwehren zum Hilfskorps der Polizei im nationalsozialistischen Staat, der den Begriff Feuerlöschpolizei schuf.
...
Die neuen Aufgaben der Feuerlöschpolizei, deren Umfang noch nicht abgesehen werden könne, lägen vorallem in der notwendigen Abwehrbereitschaft für den Kriegsfall. Ein schon häufig erprobtes Millionenheer freiwilliger Helfer sei dazu erforderlich.


Niederbarnimer Kreisblatt, 6. April 1938, gekürzt

Der Kreis Niederbarnim seit der Machtübernahme ...
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Die Zahl der Motorspritzen ist seit 1933 fast verdoppelt und die der Motor-Mannschaftswagen mehr als verdreifacht. So stehen heute 77 Motorspitzen und 76 Mannschaftswagen in den Gemeinden des Kreises. Ihnen zur Seite warten die 6 Bereitschaften des "Roten Kreuzes" mit 850 Helfern und fast 600 Helferinnen auf den Einsatz.
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Niederbarnimer Kreisblatt, 25. Mai 1938, gekürzt

Neuorganisation des Feuerlöschwesens
Keine Berufsfeuerwehren mehr, sondern Feuerlöschpolizei als vierte Sparte der Ordnungspolizei / Pflicht- und Freiwillige Feuerwehren werden Hilfspolizeitruppe
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Niederbarnimer Kreisblatt, 22. August 1938, Oranienburger Generalanzeiger, gekürzt

Unsere Feuerwehren - immer einsatzbereit
Fünf Jahre Feuerlöschwesen im Kreise Niederbarnim / Tagung des Kreisfeuerwehrverbandes in Kleinschönebeck
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Niederbarnimer Kreisblatt, 23. August 1938, gekürzt

Der Bericht des Kreisfeuerwehrführers
Gute Entwicklung des Feuerlöschwesens im Kreise Niederbarnim

... Während z.B. am 1. Januar 1937 in den 44 Ortspolizeibezirken des Kreises Niederbarnim 85 freiwillige Ortsfeuerwehrabteilungen mit 2137, zwei Betriebsfeuerwehren mit 73 und eine Anstaltsfeuerwehr mit 14 aktiven Mitgliedern - zusammen also 2221 aktiven Mitgliedern - bestanden, zählten diese Wehren am 1. Januar diesen Jahres 2289 aktive Mitglieder.
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Niederbarnimer Kreisblatt, 1. Dezember 1938, Oranienburger Generalanzeiger, gekürzt

Grundlegende Neuerung des Feuerlöschwesens
Einheitliche Regelung für das gesamte Reichsgebiet / Die Organisation klar gegliedert

Der Chef der Ordnungspolizei, General Daluege, sprach am Mittwoch vor Pressevertretern als Beauftragter des Reichsführers SS. und Chefs der Deutschen Polizei für die Neuorganisation des Feuerlöschwesens über das neue Feuerlöschgesetz. Das Feuerlöschwesen hat, stellte er fest, im Rahmen seiner bisherigen Organisation die ihm gestellten gemeinnützigen Aufgaben bei einer ständigen Steigerung der Leistungen erfolgreich gelöst. Aber auch für die allgemeine Landesverteidigung sind auf diesem Gebiete Aufgaben und Pflichten erwachsen, die bei dem Grundsatz sparsamster Menschenverteilung im Falle eines Krieges und bei der entsprechenden friedensmäßigen Vorbereitungsarbeit nur gelöst werden können, wenn die Organe des Feuerlöschwesens mit den anderen für die allgemeine Sicherheit und Ordnung zuständigen Stellen und ihren Hilfsorganen führungsmäßig und organisatorisch klar zusammengefaßt werden.
...
Entsprechend dem nationalsozialistischen Führerprinzip werden die bisherigen Berufsfeuerwehren nach näheren Bestimmungen des Reichsministers des Innern als ordentliche Gemeindepolizei in die Feuerschutzpolizei übergeleitet. Aus den Freiwilligen Feuerwehren wird unter Beibehaltung ihrer Bezeichnung eine Hilfspolizeitruppe geschaffen. Während somit die bereits hauptamtlich tätigen Berufsfeuerwehren als Feuerschutzpolizei staatlich verankert werden, übernimmt das neue Gesetz bewußt für die als Hilfspolizei eingesetzten Feuerwehren den bewährten Grundsatz der Freiwilligkeit, denn zur Bewältigung aller im Feuerlöschwesen erwachsenen Aufgaben ist ein Millionenheer von Kräften notwendig, die aus freiem Willen jederzeit, wenn die Pflicht sie ruft, einsatzbereit sind. In ihrer Eigenschaft als Hilfspolizeitruppe werden die Freiwilligen Feuerwehren in das Polizeikorps des Reiches eingegliedert und damit dem Reichsführer SS. als Chef der Deutschen Polizei unterstellt. Das Aufsichtsrecht und alle übrigen Aufgaben und Pflichten der Länder und Gemeinden in Bezug auf die Freiwilligen Feuerwehren sind daneben erhalten geblieben.
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Das Gesetz sieht im einzelnen folgendes vor:

Die Feuerschutzpolizei tritt als vierte Sparte der Ordnungspolizei neben die Schutzpolizei des Reiches, die Schutzpolizei der Gemeinden und die Gendarmerie. Die Beamten der Feuerschutzpolizei sind Polizeivollzugsbeamte. Der Reichsminister des Innern bestimmt, welche Gemeinden eine Feuerschutzpolizei einrichten müssen. Neben die Feuerschutzpolizei als Vollzugspolizei treten die Freiwilligen und die Pflichtfeuerwehren als Hilfspolizeitruppe, deren Aufgaben im einzelnen festgelegt werden.

Die bisherigen, von den Freiwilligen Feuerwehren gebildeten Vereine und Verbände werden zu einem Zeitpunkt, den der Reichsminister des Inneren bestimmt, aufgelöst, da es bei der wachsenden Bedeutung des Feuerlöschwesens nicht tragbar ist, das Schicksal einer so wichtigen Formation wie die Feuerwehren von den Mehrheitsbeschlüssen einer Mitgliederversammlung abhängig zu machen. An die Stelle der Vereine tritt als Organ des Ortspolizeiverwalters die Freiwillige Feuerwehr als Hilfspolizeitruppe. ...

Die Rechte und Pflichten der Angehörigen dieser Hilfspolizeitruppe, die auf den Führer und Reichskanzler zu gewissenhafter Erfüllung aller Dienstobliegenheiten verpflichtet werden, enthält die Durchführungsverordnung. Die Führer der Wehren werden von dem Ortspolizeiverwalter, bezw. dem Leiter der unteren Verwaltungsbehörde, ernannt und abberufen.

Die Beschaffung und Erhaltung der für die freiwilligen Feuerwehren und Pflichtfeuerwehren erforderlichen Löschgeräte und sonstigen Anlagen, ihre Uniformierung und Ausbildung ist Aufgabe der Gemeinden. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, Donnerstag, den 26. Januar 1939, gekürzt (*)

Im Gespräch mit dem Landrat:
Ausbau des Katastrophenschutzes im Kreise Niederbarnim
Volksverbundenheit von Polizei, Feuerwehr, Rotem Kreuz, Luftschutz und Technischer Nothilfe
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In einem Gespräch mit Landrat Dr. Weiß antwortete dieser auf die Frage, warum er sich in den letzten Jahren so besonders dem Ausbau des Katastrophenschutzes im Kreise gewidmet habe: Weil der Kreis Niederbarnim als Randkreis der Reichshauptstadt in besonderer Weise gefährdet ist. In normalen Zeiten durch die zahlreichen Verkehrsunfälle auf den sechs großen Berliner Ausfallstraßen, die den Kreis durchziehen, und auf den Zubringerstraßen zur Reichsautobahn Berlin-Stettin und Erkner-Frankfurt (Oder), die in den Sommermonaten einen Ausflugsverkehr von 10 bis 12000 Kraftfahrzeugen und 2 bis 3000 Radfahrern aufweisen. Da haben unsere rund
   110 Gendarmerie- und 71 Polizeibeamten
alle Hände voll zu tun, um den Verkehr zu überwachen und Verkehrsunfälle zu verhindern oder, wenn sie geschehen sind, zu beheben. ...

Wir haben, wie schon im Kreisblatt erwähnt, Verkehrsschulungsstellen für Verkehrssünder eingerichtet; in Schönwalde wurde eine zentrale Verkehrsmeldestelle organisiert. Man plant neuerdings die Einteilung der Verkehrsgebiete in Zonen mit einem Zonenführer, der den Unfalldienst zentral regelt und nach Bedarf Polizei, Feuerwehr, und Rotes Kreuz usw. einsetzt. Wir im Kreise Niederbarnim wollen auf Grund unserer Erfahrungen in jeder Gemeinde eine dauernd besetzte Stelle haben, die als Unfallmelde- und -hilfsstelle dient. Diesen Dienst fühlen wir uns verpflichtet, an den Verkehrsteilnehmern und der Bevölkerung zu leisten.

Ebenso wie die Polizei steht im Krise
   die Feuerlöschpolizei,
die Freiwillige Feuerwehr, ausgebaut da. ... Die Organisation der Feuerwehr klappt allerorten. Ihre Ausrüstung ist laut Kreisverwaltungsbericht mit 6 Ueberlandlöschzügen, 7 Lafettenkraftspritzen, 96 Kleinmotorspritzen und 56 Feuerwehrkraftwagen auf der Höhe. In 6 Gemeinden fehlt nur noch eine Kleinmotorspritze, dann ist die Motorisierung des Kreises restlos durchgeführt. In den 44 Ortspolizeibezirken des Kreises leisten 2289 Kameraden in 86 freiwilligen Feuerwehrabteilungen ihren gemeinnützigen Dienst am Volke. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, 10. Juni 1939, Amtl. Bekanntmachungen des Kreises Niederbarnim

Unfall-Fernsprech-Verzeichnis für Ahrensfelde, Eiche, Mehrow.

Notruf ___ 50 47 93

Polizei:
Amtsvorsteher, Ahrensfelde, Dorfstr. 32 ___ Ruf 50 48 97
Stellvertreter, Ahrensfelde, Bahnstr. 3

Gendarmerie:
Gend.-Abt.-Kommandant:
Gen.-Obermstr. Michalski, Bernau, Hohesteinstr. 14, Ruf Bernau 465
Sonstige Polizeibeamte:
Gen.-Hauptw. Wolter, Ahrensfelde, Dorfstraße 60, Ruf 50 47 93
Gen.-Hauptw. Hirsch, Blumberg, Ruf Blumberg 221
Gen.-Oberw. Maimann, Blumberg, Ruf Blumberg 270

Unfallhilfsstellen:
Zonenführer:
Oberscharführer Max Köcher, Bad Freienwalde, Frankfurter Str. 31, Ruf Freienwalde 388

Krankenwagen:
Kreiskrankenhaus Altlandsberg, Ruf Altlandsberg 5132
Rettungsamt Berlin, Ruf 53 69 11

Aerzte:
Dr. Boergen, Ahrensfelde, Ulmenallee 41, Ruf 50 46 98
Dr. Wedel, Blumberg, Ruf Blumberg 253

Krankenhäuser:
Kreiskrankenhaus Bernau, Ruf Bernau 476
Kreiskrankenhaus Altlandsberg, Ruf Altlandsberg 313
Rettungsamt Berlin (nur wenn Bernau besetzt), Ruf 53 69 11

Feuerlöschpolizei:
Gemeindebezirk Ahrensfelde, Dorfstr., Ruf 50 48 97, 50 48 77, 50 47 93
Gemeindebezirk Eiche, Dorfstr., Ruf 50 44 49, 50 41 42, 50 88 86
Gemeindebezirk Mehrow, Dorfstr., Ruf Neuenhagen 20 13 und 26 50

Ahrensfelde, den 7. Juni 1939
Der Amtsvorsteher als Ortspolizeibehörde.


Niederbarnimer Kreisblatt, 21. Juli 1939

Mit brennendem Streichholz in die Scheune
Zwei jugendliche Ausreißer verursachen Scheunen- und Wohnhausbrand

Blumberg, 21. Juli
In enger Zusammenarbeit mit der örtlichen Gendarmerie ist von der Berliner Kriminalpolizei nunmehr ein Scheunen- und Wohnhausbrand aufgeklärt worden, der in der Nacht zum 3. d. M. in Blumberg, Kreis Niederbarnim ausgebrochen war. Als Verursacher dieses Brandes, bei dem ein Schaden von etwa 33 000 RM entstanden ist, wurden zwei junge Burschen, der 17jährige Heinz S. und der 16 Jahre alte Hans T. aus einem Orte nahe bei Berlin festgenommen.

Heinz S. war vor kurzem von seiner Berliner Lehrstelle ausgerückt und hatte sich zu seinen Eltern begeben. Bevor er zur Lehrstelle zurückgebracht worden war, war er mit dem im gleichen Ort wohnenden Hans T. übereingekommen, von dort zu verschwinden. Am 24. v. M. hatten sie sich heimlich davongemacht und sich einige Tage in der Gegend von Strausberg, Müncheberg und Altlandsberg herumgetrieben. Da aber nach fünf Tagen ihre Barmittel schon erschöpft waren, versuchten sie bei Bauern in Blumberg Beschäftigung zu erhalten. Als glaubwürdigen Grund ihrer Anwesenheit hatten sie erzählt, daß sie sich auf einer Ferienfahrt befinden. Angeblich wollten sie wegen ihres eingetretenen Geldmangels noch nicht nach Hause, sondern bis zu ihrem Urlaubsende auf dem Lande arbeiten.
Unter dieser Vorspiegelung war es ihnen gelungen, bei dem brandgeschädigten Erbhofbauern am 29. Juni, einem Donnerstag, aufgenommen und beschäftigt zu werden, In der Nacht des darauffolgenden Sonntags zum Montag war dann auf dem gleichen Grundstück die Scheune in Brand geraten, die völlig niederbrannte; auch ein danebenstehendes Wirtschaftsgebäude, in dem sich fünf Wohnungen und zwei Werkstätten befanden, war eingeäschert worden. Die beiden Werkstätteninhaber, ein Stellmacher und ein Autoschlosser, sind infolge des Brandes um ihre Existenz gekommen. Da Brandstiftung vermutet wurde, wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft ein Berliner Kriminalbeamter nach Blumberg entsandt.

Im Verlauf der Ermittlungen verdichtete sich der Verdacht, daß die beiden Ausreißer, die am Montag nach dem Brand schon von ihren Eltern abgeholt worden waren, bei dem Brand ihre Hand im Spiel gehabt haben. Sie wurden beide festgenommen und legten schließlich ein Geständnis ab. Danach hatten Sie während ihrer Anwesenheit auf dem Erbhof Hühnereier gestohlen und diese in der Scheune versteckt. In der Brandnacht waren sie heimlich aus ihrem Zimmer gegangen, um die Eier aus der Scheune zu holen. Hierbei leuchteten sie leichtfertigerweise mit Streichhölzern in der Scheune umher, in der sich außer landwirtschaftlichen Maschinen auch Stroh und Getreide befand, und warfen die abgebrannten Streichhölzer fort. Angeblich wollen sie vom Entstehen des Feuers nichts bemerkt haben, sondern wieder in ihr Zimmer gegangen sein und sich zu Bett gelegt haben. Sie seien auf den Brand erst aufmerksam gemacht worden, als sie der Erbhofbauer weckte. Die jugendlichen Täter werden dem Jugendgericht zugeführt.


Niederbarnimer Kreisblatt, 27. April 1940, gekürzt

Das Feuerlöschwesen im Kreise Niederbarnim
Jahresbericht für 1939/40 des Kreiswehrführers / Trotz des Krieges ständige Aufwärtsentwicklung

Der Landrat des Kreises Niederbarnim legt in diesen Tagen durch den stellvertretenden Kreiswehrführer Graß den Bericht über das Feuerlöschwesen für die Zeit vom 1. April 1939 bis 31. März 1940 vor. ...
Am Anfang des Berichtsjahres waren in den 44 Ortspolizeibezirken 2406 aktive Mitglieder vorhanden. Die Ziffer sank am Stichtag in der Hälfte des Berichtsjahres auf 1888 Mann ab und stieg dann wieder am Schluß auf 2129 Mann an. Zu diesen aktiven kamen dienstfähige Reserve 204 Mann, Sicherheits- und Hilfsdienst 166 Mann, Löschdienstpflichtige auf Grund der Notdienstverordnung 504 Mann und die Jugendfeuerwehr, die am Anfang 12 Hitlerjungen zählte, steigt auf 102 an, so daß am Schluß des Berichtsjahres 3105 einsatzfähige Kräfte zur Verfügung standen. Seit Ausbruch des Krieges befindet sich Kreiswehrführer Lubnow mit vielen Männern unter der Fahne. Mit der Wahrnehmung der Diesntgeschäfte wurde der bereits in Ruhestand versetzt gewesenen Kreisbrandinspektor Graß beauftragt, der in selbstverständlicher Pflichterfüllung gern seine Kräfte wieder dem Feuerlöschwesen des Kreises zur Verfügung stellte.

Fahrzeug und Gerätebeschaffung
Im Laufe des Berichtsjahres war es den Gemeinden Erkner, Rüdersdorf und Zepernick möglich, je einen Mannschafts- und Gerätewagen anzuschaffen. Ihren Gerätepark um je eine Kleinkraftspritze mit 800-Liter-Minutenleistung mit Transportwagen vergrößerten die Gemeinden Eiche, Erkner, Fredersdorf, Glienicke, Krummensee, Münchehofe, Rehfelde, Werder und Zepernick. ... je zwei Hakenleitern [kauften] die Gemeinden Eiche, Prenden und Schönerlinde, ...
Damit ist die Fahrzeug- und Gerätebeschaffung noch nicht abgeschlossen. Anträge auf Zuteilung von Stahl und Eisen zur Beschaffung eines leichten Löschgruppenfahrzeuges stellten die Gemeinden Blumberg, Lehnitz, Mühlenbeck, Schildow, Vogelsdorf und Zerpenschleuse, ... und je einer tragbaren Kraftspritze, 800 Liter Minuten-Leistung, mit Einachsenanhänger die Gemeinden Hohen Neuendorf, Mehrow, Mühlenbeck und Zepernick. Recht umfangreich sind auch die Kleinanschaffungen. Es wurden in 47 Gemeinden Kleinlöschgeräte, Schläuche, Rauchschutzmasken und Ausrüstungsgegenstände anderer Art beschafft.
Die Zahl der Löschwasserbrunnen wurde um 11, die der Löschwasserzisternen um 4 vermehrt. Außerdem wurden zwei Feuerlöschteiche gegraben und 54 Hydranten eingebaut.
... Eiche, Hennickendorf, Liebenthal und Rüdersdorf errichteten Feuerwehrübungstürme mit Schlauchstreckungsanlagen, Feuerwehrgeräteräume die Gemeinden Mehrow und Schwanebeck. ...

Brandübersicht
Zu bekämpfen waren im Kreisgebiet 122 Brände. 53 Alarm-, 44 Mittelfeuer und 10 Großfeuer, 9 Waldbrände, 1 Strohmietenbrand, außerdem wurden drei Fahrzeugbrände gelöscht. Bei Verkehrsunfällen usw. waren die Wehren in 44 Fällen tätig. Die Gesamtzahl der Einsätze beziffert sich auf rund 280. ...
Die vorbildliche Opferbereitschaft am Tage der Deutschen Polizei ist an dieser Stelle kürzlich bereits erwähnt worden, gleichfalls wurde schon über die kameradschaftliche Zusammenarbeit mit dem DRK., dem RLB., der Technischen Nothilfe, dem RAD. und den Wehrverbänden berichtet. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, 12. September 1940, gekürzt

Englische Nachtpiraten über Oranienburg
Spreng- und Brandbomben auf Wohn- und Laubengelände
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Niederbarnimer Kreisblatt, 14. Januar 1942, gekürzt (*)

Kriegswirtschaft im Kreise Niederbarnim
Arbeitstagung der Amtsvorsteher und Bürgermeister im Landratsamt

Auf Einladung des Landrats Dr. M. Weiß fand kürzlich im Landratsamt die erste Arbeitstagung des Jahres 1942 statt ...
Zum Schluß gab Landrat Dr. Weiß einen kurzen Ueberblick über den Stand des Luftschutzes und des Feuerlöschwesens im Kreise. Wenn auch in letzter Zeit keine Luftangriffe auf den Kreis Niederbarnim erfolgt sind, darf der Gedanke des Luftschutzes doch keinen Augenblick an Bedeutung verlieren. Das Feuerlöschwesen ist im Jahre 1941 ein gutes Stück vorwärtsgekommen. - Bis Ende Januar 1942 sind sämtliche Feuerwehren des Kreises zumindest mit einer Kleinkraftspritze ausgerüstet. Auch der Gasschutz wurde erheblich ausgebaut. Ferner wurde eine Kreisschlauchmacherei und eine Kleiderkammer für die Feuerwehren eingerichtet.
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Niederbarnimer Kreisblatt, 21. Mai 1942, gekürzt

52000 ha Niederbarnimer Wald in Gefahr
"Hier rauchen nur Brandstifter" / Wald ist kostbarer Rohstoff
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Nach der letzten amtlichen Erhebung vor Kriegsausbruch gab es in unserem Kreisgebiet eine Fläche von rund gerechnet 52000 Hektar Wald. Das ist im Vergleich zur Gesamtfläche unseres Landkreises mit seinen rund 137 Hektar eine ganz respektable Fläche. Eine nüchterne Statistik lehrt uns, daß durchschnittlich 500 Hektar Wald im Jahr allein in den preußischen Staatsforsten zerstört wird. Wir müssen daher alle aufpassen und Waldbrände verhindern!
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Niederbarnimer Kreisblatt, 24. August 1942, gekürzt

Sand und nochmals Sand gegen Brandbomben
Dringende Mahnung an alle Niederbarnimer Haushaltungen

... Wenn unsere Feinde noch so wütend mit ihren Brandbomben in der Luft herumwerfen, so werden sie - gegebenenfalls auch in Städten und Dörfern des Kreises Niederbarnim - ihr Ziel nicht erreichen, wenn alle Keller, alle Treppenflure, alle Wohnungen und alle Böden mit Sand, Sand - und nochmehr Sand versehen sind. ...
Wenn erst die Brandbomben fallen, - dann ist es zur Sandbeschaffung natürlich zu spät. Aus den Erfahrungen lernen - und danach handeln, das ist die Pflicht jedes verantwortungsbewußten Familienvaters und natürlich auch jeden Luftschutzwartes. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, 1. April 1943, gekürzt

Schnelle Hilfe bei Bombenschäden
Die Vollmachten der Städte und Gemeinden

... Der Referatsleiter beim Generalbevollmächtigten für die Regelung der Bauwirtschaft ... macht hierzu ... nähere Mitteilungen. Danach obliegt die Leitung aller Sofortmaßnahmen zur Beseitigung der durch feindliche Fliegerangriffe eingetretenen Bomben- und Brandschäden in den selbständigen Stadtgemeinden den Bürgermeistern bzw. Oberbürgermeistern, in den Landgemeinden und kreisangehörigen Städten den Landräten. ...


Niederbarnimer Kreisblatt, 15. Juni 1943, Oranienburg und Umgebung, gekürzt

Jetzt auch Feuerwehrhelferinnen
Wo die verfügbaren männlichen Ergänzungskräfte zur Auffüllung der freiwilligen Feuerwehren nicht ausreichen, können jetzt auch Frauen und Mädchen zum Feuerlöschdienst herangezogen werden. Die Heranziehung von Frauen soll zunächst auf Gemeinden unter 1000 Einwohnern beschränkt werden.
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